Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

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  • flyaway2
    Erfahren
    • 09.08.2007
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    • Meine Reisen

    Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

    Hallo,

    ich habe einen Spiegelkompass von Recta, Modell DS50G.

    Ich habe mir theoretisches Wissen übers Buch angeeignet sowie danach einen 3x 2 Stunden Abendkurs im Ort besucht.

    Bin jetzt fit in den theoretischen Grundlagen und mal mit dem Kompass um den Kirchturm gezogen, um zu üben (Step by Step)

    Mir ist nun aber aufgefallen, wenn ich z.B. weit entfernte Bergspitzen (50 - 100 km)anpeile (von denen ich weiß, wie sie heißen) und die dann in der Karte ausfindig machen möchte, dann komme ich oft auf eine Abweichung von 2 - 4 Grad. Sprich, einen unbekannten, weit entfernten Berg finde ich in der Karte kaum, weil ich immer dran "vorbeifahre".

    Liegt das dran, dass ich die Nadel durch den Spiegelwinkel zu ungenau "einparke" beim Anpeilen? Oder daran, dass die Skala am Kompass nur 2er Schritte aufweist?

    Ich war jedenfalls ein wenig enttäuscht von der Praxis, aber ich finde es ungeheuer schwer, die Nadel so am Kompass einzuparken, dass es passt.

    wie ist das bei Euch?

    Grüße Fly

  • syzygy
    Erfahren
    • 28.04.2009
    • 234
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

    2°-4° finde ich ein ganz annehmbares Resultat, und die Tatsache, dass deine Kompassskala nur in 2°-Schritten unterteilt ist ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass du nicht erwarten solltest, genauer messen zu können.

    Dass du bei einem 100km entfernten Berg damit vom Ziel abkommst, ist nicht verwunderlich, aber das ist ja auch nicht der Sinn der Peilung (die dir in der Regel helfen soll, die eigene Position zu bestimmen). Je weiter dein Peilpunkt entfernt ist, desto ungenauer wird auch die eigene Standortbestimmung:

    Wenn dein Peilpunkt z.B. 1km entfernt ist, dann macht eine 2° Abweichung +/-35m bei deiner Standortbestimmung aus, bei einem Abstand von 100km werden aber +/-3,5km daraus. Darum ist es sinnvoll, sich möglichst nahe Peilpunkte zu suchen.

    Cheers,

    syzygy

    P.S.: Hoffe, ich hab die Zahlen korrekt ausgeknobelt.
    "Es ist unter der Würde eines Ehrenmannes, sich durch einen Mangel an Komfort verstimmen zu lassen." (Lao-Tse)

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    • flyaway2
      Erfahren
      • 09.08.2007
      • 132
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

      Hmmmmm,
      dann habe ich da wohl zuviel erwartet. Im Kurs hieß es "da kannst Du markante Berge in weiter Entfernung super bestimmen".

      Naja, aber alles was über 30 km weit weg ist, wird schon langsam schwierig, was aber meines Erachtens hauptsächlich an dem schwierigen "Ablesen" übern Spiegel liegt. Wenn ich meine, die Nadel richtig eingeparkt zu haben, und dann den Spiegel zwei Zentimer weiter aufklappe, dann sehe ich, dass eben nix richtig eingeparkt ist. Und wenn ich den Spiegelwinkel nochmal verändere, dann siehts wieder anders aus, und ich kann mir grad eine Gradzahl rausknobeln, wie ich will, weil ich nicht weiß, wie der Skalenring jetzt richtig genug eingestellt ist..... :-(

      Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt :-(

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      • syzygy
        Erfahren
        • 28.04.2009
        • 234
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

        Das Problem ist halt, selbst wenn du den Kompass gut abliest, musst du mit einem Fehler von 2° rechnen.

        Das sind 2° beim Anpeilen. Plus 2° beim Norden der Karte. Plus 2° beim Ziehen deiner Verbindungslinie vom Standort zum angepeilten Ziel. Da sind wir schon bei 6° im schlimmsten Fall...

