Hi,
dieser Bericht taucht in ähnlicher Form auch in ein paar anderen Foren auf. Da ich aber möglichst viel Feedback erhoffe, wollte ich ihn auch mal hier rein setzten.
Einleitung
Bei einem Forumstreffen brachte ein Freund von mir ein kleines Baumwollzelt in der Form eines Tippis mit. Auf Nachfrage handelte es sich dabei um ein polnisches Armeezelt. Dieses besteht aus zwei Baumwollponschos die über Knüpfleisten miteinander verbunden werden. Das Teil ist spotbillig. Bei ebay bekommt man es z.T. für 10 Euro. Durch die schrägen Wände fällt es aber leider etwas knapp aus. Da ich schon immer mal ein Zelt haben wollte, in dem ich ein Feuer machen kann entschloss ich mich hier eine kleine Umbauaktion zu starten.
Bau
Für den praktischen Einsatz wollte ich das Teil daher höhergelegt. Ich hab mit dafür 2 Stück bestellt. Eigentlich wollte ich das zweite zu Erdstreifen verarbeiten. Dies klappte aufgrund der Form und der benötigten Materialmenge leider nicht. Immerhin konnte ich ein Segment der Mittelstange für die Höherlegung verwenden. Damit wird das Zelt um ca. 40 cm höhergelegt. Nun brauchte ich irgendwas für die senkrechten Wände. Mir war dabei wichtig, nicht zuviel Geld auszugeben. Ein kurzer Blick auf extremtextil zeigt mir, dass Baumwollzeltstoff, aber auch ein 65/35 Mischgewebe die Kosten des Daches weit überstiegen hätten. Die einzige Alternative die mir noch einfiehl, wäre irgendwelche Zeltbahnen, die eine günstigere Form als die des Armeezeltes, zu verwenden. Ich wollte aber jetzt etwas bauen. Eine weitere Bestellung hätte mir zulang gedauert. Außerdem hatte ich nun ja ein zweites Zelt über mit dem man sich an einer zweiten Version versuchen konnte.
Das einzige was ich auf die Schnelle fand war eine einfach grüne Gewebeplane. Praktischerweise hatte diese den gleichen Ösenabstand wie das Armeezelt. Ich schnitt mir also zwei 65cm breite Streifen ab und befestigte sie am Armeezelt. Zuerst wollte ich sie nur provisorisch befestigen, entschied mich dann aber dafür einmal mit der Nähmaschine außen rum zu fahren. Am Boden lappt die Plane über. Dies war auch so gewollt um sie mit diversen Gewichten (steine, Soden, Stöcke) am Boden zu halten. Eine Lösung mit Heringen wäre zwar auch möglich, ich hatte aber keine Ösen. Zudem ist man mit Heringen immer auf einen festen Abstand zum Boden fixiert, während man so flexibler ist. Notfalls kann man die Plane auch nach innen klappen und von dort Ausrüstung drauflegen. Die Plane läuft nicht in einem Stück um das Zelt, sondern es sind zwei Teile die sich an den Knüpfleisten des Armeezelte (dieses besteht aus zweit Teilen die auch als Ponscho getragen werden können) treffen. So hat man zwei möglich Ausgänge und kann bei einem Feuer im Zelt hier Belüften.
