Antibiotika/Medikamente auf Tour?

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  • Corton
    Forumswachhund
    Lebt im Forum
    • 03.12.2002
    • 8593

    • Meine Reisen

    #41
    Netter Link! :wink:

    Welche Mittel würdet ihr für sehr starke Schmerzen auf Tour empfehlen?

    Ibuprofen 800 (in dieser Dosierung verschreibungspflichtig) ist das stärkste Mittel, das ich gewöhnlich dabeihabe.
    Bei Schulterluxationen (AUAAAAAAAA - das sind Schmerzen...) hilft aber auch das nicht, geschweige denn Diclofenac.

    Die Chemie-Keule bitte, Nebenwirkungen sind egal.

    Corton

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    • Ilja
      Erfahren
      • 04.07.2002
      • 263

      • Meine Reisen

      #42
      Hi, Corton,

      Schmerzmittel, die bei einer Schulterlux helfen, sind für den normal Sterblichen nicht verwendbar. Da muss man mit Opiaten dran und die muss Du in die Vene spritzen.

      Ansonsten gibt es Tramal Tropfen und Valoron Tropfen. Die sind beide verschreibungspflichtig. Sind deutlich stärker als alles was es als Tabletten gibt, aber reichen halt für diese Verwendung auch nicht aus...

      Ilja
      --

      www.ilja-osthoff.de

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      • ekke
        Erfahren
        • 19.08.2003
        • 358

        • Meine Reisen

        #43
        @ corton:
        mit tispol habe ich gute erfahrung bei starken zahn- und kopfschmerzen gemacht.
        @aspirin: soviel ich weis wurde aspirin als medikament endeckt das kranke arbeiter welche sich in der nähe von bayer-müllhalden aufhielten auf wundersamme weise von ihrem fieber geheilt wurden. und in meinem beipackzettel (ratiopharm ) ist auch als anwendung fieber angegeben.

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        • MarkusG
          Gerne im Forum
          • 04.05.2003
          • 79

          • Meine Reisen

          #44
          [quote="ekke
          @aspirin: soviel ich weis wurde aspirin als medikament endeckt das kranke arbeiter welche sich in der nähe von bayer-müllhalden aufhielten auf wundersamme weise von ihrem fieber geheilt wurden. und in meinem beipackzettel (ratiopharm ) ist auch als anwendung fieber angegeben.[/quote]

          Hallo,
          diese Entdeckungsgeschichte hört sich interessant an, ist aber definitiv falsch. Wirkstoffe (Salicylsäuren) wurden schon vor Jahrtausenden aus Baumrinden bestimmter Pflanzen gewonnen.
          1828 extrahierte der Münchner Pharmazieprofessor J. A. Buchner aus der Weidenrinde eine gelbliche, kristalline Masse, die er Salicin nannte. Der italie-nische Chemiker R. Piria „veredelte“ die Substanz zehn Jahre später zur Salicyl-säure. Es ist eine höchst übel schmeckende Substanz, die Brechreiz und Übelkeit verursacht. 1853 stellte C. F. Gerhard das erste Mal Acetylsalicylsäure her – allerdings nicht chemisch rein, daher war sie nicht haltbar und somit als Medikament wertlos. Der entscheidende Durchbruch kam anno 1897. Der junge Chemiker Dr. Felix Hoffmann, Angestellter des 1863 gegründeten Chemieunternehmens Bayer, ver-suchte mit mehreren Mitarbeitern, experimentell Salecylsäure zu „veredeln“. Angetrieben vom Wunsch, seinem Vater, der seit Jahren unter starken Rheuma-schmerzen litt, die Einnahme von Salicylsäure „schmackhafter“ zu machen, ging er ans Werk. Am 10. August 1897 war es ihm gelungen, Acetylsalicylsäure (ASS) in chemisch reiner und stabiler Form zu gewinnen. Die Geburtsstunde von Aspirin hatte geschlagen.

          http://www.cocoa.de/news/2003_06/30/reportgoepfert.htm

          Kommentar


          • Wüstenmann
            Anfänger im Forum
            • 25.11.2003
            • 47

            • Meine Reisen

            #45
            Ich benutze:
            - 2 Kompressen + 1 Mullbinde: damit lässt sich so ziemlich alles verbinden/schienen
            - Pckg. Fertig-Pflaster: für alles kleine..
            - Diclophenac-Salbe: bei starken Prellungen
            - Bepanthensalbe: Verletzungen, Sonnenbrand etc.
            - Paracetamol: eigentlich nur bei Zahnschmerzen/Brüchen
            - Tiger-Balm: für Erkältung, Kopfschmerz etc
            - Ohrentropfen + Noviformsalbe für die Augen: gegen fast alles was man durch dauernden Wind/Zugluft/Staub so bekommen kann
            - Plastik-Skalpell, kl.Fl. Merfen-Orange, 0.08er geflochtenes Angelvorfach(sehr fein+hält ~10kg Belastung)+ Nadel, Arterienklemme, ein paar Kanülen: für die letzte Ölung (Merfen-O auch als Notmittel zur Wasserdesinfektion)
            Ich bin sicher kein toller Chirurg, aber wenn wirklich mal ein extrem-Fall eintritt, möchte ich nicht mit Taschenmesser und Nähgarn arbeiten oder einfach alles 'umwickeln'
            - etwas Vit-C Pulver: die eigene Abwehr ist immer noch das As und manchmal gibts leider nicht wilde Früchte und nur ne mickrige Auswahl im lokalen Markt :wink:
            Für Durchfall reicht irgendendein Tannin-haltiges Gewächs (fast alles mit ordentlich Gallsäure tuts auch; oder eines der Kinderrezepte 'Salzstangen', 'Reis ohne Salz')
            Für Verstopfung: tuts ein Kaffee+Kippe, Pflaumen oder Flohsamen *gg*
            Für die Nase/Rachen: reicht Meerwasser oder zur Not eine leichte Salzlake (kurz die Nase damit spülen oder gurgeln)


            ..eigentlich kann man das meiste schnell improvisieren, wenn man sich mit den Pflanzen im Zielgebiet gut vertraut macht und deren Zubereitung vorher mal übt
            In manchen Gebieten, speziell Tropen und Afrika gehts leider nicht ohne Extra-Medikamente+Impfungen - vorher, versteht sich

