(Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

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  • Matty
    Erfahren
    • 09.03.2012
    • 244
    • Privat

    • Meine Reisen

    (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

    Hallo

    In 2 Wochen (vielleicht auch schon nächste Woche) steht meine dritte Ausfahrt mit einem Seakayak an. Nach einer netten ersten Tour bei nicht so ganz optimalen Wind-Verhältnissen für (blutige) Anfänger und inkl. eines gebrochenen Sitzes in meinem Boot, folgte eine Woche später eine geniale Tour bei Sonnenschein bei quasi null Wind, die meiste Zeit, und kristallklaren Wasser mit sehr lustigen Sichtungen von Seehunden, Fischottern und Makrelen.

    Bei beiden Touren hatte ich das Problem, das mir die Füsse und Beine ziemlich schnell einschliefen. Das führte dazu das ich im Boot ein wenig am rumhopsen war (zur Erheiterung der restlichen Gruppe) um wieder Gefühl zu bekommen und nach dem Anlanden erstmal abgewartet werden musste, bis ich sicher auf meinen Füssen stehen konnte ohne wieder zurück aufs Boot zu plumpsen. Die anderen hatte teilweise auch das Problem, aber mich hats wohl am schlimmsten erwischt.

    Bei der zweiten Tour hatte ich ein Boot, was mir besser lag als auf der ersten, auch wenn es kippliger war. Die Beine lagen auch ein wenig anders, ich hatte mehr Platz zum Bewegen im Fussraum. Vom Leader kam der Hinweis, wenn die Beine einschlafen, dann soll ich sie durchstrecken.
    Nur die waren die ganze Zeit mehr oder weniger gestreckt, aber nur so, das ich noch gut Druck auf die Fussraste ausüben konnte. Fussrasten näher zu mir, kam mir beim Einstellen unangenehm vor.

    Wie müssen nun die Füsse und Knie positioniert sein um das Einschlafen zu verhindern? Das Mittreten beim Paddeln allein reicht bei mir nicht aus.
    Oder was gibt es noch für Tricks bzw. auf was kann/sollte man noch achten?

  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
    • 12071
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

    Hab´zwar keine Ahnung, ob das so gehört oder nicht....ich finde es jedenfalls angenehmer, eine Kleinigkeit unter die Kniekehlen zu legen.

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    • Deichgraf
      Erfahren
      • 01.05.2011
      • 271
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

      Hallo!

      Ich hoffe, ich kann mich richtig ausdrücken.

      Beinhaltung hat auch mit dem Boot zu tun. Die optimale Beinhaltung ist, wenn man bei leicht angewinkelten Beinen die Knie knapp unter dem Oberdeck hat. Wenn man die Knie ein paar Zentimeter hoch zieht stützt man sich von innen an den Bootsrand und hat somit volle Körperkontrolle bei Gewichtsverlagerungen. Comprene?
      Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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      • Matty
        Erfahren
        • 09.03.2012
        • 244
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

        Jepp, schon verstanden. Sowas ähnliches hatte ich auch versucht. Im zweiten Boot konnte ich die gut Knie anziehen, aber richtig bequem wäre was anderes gewesen. Die Fussrasten waren zu klein. Um gut auf die Rasten zu treten durften die Knie nicht zur Seite zeigen, wodurch beide Beine ständig unter Spannung standen und sich wie kurz vor Krampf anfühlten, selbst das was nicht treten musste. Die Wahl zwischen Krampf und Einschlafen ist aber auch nicht toll.

        Die Sitzposition ist eben total ungewohnt, wenn der Hintern auf selber Höhe ist wie die Fersen. Da braucht es Muskeln wo man nicht ahnt, das man die beim Sitzen braucht. Angeblich sollen das dieselben Muskeln sein, die man beim Rudern braucht. Beim Rudern sitzt man höher und die Beine sind ständig in gleichzeitiger Bewegung. (hab früher mehrere Jahre lang gerudert, weiss also wie das geht)

        Unter Kniekehle legen wird diesmal wohl nicht gehen, statt Paddelausflug und Sightseeing gehts mehr um den Umgang mit Boot sowie Rettungsübungen. Ein Grund mehr, das das Boot passen sollte. Vorallem das man ohne Probleme rein und rauskommt, andererseits das Boot nicht an einem rumschlackert.

