Gewitter frühzeitig erkennen

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    • 18.09.2010
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    #21
    AW: Gewitter frühzeitig erkennen

    wenn die Vorhersage versagt, ok; wenn die Nase versagt, mist! wenn die Zapfen es nicht merken: dann merkts keiner; dann ists Pech: bring dich in Sicherheit!!! ;)
    Man vergesse nicht, dass die großen Berge den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst, sonst bleiben sie nur ein Haufen Steine. (Bonatti)

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      #22
      AW: Gewitter frühzeitig erkennen

      OT: Ich erinnere mich dunkel, dass wir im Naturkunde-Unterricht der Grundschule vor gut 30 Jahren Tannenzapfenwetterstationen gebaut haben. Die Dinger reagieren auf Luftfeuchtigkeit. Ob das aber ausreicht, ein Gewitter vorherzusagen bezweifle ich.
      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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      • StepByStep
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        #23
        AW: Gewitter frühzeitig erkennen

        Grundsätzlich muss man ja zwischen Konvektionsgewittern und Frontalgewittern unterscheiden.

        Bei den Konvektionsgewittern (Wärmegewittern) kann man meist ganz gut einschätzen, ob und wann sie kommen. mMn sollte man da nicht auf die Cb warten, sondern schon nach Cumulus Congestus (Cu con, also hohe Heufenwolken, die oben noch spitz sind) Aufpassen. Sieht man die schon an frühen Nachmittag, heißts aufpassen. Sind Cu con auszumachen, hilft es auch sich diese zeitlich mal anzusehen. Sind in diesen starke Aufwärtsbewegungen auszumachen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine ausgewachsene Cb draus wird mit Gewitter recht "gut". Cb entwickeln sich ja im verlauf eines Tages und kommen nicht wirklich plötzlich daher.
        Grundsätzlich sind Konvektionsgewitter dann zu erwarten, wenn sich eine Hochdrucklage etwas länger hält und die Lufttemperaturen nachts weniger abkühlen (stärkere Konvektion bereits am morgen). Kurz nach Frontaldurchgängen sind Wärmegewitter eher unwahrscheinlich, da dann zum einen die Atmosphäre eher instabil ist, Energie abgeführt wurde und Feuchtigkeit entzogen wurde.
        Grundsätzlich sind Wärmegewitter eigentlich erst ab Mittag zu erwarten, da es für die Aufwärtsbewegungen Sonnenenergie braucht, die in den Morgenstunden noch zu wenig ist und über den Tag akkumuliert werden muss. Darum ein Grundsätzlicher Tip von mir: wenn die Großwetterlage Gewitterneigung aufzeigt den Tag etwas anders planen und schon sehr früh losgehen (vor Sonnenaufgang aufbrechen, am Ber gerne mal schon zwischen 4 und 5) und halt dann mittags schon das Ziel bzw. die Hütte erreichen. Ein weiterer Vorteil daran ist, dass man den Sonnenaufgang genießen kann ;)

        Die Grundsätzliche Gewitterneigung lässt sich auch aus der Großwetterlage abschätzen, die ja zumindest ein paar Tage bestand hat.
        In den Alpen ist auch im Zweifel der Hüttenwirt eine gute Infoquelle, die haben fast immer den aktuellen AV Wetterbericht (dan man gut als Grundlage der weiteren Wetterbeobachtung über den Tag nehmen kann!) und zudem große Erfahrung übers Wetter vor Ort, sodass die meist eine gute Einschätzung geben können.

        Bei Frontalgewittern ist die Sache etwas Komplizierter.
        Hier ist die Frage nach den Druck- und Temperaturunterschieden an eine Frontalzone und deren Geschwindigkeit. Das ist mit reiner Beobachtung der Wolken schwer zu erkennen, aber gerade hier hilft der Wetterbericht sehr gut, Frontaldurchgänge sind ja Zeitlich sehr exakt zu bestimmen. Ob es dann zum Gewitter kommt kann man mMn im Gelände so gut wie nicht abschätzen, einzig die Großwetterlage zeigt schon eine ungewöhnlich schnelle Front mit starken thermodynamischen Gegensätzen.
        Diese Gewitter können halt auch sehr gut schon vormittags auftreten, aber dann ist eh meist Regen angesagt (also für reine Schönwettergeher eher ungefährlich ;))
        Sowas kann auch gut der "Auslöser" sein, wenn eh schon Gewitterneigung besteht, die Konvektionsintensität nicht für ein "echtes" Wärmegewitter "reicht", dann eine Front durchzieht und so auch in der "kalten Tageszeit" (e.g. etwa ab 4 Uhr früh bis 11 Uhr) das Gewitter auslösen kann.
        Also das Vorgeschlagenen frühe Losgehen kann bei einem Frontaldurchzug bei hoher Gewitterneigung auch problematisch werden.

        P.S.
        Hab mal bei uns in der AV Bib so ein Buch über Bergwetter ausgeliehen, das war recht shcön mit vielen Praxisbeispielen. Leider weiß ich nicht mehr von wem das war und wie es genau heisst... Auf alle Fälle war es leichter und praxisnäher geschrieben als die Klimatologielehrbücher, die ich kenne und so für den Laien auch besser zu verstehen.
        Zuletzt geändert von StepByStep; 26.04.2012, 20:44.

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