            Die Antibiotika halten zu oft nicht das, was sie versprechen. Weil so viele Leute bei jeder mittelschweren Gelegenheit sowas einpfeiffen, verlieren die Mittel schon nach kurzer Zeit ihre Wirkung und ein weiterer resistenter Stamm irgendeiner 'Seuche' ist geboren. Dieses Rennen wird die Medizin in jedem Fall verlieren.
            Mit etwas Ruhe und gesünderer Kost erreicht man oft mehr..der Körper kennt nach der Krankheit den Stamm selber und man wird resistent oder zumindest nicht so empfindlich.
            Umgekehrt macht die Immunabwehr bald nichts mehr, denn da kommt ja bald irgendeine Pille von oben..

            zum Aspirin:
            Die'bestimmten Pflanze' die man früher benutzte waren meist Weidenarten 'Salix'.
            Chemisch rein musste der Wirkstoff gar nicht sein, denn sowas nimmt man nicht über Monate ein. Eine einfache Erscheinung der Industrialisierung..dazu gehört auch der Trugschluss, dem immer noch viele Verbraucher erliegen: der Mensch nimmt nicht Reinststoffe besser auf, sondern natürliche Stoffgemische, wie sie auch in der Natur vorkommen. Dann gibt es halt keine Rekord-besser-schneller-höher-weiter-Wirkung, aber die Nebenwirkungen halten sich eher in Grenzen.
            Sicher kommen nach der Hanf-Freigabe auch 'THC-Tabs mit Citrusgeschmack und Calcium'(sinnlose Kombination) oder reinst (mit den bekannten Nebenwirkungen in schlecht kontrollierbarer Form) - wer will das?

            Kommentar


            • Wüstenmann
              Anfänger im Forum
              • 25.11.2003
              • 47

              • Meine Reisen

              #46
              Tja..also das ist halt das was ich benutze und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
              Klar, daß ich einen Durchfall bei Cholera nicht so behandel, wie eine einfache Unpässlichkeit.
              Zur Desinfektion benutze ich Merfen-Orange (schmerzlos und hält länger als verdampfende Desinfizierungsmittel)
              Zu den Pflastern: ein einfaches Schmetterlingspflaster zum Kitten kleinerer Schnitte kann ich auch aus den einzeln verpackten und besser schmutzabweisenden Heftpflastern schnippeln. Diese 'Meterpflaster mit Stoffoberfläche sind in der natur nur Schmutzfänger und halten die Wunde 'schön keimfreundlich' = feuchtwarm= sicher nicht vorteilhaft.
              Pflanzen im Zielgebiet:
              Ich halte es so wie bei der Pilzsuche. Lieber ein paar wenige und wichtige Pflanzen sowie ihre Doppelgänger sicher bestimmen können, als sich irgendwie nen groben Überblick verschaffen.
              Wenn man bei der Zuordnung auch noch die Lage und Vorkommen(Bodenvorliebe/evtl. Symbiosen) mit bestimmten anderen Gewächsen kennt und lieber mal eine Knolle im Zweifelsfalle meidet, kann eigentlich nichts passieren.
              Das soll kein Patentrezept sein, aber 'Champignons im Birkenwald' sind nun mal sehr selten'

              ..und klar: Sonnencreme/Blockstick benutzt man vorher..das hab ich aber nicht in der Apotheke, (um diese nicht unnötig durch häufigen Gebrauch zu verdrecken) sondern an anderer Stelle.

              Antibiotika: wie der Namenszusatz 'Breitband-...' in der Aufschrift richtig vermuten lässt, haut so eine Keule fast alles weg, was im Weg steht - incl. dem was der eigene Körper fürs biologische Gleichgewicht braucht, denn nicht jedes Bakterium im Körper ist schädlich und die Immunabwehr wird nur gestärkt, wenn sie arbeiten muss. Durchs Antibiotikum wird die eigene Immunabwehr für eine Weile nutzlos/kaum beschäftigt. Antibiotika werden aber immer über mehrere Wochen eingenommen..da ist die Immunabwehr schon eine Ewigkeit im unnütz-Zustand. Antibiotika-Einnahme beendet..und..ach ja..da war ja mal ne Immunabwehr..die pennt aber noch, weil sie nichts mehr zu tun hatte..so einfach ist das.
              Das Antibiotikum greift also nicht direkt eigene Fresszellen an o.Ä., aber die Einnahme bringt ganz sicher eine Schwächung der Immunabwehr mit sich.
              Für die ganz gezielte Wirkung mit geringerer Beeinträchtigung wären dann doch mehrere spezifische Antibiotika für unterschiedliche Fälle notwendig und sowas praktiziert hier keiner.
              Zu deinem Beispiel: Wenn auf dem Porsche steht 'für 2 Wochen nicht unter 200km/h fahren', kann man ihm schon vorwerfen, daß es schnell mit der Konzentration im Verkehr hapert..
              Resistente Erreger treten überall auf, wo dauernd so behandelt wird. Durch Massentourismus und Verkauf von (in Europa längst verbotener/noch nicht freigegebenen) Medikamenten gibt es gerade im Zielland eine gute Chance resistente Erreger zu treffen.
              Das zeigt sich auch an der immer wechselnden Wirksamkeit bei der Malariaprophylaxe. Trifft in einem Jahr ein Schwarm Urlauber auf ein Malariagebiet wo Mittel x wirkt, ist genau dasselbe Mittel 1-2 Jahre später schon wieder unwirksam/allein nicht ausreichend. Ob nun ein Bakterium oder ein Parasit resistent wird ist dabei nebensächlich.

              Diclophenac-Na:Ich bin jahrelang Skateboard gefahren und hab unzählige Blessuren mit der Salbe kuriert. Für stärkere Wirkung haben Notärzte Ampullen mit demselben Wirkstoff parat (ggf. Injektion in die Nähe der Nerven muss allerdings ein Mediziner vornehmen, sowas ist dann doch nicht 'einfach an einer Orange erlernbar') Das Mittel ist auch nicht ganz harmlos und damit ist Salbe noch am besten anwendbar, ohne gleich den ganzen Körper zu vergiften. Hast Du da vielleicht selber einen Vorschlag? (best. Salbe/Creme oder so?)