        Ich bekomm immer noch das Grinsen, wenn ich an die Ein- und Ausstiegsvorführung vom zweiten Ausflug denke. Der Instructor hatte sein Boot an einen Teilnehmer abgetreten und das Boot was für ihn überblieb war ein wenig, nunja, eng Er musste selber lachen, bei den Verrenkungen die er anstellen musste, um ins Boot und wieder rauszukommen.

        Gut, also nach einem Boot suchen: wo ich die Knie leicht angezogen, die Füsse bequem auf den Rasten ablegen kann und die Knie dabei an die Aussenwand kommen, damit das Boot direkte Erweiterung von mir ist?

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        • ArneS
          Erfahren
          • 29.03.2010
          • 211
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

          Zitat von Matty Beitrag anzeigen
          Gut, also nach einem Boot suchen: wo ich die Knie leicht angezogen, die Füsse bequem auf den Rasten ablegen kann und die Knie dabei an die Aussenwand kommen, damit das Boot direkte Erweiterung von mir ist?
          In der Theorie klingt das perfekt.
          In der Praxis muss man sich einfach damit abfinden, dass ein Kajak nie ein Bürostuhl oder Wohnzimmersofa sein wird. Eigentlich ist es bei mir nur eine Zeitfrage, wann es irgendwo unbequem wird, irgendetwas einschläft oder wehtut. Je nach im Kajak verbrachter Zeit sehen die ersten Schritte an Land dann eben manchmal etwas lustig aus...
          Und in einem neuen Boot brauche ich auch immer erstmal etwas Zeit, um mich halbwegs bequem einzurichten. Ein wichtiger Punkt für mich ist dabei immer, dass ich nicht zu tief sitze. Im ersten Moment ist das zwar erstmal bequem, schlägt dann aber bald ins Gegenteil um. Ach ja, und ich versuche, wenn es irgendwie geht, die Sitzposition von Zeit zu Zeit etwas zu variieren. Für mich wird jede Position, wenn ich sie zu lange beibehalten muss, irgendwann unbequem.

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          • rumtreiberin
            Alter Hase
            • 20.07.2007
            • 3236

            • Meine Reisen

            #6
            AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

            Ähnlich wie beim Bürostuhl auch ist eins der Zauberwörter bei der ganzen Geschichte das "aktive Sitzen". die etwas o-beinige Haaltung die ich im Kajak habe klappt am besten mit einer recht niedrigen Rückenlehne oder je nach Bootsbauart auch nur einem gepolsterten Rückengurt im unteren Lendenwirbelbereich, in den man sich eben nicht "reinlümmeln" kann sondern wirklich gerade in Situationen die Bootskontrolle erfordern eher aufrecht sitzt ohne großen Kontakt zur Rückenlehne. Diese etwas dynamischere Haltung macht das ganze etwas leichter. Ist irgendwie schwer zu erklären wie ich es meine.

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            • Matty
              Erfahren
              • 09.03.2012
              • 244
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

              da ich ein überbewegliches IGS-Gelenk habe, weiss ich sehr gut was aktives Sitzen ist ;) (vorallem ist es anstrengend, wenn man es längere Zeit hat schleifen lassen)
              Vor der ersten Ausfahrt gabs Trockenübung, um zu zeigen, was ein grader Rücken bzgl. Bootstabilität ausmacht. War sehr leicht zu fühlen, wie gross der Unterschied.

              Jetzt fällt mir auch wieder ein, wieso ich im zweiten Boot die Knie nicht zur Seite machen konnte. Der Slider (wie heisst das Ding auf deutsch mit dem man die Kielfinne einstellt) war genau da, wo ich das Knie hatte. Bin also immer gegen den Bubbel.
              etwas grössere Fussrasten und den Slider weiter zum Körper hin, dann wäre das Boot perfekt für mich gewesen.

              Das es irgendwann unbequem wird ist klar. Aber wenn nach nichtmal 10min die Beine einschlafen, dann ist das einfach zu früh.

