Radrundreise mit Kindern durch NL BE F

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  • Marhabal
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    Radrundreise mit Kindern durch NL BE F

    Moin!

    Waren auch dieses Jahr wieder unterwegs. Haben dabei eine ähnliche Strecke (1740km) zurückgelegt, wie letztes Jahr auf unserer Tour durch Deutschland. Dabei allerdings etwa 8500hm überwunden (klar, keine alpine Situation, aber hügelig war es schon).

    Soll kein Tourenbericht werden (dazu fehlt mir die Muße), aber ein paar vielleicht interessante Hinweise, denn es fahren ja doch immer mehr Leute auch mit Kindern, vielleicht will jemand in die gleiche Ecke oder sucht Ideen für das Set-up...

    Was hab ich gelernt:
    Die Strecke ist gut geeignet für Kinder. Frankreich hat sich für Radfahrer extrem verbessert, seit wir vor zwei Jahren das letzte Mal dort waren (damals weite Strecken durch das Maastal). Heute fühlt man sich dort sicherer als in Deutschland. Hut ab.
    Die Normandie ist (immer noch) toll, vor allem, weil nicht so überlaufen (hätte ich gerade ob Corona viel krasser erwartet) und noch sehr "französisch" dominiert auch an den touristischen Hotspots. Der neue Fernsardweg dort ist grandios. Auch extrem zuverlässig beschildert. Auch die Städte in Flandern vorher waren toll zu fahren. In Wallonien am Ende und vorher im Umfeld von Paris war es nicht immer so gut, man muss dort mit extremen Rasern in nicht zu geringer Zahl rechnen, die einen gnadenlos bedrängeln, trotzdem würde ich das wieder machen.
    Man kommt nicht weiter: Ab in den Schnellzug: Tolle Möglichkeit ist, wenn man in Frankreich mit dem Schnellzug zurück wollen würde: einfach Fahrradtransporttasche bei Decathlon für knapp 30 EUR kaufen und man braucht nicht mal ein zusätzliches Ticket oder Reservierung. Geil. Haben wir zwar nicht gemacht, aber einer meiner Kumpels war parallel in der gleichen Ecke und ist so quer durch Frankreich zurück, hätten wir vorher nicht gedacht, dass das wirklich so klappt...
    Fahrradprobleme: Ab zu Decathlon. Die haben in Frankreich echt ein dichtes Netz und sind durchaus in der Lage zu helfen (ich hatte einiges an Pech mit Material, haben die problemlos hinbekommen, auch wenn ich einmal 25 Kilometer hin und wieder zurückradeln musste mit dem defekten Laufrad auf dem Rücken, ebenso eine Selbsthilfewerkstatt in Le Havre [nachdem ich mir das Schaltauge krumgefahren hatte] und ein RR-Laden an der Seine [Speiche] und eine Peugeot-Mofabude [Bremszug gerissen] waren schnell bereit zu helfen und immer nett). War das nahezu das erste Mal, dass wir auf Tour Probleme mit dem Equipment hatten, welche nicht mit Bordmitteln zu lösen waren, aber alles gut gelaufen.

    Was würde ich anders machen:
    Setups umverteilen:
    Grundsätzlich bin ich mit unseren Setups sehr zufrieden. Für die Kinder und meine Frau macht es sehr viel Spaß, weil sie (fast) normale Rennradtouren fahren können. Bikepacking ist schon schön... Allerdings sollen die Kinder auch nicht zu viel verzichten, wenn wir 4 Wochen weg sind, daher muss ich doch sehr viel schleppen und - ist einfach Fakt - ich kam dieses Jahr nicht mehr so richtig mit. Bei Anstiegen war ich letztes Jahr schon immer weg, aber diesmal hatte ich auch in der Ebene Schwierigkeiten zu folgen, sobald die Bedingung [Gegenwind, Kopfsteinpflaster ...] nicht optimal waren (was zum Teil daran liegt, dass mein Sohn schon ein ziemlicher Ausnahmefahrer für sein Alter ist, aber meine Tochter und meine Frau sind das so nicht, kann trotzdem nicht mehr mithalten...). Daher hätte ich im Nachhinein schon dieses Jahr mein Gepäck massiv verringern müssen (sicher um 20kg) und das entweder meiner Frau oder irgendwie den Kindern noch aufbürden müssen - oder eben auch doch etwas mehr Verzicht üben sollen (wobei das schwierig ist, dieses Jahr haben wir z.B. nicht ein Fitzelchen Kleidung zuviel dabei gehabt, wegen der miesen Wetterbedingungen [sehr viel Regen, teilweise echt kalt für Sommer {Tage mit 13° Höchsttemperatur sind schon ätzend}, schlechte Trockenmöglichkeiten] hätte ich genau nichts missen wollen.