              Schmerzmittel: tja..das ist mein Problem. Ich hab leider keinen 'Arzt' zur Hand, der mir mal für ne Reise schnell ein Opiat, Localanästhetikum und anderes Gerät verschreibt und wenn doch: was erzähl ich dem Zoll/Polizei? Eigenbedarf?
              Vielleicht gibt es bestimmte Lidocain/Novocain-Präparate ohne Verschreibungspflicht..die sind aber dann aufgrund der Art+niedrigeren Konzentration auch nicht besonders wirksam. Dann kann ich auch gleich kühlen/vereisen..
              Solange muss ich halt mit einfachen Schmerzdämpfern für kleine Fälle zurechtkommen.
              Ich glaube, ich besorg mir eher ein paar Akupunkturnadeln und lerne die Lage einiger wichtiger Punkte am Körper auswendig..
              Gebrauch von Kanülen, Skalpell etc: ist Wissens- und Übungssache. Ich weiss was ich kann und bei Grenzfällen muss halt schnell zwischen Nutzen und möglichem Schaden abgewogen werden. Da gibt es keinen sicheren sanften Weg, amtlich genehmigt und für alle gleich gut...
              Stoffgemische: Imitationen vom natürlich-menschlichen Stoffgemischen haben sicher weniger Nebenwirkungen. Aus diesem Grund greifst Du ja auch auf ein isotonisches Salzgemisch aus der Apotheke zurück und nicht auf Müllermilch Banane mit 1Tl Salz und einer Kaliumtablette. Selbst wenn man alles ungefähr abwiegt (hat wer ne Waage im Gepäck?), ist Dein isotonischer Mix wohl mineralisch vielfältiger und besser abgestimmt. Der Körper nimmt sich zwar was er braucht, aber alles hat Grenzen..reines Aspirin schädigt z.B. stark die Magenschleimhaut und die blutverdünnende Wirkung ist auch nicht für jedermann vorteilhaft.
              Mein Vit-C-Pulver kommt auch nur ab und zu als Ergänzung spurenweise in die Nahrung. Da spielt die Länge der Tour kaum eine Rolle..es ist eine Reserve.

              'martialisch': ich bin kein Rambo-Verschnitt, der sich mit Stechahle und 'nem Stück Kordel' im Wald schnell jeden Mückenstich näht Alles ist zu Hause erprobt/geübt und nochmal bei kleineren Touren 'live' getestet (soweit möglich), bevor es zum festen Bestandteil wird. Versteht sich von selbst, daß 'Angelvorfach' in der Apotheke nicht vorher zum Angeln, Socken trocknen etc benutzt wird, aber es ist stabil, nicht viel dicker als ein dunkles Haar und lässt sich aufgrund der extrem glatten Oberfläche vor Gebrauch leicht desinfizieren + später gut entfernen^^
              Chirugischer Faden wäre bequemer, kenne ich von der Zusammensetzung her nicht genau. Wegen der 'selbstauflösenden' Eigenschaft nehme ich an, daß er eine rauhere Oberfläche hat. Eine evtl beschädigte Packung kann man zwar desinfizieren, aber in so einer Oberfläche können immer noch Pilz-/Pflanzensporen überleben...mir zu ungewiss und empfindlich, also lass ichs.
              So ein Notfall ist bestimmt nicht fester Bestandteil jeder Tour, aber es ist wichtig, sich vorher mit jedem Szenario auseinanderzusetzen. Auch hier hat einfach jeder andere Ansprüche und je nach Zielgebiet+Entfernung zur Zivilisation andere Schwerpunkte.

              Begründet bitte auch mal eure Gegenvorschläge und Comments, nicht nur einfach mit 'is falsch, nimm Mittel y' quittieren.

              Bestimmte Themen in manchen Threads (wie 'Durchfall')müssten auch von vorneherein genauer differenziert werden, damit nicht jeder nur sein Mittelchen empfiehlt und der nächste erzählt dann 'völliger Quatsch' :wink:
              Threadtitel gerichtet nach der genauen Krankheit und ggf. Gebiet, nicht nach Symptom und dann innerhalb der einzelnen Posts klar abgrenzen in der Wirkungsweise 'gegen Symptome' oder 'gegen die Ursache'. So vermeidet man auch neue Falschmeldungen/Gerüchte...und ich könnte nebenbei den Umfang meiner Posts erheblich reduzieren, hrhr

              Alex

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              • Fledi
                Batgirl
                Alter Hase
                • 20.02.2003
                • 3704
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Zitat von Wüstenmann
                Antibiotika: wie der Namenszusatz 'Breitband-...' in der Aufschrift richtig vermuten lässt, haut so eine Keule fast alles weg, was im Weg steht - incl. dem was der eigene Körper fürs biologische Gleichgewicht braucht, denn nicht jedes Bakterium im Körper ist schädlich und die Immunabwehr wird nur gestärkt, wenn sie arbeiten muss. Durchs Antibiotikum wird die eigene Immunabwehr für eine Weile nutzlos/kaum beschäftigt. Antibiotika werden aber immer über mehrere Wochen eingenommen..da ist die Immunabwehr schon eine Ewigkeit im unnütz-Zustand. Antibiotika-Einnahme beendet..und..ach ja..da war ja mal ne Immunabwehr..die pennt aber noch, weil sie nichts mehr zu tun hatte..so einfach ist das.
                Das Antibiotikum greift also nicht direkt eigene Fresszellen an o.Ä., aber die Einnahme bringt ganz sicher eine Schwächung der Immunabwehr mit sich.
                Für die ganz gezielte Wirkung mit geringerer Beeinträchtigung wären dann doch mehrere spezifische Antibiotika für unterschiedliche Fälle notwendig und sowas praktiziert hier keiner.
                Resistente Erreger treten überall auf, wo dauernd so behandelt wird. Das zeigt sich auch an der immer wechselnden Wirksamkeit bei der Malariaprophylaxe. Trifft in einem Jahr ein Schwarm Urlauber auf ein Malariagebiet wo Mittel x wirkt, ist genau dasselbe Mittel 1-2 Jahre später schon wieder unwirksam/allein nicht ausreichend. Ob nun ein Bakterium oder ein Parasit resistent wird ist dabei nebensächlich.
                Das Antibiotika auch die "guten" Bakterien in Deinem Körper killen ist richtig, aber nicht, dass die Immunabwehr dadurch ausgesetzt wird. Die arbeitet auf einer anderen Basis- und reagiert auch ziemlich schnell. Breitbandantibiotika heißen so, weil sie auf ein breites Spektrum von Bakterien wirken. Das liegt daran, dass jedes Antibiotikum über einen bestimmten Weg in die Bakterienzellen gelangt.
                Resistenzen entstehen dadurch- auch bei Malaria- dass die Patienten - sobald es ihnen wieder besser geht, das Medikament absetzen und die noch überlebenden Bakterien dann Resistenz entwickeln können. Gegen restistente Bakterien helfen dann auch keine einzelnen Antibiotika mehr, sondern nur noch Kombipräparate.

