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  • Becks
    Freak

    Liebt das Forum
    • 11.10.2001
    • 19612
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: schon wieder tödlicher Unfall

    Zitat von bjoernsson Beitrag anzeigen
    Ich denke, die Art und Weise, wie hier anlässlich des Todes von fünf Bergsteigern diskutiert wird, ist ziemlich pietätlos. Ohne die genauen Gründe zu kennen, bringt es nichts, in diesem Zusammenhang über "Amateure" und "Flachlanftiroler" in den Bergen zu diskutieren. Wir alle sollten uns bewusst sein, dass beim Aufenthalt in der Natur - zumal in einer eher "menschenfeindlichen" wie in den Alpen - immer ein Restrisiko mitwandert.
    [...]
    Ich jedenfalls möchte jetzt nicht in der Haut des Vaters stecken, der beobachten musste, wie seine Tochter und sein Sohn in den Tod stürzten - und jetzt wohl in irgendeiner Form zwangsläufig miterlebt, wie die Medien spekulieren, welche Schuld die Verunglückten selber tragen.
    Nun,
    ich finde es jedoch ebenso schade, wenn einem Pietätlosigkeit vorwirft, weil man ein Unglück diskutiert. Die Schuldfrage zumindest ist ziemlich eindeutig. Da die Polizei keinerlei Hinweise auf Schneebretter oder Wechtenbrüche gefunden hat, liegt ein menschlicher Fehler vor.

    Wenn der Bericht der Bild stimmt, dann stimmen mich zumindest folgende Punkte nachdenklich: "Sie frühstücken, brechen um 4.30 Uhr auf. [...] Das Wetter ist gut – noch. Aber am Himmel zieht es sich immer mehr zusammen, Quellwolken kommen auf. Starker Regen fällt auf den schneebedeckten Gipfel. Trotzdem setzt die Truppe den Aufstieg fort. [...] Entsetzt ruft er um 12.55 Uhr in der Weissmieshütte an. "

    Die Gruppe benötigte 8.5 Stunden von der Hütte bis zum Gipfel und etwa 100Hm runter (normal sind 3.5 Stunden). Das Wetter war instabil. Was nicht drin steht: an dem WE war es sehr heiss, danach ebenfalls. Wir hatten am Palü am Sonntag bis auf dem Gipfel Plusgrade, der Schnee war bereits morgens um 6 Uhr auf 3000m nicht tragfähig oder angefirnt. Wenn es in eine solche Masse reinregnet wird so ein steiles Schneefeld schnell extrem rutschig. Wir haben am Palü übrigens extra auf jegliche Tour verzichtet, bei der wir nicht beim angekündigten Wetterumschwung einen Rückzug durchführen hätten können. Warum (vorausgesetzt Bild erfindet da nichts dazu) also bei Regen nicht umgekehrt wurde, hmmm.

    Ein Mitreissunfall oben ist durchaus auch ohne Seil denkbar, da man zumindest einige Bereiche in Fallinine auf-/absteigt. Fällt der obere....

    Ein grösseres Problem in den Alpen sind übrigens bergfern wohnende Personen (verunglücken nach SAC-Bericht überdurchschnittlich oft). Das liegt daran, dass sie meistens nur in einem kurzen Zeitfenster (Urlaub) in den Bergen sind, welches sie natürlich ausnutzen wollen. Eine Umkehr am Hang ist daher eher "schmerzlich" als wenn derjenige in Alpennähe wohnt und somit sagen kann "naja, dann eben nächstes Wochenende".

