Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

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  • Sawyer
    Lebt im Forum
    • 26.04.2003
    • 6193
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    • Meine Reisen

    AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Wenn du nachts in Hessen die Wege nicht verlässt hast du zwar immer noch nix da verloren, darfst aber. Mehr nicht.
    Doch, wenn es mir von A nach B als der beste Weg erscheint, habe ich dort was “verloren“.
    Gruß Sawyer

    As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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    • Ziz
      Administrator

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      Administrator
      Lebt im Forum
      • 02.07.2015
      • 7333
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      • Meine Reisen

      AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

      Zitat von cast Beitrag anzeigen
      Nochmal für dich, nachts in hessischen Wäldern abseits der Wege ist VERBOTEN. Gerade wg. Caches.

      Pilzesammler mit Taschenlampe bleiben für mich Spinner.
      Nochmal für dich, die Gesetze in Hessen betreffen mich zum Glück 99% der Zeit nicht, deshalb zielte meine Frage auch darauf ab, wie ich "nichts zu suchen haben" verstehen darf: Als Meinung oder Gesetzteswiedergabe. Ich gehe mittlerweile einfach davon aus, dass Gesetz und deine persönliche Meinung einfach dacour gehen.
      Nein.

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      • Scrat79
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        • 11.07.2008
        • 12533
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        • Meine Reisen

        AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

        Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
        OT:
        Wäre ein nächtlicher Pilzsammler ohne Taschenlampe nicht wesentlich spinnerter?


        Zitat von cast Beitrag anzeigen
        Wieso ist es so schwer zu verstehen, daß wenigstens nachts mal Ruhe ist?
        Das denken sich die Viecher auch, wenn sie nachts nen Jäger sehen.
        Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
        Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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        • reinergeorg
          Erfahren
          • 01.06.2014
          • 282
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          • Meine Reisen

          AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

          Lobo hat richtig § 23 Absatz 11 des Hessischen Jagdgesetzes zitiert, wendet ihn jedoch m. E. unrichtig an. Cast hat da mehrfach deutlich richtig darauf hingewiesen.
          Nachts im hessischen Wald bedarf es einer Berechtigung, um befestigte (!) Wege zu verlassen. Bitte auch das mit den "befestigten" Wegen ernst nehmen. Die Nutzung eines unbefestigten Weges oder bloßen Pfades oder gar mitten durch den Wald abseits von Wegen/Pfaden ist Nächtens in Hessen einfach überhaupt nicht erlaubt.
          Es sollte beachtet werden, dass bis zur erstmaligen gesetzlichen Regelung in § 14 Bundeswaldgesetz im Jahr 1975 und den folgenden Landes-Waldgesetzen ein Waldbetretungsrecht im alten Bundesgebiet nicht gesetzlich vorhanden war, sondern vom jeweiligen Grundstückseigentümer abhing. Das Betreten des Waldes ist also nicht immer jedermann frei, sondern entsprechend der Gesetzeslage vorhanden - und zwar nur entsprechend dieser.
          Die Berechtigung zum Verlassen befestigter Wege zur Nachtzeit im hessischen Wald haben mindestens bereits kraft Gesetzes der zuständige (!) Jagdrevierinhaber, sein ordnungsgemäß bestellter Begeher und in Begleitung des Revierinhabers sein Jagdgast. Sonst kommen nur noch der/die Waldeigentümer selbst und Sonder-Berechtigte wie (das ist beispielhaft) ein Rettungswagen mit Besatzung auf Rettungsfahrt zu Verunfallten im Wald oder die Polizei bei Vermisstensuche in Frage. Kein Geocacher und auch kein Pilzsammler oder müde heim trabender Partygast.
          Das Risiko Unwilliger liegt in Hessen auch in " HJagdG 42 Absatz 1 Nr. 10 lit. h) = Ordnungswidrigkeit, die dann nach Absatz 2 mit Geldbuße bis 25.000,- (fünfundzwanzigtausend) € verfolgt werden darf. Nach Absatz 4 dürfen dann auch extra die betreffenden Gegenstände, auf die sich die Ordnungswidrigkeit bezieht oder die zu ihrer Vorbereitung oder zu ihrer Begehung gebraucht werden oder zu ihr bestimmt gewesen sind, eingezogen werden. Das kann dann ein bestimmtes Gerät im Waldboden und auch das gesamte Ausrüstungsmaterial zur Suche sein. Wer aus Bequemlichkeit ebenso dazu und unerlaubt mit Pkw "anreist", riskiert noch mehr.
          Wir leben in einem Kulturland. Ich bitte um sachliche Äußerungen. Mancher Kleinkrieg hier mit Unterstellungen und haltlosen Vermutungen liegt neben der Sache.