                Zitat von Wüstenmann
                Schmerzmittel: tja..das ist mein Problem. Ich hab leider keinen 'Arzt' zur Hand, der mir mal für ne Reise schnell ein Opiat, Localanästhetikum und anderes Gerät verschreibt und wenn doch: was erzähl ich dem Zoll/Polizei? Eigenbedarf?
                Vielleicht gibt es bestimmte Lidocain/Novocain-Präparate ohne Verschreibungspflicht..die sind aber dann aufgrund der Art+niedrigeren Konzentration auch nicht besonders wirksam. Dann kann ich auch gleich kühlen/vereisen..
                Wie ich schon im "Alternative Desinfektionsmöglichkeiten auf Tour?? " Thread geschrieben hatte, sind Lidocain/Novocain Präparate z.T nur apotheken- aber nicht verschreibungspflichtig. Empfehlen würde ich sie dem medizinischen Laien wegen etlicher unerheblicher Nebenwirkungen allerdings nicht.

                Zitat von Wüstenmann
                Der Körper nimmt sich zwar was er braucht, aber alles hat Grenzen..reines Aspirin schädigt z.B. stark die Magenschleimhaut und die blutverdünnende Wirkung ist auch nicht für jedermann vorteilhaft.
                Und was für ein Aspririn nimmst Du dann? Es gibt nämlich nur reine Acetylsalicylsäure im Handel. Für den Fall, dass Du Weidenrinde oder Mädesüß verwenden willst, die enthalten Salicylsäure, die den Magen noch viel viel mehr angreift. Paracetamol greift den Magen nicht an, hat aber- wie jedes Medikament- auch Nebenwirkungen.

                Gruß,
                Britta
                ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

                ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

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                • Wüstenmann
                  Anfänger im Forum
                  • 25.11.2003
                  • 47

                  • Meine Reisen

                  #48
                  'Immunabwehr arbeitet auf anderer Basis'....eben, auf 'ganz kleiner Flamme', denn gegen wen/was soll sie antreten?
                  ..und ein paar Keime überleben immer. Nach Deiner Erklärung bräuchte man Antibiotika nur in korrekter Langzeit-Dosierung (z.B.Pflaster) zu verabreichen und es gäbe manche Krankheiten nicht/Resistenzen sowiso nicht mehr.

                  zum Aspirin/ASS
                  - ich benutz das sowiso nicht
                  - in der Pflanze ist der reine Wirkstoff schwächer dosiert und daher (trotz ungünstigerer Darreichungsform) schwächer in den Nebenwirkungen.
                  Das Derivat ist sicher nicht allein für die Verträglichkeit entwickelt worden, sondern weil es ein stabiles Salz darstellt, wodurch sich das Medikament besser lagern lässt.
                  Mädesüss kenn ich nicht als Arzneipflanze, sondern nur aus dem Mittelalter als Bierzusatz zur Geschmacksabrundung; daher der Name..
                  Hab ich jetzt etwas dazugelernt oder war das ein Irrtum?

                  '...sind Lidocain/Novocain Präparate z.T nur apotheken- aber nicht verschreibungspflichtig...'
                  z.T. = zum Teil = genau diese Formen/Konzentrationen, die kaum was bringen und wie Du sagst, auch noch anderes nach sich ziehen.
                  Kannst Du ein verschreibungspflichtiges starkes Lokalanästhetikum und sein nicht-verschr-pfl. Äquivalent nennen? Da wäre ja die Liste unerlaubter Substanzen unvollständig...

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                  • Christian Wagner
                    Fuchs
                    • 28.02.2002
                    • 1305

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Tja..also das ist halt das was ich benutze und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
                    Ist ja auch nix verkehrtes, aber wenn halt krasse Unstimmigkeiten dastehen, dann juckts halt schon in den Fingern :wink: . Ist ja nicht so, das dir hier jemand was böses will, verstehe es als gutgemeinte Ratschläge.
                    Klar, daß ich einen Durchfall bei Cholera nicht so behandel, wie eine einfache Unpässlichkeit.
                    Ne einfache Unpässlichkeit muss halt so gut wie gar nicht behandelt werden. Bei ordentlicher Flizekacke besteht jedoch die gefahr des Austrocknens- da bringen Elektolytmixe eine Menge.
                    Zur Desinfektion benutze ich Merfen-Orange (schmerzlos und hält länger als verdampfende Desinfizierungsmittel)
                    Stimmt, haste ja dann weiter unten geschrieben.
                    Zu den Pflastern: ein einfaches Schmetterlingspflaster zum Kitten kleinerer Schnitte kann ich auch aus den einzeln verpackten und besser schmutzabweisenden Heftpflastern schnippeln. Diese 'Meterpflaster mit Stoffoberfläche sind in der natur nur Schmutzfänger und halten die Wunde 'schön keimfreundlich' = feuchtwarm= sicher nicht vorteilhaft.
                    Joa, prinzipiell kann man auch aus normalen Pflastern von der Rolle ein Schmetterlingspflaster schneiden. Ich hatte eher den Eindruck das eher die fertigen Pflaster für ein feuchtwarmes Klima sorgen.


