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Soooo, Wetter fast identisch wie neulich, aber wenn man erstmal ein Weilchen unterwegs ist, wird’s besser
Diesmal hatte ich mir ein Stück Via Scandinavica in Gegenrichtung ausgesucht: zuerst von Helstorf nach Vesbeck (wo noch weitere Spaziergänger unterwegs waren) und anschließend per anderem Bogen wieder zurück (da sah man nur noch Jogger).
Die Leine ist hier gar nicht weit weg.
Suchbild mit 7 Rehlein – Alpakas konnte man später auch bestaunen.
Markiert war der Weg sehr spärlich, und auch nur in Gegenrichtung (hier auf der Stange des Verkehrsschilds), d.h.ohne Karte könnte die Wegfindung kritisch werden.
Ein Stückchen durch Vesbeck, dann wieder zurück, durch sehr ausgedehnte, landwirtschaftlich genutzte Flächen, hin und wieder flankiert von ein paar Wäldchen.
Es zog sich ziemlich (die Jogger waren eindeutig im Zeit-Vorteil), aber bevor es dann endgültig dunkel wurde, kam ich wieder in Helstorf am Schmiedemuseum an (dort befindet sich auch ein Unterstand). Auch hatte ich bisher dieses Maibaum-ähnliche Gebilde am Abzweig noch gar nicht so genau angeschaut. Wenn ich mal wieder dort vorbeikomme, und wenn es dann noch hell ist, suche ich mal noch welche der ebenfalls sehr liebevoll gestalteten Holz-Straßenschilder.
Ergänzung: Interessanterweise heißt die Wegführung bei waymarkedtrails zwar "via scandinavica", die Strecke, die man per weiterer Suche unter diesem Titel findet, verläuft jedoch weiter östlich. Der genannte Teil ist hingegen auffindbar unter „Jacobusweg Lüneburger Heide“, z.B. hier. Für die Strecke Warmeloh-Vesbeck hingegen finde ich den Teil über das Naturschutzgebiet Blankes Flat (von waymarkedtrails) landschaftlich wesentlich attraktiver, als einfach an der Landstraße entlang laufen zu müssen (auch wenn es möglich sein könnte, dass dort ein straßenbegleitender Radweg existiert, ähnlich wie südlich von Vesbeck – nope, gibt’s nicht, d.h. Straßenrandwandern ist angesagt (schmale, relativ viel befahrene Landstraße, d.h. es sind dort Busse unterwegs und Durchreisende, welche aus Richtung HH kommen und für deren Fahrziel H zu weit östlich liegt). In Konsequenz bedeutet das: Diese Streckenwahl ist bei Dunkelheit defintiv nicht zu empfehlen).
Und weiter … diesmal mit einer Zwischenlage Windbreaker – viiiiel besser :-) In Vesbeck, nach waymarkedtrails, an der Wassermühle vorbei.
und dann weiter in die Richtung, in die die hübsch beschrifteten Schilder "Blankes Flat" zeigen.
Das ist ein Naturschutzgebiet – und: Huch, es blüht ja schon wieder was? :-)
mit wirklich hübschen Pfaden da durch,
und man kommt beim Heidschnucki-Weg raus – jedenfalls sieht das dort so aus
Die Seen werden ausschließlich durch Regen gefüllt, wie ich später erfahre,
und es gibt Schäfchen. Sie sahen nicht wie Schnuckis aus – jedenfalls nicht aus der Ferne.
Es waren durchaus auch Leute unterwegs: Jogger, Jäger mit Hunden, ein Opa mit Kleinkind im Fahrradanhänger, …
Und nach einem weiteren Waldstück ist man schon wieder im nächsten Dorf namens Warmeloh.
Auf dem Weg da hin erfuhr ich, dass Douglasiennadeln nach Zitrone duften, hier manchmal Wölfe durchziehen, und dass die Rehe mit dem dunklen Fell hier nicht bejagt werden, u.a. weil sie selten sind :-)
Jakobsweg-Markierungen hatte ich unterwegs tatsächlich keine gesehen, auf die traf ich erst wieder im Ort. Erst sieht die Folgestrecke ja noch recht idyllisch aus (und es gibt auch eine Radweg-Ausschilderung).
Aber dann doch: Eine etwas verwirrende Richtungsanzeige und, nach Studium der Landkarte, wirklich keine andere Alternative als die Landstraße, ohne begleitenden Fußweg:
Und das nächste Jakobsweg-Schild fand sich tatsächlich erst wieder in Vesbeck.
