Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

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  • tjelrik
    Fuchs
    • 16.08.2009
    • 1244
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Babys/Kinder im Rucksack?

    Ca. 20m vor uns ist letzten Winter in der nordmarka ein Norweger mit seinem Kind in der Kraxe auf einer ungespurten Loipenabfahrt gestürzt. Er stürzte in der Kurve und schlitterte seitlich liegend noch einige Meter. Der far trug einige Schrammen im Gesicht davon. Der kleine hatte bis auf den Schrecken nichts abbekommen.
    Gott sei dank fuhr kein anderer rein.
    Die meisten nutzen aber Schlitten oder Pulks.
    Ich halte es für nicht gut Ski und Kinderkrankenhaus zu verwenden, sobald Abfahrten ins Spiel kommen. Ich maßRegel aber auch nicht.
    bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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    • hyrek
      Fuchs
      • 02.09.2008
      • 1348
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Babys/Kinder im Rucksack?

      wandern mit kraxe: sehe ich auch keine problem. das kind kann reletiv gut schlafen, muss halt vor Wetter geschuetzt sein (sonnenschutz, auskuehlung). geht auch mit "alteren" kindern.
      wandern mit tragetuch: auch kein problem (haben wir aber nur mit kleinstkindern (0-6m) gemacht)
      wandern mit kinderwage: hat auch immer gut geklappt. je nach kinderwagen gehen auch nicht nur waldautobahnen sonder begrenzt singeltrails, 50cm hohe wiesen, etc.

      ich glaube auch, man sollte das die eltern entscheiden lassen. mit kindern ist man ja (zumindest beim ersten) eher mal uebervorsichtig.
      ------------------------------------
      the spirit makes you move

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      • kletterling
        Dauerbesucher
        • 30.07.2012
        • 613
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Babys/Kinder im Rucksack?

        Zitat von Lolalotte Beitrag anzeigen
        Hallo zusammen,

        da mir immer wieder unterwegs Familien mit Baby/Kleinkind im Tragerucksack begegnen, würde mich eure Meinung dazu interessieren. Meist hat der Vater das Kind auf dem Rücken und die Mutter geht hinterher, während er zügig voraussprintet. Auch wenn es sich um ortsnahe Wege handelt und ich den Leuten mal nicht per se unterstellen will, dass sie nicht wissen, was sie da tun und die eigene Trittsicherheit etc. einschätzen können - ich habe trotzdem immer Bauchweh, wenn ich das sehe! Das sind schon steile, verwurzelte, bei Nässe rutschige Wege - und dumm laufen kann es immer. Wenn man selbst mal ausrutscht und sich verletzt oder auf Nimmerwiedersehen bergab segelt - o.k., eigenes Risiko. Aber wenn man bei einem Ausrutscher z.B. aufs Kind drauffällt -oje!

        Wie seht ihr das? Habt ihr Kinder? Würdet ihr das Kind in der Trage mit auf Tour nehmen oder macht dies vielleicht sogar regelmäßig? Bin ich da -"typisch Frau"- zu empfindlich?

        Viele Grüße!
        Um auch nochmal meinen Senf zum Eingangspost beizutragen, da ja auch explizit nach Erfahrungen gefragt wurde (auch wenn es jetzt nichts eklatant Neues ist):

        Beide Kinder kamen bei uns so früh wie möglich mit auf Wander-Tour, d. h. schon ganz am Anfang ins Tragetuch, dann Kraxe oder Ergocarrier. Bedenken hatte ich (als Papa=Träger, zumindest ab Kraxenalter) keine bezüglich Ausrutschen. Wir haben aber die Touren schon so gewählt, dass bei einem Ausrutscher keine Absturzgefahr für das ganze 'Gespann' herrschte. Zudem hab ich oft Stöcke benutzt und bin eben noch vorsichtiger gegangen. Und ich sehe das auch so wie bereits beschrieben, dass ich bei einem Sturz eher reflexmäßig nach vorne auf die Arme und Knie falle. Wenn das Kind da nicht aus der Trage fällt, ist das Risiko für schwerere Verletzungen des Kindes meines Erachtens nicht allzu groß.

