Sturztraining

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  • opa
    Lebt im Forum
    • 21.07.2004
    • 6732
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Sturztraining

    Zitat von tuan Beitrag anzeigen
    Aber es erklärt tatsächlich, warum hier kaum jemand über den 6., unteren 7. Grad hinaus kommt. (ohne jetzt überheblich klingen zu wollen!!)
    Falls tatsächlich jemand von diesem Plateau des 6. Grades runter möchte, bzw. weiter sich entwickeln möchte, dem sei das sehr gute Buch "9 von 10 Kletterern machen die gleichen Fehler" von Dave MacLeod empfohlen. Die Quintessenz daraus ist schlichtweg, ohne Stürzen geht's nicht vorwärts. Und was soll man sagen, er hat recht...
    und ich dachte immer, es wäre die absolute talentfreiheit, die verhindert, dass ich das klettern lerne. wobei hier schon einige mitdiskutieren, die schwerer klettern können: sudo, FLT, dierieke...., um nur rienige zu nennen. aber im grundsatz hast du recht. letztendlich kommt es nach meiner erfahrung schon drauf an, dass man an die sturzgrenze geht. und dann kommt es drauf an, wieviel überwindung das einen kostet. einmal gezögert, bevor man den wackligen zug macht, und schon war es das mit der begehung. gute tage ohne zögern sind bei mir aber spärlich.

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    • nunatak

      Alter Hase
      • 09.07.2014
      • 3462
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      • Meine Reisen

      AW: Sturztraining

      Tuan hat schon recht, dass man über die 6+/7-, wo von der Kraftausdauer oder bewegungstechnisch so etwa der Sicherheitspuffer der Normalkletterer endet, nur mit gelegentlichen Stürzen und der Bereitschaft, an seine Grenze zu gehen, rüberkommt.

      Es müssen aber nicht immer Seilstürze sein, um weiterzukommen. Ich sehe darin einen Vorteil der Boulderhallen. Dort kann man seinen Grenzbereich erweitern und neue Bewegungsmuster in komfortabler Absprunghöhe lernen. Manchmal passiert das sogar schon knapp über dem Boden, wenn ich an Quergänge denke, in denen man seltsam hüftsteif klebt und sich überwinden muss, einen neuen Zug oder eine ungewohnte Gewichtsverlagerung außerhalb der Komfortzone zu testen. Diese schwierigen Stellen geht man beim bouldern im Gegensatz zum Seilklettern mit mehr oder weniger vollem Kraftspeicher an, während man mit Seil oft schon etwas angepumpt ist, wenn die Schlüsselstelle kommt.

      Mit dem Zugewinn an Fingerkraft, Maximalkraft und Bewegungstechnik, die man beim Bouldern sich antrainieren kann, kann man evtl. schon ein bisschen auch beim Hallenklettern weiterkommen. Hofft jedenfalls jemand, der bekannterweise leichte Sturzprobleme hat...

      Letztlich hängt es neben dem Biss und der Sturzbereitschaft aber sicherlich auch einfach davon ab, wie oft man bereit ist oder Zeit hat zu klettern. Mit einmal Halle pro Woche kommt man einfach kaum weiter. Daneben haben das persönliche Talent (da schließe ich mich gern Opas Jammern an) und ob man verletzungsanfällig ist, Einfluss darauf, bis wohin man es beim Klettern schafft.

      Und noch was: Auch eine 4, 5 oder eine 6+ können sehr schön sein. Von daher ist es vollkommen OK, wenn man damit zufrieden ist und seinen Spaß dabei hat. Nicht jeder hat das Bedürfnis sich unbedingt beim Klettern weiterzuentwickeln.
      Zuletzt geändert von nunatak; 01.02.2018, 10:19.

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      • TeilzeitAbenteurer
        Fuchs
        • 31.10.2012
        • 1416
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        AW: Sturztraining

        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
        Grundsätzlich natürlich schon, aber es gibt auch Situationen, in denen sinnvolles Spotten kaum möglich ist oder nicht ganz ungefährlich.
        Von einer Boulderhalle, in der sich Dächer so hoch über der Matte befinden, dass ich bei einem Sturz meinen Spotter plätten könnte, würde ich mich auch fern halten. Sowas wäre mir bislang aber noch nicht untergekommen. Persönlich hatte ich in noch keiner Halle das Bedürfnis nach einem Spotter. Die wenigen Ereignisse, wo ein solcher den unkontrollierte Einschlag auf der Matte hätte verhindern können, waren zwar nicht unbedingt angenehm, aber folgenlos.
        Ansonsten sollte ein Spotter natürlich sinnvollerweise in der Lage sein, seine Aufgabe ohne unkalkulierbares Risiko für sich selbst auszuführen.

