Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

[oo0OooO0oo]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Dass der GANZE Thread Unsinn ist, nehme ich zurück. Der Anfang ist ja gut. Die Unfallberichte halte ich aber weiterhin für sinnlos bzw. bin weiterhin der Meinung, dass sie in erster Linie niedrige Beweggründe befriedigen.

Besser fände ich es, wenn es ein Auflistung mit Gefahren hier im Forum geben würde (inkl. Beschreibung des Risikos, Erkennungsmöglichkeiten, Verhaltensweisen).

Zum Beispiel: Wehre, Buhnen, Siphone, ablandige Meeresströme, ablandiger Wind, Kälte, Durst, Bootsverkehr, Treibsand/Schlick, usw. usw.

Aber es genügt, dass ich meine Meinung geäußert habe. Weiter insistieren werde ich nicht.

[Ditschi]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

bin weiterhin der Meinung, dass sie in erster Linie niedrige Beweggründe befriedigen.

Der Meinung darfst Du sein, aber ich weise niedrige Beweggründe zurück und werde weiter Unfallberichte einstellen, insbesondere, wenn sie ein typisches und vermeidbares Fehlverhalten vermuten lassen. Es ist viel eindringlicher, an realen Fällen zu erleben, was bei Leichtsinn und Nachlässigkeit geschehen kann, als solche Gefahren abstrakt abzuhandeln. Allerdings sollte man sich, auch mit Rücksicht auf Angehörige und die Dramatik des Geschehens, mit öffentlichen Schuldzuweisungen zurückhalten. Der bloße Hinweis auf das Geschehen reicht auch so. Wer sich daran erinnert, wird vorsichtiger. Hoffentlich.
Gruß Ditschi

[rumtreiberin]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Die Grenzziehung ist dabei schwierig, zugegebenermaßen. Wo beginnt Sensationsgeilheit und Voyeurismus? Für mich in dem moment wo Berichte entweder spektakuläre Bilder verunfallter Boote oder Menschen in übelstem Boulevardzeitungsstil beinhalten (so wie das gerne bei irgendwelchen Massenunfällen auf Autobahnen mit spektakulär verknotetem Blech und viel Blaulicht dargestellt wird) oder mit sachlich nicht relevanten Formulierungen vor allem Emotionen bedienen, ohne gleichzeitig eine Schilderung zu liefern, die Ursachen für den Unfall und Möglichkeiten ihn zu verhindern ersichtlich macht.

Insofern denke ich daß die verlinkten berichte wenigstens einen gewissen Informationsgehalt haben müssen, um überhaupt hilfreich sein zu können. Haben sie den nicht, verkommt das ganze wirklich zu einer Strichliste der übleren Art, auf die wir sicher verzichten können. Absolut jeden Dreizeiler über verunfallte/vermißte/tote Paddler hier zu posten halte ich in diesem Sinn tatsächlich für voyeuristischen Unfug - allerdings sind mir bisher derartig informationsbefreite Links nicht aufgefallen.

[Ditschi]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Hallo,
wenn man verstehen will, wie –oft tödliche—Unfälle zustande kommen, mag man sich einmal vor Augen führen, wie ignorant gelegentlich Paddler sein können.
Am Samstag, den 27.07.13, sind meine Frau und die Sorge mit dem Auto abgefahren, weil wir sie demnächst paddeln wollen. Wir haben uns alle relevanten Stellen –Einstieg, Ausstieg, Umtragemöglichkeit, Rastplätze, Übernachtungsmöglichen—angeschaut. Wir waren grade bei Km 5, der Pumpstation Sandschleuse. Diese Pumpstation ist unbefahrbar, worauf alle Kanuführer – DKV; Jübermann, Flußinfo-net--ausdrücklich hinweisen. Es sind 2012 neue Ein- und Ausstiege zum Umtragen gebaut worden--- mit Schildern! Wir befanden uns unterhalb der Sandschleuse und inspizierten den Wiedereinstieg und die Umtragestrecke ( Bootswagen empfohlen). Von unten näherte sich, den Wind im Rücken, aber gegen den Strom, ein Paddler-(Ehe?)Paar im Faltbootzweier. Obwohl die Pumpen liefen, fuhren beide in eine der beiden Kammern der Pumpstation ein. Ich habe hinterhergerufen, um sie zu warnen. Dort kommt man nicht weiter, weil die Ansaugöffnung unter Wasser liegt. Dort lagen sie erst mal fest, mitten im sprudelnden Wasser, das von unten hochgedrückte. Der Versuch, zu wenden, schlug fehl, weil es zu eng war. Zum Glück kamen sie alsbald auf den Trichter, sich einfach rückwärts raustreiben zu lassen. Dann kamen beide zu mir und meiner Frau ans Ufer gepaddelt.
Der Mann war wütend und blaffte mich an. Wörtlich: „ Was ist das für einen Schei…..e hier. Wieso heißt das Ding Schleuse, wenn man nicht schleusen kann? „
Ich habe ihm erläutert, daß das eine Pumpstation ist, die nur Sandschleuse heißt, und ihm gezeigt, wo sie umtragen können. Beide schüttelten den Kopf. Umtragen? Kommt nicht in Frage. Dann sind sie zurückgepaddelt. Gut, daß sie von der falschen Seite einfuhren. Eine Einfahrt von der anderen Seite in die Ansaugkammer hätte sie das Leben kosten können, und auch so war`s nicht ungefährlich.
Mein Bild zeigt die Sandschleuse von der Ansaugseite her. Links ist der Ausstieg zum Umtragen mit Beschilderung. Im Flußinfo-net Sorge sieht man auch die Sandschleuse von beiden Seiten.
Ich fasse mich immer noch an den Kopf. Was kann man noch tun, um Leute zu hindern, so ( oder garnicht) zu denken?