    Das Ganze hat letztendlich nichts mit Anfängern oder sonstwas zu tun, womöglich wären Anfänger in Anbetracht von Schlchtwetter sogar schneller umgekehrt. Runterfallen kann jeder, man kann lediglich das Risiko minimieren aber nie ausschalten. Das ist auch dass was Messner sagt.
    Zuletzt geändert von Becks; 06.07.2012, 16:15.
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    • jeskodan
      Fuchs
      • 03.04.2007
      • 1844
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      • Meine Reisen

      AW: schon wieder tödlicher Unfall

      Also ohne die Leute zu kennen kann man schlicht schwer Ursachenforschung betreiben und Aussagen über den Erfahrungsstand sind enorm schwierig.
      ich selbst hab mich ganz am Anfang über die Anseilung geredet und spekuliert. Über den allgemeinen Erfahrungszustand was zu sagen halte ich für sehr kritisch. Außerdem schützen viele Bergtage nicht unbedingt vor Unkenntnis gerade neuer Erkenntnis (siehe manche alte Hasen die schon seit 50 Jahren klettern).

      Faktoren wie die Zeitdauer der Tour sind sehr schwierig sicher einzuschätzen und kein eindeutiger Punkt wie "gut" alle waren: große Gruppe (braucht automatisch lang), unerfahrene die langsam laufen bzw alle sollen immer brav zusammenbleiben, fitness zustand (ehrlicherweise gibt es nunmal leute die älter sind und nicht mehr die zeit ahben 5 mal die woche zu trainieren)...
      Einer scheint ja wirklich Probleme gehabt zu haben. Die Leute kamen aus Berlin waren zu 6te und wahrscheinlich auf dem lange zusammengeplanten Bergurlaub. Das man da nicht gleich ausgibt erscheint mir logisch. Wer immer gleich bei unwohlsein umkehrt den beglückwünsche ich.Aber ganz ehrlich wer ist noch nie vollkommen platt zu unsauberen Zeiten am Gipfel rausgekommen?

      Dazu: ich persöhnliche finde 13.00 am Gipfel nicht riskant. Bei gutem Wetter, der momentan extrem langen Helligkeit(wir haben keinen winter) und einem Berg der keine expliziten Schwierigkeiten bietet im Abstieg( Aufstieg= Abstieg) spricht außer der Erschöpfung nix dagegen.
      Nur weil das Ding nen 4000er ist gelten da plötzlich nicht andere MAßstäbe als auf niedrigeren Bergen,dort trifft man massenweise Leute um die Zeit oben und die sehen häufig auch nicht mehr 100% aus.

      Es gibt genug Leute die Verunglücken obwohl sie extrem Routiniert sind. Es trifft gerade auch die Erfahrenen, denn die Wahrscheinlichkeit ist vielleicht etwas niedriger dafür mit vielen,vielen Touren erlangt. Wenn ich ehrlich bin hören sich die Aussagen: Flachlantiroler, Survival of the Best etc
      eher nach Leuten an die über sich selbst reden. Denn in gewisse Situationen gerät man zwangsläufig und die Schwierigkeit der (und damit auch das Risiko) bestimmt nicht der Führer sondern das individuelle Können. Nur weil man bisher sich immer irgendwie rausretten konnte heißt das nicth "das man es kann"

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      • stefan87
        Erfahren
        • 22.11.2009
        • 441
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: schon wieder tödlicher Unfall

        Zitat von KiBa Beitrag anzeigen
        Unfälle passieren, aber Unwissenheit steigert das Risiko. Deshalb muss man auch ne Führerscheinprüfung machen, bevor man in den Straßenverkehr darf. Würde es sowas in den Bergen geben ...
        Was meinst du? Etwa einen Bergsteigerschein?!

        JA, das wäre doch wirklich toll, dann könnte man auch noch verschiedene Unterteilungen machen für Hochtouren ...

        Ähmm, nur mal so:
        Mein jüngerer Bruder (ohne Lappen) fährt besser als meine Mutter (mit Lappen). Verstehst?!


        Leider könnte ich mir sogar Vorstellen das es irgendwann, sowas mal geben wird, das ich um auf einen Gipfel gehen zu dürfen durch eine Drehtür mit Kartenscanner gehen muss aber dann bin ich hoffentlich schon net mehr da.


