Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

[Macintechno]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Wann kommt denn das gute Stück??? Ich fahr am Do. Abend in Urlaub - vorher will ich noch wissen was du da geordert hast!

[Windflüsterer]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

ich hoffe es kommt bis spät. 26.08, da wir ab 27.08 nach Irland fliegen um unsere damals angefangene Tour zuende zu gehen...

... bevor Ihr mich jetzt drauf aufmerksam macht... Ja ich weiß, eigentlich ist das Zelt nur für Wintereinsatz (wie von mir selber auch beschrieben) insbesondere gerade jetzt durch die Flaps ... und ist ja auch so (zumindest zukünftig )

bin mir auch noch nicht sicher ob ich es wirklich mitnehme... aber mal ehrlich, kann von euch jemand neu bestellte Ausrüstung einfach so zuhause liegen lassen ... würde mir schwer fallen

[elch33]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Kuppelzelt versus Tunnelzelt; Wintereinsatz
Hier Hilleberg Namatj 3 gegen Hilleberg Allak
Ich habe seit Jahren ein Namatj 3, welches ich für Touren im Sommer, ebenso wie im Winter einsetze. Meine Lieblingsziele liegen im Norden, Island / Grönland. Im Winter in Norwegen / Schweden.
Aus unterschiedlichen Gründen habe ich letztes Jahr nach einem neuen Zelt Ausschau gehalten. Zum einen wollte ich ein etwas kleiner, leichteres Zelt als das Namatj haben. In meiner Konfiguration mit Unterlegplane, Heringssatz nach meinem gutdünken und nicht zu vergessen, ich habe ein 11mm Gestänge. Also dann komme ich auf gut 3,6 kg.
Etwas leichter hätte ich es schon gerne, wobei ich weiter ein 2 Personenzelt haben wollte. Ein 1 Personen Zelt, ist in Form des Akto vorhanden.
Dazu kamen diverse irrationale Gründe, über eine erhofften höheren Windstabilität bei Kuppelzelten. Inklusive der höheren höheren Tragfähigkeit bei Schnee, den ich wollte es für den Winterbetrieb haben. Dem selbst tragenden Prinzip, schön bei felsigem Boden. Bis hin zu „Hach ein schickes neues Zelt”.

Zum Thema: Kuppel oder Tunnel im Winter

Namatj 3 als Tunnel
Aufbau: Zelt mit dem Wind auswerfen, Heringe in die hinteren Abspannungen setzen. Zur einen Seite gehen die beiden Gestänge einfädeln. Nach vorne gehen das Zelt aufziehen und Heringe in die vorderen Abspannungen setzen. Einmal rumlaufen, um die Heringe an den Abspannleinen zu setzen. Zweites mal rumlaufen, um die Abspannleinen stramm zu ziehen.
Reißverschluss auf, Gepäck ins Zelt werfen.
Windstabilität: Ich habe mit dem Zelt schon mehr als einmal im Sturm gestanden. Meist hat der Wind so gedreht das er seitlich oder von vorne ins Zelt gekracht ist. Obwohl am Abend vorher das Zelt so aufgebaut wurde das die Rückseite in den Wind zeigte. Scheint ein Naturgesetz zu sein.
Gerade wenn der Wind von der Seite kommt schubst das Zelt einen gewaltig, ist gut am knattern. Gehalten hat es aber immer.
Schneestabilität: Mir ist vor Jahren mal ein Namatj 2 unter Schnee zusammengekracht. Bei einem Sturm der nassen Neuschnee vor sich her trieb, hatte sich hinter meiner Schneemauer so viel schwerer nasser Pappschnee auf dem Fußende abgelagert, das die Gestänge geknackt sind.
Seitdem gehe ich bei Schneesturm alle 2 Stunden Raus, schaufle den Schnee weg.
Ob ein Kuppelzelt, wie toll auch immer es ist, mit 20/30 cm nassen Pappschnee fertig wird? Ich würde es nicht drauf ankommen lassen. Ich werde bei solchen Bedingungen weiter rausgehen und den Schnee wegschaufeln. So toll war es nicht im isländischen Hochland mit kaputtem Zelt zu sitzen.
Allak als Kuppelzelt
Aufbau: Zelt mit dem Wind auswerfen, in zwei Bodenschlaufen Heringe setzen damit das Zelt gesichert ist. Einmal rumlaufen die Gestänge in die kurzen Gestängekanäle am Boden einfädeln. Zweitesmal rumlaufen um das Gestänge in die Klips zu schnippen. Ich hab den Dreh mit Handschuhen irgendwie noch nicht raus, bleibe mit den Handschuhen ab und an in den Klips hängen. Irgendwie sind meine Arme auch immer etwas kurz für die letzten Klips im Zenit, stehe da etwas instabil. Drittes mal rumlaufen um diesen Dachschlawapp zu befestiegen. Viertes mal rumlaufen um die Heringe an den Abspannleinen zu setzen. Wobei ich bisher auch immer ein Hering für ein Leinenpaar benutzt habe. Beim Tunnel hält auch ein Hering ein Abspannpunktepaar. Fünftes mal rumlaufen um die Abspannleinen zu spannen.
Reißverschluss auf Zeugs reinwerfen.
So das ist meine Aufbauprozedur, bis jetzt habe ich noch keine Möglichkeit gefunden die zu verkürzen, auch wenn ich es gerne würde. Gerade im Winter habe ich eigentlich keine Lust so oft um das Zelt zu tanzen. Vor allem nicht bei weichem Schnee wo man bei jedem Schritt einbricht.
Windstabilität: Ich hatte diese Jahr im Dovrefjell keinen Sturm. Die 6 Windstärken die um das Zelt wehten waren nicht der Rede wert. Wobei, leise ist das Zelt nicht. Dieser Dachschlawapp flattert ganz schön laut im Wind.
Was mich irritiert hat ist das beide Türen zur selben Seite aufgehen. Wenn der Wind dreht steht er auch wieder gleichzeitig auf beiden Zelteingängen. Wenn die Reißverschlüsse gegenläufig angeordnet wären würde immer eine Apsis windabgewandt sein.
Schneelast: Siehe oben, ich werds nicht drauf ankommen lassen.