    (noch) vorsichtiger Komoot nutzen:
    Komoot ist toll. Ich mag die App. Aber in Frankreich navigiert sie einen nicht zuverlässig. Die Routenauswahl ist nicht zuverlässig genug. Man wird auf Autobahnen geschickt, scheinbar asphaltierte Wege stellen sich als gar nicht vorhanden heraus, Höhenmeterangaben vor und nach der Tour weichen massiv voneinander ab (laut Komoots Planungstool hätten wir 7500hm insgesamt haben sollen, tatsächlich weist komoot für die einzelnen Etappen 8500 aus... kein kleiner Unterschied!). Fernwanderwege sind da besser zu nutzen, wenngleich die auch nicht immer zuverlässig beschildert sind. Besser selber Strecke zusammenklicken, wenn man komoot nutzt, aber auch das ist nicht immer zuverlässig (siehe oben falsche Ausweisung von Strecken!).

    Seineradweg (noch) weniger nutzen (lieber Paris direkt anlaufen):
    Der Radweg ist ja recht neu eingeweiht und wurde verschiedendlich hochgefeiert... Können wir nicht so nachvollziehen. Beschilderung phasenweise mies, Streckenwahl mies, Landschaft... na ja, o.k., aber jetzt kein Highlight, ob man am Fluss klebt oder doch ins Hinterland ausweicht, es bleibt nett, aber nicht wow. Klar, kann sein, dass wir immer in den doofen Abschnitten auf dem Weg waren und in den tollen umschifft haben... glaube ich aber nicht wirklich.

    Noch ein apar Impressionen:
























    Alle komootstrecken extern zusammengefügt... anschließend waren 1000hm weg
    Zuletzt geändert von Marhabal; 14.08.2021, 18:26.

  • Simon
    Fuchs
    • 21.10.2003
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    #2
    Wenn ich wieder Zuhause bin muss ich die ganze Tour in Ruhe am PC anschauen. Schaut aber toll aus!
    Ich habe meine Tour mit bikerouter.de (Routing "sicherste Strecke") am PC geplant und unterwegs stelle ich den Track mit Locus (bei mir Pro geht aber auch mit der Free Version oder mit OSMand...) dar. Habe zum Vergleich 3 Tracks am Handy, die bikerouter.de Version passt sogar besser als ein vor 3 Jahren aufgezeichneter Track von Leuten die die Strecke gefahren sind. Sogar dort wo meine Karten noch gar keinen Weg anzeigen, war dann ein ganz neuer Radweg!

    Habt ihr auch gecampt? Falls nein, darf ich fragen wie ihr übernachtet habt und auf welche Kosten ihr pro Nacht ungefähr kommt?
    Mein Blog: www.steilwaende.at

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    • Marhabal
      Erfahren
      • 08.06.2013
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      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von Simon Beitrag anzeigen
      [...] Ich habe meine Tour mit bikerouter.de (Routing "sicherste Strecke") am PC geplant [...] Habt ihr auch gecampt? Falls nein, darf ich fragen wie ihr übernachtet habt und auf welche Kosten ihr pro Nacht ungefähr kommt?
      Das Tool kannte ich noch nicht. Muss ich mir unbedingt mal ansehen! Danke für den Tipp.

