Hallo zusammen,
zusätzlich zum "Gaskocher im Winter" und ähnlichen Threads hier meine konkreten Erfahrungen mit dem oben genannten Kochsystem - vielleicht helfen sie dem/der ein oder anderen.
Auf zwei letzten Wintertouren (Finnmarks- und Hardangervidda) hatte ich ch den oben genannten Kocher. Auf der letzten Tour hatte auch eine weitere Teilnehmerin das gleiche System.
Beide Kocher liefen, im Gegensatz zu den Benzinern, die es zwar letztendluch auch taten, aber immer wieder extra Aufmerksamkeit brauchten.
Ich betreibe den Reactor gern im Zelt, wobei die Tür zur Apsis und ein zusätzlicher Lüftungsschlitz offen bleiben. Das ist klar gegen die Regeln (Kocher im Innenzelt). Meiner Meinung nach ist es mit etwas gesundem Menschenverstand jedoch gut vertretbar. Zum einen ist der Kocher perfekt steuerbar, es gibt keine Stichflamme o.ä. und zum anderen reicht schon ein kleiner Abzug gegen CO. (Achtung jedoch bei eingeschneitem Zelt). Bequem ist es sowieso, man braucht sich nur auf den Bauch zu drehen und den Kocher 20cm vor sich auf die Matte zu stellen.
Unter -20....-25°C dauerte das Schmelzen länger, 1-2 mal haben wir auch einige Versuche gebraucht, um den Kocher anzumachen. Die Gaskartuschen waren jeweils nicht vorgewärmt. Sollte der Kocher zu langsam laufen, hilft das Anwärmen der Kartusche bzw. schon ihre Isolierung mit Handschuhen. Ich nehme die Kartusche bei laufendem Kocher auch schon mal zwischen die Knie - dann wird die Kartusche isoliert und auch der Kocher steht stabiler, was gerade im kleinen Zelt von Vorteil ist. Bei wärmeren Temperaturen als -20°C ist dies nicht nötig, so kann man die Schmelzzeit aber verringern. Wer mag, nimmt die Kartusche natürlich auch in den Schlafsack - das wäre ein ultimativer Beschleuniger.
MSR Reactor mag keine übermäßige Feuchtigkeit und übernachtet bei mir deswegen nie in der Apsis, wo er zugeschneit werden könnte. Sonst muss er sich zuerst "durchhüsteln".
In aller Regel haben wir schneller gegessen als die Benzinkocherbesitzer. Durch die kleine Topfgröße (0,9l) und dadurch, dass wir den Kocher zu zweit nutzten und alle anderen ihre einzeln, dauerte das Schmelzen bei uns jedoch insgesamt etwas länger. Alleine wäre man entsprechend schneller gewesen.
Der Gasverbrauch:
Aus einer 230er Wintergaskartusche (Colemann oder die braune von Primus) bekomme ich bei idealen Bedingungen (wärmer als -15°C) 11-12l kochendes Wasser raus. Aus einer gleich großen Normalgaskartusche (die roten von Primus) 8l. Jetzt in Finnmark, wo wir es deutlich kälter hatten (3 Nächte um -20, eine bis -30°C) haben wir für 10 Tage mit pro Person je 2 großen (450g) Wintergaskartuschen gerechnet, was ziemlich genau war. Die Reserve kam drauf. Das reicht, um 4l pro Person pro Tag zu schmelzen und aufzukochen. Geköchelt haben wir jedoch nichts!
Mein Fazit: Gas ist etwas teurer als Benzin (in Alta kostet eine 450er Wintergaskartusche 179NOK (18 Euro). Bis etwa -30°C, bei Vorwärmen der Kartusche auch drunter, würde ich den MSR Reactor aber unter oben genannten Bedingungen sehr empfehlen. Im den Bergen, wo der Luftdruck nach oben hin geringer wird und Gas eh bestens läuft, sowieso. Einen Benziner brauche ich nicht wieder.
Fragen gern an mich, hier oder per PN.
