Welche Schuhkategorie für Kilimanjaro-Wanderung?

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  • ühürü
    Erfahren
    • 07.08.2007
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    • Meine Reisen

    Welche Schuhkategorie für Kilimanjaro-Wanderung?

    Ahoi!

    Wie in meinem Schlafsack-Thread schon angedroht ;), hier mein nächster Angriff auf Eure Geduld und Euer Fachwissen. Danke fürs Lesen!

    Februar 2008 gehts nach Tanzania, ich wandere von der Nordseite aus auf den Kilimanjaro - das heißt, man kommt binnen einer Woche durch alle fünf Klimazonen und wieder zurück. Teils matschige Wege bei warmen Temperaturen, teils Trampelpfade, teils Steine und Geröll, auch Abschnitte mit Lavastaub, bis zu minus 20°C am Gipfelsturmtag . So die Beschreibungen, die ich so finden konnte, ich war ja noch nicht da. Am Gipfelmorgen wirds wohl auf etwas Gerutsche im Lava-Geröll-Staub hinauslaufen, sonst eben auf teils gut ausgelatschten Wegen, keine richtige Kletterei auf der Rongai-Route.
    [ot]Trekkingstöcke werd ich wohl noch besorgen, aber das ist ein anderes Kapitel. [ot]

    Diese Tour auf den höchsten freistehenden Berg der Welt ist Anlass zum Trekkingstiefelkauf. Allerdings wird es bei mir wohl auf Dauer in Nutzung Richtung "Trekkingstiefel, den mal auch mal zum Bergsteigen nutzen kann" hinauslaufen, weniger Richtung "Bergstiefel, mit dem man auch wandern kann". So umschrieb ein Verkäufer im Outdoorladen die Unterschiede zwischen Meindl Engadin und einem Lowa-Irgendwas-Lady-Modell... Der Engadin gefiel mir gut, der Lowa auch (leider genaue Bezeichnung vergessen, geh da eh nochmals hin, reines Ledermodell). Auch der Hanwag Yukon kam in Frage.

    Bislang haben mir alle angezogenen Schuhmodelle gut gepasst, nichts drückte - nur eine Ausnahme: der Meindl Vakuum drückte am Spann zu sehr. Der Verkäufer hat mir jeweils die Schuhe geschnürt mit Verweis, wie wichtig vor allem am Anfang das feste Schnüren ist, "um den Schuh passend einzutragen" ;).

    Auch zur Größe eine Frage. Normal hab ich 40 bis 41 (7). Im ersten Laden riet man mir zu Größe 7,5 (41,5). Fühlte sich gut an - ich schwamm nicht im Schuh herum, war auch nicht zu eng. Im nächsten meinte der Berater, 7 müsste ausreichen, probierte mit mir aus, wie sich Fersensitz und Zehenverhalten unterschieden - klar war im größeren mehr Platz, aber der Schuh fühlte sich nicht labberig an, sondern "gut sitzend". Ein anderer Verkäufer guckte meine Füße (Senk- und Spreizfuß, sehr hoher Spann) an und meinte "nimm lieber ne 8". Wohlgemerkt bei zum Teil denselben Marken. Was ist das ultimative Kriterium, die richtige Größe zu finden? 7,5 als die goldene Mitte? Eher minimal zu weit - von wegen "dickere Socken gehen immer"? Die Schuhe schienen mir alle okay passend, manche enger, andere nicht ganz so eng, aber trotzdem fest am Fuß. Klar muss ich das letztlich beim auserwählten Schuh testen...

    Ich tendiere zu einem reinen Lederschuh, nachdem man mir zuerst permanent mit Goretex-Schuhen ankam. Der zweite Berater hat mir dann das mit dem nötigen Temperaturgefälle erklärt, damit die Membran überhaupt ihre Funktion erfüllen kann... Wanderte ich nur in alpiner Höhe, wär das wohl richtig - aber hauptsächlich in hiesigen Breiten doch eher der Lederstiefel. Oder?!

    Ich will in den nächsten zwei Wochen "zuschlagen", da ich die Schuhe im Elbsandsteingebirge einwandern will (ab Ende August).

    Ideen? Kategorie B/C oder genügt B? (Meindl-Kategorien)

    Danke im Voraus. Und verzeiht, dass ich so ausführlich werde...
    Gruß
    ühürü
    Zuletzt geändert von ühürü; 08.08.2007, 00:56. Grund: tippfehler
    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

  • derMac
    Freak
    Liebt das Forum
    • 08.12.2004
    • 11888
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    • Meine Reisen

    #2
    Zitat von ühürü Beitrag anzeigen
    Ich tendiere zu einem reinen Lederschuh, nachdem man mir zuerst permanent mit Goretex-Schuhen ankam. Der zweite Berater hat mir dann das mit dem nötigen Temperaturgefälle erklärt, damit die Membran überhaupt ihre Funktion erfüllen kann... Wanderte ich nur in alpiner Höhe, wär das wohl richtig - aber hauptsächlich in hiesigen Breiten doch eher der Lederstiefel. Oder?!
    Goretex funktioniert auch in unseren Breiten. Und ein wirklich wasserdichter Lederschuh ohne Goretex atmet auch nicht. Wenn du viel in nassem Schnee, nassem Gras oder tiefem Matsch unterwegs bist, vor allem mehrere Tage ohne Trockenmöglichkeit, dann würde ich Goretex empfehlen. Aber über das für und wider hatten wir schon ellenlange Threads mit recht ausführlichen Begründungen, einfach mal suchen.