                    Antibiotika: wie der Namenszusatz 'Breitband-...' in der Aufschrift richtig vermuten lässt, haut so eine Keule fast alles weg, was im Weg steht - incl. dem was der eigene Körper fürs biologische Gleichgewicht braucht, denn nicht jedes Bakterium im Körper ist schädlich und die Immunabwehr wird nur gestärkt, wenn sie arbeiten muss. Durchs Antibiotikum wird die eigene Immunabwehr für eine Weile nutzlos/kaum beschäftigt.
                    Das ist völlig falsch. Die Darmflora wird zwar durcheinandergebracht (ja, es werden auch die "guten" Bakterien dezimiert) das äusert sich jedoch wenn überhaupt dann in mildem Durchfall welcher nach Absetzten des Medikaments wieder verschwindet. Auf die Stärke des Immunsystems haben AB's jedoch keinen Einfluss.
                    Antibiotika werden aber immer über mehrere Wochen eingenommen..da ist die Immunabwehr schon eine Ewigkeit im unnütz-Zustand. Antibiotika-Einnahme beendet..und..ach ja..da war ja mal ne Immunabwehr..die pennt aber noch, weil sie nichts mehr zu tun hatte..so einfach ist das.
                    Das Antibiotikum greift also nicht direkt eigene Fresszellen an o.Ä., aber die Einnahme bringt ganz sicher eine Schwächung der Immunabwehr mit sich.
                    Für die ganz gezielte Wirkung mit geringerer Beeinträchtigung wären dann doch mehrere spezifische Antibiotika für unterschiedliche Fälle notwendig und sowas praktiziert hier keiner.
                    Zu deinem Beispiel: Wenn auf dem Porsche steht 'für 2 Wochen nicht unter 200km/h fahren', kann man ihm schon vorwerfen, daß es schnell mit der Konzentration im Verkehr hapert..
                    Wie schon gesagt- es ist nicht nur "so einfach" sondern auch falsch.


                    Diclophenac-Na:Ich bin jahrelang Skateboard gefahren und hab unzählige Blessuren mit der Salbe kuriert. Für stärkere Wirkung haben Notärzte Ampullen mit demselben Wirkstoff parat (ggf. Injektion in die Nähe der Nerven muss allerdings ein Mediziner vornehmen, sowas ist dann doch nicht 'einfach an einer Orange erlernbar')
                    Diclofenac sollte es auch als Tabletten geben. Die sache mit der Nähe zum Nerven das waren Lokalanästhetica- und damit hat Diclofenac nix zu tun.
                    Das Mittel ist auch nicht ganz harmlos und damit ist Salbe noch am besten anwendbar, ohne gleich den ganzen Körper zu vergiften. Hast Du da vielleicht selber einen Vorschlag? (best. Salbe/Creme oder so?)
                    Das ist halt das Problem an den Cremes- im Körper kommt so gut wie kein Wirkstoff an. Hat dann zwar keine Nebenwirkung, aber eben auch keine Wirkung. Ich würde für den Anfang zu Diclofenac oder Ibuprophentabletten raten. Damit kriegt man dann auch mal ne Verstauchung etc. in den Griff.

                    Schmerzmittel: tja..das ist mein Problem. Ich hab leider keinen 'Arzt' zur Hand, der mir mal für ne Reise schnell ein Opiat, Localanästhetikum und anderes Gerät verschreibt und wenn doch: was erzähl ich dem Zoll/Polizei? Eigenbedarf?
                    Anlaufstelle wäre der Hausarzt. Der kann dir dann auch zum Beispiel ein gutes Nichtopiat verschreiben.

                    Gebrauch von Kanülen, Skalpell etc: ist Wissens- und Übungssache. Ich weiss was ich kann und bei Grenzfällen muss halt schnell zwischen Nutzen und möglichem Schaden abgewogen werden. Da gibt es keinen sicheren sanften Weg, amtlich genehmigt und für alle gleich gut...
                    Jop
                    Stoffgemische: Imitationen vom natürlich-menschlichen Stoffgemischen haben sicher weniger Nebenwirkungen. Aus diesem Grund greifst Du ja auch auf ein isotonisches Salzgemisch aus der Apotheke zurück und nicht auf Müllermilch Banane mit 1Tl Salz und einer Kaliumtablette. Selbst wenn man alles ungefähr abwiegt (hat wer ne Waage im Gepäck?), ist Dein isotonischer Mix wohl mineralisch vielfältiger und besser abgestimmt.
                    Schlechtes Beispiel. Bei Stoffgemischen kannst Du halt Wirknungen und Nebenwirkungen auf jeden der einzelnen Inhaltsstoffe bekommen. Bei isolierten Reinstoffen gibts immer nur Nebenwirkungen auf den einen Inhaltsstoff. Das der Mineralmix aus der Apotheke anders und besser wirkt (und zudem noch viel einfacher mitzunehmen ist) als Müllermilch/Salzgemische liegt nicht an der Anzahl der Inhaltsstoffe sondern eher an der Müllermilch.
                    (Der Körper nimmt sich zwar was er braucht, aber alles hat Grenzen..reines Aspirin schädigt z.B. stark die Magenschleimhaut und die blutverdünnende Wirkung ist auch nicht für jedermann vorteilhaft.
                    Gibts eigentlich unreines Aspirin? Nee, im ernst. Dein Weidenrindenmix ist sicherlich mit stärkeren Nebenwirkungen behaftet als normale Acetylsalicylsäure.
                    Mein Vit-C-Pulver kommt auch nur ab und zu als Ergänzung spurenweise in die Nahrung. Da spielt die Länge der Tour kaum eine Rolle..es ist eine Reserve.
                    Die länge der Tour spielt sehr wohl eine Rolle- ein gesunder Mitteleuropäer kriegt innerhalb von 4 Wochen einfach kein Skorbut.

                    'martialisch': ich bin kein Rambo-Verschnitt, der sich mit Stechahle und 'nem Stück Kordel' im Wald schnell jeden Mückenstich näht Alles ist zu Hause erprobt/geübt und nochmal bei kleineren Touren 'live' getestet (soweit möglich), bevor es zum festen Bestandteil wird. Versteht sich von selbst, daß 'Angelvorfach' in der Apotheke nicht vorher zum Angeln, Socken trocknen etc benutzt wird, aber es ist stabil, nicht viel dicker als ein dunkles Haar und lässt sich aufgrund der extrem glatten Oberfläche vor Gebrauch leicht desinfizieren + später gut entfernen^^
                    Chirugischer Faden wäre bequemer, kenne ich von der Zusammensetzung her nicht genau. Wegen der 'selbstauflösenden' Eigenschaft nehme ich an, daß er eine rauhere Oberfläche hat. Eine evtl beschädigte Packung kann man zwar desinfizieren, aber in so einer Oberfläche können immer noch Pilz-/Pflanzensporen überleben...mir zu ungewiss und empfindlich, also lass ichs.
                    Erstens werden Hautnähte mit nichtresorbierbarem Faden genäht, und zweitens ist ein steril verpacktes chir. Nadel/ Fadenset sicherlich einfacher zu habndhaben und notfalls leichter wider zu desinfizieren (du solltest hier lieber sterilisieren) als deine Nadel-/ Angelsehnenkombi.
                    So ein Notfall ist bestimmt nicht fester Bestandteil jeder Tour, aber es ist wichtig, sich vorher mit jedem Szenario auseinanderzusetzen. Auch hier hat einfach jeder andere Ansprüche und je nach Zielgebiet+Entfernung zur Zivilisation andere Schwerpunkte.
                    Jop, aber Bruchschmerzen mit Paracetamol behandeln zu wollen, Antibiotika nicht mitzunehmen (nur weil sie ja eh nicht wirken, bzw. gar dem Immunsystem schaden), oder auf Zerrungen Placebocremes zu schmieren ist halt schon sehr utopisch und funktioniert nicht, egal wie weit man von der Zivilisation entfernt ist.

