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AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Ich habe persönlich keine Erfahrung damit, finde es aber nochmal was anderes, ob Leute ungefragt gut gemeinte (aber nervige) Ratschläge geben oder ob jemand auf eine explizite Frage antwortet. Selbst wenn hier eine schreiben würde "machs nicht, ich hab mein Kind so verloren" ist das ja immer noch die Entscheidung der Schwangeren, ob sie dann trotzdem das Risiko eingeht. Auch als Schwangere kann man nicht alles vermeiden und das Beispiel mit dem Autofahren fand ich dazu echt passend. Ob man zusätzlich zu den unvermeidbaren Alltagsrisiken noch mehr Risiko zu tragen bereit ist oder ob man sich die paar Monate nicht verkneifen kann, muss jede selber entscheiden, finde ich. Aber das ist ne andere Diskussion.
Zurück zum Thema, habt ihr mal auf englisch gegoogelt? Ich hab da mal nen Blog von einer gelesen, die den Verlauf ihrer Schwangerschaft und den Einfluss auf ihre "Kletterfähigkeit" dokumentiert hat. Leider weiss ich nicht mehr, wie der Blog hiess, aber eine kurze google-Suche "pregnant climbing" findet schon einiges, vielleicht gibts ja dort noch was hilfreiches für euch?
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Schrille Reaktionen deuten ja meist darauf hin, daß das Thema in einem zumindest relevanten Winkel angeflogen wurde. In diesem Fall möchte der überzeugte Willensmensch wohl von der bloßen Denkbarkeit gewisser Gesetzmäßigkeiten verschont werden. Dabei wurde, auf bereits vorher im Thread befindliche Bedenken hin, ledliglich auf eine mögliche, explizit allgemein adressierte Betrachtungsweise hingewiesen, und keineswegs ein bestimmtes Fazit eingefordert. Letzteres trifft wohl eher auf manche Reaktion zu, der ich ein durchaus unbeugsames kulturelles Narrativ zugunsten jederzeit herstellbarer Individualrealität zu entnehmen meine. Aber da irre ich mich möglicherweise, jeder liest so gut er kann.
Und ich glaube sofort, daß es tausend gute Gründe gibt, schwanger zu klettern.
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Um jetzt mal auf die Frage zurück zu kommen: In der Schwangerschaft ist der weibliche Körper von einem tyrannischen Alien besetzt, der oft auch Forderungen durchsetzt, die von dem Diktat "gesunde Lebensführung" eher nicht abgedeckt sind, wie "du musst jetzt eine Leberkässemmel essen". Diese Befehle von innen kommen eigentlich immer so, dass frau unbedingt und sofort gehorchen muss.
D.h. für Shuya, die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob es einen Gurt gibt, der das Alien nicht drückt, ist in einem sehr guten Fachgeschäft ausprobieren. Shuya kann keinen Gurt kaufen, das kann nur seine Freundin oder vielleicht auch nicht. Oder drei Wochen später drückt der neue Gurt auch.
Wenn sich dann der passende Gurt tatsächlich findet, kann es jederzeit sein, dass beim nächsten Klettern der schwangerschaftsbedingte Höhenschwindel einsetzt, und sich die Gurtanschaffung als Fehlinvestition herausstellt.
Auf die Idee in der Schwangerschaft nicht Fahrrad und nicht Auto zu fahren, wäre ich nie gekommen. Auf die Idee ein Schwangerschaftsfahrrad oder Auto zu kaufen aber auch nicht.
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
ein wenig OffTopic, aber nach teilweise fremdbestimmenden Beiträgen doch sehr OnTopic
Vielleicht ein schöner FilmTip für die Klettergurtsuchende und auch alle nicht oder nie schwangeren Menschen*
Nach dem Vergleich vom fordenden Alien wollte ich diesen Beitrag schreiben.
Was paßieren kann wenn Mensch* wegen Schwangerschaft das Klettern verweigert wird
wird in Prevenge oft lustig und teilweise dramatisch gezeigt.
(nicht gruseliger Horrorfilmtrailer auf englisch) http://prevengemovie.com/trailer
Alice Lowe spielt die Hauptrolle und war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im 7. Monat schanger,
arbeitete gleichzeitig als Regieseurin und schrieb im 6. Monat der Schwangerschaft das Drehbuch für diesen Film.
