Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • MatthiasK
    Dauerbesucher
    • 25.08.2009
    • 923
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

    Zitat von Randonneur Beitrag anzeigen

    Mir ist sowieso nicht klar warum man im Urlaub auf Leistung achtet, das mache ich waehrend meiner Arbeit.[/OT]
    Das eine schließt das andere nicht aus!
    3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

    Kommentar


    • Ditschi
      Freak

      Liebt das Forum
      • 20.07.2009
      • 12377
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

      Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
      Das eine schließt das andere nicht aus!
      Stimmt, aber Steinchens Beitrag 97 liest sich so, daß jemand, der sich im Urlaub nicht auspowert, "Leistung negativ bewertet oder in die Richtung assoziert".

      Da könnte ich -- genauso falsch-- kontern, wer sich im Urlaub auspowert, sei beruflich unterfordert.

      Jeder, wie er mag. Ich kritisiere da niemanden, der seine Urlaub anders verbringt als ich.

      Ich habe einen anspruchsvollen und anstrengenden Beruf; das gleiche gilt für Frau Ditschi. Wir bewerten Leistung nicht negativ, sind aber darauf angewiesen, uns im Urlaub zu erholen.
      Da auch noch dem Leistungsgedanken zu frönen und völlig erledigt zurückzukommen, ist einfach nicht drin.

      Gruß Ditschi

      Kommentar


      • MatthiasK
        Dauerbesucher
        • 25.08.2009
        • 923
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

        Das ist verständlich!

        Wobei es auch in diesen Bereichen Menschen gibt, die in ihrer Freizeit Ultramarathons laufen um die viele Zeit die sie in der anspruchsvollen Arbeit verbringen kompensieren. Es gibt nichts was es nicht gibt!
        3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

        Kommentar


        • heron
          Fuchs
          • 07.08.2006
          • 1745

          • Meine Reisen

          AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

          Um von der Leistung - die ja in ihrer Intensität und überhaupt Geschmackssache ist - als Motivation etwas weiterzukommen - welche anderen Motivationen gibt es noch?
          Und ist es vielleicht sinnvoll mehr als eine Motivation mitzubringen?

          Ich habe ganz gerne ein Gebäude von mehreren Motivationen - dann kann man bei Bedarf auf andere zurückgreifen, wenn eine einmal ausgeht

          Meine Frage an die Langstreckenerfahrenen: welche Lösungsstrategien helfen, wenn die Motivation einmal ganz unten ist?
          Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
          Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

          Kommentar


          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30736
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

            Mir geht es auch so, dass ich ein Ziel brauche. Ob ich es erreiche, ist eine andere Sache, aber mit Ziel fühle ich mich irgendwie besser. Eine Art mentale Stärkung sozusagen.

            Leistung ist ein schwieriges Wort. Klar ist es Leistung, wenn man einem Ziel zustrebt und Leistungserfüllung, wenn man es erreicht. Das heißt aber noch lange nicht, dass man alles einem Leistungwillen unterordnet oder fremdbestimmt sich unter Druck setzt, wie es im Beruf geschieht. Zumindest bei mir nicht.
            Leistung ist es irgendwie schon. Aber eher Leistung entsprechend des "Flows". Eine Leistung, die von innen kommt und den Körper optimal mobilisiert. Die aber gleichzeitig auch regulierbar ist und Ruhezeiten kennt. Eigentlich das, was einen dann hinterher so "high" sein lässt.
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

            Kommentar


            • MatthiasK
              Dauerbesucher
              • 25.08.2009
              • 923
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

              Zitat von heron Beitrag anzeigen

              Meine Frage an die Langstreckenerfahrenen: welche Lösungsstrategien helfen, wenn die Motivation einmal ganz unten ist?
              Da kommt dann die wirkliche mentale Stärke zum Einsatz, wenns mir gut geht brauch ich davon ja nichts.
              Diese definiert für mich wie schnell ich mich aus einem down wieder aufrappeln kann.