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          • cast
            Freak
            Liebt das Forum
            • 02.09.2008
            • 19413
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            • Meine Reisen

            AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

            Das denken sich die Viecher auch, wenn sie nachts nen Jäger sehen.
            Das Problem ist nicht der eine oder andere Jäger, sondern vorallem in stadtnahen Revieren der Besucherstrom, der kaum abreißt.

            Vom ersten Licht in frühester Dämmerung, bis in die späten Abendstunden, Spaziergänger, Jogger, Hundeleute, Fahrradfahrer, speziell Mountainbiker abseits der befestigten Wege in der Pilzsaison Pilzsammler, auch des Nachts, oder Horden Osteuropäer, die gewerblich sammeln und das Faß zum überlaufen bringen dann Nachtcaches.

            Das unselige Betretungsrecht für jedermann hat zu allem, nur nix gutem geführt.

            Es wäre so einfach gewesen, Betretungsrecht ja, aber mit festgelegten Regeln.
            In der Nacht definitionsgemäß 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang bis 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang prinzipiell Betretungsverbot, Hunde bundesweit ganzjährig an den Riemen. usw. würde zu sehr viel mehr Ruhe, auch unter den Spaziergängern führen.
            Die paar Mann die hier mal draußen übernachten sind in Wirklichkeit natürlich kein Problem.
            Das Verbot des zelten/campieren draußen hat natürlich nicht seinen Grund bei den paar Wanderern
            "adventure is a sign of incompetence"

            Vilhjalmur Stefansson

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            • Lobo

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              • 27.08.2008
              • 6497
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              • Meine Reisen

              AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

              Na wenn das in deinem Revier so ist dann bist du nicht zu beneiden.
              Bei uns braucht es solche Regeln nicht, da ist schon bei Tage keine Sau im Wald unterwegs, geschweige denn Nachts.
              Im Gegenteil, die Jäger freuen sich wenn sie mal jemanden treffen und quatschen gerne (okay die kennen mich ja auch alle).
              Die sagen früher war mehr los im Wald, aber die Jugend "spielt" heute nicht mehr im Wald sondern lieber PlayStation ect.

              Es gibt sogar Jäger welche Geocaches suchen. Aber vielleicht sind bei uns die Jäger auch einfach entspannter.

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              • Fritsche
                Alter Hase
                • 14.03.2005
                • 2817
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                • Meine Reisen

                AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                Zitat von cast Beitrag anzeigen
                ... sondern vorallem in stadtnahen Revieren der Besucherstrom, der kaum abreißt.

                Vom ersten Licht in frühester Dämmerung, bis in die späten Abendstunden, Spaziergänger, Jogger, Hundeleute, Fahrradfahrer, speziell Mountainbiker abseits der befestigten Wege in der Pilzsaison Pilzsammler, auch des Nachts, .....
                Das Problem ist offenbar, dass Stadtleben kein menschengemäßer Zustand ist. Wer Menschen von sinnvollem Leben ausschließt, braucht sich über die vielen Idioten, die mit Messern und Autos in Leute fahren und allerlei anderen Unfug, der in Städten so passiert, nicht wundern.

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                • cast
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                  • 02.09.2008
                  • 19413
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                  • Meine Reisen

                  AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                  So siehts aus und das Problem wird nicht kleiner.

                  Spaßig wird's nur, wenn diese Stadtmenschen sich den Naturschutz an die Fahnen heften.
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • Ziz
                    Administrator

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                    • 02.07.2015
                    • 7333
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                    • Meine Reisen

                    AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                    Zitat von cast Beitrag anzeigen
                    So siehts aus und das Problem wird nicht kleiner.

                    Spaßig wird's nur, wenn diese Stadtmenschen sich den Naturschutz an die Fahnen heften.
                    Menschen zeitweise aus dem Wald ausschließen wollen und sich wunden, wenn sie ein gestörtes Verhältnis zur Natur entwickeln.