        Übrigens: das Einzige Mal, bei dem beim Wandern mal was passiert ist, war dann auch, als ich ein Kind, weil es müde war, auf dem Arm getragen hab, also ohne Kraxe. Da bin ich ausgerutscht (stark eingeschränkte Sicht und ganz schlechter Schwerpunkt) und habe reflexartig das Kind losgelassen. Hätte ich nicht gedacht, ich dachte eher, dass ich da das Kind bis zum Schluss festhalte und eher ich mich schwer verletze. Und so eine Situation kann einem im Alltag andauernd passieren: schlafendes Kind aus dem Auto die Treppe hochtragen oder einen rutschigen Gehweg entlang tragen oder durch das Spielzeug-verminte Kinderzimmer ins Bett tragen etc (Eltern wissen bestimmt, welche Situationen ich meine). Also meines Erachtens ist das Risiko in der Kraxe sogar geringer!

        Bedenken hatte ich bei Touren mit Kraxe/Carrier eher bzgl. Auskühlung, weil die Kleinen doch lange bewegungslos sitzen und wegen der eingeschränkten Blutzirkulation in den Extremitäten. Aber da muss man eben oft nachfühlen, häufig Pausen machen (tut dem Kraxenträger auch gut: so ne Kraxe kommt schnell auf 25 kg- von wegen UL-Wandern, daher auch meist die Stöcke beim Wandern, Papas Knie danken es) und gut einpacken (hier hilft gegen den Windchill auch sehr der Regenschutz!).

        Skifahren mit Kindern in Kraxe finde ich persönlich auch eher kritisch, aber über andere urteile ich da nicht. Ich würde da auch noch Piste/Skitour/Langlauf unterscheiden. Auf Piste würde ich es auf jeden fall nicht machen, weil ich schon eine Menge auf der Piste gesehen habe und man doch ab und an mal über den Haufen gefahren wird, selbst bei noch so passiver Fahrweise (ich bin übrigens für Alkoholkontrolle auf Pisten, nur so nebenbei!). Bei einer Skitour kommt es meiner Meinung nach auf das skifahrerische Können des Trägers und die Wahl der Tour an. Mein Können reicht nicht dafür, aber wenn es eine total easy Tour ist bei der man bei der Abfahrt eher noch anschubsen muss, mei, dann ist es unter Umständen auch nicht gefährlicher als eine Rodel-Wanderung.

        Just my 2 cents...

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        • markrü
          Alter Hase
          • 22.10.2007
          • 3348
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Babys/Kinder im Rucksack?

          Zitat von Lolalotte Beitrag anzeigen
          ...ich habe trotzdem immer Bauchweh, wenn ich das sehe! Das sind schon steile, verwurzelte, bei Nässe rutschige Wege - und dumm laufen kann es immer. Wenn man selbst mal ausrutscht und sich verletzt oder auf Nimmerwiedersehen bergab segelt - o.k., eigenes Risiko. Aber wenn man bei einem Ausrutscher z.B. aufs Kind drauffällt -oje!
          Ich sehe regelmäßig Kinder, die ohne Kindersitz bzw. unangeschnallt in Autos transportiert werden. Gerne wird dann auch noch im Auto geraucht. Das macht mir mehr Bauchschmerzen. Oder Kleinkinder, die mit Lollys und Limonade ruhiggestellt werden. Da würde ich auch von Verantwortungslosigkeit sprechen.

          Bei jemandem, der sein Kind mit einem Tragetuch, Tragesystem oder Kraxe mit in die Natur nimmt, gehe ich davon aus, dass er sich schon ein paar Gedanken um das Thema gemacht hat. Das schützt nicht vor Fehlern, ist aber auf alle Fälle sicherer als Chips, Schokolade, Cola und Fernsehen. Deren Konsum führt nämlich 100%ig zu irreparablen Langzeitschäden.

          Gruß,
          Markus
          Zuletzt geändert von markrü; 19.11.2013, 11:18.
          Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
          Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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          • Wanderzwerg
            Fuchs
            • 09.07.2009
            • 2201
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Babys/Kinder im Rucksack?

            Hallo!

            OT: @mus
            Zitat von Wanderzwerg
            Hallo!