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              • elBarto
                Erfahren
                • 04.06.2010
                • 101
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                In dieser netten Animation siehst Du ein wenig besser wo die Beine hingehören. Auch die unterstützende Beinarbeit beim Grundschlag ist dort schön dargestellt.

                Allerdings muss ich sage, dass ich meine Knie nicht so dicht beieinander habe wie in der Animation. Vom Prinzip sitze ich mit den Füßen auf den Fußstützen abgestützt und mit den Knien oben und seitlich unter dem Süllrand und den Schenkelstützen im Boot verklemmt. Wobei verklemmt nicht ganz der Wahrheit entspricht. Wenn es sein muss kann ich mich richtig einkeilen ins Boot, aber meistens brauche ich das nicht.

                Hatte mal ein Boot mit höherer Rückenlehne. Das fand ich grausam! Rückengut reicht und dann ab und zu mal die Sitzhaltung etwas variieren. Ich kann bestimmt zwei Stunden am Stück problemlos im Boot sitzen.

                Gruß

                Matthias

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                • ArneS
                  Erfahren
                  • 29.03.2010
                  • 211
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                  Zitat von Matty Beitrag anzeigen
                  Das es irgendwann unbequem wird ist klar. Aber wenn nach nichtmal 10min die Beine einschlafen, dann ist das einfach zu früh.
                  Und:

                  Zitat von elBarto Beitrag anzeigen
                  Ich kann bestimmt zwei Stunden am Stück problemlos im Boot sitzen.
                  Nur zur Klarstellung: Wir hatten wirklich über ganz unterschiedliche Zeitspannen gesprochen. Natürlich sollte man sich nach 10min noch absolut wohlfühlen im Boot und nach 2h ist bei mir normalerweise auch noch alles OK. Dass es irgendwann unvermeidlich unbequem wird, hatte ich auf Tagestouren bezogen, also irgendwas zwischen 4h und 8h ohne Pause im Boot.

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                  • Matty
                    Erfahren
                    • 09.03.2012
                    • 244
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                    Hallo Matthias

                    Ja, die Animation hat eine Schwäche was den Hinweis mit den geschlossenen Beine betrifft. Nicht jeder ist vollschlank und/oder hat Storchenbeine. Allein aufgrund der Oberschenkel, sind die Knie ohne Anstrengung eh nicht zusammenzuführen im Sitzen. Da sind O-Beine machen einfacher.

                    Wenn der Rest des Kurses Storchenbeinträger sind, dann ist das schwer zu verklickern, wo das Problem ist, wenn da auch noch eine kleine Sprachbarriere ist.

                    Oder den Neoprenanzug ne Nummer grösser nehmen? An den Beinen hat er ordentlich Abdrücke hinterlassen und war auch ein wenig enger, am Oberkörper war er dagegen sehr bequem. Nur wenn er grösser wird, dann hab ich in der Hüftbeuge ja noch mehr Stoff der sich faltet und drücken kann. Die Ausrüstung sind alles Leihsachen, da stehen also verschiedene Grössen zur Verfügung, aber von der Stange, mehr oder weniger ein Modell.

                    Ich weiss nicht, wie dicht der Anzug anliegen muss/kann/soll. Drunter hatte ich nur Synthetik-Unterwäsche und ein T-Shirt. Wasser wird um die 11 Grad haben. Ich werd es zwangsweise das ein oder andere Mal testen dürfen.

                    Nicht, das das Problem daher kommt, weil der Anzug irgendwas abschnürt, was mir selber beim Sitzen aber nicht auffällt, weil nichts spürbar drückt. Andererseits sitzen Kompressionsstrümpfe ja auch eng.

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                    • elBarto
                      Erfahren
                      • 04.06.2010
                      • 101
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                      Hallo Matty,

                      im Neoprenanzug wird Dir deswegen nicht kalt, weil zwischen Anzug und Hautoberfläche nur eine kleine Menge Wasser gelangt, die von Deinem Körper dann schnell erwärmt wird. Nach Außen hin isoliert dann die dicke Schicht Neopren.

                      Ist der Anzug zu weit, dann wird durch jede Bewegung im (kalten) Wasser neues Wasser zwischen Anzug und Haut "gepumpt" und diese Wasser muss Dein Körper erst wieder anwärmen. Damit ist der Effekt des Neoprenanzuges eigentlich dahin.