                    Und wenn die paar Jäger kein Problem sind, sind es die paar Nachtpilzsucher auch nicht.
                    Nein.

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                    • cast
                      Freak
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                      • 02.09.2008
                      • 19413
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                      • Meine Reisen

                      AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                      Die paar Jäger verhalten sich unauffällig und stolpern nicht nachts durch die Bestände, sonst würden sie ja nix zu sehen bekommen.

                      Im übrigen nennt sich das zeitlich begrenzt aus dem Wald halten heute Besucherlenkung, dafür werden in Naturparks Konzepte entwickelt und in amerikanischen NP sogar Permits ausgeteilt und die haben mehr Natur als wir.

                      Scheint nicht so ganz sinnlos zu sein.
                      "adventure is a sign of incompetence"

                      Vilhjalmur Stefansson

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                      • Torres
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                        • 16.08.2008
                        • 30724
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                        • Meine Reisen

                        AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                        Vielleicht stammt das gestörte Verhältnis zur Natur gerade daher, dass keine Grenzen gesetzt werden und kein Respekt eingefordert wird, es daher für normal erachtet wird, das beliebte unsoziale großstädtische Verhalten, bestehend aus fehlender Rücksichtnahme, nahtlos auf alle Bereiche des Planeten, inkl. Wald, Wiese und fremde Grundstücke/Vorgärten und Gärten zu übertragen? Nach dem Motto: Da steht aber kein Schild, dann muss man alle dreißig Schritte ein Schild setzen. Kann doch keiner ahnen, dass man nachts nicht quer durch den Wald latschen darf, durchs Küchenfenster von Privathäusern gucken darf - und selbst wenn, interessiert mich nicht, hol doch die Polizei, wenn Dir das nicht passt.
                        Ein Verhätnis zur Natur zu bekommen, setzt voraus, Natur überhaupt als Natur zu erkennen und da fehlt es heute erheblich an Einsicht.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Lobo

                          Vorstand
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                          • 27.08.2008
                          • 6497
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                          Zitat von cast Beitrag anzeigen
                          Die paar Jäger verhalten sich unauffällig und stolpern nicht nachts durch die Bestände, sonst würden sie ja nix zu sehen bekommen.

                          Im übrigen nennt sich das zeitlich begrenzt aus dem Wald halten heute Besucherlenkung, dafür werden in Naturparks Konzepte entwickelt und in amerikanischen NP sogar Permits ausgeteilt und die haben mehr Natur als wir.

                          Scheint nicht so ganz sinnlos zu sein.
                          Das klang in der Nationalparkdiskussion noch ganz anders.

                          Wie dem auch sei, wenn es bei euch ein Problem ist, dann braucht man sich über Regelungen nicht wundern; bei uns ist es kein Problem, und das obwohl es keine 100km weiter östlich ist

                          BTT: Ich würde nicht direkt an einer Kanzel ect. nächtigen, und ich würde mir auch kein rotes Licht aufs Zelt klemmen. Angst erschossen zu werden hatte ich nie. Ich denke die Angst ist ebenso irrational wie die Angst vor dem Wolf.

                          Grüße
                          Thomas

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                          • cast
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                            Liebt das Forum
                            • 02.09.2008
                            • 19413
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                            OT:
                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            Vielleicht stammt das gestörte Verhältnis zur Natur gerade daher, dass keine Grenzen gesetzt werden und kein Respekt eingefordert wird, es daher für normal erachtet wird, das beliebte unsoziale großstädtische Verhalten, bestehend aus fehlender Rücksichtnahme, nahtlos auf alle Bereiche des Planeten, inkl. Wald, Wiese und fremde Grundstücke/Vorgärten und Gärten zu übertragen? Nach dem Motto: Da steht aber kein Schild, dann muss man alle dreißig Schritte ein Schild setzen. Kann doch keiner ahnen, dass man nachts nicht quer durch den Wald latschen darf, durchs Küchenfenster von Privathäusern gucken darf - und selbst wenn, interessiert mich nicht, hol doch die Polizei, wenn Dir das nicht passt.
                            Ein Verhätnis zur Natur zu bekommen, setzt voraus, Natur überhaupt als Natur zu erkennen und da fehlt es heute erheblich an Einsicht.
                            Es ist noch schlimmer.
                            Obwohl man keinerlei Ahnung hat und auf der Weide nach lila Kühen sucht, beruhigt man das Gewissen mit Mitgliedschaften in Naturschutzverbänden und veganer Ernährung und ist automatisch Experte.
                            Der dann anderen erklärt was richtig oder falsch ist. Wölfe sind nur ein Beispiel.
                            "adventure is a sign of incompetence"