Ansonsten hat jedes Zelt so seine Eigenarten. Das Namatj 3, als 3er Zelt ist größer. Da es nur eine Apsis und Ausgang hat, ist es für den zweiten immer etwas blöd aus dem Zelt zu kommen. Die meisten Klamotten landen ob des begrenzten Apsisplatzes im Zelt.
Das Allak ist als 2er deutlich kleiner. Man braucht die Apsis wenn man zu zweit unterwegs ist. Beim Namatj stopft man seine Sachen zwischen sich und die Längswand, da der Eingang am Kopfende ist. Da lässt sich Außenrum ne menge Zeugs lagern. Beim Allak ist die Längsseite der Eingang. Das ist nett wenn man vor dem Kocher sitzt, um sein Zeugs noch im Innenzelt zu lagern, nun da hab ich noch keine so gute Lösung gefunden, zumindest wenn ich es mit 2er Belegung einsetze.

Gruß Elch33

[Umingmaq]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Vielen Dank für diesen Bericht voller Praxis!
Man sieht, dass auch Tunnelzelte sturmstabil sein können.

Zwei kleine Ergänzungen:
Schneemauern immer weit genug vom Zelt entfernt bauen, sonst bringen sie nichts oder wirken im Extremfall sogar kontraproduktiv. Bei viel weichem Pappschneefall wie in deinem Beispiel hilft aber tatsächlich oft nur die Schaufel weiter.
Ich wurde mal in einem Geodäten (VE25) komplett bis übers Dach eingeschneit. Die Stangen haben geknirscht aber gehalten. Der Innenraum wurde etwas kleiner, hat uns aber zu viert (das andere Zelt hats zerlegt) über den Schneesturm gerettet. Ein Tunnel hätte sich dabei im besten Fall plattgelegt. Gute Kuppelzelte/Geodäten vertragen also im Extremfall mehr Schneelast.

[HUIHUI]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Ein Tunnel hätte sich dabei im besten Fall plattgelegt. Gute Kuppelzelte/Geodäten vertragen also im Extremfall mehr Schneelast.

Je nach Wetterlage und Schneeart ist es gar sehr hilfreich beim Geodäten die Schneelast nicht zu entfernen wenn es ums Abwettern von Schietwetter geht. Wenn eine anständige Belüftung gewährleistet ist kann der Schnee prima isolieren.