                      Wenn Du nun unter dem Anzug zusätzliche Bekleidung trägst, so wird diese eine größere Menge Wasser aufnehmen, und Dein Körper muss dieses zusätzliche Wasser wieder aufwärmen.

                      Ist halt bei einem geliehen Anzug schwierig einen wirklich passenden zu finden und den dann auch noch auf der blanken Haut zu tragen. Aber mehr als eine Badehose würde ich da nicht wirklich drunter anziehen.

                      Der Neoprenanzug darf natürlich auch nicht so eng sitzen dass er Dir einschneidet.

                      Wenn Du in Deiner Gruppe die Möglichkeit hast verschiedene Kajaks zu fahren, dann teste einfach mal die Sitzposition in den verschiedenen Booten.
                      Ich hatte damals drei Kajaks die mich interessierten. In einem saß ich total unbequem, das war sofort raus. Das andere war ganz o.k., hatte aber eine hohe Rückenlehne die mir nicht so gefiel. Das dritte passte auf Anhieb - das solltest Du auch schnell merken, welches Boot Dir passt.

                      Gruß

                      Matthias

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                      • Nitsrek
                        Erfahren
                        • 30.07.2006
                        • 163
                        • Privat

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                        #12
                        AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                        ... vielleicht passt dir das Boot einfach nicht? Ich sitze nicht überall gleich bequem, aber gerade mit der von rumtreiberin vorgeschlagenen Unterstützung im unteren Lendenwirbelbereich klappt das eigentlich prima.
                        Und außerdem können auch Isomatte und Decke wahre Wunder vollbringen.

                        Und: komplett ausgestreckte Beine finde ich nicht sinnvoll. Weder für die Stabilität noch für die Knie. In der Regel sitzt man ja doch höher und bei durchgestreckten Beinen krieg ich zumindest ganz schnell Knieweh Wie gedehnt sind denn deine Waden? Da hat einer von uns mal einen gehörigen Krampf bekommen und zwar nur, weil seine Waden quasi dauergedehnt wurden

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                        • pickhammer
                          Erfahren
                          • 17.04.2006
                          • 425
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                          #13
                          AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                          Hallo Matty
                          Vielleicht hilft es, ein Boot zu testen, welches im Kniebereich etwas höher ist. Das gibt dir die Möglichkeit, die Knie stärker anzuwinkeln. Ich sitze angenehm so in meinem Seekajak:
                          Das Stemmbrett ist durchgängig, d.h. es gibt keine getrennten Rasten rechts und links, sondern ein durchgehendes Brett. Ich habe es so eingestellt, das ich mit durchgedrückten Beinen im Boot sitzen kann, ohne die Füsse unter Spannung zu haben. Um Halt zu bekommen, ziehe ich die Knie rechts und links unter die Schenkelstützen. Die Knie sind dann ein paar Zentimeter angehoben, und gut 15 cm auseinander. Die Fussballen bekommen dann Kontakt zum Stemmbrett, indem ich sie leicht nach vorn strecke. Die Fersen liegen auf dem Boden. Der Sitz ist knapp 3cm hoch und drückt mit dem Rand nicht unter den Oberschenkeln. Er hat unter dem Süllrand Seitenpolster, sodaß ich rechts und links Kontakt habe, aber nicht eingezwängt bin. Der Rückengurt ist niedrig und stützt nur die unteren Lendenwirbel.
                          Ich kann mit diesen Einstellungen ohne Schuhlöffel ins Boot einsteigen. Ich versuche, meist aufrecht zu sitzen.
                          Für optimalen Halt habe ich also Kontakt mit dem Boot an diesen Stellen: Fußballen, Fersen, Knie, Pobacken und Hüften. Wenn ich die Knie verspanne, habe ich das Boot für alle nötigen Manöver einschliesslich Kenterrolle unter Kontrolle. Ist mir nach Entspannung, lege ich die Knie auf den Boden.
                          Zum Vergleich:Wenn ich mich in ein altes, flaches WW-Boot setze, schlafen mir die Beine nach einer halben Stunde ein. Im Seekajak halte ich es Stunden aus.
                          Um ein passendes Boot zu bekommen, mußt du es eventuell etwas anpassen, d.h. Seitenpolster anbringen, die Schenkelstützen passend machen, und das Stemmbrett modifizieren. Leider hast du mit Leihbooten meist nicht diese Gelegenheit.
                          Viel Spaß bei der nächsten Ausfahrt!