                    Begründet bitte auch mal eure Gegenvorschläge und Comments, nicht nur einfach mit 'is falsch, nimm Mittel y' quittieren. Bestimmte Themen in manchen Threads (wie 'Durchfall')müssten auch von vorneherein genauer differenziert werden, damit nicht jeder nur sein Mittelchen empfiehlt und der nächste erzählt dann 'völliger Quatsch'
                    Threadtitel gerichtet nach der genauen Krankheit und ggf. Gebiet, nicht nach Symptom und dann innerhalb der einzelnen Posts klar abgrenzen in der Wirkungsweise 'gegen Symptome' oder 'gegen die Ursache'. So vermeidet man auch neue Falschmeldungen/Gerüchte...und ich könnte nebenbei den Umfang meiner Posts erheblich reduzieren, hrhr
                    Hihi, na dann ordne Mal :wink: - das Forum ist halt ein öffentliches Medium, in dem jeder seinen Senf dazu gibt. Wenn du ne ordentliche Wissensdatenbank suchst, dann ist Google dein Freund.
                    Gruß, Christian
                    ______________
                    "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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                    • Christian Wagner
                      Fuchs
                      • 28.02.2002
                      • 1305

                      • Meine Reisen

                      #50
                      'Immunabwehr arbeitet auf anderer Basis'....eben, auf 'ganz kleiner Flamme', denn gegen wen/was soll sie antreten?
                      ..und ein paar Keime überleben immer. Nach Deiner Erklärung bräuchte man Antibiotika nur in korrekter Langzeit-Dosierung (z.B.Pflaster) zu verabreichen und es gäbe manche Krankheiten nicht/Resistenzen sowiso nicht mehr.
                      Krankheiten werden so natürlich nicht ausgerottet, aber die Resistenzentwicklung würde halt bei korrekter langer Anwendung nicht so rasant vorranschreiten.

                      zum Aspirin/ASS
                      - ich benutz das sowiso nicht
                      - in der Pflanze ist der reine Wirkstoff schwächer dosiert und daher (trotz ungünstigerer Darreichungsform) schwächer in den Nebenwirkungen.
                      Das Derivat ist sicher nicht allein für die Verträglichkeit entwickelt worden, sondern weil es ein stabiles Salz darstellt, wodurch sich das Medikament besser lagern lässt.
                      Doch, der Hauptgrund für die Acetylierung von Salicylsäure ist die bessere Verträglichkeit, und eine Wirkungsverlängerung/ - verstärkung. Wenn der Wirkstoff in der Pflanze schwächer dosiert ist- dann haste auch von daher schon weniger Wirkung.

                      Was hast du eigentlich gegen Aspirin?
                      Gegenüber der Weidenrinde hat es eigentlich nur Vorteile (was in der Medizin schon selten genug ist.)
                      Gruß, Christian
                      ______________
                      "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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                      • Ilja
                        Erfahren
                        • 04.07.2002
                        • 263

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Antibiotika: wie der Namenszusatz 'Breitband-...' in der Aufschrift richtig vermuten lässt, haut so eine Keule fast alles weg, was im Weg steht - incl. dem was der eigene Körper fürs biologische Gleichgewicht braucht, denn nicht jedes Bakterium im Körper ist schädlich und die Immunabwehr wird nur gestärkt, wenn sie arbeiten muss. Durchs Antibiotikum wird die eigene Immunabwehr für eine Weile nutzlos/kaum beschäftigt.
                        Das ist völlig falsch. Die Darmflora wird zwar durcheinandergebracht (ja, es werden auch die "guten" Bakterien dezimiert) das äusert sich jedoch wenn überhaupt dann in mildem Durchfall welcher nach Absetzten des Medikaments wieder verschwindet. Auf die Stärke des Immunsystems haben AB's jedoch keinen Einfluss.
                        Also jetzt muss ich doch mal in die Diskussion eingreifen. Bei Breitband ABs kann es sehr wohl zu einer lebensbedrohlichen Vermehrung von bestimmten Baktieren kommen. Das äußert sich leider nicht in einem milden Durchfall, sondern in massiven Durchfällen bis hin zu Blut im Stuhl. Und leider ist das auch nicht nach Absetzen des Abs weg.

                        Bis denne,

                        Ilja
                        --

                        www.ilja-osthoff.de

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                        • Marcel
                          Erfahren
                          • 18.01.2002
                          • 214

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Hallo Ilja!

                          Sehr aufmerksam gelesen, ich persönlich tue mir diese Zerstückelungen von "Herrn Wagner" nicht mehr an.

                          Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass "Herr Wagner" scheinbar von Medizin keine Ahnung hat, wenn er nicht einmal die Pseudomembranöse Kolitis durch Clostridium difficile kennt. Das ist ein absolutes Muss!
                          Wobei man diese antibiotikainduzierte Durchfallerkrankung auch nun wieder mit einem AB behandeln muss...der Schaden war schon zu groß..

                          Er verharmlost hier die zum Teil schweren Nebenwirkungen von Antibiotika, die übrigens meiner Meinung nach nur als ultima ratio eingesetzt werden sollten, bei Menschen, deren Abwehrlage es nicht von allein schafft. Es gibt zahlreiche natürliche Antibiotika, bei denen wir auch nicht mit den zunehmenden Resistenzen rechnen müssen....
                          Wir sollten unsere "Munition" nicht bei banalen Infekten verschiessen, wenn es dann mal ernst wir, ist die Waffe nutzlos. Wie es nun schon bei der ehemaligen Wunderkeule Vancomycin der Fall ist.