        Stefan ;)
        „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

        ske-outdoor.jimdo.com - Tourenberichte, Bilder, Ausrüstung, Ideen

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        • Nicknacker2
          Fuchs
          • 10.06.2011
          • 1295
          • Privat

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          AW: schon wieder tödlicher Unfall

          Zitat von iy Beitrag anzeigen
          Wo wir schon bei Aufzählungen sind, ein Mountainbiker ist auch abgestürzt.
          http://www.blick.ch/news/schweiz/gra...id1952024.html

          Aus dem Artikel:
          «Jeder der dort runterfährt ist total unvernünftig», sagt Biker Dani Kipfer. Er organisiert jedes Jahr Touren durchs das Val Schlingia und die Schlucht. «Die Strecke ist technisch zwar fahrbar, es gibt schwierigere Single-Trails, die befahren werden. Doch das Risiko, dem man sich in der über hundert Meter tiefen Schlucht aussetzt, ist zu gross.» Kipfer, der im Münstertal und in Zug wohnt, ist selbst nie heruntergefahren und würde es auch nie tun. Er weiss aber, dass es doch ab und zu Fahrer gibt, die das Risiko als Mutprobe auf sich nehmen. Davon zeugen auch mehrere Filme von Bikern auf Youtube. «Wenn etwas passiert, müssen zudem auch die Retter Gefahren auf sich nehmen, die absolut nicht nötig wären.»

          Und aus den Kommentaren:
          Und das schlimmste ist, die Zeitschrift "Mountainbike" hat vor ca. 2 Jahren den Trail beschrieben und ihn runter als fahrbar bezeichnet, mehr noch, die Biker, welche ihre Bikes rauf gestossen haben ins Lächerliche gezogen, da doch die RunterFAHRT viel spannender sei. Finde ich absolut unverantwortlich! Klar, der Trail ist schon fahrbar, nur jeder Fehler ist tödlich. Beileid an die Hinterbliebenen. Tragisch, dass er seinen Mut beweisen musste.
          Die Abfahrt sieht in dem Video wirklich nicht besonders schwierig aus. Deshalb wundert es mich nicht, dass manche Biker dort leichtsinnig werden und den Trail runterfahren. Die Kombination ist gefährlich: Vermeintlich leichte Abfahrt aber jeder Fahrfehler kann tödlich enden. Für Adrenalin-Junkies dürfte das evtl. den Reiz ausmachen.
          Signaturen sind prätentiös. :D

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          • derSammy

            Lebt im Forum
            • 23.11.2007
            • 7412
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: schon wieder tödlicher Unfall

            Zitat von Nicknacker2 Beitrag anzeigen
            Wie meinst Du das? Braucht man etwa beim DAV keine Qualifiktationen, um Kletterkurse zu leiten? Ich kenne mich da leider nicht aus...
            http://www.alpenverein.de/chameleon/...2012_18174.pdf

            In 21 Tagen zum Fachübungsleiter...

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            • KiBa
              Fuchs
              • 12.03.2009
              • 1140
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              • Meine Reisen

              AW: schon wieder tödlicher Unfall

              Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
              Leider könnte ich mir sogar Vorstellen das es irgendwann, sowas mal geben wird, das ich um auf einen Gipfel gehen zu dürfen durch eine Drehtür mit Kartenscanner gehen muss aber dann bin ich hoffentlich schon net mehr da.
              Das wünsche ich mir manchmal ernsthaft. Es gibt doch genügend Kursangebote, warum denken so viele, dass sie es auch ohne können? (Die die es von der Pieke auf gelernt haben natürlich ausgeschlossen)
              schnauzen-blog.de - Fiete und ich erzählen aus unserem Leben.

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              • derSammy

                Lebt im Forum
                • 23.11.2007
                • 7412
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: schon wieder tödlicher Unfall

                Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                Dazu: ich persöhnliche finde 13.00 am Gipfel nicht riskant. Bei gutem Wetter, der momentan extrem langen Helligkeit(wir haben keinen winter) und einem Berg der keine expliziten Schwierigkeiten bietet im Abstieg( Aufstieg= Abstieg) spricht außer der Erschöpfung nix dagegen.
                nun ja ausser der Überquerung des Gletscher am Fuße des "Horns"....

                http://upload.wikimedia.org/wikipedi...Lagginhorn.jpg

                ( son bissl Bergsteigerisches Grundwissen zu haben und es dann auch übers I-Net zu verbreiten wär halt schon a feine Sach !)