        Aber tröste dich, das mit dem Spiegel habe ich auch nie wirklich in den Griff bekommen. In der Regel peile ich einfach über die Kimme meines Kompasses (Tchibo-5€-Modell) und versuche dann, nicht allzusehr zu verdrehen, wenn ich ablese. Immerhin, das klappt in der Regel ganz gut, um die eigene Position zu bestimmen.

        syzygy
        "Es ist unter der Würde eines Ehrenmannes, sich durch einen Mangel an Komfort verstimmen zu lassen." (Lao-Tse)

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        • cast
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          • 02.09.2008
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

          Für so etwas hättest du dir einen Prismenkompass zulegen solle, der ist auf ein halbes Grad genau.
          Wenn es unbedingt ein Recta sein soll dann den DP 10, oder besser den Silva Expedition 54.

          Genauere Spiegelkompasse als die einfachen Wanderkompasse gibts bei Silva, die Eclipse Serie oder bei Brunton.
          Den klassischen Bezard der Firma Lufft gibts wohl nicht mehr.
          Zuletzt geändert von cast; 03.12.2009, 14:44.
          "adventure is a sign of incompetence"

          Vilhjalmur Stefansson

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          • Stephan Kiste

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            • 17.01.2006
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            #6
            AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

            Dies schon bedacht

            http://de.wikipedia.org/wiki/Missweisung

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            • Hilsi
              Erfahren
              • 08.02.2009
              • 317
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

              Moin,

              Ein Magnetkompaß war und ist ein besseres "Schätzeisen".

              2-4° Abweichung is' bei so einem Hand-Magnetkompaß ein sehr ordentlicher Wert.
              Hast Du die Fehlweisung berücksichtigt?
              Also Orts-Erd-Mißweisung (Deklination) und mögliche Deviation (Abklenkung durch z.b. Eisen in der Nähe, Auto/ Elektrische Leitung etc?)
              Deviation kann auch z.b. durch eine Brille, Reißverschluß Handy etc verursacht werden.

              Grundsätzlich kannst Du mit einer Prismenpeilvorrichtung (z.b. bei Recta DP10 oder Silva expedition 54) oder mit einem Kompaß-Fernglas (z.b.Steiner Commander) einfacher und genauer Peilen.

              Gruß aus Norddeutschland (lüneburg)
              Hilsi

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              • Standlinie
                Neu im Forum
                • 28.02.2008
                • 2
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Genauigkeit eines Spiegelkompass oder kann ich es einfach nicht?!

                Hallo,

                es erweist sich im praktischen Gebrauch als recht hilfreich, zum Anpeilen eines Fernzieles den Spiegel um 45 Grad aufzuklappen. Bei der Peilung wird die im Spiegel sichtbare Visierlinie mit dem Fernziel und der Mitte der Magnetnadellagerung zur Deckung gebracht, um so Kipp- und Parallaxefehler auszuschliessen. Diese Fehler liegen leicht zwischen 2 und 4 Grad. Das mußt Du einfach ein paarmal üben. Sobald Du das ohne Schwierigkeiten hinkriegst, drehst Du die Kompassdose solange, bis die Ablesemarke der Kompassdose mit der Magnetnadel in Deckung stehen. Die Kompassrichtung kannst Du dann an der festen Ablesemarke ablesen.
                Zur Überprüfung Deiner Ablesung nimmst Du dann im nächsten Schritt eine Karte und kontrollierst darin, ob sich zwischen Deinem bekannten Standort und dem Fernziel identische Richtungen ergeben. Sollte eine Abweichung vorliegen, entspricht dieser Wert der Deklination oder Mißweisung, da der magnetische Nordpol in Abhängigkeit von den geografischen Örtlichkeiten von Geografisch Nord und Kartennord abweicht. Voraussetzung hierfür ist aber eine fehlerfreie Messung. Das kriegst Du aber mit einigem Üben hin.
                Im Internet gibt es viele Beschreibungen der zwischen den einzelenen Nordrichtungen bestehenden Unterschiede, so daß ich da nicht weiter darauf eingehe.
                Genaue Peilungen sind nur durch wiederholtes Üben hinzukriegen. Dabei lernst Du Deinen Kompass richtig kennen und kannst dann auch selber beurteilen, wie genau Richtungen im Gelände bestimmt werden können.

                Viel Spaß damit, Standlinie.

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