Jetzt muss ich auch mal nen eigenen fred aufmachen.
Ursache war diese Diskussion: http://forum.outdoorseiten.net/viewtopic.php?t=7191. Und da wurde mir bewusst, der Einfluss der Inklination auf den Kompass ist mir nicht ganz klar.
Achtung, jetzt kommt ein wenig Theorie, wer's lieber praktisch mag, kann diesen Teil überspringen.
Inklination ist die Neigung des Erdmagnetfeldes zur Horizontalen. Theoretische Infos für alle Wissbegierigen gibt's z.B. hier:
http://www.qsl.net/df3kt/deklin/Dekli.htm
oder hier:
http://www.geocities.com/magnetic_declination/
Da steht auch noch was zur Deklination, sollte man auch wissen, ist aber jetzt nicht mein Thema.
Jetzt zum Kompass. Eine symmetrische, mittig und reibungsfrei aufgehängte Kompassnadel wird sich exakt am Magnetfeld ausrichten. Da die Inklination in Mitteleuropa größer als 50° ist, würde sich ein Winkel > 50° zur Waagerechten bilden. Damit das nicht passiert, wird die Nadel auf der nach oben stehenden Seite schwerer gemacht und steht somit wieder waagerecht. Auf der Südhalbkugel würde die Nadel jedoch nach der anderen Seite kippen. Ein Kompass für die Nordhalbkugel wäre also auf der falschen Seite schwerer und würde gar nicht mehr funktionieren.
Deshalb gibt es spezielle Dosen für verschiedene magnetische Zonen oder Kompasse, bei denen der Magnet zu Nadel drehbar gelagert ist (z.B. Recta). Jetzt habe ich so einen global einsetzbaren Kompass (DP 65), der Magnet neigt sich auch leicht, aber bei weitem nicht bis 50°. Das kann ich mir nur so erklären, das der Magnet oberhalb seines Schwerpunktes aufgehängt sit. Er funktioniert also quasi wie ein Stehaufmännchen bei dem die Aufrichtkraft größer ist als die Magnetkraft. Dies könnte man aber auch ohne entkoppelten Magneten mit einer herkömmlichen Magnetnadel realisieren.
Und damit sind wir beim praktischen Teil (ab hier bitte wieder alle mitlesen
):
Braucht man ein Globalmodell? Oder tut's auch jeder normale Kompass auf der ganzen Welt? Wolfgang Linke schreibt in "Orientierung mit Karte, Kompass und GPS":
Die hier http://www.arge-grabenstetten.de/for...es/neuseeland/ hatten große Probleme mit dem falschen Kompass.
Hawe schrieb im oben genannten Thread:
Andere Stellen im Internet hatten auch keine größeren Probleme.
Was stimmt nun? Welche Erfahrungen habt ihr? Mit welchem Kompass? Wo?
Bitte jetzt nicht die Globalmodelle aufzählen, die gehen natürlich überall.
Noch ne Geschichte von mir:
Irgend eine Stadt in Neuseeland. Wir hatten uns in der Richtung vertan. Kein Problem, ein kurzer Blick auf den elektronischen Kompass meiner Armbanduhr und alles war wieder klar. Nach einer Weile laufen war nichts mehr klar. Und es stellte sich heraus, das der Kompass Unfug anzeigte. Der reagiert nämlich auch auf die Neigung des Magnetfeldes und muss deshalb neu kalibriert werden. Hatte ich vergessen.
So, jetzt seid ihr dran. Schreibt eure Meinungen und Erfahrungen. Korrigiert mich!
Grüße
der Mac
Ursache war diese Diskussion: http://forum.outdoorseiten.net/viewtopic.php?t=7191. Und da wurde mir bewusst, der Einfluss der Inklination auf den Kompass ist mir nicht ganz klar.
Achtung, jetzt kommt ein wenig Theorie, wer's lieber praktisch mag, kann diesen Teil überspringen.
Inklination ist die Neigung des Erdmagnetfeldes zur Horizontalen. Theoretische Infos für alle Wissbegierigen gibt's z.B. hier:
http://www.qsl.net/df3kt/deklin/Dekli.htm
oder hier:
http://www.geocities.com/magnetic_declination/
Da steht auch noch was zur Deklination, sollte man auch wissen, ist aber jetzt nicht mein Thema.
Jetzt zum Kompass. Eine symmetrische, mittig und reibungsfrei aufgehängte Kompassnadel wird sich exakt am Magnetfeld ausrichten. Da die Inklination in Mitteleuropa größer als 50° ist, würde sich ein Winkel > 50° zur Waagerechten bilden. Damit das nicht passiert, wird die Nadel auf der nach oben stehenden Seite schwerer gemacht und steht somit wieder waagerecht. Auf der Südhalbkugel würde die Nadel jedoch nach der anderen Seite kippen. Ein Kompass für die Nordhalbkugel wäre also auf der falschen Seite schwerer und würde gar nicht mehr funktionieren.
Deshalb gibt es spezielle Dosen für verschiedene magnetische Zonen oder Kompasse, bei denen der Magnet zu Nadel drehbar gelagert ist (z.B. Recta). Jetzt habe ich so einen global einsetzbaren Kompass (DP 65), der Magnet neigt sich auch leicht, aber bei weitem nicht bis 50°. Das kann ich mir nur so erklären, das der Magnet oberhalb seines Schwerpunktes aufgehängt sit. Er funktioniert also quasi wie ein Stehaufmännchen bei dem die Aufrichtkraft größer ist als die Magnetkraft. Dies könnte man aber auch ohne entkoppelten Magneten mit einer herkömmlichen Magnetnadel realisieren.
Und damit sind wir beim praktischen Teil (ab hier bitte wieder alle mitlesen

Braucht man ein Globalmodell? Oder tut's auch jeder normale Kompass auf der ganzen Welt? Wolfgang Linke schreibt in "Orientierung mit Karte, Kompass und GPS":
Bei einem für unsere Breiten vorgesehenen Kompass ist also gerade das Südende der Nadel schwerer, das auf der Südhalbkugel ohnehin abwärts neigt. Wer dort den Spiegelkompass schräg hält, damit die Nadel beweglich bleibt, erhält eine falsche Anzeige.
Hawe schrieb im oben genannten Thread:
Stimmt nicht. Jeder Kompass ist weltweit einsetzbar. Nur etwas umständlicher, wenn er nicht für die Magnetische Zone gebaut wurde, dann ist die Nadel nicht optimal austariert. Arbeiten kann man damit aber genauso gut.
Was stimmt nun? Welche Erfahrungen habt ihr? Mit welchem Kompass? Wo?
Bitte jetzt nicht die Globalmodelle aufzählen, die gehen natürlich überall.

Noch ne Geschichte von mir:
Irgend eine Stadt in Neuseeland. Wir hatten uns in der Richtung vertan. Kein Problem, ein kurzer Blick auf den elektronischen Kompass meiner Armbanduhr und alles war wieder klar. Nach einer Weile laufen war nichts mehr klar. Und es stellte sich heraus, das der Kompass Unfug anzeigte. Der reagiert nämlich auch auf die Neigung des Magnetfeldes und muss deshalb neu kalibriert werden. Hatte ich vergessen.
So, jetzt seid ihr dran. Schreibt eure Meinungen und Erfahrungen. Korrigiert mich!
Grüße
der Mac
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