                Nix für Ungut jeskodan aber bei der Walliser 4000er Runde sitzt man um 13 Uhr wieder vor der jeweiligen Hütte vor seinem Weißbier und net auffm Gipfel !
                Wer des net im Kreuz hat , der muss halt nochmal ein Jahr kleinere Brötchen backen und solls im Jahr drauf nochmal probieren !

                ( Auf keinen Fall will ich damit die Verunglückten verunglimpfen...aber für "die" die sowas im Hinterkopf als Plan haben MUSS es eine Wahrung sein !)

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                • LihofDirk
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 15.02.2011
                  • 13729
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: schon wieder tödlicher Unfall

                  Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
                  http://www.alpenverein.de/chameleon/...2012_18174.pdf

                  In 21 Tagen zum Fachübungsleiter...
                  Zitat von aus der Broschüre, fett von mir
                  Die Ausbildungen der DAV-Bundesgeschäftsstelle richten sich an Interessenten, die als
                  Fachübungsleiter, Trainer oder Familiengruppenleiter in ihrer DAV-Sektion aktiv werden
                  und Gruppen anleiten und führen möchten.
                  Ausreichende eigene Erfahrungen und Kenntnisse sowie ein gutes persönliches Können in
                  der jeweiligen Fachrichtung werden vorausgesetzt.

                  Für die Teilnahme an einer Fortbildung ist eine
                  abgeschlossene Ausbildung Voraussetzung.
                  Und aus einer anderen Sportart (Judo) kann ich sagen, daß die Fachpraktischen Vorführungen (Techniken, Bewegungsvorbild, Koordiantion), die essentiell zum Bestehen der Lizenz waren nixcht ohne waren. Also nur aus den Tagen zu schließen halte ich für polemisch.

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                  • iy
                    Erfahren
                    • 15.05.2012
                    • 172
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: schon wieder tödlicher Unfall

                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                    Ein grösseres Problem in den Alpen sind übrigens bergfern wohnende Personen (verunglücken nach SAC-Bericht überdurchschnittlich oft). Das liegt daran, dass sie meistens nur in einem kurzen Zeitfenster (Urlaub) in den Bergen sind, welches sie natürlich ausnutzen wollen. Eine Umkehr am Hang ist daher eher "schmerzlich" als wenn derjenige in Alpennähe wohnt und somit sagen kann "naja, dann eben nächstes Wochenende".
                    Das ist denke ich eines der Hauptprobleme. In der SF Dokumentation "Unterwegs mit der Air Zermatt" wird das mehrfach angesprochen. Insbesondere bei den Osteuropäern scheint der Erfolgsdruck den Gipfel zu erreichen sehr hoch zu sein. Wenn Leute nach stundenlangen Autofahrten nachts irgendwo ankommen und dann ohne Schlaf bei schlechtem Wetter zum Gipfel aufbrechen wundert einen schon das nicht noch mehr passiert.

                    Beeindruckend finde ich auch solche Geschichten http://www.matrashaus.at/index.php?o...erl&Itemid=109

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                    • bjoernsson
                      Fuchs
                      • 06.06.2011
                      • 1863
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: schon wieder tödlicher Unfall

                      Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                      ich finde es jedoch ebenso schade, wenn einem Pietätlosigkeit vorwirft, weil man ein Unglück diskutiert.
                      Die Frage ist doch: Was bringt uns diese Diskussion zu diesem konkreten Unfall? Ich denke, keiner von uns kannte die sechs Bergsteiger. Keiner von uns war am Sonntag am Lagginhorn. Demnach kann niemand von uns beurteilen, wie zu diesem Zeitpunkt die Konditionen wirklich waren. Ja, vielleicht (oder meinetwegen auch wahrscheinlich) lag ein menschlicher Fehler vor. Aber machen wir alle nicht Fehler in den Bergen - nur haben wir dann bislang das entsprechende Glück gehabt, dass diese Fehler nicht tödlich endeten.

