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Mal kurz eine OT-Frage eines Unwissenden: im Eiger-Film wird eine noch nie begange Route geklettert wie in der Beschreibung steht. Warum sind dort trotzdem schon Sicherungshaken in der Wand? Wer macht die dort hin?
OT:
"Noch nie begangen" heißt im Sportklettern dass noch niemand die Route zusammenhängend im Vorstieg und ohne "technische Hilfsmittel" geklettert ist.
OT: Diese Art der Erstbegehung einer Route ist aber so viel ich weis ein wenig verpönt... die Profis von denen ich ein paar Filme gesehen haben, arbeiten deswegen alle mit Klemmkeilen usw. ... denn irgendwann hat man gesagt, dass es keine Kunst ist, sich mit genügend Bohrhaken den Weg frei zu machen...
Im Laufe der 1960er Jahre wurden zahlreiche Anstrengungen an allen Wänden des El Capitan unternommen, die schließlich zu der Erkenntnis führten, dass jede der Wände mit genügend Hartnäckigkeit und Bohrhaken bezwungen werden konnte. Nach dieser Erkenntnis fingen einige der Kletterer an, die Fortbewegung an Bohrhaken abzulehnen und Routen zu suchen, die frei oder mit möglichst wenig technischer Kletterei durchstiegen werden konnten.
Ich glaube, die OT Frage von afterthesunset ist noch nicht vollständig/zutreffend beantwortet. THD redet meines Erachtens von was anderem als Flachlandtiroler. Da hier im Outdoorfourm nicht alle Kletterer sind, versuche ich, mit ein paar Basics zur Begriffen und Begehungsarten für Klarheiten zu sorgen.
FREI klettern ist nicht gleich CLEAN klettern.
Freiklettern heisst, ausschliesslich die natürliche Felsstruktur zur Fortbewegung nutzen. Anders als beim Free Solo (seilfreier Alleingang) geschieht die freie Begehung aber durchaus mit Sicherung, der Kletterer führt ein Seil mit und hängt dieses in Zwischensicherungen ein. Ob dieses nun Bohrhaken (--> sportklettern) oder mobile, selbst gelegte Zwischensicherungen (--> clean climbing: Klemmkeile, Friends) sind, ist für die Qualifizierung der Begehung als 'freie' Begehung nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass diese technischen Hilfsmittel nur zur Sicherung, nicht aber zur Fortbewegung genutzt werden dürfen.
Beim sportklettern sind die Fixpunkte (--> Bohrhaken) bereits im Fels. Bei der Route von Roger Schäli in der Eigernordwand handelt es sich um eine Sportkletterroute, ich nehme an, am Genferpfeiler im rechten Wandbereich. Dort gibt es bereits mehrere solche Routen, Spit verdonesque, Chant du Cygne, Deep Blue Sea, usw.
Wie das Projekt 'Urgewalten' wurden diese Routen eingerichtet und zum Teil mit Bohrhaken ausgerüstet, bedingt durch die kompakte Struktur der steilen Kalkwand wäre ansonsten eine Absicherung oftmals gar nicht möglich. Wo der Fels es zulässt, kommen ergänzend mobile Sicherungsgeräte zum Einsatz. Die Erstbegeher arbeiten sich so in teilw. freier, teilweise technischer Kletterei die Wand hoch und rüsten die Route für die freie Begehung aus, die anschliessend dann stattfinden soll.
Bei dieser freien Begehung sind die fixen Sicherungspunkte, also Stände und fixe Zwischensicherungen (Haken) bereits im Fels, lediglich das zur Absicherung nötige Material (Seil, Expressen, usw.) sowie die mobilen Sicherungsmittel (Klemmkeile, Friends) werden vom Begeher mitgeführt.
Der sportliche Wert der Begehung besteht nun darin, alle Seillängen in freier Kletterei ausschliesslich mittels der natürlich vorgegebenen Felsstruktur zu klettern. Wird eine Zwischensicherung belastet, sei dies durch Ausruhen/Ziehen an einem Haken oder durch Sturz, verliert die Begehung den Status frei und ist in Sportkletterhinsicht keine 'richtige' Begehung mehr.
Also ich denke in dem von mir beschriebenen Zitat handelt es sich um technisches Klettern. Es ist glaub ich so gemeint, dass sich die Leute mit Borhaken und Leitern und sowas den Fels hinaufgearbeitet haben.
Im Laufe der 1960er Jahre wurden zahlreiche Anstrengungen an allen Wänden des El Capitan unternommen, die schließlich zu der Erkenntnis führten, dass jede der Wände mit genügend Hartnäckigkeit und Bohrhaken bezwungen werden konnte. Nach dieser Erkenntnis fingen einige der Kletterer an, die Fortbewegung an Bohrhaken abzulehnen und Routen zu suchen, die frei oder mit möglichst wenig technischer Kletterei durchstiegen werden konnten.
FREI klettern ist nicht gleich CLEAN klettern.
ich hab nochmal gesucht und diesen Artikel gefunden, der jedoch keinen Unterschied zwischen deinem beschriebenen "Clean" und dem "Freiklettern" macht. Er unterscheidet jedoch zwischen Felsklettern, welches das technische Klettern mit einschließt. Es gibt jedoch auch noch Free SOlo... vielleicht hast du das gemeint? Das ist ganz ohne Sicherung.
Hier der Artikel:
Unter Freiklettern versteht man das Klettern an Felsen oder Kunstwänden, bei dem nur Hände und Füße zur Fortbewegung verwendet werden. Künstliche Hilfsmittel sind zur Fortbewegung nicht erlaubt. Zum Freiklettern zählen das Sportklettern mit dem dazugehörigen Bouldern, sowie das traditionelle sächsische Freiklettern[1] und das Freiklettern im Rahmen des alpinen Kletterns.