              Mir hilft: Fotos ansehen und sich an die guten Zeiten erinnern die man bereits gehabt hat, mit Familie und/oder Freunden zu telefonieren (ist manchmal besser als emailen)
              einen Wanderpartner zu suchen, einen od. mehrere Ruhetage einlegen, sich klar machen das es ein Privileg ist das gerade tun zu können.


              Zitat von heron Beitrag anzeigen
              welche anderen Motivationen gibt es noch?
              Und ist es vielleicht sinnvoll mehr als eine Motivation mitzubringen?
              Das ist durchaus sinnvoll, beim PCT waren meine wie folgt, in nicht geordneter Reihenfolge:

              Die ganze Strecke zu schaffen (leistungsorientiert)
              Landschaft erleben zu dürfen (emotionell)
              Mich voll und ganz dieser Unternehmung zu widmen (einfaches leben?)
              Zuletzt geändert von MatthiasK; 23.02.2012, 09:28.
              3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

              Kommentar


              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4751
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                Zuletzt geändert von Enja; 01.03.2012, 10:52.

                Kommentar


                • MatthiasK
                  Dauerbesucher
                  • 25.08.2009
                  • 923
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                  Du hast aber zu dem Zeitpunkt nicht gewusst das du Brüche hast oder?
                  3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                  Kommentar


                  • Enja
                    Alter Hase
                    • 18.08.2006
                    • 4751
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                    Zuletzt geändert von Enja; 01.03.2012, 10:52.

                    Kommentar


                    • German Tourist
                      Dauerbesucher
                      • 09.05.2006
                      • 849
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                      Bei Motiviationstiefs ist die erste Notfallmassnahme: sich erstmal etwas Luxus gönnen. Wenn Du gerade mitten in der Pampa bist, dann zumindest einen Plan machen, wie und wo Du schnellstmöglich diesen Luxus hierkriegst und dann diesen Plan auch durchziehen. In der Regel ist das ein nettes Hotel, eine heisse Dusche und ein tolles Essen. Während dieses Luxustages nicht an die Wanderung denken und/oder ob man aufhören will. Einfach nur geniessen!
                      Ein weiterer kleiner Tipp ist noch Ablenkung: z.B. höre ich unterwegs sehr viel Hörbücher und wenn es mir schlecht geht, dann suche ich mir ganz bewusst ein tolles und spannendes Buch raus, was mich dann hoffentlich so in den Bann zieht, dass ich schlechtes Wetter etc. um mich herum vergesse.
                      Was mir persönlich bei Motivationstiefs noch hilft, ist die langjährige Erfahrung, dass diese Tiefs vorüber gehen und sozusagen zu einem Trail dazugehören. Sie stellen die Wanderung als solche nicht mehr in Frage. Aber um zu dieser Einstellung zu kommen, musst Du halt erst mal ein paar Tiefs durchgemacht haben.

                      Zur Motivation ausserdem: Fast jeder hat ein ganzes Bündel an Motivationen. Jeder sollte seine persönliche Motivation überprüfen und sich dann den geeigneten Trail dafür raussuchen. Ich finde es interessant, dass hier immer wieder die Landschaft genannt wird. Nach der Triple Crown und noch vielen anderen Wanderungen habe ich mittlerweile soviel tolle Landschaft gesehen, dass die für mich kein Motivationsgrund mehr ist. Zumal Du bei richtigem Scheisswetter von der Landschaft eh nicht viel siehst. Für mich persönlich ist schöne Landschaft ein nur sehr schwacher Motivationsgrund.