                      Ich finde es auch nicht verkehrt, über diverse (Fehl-)Verhalten am Berg zu diskutieren. Aber im Zusammenhang mit diesem Unglück, dessen Umstände vielleicht niemals mit Sicherheit geklärt werden können, finde ich es falsch.

                      Am letzten Wochenende waren sicherlich nicht nur die sechs verunglückten Bergsteiger in den schweizer Alpen unterwegs. Und mit Sicherheit werden auch andere Gruppen ein gewisses Risiko eingegangen sein. Natürlich beurteilst du als Einheimischer eine Situation anders, als es ein Tourist tut. Aber wahrscheinlich beurteilst du als Einheimischer die Situation auch anders, als es ein x-beliebiger anderer Einheimischer tut.

                      Die "Bild" lese ich mit sehr viel Skepsis. Von daher halte ich die Rekonstruktion, die man dort nachlesen kann, für keine verlässliche Infoquelle. Und vielleicht gibt es einen einfachen Grund für 8,5 Stunden Aufstieg? Zeiten alleine sind in den Bergen keine verlässliche Aussage, vielmehr geht es doch auch um Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, die Fähigkeit, die Natur (Felsen, Schnee, Wetter) lesen zu können.

                      Ein Mitreissunfall oben ist durchaus auch ohne Seil denkbar, da man zumindest einige Bereiche in Fallinine auf-/absteigt. Fällt der obere....
                      Ich denke, dass dies eine durchaus brauchbare Aussage ist. Du kennst den Berg (gehe ich von aus) und hast ausreichend Erfahrung. Ich habe allerdings den Eindruck, dass in den Medien (und auch hier) eher auf Grund von theoretischem Wissen spekuliert wird...

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                      • KiBa
                        Fuchs
                        • 12.03.2009
                        • 1140
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: schon wieder tödlicher Unfall

                        Vllt sollten wir einen neuen Thread aufmachen um drüber zu diskutieren?! Hätte auch noch ein paar nette G'Schichtn.
                        schnauzen-blog.de - Fiete und ich erzählen aus unserem Leben.

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                        • jeskodan
                          Fuchs
                          • 03.04.2007
                          • 1844
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: schon wieder tödlicher Unfall

                          zu meinem lagginhorn wissen.
                          Ich war selbst letztes Jahr oben und da hat kein einziger seil angelegt auf dem "Gletscher". Finde es auf dem Fleckerl auch ziemlich unnötig aber das soll jeder selbst entscheiden.

                          Bist noch nie aus ner Route spät rausgekommen? Noch nie auf langen Touren über 12h gekraxelt? Noch nie im Dunkeln abgeseilt? Noch nie trotz schlechter Verhälntisse irgendwo hochgequält? Immer alles nur sauber gelaufen?

                          Dann herzlichen Glückwunsch.

                          Mir gehts nicht so und ich kenne auch niemanden bei dem alles immer nur sauber lief. Ich sage nicht das es hier alles super war ich wehre mich nur dagegen aufgrund einiger Begehungszeiten zu schlussfolgern was die Leute gemacht haben.

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                          • derSammy

                            Lebt im Forum
                            • 23.11.2007
                            • 7412
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: schon wieder tödlicher Unfall

                            Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                            zu meinem lagginhorn wissen.
                            Ich war selbst letztes Jahr oben und da hat kein einziger seil angelegt auf dem "Gletscher". Finde es auf dem Fleckerl auch ziemlich unnötig aber das soll jeder selbst entscheiden.

                            Bist noch nie aus ner Route spät rausgekommen? Noch nie auf langen Touren über 12h gekraxelt? Noch nie im Dunkeln abgeseilt? Noch nie trotz schlechter Verhälntisse irgendwo hochgequält? Immer alles nur sauber gelaufen?

                            Dann herzlichen Glückwunsch.