Flußinfo.net siehe Bildergalerie gegen Ende.

http://www.flussinfo.net/sorge/uebersicht/

Gruß Ditschi

[DocBrown]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

oh, den thread kannte ich noch nicht.
dann hau ichs hier auch nochmal rein:
http://www.kanumagazin.de/szene/news...erk-bad-toelz/

[Deichgraf]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Ditschi
Ich fasse mich immer noch an den Kopf. Was kann man noch tun, um Leute zu hindern, so ( oder garnicht) zu denken?

Gar nicht denken ist wahrscheinlich richtiger. Du fährst doch Auto, dass werden die gleichen Leute sein, die ohne Blinken auf der Autobahn die Spur wechseln, schnellere Fahrzeuge zur Vollbremsung zwingen und danach noch schimpfen dass man ihnen so nah aufgefahren ist.

[khyal]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

...Ich fasse mich immer noch an den Kopf. Was kann man noch tun, um Leute zu hindern, so ( oder garnicht) zu denken?...

Naja ich denke, jeder von uns hat schon solche Kloepse geschossen, fuer die man sich ein paar Jahre spaeter nur noch an den Kopf packen kann...

Und ansonsten wo ist das Problem ?
Das ist natuerliche Auslese, ist halt dasselbe im Fruehjahr, wenn die ganze Saisonmoppedfahrerweicheier ihre 150 PS Schwanzverlaengerer-Hajairgendwas aus der Garage rollen und sich 20 km weiter vor den naechsten Baum setzen...
Da freuen sich dann ein paar Leute ueber Spenderorgane, mir tut dann nur immer die Feuerwehr leid, die die Reste abkratzen muss und natuerlich die Angehoerigen..

Nicht, dass ich hier missverstanden werde, man kann immer Pech haben und dann ist es tragisch fuer die Leute und die Angehoerigen, aber ich bin halt in manchen Sportarten unterwegs, wo man besser das Gehirn einschaltet, wie z.B. Motorradfahren, Gleitschirmfliegen, Tourensurfen usw
Und da gibt es eben eine Menge Leute, die obwohl sie es besser wissen (muessten), irre Risiken eingehen, wie z.B. unter Gewitterwolken fliegen, mit dem Motorrad ohne Wasservorat in der Sahara rumkurven, oder eben mit dem Kanu Pumpstationen/Wehr-Sightseeing machen...

Kann man nur versuchen, sich selber nicht von beeinflussen zu lassen (z.B. auch dann, wenn die Anderen die Westen ablegen, sie trotzdem anzulassen) und versuchen, diejenigen, denen vielleicht einfach das Wissen fehlt, ein paar Tips "anzubieten"...

[Rincewind]

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Dieses Video wurde gestern im canadierforum geposted.
Bergung eines festhängenden Kayakers
Ist ein gutes Beispiel dafür, dass man, wenn man die Nerven und den Überblick behält, auch solch schlimme Situationen zum guten Abschluss bringen kann.

Gruß René

[Waldfex]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Hallo,

bin in der hiesigen Presse auf folgende Artikel betreffs eines bei Rügen vermissten Paddlers gestoßen, den ich hier mal kundtun möchte. Kann ja sein, dass zufällig jemand dazu einen Hinweis geben kann: http://www.maz-online.de/Lokales/Pot...s-verschwunden

Gruß Gert

[earlyworm]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Wow, 11 auf einen Streich (Tag) da kann das tapfere Schneiderlein aber einpacken.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/...hrer-1.2074700

Dem Zeitungsbericht nach wurde wohl niemand ernsthaft verletzt was sicherlich das beste an der ganzen Meldung ist. Eine Rettung per Hubschrauber stelle ich mir aber doch sehr spannend, aber sicherlich auch etwas peinlich, vor. Gibt es eigentlich eine Versicherung die diese Kosten übernimmt so lange es nicht explizit verboten ist dort zu paddeln?

Also ich stand ja gestern Nacht noch auf der Isarbrücke, und ich weiß jetzt nicht ob ich es mutig oder Darwin-Avard mäßig finden wenn man bei dem derzeitigen Wasserdurck da noch paddeln geht. Aber anhand der Zeitungsberichte weiß man ja nie was sie mit Schlauchboot meinen ... ein 35 Euro Ding vom Discounter oder die verflucht-teuren-Dinger aus Österreich welche für diese WW Kategorien auch geeignet wären.... von den paddlerischen Fähigkeiten mal ganz abgesehen.