                      Was hier erstaunlicherweise noch gar nicht oder wenig thematisiert wurde, ist das hiker "high". Wenn alles gut läuft und Du so richtig beim Laufen im Fluss bist, dann bist Du oft richtig gehend euphorisiert. Dieser Zustand wird oft bei Marathonläufern beschrieben, ist aber auch bei Wandereren anzutreffen. Du läufst sozusagen auf Endorphinen. Es fällt mir sehr schwer diesen Zustand zu beschreiben. Er ist eine Mischung aus gesunder körperlicher Erschöpfung gepaart mit dem Gefühl der körperlichen und mentalen Stärke, dem Gefühl, etwas tolles geschafft zu haben, ein unwahrscheinliches Glücksgefühl, dass man das alles erleben darf, das Gefühl einer grossen Freiheit. Du fühlst Dich eins mit der Natur. Du hast plötzlich eine wahnsinnige Energie, sowohl körperlich als auch mental. Du fühlst Dich fast unbesiegbar und unglaublich frei. Du läufst dann "wie auf Droge" - obwohl natürlich keine Drogen im Spiel sind oder zumindest nur körpereigene...

                      Dieses hiker high hat auch ein wenig mit dem oft zitierten Leistungsgedanken zu tun. Das hiker high stellt sich nämlich nicht ein, wenn man einfach "nur so" vor sich hinspaziert (was jetzt wieder nicht wertend gemeint ist). Es kommt in der Regel auch nicht bei Kurzstreckenwanderungen hoch. Das hiker high kommt nur, wenn Du langfristig an Deine persönlichen Grenzen gehst und diese auslotest. Es resultiert zum Teil auch aus dem freudigen Erstaunen darüber, wie weit Du diese Grenzen hinausschieben kannst. Dieses hiker high ist für mich eine der stärksten Motivationen überhaupt und es macht schon fast süchtig.

                      Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                      Ich glaube nicht, dass man das einteilen kann in "eingebildet" und "tatsächlich vorhanden". Ich habe mich tatsächlich vom Thema "Reisedurchfall" schon lange getrennt, indem ich einfach beschlossen habe, keine zu haben.
                      Ich glaube, dass Du hier Werners Aussagen etwas falsch interpretierst. Die hiker bilden sich die Krankheiten in der Regel nicht ein - sie dramatisieren sie nur oder verwenden sie als Vorwand für einen Abbruch, der medizinisch aber gar nicht notwendig wäre. BTW: Deine Aussage zum Reisedurchfall ist auch etwas bedenklich. Bei Giardia kannst Du nicht einfach beschliessen, es nicht zu bekommen....
                      http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                      Kommentar


                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30736
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                        Im Grunde ist das, was Du als "high" beschreibst, das, was man als "Der Flow" bezeichnet. Hier noch ein Referat ? dazu. Was besseres finde ich gerade auf die Schnelle nicht.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

                        Kommentar


                        • Enja
                          Alter Hase
                          • 18.08.2006
                          • 4751
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                          Zuletzt geändert von Enja; 01.03.2012, 10:53.

                          Kommentar


                          • MatthiasK
                            Dauerbesucher
                            • 25.08.2009
                            • 923
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                            Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                            Ja doch. Klar. Das war gar nicht zu übersehen.
                            Ich weiß weder was du da gemacht hast noch wie man damit weitermachen kann..du warst mit dem Fahrrad unterwegs ist das richtig? Du hast die Tour wie geplant dann noch bis zum Ende durchgezogen und wenn ja wieviele Tage waren das?
                            3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                            Kommentar


                            • German Tourist
                              Dauerbesucher
                              • 09.05.2006
                              • 849
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                              Im Grunde ist das, was Du als "high" beschreibst, das, was man als "Der Flow" bezeichnet. Hier noch ein Referat ? dazu. Was besseres finde ich gerade auf die Schnelle nicht.
                              Super! Vielen, vielen Dank für den Verweis. Gerade der Wikipedia-Artikel trifft es voll. Besonders wichtig finde ich die Unterscheidung zwischen dem kick und der langanhaltenden Euphorie des Flow. Das genau unterscheidet Langstreckenwandern von anderen Outdooraktivitäten, die eher auf den kurzfristigen Kick ausgelegt sind. Besonders schön folgendes Zitat daraus: Flow ist eine Form von Glück, auf die man Einfluss hat. Genau das ist Langstreckenwandern für mich.
                              http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                              Kommentar