                            Doch schon !

                            Allerdings mach ich des ja auch schon seit 30 Jahren

                            Und die Kombinatioen aus
                            - 12 H
                            - Schlechte Verhältnisse
                            - Spät Rauskommen

                            da schaut man halt dass max. 2 von den 3 Punkten zutreffen

                            dann klappts gut

                            aber 3 is dann halt ( leider) gerne 1er zuviel !

                            Kommentar


                            • Benzodiazepin
                              Fuchs
                              • 12.03.2012
                              • 1322
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: schon wieder tödlicher Unfall

                              natürlich ist jeder, der oft zu berge geht, auch schon mal zu spät auf einem gipfel gewesen. und jeder hatte schon mal glück. jeder wird schon mal den kopf eingezogen haben, da ein stein oder eis an ihm vorbeigezischt ist. und jeder hat schon oft falsche entscheidungen getroffen.
                              gefährlich wirds dann, wenn man aus dem ausbleiben eines unfalls darauf schliesst, dass man alles richtig gemacht hat. man quert im winter einen kritischen hang, es kommt keine lawine, super, der hang wurde richtig eingeschätzt. dass man gerade ne 80%-chance hatte, für immer im schnee zu verschwinden, das wird man im nachhinein nie erfahren.

                              zum thema morgenstund hat gold im mund: auf die meisten alpen-gipfel kann man auch nachmittags raufkraxeln. wenn man allerdings auf einem schneefeld unterwegs ist, eventuell gletscher vorhanden sind oder man eine rinne rauf muss, in welcher die steine vor allem durch schnee gehalten werden, dann muss man früher rauf. oder auch mal gar nicht, wenn's in der nacht nicht genügend kalt ist.
                              letztes wochenende war's warm. ich war an der dufourspitze, der schnee war trotzdem gut gefroren (wind-einfluss). gegen mittag wurde der schnee aber schwer und sulzig. da hätt ich nicht mehr unterwegs sein wollen.

                              haftungsausschluss: dies ist keine verurteilung der betroffenen bergsteiger, dies ist keine spekulation über den grund des absturzes, diese aussagen erheben nicht den anspruch, alleinseligmachend zu sein.
                              experience is simply the name we give to our mistakes

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                              • HUIHUI
                                Fuchs
                                • 07.08.2009
                                • 2140
                                • Privat

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                                AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                Zitat von bjoernsson Beitrag anzeigen
                                Die Frage ist doch: Was bringt uns diese Diskussion zu diesem konkreten Unfall? Ich denke, keiner von uns kannte die sechs Bergsteiger.
                                .......
                                Aber machen wir alle nicht Fehler in den Bergen - nur haben wir dann bislang das entsprechende Glück gehabt, dass diese Fehler nicht tödlich endeten.