                            Vilhjalmur Stefansson

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1888
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                              Wenn man auf dem Land aufgewachsen ist, weiß man natürlich, dass die Leute, wenn sie denn überhaupt zu Fuß gehen, die Wege nutzen, die sie kennen. Sie gehen also z.B. von der Party oder von der Vorabendmesse sommers wie winters durch den Wald nach Hause oder führen ihren Hund spazieren, wie es ihnen gerade opportun erscheint und wie sie es gewohnt sind, ohne den Waldbesitzer zu fragen und ohne sich auf Waldgesetze zu berufen. Die Idee, dass dieser Umgang der Einheimischen mit ihrer Heimatlandschaft durch eine rechtliche Matrix definiert wäre oder definiert werden sollte, ist als solche schon Kappes, denn diese rechtliche Matrix dient nicht dazu, das Alltagsverhalten bis ins Detail zu strukturieren, sondern dazu, Regeln für gelegentlich auftretende spezielle Konfliktlagen zu formulieren.

                              Falls es also hier Mitleser/innen gibt, die damit keine eigene Erfahrung haben und glauben, sie müssten sich im Internet darüber informieren, was eigentlich als Verhalten in der Natur erlaubt und möglich sei, dann sollte man sie gelegentlich darauf hinweisen, dass die in einer konkreten Landschaft akzeptable und akzeptierte Mobilitäts- und Aufenthaltspraxis weder im Gesetzestext steht noch von besonderen Interessengruppen wie den Jägern festgelegt wird noch überhaupt in einer Forumsdiskussion ermittelt werden kann. Dieser Thread ist wie viele andere vor ihm ein Festival des digitalen Realitätsverlustes.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

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                              • Lobo

                                Vorstand
                                Moderator
                                Lebt im Forum
                                • 27.08.2008
                                • 6497
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

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                                • ronaldo
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                                  Moderator
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                                  • 24.01.2011
                                  • 11969
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                                  Na endlich. <Daumen hoch>

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                                  • Ditschi
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 20.07.2009
                                    • 12367
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                                    Zu post 14: Jein. In S-H ist das Betreten der freien Landschaft abseits von Wegen nicht gestattet, aber auf dem Stoppelfeld hinter meinem Haus lassen die Kinder ihre Drachen steigen. Ihre Eltern kümmert es nicht. Den Eigentümer des Stoppelfeldes auch nicht, denn die Kinder sind seine Enkel. Wäre es ein anderer Eigentümer, könnte er, vielleicht, eine der seltenen Konfliktlagen heraufbeschwören ? Aber vermutlich nicht.
                                    In dürren Worten: Rechtspraxis und Rechtslage divergieren. Das ist die wesentliche Aussage von post 14. Die Aussage ist richtig und keinesfalls neu. Die Frage ist: Was fange ich mit der Erkenntnis an? Wie erfahre ich als Fremder zuverlässig die Rechtspraxis in einer fremden Region? Welchen Wert hat es, die Rechtslage trotzdem zu kennen? Wie soll man reagieren, wenn jemand explizit nach der Rechtslage fragt? Ihm unter Hinweis auf eine abweichende Rechtspraxis die Antwort verweigern?
                                    Indem sich Igelstroem etwas abfällig über die Kenntnis der Rechtslage äußert und ihr die gelebte und durch Erfahrung vermittelte Rechtspraxis positiv gegenüber stellt, impliziert er, daß die Rechtspraxis sich immer positiv von der Rechtslage abhebt. Alle tun etwas, was verboten ist, weil es ihnen natürlich erscheint, und niemand sagt etwas dagegen. Was ist die Kenntnis der Rechtslage dann wert? In dem Fall wenig. Nur ist das Bild, das da gemalt wird, ein Idyll. Menschen, die die Regeln nicht kennen und brauchen, weil sie ohne Konflikt miteinander auskommen ?! Die Rechtspraxis kann sich dagegen auch negativ von der Rechtslage unterscheiden: jemand verbietet Dir etwas, was er nicht verbieten darf. Ein Zaun wird unrechtmäßig gezogen. Ein falsches Schild aufgestellt. Du wirst unberechtigt des Waldes verwiesen. Im Naturerleben ist es etwas schwierig, weitere Beispiele zu finden von einem negativen Abweichen der Rechtspraxis von der Rechtslage, obwohl es diese negativen Abweichungen natürlich auch da gibt. Im sonstigen Alltag ist es dagegen schon fast die Regel, daß wir abweichend von der Rechtslage in der Rechtspraxis über den Tisch gezogen werden, wo es nur geht. Da gilt ein Satz, der eigentlich universell ist: Wissen ist Macht. Wissen kann man nie genug haben.
                                    Ditschi
                                    Zuletzt geändert von Ditschi; 25.08.2017, 15:34. Grund: Man entdeckt immer wieder Schreibfehler