        Edit: Bouldern ist sicherlich gut geeignet, sein Leistungslimit zu verschieben ohne sich allzu intensiv mit Stürzen auseinandersetzen zu müssen. In meiner Kletteranfangszeit war Felsklettern aufgrund der Anreise immer eine Tagesaktion, die nur bei sicherer und guter Wettervorhersage und dementsprechend nicht beliebig oft stattfand. Dazu wurde vielfach mit mobilen Sicherungen geklettert, die ich nicht freiwillig auf ihre Zuverlässigkeit testen wollte. Durch's regelmäßige Bouldern konnte ich trotzdem die gekletterten Schwierigkeiten steigern, ohne dass das mit einer signifikant höheren Sturzgefahr verbunden gewesen wäre.
        Zuletzt geändert von TeilzeitAbenteurer; 01.02.2018, 10:42.

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        • Schoenwettersportler
          Erfahren
          • 08.07.2016
          • 427
          • Privat

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          AW: Sturztraining

          Zitat von nunatak Beitrag anzeigen

          Und noch was: Auch eine 4, 5 oder eine 6+ können sehr schön sein. Von daher ist es vollkommen OK, wenn man damit zufrieden ist und seinen Spaß dabei hat. Nicht jeder hat das Bedürfnis sich unbedingt beim Klettern weiterzuentwickeln.
          Da hat ja auch Tuan nichts anderes behauptet. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Bis 6+/7- geht es rasend schnell und danach musste ich schon sehr viel investieren, um weiter besser zu werden. Und das ist leider auch ganz schnell wieder weg, wenn ich ne Weile nicht klettern gehe(n kann). Und zwar sowohl vom Kopf als auch von der Fingerkraft her.

          Beim Bouldern kommt es wirklich drauf an, wie geschraubt ist. War schon in tollen Boulderhallen, in denen es wirklich Spaß gemacht hat. Hier bei meiner "Heimathalle" ist das leider ziemlich lahm. Alles sehr kraftlastig und stark überhängend. Das bringt mir für Draußen halt garnix. Dort gibt es keine Dächer mit ausschließlich Henkeln. Und beim Bouldern am Fels, das muss ich unumwunden zugeben, habe ich einfach zu viel Schiss.

          PS: Das Buch schau ich mir mal an, danke.

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          • JHL
            Erfahren
            • 16.10.2015
            • 267
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            AW: Sturztraining

            Zitat von tuan Beitrag anzeigen
            [...]

            Täusche ich mich, oder ist für viele hier das Sicherheitsbedürfnis/ Angstbefinden beim Klettern schon extrem, um nicht zu sagen übertrieben, hoch? Für mich liest sich das alles nach steril, in Watte gepackt, und bitte nicht die Komfortzone verlassen.
            Das ist natürlich legitim, und jedem selbst überlassen, mit welcher Motivation er an's Klettern geht.
            Mein Weg ist das überhaupt nicht. Nicht mal im Ansatz...
            Aber es erklärt tatsächlich, warum hier kaum jemand über den 6., unteren 7. Grad hinaus kommt. (ohne jetzt überheblich klingen zu wollen!!)
            [...]
            An der Anzahl an Topropern in unserer Halle gemessen, entwickelt sich (Hallen!-) Klettern scheinbar zu einem Wohlfühl-Trendsport wie Spinning, lockeres Hausrunde-Joggen und Mountainbiken auf Forstwegen.

            In unserer Familiengruppe gibt es einige, die (wieder Hallen!-) Bouldern nicht mögen, WEIL häufiger Probleme geschraubt werden, die ... interessante, spezielle Bewegungsabläufe verlangen und man dadurch schneller mal einen Abflug macht, als in der Kletterhalle. Ich persönlich finde die Möglichkeiten, beim Bouldern gezielt zu trainieren, aber eben auch mal sorgenfrei an der Grenze zu spielen, total genial

            Angeregt durch diesen Thread habe ich mich mal umgehört, wieso eigentlich in meinem Hallen-Sportkletter-Umfeld so selten gestürzt wird. Da war sehr breit die Überzeugung, dass man einfach nicht ins Seil stürzt. Punkt. Reinsetzen, wenns nicht mehr geht, ja. Vorzeitig ablassen, ja. Zurück klettern, ja. ABER MAN STÜRZT NICHT! Da habe ich dann irgendwie schon fast ein schlechtes Gewissen gekriegt.
            May the wind be at your back
            Good fortune touch your hand
            May the cards lay out a straight
            All from your command

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            • TeilzeitAbenteurer
              Fuchs
              • 31.10.2012
              • 1416
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              AW: Sturztraining

              Zitat von Schoenwettersportler Beitrag anzeigen
              Alles sehr kraftlastig und stark überhängend. Das bringt mir für Draußen halt garnix. Dort gibt es keine Dächer mit ausschließlich Henkeln. Und beim Bouldern am Fels, das muss ich unumwunden zugeben, habe ich einfach zu viel Schiss.
              Vielleicht bringt dir das beim draußen klettern sogar was. Mehr Kraft schadet da auch nicht, solange die Technik nicht leidet. Spaß macht es allerdings nicht. Ich geh auch ungern in solche Hallen. Eigentlich ist der Hauptgrund, warum ich ungerne in Kletterhallen gehe, dass die Routen dort in der Regel kraftausdauerlastig sind und sonst keinen Reiz bieten. Da ist die hiesige Boulderhalle zum Glück besser aufgestellt.

