Insekten werden immer weniger

[Sebaho]

AW: Insekten werden immer weniger

Guten Abend / könnten wir bitte auch über etwaige LÖSUNGEN sprechen ?

Die Insekti-, Fungi- und Herbi-Zide: machen leider nirgendwo HALT ! Die Wirkungsweise ist global !
Es bringt nur wenig, Öko-Inseln einzurichten.Man muss das Übel an der WuRZEL packen !

Wie ? Ja richtig: wir alle müssen unsere Lebensweise ändern. Wir müssen nicht nur die "industrielle Landwirtschaft" abschaffen, sondern auch die ganze Lebensmittelindustrie ändern. Wir müssen D A S G A N Z E ändern.

Eigentlich, also wenn man das mal ernst nimmt, nehmen würde, wenn man es mal richtig ernst sagen würde: Dann können wir vor dieser Aufgabe nur kapitulieren ! und eher für die Selbstvernichtung der Menschheit plädieren, als tatsächlich -naiv- weiterhin zu glauben, das wir gegen dieses Monster auch nur ansatzweise ankommen könnten !

Als wir in RUMÄNIEN durch die Wildniss getrampelt sind, da saßen fast jeden Morgen Gottesanbeterinnen unter unserem Zelt. Also zwischen Innenzelt und Aussenzelt. Gab es die in Deutschland auch mal ? Ich habe die hier nie gesehen ?

[Homer]

AW: Insekten werden immer weniger


Post als Moderator

wir sind die outdoorseiten, nicht die bessereweltseiten.
in diesem thread wollen wir bitte bei insekten bleiben.

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

[Abt]

AW: Insekten werden immer weniger

ja Homer, ich schleimere auch schon dahin, muss sehen das ich nicht hinschnelle.

Denn, obwohl die Schnecken keine Flügel haben frisst die/se Art oder Arten die Lebensgrundlage von Schmetterlingen im Garten. Womit wir wieder bim Thema wären. Bin auch von einer eingeschleppten Art ausgegangen.

Normalerweise greife ich bie genannten Schädlingen auch zur chemischen Keule.
Hatte paar mal versucht, hier etwas anzubauen wie Dill und Petersilie, das sind die allerbesten Wirtspflanzen für den hier,http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Papilio_Machaon nur haben die nie ihre Fruchtreife erreicht, da die ekligen Schnecken alles weggefressen hatten.
Will aber keinen Erika Krause Plapperkasten von "Du und dein Garten" hier aufmachen, sondern das Insektensterben hinterfragen.

[Abt]

AW: Insekten werden immer weniger

Gegenwärtig läuft eine Kampanje in der EU gegen den Einsatz von Glyphosat. Die Risiken sind für Laien da schwer zu überblicken, inwieweit die Verwendung direkt mit Insektensterben zusammenhängt. Zunächst mal zur Geschichte etwas:
http://www.glyphosat.de/geschichte-von-glyphosat

Mitten in die Debatte platzt dann diese Nachricht:http://bio-markt.info/kurzmeldungen/...ugelassen.html

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/201...-umwelt-studie

In dem Zusammenhang werden die Aufstellungsorte solcher Fallen zur Untersuchung der Biomasse interessant. Wenn sich das Vorkommen von Insekten nicht sowieso in Kürze ganz erledigt hat.
Nun intressiert mich doch der Verlinkte Artikel von Dirk über die Örtlichkeiten in GB in denen die Untersuchungen stattfanden und gesammelt wurde und ob man in der Umgebung Glysophat gesprüht hat, vorausgesetzt der hatte einen wahrheitsbezogenen Hintergrund.

[atlinblau]

AW: Insekten werden immer weniger

Hier mal ein Zitat aus einem ZEIT-Artikel zum möglicherweise derzeitigen sechsten Artensterben.

"Während ja die Stadt gemeinhin als das widernatürlichste aller Habitate gilt, entpuppt sie sich in neueren Untersuchungen als Hort der Biodiversität. Der Evolutionsbiologe Josef Reichholf nennt Städte das "ungeplante Großexperiment".
Zwei Zahlen aus Deutschland: Im kleinen Simbach am Inn leben 60 Brutvogelarten, im Moloch Berlin hingegen 140. Dort leben auch mehr Nachtigallen als irgendwo sonst im Bundesgebiet, schätzungsweise 1.000. Der Artenreichtum wächst nach bisherigen Untersuchungen mit der Größe einer Stadt. "Am Stadtrand kommt es dann buchstäblich zum Absturz der Biodiversität", schreibt Reichholf. Also dort, wo in Europa die nicht selten öde anmutenden landwirtschaftlichen Flächen beginnen. Deren Diversität ist um bis zu 80 Prozent niedriger als in Städten..."

Hat das sechste Massenartensterben längst begonnen?

Bleibt die Frage, inwieweit die Stadt auch als Insel für Insekten zählt.