            Ich halte das für eine unzulässige Pauschalaussage.
            Das ist ein völlig unberechtigter Vorwurf,(...)
            Dein post #15 ist durchaus auch pauschal zu verstehen, von "meine Erfahrung" steht da nichts. Ich hatte dich da missverstanden und bitte um Entschuldigung.


            Gruß
            Zwerg

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            • Philipp
              Alter Hase
              • 12.04.2002
              • 2753
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Babys/Kinder im Rucksack?

              Wir sind auch im Winter viel mit den Zwergen draußen (gewesen). Im Tuch war die Gefahr der Unterkühlung sehr gering, aber die Beinchen werden halt durch diese Sitzform schlechter durchblutet und frieren, allen Verpackungen zum Trotz, schon schnell. Bei starken Minusgraden mußten wir das Draußensein am Stück reduzieren, mit Einkehr war aber ein langer Tag kein Problem.
              Später in der Kraxe haben wir die Kinder insbesondere vor Wind geschützt, indem wir die Kraxe mit Kind in einen Rucksackregenüberzug gepackt haben. Das macht sehr viel aus. Auch bei -10° C und leichtem Wind ging das beim Skiwandern gut, eine Einkehr zum Aufwärmen und Kontrollieren war aber bei solchen Temperaturen nach ca. 1 h angesagt. Echte Abfahrten habe ich mit Kind in Kraxe oder Tuch nie gemacht, nur Abfahrten, wie sie halt beim Skiwandern im z.B. Schwarzwald vorkommen.

              Wir sind mit den Kleinen auch schon recht ausgesetzte Wege (Ravennaschlucht im Tiefschnee und bei Regen, ausgesetzte Pfade auf den Kanaren, Wilde Hölle im Elbsandsteingebirge u.ä.) gegangen, wo sie ab einem Alter von 3 Jahren größtenteils selber gelaufen sind, nur bei sehr kritischen Stellen habe ich getragen. Ich fand das nie verantwortungslos.

              Interessant fand ich immer wieder, daß unsere schlafenden Kinder oftmals nicht einmal aufgewacht sind, wenn ich mit den Ski hingeflogen bin oder der Fahrradanhänger umgekippt ist .
              "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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              • Christian J.
                Lebt im Forum
                • 01.06.2002
                • 9245
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Babys/Kinder im Rucksack?


                Post als Moderator
                Ich versehe den Thread mal mit einem Titel, der besser zu Deinen Frage passt und aussagekräftiger ist. Ich hoffe, dass ist ok, Lolalotte

                Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                Durs Grünbein über den Menschen

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                • Mus
                  Freak

                  Vorstand
                  Liebt das Forum
                  • 13.08.2011
                  • 13116
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                  Ich dachte bei "Kind im Rucksack" auch erst mal an sowas.

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                  • kletterling
                    Dauerbesucher
                    • 30.07.2012
                    • 613
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung


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                    • Chouchen
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 07.04.2008
                      • 20009
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                      OT: ich muss in diesem Faden dauernd an den doofen Witz denken: Sie raunzt ihn beim einkaufen an: "Gib mir die Eier, nimm du das Baby! Du lässt ja doch alles fallen!"
                      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                      • Weltenbummler01
                        Anfänger im Forum
                        • 19.11.2013
                        • 23
                        • Privat

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                        #31
                        AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                        Also Babies in der Rückentrage zu haben kann 2 Seiten haben. Einerseits finde ich es sehr sicher, das Kind ist sicher an den Eltern fixiert, es läuft nicht herum und ist relativ sicher. Andererseits wenn der Träger des Kindes fällt, dann kann sich das Kind auch schwer verletzten, wenn er zum Beispiel auf den Rücken fällt. Also als Träger des Kindes lieber 2 mal mehr darauf achten wo man hin geht.

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                        • Enja
                          Alter Hase
                          • 18.08.2006
                          • 4751
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                          Interessant fand ich immer wieder, daß unsere schlafenden Kinder oftmals nicht einmal aufgewacht sind, wenn ich mit den Ski hingeflogen bin oder der Fahrradanhänger umgekippt ist
                          Ich habe hier irgendwo im Forum mal gelesen, wie jemand davon berichtete, dass er mit seinem drei Monate alten Baby im Fahrradanhänger mit 60 km/h Hänge "herunterschottere" und dabei großen Spaß habe. Das hat mich ziemlich schockiert.