              Zitat von JHL Beitrag anzeigen
              ...interessante, spezielle Bewegungsabläufe verlangen und man dadurch schneller mal einen Abflug macht, als in der Kletterhalle. Ich persönlich finde die Möglichkeiten, beim Bouldern gezielt zu trainieren, aber eben auch mal sorgenfrei an der Grenze zu spielen, total genial
              +1

              Edit: Wobei ich aufgrund des oben genannten Problems der Routen in Kletterhallen auch vergleichsweise selten stürze. Es oft ist einfach "zu gut" abschätzbar, wie weit ich noch komme und wenn es sicher nicht bis zum Ende reichen wird, kletter ich auch nicht, bis mir die Arme aufgehen, sondern setze mich am Haken vorher ins Seil.
              Draußen sind die Routen dagegen in der Regel inhomogener. Da gilt, gerade beim Onsight-Versuch in der mutmaßlichen Schlüsselstelle, öfter mal das Prinzip Risiko in der Hoffnung, dass einer der kommenden Griffe zur Erholung taugt. Das führt dann deutlich häufiger zum Abflug.
              Zuletzt geändert von TeilzeitAbenteurer; 01.02.2018, 10:57.

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              • nunatak

                Alter Hase
                • 09.07.2014
                • 3462
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                AW: Sturztraining

                Zitat von Schoenwettersportler Beitrag anzeigen
                Da hat ja auch Tuan nichts anderes behauptet. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Bis 6+/7- geht es rasend schnell und danach musste ich schon sehr viel investieren, um weiter besser zu werden. Und das ist leider auch ganz schnell wieder weg, wenn ich ne Weile nicht klettern gehe(n kann).
                Ich habe Tuan damit nicht kritisiert. Er hat sich nicht darüber beschwert, dass die Leute in den unteren Graden bleiben. Ich wollte mit meinem Nachsatz nur ausdrücken, dass viele Leute vollkommen glücklich und unambitioniert in den unteren Graden unterwegs sind. Plaisirklettern ist schön und absolut OK, ob am Seil oder in der Halle. Nur denjenigen, die schwerer klettern wollen und unzufrieden mit ihrem Level sind, sollte man empfehlen, sich aktiv darum zu kümmern.
                Zuletzt geändert von nunatak; 01.02.2018, 14:59.

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                • rumpelstil
                  Alter Hase
                  • 12.05.2013
                  • 2701
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                  AW: Sturztraining

                  Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                  Täusche ich mich, oder ist für viele hier das Sicherheitsbedürfnis/ Angstbefinden beim Klettern schon extrem, um nicht zu sagen übertrieben, hoch? (...)
                  Aber es erklärt tatsächlich, warum hier kaum jemand über den 6., unteren 7. Grad hinaus kommt.
                  Auf mich trifft das zu.
                  Ich klettere seit vielen Jahren in dem Bereich. Eine Weile habe ich mir Stress gemacht weil ich unbedingt besser werden wollte. Aber meine Psyche wie auch die Gegebenheiten haben es nicht hergegeben. Damals gab kaum Kletterhallen, zum draussen klettern kam ich einfach zu wenig. Wenn ich dann mal draussen klettern konnte, "musste" es unbedingt etwas Schweres sein. Dazwischen bin ich an irgendwelchen komischen Kunstwänden geklettert... Ich hatte Angst und diese nicht in Griff bekommen. Der Spass ging dabei komplett flöten. Und ich habe mich mehrere Male verletzt.

                  Als ich dann kleine Kinder hatte, bin ich kaum geklettert.
                  Als ich wieder mehr dazu gekommen bin, habe ich mich auf's stressfreie Klettern verlegt. Das heisst nicht, dass ich mich keinen Herausforderungen mehr stelle. Aber ich mache nichts mehr, was mir seit vielen Jahren Angst macht bzw nur im Nachstieg.
                  Ich steige (draussen) nur voraus, wenn ich mich wirklich dazu bereit fühle.
                  Ich mache nur die Routen, die mich wirklich locken und wo ich Lust drauf habe, einzusteigen.
                  Ich klettere nur so schwer, wie ich grad mag. Egal, wenn es halt nur mal ein paar 5er Routen sind.
                  Ich bouldere die Routen, wo ich einen Sturz gern in Kauf nehme.

                  Seither habe ich wieder Spass am Klettern. Besser werde ich so natürlich nicht, das ist mir aber herzlich egal, weil ich nicht bereit bin, das zu investieren, womit ich besser werden würde.

                  Das Ganze hat vielleicht auch damit zu tun, dass man nicht mehr so leicht heilt, wenn man etwas älter wird. Und dass ich meinen Körper auch noch für anderes brauche als für Klettern (das mit wichtiger ist). Da ist es mir das gewisse Risiko einer z.B. Umknickverletzung oder Abrutschen am Aufleger einfach nicht wert.