                          Gruss
                          Marcel
                          Jetzt aktuell: www.GoOutdoor.de

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                          • Marcel
                            Erfahren
                            • 18.01.2002
                            • 214

                            • Meine Reisen

                            #53
                            ...achja übrigens: Antibiotika, Bactrim, Septrim etc, also mit dem Wirkstoff Trimethoprim (Cotrimoxazole), haben eine immunsuppressive Wirkung, die durchaus mit der des Immunsuppressivums Azathioprin verglichen werden kann, so eine Forschergruppe an der St. Mary's Medical School in London bereits 1970...

                            Schönen Sonntag und Zweiten Advent noch...
                            Marcel
                            Jetzt aktuell: www.GoOutdoor.de

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                            • Fledi
                              Batgirl
                              Alter Hase
                              • 20.02.2003
                              • 3704
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                              #54
                              Zitat von Marcel
                              Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass "Herr Wagner" scheinbar von Medizin keine Ahnung hat, wenn er nicht einmal die Pseudomembranöse Kolitis durch Clostridium difficile kennt. Das ist ein absolutes Muss!
                              Hallo Marcel, wenn Du ein Problem mit Christian hast, dann mach das doch persönlich und privat mit ihm aus, hier ist das fehl am Platze...
                              Klar gibt es die Pseudomembranöse Kolitis, aber das ist eine seltene Nebenwirkung. Vergessen werden darf sie deshalb aber nicht- nur ist nicht gleich jeder Durchfall bei Antibiotika eine pseudomembranöse Kolitis. Im Übrigen kann man Durchfall bei Antibiotika ganz gut verhindern, indem man sie zusammen mit einfachem Joghurt (ohne Fruchtzubereitungen etc.) einnimmt.

                              Zitat von Marcel
                              Es gibt zahlreiche natürliche Antibiotika, bei denen wir auch nicht mit den zunehmenden Resistenzen rechnen müssen....
                              Wir sollten unsere "Munition" nicht bei banalen Infekten verschiessen, wenn es dann mal ernst wir, ist die Waffe nutzlos. Wie es nun schon bei der ehemaligen Wunderkeule Vancomycin der Fall ist.
                              Ich höre hier immer von natürlichen Antibiotika, was soll denn das sein? Bei mir in der Pharmakovorlesung sind die noch nie zur Sprache gekommen. Zudem solltest Du Dir vielleicht mal die Geschichte der Antibiotika angucken. Penicillin ist ein von Pilzen gebildeter Abwehrstoff gegen Bakterien und somit natürlich. Resistenzen sind vor allem entstanden, weil man zu Beginn der Antibiotikatherapie noch nicht wusste, dass man sie nicht wahllos gegen alles einsetzen darf. Man dachte, man hat ein Wundermedikament gegen alles entdeckt. Erst später hat man dann bemerkt, dass so Resistenzen entstehen.
                              Zudem entstehen Resistenzen besonders dadurch, dass die Ärzte ihren Patienten meistens nicht erklären, warum sie die Antibiotika für eine Woche mit zB Durchfall nehmen sollen, wenn es ihnen doch schon nach 2 Tagen besser geht.

                              Gruß,
                              Britta
                              ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

                              ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

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                              • Marcel
                                Erfahren
                                • 18.01.2002
                                • 214

                                • Meine Reisen

                                #55
                                Hallo Britta!

                                Da hast du mich wohl falsch verstanden,ich meine mit "natürlichen Antibiotika" Substanzen die in Nahrungsmitteln enthalten sind ( hier kommt wieder der Spruch "Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein") wie z.B.
                                - Oregano
                                - Thymian
                                - Knoblauch, Zwiebel
                                - Kresse
                                - Propolis
                                - äusserlich auch Teebaumöl

                                und viele viele mehr...nur leider verdient die Pharmaindustrie hierbei nichts... :wink:

                                Gruss
                                Marcel
                                Jetzt aktuell: www.GoOutdoor.de

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                                  #56
                                  Und wenn der Apotheker kein Antibiotika verschreiben will, dann einfach ne Menge Schweinfleisch essen, da ist genug drin...

                                  Wobei wir gegen die Sorten wahrscheinlich schon allesamt immun sind, nicht umsonst gibt es ja eine strickte Trennung von ABs bei Tieren und Menschen...

                                  Ich bin auch der Meinung, dass man dem Körper wenn möglich die Chance geben sollte sich selber zu helfen. In den USA war es schonmal so weit, dass ABs in Kosmetika etc drin waren um vorbeugend zu wirken

                                  Aber ich bin eh jemand, der Medikamente nur benutzt wenn es sonst nicht geht (egal ob Kopfschmerzen, Erkältung...)

                                  Thorben

                                  *der nicht besonders viel Ahnung von Medizin hat*

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                                  • Marcel
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                                    • 18.01.2002
                                    • 214

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                                    #57
                                    Hallo Thorben!

                                    Leider gibt es keine strikte Trennung zwischen Ab in der Tiermast und beim Menschen. Zum Beispiel die Glykopeptid-AB (wie Vancomycin) haben nun schon keine Chance mehr gegen einige Enterokokkenstämme, da diese in der Tiermast dagegen Resistenzen gebildet haben.

                                    Gruss
                                    Marcel

                                    (der nicht nur deshalb bio kauft)
                                    Jetzt aktuell: www.GoOutdoor.de

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                                      #58
                                      Wäre doch mal ne tolle Werbung:

                                      Schweinfleisch: Macht nicht nur Sie sondern auch Ihre Bakterien starkt. Ein Schnitzel enthält die empfohlene Tagedosis an Antibiotika!

                                      Nein, im Ernst, ich dachte immer es gabe eine Verordnung die für Mast und Mensch verschiedene Abs vorsieht. So kann man sich irren?!

                                      *verunsichert*
                                      Thorben

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                                      • Christian Wagner
                                        Fuchs
                                        • 28.02.2002
                                        • 1305

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        So, nun mal langsam. Es gibt für jedes Medikament Indikationen. Im Rahmen der entsprechenden Indikationen ist ein Antibiotikaeinsatz IMHO sehr vertretbar- grade auf Tour. Wegen einem banalen Infekt der oberen Atemwege (überwiegend eh viral- ABs also nutzlos) bringts natürlich nix. Aber bei ner eitrigen Bronchitis, oder ner krassen Wundinfektion (Verletzung, Unfall) ist man halt schon viel schneller wieder auf den Beinen als ohne AB Einsatz.