                          Gruß vom pickhammer

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                          • Matty
                            Erfahren
                            • 09.03.2012
                            • 244
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                            Moin

                            Machen wir mal etwas Butter bei de Fische. Also das Training wird bei Skyak Adventures stattfinden, 2 Tage Focus on Skills incl. Rescue (da ist Fullcontact mit wasser garantiert). Im Sommer hab ich da an zwei Tagen (war ne Woche dazwischen) nen Sightseeing Trip gemacht (rein ins Boot, paddeln, guggen, fertig). Beide Male angeführt von Gordon Brown.

                            Beim ersten Mal war der Trailer mit 10 Booten bestückt, wir waren inkl. Gordon 5 Leute. Er hat sein Boot runtergeholt, hat dann kurz seine vier Leutchen abgepeilt, 4 Boote runtergesucht und dann jeden quasi ein Boot zum Probesitzen zugewiesen. Überraschung: jedem passte "sein" Boot. Gut, war erstmal nur Trockenübung. Wir drei Damen haben noch nie zuvor in einem Kayak gesessen, mussten also auf das Probesitzen vertrauen, der Herr in der Runde hatte vorher ein- oder zweimal in nem Flusskayak gesessen. Mein Boot hatte breite Fussrasten, aber nicht durchgehend. Plastiksitz und niedriger Rückengurt.

                            Beim zweiten Mal waren wir zwei Gruppen, gleicher Trailer plus ein privates Boot. Der Rescue-Kurs schnappte sich zuerst die Boote, blieben dann genauso viel Boote über, wie Leute. Das Boot vom letzten Mal war weg, nach Probesitzen in drei Booten entschied ich mich für eines, mehr so Polstersitz, niedriger Rückengurt, Fussrasten ziemlich klein. Aber ansonsten bequemer als von der ersten Tour.

                            Es war auf dem Wasser kippliger, aber ich fühlte mich in dem Boot viel wohler. Beine schliefen trotzdem ein, dabei hatte ich hier mehr Platz um die Beinen zu bewegen. Wegen der kleineren Fussrasten konnte ich die Beine zumindest abwechselnd langmachen.

                            Evtl. hab ich die Chance vor dem Skill-Course, einen Sightseeing-Trip zu machen, und somit nen anderes Boot zu testen bzw. zusammen mit Gordon was passendes zu finden. Ich weiss noch, welches Boot mir so gut gepasst hatte. Vielleicht nur die Fussrasten etwas anders einstellen?

                            Schenkelstützen? Kann ich mir jetzt grad nichts drunter vorstellen. also ich ahne was es ist, kann mich aber nicht erinnern das sowas in den Booten war. Gordon hat nur Kayaks von Valley und einen anderen britischen Hersteller (bin mir aber nicht sicher welcher), davon die unterschiedlichsten Modelle.

                            Da ich jetzt nochmal 2 Wochen in Schottland sein werde, wollte ich die Chance nutzen nochmal mit einem Kayak rauszufahren. Ich hatte vor dem Sommer geahnt, das mir Kayakfahren Spass machen würde, das es mir SOOOOOOO gefällt allerdings nicht. Das es jetzt nen zweitägiger Trainingskurs wird und ich als Anfänger mittendrin, war keine Absicht, war aber das einzige wo es noch nen freien Platz gab. Kayakfahren ist ja auch mehr als nur Paddeln. Ich geh stark davon aus, das die anderen Kursteilnehmer einiges mehr an Stunden im Kayak aufzuweisen haben. Oder wie oft meldet sich jemand nach zweimal im Kayak sitzen für sowas an?

                            Da wäre es gut vorher zu wissen, worauf ich wenigstens beim Sitzen im Boot/Bootsauswahl achten sollte. Weiss man ja als Greenhorn nicht, kommt ja erst mit der Zeit. Ins Boot bequem rein- und rauszukommen ist dann doch nicht alles.
                            Wenn ich weiss worauf ich achten muss, dann ist es vielleicht auch einfacher es dem Gegenüber auf Englisch verständlich zu machen
                            Das das Gewicht des Paddlers bei der Bootsauswahl eine Rolle spielt (und weniger seine Figur), hab ich schon gelernt.