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                  • tuan
                    Fuchs
                    • 22.10.2009
                    • 1038
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                    AW: Sturztraining

                    Um das klar zu stellen, ich wollte mit meinem Post niemandem vorschreiben, wie schwer er/ sie zu klettern hat. Oder wieviel beim Klettern riskiert wird. Oder sonst irgendwelche Vorschriften in den Raum stellen.
                    Jeder soll das klettern, und es so klettern, wie er Spaß an der Sache hat! (diese Freiheit ist doch das Schöne am Klettern)
                    Das möchte ich ganz klar betonen!

                    Ich kann mich nur nicht dem Eindruck erwehren, daß gerne bewundernd und mit dem Wunsch sowas auch klettern zu können, so manche Tour, oder höherer Schwierigkeitsgrad, oder riskantere Kletterei, kommentiert wird.
                    Das wiederum ruft bei mir den Eindruck hervor, das der Kommentierende so etwas auch gerne klettern möchte, es aber nicht kann. Und wenn ich eben in diesem Zusammenhang lese wieviel Angst und Vorsicht hier im Raum steht, dann kann ich eben nur den Tip geben: Leute, wenn ihr besser werden wollt, dann müßt ihr an die Sturzgrenze und darüber hinaus gehen, sonst wird das nix.
                    Nicht mehr,nicht weniger...

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                    • opa
                      Lebt im Forum
                      • 21.07.2004
                      • 6732
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                      AW: Sturztraining

                      Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                      Um das klar zu stellen, ich wollte mit meinem Post niemandem vorschreiben, wie schwer er/ sie zu klettern hat. Oder wieviel beim Klettern riskiert wird. Oder sonst irgendwelche Vorschriften in den Raum stellen.
                      Jeder soll das klettern, und es so klettern, wie er Spaß an der Sache hat! (diese Freiheit ist doch das Schöne am Klettern)
                      Das möchte ich ganz klar betonen!

                      Ich kann mich nur nicht dem Eindruck erwehren, daß gerne bewundernd und mit dem Wunsch sowas auch klettern zu können, so manche Tour, oder höherer Schwierigkeitsgrad, oder riskantere Kletterei, kommentiert wird.
                      Das wiederum ruft bei mir den Eindruck hervor, das der Kommentierende so etwas auch gerne klettern möchte, es aber nicht kann. Und wenn ich eben in diesem Zusammenhang lese wieviel Angst und Vorsicht hier im Raum steht, dann kann ich eben nur den Tip geben: Leute, wenn ihr besser werden wollt, dann müßt ihr an die Sturzgrenze und darüber hinaus gehen, sonst wird das nix.
                      Nicht mehr,nicht weniger...

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                      • placeboi
                        Anfänger im Forum
                        • 17.12.2017
                        • 27
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                        AW: Sturztraining

                        Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                        Von einer Boulderhalle, in der sich Dächer so hoch über der Matte befinden, dass ich bei einem Sturz meinen Spotter plätten könnte, würde ich mich auch fern halten.
                        Eher so tief. Aus eineinhalb Metern möchte ich kopfvoran auch nicht auf eine Matte fliegen, aber für den Spotter bleibt wenig Platz.

                        Zitat von Schoenwettersportler Beitrag anzeigen
                        Hier bei meiner "Heimathalle" ist das leider ziemlich lahm. Alles sehr kraftlastig und stark überhängend. Das bringt mir für Draußen halt garnix. Dort gibt es keine Dächer mit ausschließlich Henkeln.
                        Das hängt natürlich stark vom Gebiet ab. Im Grimselgebiet wird es eher weniger bringen, aber in den Dolomiten muss man gar nicht so schwer klettern, um Überhänge in den Routen zu haben.

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                        • rumpelstil
                          Alter Hase
                          • 12.05.2013
                          • 2701
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                          AW: Sturztraining

                          Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                          Um das klar zu stellen, ich wollte mit meinem Post niemandem vorschreiben, wie schwer er/ sie zu klettern hat. Oder wieviel beim Klettern riskiert wird.
                          Kam auch gar nicht so rüber!
                          Ich wollte nur aus meiner Sicht beschreiben, warum ich eben die Risiken nicht eingehe und den Aufwand nicht betreibe. Natürlich würde ich gerne schwerer Klettern, aber eben nicht "um diesen Preis". Das klingt jetzt aber zu heftig, denn wenn ich von einer Sache total begeistert bin, dann ist das kein hoher Preis und kein hohes Risiko und kein hoher Aufwand.

                          Für mich habe ich gemerkt, dass für mich der Aufwand und Ertrage für das Klettern nicht zusammenpasst, sondern zu Stress führt. Deshalb investiere ich meine Energie und Engagement lieber anderswo als darin, im Klettern grossartig besser zu werden.

                          Trotzdem bleib Klettern für mich ein grossartiger, schöner, toller Sport, der vor allem ein grosser Teil meiner Ferien mit viel Freude ausfüllt - halt eben in überschaubaren Graden.

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                          • Nita
                            Fuchs
                            • 11.07.2008
                            • 1722
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Sturztraining

                            Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                            In starken Überhängen sind die Züge meißt super dynamisch? Stimmt schlichtweg nicht...
                            Das kommt stark auf die Halle und wahrscheinlich auf die (Un)Fähigkeit, kleine Griffe zu halten, an.

