Weitwanderwege Deutschland - Top oder Flop?

[Bergahorn]

Danke für die Info, ich fand per Google auf die Schnelle nichts wirklich Aufschlussreiches!
Gegenfrage: Warum sollte man Menschen für lange Weitwanderwege begeistern? V.a. wenn man gerne über Überfüllung auf Wanderwegen klagt? (Damit meine ich jetzt gar nicht dich persönlich.)
Nee, aber ernsthaft: Erste Frage wäre für mich, warum man sich selbst dafür begeistert. Die Gründe würden dann vielleicht andere überzeugen.
Jedenfalls bitte nicht mit amerikanisiertem Gedöns! Ich finde es eigentlich schön, wenn es unterschiedliche, vielleicht auch traditionelle Wanderkulturen gibt, was nicht heißt, dass man da nicht dies und das abschaut (oder sich kulturell aneignet?). Damit meine ich jetzt nicht, dass wir hier in D im karierten Hemd, Kniebundhosen und kratzigen Strümpfen Wanderlieder schmetternd durch Wald und Flur ziehen sollten, eher so etwas wie z.B. "friluftsliv" in Skandinavien oder eben die amerikanische trail culture (nennen die das selbst überhaupt so?). Vielleicht ist das aber weniger Kultur als so etwas wie "spirit". Dabei frage ich mich gerade, was ich für Deutschland typisch fände.

[Moltebaer]

Ich denke da auch in verschiedenen Wanderkulturkreisen und finde den allmählichen, selbstorganisierten Austausch gut. Sowas gehyptes, gut vermarktetes ist halt die Dampfhammermethode, kommt nicht immer und bei jedem gut an.

[lina]

Ich denke nicht, dass Überfüllung droht, bei langen Weitwanderwegen verläuft sich das eher (gut, beim NST vielleicht (zukünftig?) nicht, die Kandidaten starten offensichtlich überwiegend im April, und bei den Jakobswegen (die haben eine eigene Übernachtungs-Infrastruktur) auch nicht, jedenfalls nicht in Ziel-Nähe). Normalerweise sieht man unter der Woche jedenfalls weitgehend kaum eine Menschenseele (trotz dass das Wandermagazin seit großzügig über 30 Jahren eine große Fangemeinde zu haben scheint).

Dabei frage ich mich gerade, was ich für Deutschland typisch fände.

Erzähl doch mal :-)

[ApoC]

Schwieriger könnte beim NST werden wenn alle an den gleichen, beworbenen Plätzen pennen. Die Spuren eines Zeltes vergehen schnell. Aber wenn man das Gras jeden Abend platt drückt dauert es nicht lange bis man das sieht. Und an einigen Plätzen die von Soulboy vorgeschlagen wurde gibt es ziemlich logische Zeltpositionen.

[Moltebaer]

Wie ist das denn bei AT/PCT & Co.? Trifft man sich da auf festgelegten Campgrounds? Oder wie findet die Community unterwegs zusammen?

[ApoC]

Soweit ich weis gibt es dort übliche Campgrounds.

[Moltebaer]

Dann könnte sich Soulboy ja wie ODS oder andere Initiatoren ans Errichten von sozialverträglichen Campgrounds für seinen Trail machen.

[Soulboy]