                          Inzwischen habe ich auf dem Cebreiro die Folgen eines schweren Unfalls dieser Art gesehen. Ich würde also jetzt wohl mit leichter Gänsehaut etwas wie "Kinder sind nicht einmal aufgewacht" in so einem Kontext lesen.

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                          • atlinblau
                            Alter Hase
                            • 10.06.2007
                            • 4126
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                            Risikoeinschätzung...ist Mathematik

                            Definition Risiko:Wiki

                            "Das Risiko wird allgemein als Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit
                            eines Ereignisses und dessen Konsequenz, bezogen auf die Abweichung
                            von gesteckten Zielen
                            , angesehen und ist in der Einheit der Zielgröße zu bewerten"

                            Da die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr stark von den Fähigkeiten des Träger sowie
                            vom Wandergebiet abhängt und die Zielabweichung/die Konsequenz
                            auch von der Art der Ausrüstung bestimmt wird, ist an dieser Stelle eine allgemeine
                            Risikobewertung nicht möglich.

                            Nach Abwägung meiner Fitness und der Begutachtung der Ausrüstung war ich mit Kleinkind
                            (2 Jahre) in Komfort-Rückentrage in der Hohen Tatra wandern.
                            Viele dort hatten sichtlich andere Risikobewertungen getroffen.
                            Auch als Wasserwanderer müssen wir jährlich abwägen, welche Touren für uns
                            mit Kindern wann möglich sind.

                            Es gibt keine Garantie, wie man die Kinder unfallfrei groß bekommt,
                            meine Kinder sollen aber erfahren haben, dass zum gelingenden Leben eine
                            gewisse Portion Furchtlosigkeit nötig ist, damit sie Vertrauen in sich lernen.

                            Thomas

                            Kommentar


                            • Randonneur
                              Alter Hase
                              • 27.02.2007
                              • 3373

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                              Beim Wandern hatte ich keine Angst mit den Kindern auf dem Ruecken, habe aber mit ihnen auch keine Klettertouren gemacht sondern war entweder zu Fuss oder mit Schneeschuhen unterwegs. Alle vier Kinder haben es schadlos ueberstanden, auch die beiden Kleinen von denen ich eine vorne, die andere hinte getragen habe.

                              Beim Skifahren, selbst beim Langlauf, haette ich sie nicht tragen wollen da es doch ab und zu vorkommt, dass ich mich hinpacke. Allerdings fahren etliche der Einheimischen so sicher, dass ich keine Bedenken haette solange es leichte Touren sind. Schon unsere Kinder haben das hier entsprechend gelernt.
                              Je suis Charlie

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                              • Wanderzwerg
                                Fuchs
                                • 09.07.2009
                                • 2201
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                Hallo!

                                Das Risiko wird allgemein als Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit
                                eines Ereignisses und dessen Konsequenz, bezogen auf die Abweichung
                                von gesteckten Zielen, angesehen und ist in der Einheit der Zielgröße zu bewerten"
                                Ich habe mal den wikitext von altinblau zitiert und eine andere Stelle fett hervorgehoben. Die Konsequenz eines Sturzes in sehr steilem steinigem Gelände für das Kind können sehr drastisch sein, also sollte man die Eintrittswahrscheinlichkeit gegen Null laufen lassen. Ob und bis zu welcher Wegequalität man das wirklich kann muß jeder selbst wissen aber ich bin schon auf ebener Strecke umgeknickt und hingefallen, nicht oft aber schon ein oder zwei mal in den letzten 30 Jahren. Diese Eintrittswahrscheinlichkeit wäre in der Technik für ein Risiko für Leib und Leben kaum akzeptabel. Ein risikofreies Leben ist für Kinder nicht erreichbar (und m. E. auch nicht erstrebenswert), unter Berücksichtigung, daß man seine Fähigkeiten in Routinetätigkeiten (Wandern, Fahhradfahren, Autofahren...) häufig überschätzt, würde ich generell ehr zur anscheinend übertriebener Vorsicht neigen.