Thomas

[Ditschi]

AW: Insekten werden immer weniger

Interessant zu lesen, daß die Biodiversität in Städten mittlerweile höher ist als auf öden landwirtschaftlichen Flächen. Aber auch ein Zeichen, daß jeder einen kleinen Beitrag leisten. Kleinvieh macht auch Mist, sagt man hier. Und der addiert sich offenbar zu einer beachtlichen Summe.
Ich weiß auch, daß ich die Sünden der industriellen Landwirtschaft nicht kompensieren kann. Aber eine Kleinigkeit werde ich erneut verbessern:
Nachdem mein Holz unter Dach und Fach ist, werde ich heute zwei Forsythien- Sträucher samt Wurzeln wegnehmen. Die Forsythie ist ein häufig zu sehender Zierstrauch und blüht zeitig im Frühjahr leuchtend gelb. Jeder kennt sie. Aber die Blüten sind Scheinblüten ohne Nektar und Pollen. Für Insekten ist der Strauch so nutzlos, als wäre er aus Plastik. An seine Stelle werde ich zwei Schmetterlingssträucher pflanzen. Die habe ich noch nicht im Garten. Ein dezenter Hinweis, daß jeder einen kleinen Beitrag leisten kann. " Wir als Menschen müssen unsere Lebensweise ändern" ist schnell gesagt, schwer getan und damit letztlich eine Worthülse. Was kann man jetzt, in diesem Moment, ohne großen Aufwand selbst verbessern in seinem kleinen oder großen Garten oder auf dem Balkon?
Ditschi

[Markus K.]

AW: Insekten werden immer weniger

Was kann man jetzt, in diesem Moment, ohne großen Aufwand selbst verbessern in seinem kleinen oder großen Garten oder auf dem Balkon?
Ditschi

Insektenhotels basteln und aufhängen. Gabionen und Kiesflächen wegreißen, und durch Blumenbeete ersetzen, Saatgut für Schmetterlings- und Insektenwiesen kaufen und auf die renaturierten Flächen streuen, alle möglichen Insektizide und Herbizide fachgerecht entsorgen und zukünftig einen auf Peter Lustig machen - einfach wachsen lassen.

Wurzelstöcke und Totholz im Garten verteilen.

[Goettergatte]

AW: Insekten werden immer weniger

Wir haben jetzt gut 120 m Totholzzaun geschaffen,
allerdings in einer Gegend, in der kleine Äcker, von Großbetrieben des Nachbarkreis, als Stillegungsfläche gekauft oder gepachtet werden. (man opfert ja nicht den ertragreichen Boden der Schwalm-Eder-Niederung )

[Flachlandtiroler]

AW: Insekten werden immer weniger

Interessant zu lesen, daß die Biodiversität in Städten mittlerweile höher ist als auf öden landwirtschaftlichen Flächen.

Nur ist "höher" nicht "hoch". Richtiger hätte der Journalist geschrieben: In der Stadt ist die Artenanzahl nicht derart stark eingebrochen wie auf dem Land" o.ä.

Was sich im eigenen "Garten" verbessern ließe ist in meiner Nachbarschaft offensichtlich: Die teeren oder pflastern ihre Vor"gärten" zu fast 100%, damit auch noch ihr zweiter und dritter SUV einen Parkplatz hat

[Ditschi]

AW: Insekten werden immer weniger

Post 267 finde ich gut, weil er nicht mit dem Finger auf andere zeigt, sondern Fingerzeige liefert für eigenes Handeln. Hinzufügen kann ich: Laub , Rasenschnitt und welke Blumen nicht entsorgen, sondern Kompost machen. Eine dicke Schicht Flächenkompost über Winter ist im Frühjahr vom Bodenleben verarbeitet und wertvoller Naturdünger. Rückschnitt von Sträuchern nicht abfahren, sondern Reisighaufen anlegen. Man kann jedes Jahr neu oben draufpacken und irgendwann unten den Kompost wegschaufeln. Der Haufen wird nie höher. Den Rest durch den Häxler und dem Flächenkompost beifügen.
Von den Forsythien gibt es in D millionen. Stellt Euch den Gewinn vor, sie würden alle ersetzt durch insektenfreundliche Sträucher. Jeder kann in seinem Garten sofort damit anfangen.
Ditschi

[Sarekmaniac]

AW: Insekten werden immer weniger

Die Forsythie ist ein häufig zu sehender Zierstrauch und blüht zeitig im Frühjahr leuchtend gelb. Jeder kennt sie. Aber die Blüten sind Scheinblüten ohne Nektar und Pollen. Für Insekten ist der Strauch so nutzlos, als wäre er aus Plastik. An seine Stelle werde ich zwei Schmetterlingssträucher pflanzen. Die habe ich noch nicht im Garten.

Meinst Du Sommerflieder? Falls ja, lies vorher mal nach was in in Post 156 dazu verlinkt habe.

