Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

[Wido]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Präventiv habe ich mit Fixomull auch gute Erfahrungen gemacht. Die Stellen an denen es bekanntermaßen losgeht großflächig und Faltenfrei abkleben. Das ist zwar ne Sauerei beim abmachen, funktioniert aber.

Wer mit Blasen leicht Probleme hat, der weiß das ja normalerweise auch ( außer als Anfänger ) und sollte meiner Meinung nach genau das tun : vorbeugen.

Das Ganze hat wohl sowieso viel mit Veranlagung zu tun. Ich selber hatte in meinem ganzen Leben noch keine einzige Blase. Auch nicht in Situationen, die dafür wie geschaffen wären : z. B. 30 km -Leistungsmarsch beim Bund, in den alten Kampfstiefeln ohne Innenfutter, mit den rauen BW-Wollsocken, die wir damals ( 1984/85 ) hatten, und 30° C Außentemperatur.

Ein Bekannter von mir ist wieder das genaue Gegenteil : der ärmste hat bei jedem neuen Schuh, auch Straßenschuhe, am Anfang Blasen

[Monika]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Bei mir:
1) vorbeugen mit Hirschtalg und der "richtigen" Sockenwahl (bei mir hat lange Zeit Rohner funktioniert, aktuell scheinen meine Füsse was Neues zu wünschen )
2) Wenn die Blase da ist: sofort stoppen und behandeln. Je nach Grösse der Blase muss ich die aufstechen/aufschneiden.
3) Genug Compeed und Tape mitnehmen (wenn ich die Compeed nicht komplett und großflächig mit Tape befestigen, hält das Pflaster höchstens ein paar Stunden, mit Tape 1-2 Tage)
4) auch wenn es blöd klingt: weiterlaufen geht auch ... (aber in der Blase kann dabei eine neue Blase entstehen ... und darin )

Monika

PS: Mein "Rekord" für eine Blase waren ca 500m mit eingelaufenen Schuhen.

[michaelg]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

... das wurde bei km60 einer 100km Wanderung einfach mit einem Mulllapen, der in Jod getränkt war abgedeckt und weiter ging es... Einfach wegatmen den Schmerz

Du bist damit noch 40 KM gewandert?
Hast nur einen Mullappen draufgelegt?
Das ist keine Legendenbildung?

[McCoy]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Moin,

das ist eigentlich schon grenzwertig bescheuert...

Wichtig ist, daß die Blase nicht nur eben aufgestochen wirdm sondern ein richtiges Loch rein genacht wird. Idelerweise wird die abgelöste Haut komplett abgeschnitten. Dafür ist eine skalpellkinge ganz brauchbar und sie wiegt fast nix. Ideal wäre nun ein ALGINATVERBAND http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Alginatverband welcher mit Leukosilk oder Fixomull fixiert wird. Zur Not geht auch eine Aludermkompresse, Mullkompressen wären dagegen echt mist, weil die scheuern ohne ende. Unter die Aludermkompresse kann auch etwas Pantenol-Salbe auf die Wunde gegeben werden. Alginat bitte pur drauf legen, hier wäre Salbe oder was auch immer fehl am Platze.

Die Fixierung mit Leukosilk (oder auch Leukoplast) wird senkrecht und großzügig geklebt. Bitte nur 2,5cm breite streifen nehmen, nicht die noch breiteren. Diese werden nun mit 0,5cm Überlappung beginnend in der Mitte rechts und links nach aussen geklebt, bis die Wundversorgung großzügig abgedeckt ist. Das leukosilk sagt euch in welche Richtung es geklebt werden will, nicht ihr dem Leukosilk. Nicht ziehen, das gibt Spannungsblasen. Nun eine Nylonsocke drüber oder eine andere dünne, fein gewebte Synthetiksocke, darüber die eigentliche Socke.