                            Zitat von tuan Beitrag anzeigen
                            Täusche ich mich, oder ist für viele hier das Sicherheitsbedürfnis/ Angstbefinden beim Klettern schon extrem, um nicht zu sagen übertrieben, hoch? Für mich liest sich das alles nach steril, in Watte gepackt, und bitte nicht die Komfortzone verlassen.
                            Ja, ich denke, Du täuschst Dich. Schau Dich in Deiner Halle um - die allerwenigsten werden innerhalb ihrer Komfortzone sein. Hier sind zudem Menschen, die relativ erfahren sind und wissen, wo sie sich zurückhalten können oder wollen und wo ihnen das Risiko es wert ist, eingegangen zu werden. Das ist eher ein Zeichen der Reife, nicht der Ängstlichkeit. Ich z.B. fände es äußerst dumm, mir beim Sturztraining einen Fuß zu verknacksen oder mal wieder beim Bouldern die Ringbänder oder was auch immer zu zerren; passiert es dagegen in einer Traumroute am Berg (hoffentlich nicht), so ist es nicht der Rede wert.

                            Zitat von JHL Beitrag anzeigen
                            An der Anzahl an Topropern in unserer Halle gemessen, entwickelt sich (Hallen!-) Klettern scheinbar zu einem Wohlfühl-Trendsport wie Spinning, lockeres Hausrunde-Joggen und Mountainbiken auf Forstwegen.
                            OT: Du warst schon mal beim Spinning? Da gibts so `nen Widerstandsregler... ausgiebig bedienen und das Brechtütchen schon mal bereit legen ;)

                            Übrigens: Gerade im Toprope, welches nördlich des Mains ja üblich ist, kann man den Kopf als Störfaktor komplett eliminieren und physisch durchaus hart an die Grenzen gehen. Sprich man kann eine Stelle so oft versuchen wie man will, das Risiko geht trotzdem gegen Null - wer wollte hier seinen Grenzbereich erweitern? Wir selbst klettern meist im Vorstieg ein, danach kann 0%-100% toprope sein.

                            Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                            Ich mag das "Klettern aus der Körperspannung".
                            +1 Und auch alle Möglichkeiten, die Füße höher als die Hände zu platzieren

                            Ich finde es auch sehr schön, wie Du Deine Motivation beschreibst.

                            Jeder entscheidet für sich selbst, ob das "Preis-Leistungs-Verhältnis" für einen stimmt. Denn investiert man mehr ins eine, hat man weniger Ressourcen fürs andere. Besser klettern zu wollen, aber nicht bereit sein, mehr dafür zu tun bedeutet noch nicht, dass man neidisch ist; das ist eine bewusste Entscheidung.

                            Ich habe mit 80kg+ eine denkbar ungünstige Ausgangslage, dazu einige weitere Sporttermine pro Woche und einen ziemlich zeitintensiven Beruf, den ich mag und nicht vernachlässigen will. Sprich es bleiben 1-1,5x/Woche fürs klettern. Nun bin ich eben in diesem unteren 7. Grad, wohin es angeblich (für manche...) rasend schnell geht. Noch komme ich langsam voran; objektiv gesehen, wird das Potential aber bald ausgeschöpft sein. Da wäre mir der Aufwand, einen Abend mehr pro Woche in der Kletterhalle zu verbringen, den eventuellen Fortschritt schlicht nicht wert (was mich jedoch nicht daran hindert, in der Halle meinen Spaß zu haben und mich auch am nächsten Morgen noch alt zu fühlen).
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                            • Nobodyisperfect
                              Erfahren
                              • 12.02.2013
                              • 169
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                              AW: Sturztraining

                              Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                              Das kommt stark auf die Halle und wahrscheinlich auf die (Un)Fähigkeit, kleine Griffe zu halten, an.



                              Ja, ich denke, Du täuschst Dich. Schau Dich in Deiner Halle um - die allerwenigsten werden innerhalb ihrer Komfortzone sein. Hier sind zudem Menschen, die relativ erfahren sind und wissen, wo sie sich zurückhalten können oder wollen und wo ihnen das Risiko es wert ist, eingegangen zu werden. Das ist eher ein Zeichen der Reife, nicht der Ängstlichkeit. Ich z.B. fände es äußerst dumm, mir beim Sturztraining einen Fuß zu verknacksen oder mal wieder beim Bouldern die Ringbänder oder was auch immer zu zerren; passiert es dagegen in einer Traumroute am Berg (hoffentlich nicht), so ist es nicht der Rede wert.