[Ditschi]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Gibt es eigentlich eine Versicherung die diese Kosten übernimmt so lange es nicht explizit verboten ist dort zu paddeln?

Zunächst die Frage, ob die Hubschrauberkosten überhaupt in Rechnung gestellt werden? Wohl nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/ri...hlen-1.2034487

Und dann hängt es davon ab, ob die Beteiligten eine Bergekostenversicherung abgeschlossen haben. Bergekosten sind in Kranken- oder Unfallversicherungen zumeist nicht oder nur zu einem geringen Pauschalsatz enthalten.

Von Rafting und Wildwasser verstehe ich ansonsten zuwenig, um meinen Senf dazuzugeben.

Ditschi

[earlyworm]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Zunächst die Frage, ob die Hubschrauberkosten überhaupt in Rechnung gestellt werden? Wohl nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/ri...hlen-1.2034487

Und dann hängt es davon ab, ob die Beteiligten eine Bergekostenversicherung abgeschlossen haben. Bergekosten sind in Kranken- oder Unfallversicherungen zumeist nicht oder nur zu einem geringen Pauschalsatz enthalten.

Danke für den Link. An die Diskussion kann ich mich dann auch noch erinnern bezüglich der Kostenfrage. Allerdings ist es schon schwer die beiden Gruppen zu verbinden. Auf der einen Seite ein renommierter Wissenschaftler und auf der einen Seite Personen welche etwas naiv und unbedacht ihr Wochenendprogramm angegangen sind. Wobei ich mir vorstellen könnte das mir das in meiner Jugend nicht auch hätte passieren können ... bzw. auch heute könnten mir Fehleinschätzungen passieren.

So noch zwei Links mit weiteren Infos und Bildern:
http://www.abendzeitung-muenchen.de/...2f1ac469e.html

Und dann noch ein Artikel zu den politischen Auswirkungen und den damit verbundenen (eventuellen) Einschränkungen der Kanufahrer:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/...sinn-1.2076361

Eventuell reicht es doch an den Einstiegstellen eine Auflistung der letzten Jahre zu den Bootsunfällen aufzustellen, jeweils mit Angaben zu Toten und Verletzten. Das müsst doch den ein oder anderen abhalten bei diesem Wasserpegel in ein Discounter Schlauchboot ohne Erfahrung dort runter zu paddeln.

[Ditschi]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Die Artikel hätten wir auch einbauen können in unseren thread " Gewitter auf dem Fluß".

Ditschi

[qwertzui]

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Die Artikel hätten wir auch einbauen können in unseren thread " Gewitter auf dem Fluß".

Ditschi

Nein, das wäre völlig ot gewesen. Es ging ausdrücklich um das Blitzschlag-Risiko. Die Gefahren bei Hochwasser sind ein interessantes aber gänzlich anderes Thema. Vergleich Wasserstand jetzt 240 cm, damals 70 cm. In der halben Stunde nach dem Gewitter ist der Wasserstand genau um 1 cm gestiegen um dann wieder abzufallen. Die Walze an der Marienklause tritt keinesfalls überraschend nach einem Gewitter auf, sondern schluckt Jahr für Jahr ein paar in-Badehose-auf-dem-Schlauchboot-Treibenlasser.

[raftinthomas]

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soisses. Aber ich glaub, das will er nicht verstehen.

[earlyworm]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Ich verlinke mal einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung welche sich dem Thema Badeunfälle widmet. Ebenso wird in dem Artikel auf die Schlauchbootfahrer der Isar eingegangen. Viele der angesprochenen Ursachen für diese teilweise tödlichen Unfälle, auch mit dem Kanu, sind hier im Grunde bekannt und nichts neues.
Ein Mediziner erläutert zudem noch kurz den "Ablauf" im menschlichen Körper beim Ertrinken.

Artikel: Badeunfälle im Raum München / Isar

[Schnapsmax]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

"Schöner" Artikel. Leider werden dadurch kaum Westenmuffel plötzlich sicherheitsbewusster werden.
Einsicht kommt leider manchmal zu spät.
Wir hatten die letzten Tage mehrere Touren auf der Amper. Wir schnappten auf einer dieser Touren von einer Frau im Gummiböötchen auf: "ahhh ... was wollt ihr denn, wir sind hier nur auf der Amper".
Einige Zeit später fuhr eins unserer Boote wegen eines simplen Fahrfehlers unter einen Baum und kenterte in ca. 6 km/h Strömung und brusttiefem Wasser.
Die beiden Teilnehmer waren mehr als froh, dass sie bei uns Westen tragen mussten und wir zum Bergen da waren.

Geplatzte Badeboote hängen auch in den Ästen.

[Itchy ST]

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Interessanter Artikel. Was sind den Spezln?

[earlyworm]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Was sind den Spezln?

http://bar.wikipedia.org/wiki/Spezl

[Itchy ST]

AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Danke earlyworm.