                            Als ich heute bei der Physio mal nen Tipp von der Therapeutin haben wollte, was man gegen das Einschlafen machen kann bzw. woher das kommt, stellte sich heraus, sie ist auch Kayakfahrerin. Kennt also die Sitzposition. Sie hat dann erstmal getestet ob Nerven/Muskeln verkürzt sind. In Rückenlage, das gestreckte Bein nach oben und weiter Richtung Kopf. Kein Problem. Daran liegt es schonmal nicht.

                            Für den Neoprenanzug behalt ich also im Hinterkopf, das ich es wie im Sommer machen werde (Wassertemperatur dürfte jetzt sogar 1-2Grad wärmer sein): Kunstfaserunterwäsche und ein Funktions-shirt. Das ging ganz gut.

                            Nach dem Urlaub gibts dann Rückmeldung wie alles gelaufen ist und was die Beinchens so gemacht haben.

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                            • pickhammer
                              Erfahren
                              • 17.04.2006
                              • 425
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                              #15
                              AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                              Hallo Matty
                              Schenkelstützen: Sind im vorderen Bereich des Süllrands angebracht und verengen die Einstiegsöffnung. Vorteil: Sie bieten Halt auch bei grösseren Luken. Bei manchen Booten kann man sie verstellen, aber meist muss man sie mit Schaumpads anpassen. Mein Neid gilt deinem Paddelrevier. Ich war in diesem Sommer dort und hatte Glück mit dem Wetter. Traumhaft!
                              viele Grüsse
                              pickhammer

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                              • Matty
                                Erfahren
                                • 09.03.2012
                                • 244
                                • Privat

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                                #16
                                AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                                Moin

                                Ersten Tag des Skilltrainings überlebt. Morgen bekomm ich nen anderes Boot, das heutige war mir zu gross. Zu blöd wenn man abnimmt. Ich schwör das ich vor drei Monaten nicht soviel Platz hatte. Nick (Gordon Brown hatte nen Kurs zur Theorie da, weil Wetter zu gut für sein Vorhaben war) hatte schon beim Verladen prophezeit, das ich ordentlich arbeiten werde in dem Boot.

                                Er allerdings auch, durfte er zweimal den Abschleppdienst für mich machen. Gleich beim ersten Versuch, wo wir einfach mal schauen sollten, wie sich das Boot in der Gezeitenströmung verhält, die durch eine kleine Brücke entsteht am Ausgang einer Lagune, bin ich erst gegen die Brückenmauer gefahren, weil das Boot plötzlich beschleunigte und in Bruchteilen von Sekunden hatte ich braunes Wasser vor den Augen und schluckte Wasser. Raus aus dem Boot, erstmal als Boje genutzt, bis ich merkte das ich stehen konnte, aber das Boot mich umriss. Das sollte ich dann loslassen. Nick fing es ein. Da fiel mir dann auf, das ich irgendwo mit dem Gesicht angeschlagen sein muss, tat nämlich weh.

                                Erste Lektion wie steig ich ins Boot ein. Anders als ich dachte, da ich mich über beide Boote legen sollte und dann linken Fuss zu erst rein, dann den rechten, was hiess, das ich mit Kopf zum Heck auf dem Bauch lag und mich dann umdrehen sollte. Turnstunde beendet, Spreadsheet fest, Paddel in die Hand, in den Eddy und feststellen, das wohl die Schulter was abbekommen hat. Egal. Nochmal das gleiche von vorne.Entweder bei diesem oder beim nächsten Versuch fand ich mich wieder im Wasser wieder. Ich trug nur eine geliehene Wetsuite, Icebreaker, "Windjacke", Schwimmweste. Nick und Joe ihre eigenen Drysuites.