Hallo "User0815" (sehr passender Name btw, ich fasse mal deine „Kritik“ kurz zusammen:
Meine Filme Doof, Enno ist viel besser,
Planung vom NST Doof, weil es keine richtige Arbeit war,
NST Doof, weil reines Marketing Objekt um sich ein Denkmal zu setzen,
NST Doof, weil kein „richtiger Spirit“ wie auf den US Trails,
Wanderung Doof, wegen Begleitung durch Freunde und aufmerksamkeitsheischende YouTube-Bubble,
NST Video Doku eigentlich gut, aber trotzdem Doof weil schwer konstruiert und völlig überambitioniert,
NST Doof, weil alles fehlt was einen Fernwanderweg ausmacht,
NST Doof, weil es ein „künstlichen Konstrukt“ ist,
Wegführung Doof, weil es ein frei zusammen geklöppelter Trail nach persönlichen Vorlieben des Initiators ist,
NST Doof, weil "Soultrail" der bessere Vermarktungsname gewesen wäre,
NST Doof, weil kein Konzept oder deutlich erkennbare Nord-Süd-Ausrichtung,
NST Doof, weil es das Fernwandern in DE nicht verbessert,
Name NST Doof, weil "Trail" ja "Pfad" bedeutet,
NST Aufkleber Doof, weil Unsitte,
Wandern in Deutschland Doof, wegen "harvestertauglicher Waldwirtschaftsweg mit Schotter-Decke nach DIN",
Outdoor Youtube Videos Doof, wegen traurig niedrigen Klickzahlen,
Wandervideos Doof, lieber Videos über die rechtliche Situation von Schlafen im Freien machen,
Viele Arbeit Doof, weil umsonst,
Mandalorian Zitat Doof, weil Themaverfehlung,
NST App Doof, weil unnötig im Wildnis-befreiten Wirtschaftsraum Deutschland,
NST Doof, weil nicht Zivilisationsfern und naturnah,
NST Doof, weil wildcampen verboten,
NST Doof, wegen Etikettenschwindel unter Verwendung eines unerreichbaren Vorbildes,
NST Doof, weil er kein AT, PCT oder TA ist,
Spruch "Kein Schmerz – kein Dreck – kein Haldenwanger Eck" Doof, weil Kopie,
Soultrails Logo Doof, weil es wie das Zpacks Logo aussieht (mit voller Absicht, btw),
Alleine laufen Doof, weil ,ja warum eigentlich?,
und jetzt kommts:
Hiking Machine nicht Doof, wegen einem absolut vernünftigen, geerdeten und souveränen Eindruck.
"Ja nee, no hate - ich habe alle Soultrails-Videos gesehen"
Danke, dazu fällt mir ein "If you don`t like what i do but watch everthing i`m doing, your still a fan"

ich möchte an dieser Stelle erst noch einmal ausdrücklich betonen, daß Soulboy auf mich immer einen sehr sympathischen Eindruck gemacht hat, ich absolut nichts gegen ihn als Menschen habe, er sicher ein total dufter Typ ist und mir regelrecht Leid tut ob meiner harschen Kritik an seinem Herzensprojekt.
Aber genau das, sein mittlerweile doch recht offensiv promotetes Projekt, ist bei nüchterner Betrachtung der Fakten unter Berücksichtigung des von ihm selbst gesetzten Vorbilds Appalachian Trail ein unerreichbares Luftschloß von beeindruckendem Ausmaß

Ich kann dir versichern, ich bin ein dufter Typ und wenn wir zusammen bei einem Bier stehen würden, hätten wir in 2 Minuten alles geklärt. Deine Kritikpunkte könnte ich verstehen, wenn ich jemals behauptet hätte, der NST wäre der deutsche AT. Da hast du leider etwas durcheinander gebracht. Ich sagte, der NST ist ein "Thruhiking" Trail wie der AT, damit meinte ich die Art, einen Fernwanderweg zu erwandern und nicht den Trail an sich. Selbst auf der Homepage steht schon im ersten Abschnitt:
"Der Nord Süd Trail – Der kulturhistorische Fernwanderweg im Herzen Europas. Der Nord Süd Trail ist kein Wildnis Trail, aber er ist dennoch so viel mehr! Genieße die reiche deutsche Kultur mit all ihren vielfältigen Landschaften, Architektur, Burgen, Bier, Dichter und Denkmäler, Häfen, Kunst und Legenden, Schlösser, alte pittoreske Dörfer, Trachten und Wein."
Und auch in meinen YouTube-Filmen sage ich das nicht nur einmal. Vielleicht sollte ich es jedoch auf der Homepage noch deutlicher formulieren, damit deine Kritik nicht ganz umsonst war. Der gesamte Rest ist nur ein bisschen Popkultur (Hikertalk und die ganzen Anglizismen), muss man nicht schön finden, das verstehe ich. Bei einer Sache liegst du jedoch komplett falsch... Am Ende habe ich mich nicht durch den Trail gequält, ich hatte auf dem Trail die Zeit meines Lebens, und ich würde ihn jederzeit noch einmal laufen. Was mich stolz macht, ist, dass jeder Thruhiker des NST sich bis jetzt positiv über die Wegführung und den Weg selbst geäußert hat, darunter waren auch schon AT und PCT Thruhiker. Man muss einfach akzeptieren, dass Fernwandern in Deutschland anders ist als auf den Wildnis-Trails.