    Ideen? Kategorie B/C oder genügt B? (Meindl-Kategorien)
    Ich würde ja B/C nehmen. Aber das ist auch ein Stück weit Geschmackssache.

    Zur Größe: das wirst du wohl selbst entscheiden müssen.

    Mac

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    • ühürü
      Erfahren
      • 07.08.2007
      • 266
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Ja, ich habe mich auch durch diverse glaubenskriegähnliche Threads gekämpft ;).
      Na, ich werd noch mal in den Laden meines Vertrauens gehen und den Berater hilflos angucken, dann zaubert er den optimalen Schuh à la eierlegende Wollmilchsau hervor... Ich probier nochmals den Engadin von Meindl.
      In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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      • Christine M

        Alter Hase
        • 20.12.2004
        • 4084

        • Meine Reisen

        #4
        Zur Größe kann man nur den allgemeinen Hinweis geben, daß der Stiefel zwar einerseits fest genug sitzen muss, andererseits (a) vorne über ordentlich Platz verfügen muss, damit du beim Bergabgehen nicht mit den Zehen vorne anstösst und (b) der Stiefel auch dann noch nicht drücken sollte, wenn der Fuß nach mehreren Stunden wandern, ggf. auch noch bei heißen Temperaturen, etwas angeschwollen ist. Aus diesem Grund kauft man Berg- und Trekkingstiefel etwas größer als normales Schuhwerk. Zum Testen von (a) haben viele Läden übrigens so etwas wie eine schiefe Ebene; ansonsten kann man den Sitz auch auf einer Treppenstufe testen (mit den Fersen auf die Stufe hängen, Schuhspitzen nach unten, vorsichtshalber irgendwo festhalten) oder mal feste gegen einen Türpfosten treten. Die Zehen sollten in allen Fällen nicht vorne anstoßen. Und zum Anprobieren natürlich die dicken Trekkingsocken anziehen, die du auf der Tour auch verwenden wirst.

        Ich habe aber den Eindruck, daß du hinsichtlich der allgemeinen Fragen schon gut informiert bist. Ich persönlich würde den Stiefel in der größten Größe kaufen, in der er noch gut und fest am Fuß sitzt. Es gibt übrigens nicht nur zwischen den Marken große Unterschiede, sondern kann u. U. auch mal zwischen verschiedenen Modellen des gleichen Herstellers zu Unterschieden kommen. Ich würde mich da nicht auf eine bestimmte Größe festlegen.

        Noch ein Hinweis: In vielen Fachgeschäften kannst du die ausgesuchten Stiefel auch erst mal kaufen, zu Hause mal einen ganzen Abend probetragen und falls dann Probleme auftreten zurückgeben. Natürlich darfst du bis dahin nichts an den Schuhen machen und sie nur innen tragen, so daß sie weiter im Neuzustand sind.

        Christine

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        • ühürü
          Erfahren
          • 07.08.2007
          • 266
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          • Meine Reisen

          #5
          hallo Christine,

          auch hier vielen Dank für Deine Antwort.

          Das mit der schiefen Ebene (auf einer "schrägen Baumstammscheibe") und auch das mit der Treppenstufe und "Aufstoßen" der Spitze auf den Boden/gegen Türpfosten treten hat der Berater mit mir durchprobiert und erklärt, das werd ich mir merken.

          Zum Zuhauseanziehen: Im Laden sagte man mir, dass sie das schon machen, nur ist ihnen lieber, wenn die Kunden den Schuh lange im Laden tragen und sich sicher sind - und zuhause auf Teppich bekommt man nicht unbedingt mehr Gefühl für den Schuh. Naja. Mal schaun. Ich habe noch ein paar Tage Zeit, mich zu entscheiden, was die Stiefel angeht.

          Danke!
          ühürü
          In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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          • flyaway2
            Erfahren
            • 09.08.2007
            • 132
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            • Meine Reisen

            #6
            Hallo Ühürü,

            nun auch noch ein kleiner (subjektiver) Beitrag von mir. Ich war selbst im März 2003 auf dem Kili.

            Ich hatte den Hanwag Peru dabei, mit dem ich auch weitere Dinge machte, wie z.B. leichte Wanderungen, kleine Felsklettereien und alle Klettersteige.

            Das ist ein Lederschuh ohne Gore (ich persönlich fühle mich in einem Goretex-Schuh, als würde ich in einer Plastiktüte stehen), und der war eigentlich super für den Kilimandscharo. Der Hanwag Yukon ist glaub ich so änlich, nur mit einem etwas höheren Schaft.