                                Ich muß allerdings zugeben, daß ich nur ein Kind habe, und somit die Jahre mit Einschränkungen überschaubar wenige waren. Inzwischen wird meine 11Jährige Tochter auch so schwer, daß ich sogar wieder an Klettersteige denke (bitte jetzt nicht über mich herfallen, bei diesem Thema kenne ich den aktuellen Stand der Wissenschaft nicht und werde mich vor einer möglichen Tour sachkundig informieren.

                                Gruß
                                Zwerg

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                                • Christian J.
                                  Lebt im Forum
                                  • 01.06.2002
                                  • 9245
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                  Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                                  ....aber ich bin schon auf ebener Strecke umgeknickt und hingefallen, nicht oft aber schon ein oder zwei mal in den letzten 30 Jahren. Diese Eintrittswahrscheinlichkeit wäre in der Technik für ein Risiko für Leib und Leben kaum akzeptabel.
                                  Nehmen wir mal an, Du wärst in den letzten 30 Jahren je 200km im Jahr gewandert. Macht in der Summe zwei Stürze auf 6000km. Entspricht einem Sturz auf 3000km. Sagen wir, das Kind sitzt in seinen ersten drei Lebensjahren in der Kraxe- also 600km. Macht eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 4, dass es Mal einen Sturz erlebt. Das ist in der Tat ein hohes Risiko.

                                  Aber wie oft von diesen eins/zwei Mal Fallen in den letzten 30 Jahren bist Du ohne Dich abzufangen auf den Boden gefallen? Und wie oft lagen genau am "Aufschlagpunkt" große, spitze Steine, die Dich bzw. ein potentiell in der Kraxe sitzendes Kind verletzt hätten? Und kann ein Kinderkopf überhaupt auf den Boden aufschlagen, wenn er z.B. der bzw. die Kleine in dieser Deuter-Kraxe festgeschnallt ist?

                                  Also ich gehe mit Kind in er Kraxe in der Sächsischen Schweiz gelegentlich leichte Stiegen. Ich bin auf diesen absolut sicher unterwegs und trage auch, wenn das Kind mit ist, stabilere Stiefel, als ich sonst tragen würde und passe extrem auf und steige sehr langsam und bedacht. Was ich aber nicht machen würde, ist bei Nässe in die Sächsische Schweiz zum Wandern zu fahren- da werden nämlich einige Stiegen ekelig glatt (mal davon abgesehen, dass Kinder auch bei Nässe im Elbi weniger Spaß haben- dann verbietet Papa nämlich das Kraxeln!). Ich würde aber nie aus meiner eigenen Risikoeinschätzung eine allgemeingültige Regel ableiten. Auch jeder, der sich ganz anders entscheidet, macht alles richtig. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht [sic!], habe ich auch schon von Eltern gehört, die mit ihrem Baby im Tragetuch leichte Routen in der Sächsischen Schweiz geklettert sich (und da soll jetzt bitte niemand drüber richten, der das Sächsische Klettern nicht gut kennt- das ist einfach ganz anderes Klettern als in anderen Gebieten).

                                  Christian
                                  "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                                  Durs Grünbein über den Menschen

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                                  • Mus
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                                    • 13.08.2011
                                    • 13116
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                    Man muss bei der Risikoabschätzung auch immer im Auge behalten, was ist, wenn man es NICHT tut.
                                    Was sind die Alternativen? Wie sieht es da mit den Risiken aus (die vielleicht ganz anderer Art sind)? Und wie sieht es mit den Risiken bei anderen aus (z.B. Elterntaxi)?

                                    Es ist nicht möglich Kinder risikofrei zu großzuziehen.
                                    Es gibt keine Methode mit Erfolgsgarantie für unversehrte Körper und Psyche.
                                    Eltern sind kein unabhängiger Faktor in der Erziehung. Ihr Befinden spielt eine große Rolle.

                                    Eine der größten Gefahren, die meiner Meinung nach (und nicht nur meiner) den Kindern von heute droht, ist Überbehütung und Perfektionismus. Für Fehler von Kindern wie Eltern (früher sagte man dazu "eigene Erfahrungen") scheint hier kein Platz mehr zu sein. Die Presse hat dafür den Namen "Helikopter Eltern" gefunden. Aber es ist kein Phänomen von einzelnen sondern leider ein allgemeiner Trend, dem man sich nur ein Stück weit entziehen kann.