[Buddy99]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Ich hab hier im Forum irgendwo gelesen, dass die Atemluft in grosser Kälte am Innenzelt kondensiert, dort gefriert und es weiss von oben herrab rieseln kann. Da frag ich mich ob man da bei ner richtigen Wintertour nicht gleich das ganze Innenzelt weglassen kann?
Der Temperaturunterschied dürfte wohl kaum ins Gewicht fallen, dafür hat man mehr Platz. Oder macht sich der dauernd einfliegende Schnee, sobald die Apsis offen ist so negativ bemerkbar, dass es kein Thema ist?
Mit Schneemauer und durch Schnee rundum abgedichtet stell ich mir da auch nen Kompfortgewinn vor.
(So richtig im Schnee hab ich noch nie gezeltet, deshalb diese vielleicht merkwürdig theoretische Überlegung)

@ Windflüsterer
All die netten Leute haben sich sooo viel Mühe gegeben, Dich mit hilfreichen Tipps zu überschütten und jetz machst Du so nen Geheimnis aus Deiner Neuanschaffung? Hast Du Dir irgend nen schickes Huskyzelt geordert oder warum machst Du es so spannend?

[Schoolmann]

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Ein Innenzelt bringt im Winter einen enormen Temperaturgewinn. Das sind beispielsweise bis zu 10°c ohne Heizung. Wir hatten z.B. -36 außerhalb und im Zelt ca -25 und das ist schon ein kleiner Unterschied. Zudem bist du absolut aus dem Wind und schneesicher bei Sturm. Wenn Du nach einem Schneesturm aufwachst am Morgen, kann es schon sein, das sich der ganze Pulverschnee mal in die Apsiden verkrochen hat. Also bei einer Wintertour nur mit Innenzelt. Früher waren die Innenzelte bei Hilleberg wohl mal aus Baumwolle, da soll sich der Kondens in Grenzen gehalten haben.

[Sarekmaniac]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Wie Schoolman sagt: Temperaturgewinn. Ist mir jetzt bereits mit meinem kleinen Tunnel mit 2/3-Innenzelt (90 x 200 Liegefläche) aufgefallen gegenüber dem größeren 2-Personen-Tunnel den ich bis dahin solo mit hatte. Ich würde auch deshalb im Winter nie einen riesigen "Palast" mitnehmen.

Das meiste an Wasserdampf vom Kochen, und Atem-Kondens zieht durch ein gutes Innenzeltgewebe hindurch und kondensiert und gefriert dann erst an der AZ-Wand. Wenn es von da wieder abfällt bleibt es trotzdem draußen, eben außen auf dem Innnzelt und kann runtergeschüttelt werden. Der einzige Bereich, in dem ich massiv Eiskristalle im Innenzelt habe, ist eigentlich nachts der Bereich über dem Kopf, wo die ganze Nacht die Atemluft aufsteigt .

[Buddy99]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Also es kommt auf nen gutes Innenzelt an und die Zeltgrösse ist auch entscheidend. Das werd ich mir merken, danke.
Werden diese 10 Grad Temperaturunterschied auch über Nacht gehalten, oder nur solange man wach und aktiv ist?
Ich hab ja echt Respekt vor solch tiefen Minustemperaturen und bewunder nen bischen die Leute, die dann allein irgendwo in der Wildnis unterwegs sind.

[Sarekmaniac]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Also es kommt auf nen gutes Innenzelt an und die Zeltgrösse ist auch entscheidend. Das werd ich mir merken, danke.
Werden diese 10 Grad Temperaturunterschied auch über Nacht gehalten, oder nur solange man wach und aktiv ist?
Ich hab ja echt Respekt vor solch tiefen Minustemperaturen und bewunder nen bischen die Leute, die dann allein irgendwo in der Wildnis unterwegs sind.

Wissenschaftlich überprüft habe ich das nicht. Aber nachts, wenn man im gut isolierenden Schlafsack liegt, dürfte der unterschied geringer werden, und je nachdem, wieviel man lüftet oder wie windig es ist, auch ganz verschwinden.

Der Aufheizeffekt von 1-2 Personen, die im Zelt sitzen ist enorm, nicht zureden davon, wenn in der Apsis ein Benzinkocher läuft.

Bei knappen Minusgraden kann es passieren, das nach dem Aufstehen schlagartig alles, was an Eiskristallen im IZ hängt taut - das ist dann unangenehm. -15 Grad sind da angenehmer.