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                                    • Torres
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                                      Liebt das Forum
                                      • 16.08.2008
                                      • 30724
                                      • Privat

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                                      AW: Suche nach Lagerplatz / Jagdbetrieb

                                      Ich halte es für eine Form digitalen Realitätsverlustes, Regeln, die mal im Kontext definierter Heimat erstellt wurden, zu relativieren und angesichts völlig veränderter Mobilität und eines veränderten Freizeitverhaltens, das höchstens noch den romantischen Gedanken des Naturerlebens (nicht die Natur selbst, die will man nicht erhalten, wenn es eigenen Interessen zuwiderläuft) zum Gegenstand hat, die situative Messlatte für handlungsleitend zu erklären. Desweiteren tue ich mich schwer damit, denjenigen, der fragt, zu belächeln, ebenso denjenigen, der antwortet. Hinterfragen und Regeln erklären sind die beste Möglichkeit, Gleichgültigkeit gegenüber der Natur sowie ihrer Ausbeutung, zu entgehen.
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • Igelstroem
                                        Fuchs
                                        • 30.01.2013
                                        • 1888
                                        • Privat

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                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                        Indem sich Igelstroem etwas abfällig über die Kenntnis der Rechtslage äußert und ihr die gelebte und durch Erfahrung vermittelte Rechtspraxis positiv gegenüber stellt, impliziert er, daß die Rechtspraxis sich immer positiv von der Rechtslage abhebt. Alle tun etwas, was verboten ist, weil es ihnen natürlich erscheint, und niemand sagt etwas dagegen. Was ist die Kenntnis der Rechtslage dann wert? In dem Fall wenig. Nur ist das Bild, das da gemalt wird, ein Idyll. Menschen, die die Regeln nicht kennen und brauchen, weil sie ohne Konflikt miteinander auskommen?!
                                        Ditschi
                                        Nein. Die Menschen haben die Regeln ihres normalen Zusammenlebens erlernt und befolgen sie. Wenn es Konflikte gibt, haben sie verschiedene Möglichkeiten, sich darüber auseinanderzusetzen, und der Rückgriff auf das geschriebene Recht ist eine davon.
                                        Es gibt in dieser praktischen Sphäre nicht nur viele Dinge, die man erfahrungsgemäß tun kann, obwohl sie verboten sind (z.B. weiterhin auch nach Einbruch der Dunkelheit den unbefestigten Weg ins hessische Nachbardorf zu benutzen), sondern auch viele Dinge, die man gewohnheitsmäßig aus sozialer Rücksichtnahme unterlässt, obwohl sie erlaubt wären. Also ist das Zusammenleben insgesamt kein Idyll, sondern eine meistens erträgliche Mischung aus Pragmatismus, sozialem Konformismus, Einbeziehung der Interessen anderer, Großzügigkeit, Lebensklugheit, Sinn für Regeln und Ausnahmen und dergleichen mehr.
                                        Als Gast (d.h. als interessierter Besucher einer bewohnten Landschaft, die für andere Menschen Heimat ist) wäre man gehalten, mit vertretbarem Aufwand und ganz beiläufig herauszufinden, was einem hier wohl zugestanden wird und was man lieber unterlässt. Das geschieht z.B., wenn man mit den Leuten über seine Reise plaudert und aufmerksam zuhört, was einem dann nahegelegt oder wovon einem abgeraten wird. Ich argwöhne, dass dabei in Brandenburg, in Oberfranken und in meiner westfälischen Heimat etwas Verschiedenes herauskommt, aber um das zu wissen, muss man wirklich hingehen.