Die Fixomull-Fixierung vorher passend zurecht schneiden, und an knicken aussparungen einschneiden, damit es keine Falten gibt. Auch hier nicht ziehen. Letzteres kann man bei Fixomull nicht deutlich genug sagen, erst recht wenn es es um das noch dehnbarere Fixomull-stretch handelt. Auch hier eine dünne zusätzliche Socke drüber und dann die eigentliche Socke.

Mit desinfektionsmitteln bitte erst dann arbeiten wenn die Wunde infiziert ist. Gerade bei Alginatveränden kann das sich bildende Gel auch mal für Eiter gehalten werden. Das ist es aber in der Regel nicht, aber das erkennt ihr an den dann noch anderen Schmerzen und dem Gestank, welcher eine wirkliche Infektion verbreitet.

So könnt ihr eigentlich alle Wunden behandeln, sogar leicht verschmutzte.

Soweit meine Empfehlung.

Gruß aus dem Rheiderland

Lutz

[MaxH]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Ich kenne Ultraläufer, die ihre Blasen mit Mercuchrom behandeln. Blase aufschneiden und Mercuchrom drauf (Soll wohl in den ersten Sekunden brennen wie die Hölle). Das soll die Wunde wohl komplett austrocknen. Danach einfach Tape/Verband whatever drauf und weiter geht es.

[wesen]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Ich kenne Ultraläufer, die ihre Blasen mit Mercuchrom behandeln. Blase aufschneiden und Mercuchrom drauf (Soll wohl in den ersten Sekunden brennen wie die Hölle). Das soll die Wunde wohl komplett austrocknen. Danach einfach Tape/Verband whatever drauf und weiter geht es.

Meinst du Mercurochrom? So schlimm brennt das nicht. Mein damals 10monatiger Sohn hat sich jedenfalls nicht beschwert, als ich ihm damit einige Tage lang u. a. das Gesicht einpinseln musste. Allerdings kann man das Zeug seit 2003 in D nicht mehr kaufen. Das enthaltene Quecksilber soll wohl doch nicht sooo gesund sein.

[MaxH]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Genau das mein ich Habe es u.a. auch auf der DVD "No Limits" von Joey Kelly im Einsatz gesehen als er den Badwater Ultramarathon im Death Valley gelaufen ist. Und 2 Kollegen benutzen es auch. Man kann es übrigens kann normal weiterhin käuflich erwerben. Die Rezeptur wurde geändert

Soll wohl bei einigen wahre Wunder wirken ;)

[McCoy]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Moin,

das Wunder des Mercurochrom nennt sich Gerbung. Gerbung dient dazu, totes Epithelgewebe (Haut) zu gerben um es zur weiteren Verarbeitung zu z.B. Schuhen haltbar zu machen. Das hat auf Wunden also nichts verloren, weil es die Wundheilung behindert. Die angebliche Heilung wurde als nur durch den Gerbprozess vorgetäuscht. Darüber hinaus färbte es sehr stark, eine Wundbeurteilung hinsichtlich Entzündung und Nekrose (absterben) des Gewebes nicht möglich war. Gerade Entzündungen waren aber wegen des sehr hohen Quecksilberanteils eher nicht zu erwarten. Es handelt sich dabei ja um das giftigste nicht radioaktive Element der Natur, das über lebt kein Keim. Da Quecksilber aber sehr gut vom Menschen aufgenommen wird und auch sehr gut gegen den Patienten wirkt, rate ich von einer Entsorgung von Restbeständen über selbige dringend ab! Es wird seit 2003 nicht mehr produziert (Verbot), wurde aber nicht aus dem Handel genommen um der Industrie nicht die lästige Entsorgungsfrage aufzubürden. Eine Entsorgung über das Patientengut erschien industriefreundlicher. Die Industrie hat nach bekanntgabe des Verbots die Produktion anscheinend nochmal massiv gesteigert, deswegen war das Zeug noch bis vor wenigen Jahren im Handel anzutreffen und steht warscheinlich auch noch in etlichen Medizinschränken.