                              • Rattus
                                Lebt im Forum
                                • 15.09.2011
                                • 5177
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                Geht es beim Flow nicht ganz grundsätzlich darum, sich auf etwas richtig tief einzulassen? Ich kenne ihn z.B. auch aus dem künstlerischen Bereich, wenn mich ein Projekt so fesselt, dass ich völlig in ihm aufgehe und das Rödeln im Kopf abgestellt ist. Ein Glücksgefühl, aber auf einem anderen Niveau als ein Kick (den ich auch hier und da brauche )
                                Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                Kommentar


                                • MatthiasK
                                  Dauerbesucher
                                  • 25.08.2009
                                  • 923
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                  Ja der Flow entweder man hat ihn oder nicht
                                  3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                  Kommentar


                                  • Torres
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 16.08.2008
                                    • 30736
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                    Ja, es gibt genug Berufe, in denen überproportional viele Menschen mit Flow arbeiten. Oft sprengen sie Grenzen, halten hohen Anforderungen stand, sind extrem belastbar und das auch noch mit Arbeitszeiten, die andere niemals akzeptieren würden. Ärzte zum Beispiel. Führungskräfte oder Unternehmer zum Beispiel. Künstler. Politiker.

                                    Das heißt jetzt nicht, dass jeder, der in diesen Berufen arbeitet, auch den Flow hat. Aber wer den Flow hat, hält auch langfristig hohen Belastungen stand und ist im Gegenzug dazu in "normalen" Berufen völlig unterfordert.

                                    Ich glaube mich dunkel zu erinnern (kann mich aber irren!), dass dies der Ausgangspunkt der Untersuchungen von dem Herrn mit dem unaussprechlichen Namen war: Die Frage, warum es Menschen, z.B. Ärzte gibt, die über mehrere Jahre tage- oder wochenweise ohne Freizeit bzw. mit einer unaufholbaren Anzahl von Überstunden arbeiten und dennoch glücklich sind, mit ihrem Leben zufrieden sind und in ihrer kargen Freizeit noch einem Hobby nachgehen, während andere Menschen bei erheblich geringeren Anforderungen bereits unter Erschöpfung leiden.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

                                    Kommentar


                                    • hikingharry
                                      Dauerbesucher
                                      • 23.05.2004
                                      • 788
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                      Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                      ....ein unwahrscheinliches Glücksgefühl, dass man das alles erleben darf, das Gefühl einer grossen Freiheit. Du fühlst Dich eins mit der Natur. Du hast plötzlich eine wahnsinnige Energie, sowohl körperlich als auch mental. Du fühlst Dich fast unbesiegbar und unglaublich frei. Du läufst dann "wie auf Droge" - obwohl natürlich keine Drogen im Spiel sind oder zumindest nur körpereigene...
                                      Ja, genau, das ist es. Schöner hätte ich es nicht beschreiben können.

                                      Zitat von heron
                                      Meine Frage an die Langstreckenerfahrenen: welche Lösungsstrategien helfen, wenn die Motivation einmal ganz unten ist?
                                      Aus meinen bescheidenen Erfahrungen: Ich habe auch eher ein Bündel an Strategien. Wenn es schwierig wird zerlege ich den Weg in kleinere Teilabschnitte oder achte mehr auf die Kleinigkeiten am Wegesrand. Bei schlechtem Wetter denke ich, das das nun ein guter Ausrüstungstest ist. Ein anderes Mal freue ich mich auf die nächste Bäckerei oder höre Musik, die in meinem Kopf läuft oder ich erinnere mich an ein Video, das ich mal gesehen habe, und das vielleicht auch mit einer Wanderung zu tun hat.

                                      Manchmal funktioniert es auch mit einem Mantra (eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft repetitiv rezitiert wird.), u.a. eines der besten für mich, das ich mit wochenlangen Kajaktouren in Kanada verbinde, ist: "I am a mean machine and nothing can stop me." Das ist ein Zitat aus dem Buch "Kabloona in the yellow Kayak" von Victoria Jason. Wie es zu der Aussage kam ist eine für hier zu lange Geschichte. Jedenfalls kann ich mich gut damit voran treiben und mal eine schwierige Phase "überwandern".