                              Ich denke, tuan täuscht sich nicht. Ich stimme dir zu, dass es äußerst doof wäre sich beim Sturztraining den Fuß zu verknacksen. Oberste Priorität hat ganz klar wieder gesund nach Hause zu fahren. Aber schließt das Eine wirklich das Andere aus? Woher rührt die Angst sich beim Sturztraining zu verletzen? Es gibt viele erfahrene Kletterer, da stimme ich dir ebenfalls zu. Sind sie aber zugleich erfahren im Stürzen? Ich glaube da liegt das Problem. Wie in vielen anderen Lebenslagen auch fängt man klein an und steigert sich mit seinen Erfahrungen, heißt, es wäre fahrlässig direkt mit meterweiten Stürzen zu beginnen.
                              Ich klettere mittlerweile seit 13 Jahren. In den Anfangsjahren hatte ich wahnsinnige Sturzangst, also bin ich möglichst nicht gefallen. Im Nachhinein betrachtet kann ich sagen, dass es meine Kletterleistung stark beschränkt hat. Auf die Idee von Sturztraining bin ich damals nicht gekommen.Seit einigen Jahren gehört es in der Halle einfach dazu und das aus allen Lagen. Bei gut 100 Hallenklettertagen im Jahr kann ich bisher sagen, dass sich weder meine Frau noch ich mich bei Stürzen verletzt haben oder eine Situation hatten, von der wir sagen würden: Glück gehabt.
                              Ob wir bisher einfach Glück hatten oder es daran liegt, dass wir mittlerweile bestens eingespielt sind und uns von klein auf gesteigert haben, lass ich mal unbewertet.

                              by the way: bei anderen Kletterpartnern klettere ich auch anders und falle weniger, es sei denn, ich bin mir sicher, dass er erfahren im Sichern von Stürzen ist.



                              OT: Du warst schon mal beim Spinning? Da gibts so `nen Widerstandsregler... ausgiebig bedienen und das Brechtütchen schon mal bereit legen ;)

                              Übrigens: Gerade im Toprope, welches nördlich des Mains ja üblich ist, kann man den Kopf als Störfaktor komplett eliminieren und physisch durchaus hart an die Grenzen gehen. Sprich man kann eine Stelle so oft versuchen wie man will, das Risiko geht trotzdem gegen Null - wer wollte hier seinen Grenzbereich erweitern? Wir selbst klettern meist im Vorstieg ein, danach kann 0%-100% toprope sein.

                              Ich sehe den Kopf mittlerweile gar nicht mehr als Störfaktor. Er gehört einfach dazu. Manchmal sind nicht die Kletterzüge die Schwierigkeit, sondern die eigene mentale Stärke und das macht doch gerade das Klettern aus, dass es so komplex ist und viele Faktoren passen müssen, um eine Route durchzusteigen.



                              +1 Und auch alle Möglichkeiten, die Füße höher als die Hände zu platzieren

                              Ich finde es auch sehr schön, wie Du Deine Motivation beschreibst.

                              Jeder entscheidet für sich selbst, ob das "Preis-Leistungs-Verhältnis" für einen stimmt. Denn investiert man mehr ins eine, hat man weniger Ressourcen fürs andere. Besser klettern zu wollen, aber nicht bereit sein, mehr dafür zu tun bedeutet noch nicht, dass man neidisch ist; das ist eine bewusste Entscheidung.

                              Ich habe mit 80kg+ eine denkbar ungünstige Ausgangslage, dazu einige weitere Sporttermine pro Woche und einen ziemlich zeitintensiven Beruf, den ich mag und nicht vernachlässigen will. Sprich es bleiben 1-1,5x/Woche fürs klettern. Nun bin ich eben in diesem unteren 7. Grad, wohin es angeblich (für manche...) rasend schnell geht. Noch komme ich langsam voran; objektiv gesehen, wird das Potential aber bald ausgeschöpft sein. Da wäre mir der Aufwand, einen Abend mehr pro Woche in der Kletterhalle zu verbringen, den eventuellen Fortschritt schlicht nicht wert (was mich jedoch nicht daran hindert, in der Halle meinen Spaß zu haben und mich auch am nächsten Morgen noch alt zu fühlen).
                              .

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                              • Nita
                                Fuchs
                                • 11.07.2008
                                • 1722
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                                AW: Sturztraining

                                Zitat von Nobodyisperfect Beitrag anzeigen
                                Ich denke, tuan täuscht sich nicht. Ich stimme dir zu, dass es äußerst doof wäre sich beim Sturztraining den Fuß zu verknacksen. Oberste Priorität hat ganz klar wieder gesund nach Hause zu fahren. Aber schließt das Eine wirklich das Andere aus? Woher rührt die Angst sich beim Sturztraining zu verletzen?
                                Ich durfte zwei Mal an so etwas teilnehmen, einmal drinnen und einmal draußen, beide Male merkte ich es noch wochenlang danach. Außerdem gibt im Freundeskreis mehrere leicht Verletzte - beim Sturz*training* brauche ich es nicht.



                                Wenn ich dagegen beim "richtigen" Klettern falle, bin ich dankbar, im Seil zu landen; wahrscheinlich eine Einstellung aus den Bergen. Passierte mit diese Woche 4x, davon 3x, weil das Klippen nicht mehr funktionierte. Dann ist es halt so.