Aber mein Respekt gilt dann doch eher den Wanderern, die derartige Strecken ohne eine dreistellige Anzahl an finanziellen Unterstützern (s. Abspann letztes Video)

Wie kommst du eigentlich auf das dünne Brett? In diesem Diskussionsforum wurden bereits einige Unwahrheiten über den NST erzählt, zum Beispiel, dass der Trail durch Düsseldorf führt – das ignoriere ich. Doch diese Unterstellung ist dreist. Im Abspann steht: "A big thank you to everyone who accompanied and supported me on the first thruhike of the NST with the App 'Find Penguins'." Ich habe allen 1700 Personen gedankt, die mich virtuell mit der App begleitet und angefeuert haben. Ist das nicht nett? Wie kommst du auf die Idee, dass ich von ihnen Geld bekommen habe? Das passt lediglich in dein Narrativ.
Und leid tun muss dir auch nichts, was meinst du, was du dir als YouTuber alles anhören musst. Glaubst du wirklich, dass meine Welt zusammenbricht, nur weil einige Leute mit der Idee des NST nichts anfangen können? Dies hier ist nur ein Forum, nicht das reale Leben. Aber eines kannst du mir glauben, ich wollte mit dem NST Menschen eine Freude bereiten, nicht mehr und nicht weniger. Du darfst nicht vergessen, dass es auch Menschen mit Flugangst oder keinen Englischkenntnissen gibt, und vom Thema Nachhaltigkeit (ins Flugzeug zu steigen, um die halbe Welt fliegen, nur um zu wandern) fange ich erst gar nicht an. Du siehst, es gibt nicht nur einen Weg, Dinge zu betrachten.
Wer Wildnis und Abgeschiedenheit sucht, wird in Deutschland nicht fündig. Ich habe vor kurzem einen Podcast mit Mareike von "Wanderwach und Kaffee" aufgenommen. Ihr könnt gerne mal reinhören, wenn es euch interessiert. In Folge 33 erzählt auch "Robin", ein Thruhiker von 2022, wie er den NST wahrgenommen hat.

[lina]

Hallo ihr Lieben, vielen Dank für das viele Feedback. Leider habe ich nicht genug Zeit, um auf jeden Punkt einzugehen.

Das ist schade, denn wenn man Missstände zu mehreren angeht und Kräfte bündelt, entstehen mehr Aussichten, und Verbesserungen werden wahrscheinlicher. Es geht, trotz lebhafter und vielfältiger Diskussionen, auch nicht um Polarisierung, sondern darum, die Wanderbedingungen für alle (Weit-)wandernden unkomplizierter und damit besser zu machen.

Der NST ist ein kulturhistorischer Wanderweg. Es geht also nicht nur um Natur und Kulturlandschaften, sondern auch um Architektur, Geschichte, Sprache/Dialekte, Essen und so vieles mehr.

Das trifft halt auch auf die anderen E-Wege zu.

Warum sollte es also nicht auch Menschen geben, die Fernwandern in Deutschland toll finden? Leben und leben lassen.

Das war nicht der Punkt …

Wir machen auf jeden Fall mit dem NST weiter, denn es schadet ja auch niemandem und wir opfern gerne unsere Freizeit dafür.

Ist doch super, viel Erfolg!

In diesem Sinne, Hike Your Own Hike.😉

Sowieso

[Soulboy]

Das trifft auch auf die anderen E-Wege zu.