Mit Ausnahme des selten praktizierten Free-Solokletterns dürfen bei allen anderen Formen des Freikletterns Hilfsmittel wie Seil und Haken verwendet werden, allerdings nur zur Gewährleistung der Sicherheit und nicht als Kletterhilfe. Das "frei" des Wortes Freiklettern bedeutet frei von technischen Hilfsmitteln zur Fortbewegung und nicht, wie dies oft fälschlicherweise angenommen wird, frei von Sicherungsmitteln[2]. Der Unterschied zum klassischen Bergsteigen zeigt sich in der konsequenten Einhaltung der gängigen Kletter-Ethik, nach der eine Route erst dann als frei geklettert gilt, wenn diese ohne aktive Verwendung von Haken oder sonstigen Hilfsmitteln durchstiegen wurde. Hier gilt der klassische Satz wörtlich: der Weg ist das Ziel, während beim Bergsteigen das Erreichen eines Ziels unabhängig vom Weg und der Technik im Vordergrund steht.
Bei exaktem Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „Freiklettern“ nur auf die Begehungsart, unabhängig von der Art der Route. Die typische Art des Freikletterns wird aber in Sportkletterrouten ausgeübt, deshalb wird Freiklettern oft als Synonym für Sportklettern benutzt. Der Begriff Felsklettern oder Klettern ist dagegen ein Oberbegriff, der sowohl das Freiklettern wie das technische Klettern beinhaltet.
Clean meint Felsklettern ohne fix belassene Hilfsmittel. Also ausschliesslich mit mobilen Mitteln, welche nach der Benutzung wieder entfernt und mitgenommen werden. D.h. Klemmkeile, Friends, Zackenschlingen, Knotenschlingen usw. Clean deshalb, weil man mit dieser Begehungsart dem Fels die erfolgte Begehung nicht ansieht/ansehen sollte. Es bleiben insb. keine Haken oder Bohrhaken am Fels. Idealerweise auch keine anderweitigen Spuren oder Beschädigungen.
In traditionellen Rissklettergebieten wie z.B. dem Yosemite ist heute die Begehung in 'freier' Kletterei und 'cleane' Absicherung ausschliesslich mit mobilen Sicherungsmitteln verbreitet. Bohrhaken finden sich dort idR nur, wenn mobil nicht gesichert werden kann, also auf Platten und an kompakten Wänden.
Der sportliche Wert besteht dabei nicht nur in der freien Begehung an der Felsstruktur sondern an der Anbringung der mobilen Sicherungsgeräte aus der Kletterposition heraus, was gegenüber dem Klinken von Bohrhaken einen erheblichen Mehraufwand an Kraft, Zeit und Nerven bedeutet.
Natürlich kann man mit mobilen Mitteln auch technisch klettern. Bewertet dann als C0, C1, C2 , C3... als Unterart der techn. Skala A0, A1, usw. Clean heisst nicht zwingend frei, auch wenn dies heute die geläufige Begehungsart darstellen dürfte.
Mit dieser strengen Absicherungsethik stösst man an natürliche Grenzen, sobald der Fels eine Absicherung mit mobilen Gerätschaften aufgrund Fehlen geeigneter Strukturen nicht mehr zulässt.
Für einen Sportkletterer in Europa ist dies alles aber einigermassen bis völlig bedeutungslos. In Klettergärten sind die Routen heute fast durchgängig mit Bohrhaken abgesichert. Insb. in mediterranen Modegebieten.
In Mehrseillängen, alpinen Sportklettereien und/oder traditioneller angehauchten Gebieten/Kletterrouten findet sich oft eine Anzahl Haken und Bohrhaken in mehr oder minder weiten Abständen, welche je nach Nervenkostüm des Vorsteigers und sich bietender natürlicher Möglichkeiten mit selbst gelegten mobilen Sicherungsgeräten ergänzt wird/werden kann.
Rotpunkt ist frei geklettert, frei geklettert muss aber nicht rotpunkt sein.
Gruß, Eisvogel
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\"Die Sinne betrügen nicht. Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last fällt.\" Kant
Freiklettern= Sicherungsmaterial(Haken,Schlingen etc) wird nicht als Griff verwendet
Free-Solo= Freiklettern ohne Sicherung
Onsight = Freiklettern mit Durchstieg beim ersten mal ohne Infos über die Route zu haben
Flash= Freiklettern mit Durchstieg beim ersten mal mit Infos über die Route
Rotpunkt= Freiklettern mit Durchstieg (kein reinsitzen) am Stück
andere Definitionen wie Pinkpoint,Rotkreis etc sind abgeschwächte Formen von Rotpunkt
beim free solo ist nur der magnesia beutel erlaubt.
wenn man solo und nicht free solo geht, hat man zb nen seil dabei um ein zwischenstück selbst zu sichern, es wird einfach heute bei quasi allen routen das frei klettern impliziert. wobei du im prinzip mit deiner idee schon recht hast, da es auch immer noch solobegehungen gibt die technisch geklettert werden.
Hat jemand eine Idee, wie man den Film von Ueli Steck speichern kann?
Daneben noch ein weniger alpinistischer Filmtip, der mindestens für alle Slackliner interessant sein dürfte: Man on Wire, eine sehr sehenswerte und fesselnde Doku über Philippe Petit, der 1974 auf einem Seil zwischen den WTC unterwegs war /DVD ca. 10 Euro).
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