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Was ist denn da unter "bergsteigen" zu verstehen? ist das ne Wanderstrecke mit einigen Kletterpassagen am Grat? Wenn mir solche Passagen auf ner Trekkingtour begegnen geh ich die - je nach Schwierigkeit - auch ungesichert, ne Bergsteigerausrüstung hat man ja nicht dabei. Und dann ist die Frage, wie wichtig dann ist, ob man alleine ist. Absturz ist Absturz.
Wobei Reisegefährten natürlich immer Rettung organisieren und erste Hilfe leisten können. Weswegen ich ungerne alleine in den Bergen wandern würde, aber ich behalte mir das für die Zukunft durchaus vor.
Falls es aber nicht nur ne Wanderstrecke sondern echtes klettern ist, sollte die Frage aber nicht sein, "warum war er allein?", sondern "warum war er ungesichert?"
Demnach IIer Bereich: http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=284 und damit für mich an einer gewissen Grenze... Ich bin oft allein unterwegs, dabei kommen auch längere Ier, IIer Kletterpassagen immer wieder vor.
An der "schönsten Gratkletterei in den Wiener Hausbergen" ist man wohl nie wirklich allein, wenn aber der Griff ausbricht, dann hilft manchmal kein Partner, sondern nur das Seil.
Dies ist wieder ein Fall, bei dem man sich nur an die Stirn fassen kann.
Wie bei einem Großteil der jährlich 800 tödlich verunglückten Menschen in den Alpen.
Dies ist wieder ein Fall, bei dem man sich nur an die Stirn fassen kann.
Wie bei einem Großteil der jährlich 800 tödlich verunglückten Menschen in den Alpen.
Ans Hirn langen kann man sich höchstens bezüglich Deines geistigen Niveaus.
Sowas kann jeder einigermaßen gute Bergsteiger natürlich frei und allein gehen.
Wenn Du Dir sowas nicht vorstellen kannst, dann bleibst am besten weg aus'm Gebirg'...
Auch wenn der Ton meines Vorredners vielleicht selbst auf nicht gar zu viel Niveau schließen läßt
In der Sache würd ich ihm teils recht geben, wer weiß denn schon wie oft der alte Herr da eventuell allein gegangen ist ohne irgendwas, und Griffausbruch, Sachen passieren.
mein beileid. das ist pech, aber so ist das eben in den bergen...
zu deiner frage:
ja, ich geh sehr viel alleine, vor allem skibergsteigen. die erfahrung ist einfach soviel intensiver.
(alles was sportklettern, längere alpine routen oder schwierige gletscherbegehungen betrifft, dann aber schon mit partner.)
"a man of knowledge is free... he has no honor, no dignity, no family, no home, no country, but only life to be lived."
juan matus http://david.mountaineer.over-blog.de/
Nur um mal so eine Vergleichsreferenz zu haben. Von Bergführeranwärtern wird in einer Prüfung verlangt im IV Grad mit Bergstiefeln nicht Kletterschuhen eine Route seilfrei auf- und abzusteigen.
Moin,
um die Frage "geht ihr auch allein" zu beantowrten: klar, alles ausser Routen mit längeren Kletterpassagen und Gletscher. Zum Bergsteigen gehört eine gesunde Selbsteinschätzung dazu, denn die Grenze zwischen un bzw. -verantwortlichem Verhalten ist vor allem über die eigenen Kenntnisse definiert. Ein IIer solo für einen ungeübten Bergwanderer ist unverantwortlich, für einen Bergführer mit mehrjähriger Erfahrung dagegen eher "warm up".
Daher kann auch aus dem Fall hier nicht geschlossen werden, ob es unverantwortlich war oder nicht, Thema imo durch. Gegen Unglücke wie Steinschlag oder ausbrechende Griffe/Tritte ist keiner gefeit.
Alex
After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.
Gegen Unglücke wie Steinschlag oder ausbrechende Griffe/Tritte ist keiner gefeit.
Seilsicherung begrenzt zumindest meistens den Schaden... bei einer Tour wie der hier verlinkten dürfte allerdings durchgehende Fixpunktsicherung schon aus Zeitgründen kaum möglich sein.