Ergebnis
Das Raumgefühl im Zelt ist wirklich Klasse. Zwei Personen haben wirklich viel Platz, selbst mit Gepäck und können noch eine kleine Feuerstelle betreiben. Will man im Zelt nur um die Feuerstelle sitzen, haben hier 5-6 Personen Platz. Der Rauchabzug erfolgt über die dem Wind abgewandte Knopfleiste. Man öffnet sie oben und steckt ein Querholz ein. Ein erster Test verlief sehr erfolgreich. Als Feuerstelle verwendete ich meinen Künzi magic flame und zugegebener Maßen eher trockenes Holz. Man konnte ohne Probleme im Zelt sitzen und im Vergleich zu draußen wurde es schön warm. Weiter Test mit richtiger Feuerstelle werden aber folgen. Hier bin ich aber eher skeptisch, weil sehr kleine Feuerstellen schwieriger zu unterhalten sind als größere. Außerdem ist der Künzi viel schneller startbereit, die Verbrennung ist effektiver, was auch weniger Rauch zur Folge hat. Zur Befestigung der Plane am Boden benötigt man relativ viele Steine oder Knüppel. Die Plane knister ziemlich und da sie so dünn ist leuchtet das Zelt nachts mit einem Feuer drin wie eine Laterne. Dafür ist es Tagsüber wesentlich heller als in einer Kothe. Bei einem längeren Aufbau brauch man sich zudem keine Gedanken darüber zu machen, dass das Material am Boden verrottet und das ganze Zelt trocknet so schneller.
Das Gewicht des Zeltes beträgt ca. 3,5-4 Kilogramm. Genau kann ich es nicht wiegen, weil die Küchenwaage nicht so viel her gibt.
Die Stange aus 5 Segmenten wiegt 360 g, hier kann man aber sicher auch einen Stock, oder eine externe Konstruktion, die oben die die Zeltspitze einhackt, verwenden. Ohne Mittelstange würden so wahrscheinlich auch 3 Personen ins Zelt passen, allerdings nicht gleichzeitig mit einer Feuerstelle.
Eine Zeltbahn wiegt ca. 1350 g, mit der Plane hab ich daher auf ca. 1500 g geschätzt, könnte aber auch etwas mehr sein.
Die mitgelieferten Stahlheringe wiegen 22g pro Stück. Man benötigt 8.
Einige Detailbilder
Übersicht:


Die Abspannseile lassen sich durch einen speziellen Knoten in der Länge variieren (ich weiß das der Knoten falsch gemacht wurde):

Die Größe und Form des Rauchabzuges lässt sich sehr variabel und einfach anpassen. Ich hatte heute starken Wind. Man könnte auch beide Seiten aufmachen. Das abklappen eines Zeltteils von der Spitze hat sich nicht bewehrt. Hierdurch verliert das Zelt zuviel Spannung und die Knöpfe werden unnötig belastet:



Der Eingang lässt sich sehr flexibel handhaben. Entweder man klappt ein Kompletes Segment auf oder nur einen Unteren Teil. Man kann auch nur durch den Erdstreifen kriechen:



Dafür hab ich an den Eingängen die Spannschnüre nicht fest veknotet, sondern nur Hacken (hab ich mal bei Ikea gekauft) verwendet:

Und hier noch ein paar Bilder mit der Feuerstelle:




Insgesamt bin ich mit diesem sehr schnellen Umbau doch recht zufrieden, zumal die Kosten für mich wirklich nur 15 Euro betrugen. Die Größe des Zelts finde ich so in Ordnung. Höher würde ich nicht bauen. Für den Erdstreifen könnte man mit Sicherheit ein besseres Material verwenden. Vielleicht sogar zweiteilig, oben Baumwolle und unten im Erdbereich ein (beschichtetes) Kunststoffgewebe. Eigentlich müsst man die Plane unten einschneiden, weil man sonst keinen Kreis gehen kann. Das werde ich aber nicht tun, weil diese dünne Plane vermutlich einreißen würde. Statt den Erdstreifen zu vernähen, könnte man ihn eventuell auch nur anknüpfen und etwas nach innen versetzten. Das Wasser könnte so auf den Boden abtropfen. Bei einem Kunstfasergewebe ist das allerdings egal. An den Knüpfleisten könnte man auch am Erdstreifen Knöpfe und Löcher anbringen. Bei dieser Plane ist hierbei aber die Reißgefahr wahrscheinlich zu groß.