Sommerflieder

[Ditschi]

AW: Insekten werden immer weniger

Oh, sieh an. Dann werde ich darauf verzichten. Wozu ein Forum doch gut ist, denn diese Problematik wird von den Anbietern nicht erwähnt.
Hast Du einen besseren Vorschlag? Die Forsythien kommen auf jeden Fall weg. Bin schon angefangen. Aber ein älterer Herr muß zwischendurch Kaffeepause machen.
Ditschi

[Sarekmaniac]

AW: Insekten werden immer weniger

Der Kosmos-Schmetterlingsführer von Heiko Bellmann hat einen umfangreichen Anhang (fast ein Drittel des Buches) über Nahrungspflanzen (Bäume Sträucher, Wildblumen Gräser). Da geht es weniger um die Imagines, also die fertigen Schmetterlinge, die je nach Art ein bißchen Necker saugen (manche auch gar nicht), sondern um Futterpflanzen für die Raupen.

Wenn es dir darum geht, Pflanzen zu haben, die jeweils möglichst vielen verschiedenen Schmetterlingsraupen Nahrung bieten, da kämen beispielsweise in Frage:

Salweide
Rotbuche
Stieleiche
Zitterpappel
Schlehe
Himbeere
Brombeere
Große Brennnessel

Die Salweide führt die Liste an, habe gerade mal gezählt: Sie ist Wirtsbaum von 56 einheimischen Schmetterlingsarten. Und obendrein der wichtigste Pollen- und Nektarspender für Honigbienen und Wildbienen im frühen Frühjahr.

[Torres]

AW: Insekten werden immer weniger

Wir haben hier echten Flieder, der vom Gärtner leider neuerdings gekappt wird, bevor der blühen kann. Ärgerlich.

Immerhin hat Hamburg sich jetzt entschieden, die Parks an bestimmten Stellen zu renaturieren bzw. verwildern zu lassen, und die bisherige Parkpflege zu überdenken. Das soll mehr Insekten Lebensraum bieten. So sollen u.a. Naturwiesen gefördert werden. Finde ich gut!

[Ditschi]

AW: Insekten werden immer weniger

@ Sarekmaniac, es geht mir um Ziersträucher, die möglichst viele Blüten aufweisen, um vielen Arten von Insekten -- auch Schmetterlingen-- durch reichlich Nektar und Pollen Nahrung zu geben. Zwei davon sollen die Forsythien ersetzten, die ich heute vormittag rausgenommen habe. Große Bäume scheiden aus, denn dafür habe ich keinen Platz mehr. Über Weide, Roßkastanie, Felsenbirne, Apfel, Birne, Schwarzdorn, Weißdorn, Holunder bis Kornellkirsche ist alles vorhanden. Bestimmt habe ich noch etwas vergessen. Eine ganze Hecke aus Wildflieder gehört auch dazu, und da wachsen Brennnessel, Brombeere etc. + weißen Edelflieder.
Ich habe mich schon ein bißchen eingelesen, was da als Zierstrauch in Betracht kommt. Problem: davon habe ich auch schon recht viele, und ich suche, was ich noch nicht habe.
Der Schmetterlingsstrauch = Sommerflieder hätte gepaßt. Den habe ich noch nicht, und er wird beschrieben als überreich blühend mit viel Nektar und Pollen. Kommt nicht mehr in Betracht aus den von Dir verlinkten Gründen.
Also, wenn jemand einen Vorschlag für mich hat, der ins Beuteschema paßt und eher selten ist -- her damit. Ansonsten habe ich bis zum Frühjahr Zeit, weiter zu lesen und zu suchen.
Ditschi

[Chouchen]

AW: Insekten werden immer weniger

Mönchspfeffer?

[Ditschi]

AW: Insekten werden immer weniger

Habe ich nicht. Gute Idee, wird nämlich vom Imkerverband als Bienenweide aufgelistet. Grade nachgelesen. Scheint also über ausreichend Nektar und Pollen zu verfügen. Ich hoffe nur, daß nicht schon die bloße Anpflanzung den Geschlechtstrieb herabsetzt. Spricht sonst etwas dagegen?

Ditschi

[Sarekmaniac]

AW: Insekten werden immer weniger

Da würde ich diese Seite der Landwirtschaftskammer Westfalen empfehlen:

https://www.die-honigmacher.de/kurs2/index.html

Im Blühkalender kannst Du Zeiträume eingeben und bekommst dann die wichtigsten Trachtpflanzen gezeigt. Und dann suchst Du dir einfach aus, was dir gefällt und an die Stelle im Garten passt.

Ist natürlich für Bienen gedacht, nicht für Schmetterlinge. Nektarversorgung von Schmetterlingen ist aber IMO jetzt nicht so eine prioritäre Aufgabe, wenn man Insekten was bieten will (eher Futterpflanzen für Raupen).

Edit: Gerade entdeckt: Über "Empfehlungen" kannst Du noch besser suchen.

[Homer]

AW: Insekten werden immer weniger

ich find borretsch gut
sieht gut aus, blüht ergiebig, schmeckt gut, säht sich selber aus und wuselt vor insekten

mehrere jahre altes totholz hatte ich im letzten garten als deko angeschleppt, da war nach ein paar jahren ein wildbienenlöchlie am anderen

[lina]

AW: Insekten werden immer weniger

ich find borretsch gut
sieht gut aus, blüht ergiebig, schmeckt gut, säht sich selber aus und wuselt vor insekten

Hmmm, Borretsch schmeckt zwar gut, aber da wären noch die Pyrrolizidin-Alkaloide ...