Edit: Rechtschreibfehler
zusätzlich zum "Gaskocher im Winter" und ähnlichen Threads hier meine konkreten Erfahrungen mit dem oben genannten Kochsystem - vielleicht helfen sie dem/der ein oder anderen.
Auf zwei letzten Wintertouren (Finnmarks- und Hardangervidda) hatte ich ch den oben genannten Kocher. Auf der letzten Tour hatte auch eine weitere Teilnehmerin das gleiche System.
Beide Kocher liefen, im Gegensatz zu den Benzinern, die es zwar letztendluch auch taten, aber immer wieder extra Aufmerksamkeit brauchten.
Ich betreibe den Reactor gern im Zelt, wobei die Tür zur Apsis und ein zusätzlicher Lüftungsschlitz offen bleiben. Das ist klar gegen die Regeln (Kocher im Innenzelt). Meiner Meinung nach ist es mit etwas gesundem Menschenverstand jedoch gut vertretbar. Zum einen ist der Kocher perfekt steuerbar, es gibt keine Stichflamme o.ä. und zum anderen reicht schon ein kleiner Abzug gegen CO. (Achtung jedoch bei eingeschneitem Zelt). Bequem ist es sowieso, man braucht sich nur auf den Bauch zu drehen und den Kocher 20cm vor sich auf die Matte zu stellen.
Unter -20....-25°C dauerte das Schmelzen länger, 1-2 mal haben wir auch einige Versuche gebraucht, um den Kocher anzumachen. Die Gaskartuschen waren jeweils nicht vorgewärmt. Sollte der Kocher zu langsam laufen, hilft das Anwärmen der Kartusche bzw. schon ihre Isolierung mit Handschuhen. Ich nehme die Kartusche bei laufendem Kocher auch schon mal zwischen die Knie - dann wird die Kartusche isoliert und auch der Kocher steht stabiler, was gerade im kleinen Zelt von Vorteil ist. Bei wärmeren Temperaturen als -20°C ist dies nicht nötig, so kann man die Schmelzzeit aber verringern. Wer mag, nimmt die Kartusche natürlich auch in den Schlafsack - das wäre ein ultimativer Beschleuniger.
MSR Reactor mag keine übermäßige Feuchtigkeit und übernachtet bei mir deswegen nie in der Apsis, wo er zugeschneit werden könnte. Sonst muss er sich zuerst "durchhüsteln".
In aller Regel haben wir schneller gegessen als die Benzinkocherbesitzer. Durch die kleine Topfgröße (0,9l) und dadurch, dass wir den Kocher zu zweit nutzten und alle anderen ihre einzeln, dauerte das Schmelzen bei uns jedoch insgesamt etwas länger. Alleine wäre man entsprechend schneller gewesen.
Der Gasverbrauch:
Aus einer 230er Wintergaskartusche (Colemann oder die braune von Primus) bekomme ich bei idealen Bedingungen (wärmer als -15°C) 11-12l kochendes Wasser raus. Aus einer gleich großen Normalgaskartusche (die roten von Primus) 8l. Jetzt in Finnmark, wo wir es deutlich kälter hatten (3 Nächte um -20, eine bis -30°C) haben wir für 10 Tage mit pro Person je 2 großen (450g) Wintergaskartuschen gerechnet, was ziemlich genau war. Die Reserve kam drauf. Das reicht, um 4l pro Person pro Tag zu schmelzen und aufzukochen. Geköchelt haben wir jedoch nichts!
Mein Fazit: Gas ist etwas teurer als Benzin (in Alta kostet eine 450er Wintergaskartusche 179NOK (18 Euro). Bis etwa -30°C, bei Vorwärmen der Kartusche auch drunter, würde ich den MSR Reactor aber unter oben genannten Bedingungen sehr empfehlen. Im den Bergen, wo der Luftdruck nach oben hin geringer wird und Gas eh bestens läuft, sowieso. Einen Benziner brauche ich nicht wieder.
Fragen gern an mich, hier oder per PN.
Edit: Rechtschreibfehler

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