                                Ich finde es auch nicht verkehrt, über diverse (Fehl-)Verhalten am Berg zu diskutieren. Aber im Zusammenhang mit diesem Unglück, dessen Umstände vielleicht niemals mit Sicherheit geklärt werden können, finde ich es falsch.
                                .......
                                Und vielleicht gibt es einen einfachen Grund für 8,5 Stunden Aufstieg? Zeiten alleine sind in den Bergen keine verlässliche Aussage, vielmehr geht es doch auch um Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, die Fähigkeit, die Natur (Felsen, Schnee, Wetter) lesen zu können.
                                Es ist ein zivilisierter Diskurs über verschiedene Meinungen, da gibt es für jeden einen Erkenntnisgewinn, das ist doch schon ne Menge. Ob jemand die Leute kennt oder nicht spielt keine Rolle, es ist ein Unfall der losgelöst von dem individuellen Schicksal technischer Betrachtung lohnt, alleine schon um zu verstehen wieso Menschen gestorben sind. Fehler die Menschen töten zu verstehen ist elementar für ein langes und gesundes Leben als "Berghobbyist", ohne geht es nicht.
                                ....
                                Glück ist das Resultat von harter Arbeit, mehrheitlich hat Leben und überleben im Hochgebirge ist auch wenig auf Glück sondern auf Reflektion und fähigkeiten zurück zu führen.
                                ....
                                Es gibt keinen einfachen Grund für solch einen Aufstieg, wenn die Rahmenbedingungen (sowohl Wetter als auch individuelle bzw Gruppenfaktoren) sich am Tourentag so darstellen das es schon im Aufstieg zig Stunden Verzögerung gibt dann sollte umgekehrt werden. Wenn du nach der Regelzeit im Aufstieg bei recht gutem Wetter noch nicht den halben Aufstieg gemacht hast dann solltest du mit so einer Gruppengröße und nem Kind bei nem 4000er stark überlegen ob es überhaupt noch einen Grund gibt weiter zu gehen.
                                Es ist höchst wahrscheinlich das es ein menschlicher Fehler war der zum Tod der Gruppe geführt hat. Wenn die Faktoren Zeit/Alpenfern/Verhalten zu unwohlem Kameraden/Gipfel trotzdem gemacht/14-Jährig dabei/Wetter in Kombination betrachtet werden dann zeigt sich schon eine recht klare Tendenz wo das Problem wahrscheinlich schon seine Ursache genommen hat.
                                Die Zeiten und die Entscheidung zum weiteren Aufstieg sind da ein wertvoller Hinweis.
                                Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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                                • Vogelfreund
                                  Erfahren
                                  • 04.08.2008
                                  • 147
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                                  AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                  Aktueller Hinweis

                                  Waren am selben Tag (03.07.2012) am Balfrin, rund 9 km Luftlinie westlich. Bei den Schneebedingungen (Neuschnee an beiden Vortagen, am 3. Juli teils Eis auf Felsen), jedoch nur "Balfrin I" erstiegen, den nördlichsten der drei Gipfelzipfel (wenn Mensch so zählen mag); wir waren da schneebedingt und weil unsere erste Tour heuer schlicht "platt". - Lagginhorn ist von Balfrin-Nord nicht sichtbar (meine ich mich zu erinnern).
                                  Bei uns ganztags kein Regen, kein Donnern, kein Gewitter. Gingen so 11 Uhr abwärts, bis dahin blauester Himmel. Dann mit Quellwolken anscheinend jeder Berg immer mal wieder in Wolken und wieder frei. Das ging bis fast abends so. Niederschlag an jenem Tag nirgends definitiv wahrgenommen.
                                  Im Abstieg war das Gr.Bigerhorn (Normalroute von Bordierhütte) vom Charakter eine ganz andere Tour als der Aufstieg morgens. Im Aufstieg in der Höhe meist gefroren und fest, nach Mittag weich mit reichlich Fußausrutschen auf weichem Schnee. Ausgelöste Schneebretter haben wir nirgends gesehen; gabs da nicht. Aufsteiger zum Ulrichshorn (von Bordier) lösten lediglich kleine Schneestücke aus, nichts Größeres (Beob. mit Fernglas).

                                  War zweimal auf dem Lagginhorn:
                                  27.07.1998 praktisch aper bis oben.
                                  23.07.2008 satt viel Firn oben. Steigeisen+Pickel sehr sinnvoll, angeseilt hatten wir (2) aber nicht. Waren da auch erst nach Mittag (ganz bewußt) gestartet, 16 Uhr oben und 18 Uhr im Rückweg an der Weismiesshütte weiter talwärts gegangen. Eine solche Spielform ist möglich, sind die Bedingungen entsprechend und ist Mensch ausreichend geübt.

                                  Der Unfall tragisch, zweifelsfrei. Untersuchungen der CH-Behörden laufen. Spekulationen helfen nix.
                                  Dennoch, vermute Ursache in individuellen Fehlern mit zu viel Pech auf einmal.