Sie bezeichnet den Film unter anderem als "revenge thriller".
Pregnancy und Revenge zusammen ergaben den Titel Prevenge.
Vielleicht ist damit ja das Horroruntergenre Prevenge Horror geschaffen :-)
Momentan leider nur in UK im Kino oder bei Filmfestivals zu sehen.
Da es scheinbar für andere Länder noch keinen Verleih gibt.
Zum Zeitvertreib gibt es viele intereßante Interviews mit ihr zu finden.
Zuletzt geändert von brokenMIRROR; 14.03.2017, 22:59.
Fahrrad fahren in der Schwangerschaft würde ich nie machen.
Meine Frau ist zur Entbindung geradelt.
Ich glaube es hängt sehr von der individuellen Gewöhnung ab, was Schwangere tun oder lassen sollten und ist insofern eine persönliche Entscheidung. Insofern habe ich für beide Positionen Verständnis.
@OP:
Warum kombiniert Ihr nicht den gewohnten, bequemen Gurt mit einem stabilisierenden Brustgurt? Das mit-der-Nase -gegen-die-Wand Szenario ist bei der beschriebenen straffen Sicherung ja gegenstandslos.
Ich glaube es hängt sehr von der individuellen Gewöhnung ab, was Schwangere tun oder lassen sollten und ist insofern eine persönliche Entscheidung. Insofern habe ich für beide Positionen Verständnis.
@OP:
Warum kombiniert Ihr nicht den gewohnten, bequemen Gurt mit einem stabilisierenden Brustgurt? Das mit-der-Nase -gegen-die-Wand Szenario ist bei der beschriebenen straffen Sicherung ja gegenstandslos.
Das mit dem Radeln kann auch "schief" gehen, haben wir in der eigenen Familie. Die Freundin meines Bruders ist im 9. Monat mit dem Fahrrad schön über grobes Kopfsteinpflaster in einer Altstadt geradelt, schön holprig. Kurze Zeit später setzen bei ihr die Wehen ein
Einen Brustgurt dazu nützt nicht unbedingt mehr, da der Hüftgurt ja immer noch um die Hüfte schließt und dort drückt. Komplettgurte dagegen haben keinen "Gürtel" und lassen dem Bauch daher mehr Freiheit.
Ich hab jetzt mal einen Komplettgurt gekauft, wir probieren ob und wie lange das geht.
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Meine Freundin ist bis zum 7. Monat geklettert und hat gesichert. Hüft- und Brustgurt haben wir mit einer unvernähten Bandschlinge verbunden: http://www.alpenverein.de/chameleon/...ipps_10810.pdf
Viel Spaß noch draussen und genießt die letzten freien Tage
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Meine persönliche Erfahrung: Ich habe es mit Komplettgurt probier, aber ich habe mich total unwohl gefühlt. Nicht unsicher, aber irgendwie "gequetscht". War einfach nicht schön, deshalb habe ich es gelassen.
Darum meine Empfehlung: einfach ausprobieren. Fühlt sich ja nicht für jeden gleich an (ich habe auch Wehen in der Wasserwanne als unangenehm emfpunden, finden viele ja super).
Euer Herangehen "nur Nachstieg am strafen Seil" finde ich völlig vernünftig.
Fahrrad fahren in der Schwangerschaft würde ich nie machen.
Ernst gemeinte Frage: Warum?
Hätte ich nicht radeln können, hätte ich mich gegen Ende Schwangerschaft kaum mehr fortbewegen können. Autofahren kam für mich nicht mehr in Frage, von der Haltung her. Auch vorsichtige Schwangere in meinem Umfeld sind alle geradelt.
(Und ein Rat des Deutschen Frauenarztes: Ich soll nicht mehr über 1500MüM reisen. Nun, ich wohnte da noch auf 1800MüM...)
Also ich habe es schon in den allerersten Wochen bleiben lassen. Einfach aus der diffusen Angst, dass ich fallen und dem Baby was passieren könnte oder einfach nur durch die Erschütterung. Vom Verstand her fand ich es bescheuert, aber der hatte da gerade mal nix zu sagen
Meine Schwester ist jeweils bis kurz vor der Geburt geradelt und ich habe sie dafür bewundert.