Es ist wichtig, den NST realistisch und authentisch zu präsentieren, und ich kann verstehen, dass einige betonen möchten, dass es sich nicht um einen naturnahen Wildnis-Trail handelt. Jeder Wanderweg hat seine eigenen Besonderheiten und Stärken, und es ist gut, diese zu betonen, um den Wanderern eine realistische Vorstellung davon zu vermitteln, was sie erwartet.

Das war nicht der Punkt …

Äh, doch, das ist der Threadtitel.

Das ist schade, denn wenn man Missstände zu mehreren angeht und Kräfte bündelt, entstehen mehr Aussichten, und Verbesserungen werden wahrscheinlicher. Es geht, trotz lebhafter und vielfältiger Diskussionen, auch nicht um Polarisierung, sondern darum, die Wanderbedingungen für alle (Weit-)wandernden unkomplizierter und damit besser zu machen.

Das ist natürlich sehr schön und erstrebenswert. Wir machen dasselbe in unserer Initiative, und dafür investiere ich meine ganze Freizeit. So hatte ich das gemeint.

[lina]

Ja, ich bin auch sehr gespannt, welche Lösungen Euch hinsichtlich der NST-Campground-Problematik gelingen.

[lina]

Äh, doch, das ist der Threadtitel.

Jein – der Titel wurde gewählt von der Moderation, welche das Thema aus einem anderen Thread ausgegliedert hat (war ursprünglich Teil von Begegnungen im deutschen Weitwanderbereich (also eine Frage, wie viele Menschen überhaupt auf Weitwanderwegen unterwegs sind), wie man in Posting Nr. 2 dieses Threads sehen kann), aber gut, das kann man nicht erkennen, wenn man nicht so häufig bei ods unterwegs ist.

Dennoch hat sich die Diskussion entwickelt in Richtung wie (und ob?) man Weitwanderwege bewerben könnte. Dass es unterschiedliche Wandergewohnheiten gibt, ist schon klar und natürlich auch völlig ok. Die Aktion des wandermagazins legt bspw. nahe, dass deren Zielgruppe zurückhaltender ist in punkto wirklichem Weitwandern, sowohl was eine durchgehende Strecke als auch die Strecke insgesamt in Abschnitten betrifft, trotzdem aber bewerben sie ausgerechnet die europäischen Fernwanderwege*. Auch die Reiseberichte dort sind Etappenbeschreibungen, die einen Wechsel von Landschaftsformen, Dialekten, Hausbaugewohnheiten, lokal beliebten Grundnahrungsmitteln usw. nicht beinhalten (welches für mich einer der spannenden Aspekte an Weitwanderungen ist). Und für Etappen in einem kilometermäßig übersichtlichen Wanderbereich, mit einer Gesamtlänge von vielleicht 200 km, benötigt man natürlich auch nicht notwendigerweise eine unkompliziertere Übernachtungsstruktur: 10 Tage Etappenwandern bedeutet dann halt einfach 10 Nächte Hotelübernachtung, ggf. mit Transport zum und Abholen vom Wanderweg, und vielleicht inkl. Übernachtungsgepäcktransport.

Unter der Prämisse, dass unzusammenhängende Etappen nicht den vollen Abwechslungsreichtum an Kultur eines Landes abbilden, wäre für mich auch das Herausgreifen von Einzelzuckerln auf der Strecke (AKA section hiking?) nicht Weitwandern. Wirkliche Langstrecke-Beschreibungen findet man wo anders. Und nach wie vor wüsste ich gerne: Gibt es eine Weitwanderkultur in Deutschland?

*wobei der E1 auch Teile lokaler Wanderwege nutzt, wie z.B. den Eggeweg. Oder andersherum? Kommt darauf an, welcher Weg älter ist.

[Soulboy]

Und nach wie vor wüsste ich gerne: Gibt es eine Weitwanderkultur in Deutschland?

