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"Der vorliegende Reisebericht zeigt aber das was man in einer Unfallanalyse "ballistisches Verhalten" nennt. "Einmal wenn die Kugel den Lauf verlässt, fliegt sie unbeirrbar weiter bis zur Katastrophe."
nope. es gab keine "katastrophe", sondern "nur" eine blockade, d.h. ein nicht-mehr-weiter-wissen/können in einer gefährlichen überforderungssituation, die richtig aufgelöst wurde (knopf) und transparent dargestellt wurde.
(a) nach nem langen tag ... hätte man nicht mehr aufs eis gemusst. wenns aber doch noch hell ist und man fit ist, why not?
(b) hände nicht warm halten (handschuhe ganz unten im rucksack) - ist halt so (eigentlich hab ich die immer greifbar und auf gletscher immer an, hatte mal zerschrammte hände) und erstmal nicht weiter schlimm.
(c) nasse füsse - man weiss schon, dass trocknen besser wäre, aber die routine zeigt, dass trockenlaufen oder später trocknen auch geht - kann auch jederzeit mal passieren.
(d) vom sturm überrascht, das zelt nicht aufgebaut kriegen, kann "theoretisch" passieren - da sollte man noch mehr im hinterkopf haben, man mobilisiert doch immer noch mal reserven --> sagt sich so leicht. ich hab auch schon ne stunde "blockiert" rumgestanden, zu zweit, ne stunde ist schnell um und dann ists kritisch ("mir ist kalt, so kalt"), also knopf, wenn man einen hat.
(e) die weitere entwicklung vom sturm und seine dauer kann man nicht einschätzen. dass man sich fit genug fühlt, weiter zu gehen, als die retter kommen, weiss man vorher nicht. gesteht man sich ein, vorher eine reihe kleiner taktischer fehlentscheidungen getroffen zu haben, ist es richtig, die tauben füsse wahrzunehmen und das risiko nicht noch weiter zu vergrössern. dafür hat man den knopf mit.
genau das lernt man aus dem bericht. man setzt sich natur aus und muss sich an natur halten, nur dann geht verlaufen.
(deshalb spar ich mir den knopf und bleib bei den kleinen brötchen, d.h. (a) passiert mir "eigentlich" nicht, da ist genug spielraum zum sich-gehen-lassen und irgendwas zu (d) hab ich im kopf, sonniges gemüt).
es fehlte der gedanke: was mache ich, wenn ich das zelt nicht aufgebaut kriege? wie bleib ich trocken und warm?
steht im bericht und lässt verschiedene strategien zu. der wichtigste und sicherste ausrüstungsgegenstand dabei ist der knopf. für mich: "zivilisationsnähe", ausstiegsmöglichkeit hütte aufm weg, in 1 tag (usw.) ...
edit: grundsätzlich, wenn man in so richtungen denkt: "eiskurs" hat was. da kriegt man als sommerurlauber (=ich) das erfahrungswissen anderer eingebleut, sprich respekt vor viel eis beigebracht und ein paar handgriffe und ideen. macht die ersten schritte schwerer, nicht einfacher.
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