                                Mit dem Rest von Dir bin ich prinzipiell einverstanden. Und klar ist das Interessante am Klettern eben dieses Zusammenspiel von allen Körperteilen, nicht zuletzt vom Kopf. Es ist interessant zu merken, wie die Unterschiede sind, wenn hier oben das Toprope zumindest zu Beginn Standard ist, während im Süden direkt vorgestiegen wird. Letztendlich denke ich, dass die beiden Wege zum gleichen Ziel führen, wir steigen nur quer ein, wenn wir bereits sicher unterwegs sind, und Ihr steigert Euch kontinuierlich von Anfang an.

                                Auf jeden Fall eine interessante Diskussion, man stellt sich selbst ein paar Fragen.
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                                • JHL
                                  Erfahren
                                  • 16.10.2015
                                  • 267
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                                  AW: Sturztraining

                                  Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                  [...]


                                  OT: Du warst schon mal beim Spinning? Da gibts so `nen Widerstandsregler... ausgiebig bedienen und das Brechtütchen schon mal bereit legen ;)

                                  Übrigens: Gerade im Toprope, welches nördlich des Mains ja üblich ist, kann man den Kopf als Störfaktor komplett eliminieren und physisch durchaus hart an die Grenzen gehen. Sprich man kann eine Stelle so oft versuchen wie man will, das Risiko geht trotzdem gegen Null - wer wollte hier seinen Grenzbereich erweitern? Wir selbst klettern meist im Vorstieg ein, danach kann 0%-100% toprope sein.


                                  [...].
                                  OT: Oh, danke. Gefunden!

                                  Ich streite nicht ab, dass Toprope-Klettern auch innerhalb eines abwechslungsreichen, gezielten Trainings(-plans) Sinn macht und natürlich kann man auch da an (Kraft-Ausdauer-) Grenzen gehen. Grad gegen Ende einer "Einheit" hänge ich mich auch gern nochmal einfach ein. Aber es ging in der zitierten Nebenlinie ja eben um die fehlende Bereitschaft, seine Komfortzone zu verlassen, um sportlich (auch mental) über sich hinaus zu wachsen. Diesen Hang zum Wohlfühlsport konnte ich nunmal bei den von mir aufgelisteten Beispielen besonders deutlich beobachten.
                                  May the wind be at your back
                                  Good fortune touch your hand
                                  May the cards lay out a straight
                                  All from your command

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                                  • Nobodyisperfect
                                    Erfahren
                                    • 12.02.2013
                                    • 169
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                                    AW: Sturztraining

                                    @Nita:
                                    Nachdem soviele schlechte Erfahrungen mit Sturztraining gepostet wurden, wollte ich einfach mal die andere Seite darstellen. Ehrlich gesagt wundert es mich doch sehr, dass scheinbar doch so viele schlechte Erfahrungen damit machen.

                                    Ich denke mir einfach, Stürze kann man nie zu 100% ausschließen. Wenn mir drei Meter über dem Haken ein Griff oder Tritt ausbricht, bin ich froh, wenn ich instinktiv die richtige Körperhaltung einnehme und mein Sicherer nicht vor Schreck einfach nur fest zumacht, so dass ich maximal hart in die Wand einschlage, sondern angemessen reagiert. Da sehe ICH nämlich das Verletzungspotential. Woher soll auch jemand wissen was er zu erwarten hat, wenn er nie das Stürzen bzw. das angemessene Halten von Stürzen geübt hat?!

                                    Nicht dass ich falsch verstanden werde: es gibt immer wieder Routen und Stellen, an denen ich nicht fallen möchte / darf, wenn es objektiv gefährlich oder kritisch ist. Stürzen ist noch lange nicht in allen Routen eine Option.



                                    Nachdem schon das Buch 9von 10 Kletterern... empfohlen wurde, möchte ich noch den Rock Warrior empfehlen. Nicht ganz einfacher Schreibstil,aber dennoch ein sehr gutes Buch.

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                                    • Nita
                                      Fuchs
                                      • 11.07.2008
                                      • 1722
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                                      Zitat von JHL Beitrag anzeigen
                                      . Diesen Hang zum Wohlfühlsport konnte ich nunmal bei den von mir aufgelisteten Beispielen besonders deutlich beobachten.
                                      Da weiche ich schon wieder ordentlich ab... aber ich denke, der Eindruck liegt an der Masse. Fitness ist in Mode, es klettern, joggen usw. viel mehr Menschen als früher. Sprich die, denen Du den Hang zum Wohlfühlsport bescheinigst, saßen früher mit Chips vorm Fernseher.

                                      @Nobodyisperfect: Habe Dich übersehen, sorry. Gebe Dir mit dem Sichern Recht. Spielt für mich aber hauptsächlich als Sichernde eine Rolle, da die Kletterpartner allesamt deutlich leichter sind. Und danke für die Empfehlung, werde mir die Bücher mal anschauen.