Das heute im Handel befindliche Mercuchrom wird auf Jodbasis hergestellt, hat also mit dem alten Gerbstoff nicht mehr zu tun. Es dient damit nur noch der Wunddesinfektion, die der Gerbung zuzuschreibenden "Wunder" bleiben aus. Es Färbt aber noch immer sehr gerne und auch recht gut. Im Klinikalltag wurde es durch (farbloses) Octenisept nahezu vollständig abgelöst. Nur in wenigen Spezialfällen wird noch Jod angewendet.

Zusammenfassend läst sich folgendes sagen: Farbstoffe, gleich welcher Art gehören nicht mehr in die moderne Wundbehandlung. Eine durch sie erzeugte Gerbung bringt kurzfristigen augenscheinlichen Erfolg, stellt aber eine erhebliche Schädigung des Gewebes dar. Einige enthalten darüber hinaus auch giftige Stoffe, welche Patienten und Behandler unangemessen gefährden. Allgemein ist eine Wunddesinfektin nur noch bei eindeutig infizierten Wunden notwendig, da jedes Desinfektionsmittel auch das gesunde Gewebe angreift. Besser ist eine Wundreinigung mit (ungefähr) isotoner Kochsalzlösung (1l Wasser abkochen,9g Salz rein und abgedeckt abkühlen lassen) oder wenn nötig mit Octenisept (oder Generika). Ein Alginatverband stellt eine gewebefreundliche Umgebung her, in welcher Wunden sehr schnell heilen und sich selber reinigen können. Ein Verbandwechsel ist bei sauberen Wunden nur alle 2-3 Tage sinnvoll, bei deutlich infizierten Wunden alle 24h. Das hier entsehende Gel nicht mit Eiter verwechseln (Geruch, Färbung und Wärme des Wundgebietes, siehe Entzündungszeichenhttp://www.pflegewiki.de/wiki/Entz%C3%BCndungszeichen).

Besser ist aber gerade bezüglich Blasenbildung eine entsprechende Prophylaxe durch entsprechende Hautpflege und Tragen von geeignetem eingelaufenem Schuhwerk und ggf. von Untersocken, damit die Socke an der Untersocke reibt und nicht auf der Haut.

Ich hoffe hier mit einem Uralten Missverständnis aufgeräumt zu haben.

Eine blasenfreie Trekkingsaison wünscht

McCoy

[xsamel]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Danke, McCoy!!

[iwoasnix]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Würde sich als Untersocke ein Teil einer Damenstrumpfhose eigenen? Was dünneres gibt es ja wohl nicht.

Und auch so praktisch im Sommer nicht warm und im Winter schon (zumindest wird mir das immer von meiner Freundin erzählt )

[anja13]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Würde sich als Untersocke ein Teil einer Damenstrumpfhose eigenen? Was dünneres gibt es ja wohl nicht.

Und auch so praktisch im Sommer nicht warm und im Winter schon (zumindest wird mir das immer von meiner Freundin erzählt )

Eine Damenstrumpfhose abzuschneiden ist wohl nicht nötig - das Nylongedöns gibt es auch als Kniestrumpf und als Söckchen (guck mal in einem Drogeriemarkt oder Discounter), gibt es in unterschiedlichen Stärken.

Ich trage äußerst ungern Nylonstrümpfe, nur zum Rock/ Kleid oder zum Hosenanzug bei entsprechendem Schuhwerk, wenn unbedingt notwendig. Juckt im Sommer, wenn man drunter schwitzt und im Winter gibt es kalte Füße Aber als Untersocke ist es wohl okay. Einfach mal testen.

[Benzodiazepin]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

ich zieh mir immer, sommers und winters, damenstrümpfe unter die normalen socken an. ich habe eher empflindliche füsse was blasen angeht, compeed, andere pflaster, salben, puder etc hat mir nie geholfen. seit ich die damenstrümpfe benutze hab ich nur noch selten blasen.

allerdings siehts, sorry, schei*** aus

[cast]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

allerdings siehts, sorry, schei*** aus

dagegen helfen ganz einfach Liner Socken aus Polypropylen oder Coolmax.