Ich freue mich auf jeden Fall auf eure Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge und vor allem eigene Umbauten!
dieser Bericht taucht in ähnlicher Form auch in ein paar anderen Foren auf. Da ich aber möglichst viel Feedback erhoffe, wollte ich ihn auch mal hier rein setzten.
Einleitung
Bei einem Forumstreffen brachte ein Freund von mir ein kleines Baumwollzelt in der Form eines Tippis mit. Auf Nachfrage handelte es sich dabei um ein polnisches Armeezelt. Dieses besteht aus zwei Baumwollponschos die über Knüpfleisten miteinander verbunden werden. Das Teil ist spotbillig. Bei ebay bekommt man es z.T. für 10 Euro. Durch die schrägen Wände fällt es aber leider etwas knapp aus. Da ich schon immer mal ein Zelt haben wollte, in dem ich ein Feuer machen kann entschloss ich mich hier eine kleine Umbauaktion zu starten.
Bau
Für den praktischen Einsatz wollte ich das Teil daher höhergelegt. Ich hab mit dafür 2 Stück bestellt. Eigentlich wollte ich das zweite zu Erdstreifen verarbeiten. Dies klappte aufgrund der Form und der benötigten Materialmenge leider nicht. Immerhin konnte ich ein Segment der Mittelstange für die Höherlegung verwenden. Damit wird das Zelt um ca. 40 cm höhergelegt. Nun brauchte ich irgendwas für die senkrechten Wände. Mir war dabei wichtig, nicht zuviel Geld auszugeben. Ein kurzer Blick auf extremtextil zeigt mir, dass Baumwollzeltstoff, aber auch ein 65/35 Mischgewebe die Kosten des Daches weit überstiegen hätten. Die einzige Alternative die mir noch einfiehl, wäre irgendwelche Zeltbahnen, die eine günstigere Form als die des Armeezeltes, zu verwenden. Ich wollte aber jetzt etwas bauen. Eine weitere Bestellung hätte mir zulang gedauert. Außerdem hatte ich nun ja ein zweites Zelt über mit dem man sich an einer zweiten Version versuchen konnte.
Das einzige was ich auf die Schnelle fand war eine einfach grüne Gewebeplane. Praktischerweise hatte diese den gleichen Ösenabstand wie das Armeezelt. Ich schnitt mir also zwei 65cm breite Streifen ab und befestigte sie am Armeezelt. Zuerst wollte ich sie nur provisorisch befestigen, entschied mich dann aber dafür einmal mit der Nähmaschine außen rum zu fahren. Am Boden lappt die Plane über. Dies war auch so gewollt um sie mit diversen Gewichten (steine, Soden, Stöcke) am Boden zu halten. Eine Lösung mit Heringen wäre zwar auch möglich, ich hatte aber keine Ösen. Zudem ist man mit Heringen immer auf einen festen Abstand zum Boden fixiert, während man so flexibler ist. Notfalls kann man die Plane auch nach innen klappen und von dort Ausrüstung drauflegen. Die Plane läuft nicht in einem Stück um das Zelt, sondern es sind zwei Teile die sich an den Knüpfleisten des Armeezelte (dieses besteht aus zweit Teilen die auch als Ponscho getragen werden können) treffen. So hat man zwei möglich Ausgänge und kann bei einem Feuer im Zelt hier Belüften.