                                        Zum Durchfall:

                                        Oft tritt bei AB Einnahme Durchfall auf. Der ist in den allermeisten Fällen harmlos und verschwindet wieder wenn die ABs abgesetzt werden und sich die Darmflora wieder auf ein normales Level eingependelt hat. Pseudomembranöse Colitis ist eine, zwar sehr ernste, aber doch auch sehr seltene Nebenwirkung, aber was mache ich denn bitte wenn ich nen krassen Infekt habe? Da habe ich dann nicht wirklich eine Wahl oder?

                                        Er verharmlost hier die zum Teil schweren Nebenwirkungen von Antibiotika, die übrigens meiner Meinung nach nur als ultima ratio eingesetzt werden sollten,
                                        Es war nicht meine Absicht zu verharmlosen, bei einer ordentlichen Antibiotikaindikation habe ich aber meineserachtens nicht unbedingt eine Wahl- da müssen sie eben sein- gerade und vor allem auf Tour. bei Menschen,
                                        deren Abwehrlage es nicht von allein schafft.
                                        Woher willst du von vornherein wissen wie es um die Abwehrlage eines Patineten bestellt ist?
                                        Es gibt zahlreiche natürliche Antibiotika, bei denen wir auch nicht mit den zunehmenden Resistenzen rechnen müssen....
                                        Hihi, möchte mal sehen wie du ein Erysipel mit Oregano behandelst- ROFL.
                                        Gruß, Christian
                                        ______________
                                        "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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                                        • Wüstenmann
                                          Anfänger im Forum
                                          • 25.11.2003
                                          • 47

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          Also, da Du selber von 'Indikation' sprichst..
                                          Antibiotika:
                                          können nur ausgebildete Ärzte auf Tropentouren gebrauchen.(am besten nur für sich selber, denn wie ich sehe, weisst Du schon bei kleinsten Andeutungen sofort, was jetzt wirklich Sache ist)
                                          In nördlichen Gefilden(wozu?)/alpinem Gelände(Rettungsheli) sind sie eher überflüssig. Das Attribut 'Breitband-' ist eine Irreführung für Verbraucher. Es macht mehr nieder...'mehr' von was?
                                          Ich halte mich einfach die Prophylaxe-Empfehlungen der Tropeninstitute.
                                          Kein 'Survivor' unterwegs ist gut genug, um einwandfrei anhand weniger Symptone und ohne weitere Hilfsmittel irgendwas zu diagnostizieren.
                                          Antibiotika gehören zur stationären Behandlung ins KrHs, nicht in den Back-Pack für unterwegs.
                                          Dazu sind AB schlecht lagerfähig und im fernen Ausland ist die Möglichkeit von Zweit- und Nebeninfektionen um einiges erhöht, denn der Körper kennt die neuen Stämme/fremden Erreger noch nicht..dazu noch die möglichen Nebenwirkungen..
                                          Durch Verzicht socher 'Die-sind-wichtig-Mittel' und -Geräte konnte ich mein Gepäck um einiges schlanker gestalten.
                                          Symptome lindern: wie mit Elektrolyt-Lösungen = ok
                                          Krankheiten (Ursache) = gehören zum Arzt, besser ins KrHs und dann nur zur stationären Bahandlung->Aufsicht, Trennung von Patienten mit anderen Krankheiten.

                                          Natürliche Antibiotika degegen: leicht zu besorgen, und zwar frisch ohne Lagerproblem, helfen wenn nicht direkt, dann wenigstens durch den Placeboeffekt. Sie sind milder und ihre Nebenwirkung schlimmstenfalls 'sättigend'
                                          Vit C nehme ich nicht erst wenns schon lange zu spät ist (skorbut), sondern wenn ich denke, ich hab etwas zu wenig Gemüse/Früchte in den letzten Tagen gehabt. Das ist eine Frage des Denkens, nicht der Mangelerscheinung. Wenn man nur Spuren davon nimmt, verhält es sich wie mit den natürlichen Antibiotika: no problem und immer ein Quentchen extra-Abwehrkraft.

                                          Daneben fällt mir das übertrieben medizinische Gequassel auf, was diesen Abschnitt des Forums ziemlich unattraktiv macht. Ich hab auch ein Merck-Buch und andere Wälzer und könnte daraus Latein zitieren ohne irgendeinen blassen Schimmer zu haben..scheint irgendwie ein Minderwertigkeitskomplex aller Mediziner zu sein.
                                          IMHO...dto. <- man kann gebräuchliches Latein benutzen, aber nicht um anzugeben.(bezogen aufs 'dito', nicht den med. stud. Umgangston)

                                          @Christian ans Herz gelegt:
                                          So wie in anderen Threads Hersteller von Schlafsäcken etc auftreten, bist Du wohl entweder ein Vertreter der Pharma-Branche oder hast als Mediziner zuviel auswendig gelernt, ohne genau nachzudenken. (der eigentliche Zweck von so manchem Studium: Gehirnwäsche->nur noch blind aufsagen, was 'man sagen muss'..wenn man bestehen will ) Das gibts seit Jahren auch in der Computerbranche..und so entstehen Branchenriesen, die ihre Macht auch auf andere Gebiete..z.B 'Fachbücher' ausdehnen^^
                                          Schade, daß das Rezitieren(fast) von Buchkapiteln sogenannter 'Fachbücher' der Pharmabranche bei Prüfungen und Aprobation immer noch zum festen Bestandteil gehört. Man könnte auch dafür unseren Benzinherstellern alleinige Fachkompetenz für Benzin erteilen. Die veranstalten dann auch Fachkongresse und sagen:
                                          Benzol..ist harmlos, kann zu Krebs führen und im Übermass wirkt es aber krebstötend..Toluol..ach was..Blei? na das bischen..
                                          Geh mal ne Weile zum Roten Kreuz in die Sahel-Zone oder ähnliche Gebiete (wo die Versorgung mangelhaft ist), guck einfach die Menschen direkt und ganz genau an, und lerne improvisieren..das bringt mehr Fachwissen, als so manches Fachbuch/angesehener Mediziner beibringen wird.
                                          Vielleicht..wenn man so Deine Posts durchsieht, bist Du aber auch eine Koryphähe, die hier und überall nur auf ein paar saudumme Patienten trifft..

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