Kosten etwas mehr sind aber praktisch unzerstörbar, zumindest verwende ich seit vielen jahren 2 Paar von HH und 2 Paar Namenlose aus den USA.

[karpow]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

meinst du sowas...
http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyw...l_40o0wb1f9e_b

[Kris]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Nein, wohl eher sowas. Das ist ne sehr gute Liner-Socke.

[karpow]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

danke dir...

[cast]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Richtig, die Dinger sind sehr dünn, tragen also kaum auf und helfen den Fuß trocken zu halten und Reibung auf der Haut zu mindern.
Ich trage Liner Socken seit 30 Jahren wenns los geht.
Hilft auch wenn man Wollsocken auf der Haut nicht so gut verträgt.

[Benzodiazepin]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

danke für den tipp! werd das mal ausprobieren. neben dem ästhetischen (unwichtig) ists halt auch nervig, nach jedem zweiten tourentag n'paar damenstrümpfe wegschmeissen zu müssen.

aber ich denk wir sollten zurück zum thema kommen, das ja eigentlich lautet "wie eine blase an der ferse richtig tapen" und nicht "wie eine blase an der ferse verhindern"

[Magua]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Wiederholung hilft ja bekannterweise: Alles (wirklich alles!) was man zu diesem Thema wissen muß, steht im Buch "Fixing Your Feet", vielleicht auch was auf der entsprechenden Homepage. Das Geld ist super investiert, kostet weniger als alle Experimente mit teuren Socken.

Zum Thema hier: Blase von Reibung und Druck entlasten, gleichzeitig für ausreichende Lüftung an der Stelle sorgen. Wird die Haut durch zu viel Feuchtigkeit anfällig, reißt diese schneller und eine Infektion startet meistens. Im Klartext: Die Stelle so umkleben das bei Druck durch das Schuhfutter die Blase nicht erreicht wird, sondern nur umgebendes Gewebe (man stelle sich ein Eisloch vor, das man mit Balken und Brettern abdeckt, und obwohl man über dem Loch steht, nur Kraft auf die Lochränder ausübt. ) Bei der Klebetechnik mit dem Rollplaster muß man schauen in welche Richtung man aufbaut, um zu verhindern das die überstehenden Enden sich abziehen. Compeed hilft wenn ein Hotspot entsteht und/oder die Blase NICHT entzündet ist.


Vermeidung: Zehensocken von Injinji mit hohem Coolmaxanteil, darüber normale Wandersocke, ich bevorzuge mit hohem Merinoanteil und Coolmax,je nach Temperatur ist etwas Baumwolleanteil auch gar nicht schlecht.

Viel Erfolg!

PS: Bei Youtube einfach mal "Blister Prevention" eingeben, der Beitrag von "Oxfam Australia TRAILWALKER" zeigt eine exzessive "Abklebung" ...

[iwoasnix]

AW: Wie eine Blase an der Ferse richtig tapen?

Ich hab mir das Buch gerade bestellt.

Folgende "Probleme" hatte ich bei meiner gestrige Wanderung (30km flaches Gelände)
Schmerzen rechte Achillessehne unten an der Ferse (ich denke das kann ich mit täglichen Dehnübungen verbessern)
Schmerzen im linken großen Zeh an der Oberseite (die habe ich eigentlich immer wenn ich Schuhe länger trage)
Schuhwerk: Meindl Air Revolution 3.1

Ich seh mich schon in den FF über die Alpen laufen.
Ich trainiere lieber die Muskulatur, damit diese es schafft meinen Fuss zu stützen anstatt ihn in Wanderstiefel zu stecken.
Werde diese aus Sicherheitsgründen dennoch mitschleppen.