Ich gehe regelmäßig morgens vor dem Aufbruch noch mal ins schon leergeräumte Zelt (mit Hardshell, Kapuze auf und wasserdichten Überhandschuhen) und reibe die ganzen Eiskristalle vom Innenzelt ab, und fege die mit den Händen nach draußen. Und schon ist das Zelt "trocken".
Der einzige Bereich, an dem das leider nicht geht sind die Reisverschlüsse. Die können bei längerem Dauerfrost ordentlich vereisen, das ist manchmal nervend.

[Buddy99]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Tolle Tipps vom Profi, danke. Ich bin schon freudig gespannt auf den kommenden Winter.
Was die vereisten Reisverschlüsse angeht, könnte da nicht Türschlossenteiser helfen? Dieses Graphitpuder hilft beim Auto, da kanns fürs Zelt doch nee schlecht sein oder bräuchte man zu grosse Mengen davon?

[Stephan Kiste]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Da ist ein Einwandzelt im Nachteil,
weil die Eiskristalle direkt auf einen drauf fallen, wenn man die
Wand berührt. Lässt sich mit einem größeren zelt lösen :-)
Den Raumbedarf finde ich auch wichtiger als die wärme im Zelt,
da man sich auch mal mit Daunenhose/ Jacke im Zelt aufhält.
Da ha ich schon im 2er Zelt Platzprobleme und es kann sehr eng werden.
Der große Vorteil, wenn das Einwand ein pseydogeodät
oder Kreuzkuppel ist, man stellt es zum ausschütteln einfach auf den Eingang
hochkant, dann findet man eventuell die
gesuchte Uhr/ Stirnlampe etc wieder:-)

[Stephan Kiste]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

ich hoffe es kommt bis spät. 26.08, da wir ab 27.08 nach Irland fliegen um unsere damals angefangene Tour zuende zu gehen...

... bevor Ihr mich jetzt drauf aufmerksam macht... Ja ich weiß, eigentlich ist das Zelt nur für Wintereinsatz (wie von mir selber auch beschrieben) insbesondere gerade jetzt durch die Flaps ... und ist ja auch so (zumindest zukünftig )

bin mir auch noch nicht sicher ob ich es wirklich mitnehme... aber mal ehrlich, kann von euch jemand neu bestellte Ausrüstung einfach so zuhause liegen lassen ... würde mir schwer fallen

Man kann aus den Snowflaps ganz einfach Stoneflaps machen
( ich bin auch neugirig :-)

[Windflüsterer]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

:-(( könnt heulen :-((

bisher sieht es wohl so aus, als wenn das gute Stück genau wärend unserer Tour kommen wird... naja, vielleicht haben wir ja Glück

[pfrinz]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Bei Sierra Designs in den USA gäbs auch noch ein paar nette Winterzeltchen > klick
Für Einwand- ,Tunnel- UND Geodätfreunde

[Windflüsterer]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"



gestern lag das Paket vor der Tür... ES IST ENDLICH DA !!!

Ein schönes rotes Kaitum 3 GT mit Scandium G.

Jetzt noch ein paar Kleinigkeiten und der Winter kann kommen

[Windflüsterer]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

sooo, um einige von euch Mießmachern (spaß ) mal wieder aufzuheitern... hier ein Tunnel mit Flaps.

Hab es jetzt doch endlich mal geschafft es schnell noch kurz aufzubauen... wohlgemerkt ... schnell (also weder abgespannt noch sonstwas).

Bin echt mal auf den nächsten Wintertrip gespannt *gg*... gefällt mir jedenfalls riesig.

[casper]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Glückwunsch!
Ist ein tolles Zelt.
Hast du die Snowflaps extra bestellt bei HB?
Wird ja in Serie so nicht hergestellt.

Viel Spaß jedenfalls damit!

[Windflüsterer]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

ja, ist ein ausdrücklicher Wunsch gewesen... und wirklich gut ausgeführt (sauber genäht)

[ZaphodB]

AW: Eure Zeltwahl im Winter und das "warum?"

Das Kaitum GT hatte es mir auch angetan. Steht schon auf meiner Wunschliste Darf man fragen, wieviel Aufpreis Du für die Flaps hinlegen mußtest?

Gruß, Marco