                                      So langsam klingt es nach einem ODS-Klettertreffen-WE
                                      Zuletzt geändert von Nita; 03.02.2018, 11:55.
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                                      • Schoenwettersportler
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                                        • 08.07.2016
                                        • 427
                                        • Privat

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                                        OT:
                                        Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                        Fitness ist in Mode, es klettern, joggen usw. viel mehr Menschen als früher. Sprich die, denen Du den Hang zum Wohlfühlsport bescheinigst, saßen früher mit Chips vorm Fernseher.
                                        Zumindest das sehe ich anders. Die, die heute "Wohlfühlsport" in den Bereichen Fitness, Klettern etc. betreiben haben früher die unteren Ligen im Handball, Volleyball, Tischtennis etc. befüllt. Dort brechen nämlich massiv Mannschaften weg, weil es einfach nicht mehr genug Leute gibt. Passt aber zum Zeitgeist, denn bei den Sportarten, die heute im Trend liegen, muss ich mich zeitlich nicht nach anderen (beim Klettern halt nur nach meinem Partner) richten und bin nicht an einen starren Zeitplan (Montag und Donnerstag Training, Samstag Spieltag) gebunden.

                                        PS: Das mit dem Klettertreffen klingt doch eigentlich ganz witzig, zumindest regional.

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                                        • tuan
                                          Fuchs
                                          • 22.10.2009
                                          • 1038
                                          • Privat

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                                          AW: Sturztraining

                                          Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                          Das kommt stark auf die Halle und wahrscheinlich auf die (Un)Fähigkeit, kleine Griffe zu halten, an.

                                          Ja, ich denke, Du täuschst Dich. Schau Dich in Deiner Halle um - die allerwenigsten werden innerhalb ihrer Komfortzone sein. Hier sind zudem Menschen, die relativ erfahren sind und wissen, wo sie sich zurückhalten können oder wollen und wo ihnen das Risiko es wert ist, eingegangen zu werden. Das ist eher ein Zeichen der Reife, nicht der Ängstlichkeit. Ich z.B. fände es äußerst dumm, mir beim Sturztraining einen Fuß zu verknacksen oder mal wieder beim Bouldern die Ringbänder oder was auch immer zu zerren; passiert es dagegen in einer Traumroute am Berg (hoffentlich nicht), so ist es nicht der Rede wert.
                                          - ich kenne keine Halle, bei denen die leichten Routen (5er und 6er) durch dachartige Überhänge auch nur im Ansatz dynamisch wären bzw. kleine Griffe aufweisen. Da sitzen die Riesenhenkel in 15 cm Abstand. Da ist nur Oberkörperausdauer gefragt, weder Dynamik noch Fingerkraft... (alles andere hat mit leichten Routen dann nix mehr zu tun)

                                          - sprach ich zu allererst von dem, was hier in diesem Thread gepostet wurde. Da scheint mir bei vielen sehr viel Angst (v.a. beim Bouldern) dabei zu sein.

                                          - wenn ich mich in den Hallen hier umschaue (habe 5 Kletter und 7 Boulderhallen in Schlagdistanz), dann kann ich ganz klar sagen, daß allerhöchstens 10% außerhalb ihrer Komfortzone klettern (beim Bouldern sogar deutlich weniger). Die Einzigen, welche ständig aktiv aus einer Route fliegen, sind die Kids von unserem Leistungsstützpunkt und dann noch eine Handvoll ambitionierter, erfahrener Kletterer. Ansonsten hört man man nur und aus allen Ecken, das Wörtchen "zu". Beim Bouldern ist es noch viel krasser. Ich sehe extrem selten jemanden, den es tatsächlich aus einem schweren Zug richtig raushaut (auch hier wiederrum nur bei den schweren Jungs und Mädels). Die allermeisten, bringen vor dem Abflug ihren Körper wieder kontrolliert in die Senkrechte und lassen sich dann sauber fallen. Hat alles nix mit verlassen der Komfortzone zu tun...

                                          - die Mischung erfahrener Kletterer/ Einsteiger würde ich mit ca. 30/ 70 bewerten

                                          - zu sagen ich verletze mich lieber an einer tollen Route draußen als in der Halle, zeugt m.M.n. nicht wirklich von Reife. Ich verletze mich am liebsten gar nicht! Das ist ähnlich fragwürdig, wie der Spruch "immerhin ist er bei dem gestorben, was ihm am meisten Spaß gemacht hat". So was (sorry) dämliches. Tot ist tot und verletzt ist verletzt. Sobald man Sport macht, setzt man sich einem deutlich erhöhtem Verletzungsrisiko aus, das ist schlichtweg nicht von der Hand zu weisen. Mir ist es 1. total egal wobei ich mich verletze, mir stinkt das immer gleich gewaltig und 2. würde ich never ever für irgendeine Tour oder einen Gipfel bewußt eine Verletzung in Kauf nehmen (Risiko ja, aber keine Verletzung). Das z.B. ist der Grund, weshalb ich meine erste 7000er Expedition auf ca. 6700m abgebrochen habe, ich wollte mir nicht meine Zehen erfrieren. Der Kollege, welcher auf dem Gipfel war hat sich seine Zehen böse erfroren. Brauch ich nicht, mag ich auch nicht...

                                          - Ringbänder reißen schneller als man glaubt... :-)

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