Da war heute so ein seltsames helles rundes Teil am Himmel, das musste draußen analysiert werden … wählen wir dafür doch mal Esperke–Hope …
Das komische Teil da oben sandte Wärme aus – WOW!
Tierspuren gab’s auch – grooooße Katze? :-)
Wirtschaftswegbegleitend fanden sich mal wieder größere landwirtschaftlich genutzte Häuser, diesmal mit Schweinderl-Duftwolke und Grunzgeräuschen. Der Straßenbelag wurde historischer …
und die Jacobus-Wegzeichen waren diesmal richtungsweisend angebracht:
Schließlich landete ich am Bahnübergang Hope.
Hier beginnt der Heidekreis, und die Fahrzeuge tragen nicht mehr das Kennzeichen H, sondern HK – again what learned
Der Ortsteil "Bahnhof Hope" hat keinen Bahnhof mehr, sondern der ist ein Wohnhaus. Daneben befindet sich eine Holz-Steinofenbäckerei, die aber nur Samstag vormittag geöffnet ist.
Jaa, so kennt man Pilgerwege …
wobei die beiden PS ziemlich interessiert und neugierig waren :-) Das traf sich gewissermaßen mit der Laune der weiteren Bevölkerung – es grüßte unterwegs jede/r, egal welchen Alters :-)
Retour lief ich zwischen den Feldern entlang und kam am Abzweig mit der Beschilderung wieder raus – die Strecke war viiiiiel schöner!
D.h. diesen Ausblick hätte ich auch schon vorher haben können, wenn ich nicht die Strecke gewählt hätte, die auch die ausgeschilderte Radelstrecke ist! Naja, egal, ich hätte ja sonst den Bahnhof Hope nicht kennengelernt.
Den Schweinderlkompass hatte ich vorher auch noch nicht entdeckt.
Rechtzeitig zum Eintreffen der Dunkelheit erreichte ich dann wieder Esperke.
Hier war die Beschilderung mal wieder nicht existent. Man muss eigentlich an der Lange(n) Straße abbiegen, aber es fand sich weit und breit kein Aufkleber.
Wie auch immer: Nach Warmeloh geht’s nach links und auf die Strecke in Richtung Niedernstöcken, welche die Leine quert und man demnach die westliche Jacobus-Wegvariante nehmen kann, geht’s nach rechts.
An der nächsten großen T-Kreuzung (Querstrich = Hoper Straße) gibt es die Gelegenheit – sofern man bis 18 Uhr da ist – an einem SB-Hofladenhüttchen Lebensmittel kaufen zu können. Die Auswahl passt für Vegetarier und für Fleischgernemöger: Kartoffeln, Zwiebeln, diverse Wurstprodukte (auch tiefgekühlte) und Räucherschinken, Eier, Honig, Toffee-Likör und Kekse(!). Ich liebe solche Bratkartoffelaussichten an Wanderwegen!
Edit: Auf der Karte eben noch entdeckt: Im Bereich des Ortes Hope befindet sich ein Brückenkopf über die Grindau, übrig vom Autobahnprojekt Strecke 24, welche nie vollendet wurde. Einen anderen Teil hatten wir mal auf einem Ausflug nach Resse am Libellensee gesehen. Da hin ist also wahrscheinlich der Spaziergänger gelaufen, der auf dem Rückweg nach Esperke mit seinem Hund in die Felder abgebogen war (12. Foto von oben). Sollte die Grindau wenig Wasser führen, könnte der Platz, so wie er auf dem Foto von wikipedia aussieht, auch als Unterstand funktionieren.
und die Jacobus-Wegzeichen waren diesmal richtungsweisend angebracht
Kannst du mir sagen wie ein Jakobus-Wegzeichen richtig angebracht wird?
Ich habe zwei Versionen gehört, einmal sollen die Strahlen nach Santiago zeigen, andere sagen das Schloss (oder wie das heißt) zeigt nach Santiago.
Was stimmt den nun?
Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.
Und noch ein Stückchen Pilgerweg. Der Plan war: ab Hope in den Wald und die Raakheide, dort auf den Pilgerweg treffen, und anschließend auf der Pilgerstrecke retour nach Hope.
Die Raakheide entpuppte sich als Wochenendhaus-Siedlung, damit hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich mich schon gewundert hatte, warum es so viel Autoverkehr dort gab? Immerhin waren auch Spaziergänger mit glücklichen Hunden unterwegs :-)
Heide – wie der Name schon suggerierte: Heidekraut, Ginsterbüsche (Ginster war neu), Blaubeeren, Preißelbeeren, …
und unterschiedliche Grüntöne von Gras und Moosen.