Ich glaube nicht, da es den deutschen Fernwanderer eher ins Ausland zieht. Getreu dem Motto "Das, was ich habe, will ich nicht, und das, was ich will, habe ich nicht", was ich jedoch auch nachvollziehen kann. Es entwickelt sich seit einiger Zeit eine ziemlich große Szene rund um das Extremwandern (50, 100 und sogar 170 km am Stück). Ich habe mal so einen 50er-Marsch mitgemacht, ist allerdings überhaupt nicht mein Ding.

[Namie]

Lieber Soulboy ersteinmal ziehe ich meinen Hut für deine Geduld und Ruhe.
Ich verstehe nicht warum ständig und überall an allem herumkritisiert werden muss!
Ich finde die Idee und Umsetzung des NST toll. Es sollte hier beachtet werden das ohne offizielle Gelder oder Kommerziellen Hintergrund, etwas aufgebaut wir, das völlig kostenlos von jedem genutzt werden kann => nicht muss.
Manchmal langt es einfach Danke zu sagen! Und wenn man etwas anders haben möchte…. Hey setzt dich dran und bringe deine Idee in die Welt. Mache eine super informative Website für die E Wege, Flieg in die USA und laufe den PCT, suche einen Weg von Ost- nach Westdeutschland und stelle diesen der Welt zur Verfügung, oder, oder, oder…..!!!!

Hier mal mein Danke für den NST, ich finde die Idee super! :-)

[Soulboy]

Lieber Soulboy

Hier mal mein Danke für den NST, ich finde die Idee super! :-)

Nein, ich muss dir danken. Solche Kommentare gehen direkt ins Herz. Ja, manchmal tut es weh, wenn man seit über zwei Monaten an einer Schutzhütten- und Wasserquellen-App sitzt, die komplett kostenlos sein wird, und man dann lesen muss, dass diese App in Deutschland doch sowieso überflüssig ist. Aber so ist das eben, nicht jeder findet die Idee vom NST toll, und das muss man akzeptieren. Beste Grüße aus Düsseldorf.

[lina]

Namie Hier komme ich nicht umhin, anzumerken, dass auch die Plattform outdoorseiten.net von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird, unterstützt durch ein ehrenamtliches Team und ohne offizielle Gelder oder kommerziellen Hintergrund. Sie kann seit ihrer Entstehung in 2001 völlig kostenlos von jedem genutzt werden :-)
Das, was Du monierst, ist halt Diskussion. Und Diskussionen sind nicht per se schlecht, sondern Austausch, der weiterhelfen kann, z.B. um Missverständnisse wegzuräumen. Was auch funktioniert, wie man sehen kann

[Namie]

Nein, ich muss dir danken. Solche Kommentare gehen direkt ins Herz. Ja, manchmal tut es weh, wenn man seit über zwei Monaten an einer Schutzhütten- und Wasserquellen-App sitzt, die komplett kostenlos sein wird, und man dann lesen muss, dass diese App in Deutschland doch sowieso überflüssig ist. Aber so ist das eben, nicht jeder findet die Idee vom NST toll, und das muss man akzeptieren. Beste Grüße aus Düsseldorf.

Grüße zurück aus dem Taunus!

[Namie]

Namie Hier komme ich nicht umhin, anzumerken, dass auch die Plattform outdoorseiten.net von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird, unterstützt durch ein ehrenamtliches Team und ohne offizielle Gelder oder kommerziellen Hintergrund. Sie kann seit ihrer Entstehung in 2001 völlig kostenlos von jedem genutzt werden :-)
Das, was Du monierst, ist halt Diskussion. Und Diskussionen sind nicht per se schlecht, sondern Austausch, der weiterhelfen kann, z.B. um Missverständnisse wegzuräumen.

Wie kommst du darauf das ich das nicht weiß und schätzen? Oder warum dieser Zusammenhang? Hier geht es ja nicht um diese Plattform sondern um den NST….!!!!

Nein Diskusionen sind nicht immer schlecht. Mein „Monieren“ sind meine 5 Cent zu dieser Diskussion, die deutlich machen soll das es Menschen gibt die den NST und die Arbeit um diesen herum schätzen!