Andererseits braucht man an einer Dreierstelle ja keine Dynamos machen, sondern kann idR Tritte und Griffe zur Probe belasten bzw. dann doch ausbrechende Haltepunkte durch Dreipunkttechnik abfangen.
Zum Bergsteigen gehört eine gesunde Selbsteinschätzung
Für mich persönlich gilt trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen als sich selbst zu überschätzen und ich hoffe, dass das die meisten anderen auch so sehen.
An-/Abmelden bei Bekannten, ständiger Wettercheck (Barometer, Handyauskunft), objektive Gefahren möglichst vermeiden (Steinschlag, Gletscherspalten...), immer mit Leistungsreserve betr. Schwierigkeit, Notfallausrüstung (Biwack, Signalpfeife, 1.Hilfe, Handy...) immer dabei, bei Zweifel sofort Umkehr, nur gut trainiert auf Tour, alle Info´s zur Tour und zu den aktuellen Verhältnissen im Schädel...etc.etc.
Ich verlasse mich nicht auf andere und überschreite bewußt meine Leistungsgrenze, werde zum schwächsten Glied und provoziere Mitreissunfälle, wiege mich wie ein Lemming in Sicherheit, sehe mich im Zugzwang, nachdem ich am Vorabend auf der Hütte die dicke Hose anhatte (...worst case Szenario...)
Zuletzt geändert von Wollefgang; 30.05.2009, 17:31.
das ist pech, aber so ist das eben in den bergen...
Nein. Alles was schiefgehen kann, wird einmal schiefgehen.
Der Bruch hat insbesondere in den tiefgelegenen Gebieten durch häufigen Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter zugenommen. Alte Leute erinnern sich daran, dass Touren wie z.B. der Kopftörlgrat bombenfest waren und schütteln den Kopf darüber, dass man da heute sichert. Auf die Frage, wann sie das das letzte Mal gemacht haben antworten sie dann "Vor 30 Jahren".
Von den zahllosen Felsstürzen in den Dolomiten brauchen wir gar nicht zu reden.
Noch Fragen?
Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3 Auf Tour
"Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!
In meinen ersten Bergjahren bin ich eigentlich immer in Begleitung erfahrenerer Leute auf den Touren gewesen. Mit der Zeit haben dann aber die Solotouren zugenommen. Und bis auf wenige Ausnahmen bin ich in den letzten Jahren immer mindestens einmal solo unterwegs gewesen.
Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht hängt es damit zusammen, das sich die früheren Partner ihr Leben inzwischen mehr häuslicher eingerichtet haben. Und wenn ich ehrlich bin, warte ich inzwischen auch darauf, mit meinen Jungs in vielleicht 5 Jahren auf größere Touren gehen zu können.
Ob mit oder ohne Begleitung ist mir dabei schon einiges passiert, was hätte deutlich schiefer gehen können, als es dann letztlich ausgegangen ist.
... ein ausbrechender Griff und den damit verbundenen Abwurf des Rucksacks, um das Rumhängen wieder in den Griff zu kriegen ... das im Mistwetter fast erfolgreiche Absaufen im Bach ... das fast Verdursten in der Wüste, weil man von den 6 Litern Wasserreserve 4 im Dauerregen weggeschüttet hat ... usw.
Auf Solotour macht man halt die dämlichsten Fehler auch manchmal oder hat einfach nur Material/Wetter/Sonstwie Pech. Jeder der das für sich akzeptiert, ist auf seinen Solotouren relativ angstfrei und akzeptiert eben auch die möglichen Folgen, weil er sich dieser bewußt ist. Das Wichtigste ist aber, und das gilt vermutlich für fast alle Solisten - ich bin nicht lebensmüde, ich will zurückkommen.
So wie es jetzt ist, sind die Solotouren ein Geschenk an mich. Eine Wiedergutmachung für alles was ich mir im Leben so aufhalse und antue.
Und ich weiss, das es immer mal die letzte Tour sein kann, mit oder ohne Partner. Aber wer es kennt, wird auf das Glück der absoluten Stille nie wieder verzichten wollen - und wenn es nur eine Woche im Jahr ist.