Hauptsächlich war hier Wirtschaftsweg, obwohl diverse Trampelpfade abzweigten. Wildpfade gab es auch jede Menge. Und Schilder, man möge die Wild-Ruhezonen beachten.
Nach wie vor war reger – und vor allem lauter – Betrieb: Autos, Quads, Motorräder – was war das für ein Radau hier im Wald! Mit einiger Erleichterung konnte ich schließlich in Richtung Lindwedel in eine Art Märchensiedlung abbiegen.
Es folgte ein Industriegebiet mit Supermärkten und ein Stück Straße, dann wurde es wieder dörflicher. Uff. Eine Gewohnheit vom E1: Kaugummiautomaten fotografieren
So, irgendwo da am Horizont liegt Hope. Das war nicht die Häuserreihe, sondern 2 Siedlungen weiter.
Inzwischen wurde es zügig dunkel, und der Wind pfoff doch ganz schön kalt.
Ich passierte das letzte Haus der Siedlung Adolfsglück, einer Häuseransammlung um eine ehemalige Kalischachtanlage. So ganz klar war auf meiner Karte nicht zu sehen, ob jetzt noch ein Waldrand-Wegstück folgte, aber nein, es waren eher Felder und Wiesen. Lange leuchtete das Rücklicht eines Radfahrers vor mir her. Autoverkehr gab es kaum, auch die Buslinie fährt hier nicht bis spät abends.
Und dann war ich doch überraschend zügig in Hope. Passgenau zum Ortsschild fing es an zu regnen, das war mir aber schnurz, denn es war ja nicht mehr weit zum Ziel – auch wenn ich den zeitweisen Wind- und Regenschutz dieser stabilen Bushaltestelle dann doch sehr schätzte
Was die Richtungsanzeige in der Beschilderung angeht: Hm – fröhliches Durcheinander.
Und? Sind sie auch kraxeltauglich?
>> die gesperrte Brücke …
Hier war’s endlich auch mal sonnig – und fast schon südlich … :-)
Die Wahl fiel auf eine Verbindung zwischen Esperke und Niedernstöcken, also die zwischen der rechtsleinischen und der linksleinischen Variante der Via Scandinavica. Auch schon an der Straße entlang ist die Landschaft hier hübsch, aber es gibt auch noch Feldwege. Also bin ich an der spätgotischen Esperker Kapelle ins Grüne abgebogen. Ob das immer möglich ist, weiß ich nicht, denn obwohl der Pfad in den Karten eingezeichnet ist, führt er doch teilweise über Weiden, die ggf. abgesperrt werden.
So wunderschön hier entlang, das könnte man geradezu als „Lustwandeln“ bezeichnen
Anschließend weiter zwischen den Feldern – der viele Regen der vergangenen Tage hatte für einen ziemlich matschigen Untergrund gesorgt.
Auf dem Weg zum Wäldchen entdeckte ich Piepmatz-Spuren in den Pfützen – aber auch sonst gab es derer viele: Räder, Pferde, Hunde, Rehe, …
Ich bog ab zurück in Richtung Esperke – so wurde das diesmal halt eine eher kurze Herumstratzrunde. Zuhause hab ich dann, beim Zuschalten von OpenCycleMaps, entdeckt, dass die linksleinische Weg-Variante der Via Scandinavica tatsächlich nahezu identisch verläuft mit ebendiesem Fernradweg. War eigentlich hübsch, vieleviele Wiesen und Felder, jedenfalls per Radl … hmmm, mal gucken … und hätte ich die Straße überquert, wäre ich hier rausgekommen :-)
Die Esperker lieben offensichtlich solche Himmelsrichtungsweiser – hier vom Galloway-Bauernhof.
Und vor dem Hofladen, wo ich Kartoffeln kaufen wollte, blühten schon die ersten Krokanten :-)
Und? Sind sie auch kraxeltauglich?
>> die gesperrte Brücke …
bedingt. Nach grob 20 Höhenmetern habe ich aufgegeben. Meine Beweglichkeit lässt aktuell zu wünschen über, der Fotorucksack rutschte beim Kraxeln und die nigelnagelneuen Sohlen hatten auf mosig-klitschtig-eisigen Felsen auch nur bedingt Grip. Also ging es neben dran den matschig-laubigen Trampelpfad hoch. Ein etwas steilerer Absatz führte dann zu einem schönen Waldboden-Camo-Muster auf dem linken Hosenbein
Nur kurz raus und nachschauen, ob der Bärlauch schon zu sehen ist – aber wie schon vermutet: nicht die kleinste grüne Blattspitze. Statt dessen hatte jemand Hühnereier im Wald verteilt – wozu das denn?
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