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                                    • Philipp
                                      Alter Hase
                                      • 12.04.2002
                                      • 2753
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                      Letztens im Radio eine schöne kleine Erzählung zum Thema Glück gehört. Quintessenz war:

                                      "Das Gegenteil von Glück ist nicht Unglück, sondern Sicherheit."

                                      Klingt erst mal merkwürdig, läßt man sich diese Aussage aber mal auf der Zunge zergehen, findet man u.U. einen hohen Wahrheitsgehalt.
                                      Es gibt keine endgültige Sicherheit, und das Streben diese zu erreichen, ist grundsätzlich vergeblich.
                                      Außerdem ist ein Leben ohne Wagnis und ohne Risiko sterbenslangweilig und läßt einen kaum erkennen, wie wertvoll das Leben, das auch ganz schnell und plötzlich zu Ende gehen kann, in Wahrheit ist.

                                      Wir sollten unsere Kinder nicht überbehüten, unsere Eltern haben es auch nicht getan.
                                      "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                                      • atlinblau
                                        Alter Hase
                                        • 10.06.2007
                                        • 4126
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                        Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen

                                        Ich muß allerdings zugeben, daß ich nur ein Kind habe, und somit
                                        die Jahre mit Einschränkungen überschaubar wenige waren. ...
                                        Gruß
                                        Zwerg
                                        nur mal so nebenbei...das ist eine Frage der Sichtweise,
                                        Für mich sind die Jahre mit Kindern keine Jahre mit Einschränkungen,
                                        sondern Jahre mit erweiterten Erfahrungen, für die ich dankbar bin,
                                        weil ich sie ohne die Kinder nicht gemacht hätte.
                                        Von diesen Erfahrungen zehre ich jetzt schon mehr, als von manchem Solotrip.
                                        Und wenn die Große mit 16 sich nach 13 Jahren Paddelurlaub mit als ihren ersten
                                        Urlaub ohne Eltern eine Paddeltour in MV organisiert hat, fühlt sich das unheimlich gut an.

                                        @ Phillip:
                                        "Das Gegenteil von Glück ist nicht Unglück, sondern Sicherheit."

                                        Da Glück ein Bewußtseinszustand ist,hat man versucht ihn zu untersuchen
                                        und fand dabei ... Flow

                                        In diesem Sinne ist Nicht-Glück kein Unglück, sondern
                                        Zustände von Unterforderung, Angst, Überforderung, Kontrolle, Langeweile, Sorge etc.

                                        Thomas
                                        Zuletzt geändert von atlinblau; 26.11.2013, 14:56.

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                                        • sommerjule
                                          Anfänger im Forum
                                          • 27.11.2013
                                          • 25
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: Babys/Kinder in der Rückentrage: Risikoeinschätzung

                                          Hallo,
                                          zur Risikoabschätzung bzw. der Frage nach der Gesundheit der mitwandernden Kinder wollte ich nur noch kurz auf das aktuelle DAV-Panorama-Heft verweisen. Der Verein macht sich ja immer wieder Gedanken um das Thema Sicherheit, aktuell geht es eben um Kinder und Wandern. Man kann das Heft auch online als Nicht-Vereinsmitglied lesen, unter der Rubrik Services - Panorama- Magazin. (weiß nicht, ob ich das hier direkt verlinken darf, daher so der Hinweis, ich bin aber, zur Beruhigung, nur ein normales Mitglied des DAV u. will hier keine unerlaubte Werbung machen). Neben einigen bekannten und hier auch schon gesagten Punkten stand dort noch der Tipp, sich als Kraxenträger mit Wanderstöcken zu stabilisieren (das machen wir, bzw. mein tragender Freund auch immer wenn wir mit Baby wandern und hat sich bewährt). Zudem ein Hinweis auf die gebotene Vorsicht bei längeren Aufenthalten über 1500 Meter für Kleinkinder (kurze Abstechern mit der Bergbahn sind aber wohl ok). Da besteht wohl ein höheres Risiko für den plötzlicher Kindstod, bzw. evtl. nicht erkannte Höhenkrankheit.
                                          Grüße Jule

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