Hätte ich nicht radeln können, hätte ich mich gegen Ende Schwangerschaft kaum mehr fortbewegen können.
Es soll auch so etwas wie öffentliche Verkehrsmitteln geben . Meine hochschwangere beste Freundin hat es mir zumindest erklärt, dass Erschütterung, Wegunebenheiten, verlagerter Schwerpunkt etc., alles kann zu Plazentabruch und ähnlichem führen. Ich meine vor allem das letzte Trimester. Gegen klettern und wandern in den ersten 5-6 Monaten spricht dagegen nicht viel, wenn man sich gut fühlt.
Zur Entbindung radeln wäre warscheinlich auch nur in Norddeutschland/Holland denkbar, rein kulturell bedingt .
"Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
OT: Je nach Stadt und Verfassung der Schwangeren, sind die Öffentlichen vor allem im letzten Drittel quasi unerreichbar. Ich weiß noch gut, wie ich auf dem Weg zum 300 m entfernten Laden zwei (!) Pausen eingelegt hab und es eine sportliche Höchstleistung war, über beide Hälften der Fußgängerampel in einem Rutsch zu kommen.
Man fährt ja mit dem Fahrrad nicht mehr so, wie vorher, sondern tendenziell deutlich langsamer und behutsamer.
OT: Es soll auch so etwas wie öffentliche Verkehrsmitteln geben . Meine hochschwangere beste Freundin hat es mir zumindest erklärt, dass Erschütterung, Wegunebenheiten, verlagerter Schwerpunkt etc., alles kann zu Plazentabruch und ähnlichem führen. Ich meine vor allem das letzte Trimester. Gegen klettern und wandern in den ersten 5-6 Monaten spricht dagegen nicht viel, wenn man sich gut fühlt.
Zur Entbindung radeln wäre warscheinlich auch nur in Norddeutschland/Holland denkbar, rein kulturell bedingt .
Ich bin sehr viel mit dem Zug unterwegs, aber das war in der Schwangerschaft echt unbequem (am schlimmsten: die Sitze der S-Bahn Zürich, alte Doppelstockwagen).
Dass vom velofahren in der Schwangerschaft abgeraten wir, lese ich jetzt hier zum allerersten Mal und ich habe in meinen Schwangerschaften wirklich sehr viel gelesen, von Schwangerenforen aller Hysteriegrade über Trivial- bis Fachliteratur in alle Richtungen. Auch kenne ich sehr, sehr unterschiedliche Mütter. Das einzige, was einige gesagt haben, war, dass sie Angst hätte, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Das finde ich nachvollziehbar (nur wird dann auch das Fussgängerleben schwierig).
Dass radeln per se gefährlich sein soll - das habe ich wirklich noch nie gehört.
Ich bin zwar jeweils nicht zur, aber beide Male noch am Tag der Entbindung geradelt. Und wenn Kopfsteinpflasterradeln helfen würde, Wehen auszulösen... dann hätte ich das wohl gemacht (habe beide Kinder etliche Tage übertragen).
Wer weiss, ist bei mir halt schon 10 Jahre her... als Schwangere findet man eigentlich bei jeder Tätigkeit jemand, der einem sagt, es sei gefährlich. Und ich meine wirklich jede Tätigkeit.
Dass man für sich entscheidet, dass man sich mit etwas nicht mehr wohlfühlt, ist m.E. etwas anderes und in jedem Fall völlig in Ordnung, auch wenn rational nicht unbedingt erklärbar.
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
OT: Ich habe ja keine Ahnung und wir sind auch reichlich OT, aber die Sturzgefahr beim radeln stufe ich persönlich als hoch ein, gerade mit einem "Klotz", der das ganze Gleichgewicht stört. Bordsteinkanten, Autos und Nässe kommen noch dazu. Vielleicht bin ich noch zu sehr "Grossstadt= Verkehrschaos, Weghindernisse" etc. .
"Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Keine Ahnung, aber meiner Erfahrung sind grad Sachen wie velofahren oder auch klettern oder Skifahren Dinge, bei denen man vorab schlecht sagen kann, ob man sich in der Schwangerschaft noch wohl und sicher damit fühlt oder nicht. Ist man dann schwanger, dann spürt man das sehr gut.