            Dazu gibt es viell. noch zu sagen, dass die Wege bis auf den Gipfeltag eher Wanderwege sind, die man auch mit "leichten Halbschuhen" gehen kann - einige aus unserer Gruppe einschl. Bergführer waren so unterwegs.
            Nur für den Gipfelanstieg braucht man dann gute, feste Bergschuhe.

            Alles in allem Wünsche ich Dir viel Spaß, es ist ein wahnsinnig tolles Erlebnis, das mich noch bis heute berührt!

            Gruß Heidi

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            • ühürü
              Erfahren
              • 07.08.2007
              • 266
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              • Meine Reisen

              #7
              Hallo Heidi,
              Danke für Deine Antwort. Ist immer schön, von Leuten zu hören, die schon praktische Erfahrung mit demselben Reiseziel gemacht haben!

              Darf ich noch fragen, welche Route Du gegangen bist?
              Einstweilen viele Grüße
              ühürü
              In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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              • ühürü
                Erfahren
                • 07.08.2007
                • 266
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                • Meine Reisen

                #8
                So, jetzt hab ich mich entschieden:
                Meindl Borneo MFS Pro Lady - in Größe 7,5.
                Damit habe ich mich letztlich am wohlsten gefühlt - und ihn auch mehrfach empfohlen bekommen, als meine "Wanderschwerpunkte" klarer wurden.

                In drei Läden war der Schuh ausverkauft, aber warum nicht an einem Samstag in fünf Outdoor-Läden gehen ;).

                Gruß
                ühürü
                In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                • flyaway2
                  Erfahren
                  • 09.08.2007
                  • 132
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hallo Ühürü,

                  Unsere Route war folgende: Marangu - Mandara - Horombo - Kibo-Hütte Uhuru-Peak, das ganze nennt sich glaube ich auch Coca Cola Route, weil meistbegangenste.
                  Allerdings nicht zu unserer Zeit, da rel. spät von der Zeit her (März).

                  Ich würde Dir gern 2 oder 3 Fotos hochladen, aber ich kapiere nicht wie das geht.

                  Gratulation noch zum Schuhkauf!

                  Gruß Heidi

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                  • ühürü
                    Erfahren
                    • 07.08.2007
                    • 266
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    OT: Ahoi flyaway,
                    Deine zweite Antwort ist mir zuvor leider entgangen.

                    Die Marangu-Route werde ich ja auf dem Abstieg sehen, für die Rongai-Route, auch bekannt als Oloitokitok/Nalemoru-Route, gibt es nur diesen einen zugelassenen Abstiegsweg. Allerdings übernachten wir da nicht in den Hütten, sondern wie auch vorher beim Aufstieg in Zelten.

                    Da auf der Nordseite am Fuße des Berges nicht mehr wirklich viel Regenwald vorhanden ist, sondern nur "ein relativ schmaler Streifen", und die Nordseite insgesamt landschaftlich karger ist, freue ich mich schon auf den Regenwald der Marangu-Seite. Ach, es wird eh schön, gerade solche kargen Mondlandschaften haben für mich einen gewissen Reiz.

                    Fotos kannst Du zum beispiel mit imageshack.us hochladen (kostenlos) - mit der Bildeinfügefunktion mittels oben angezeigtem Button () kannst Du das Foto dann hier einfügen.

                    Gruß
                    ühürü
                    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                    • walkabout
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                      • 13.08.2007
                      • 31

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Vielleicht ist es viel zu spät: wenn aber, dann würde ich den Schuh eine halbe Nummer größer nehmen, 1. schwillt der Fuss an, 2. v.a. kannst Du dann noch ein paar dicke Socken am Gipfeltag anziehen (meine sind sogar 1 Nummer größer, passen trotzdem gut)...
                      Hatte Anfang diesen Jahres enorm viel (!!!!) Schnee am Kilimandjaro. Ab dem letzten Camp auf der Machame bis hoch - alles weiß! Ab ca. 10:00 dann aufgeweicht, da sind dann dicke Socke echt nett.

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                      • ühürü
                        Erfahren
                        • 07.08.2007
                        • 266
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                        #12
                        Danke für Deinen Tip - viel zu spät war es nicht, auch wenn ich den Schuh schon gekauft hatte - ich habe ihn in 41,5 gekauft, normal trage ich zwischen 40 und 41. Dass man lieber etwas größer als normal kauft, hatte ich schon oft zu Ohren bekommen...

                        Ich habe die letzten zwölf Tage lang einige ausgiebige (wunderschöne!!!) Wanderungen im Elbsandsteingebirge unternommen, auch mal ein Fußmarsch von zehn Stunden, und bin hochzufrieden mit dem Meindl Borneo, passt, auch auf steileren Abstiegen genügend Raum für die Zehen, der Stiefel sitzt mit dünnen und dickeren Socken, bietet ein sehr gutes "Fußklima", ... Alles optimal.

                        Der Kilimanjaro schreckt mich nicht. Im hoffentlich schön kalten hiesigen Winter gibts dann noch einen Kältetest ;).

                        Gruß
                        ühürü
                        In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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