Ergebnis
Das Raumgefühl im Zelt ist wirklich Klasse. Zwei Personen haben wirklich viel Platz, selbst mit Gepäck und können noch eine kleine Feuerstelle betreiben. Will man im Zelt nur um die Feuerstelle sitzen, haben hier 5-6 Personen Platz. Der Rauchabzug erfolgt über die dem Wind abgewandte Knopfleiste. Man öffnet sie oben und steckt ein Querholz ein. Ein erster Test verlief sehr erfolgreich. Als Feuerstelle verwendete ich meinen Künzi magic flame und zugegebener Maßen eher trockenes Holz. Man konnte ohne Probleme im Zelt sitzen und im Vergleich zu draußen wurde es schön warm. Weiter Test mit richtiger Feuerstelle werden aber folgen. Hier bin ich aber eher skeptisch, weil sehr kleine Feuerstellen schwieriger zu unterhalten sind als größere. Außerdem ist der Künzi viel schneller startbereit, die Verbrennung ist effektiver, was auch weniger Rauch zur Folge hat. Zur Befestigung der Plane am Boden benötigt man relativ viele Steine oder Knüppel. Die Plane knister ziemlich und da sie so dünn ist leuchtet das Zelt nachts mit einem Feuer drin wie eine Laterne. Dafür ist es Tagsüber wesentlich heller als in einer Kothe. Bei einem längeren Aufbau brauch man sich zudem keine Gedanken darüber zu machen, dass das Material am Boden verrottet und das ganze Zelt trocknet so schneller.
Das Gewicht des Zeltes beträgt ca. 3,5-4 Kilogramm. Genau kann ich es nicht wiegen, weil die Küchenwaage nicht so viel her gibt.
Die Stange aus 5 Segmenten wiegt 360 g, hier kann man aber sicher auch einen Stock, oder eine externe Konstruktion, die oben die die Zeltspitze einhackt, verwenden. Ohne Mittelstange würden so wahrscheinlich auch 3 Personen ins Zelt passen, allerdings nicht gleichzeitig mit einer Feuerstelle.
Eine Zeltbahn wiegt ca. 1350 g, mit der Plane hab ich daher auf ca. 1500 g geschätzt, könnte aber auch etwas mehr sein.
Die mitgelieferten Stahlheringe wiegen 22g pro Stück. Man benötigt 8.
Einige Detailbilder
Übersicht:
Die Abspannseile lassen sich durch einen speziellen Knoten in der Länge variieren (ich weiß das der Knoten falsch gemacht wurde):
Die Größe und Form des Rauchabzuges lässt sich sehr variabel und einfach anpassen. Ich hatte heute starken Wind. Man könnte auch beide Seiten aufmachen. Das abklappen eines Zeltteils von der Spitze hat sich nicht bewehrt. Hierdurch verliert das Zelt zuviel Spannung und die Knöpfe werden unnötig belastet:
Der Eingang lässt sich sehr flexibel handhaben. Entweder man klappt ein Kompletes Segment auf oder nur einen Unteren Teil. Man kann auch nur durch den Erdstreifen kriechen:
Dafür hab ich an den Eingängen die Spannschnüre nicht fest veknotet, sondern nur Hacken (hab ich mal bei Ikea gekauft) verwendet:
Und hier noch ein paar Bilder mit der Feuerstelle:
Insgesamt bin ich mit diesem sehr schnellen Umbau doch recht zufrieden, zumal die Kosten für mich wirklich nur 15 Euro betrugen. Die Größe des Zelts finde ich so in Ordnung. Höher würde ich nicht bauen. Für den Erdstreifen könnte man mit Sicherheit ein besseres Material verwenden. Vielleicht sogar zweiteilig, oben Baumwolle und unten im Erdbereich ein (beschichtetes) Kunststoffgewebe. Eigentlich müsst man die Plane unten einschneiden, weil man sonst keinen Kreis gehen kann. Das werde ich aber nicht tun, weil diese dünne Plane vermutlich einreißen würde. Statt den Erdstreifen zu vernähen, könnte man ihn eventuell auch nur anknüpfen und etwas nach innen versetzten. Das Wasser könnte so auf den Boden abtropfen. Bei einem Kunstfasergewebe ist das allerdings egal. An den Knüpfleisten könnte man auch am Erdstreifen Knöpfe und Löcher anbringen. Bei dieser Plane ist hierbei aber die Reißgefahr wahrscheinlich zu groß.
Ich freue mich auf jeden Fall auf eure Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge und vor allem eigene Umbauten!
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