                                      So ähnlich, wie nach dem Aufhören mit dem Rauchen: Da will ich eine Zigarette, schaue mal schnell aus dem Fenster, bin abgelenkt und denke Stunden später wieder daran, das ich eine rauchen wollte. Oder der Spruch "Wenn Du den Gipfel erreicht hast, dann klettere weiter." Umgemünzt: "Wenn das Ende der Wanderung da ist, wandere weiter." Ein Abbruch ist ja auch das Ende einer Wanderung.

                                      So allerlei Gedankenspiele halten mich am Weiterwandern.

                                      Was ich aus dem Versuch ein Langdistanzpaddler (was für ein Wort) zu werden gelernt habe, ist, das je mehr ich so etwas wollte (Langstrecken paddeln), desto weniger gelang es mir. Erst so nach ca. 7/8 Jahren rückte ich bewußt von diesem Wollen weg und plötzlich paddelte ich Strecken von bis zu 30km (auf dem Meer) und hatte Freude daran. So ähnlich sehe ich das beim Wandern. Ich setze mir zwar das Ziel, versteife oder fixiere mich aber nicht darauf. Mit einer gewissen Lockerheit gelingt es mir besser dann das Ziel zu erreichen.

                                      Gruß hikingharry

                                      Kommentar


                                      • Randonneur
                                        Alter Hase
                                        • 27.02.2007
                                        • 3373

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                        Ich habe ja keine Ahnung. Aber wenn "Flow" der Zustand ist in dem man eine schwierige Matheaufgabe loesst oder wenn es beim Skilaufen ploetzlich so richtig gleitet, dann ist Wandern etwas voellig Anderes fuer mich. Beim Wandern kann ich meine Gedanken schweifen lassen und die Welt um mich aufnehmen. In den ersten beiden Faellen bin ich in meine Taetigkeit versunken; das heisst beim Skilaufen nehme ich die Taetigkeit noch wahr bei der Aufgabe nicht. Entsprechen fuehle ich mich dannach auch sehr verschieden.

                                        Aber vielleicht reden wir hier auch aneinander vorbei: Ich verstehe auch nicht ganz warum schlechtes Wetter, ein schlechter Weg oder Schmerzen (von etwas harmlosen) mich davon abbringen sollten weiter zu wandern. Die Wanderung macht ja trotzdem Spass oder wird bald wieder Spass machen.
                                        Sonst aendere ich halt meinen Plan.

                                        Nun sind meine Touren gewoehnlich auf zwei Wochen beschraenkt und die laengste war vielleicht sechs Wochen lang.

                                        Hikingharrys Ansatz einfach zu sehen wie es laeuft gefaellt mir gut.
                                        Je suis Charlie

                                        Kommentar


                                        • Prachttaucher
                                          Freak

                                          Liebt das Forum
                                          • 21.01.2008
                                          • 11905
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen

                                          Zitat von hikingharry Beitrag anzeigen
                                          ...
                                          Was ich aus dem Versuch ein Langdistanzpaddler (was für ein Wort) zu werden gelernt habe, ist, das je mehr ich so etwas wollte (Langstrecken paddeln), desto weniger gelang es mir. Erst so nach ca. 7/8 Jahren rückte ich bewußt von diesem Wollen weg und plötzlich paddelte ich Strecken von bis zu 30km (auf dem Meer) und hatte Freude daran. So ähnlich sehe ich das beim Wandern. Ich setze mir zwar das Ziel, versteife oder fixiere mich aber nicht darauf. Mit einer gewissen Lockerheit gelingt es mir besser dann das Ziel zu erreichen.

                                          Gruß hikingharry
                                          Danke, so funktioniert es bei mir auch besser. Wenn ich mir gleich am Morgen sage, heute mußt Du bis dahin kommen, macht das ganze irgendwie keinen Spaß. Wenn ich das mehr offen lasse, hatte ich einen schönen Tag und komme oft genauso weit.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X