Aber wer es kennt, wird auf das Glück der absoluten Stille nie wieder verzichten wollen
Tom.
das finde ich ganz genauso.
und wenn es nur eine Woche im Jahr ist.
( äh, ne...)
"a man of knowledge is free... he has no honor, no dignity, no family, no home, no country, but only life to be lived."
juan matus http://david.mountaineer.over-blog.de/
solo ist einfach nur davon abhängig wie sicher man in einem bestimmten terrain ist und wieviel erfahrung man dort mitbringt. und wie gern man allein unterwegs ist.
ich bin zwar im wirklichen klettern nicht solo unterwegs( dafür bin und werde ich wahrscheinlich nie fit genug).
aber bei anspruchsvolleren bergwanderrungen und abgelegeneren trekkingtouren ganz gerne mal allein. ich finde es schön wenn nur ich den rythmus vorgebe und mich nur an mir selbst orientier. man ist deutlich freier, aber erkauft sich diese vorteile auch teils bitter.
ich würde niemlas solo verteufeln, ich würde höchstens sagen man soll sich immer auch bewusst sein was für folgen ein absturz /anderer unfall haben kann. und zwar nicht für mich , sondern für die anghörigen. diese entscheidung muss aber jeder selbst treffen und sie hat absolut nichts mit dem schwierigkeitsgrad zu tun!!!!!!!!!!
die stellt sich bei jemanden der erstmals in den alpen ist vielelicht ob er einen A Klettersteig sichern soll, bei mir ob ich wirklich längere passagen 3 frei klettern will ( bis her bin ich da net über 20m rausgekommen) und bei uli steck bei der annapurna südwand. aber die prinzipelle entscheidung bleibt meiner ansicht nach ähnlich
sachen alla der hat ne 3 freigeklettert der ist selbstmörder sind unsinn, dann dürfte man in zukunft nie mehr ungesichert unterwegs sein, den selbst auf den alpenautobahnen kanns stenschlag geben( zwar unwahrscheinlich aber egal) und 200m die steile wiese runterdonnern und ins geröll schlagen führt auch nicht nur zu leichten gleiderschmerzen.
die antwort hat eigentlich nix mit bergsteigen/klettern im speziellen zu tun. sie ist zweistufig und gilt für alle (riskanten) unternehmungen:
a) welche verantwortung habe ich anderen menschen gegenüber: familie, freunde, verwandte, arbeit/geschäft?
b) wie risikobereit bin ich mir gegenüber (dass ich dabei draufgehen könnte)?
als junggeselle ohne bindung und verantwortung machte es mir weniger aus, auch mal ein grösseres risiko einzugehen, als heutzutage. die dabei gewonnenen erkenntnisse, nützen mir wiederum heute bei gewissen alleingängen, das risiko besser abschätzen zu können. problematisch wird es erst, wenn sich die äusseren umstände ändern z.b. abtauen des permafrosts und meine damals gewonnenen erkenntnisse nichts mehr wert sind.
***
@ wollefang: seit wann kann man seine eigene leistungsgrenze überschreiten?!?
meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.
@ wollefang: seit wann kann man seine eigene leistungsgrenze überschreiten?!?
OT: Man überschreitet seine bekannte Leistungsgrenze in der Hoffnung, sie weiter hinausschieben zu können
In den Bergen ist manches von Taktik und auch Psychologie ("Moral", "Kopf") abhängig und selten allein an physischen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer) festzumachen.
Solchermaßene Grenzerweiterung muß man aber nicht unbedingt solo machen...
OT: Man überschreitet seine bekannte Leistungsgrenze in der Hoffnung, sie weiter hinausschieben zu können
In den Bergen ist manches von Taktik und auch Psychologie ("Moral", "Kopf") abhängig und selten allein an physischen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer) festzumachen.
Solchermaßene Grenzerweiterung muß man aber nicht unbedingt solo machen...
Gruß, Martin
OT: es ging mir nur um die logische unmöglichkeit seine eigenen grenzen zu "überschreiten" und nicht ums beispiel, welches natürlich genauso unmöglich ist. "erweitern", ja. "überschreiten", nein oder dann nur ein (1) mal.
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