(Da hast du auch nichts anderes behauptet.)
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Hei,
Ich hab nur Erfahrung als werdender Vater, nicht als Mutter, aber wir haben das letztes Jahr bis zum ~ 7. Monat so gemacht:
So lange wie es ging mit normalem Hüftgurt geklettert, halt keine schweren Sachen und kein Vorstieg mehr. Nur noch Fixpunktsicherung ihrerseits.
Danach (~5. Monat) haben wir einen Komplettgurt von Salewa (ungepolstert) gekauft. Der ging mit viel an den Einstellungen rumspielen ganz OK, aber abseilen/ablassen hat ein bisschen auf den Bauch gedrückt. Lösungen:
Beim Ablassen den Gurt mit den Händen auseinander Ziehen, so dass er nicht drückt (eher weniger gut)
MSL machen, bei denen man runterlaufen kann. (ziemlich gut)
Meine Frau konnte lange Verschneidungen, Kamine und Platten klettern. Risse und steilere Sachen (>85°) gingen recht schnell nicht mehr; ganz zu schweigen von allem Kompressions- oder Überhangsklettern.
Meine sonstigen Binsenweisheiten: Auf den Körper hören und sich nicht reinreden lassen. Als Partner nicht reinreden, geduldig bleiben. So lang wie möglich in Bewegung bleiben, hilft auch bei Geburt und beim nachher wieder fit werden.
Euch viel Glück mit Schwangerschaft und dann mit dem Nachwuchs.
-jonas
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
Hallo!
Vorab: nein, ich habe noch nicht ausgiebig gegoogelt, ich hoffe, ich werde nicht direkt bestraft dafür
Ich würde gerne in meiner nächsten Schwangerschaft das Klettern nicht so früh aufgeben (bei meinem 1. Kind habe ich im 4. Monat aufgehört, weil mein Bauch von Anfang an sehr tief war und auch direkt relativ groß), weil mir der Gurt unangenehm drückte. Beim nächsten Nachwuchs würde ich aber gerne weiterklettern, ich sehe gerade im amerikanischen Bereich sehr viele Frauen, die auch mit Kugel klettern, einschlägige Artikel und Blogs dazu sind mir auch bekannt. Dort ist auch immer die Rede von "maternity harness". Ist das einfach ein normaler Komplettgurt oder haben die Amis tatsächlich spezielle Schwangerschaftsgurte...? Und hat es jemand mal erlebt, dass man derartige Gurte in der Halle mieten kann? Habe das gerüchteweise gehört, in meiner altern Halle z.B. hatten die sowas aber nicht.
Zuletzt geändert von klettermuddi; 19.04.2017, 13:29.
Meine persönliche Erfahrung: Ich habe es mit Komplettgurt probier, aber ich habe mich total unwohl gefühlt. Nicht unsicher, aber irgendwie "gequetscht". War einfach nicht schön, deshalb habe ich es gelassen.
Darum meine Empfehlung: einfach ausprobieren. Fühlt sich ja nicht für jeden gleich an (ich habe auch Wehen in der Wasserwanne als unangenehm emfpunden, finden viele ja super).
Euer Herangehen "nur Nachstieg am strafen Seil" finde ich völlig vernünftig.
Welchen Gurt hattest du denn an, wenn man fragen darf? Wir haben jetzt einen von Ocun (Bild: Klick mich
Der hat keinen Bauchgurt oder dergleichen, ich habe aber auch Gurte gesehen, die einen niedrigeren Anseilpunkt haben, der dann wieder in Bauchhöhe sitzt.
Wir waren jetzt bei schönem Wetter im Elbsandstein unterwegs, meine Freundin ist begeistert gewesen. Da drückt (aktuell 6 Monat) nix, auch beim Abseilen kein eingezwängtsein oder so.
Ich werde nach Abschluss des ganzen weiter berichten.
AW: Schwangerschaft und Klettern - eine (Gurt-)Frage?
ich tippe, dass es keine gurte gibt die offiziell für schwangere ausgelegt sind (Die Haftungsfolgen wären zu krass wenn doch ml irgendwas passiert, voraallem da von den dingern bestimmt nicht allzuviele verkauft würden).
kann aber gut sein dass sich spezielle gurte als die praktikabelsten durchgesetzt haben
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