[lina]

Naja, Du schreibst:

Und wenn man etwas anders haben möchte…. Hey setzt dich dran und bringe deine Idee in die Welt. Mache eine super informative Website für die E Wege, Flieg in die USA und laufe den PCT, suche einen Weg von Ost- nach Westdeutschland und stelle diesen der Welt zur Verfügung, oder, oder, oder…..!!!!

und das auf einer Plattform, deren Betreiber und User schon länger als den Verein gibt – also auch schon vor dessen Gründung in 2007, und immer wieder neu – „machen“. Da vermutet man halt, dass dies noch unbekannt ist


In diesem Thread hier geht es auch nicht um den NST speziell, sondern um Weitwanderwege allgemein und die Häufigkeit von möglichen Begegnungen. Das Posting, in dem der NST erwähnt wird, hatte ich damals geschrieben, weil ich das amerikanisierte Konzept für Deutschland neu und interessant fand (noch im Thread „Begegnungen“), weil ich mich fragte, ob die Begegnungen durch diesen Ansatz vielleicht mehr werden, und weil mich mehr Meinungen dazu interessierten. Die dafür (nicht von mir) vergebene Überschrift „Weitwanderwege Deutschland - Top oder Flop?“ finde ich nach wie vor missverständlichkeitsanfällig („Gibt es eine Weitwanderkultur in Deutschland?“ hätte ich passender gefunden), aber dennoch steht darin das Wort „Weitwanderwege“ (Plural) und nicht der Begriff „NST“.

Die Vermutung, dass ich die ganze Arbeit um das Projekt NST nicht schätzen würde, ist außerdem falsch (auch wenn ich die Wegführung rätselhaft finde). Alleine die Filme sind eine Riesenarbeit, und sie sind wirklich gut und interessant gemacht. Ich freue mich mit jedem (m/w/d), der sich auf den Weitwander-Weg macht und vieleviele Kilometer am Stück in Angriff nimmt, und finde Fortschritte und Kompliziertheiten der unterschiedlichen NST-Wandernden auf fp spannend zu lesen. Der E1-Abschnitt des NST geht ja auch hier vorbei, wenn ich jemanden sehe, der nach Weitwanderndem aussieht, frage ich selbstverständlich: „E1, Pilgerweg oder NST?“, und so manchmal habe ich überlegt, wie man es anstellen könnte, für die Weitwandernden ein paar Goodies in einer Schutzhütte zu verstecken, was aber nicht funktionieren wird, denn ohne dass sie davon wissen, werden sie auch nicht danach schauen. Falls also das für die Aktion bisher noch nicht rübergekommen ist, sei das hiermit bekräftigt. ! !


Die ehrenamtliche Natur des Forums erwähne ich auch deswegen, weil es evtl. für die Lesenden nicht so offensichtlich ist, dass outdoorseiten.net wirklich ein Projekt ist, das nicht von Werbung und Einnahmen daraus getragen wird, sowas ist inzwischen leider ja immens selten geworden, und immer mehr Foren werden zwecks Einnahmengenerierung aufgekauft und dann mit Werbung vollgepflastert (und die Moderation „darf“ dabei selbstverständlich oft ehrenamtlich weiterarbeiten(!)). Dass hier keine aufploppenden Fensterchen am Bildschirmrand zu sehen sind, liegt nicht an einem funktionierenden Werbeblocker, sondern: Es gibt hier einfach keine. Und weil es hier nicht aufteufelkommraus um Einkommenserzielung mit Produktempfehlungen und Werbungsplatzierung geht, stehen Gespräche und Diskussionen im Vordergrund, keine Werbebotschaften, keine „Pressearbeit“ und auch kein reines Link-Abladen.

Daher versuche ich, wenn Soulboy tatsächlich mal hier ist, über die Konzeption und das thematische Umfeld von Weitwanderwegen, und damit auch vom NST, ins Gespräch zu kommen. Das ist in diesem seiner Postings (hier angezeigt als Nr. 114) gefühlt das erste Mal tatsächlich geglückt. Und darüber freue ich mich sehr. Gerne mehr davon bitte! :-)

[Igelstroem]

Wenn man solche Diskussionen mit etwas mehr Distanz liest, fragt man sich ja mitunter, wie die Aufgeregtheit zustande kommt. 🙃 Aber okay.

