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  • duerrhax
    Gerne im Forum
    • 12.04.2008
    • 52
    • Privat

    • Meine Reisen

    Vaude Space Explore

    Hi,
    will mir jetzt ein Zelt anschaffen für Berg und Klettertouren zu jeder Jahreszeit.

    Da würde mir das Vaude Space Explore im Prinzip schon zusagen, jedoch ist es ja ein normales Kuppelzelt und daher frage ich mich ob es au ohne Abspannung Hochgebirgstauglich ist.

    Ein weitere Frage wäre wie wichtig sind die Schneelappen den sind für Wintertouren. Da die ja sonst bei nicht so vielen Zelten dabei sind.

    Oder welche einigermaßen günstigen Zelte die man auch alleine tragen kann könntet ihr mir hier Empfehlen?

    Vielen Dank schon mal.

  • tah

    Erfahren
    • 25.01.2009
    • 305
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Vaude Space Explore

    Hi,
    das wird jetzt zwar eine ziemlich späte Antwort, aber ich habe mich erst gestern im Forum angemeldet. Seis drum.

    Ich habe das Space Explorer seit fast 15 Jahren (noch ohne RipStop) vorwiegend bei Kletter- und Bergtouren im Einsatz (bin kein Hüttenschläfer). Erst in diesem Winter habe ich in Island bei etwas heftigen Stürmen damit erste Probleme bekommen (gerissene Abspannungen, Undichtheiten der Nahtbandversiegelung). Da ich das Zelt jedes Jahr ausführlich genutzt habe, hat es also bereits einiges auszuhalten gehabt.

    Zu den Details:

    Gewicht: 3,5 kg sind für Solotouren eigentlich etwas zu viel, dazu kommen je nach Einsatz nochmals 0,6 kg für ein zweites Gestänge für extrem windiges Gelände > damit ist es dann aber überall stehen geblieben, wenn die anderen Modelle bereits "verweht" waren. Für 2 Personen geht das Gewicht vollkommen in Ordnung.

    Größe: 2-Mann-Zelt mit kleiner Apside. Als Sturmzelt perfekt zu gebrauchen ausserhalb der Basislager, im Basislager zu klein. Zur Not haben wir auch schon einmal eine Nacht zu dritt inkl. Gepäck darin verbringen müssen. War ein Notfall und ist nicht wirklich zu empfehlen.

    Stabilität: Schon in der Normalversion mit einem Gestänge ist es selbsttragend (eben wie fast jede Kuppelkonstruktion). Da ich aber kein unnötiges Risiko mag, spanne ich ein Zelt immer ab. Die Stabilität der Normalversion reichte bei mir für ca. 90% aller Einsatzfälle aus (da ist dann auch schon mal Starkwind dabei). Die Version mit dem zweiten Gestänge ist in der Stabilität unübertroffen > habe bisher nichts Stabileres angetroffen (das Einziehen eines zweiten Gestänges geht aber auch nur noch zu zweit).

    Material und Verarbeitung: 15 Jahre ohne Probleme sprechen für sich. Habe in all den Jahren nie eine Naht neu versiegeln oder das Aussenzelt imprägnieren müssen. Was inzwischen nicht mehr funktioniert sind die elastischen Abspanner des Innenzelts am Gestänge und die elastischen Abspanner des Aussenzelts (letztere habe ich Schritt für Schritt ersetzt). Den Zeltboden habe ich bis auf eine 1 cm lange Stelle (Glaslava bzw. Obsidian) bisher auch noch nicht zerstört (gehe allerdings auch entsprechend sorgfältig damit um). Den Riss habe ich vor ca. 7 Jahren erfolgreich und dauerhaft geflickt. Eine Unterplane benutze ich aus Gewichtsgründen nie, wohl lege ich immer die Isomatten unter den Zeltboden (dementsprechend nie Thermarest o. ä.). Die Heringe habe ich inzwischen zum dritten Mal gewechselt > die sind, egal von welchem Hersteller, ein echtes Verbrauchsmaterial.

    Snow-Flaps: In der Regel werden die auch im Winter nur selten benötigt. Der Einsatz in der Praxis hängt stark vom Wetter (Schneefall, Wind) und von den Wetteraussichten ab (manchmal eben eine reine Nervensache). Wenn die Snow-Flaps unten sind, verschlechtert sich das Kondensationsverhalten des Aussenzelts (die umlaufende Belüftung nimmt ab, die wasserdampfreiche, höhere Innentemperatur des Zelts nimmt etwas zu). Mit den Snow-Flaps läßt sich das Zelt in Verbindung mit dem 2. Gestänge aber wunderbar eingraben (etwas besser bei tieferen Temperaturen). In Steppen/Wüstengegenden haben mir die Snow-Flaps noch aus anderen Gründen gut weiter geholfen > bei Sandsturm > zum Auffangen von Tauwassertropfen am Morgen wenn das Trinkwasser knapp wurde. Mit den Snow-Flaps können ungefähr 0,5 bis 1 Liter Tauwasser am Aussenzelt gewonnen werden (hab ich schon mal gebraucht, da wurde aber auch alles knapp).

    Aufbau: Auch für Sologeher in einer stürmischen, regnerischen Nacht innerhalb von 5 min kein Problem > Innenzelt bleibt bei mir immer direkt am Aussenzelt eingehängt. Vorheriges Üben hilft allerdings. Ausnahme: 2. Gestänge (da bin ich allein zu schwach).

    Konvektion: Die Lüfter sind m. E. eher für den radikalen Außeneinsatz gedacht, sprich etwas klein für tauwassergünstiges Wetter ausgelegt. Richtige Probleme in Form von "Tropfsteinhöhle" hatte ich bisher allerdings nur einmal bei ca. 0°C in einer Wolkenformation, aus welcher wir mehrere Tage nicht entfliehen konnten (es gab noch Zeiten vor GPS, etc.).

    Preis: etwas teuer, aber angemessen.

    Fazit: Das Zelt ist inzwischen ein echter Klassiker und konnte bis auf wenige Details (z. B. RipStop) noch nicht weiter verbessert werden. Im Hochgebirgseinsatz als Sturmzelt m. E. unschlagbar (sagen aber auch Andere). Inzwischen muss man schon etwas suchen, um noch eins zu bekommen > das Zelt wird nach meiner Information aber immer noch verkauft.
    Für den beschriebenen Einsatzrahmen: Kaufempfehlung.
    Schnee ist auch nur schick aufgemachtes Wasser.

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