                                  Vf

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                                  • katue
                                    Anfänger im Forum
                                    • 03.06.2012
                                    • 14
                                    • Privat

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                                    AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                    Erneuter Todesfall in den Walliser Alpen
                                    http://www.blick.ch/news/schweiz/niederlaender-stuerzt-am-dent-blanche-in-den-tod-id1954842.html

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                                    • stefan87
                                      Erfahren
                                      • 22.11.2009
                                      • 441
                                      • Privat

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                                      AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                      Das was ich immer so "toll" an diesen Diskussionen finde ist, das wenn irgend eine prominente Bergsteigerpersönlichkeit verunglückt, dann ist es einfach schrecklich aber niemand wagt es so wirklich über die Umstände zu diskutieren . - Wenn aber irgendewelche "Touristen" verunglücken dann wird gleich über deren Unfähigkeit hergezogen.


                                      Irgendwie werden die Berge doch immer mehr als Freizeitpark betrachtet und nicht mehr als unerschlossene, menschenfeindliche Wildniss. Da werden dann tolle bunte Topos erstellt, z.B. wie vom Fünf-Gipfel-Klettersteig oder dem Jubiläumsgrat im Freizeitpark-Übersichtskarten-Look und dann werden unterwegs Schilder aufgehängt, wo drauf steht "alpine Erfahrung nötig". "Hmm - an der Wolfsschlucht in Wildbadkreuth steht das auch ... ach dann mach ich den Jubigrat doch auch locker."

                                      "Ich dachte der Jubiläumsgrat wäre ein Wanderweg."
                                      "Warum soll ich denn eine umfangreiche Notfallausrüstung mitnehmen, die Bergwacht holt mich doch hier sofort raus."
                                      "Wozu Mütze und Handschuhe, wir haben doch Hochsommer?"
                                      "Wozu Steigeisen und Pickel, das ist doch garnicht als Hochtour ausgeschrieben?"

                                      ...

                                      Und von der anderen Seite der beste Spruch überhaupt:
                                      "Manche Leute sollten besser zu Hause bleiben."
                                      Ist den Leuten, die sowas sagen eigentlich bewusst, das dieser Spruch wohl erst der eigentliche Auslöser für einen Unfall ist?!

                                      Wenn mir das einer noch vor 7 bis 5 Jahren (mit 18 oder 20 Jahren) zu irgendeiner schwierigen Tour gesagt hätte, dann wäre ich wohl erst recht losgegangen (um es ihm zu zeigen).
                                      Und mal allgemein jetzt auch bei den letzten Unfällen betrachtet. Das sind auch viele Leute im Alter um die 20 Jahre, die was reißen wollen!

                                      ... Aber wir können da ja gerne weiter über Vernunft diskutieren.


                                      Gruß Stefan
                                      „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

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                                      • lina
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                                        • 12.07.2008
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                                        AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                        Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
                                        Da werden dann tolle bunte Topos erstellt, z.B. wie vom Fünf-Gipfel-Klettersteig oder dem Jubiläumsgrat im Freizeitpark-Übersichtskarten-Look und dann werden unterwegs Schilder aufgehängt, wo drauf steht "alpine Erfahrung nötig". "Hmm - an der Wolfsschlucht in Wildbadkreuth steht das auch ... ach dann mach ich den Jubigrat doch auch locker."

                                        "Ich dachte der Jubiläumsgrat wäre ein Wanderweg."
                                        Dieses Verwendung derselben Beschreibung für völlig unterschiedliche Schwierigkeitsgrade finde ich auch problematisch, das zieht sich teilweise durch bis in gedruckte Reiseführer. Dabei ist "Achtung, steil und bei Niederschlag rutschig" in den Alpen eine ganz andere Nummer als z.B. im Teutoburger Wald.

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                                        • willo
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                                          • 28.06.2008
                                          • 9799
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                                          AW: schon wieder tödlicher Unfall

                                          Legt mal die Reiseführer aus dem Stein Verlag für den Kungsleden und den WHW nebeneinander. Das list sich durchgängig so als ob der WHW schwieriger wäre. Das Problem ist, dass so lange die Skalen nicht ein und die selbe Person festlegt, oder eine breite Diskussion um deren Normierung stattfindet, diese einfach rein subjektiv bleiben.
                                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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