      Zum Übernachten: Teils, teils. Normal campen wir sehr viel (meist etwa 3/4 der Nächte in den letzten 10 Jahren, seit wir solche Radtouren machen, vorher waren wir Fernwanderer, da waren wir meist in Pilgerherbergen/Berghütten usw.). Dieses Jahr aber nur genau ein Drittel der Nächte, ein knappes Drittel in Hotels, etwa über ein Drittel in (spontan angemieteten) Fremdenzimmern oder Appartments. Ursächlich dafür war, dass wir zum einen einige Großstädte als Tagesendziele mitgenommen haben (Antwerpen, Brügge, Gent, Le Havre, Paris, Namur, Lüttich und Aachen) und ich in solchen ungern auf Campingplätze gehe (so es sie überhaupt gibt), weil ich keinen Bock habe, auf meine Habseeligkeiten wie ein Schießhund aufpassen zu müssen. Da habe ich vor Jahren in Paris, aber auch in anderen Städten schlechte Erfahrungen gemacht. Zudem haben wir in Bourlogne-sur-Mer und in Paris für drei bzw. zwei Nächte Station gemacht, weil unsere Tochter "normalen" Strandurlaub bzw. Sightseeing vorab schon "geordert" hatte. Last but not least waren wir manchmal auch schlicht gezwungen nicht zu campen, weil wir mit Defekt gestrandet waren und da unmittelbar nichts zum Campen war oder in einem Fall der Campingplatz auch schlicht zu war (ein Camping Municipal, der noch eingetragen war) und es dann zu spät war noch weiter zu fahren.

      Als Kosten habe ich in den letzten Jahren pro Tag für alles ca. 200,-- EUR (50,-- pro Kopf) veranschlagt. Also inkl. Essen, Übernachtung, Aktivitäten. Dieses Jahr lag es aber doch noch ein gutes Stück drüber. Die Spannbreite ist aber von Tag zu Tag gigantisch. Es gibt Tage mit de facto fast gar keinen Ausgaben (wir hatten 2x Camping Municipal mit deutlich unter 20 EUR dabei und Tage, an denen wir komplett nur aus Vorräten selbst gekocht gefuttert haben, da hatte man am Tag vielleicht 40 EUR ausgegeben, also einen 10er pro Nase), wir haben aber auch Tage, an denen wir an Top-Restaurants vorbeikommen und in hochklassigen Hotels schlafen, da gehen dann auch schnell mal 400-500 EUR an einem Tag weg. Das Appartment in Paris (fußläufig zum Louvre) hat für zwei Nächte 500 EUR gekostet. Mit anderen Worten, das Geld, was ich für nicht gemachten Flug/Bahnfahrt etc. spare, haue ich definitiv wieder an anderer Stelle raus. Unsere Touren sind (Asche über mein Haupt) keine Entbehrungstouren.

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      • Simon
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        #4
        Super danke für die Info. Bin auch der Meinung, dass man sich bei so einer Reise durchaus etwas gönnen darf (bzw. auch sonst im Leben). Leider sind hier im Alpenraum die Preise teilweise so heftig, dass für eine Nacht wir zu fünft gleich mal 500€ für ein Hotel ausgeben müssen. Auch die Campingplätze sind nicht unter 50€ zu haben, da ist Frankreich natürlich super. Aber bei uns ist es auch oft so, dass das beste Essen eine Portion Nudeln mit Sugo aus dem Glas vom Gaskocher ist. Gehen zwar dann gerne Eisessen, Bootfahren oder manchmal in ein wirklich gutes Restaurant, schätze wir kommen im Schnitt dann auch so auf die 200€ pro Tag.

        Für euch wäre eventuell die Variante Zugfahrzeug = E-Bike nicht ganz uninteressant. Super für Steigungen, ist halt die Frage ob die Kids nicht im flachen viel schneller als die 25kmh sind. Du brauchst dann ein Rad das auch über 25 gut zu treten ist.
        Manchmal denke ich, dass es cool wäre, wenn wir uns auch das Ganze mit dem Akku laden sparen könnten. Bei unserer Strecke sind dafür leider einfach zu viele Steigungen, haben jetzt schon nach 300km die 4500 Höhenmeter geknackt.
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