                                        Zurück zum Thema des Threads: Der Realitätsverlust tritt z.B. dann ein, wenn man sich einbildet, man könne jetzt das nächtliche Wegegebot, das im hessischen Jagdgesetz steht, so weit juristisch durchdeklinieren und zuspitzen, dass am Ende herauskommt, dass ›nach Einbruch der Dunkelheit außer dem Jäger niemand mehr was im Wald zu suchen hat‹. Im Internet kann man das tatsächlich so behaupten und findet immer auch einen anderen Jäger, der ins selbe Horn bläst – aber in der Sicht von Menschen, die in einer besiedelten und von Wald durchsetzten Landschaft leben, wird das immer etwas Lächerliches behalten. »Is ja dumm Tüch«, sagt der Ostwestfale dann, und wenn er sehr redselig ist, fügt er noch hinzu: »Hätten se gerne.«
                                        Zuletzt geändert von Igelstroem; 28.08.2017, 01:10.
                                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                        • Ditschi
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                                          Liebt das Forum
                                          • 20.07.2009
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                                          Zitat Igelström:
                                          Es gibt in dieser praktischen Sphäre nicht nur viele Dinge, die man erfahrungsgemäß tun kann, obwohl sie verboten sind (z.B. weiterhin auch nach Einbruch der Dunkelheit den unbefestigten Weg ins hessische Nachbardorf zu benutzen), sondern auch viele Dinge, die man gewohnheitmäßig aus sozialer Rücksichtnahme unterlässt, obwohl sie erlaubt wären. Also ist das Zusammenleben insgesamt kein Idyll, sondern eine meistens erträgliche Mischung aus Pragmatismus, sozialem Konformismus, Einbeziehung der Interessen anderer, Großzügigkeit, Lebensklugheit, Sinn für Regeln und Ausnahmen und dergleichen mehr.
                                          Einverstanden und gut formuliert. Unser soziales Zusammenleben besteht aus weit mehr als aus dem Konflikt Rechtspraxis vs. Rechtslage und sollte nicht darauf reduziert werden.
                                          Worum es mir geht: kommt man gezielt auf diesen vermeintlichen oder tatsächlichen Gegensatz zu sprechen ( beides kann sich ja auch einmal decken), sollte man nicht so tun, als sei die Rechtspraxis positiv besetzt und die Rechtslage negativ. Das kann schon gedanklich nicht sein, denn die Rechtslage verbietet nicht nur, sondern erlaubt auch. Zum Beispiel das Betreten des Waldes gegen den Willen des Eigentümers, der das zu dulden hat. Unredlich finde ich, eins von beiden zu verunglimpfen, weil man sich das persönlich Beste raussucht: Verbietet die Rechtslage etwas, halte ich es mit der gelebten Praxis, ignoriere die Verbote und finde sie gar lächerlich. Verbietet mit jemand etwas, was die Rechtslage erlaubt, ja dann ist es vorbei mit der gelebten Rechtspraxis, dann zitiere ich zum eigenen Vorteil die Rechtslage. Wenn ich sie kenne...... Man kommt nicht drum herum, sich mit ihr zu befassen.
                                          Ditschi

                                          Machmal erinnert mich die Zustimmung / Abneigung zu Rechtsfragen hier an meinen Umgang mit den Reichsbürgern: bekommen sie eine Klage zugestellt, eine Anklage , einen Bußgeldbescheid, geht es los: " Das deutsche Reich lebt! Die BRD gibt es nicht! Ihre Behörden und Gerichte erkenne ich nicht an. Mit dem Rechtsscheiß will ich nichts zu tun haben"
                                          Dann wird das Auto des Reichsbürgers angefahren. Die Versicherung zahlt nicht. Auf das Geld verzichten ? Nö. Also wird Klage eingereicht.
                                          " Also, was ich da so zu den Gerichten und der Zuständigkeit gesagt habe...haha.. sie verstehen doch Spaß, oder? War nicht so gemeint. Sie werden mich doch nicht etwa beim Wort nehmen? "
                                          Nee, mach`ich nicht. Köstlich!
                                          Zuletzt geändert von Ditschi; 25.08.2017, 17:17. Grund: Man entdeckt immer wieder Schreibfehler

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