Ich nummeriere mal meine beiläufigen Gedanken.

(1) Es ist doch im Ergebnis irgendwie okay, was bei dem NST-Projekt herausgekommen ist. Wenn man den Ehrgeiz voraussetzt, irgendetwas von dem nordamerikanischen Thruhike-Spirit auf deutsche Verhältnisse zu übertragen bzw. an die deutschen Verhältnisse anzupassen, kann man das ungefähr so machen, wie es jetzt geschehen ist, und nach meinem Eindruck ist das eher besser gelungen, als ich spontan erwartet hätte.

Ich habe mir aber auch überlegt, was geschehen wäre, wenn der Ideen- und Erfahrungshintergrund nicht der AT, sondern Norge pa langs gewesen wäre. Vielleicht hätte man dann eine Möglichkeit gefunden, das Achievement nicht an eine ganz bestimmte Strecke zu binden.
Der jetzige NST scheint mir nicht besonders intuitiv: zu lang, zu sehr auf den Westen fixiert. Das muss jetzt niemanden davon abhalten, ihn zu laufen. Aber wenn ich vorhätte, vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt des Nationalstaates zu laufen, würde ich persönlich ziemlich sicher den NST-Vorschlag in den Wind schlagen, auf den Community-Aspekt verzichten (teils womöglich sogar schweren Herzens) und eine andere Route basteln.



(2) Das Übernachtungsproblem ist nach meiner Auffassung sowohl lösbar als auch unlösbar, je nach Perspektive.
Ich bin da nicht zufällig ganz bei Blauloke, das heißt ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass Einheimische einem solchen Ansinnen überwiegend wohlwollend gegenüberstehen, sofern man nicht den Ehrgeiz hatte, beim Wandern von einem Touristen-Hotspot zum nächsten zu laufen, sofern man also nicht gerade dort zum Übernachten auftaucht, wo das Wohlwollen der Einheimischen schon anderweitig verbraucht worden ist.

Wenn man ein »rechtssicheres« Übernachten im Freien entlang des NST anstrebt, sollte man sich klarmachen, dass das vielleicht auf sehr lange Sicht bei sehr hoher Prominenz und touristischer Bedeutung des Wanderweges denkbar wäre (etwa in der Form von Biwakplätzen), aber selbst wenn es dazu käme, würde man sich zugleich das Problem überfüllter Plätze und nerviger Buchungspflichten einhandeln.
Ein Sonderrecht für NST-Thruhiker in Gestalt einer offiziellen rechtlichen Regelung auf Bundes- oder Landesebene, wie 0815 es oben mal in Erwägung gezogen hat, ist jedenfalls nicht denkbar und rechtspolitisch auch illegitim. Dazu müssten nämlich die verschiedenen Gesetzgeber (auf Bundes- oder Landesebene) der Meinung sein, dass die erklärtermaßen winzige Minderheit der Weitwander:innen rechtliche Privilegien gegenüber anderen Naturnutzern genießen soll. Und dafür gibt es keinen Grund außer dem, dass die Weitwander:innen das gerne hätten. Ein Mangel an politischer Legitimität lässt sich auch nicht durch stärkere Lobbyarbeit oder durch die Reichweite von Influencern beheben.

Pragmatisch würde man sich also beim NST-Thruhike bis auf weiteres mit den üblichen Praktiken behelfen müssen, etwa dem tolerierten Übernachten in Schutzhütten oder dem diskreten Zelten auf nicht besonders sensiblen Flächen. In diesem Zusammenhang würde mich einfach mal statistisch interessieren, wie die bisherigen NST-Thruhiker, etwa Soulboy himself, das letztlich gehandhabt haben, welchen Anteil also die verschiedenen Übernachtungsarten an der Gesamtzahl der Übernachtungen gehabt haben. Vielleicht gibt es darüber ja irgendwo Angaben, aber ich habe nicht alles gelesen bzw. angeschaut.