                                Wat denn jetzt passiert? Edge ist ja schön und gut, kam es vom Nick. War auch an sich richtig, wenn das Wasser ruhig gewesen wäre. Aber in Tidenströmung macht man es genau andersrum. Hätte er mir das nicht vor dem Bad sagen können? Diesmal durfte ich am Strand einsteigen. Genug gebadet, erstmal in einen ruhigen Bereich. Nochmal das Edgen üben, diesmal mit Swapen. Dabei kippte der andere Schüler um, blieb aber im Boot und wurde nur umgedreht.

                                Edgen klappte, genauso das Swapen. Nochmal rein in die Gezeitenströmung solang es sie noch da ist, die Lagune lief langsam leer. Diesmal blieben alle Boote mit Kiel nach unten.

                                Mittagspause auf der Insel unterhalb der Skyebridge. Danach bei den Pfeilern der Zufahrtsbrücke war das Spielen mit Wind und Strömung angesagt, was Slalomfahren bedeutete bei wechselnden Bedingungen von Wind und Strömung. Aufgrund einer Besonderheit, gibt es trotz Ebbe nur etwa 3 Stunden ablaufendes Wasser (also nach Süden), danach wird das Wasser in den Norden gesogen. Noch war der Wind vorherrschend. Bestens geeignet um die Windanfääligkeit der Boote auszutesten und wie man wann womit das Boot am besten dreht. Für weitere Technikfeilerei und Üben des Breaching (ähm, das Paddel als Stützhebel nutzen?) sowie angekantetes Wenden ging es Richtung Seehundkolonie. Wir müssen die Seehunde ziemlich belustigt haben, sie waren immer in unserer Nähe bis auf 5m kamen wir uns schonmal nahe.

                                Zum Schluss hatte ich die Wahl, ob wir nochmal in der Strömung unter der Brücke spielen oder ne Inselumrundung machen. Meine Wahl fiel auf spielen. Diesmal gabs Gezeitenströmung unter der Brücke. Mit Slalom fingen wir an unter verschiedenen Aufgabenstellungen, wie nur kurven mit ankanten. Unter zwei Pfeilern war die Strömung am Stärksten, das war dann das Übungsgebiet für die nächsten Einheiten. Eddy-Jumping mit Ankanten. Das sass ziemlich schnell. Letzte Übung des Tages: Eddy-Jumping rewards. BITTE WAS? Hab ich da grad nen Übersetzungsfehler oder sagte Nick grade, wir sollen das ganze im Rückwärtsgang machen?

                                Ich kann mein Auto rückwärts einparken und längere Strecken rückwärts fahren, habe da hab ich auch nen Rückspiegel. Ich kann auch ein Kayak im ruhigen Wasser rückwärts fahren. Aber rückwärts von einem Eddy zum nächsten mit Ankanten bekam ich nicht auf die Reihe.
                                Ich habs ja noch nicht verinnerlicht, das man bei einer Linkskurve rechts ankantet (ausser es ist Strömung) bzw. bei einer REchtskurve links. Und wo ist überhaupt links und rechts und verdammt nochmal ich sass in einer Badewanne. Mir fehlte noch das Gefühl wie sehr ich das Boot eigentlich ankantete. Nick hat drei Stufen, wobei die dritte bedeutet, das man nur dank Paddelunterstützung nicht kippt. Wir sollten bei Stufe eins bleiben.

                                Wenn ich das Gefühl hatte, das das Boot endlich ankantet, kam von Nick, das ich mich auf Stufe zwei bewege, was wir nur beim Swapen machen sollten.

                                Morgen soll ich dann ein schmaleres Boot bekommen, so das ich weniger im Boot arbeiten muss, um den gleichen Effekt zu erzielen. Da ich weiss, wo es morgen aller Wahrscheinlichkeit nach hingeht, kann ich das nur Hoffen. Bevor es ans Rettungstraining geht, steht das Spielen mit der Gezeitenströmung ganz oben. Und verdammt, da ist viel Strömung im Spiel, es wird nach aktuellen Stand nach Kylerhea gehen.

                                Na denn, momentan ist die Wassertemperatur ganz angenehm

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                                • Matty
                                  Erfahren
                                  • 09.03.2012
                                  • 244
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                                  Kylerhea hab ich auch überstanden. Nasser Start wegen Regen, nasses Ende, weil Rettungstraining und weil ich mal wieder fertig war etwas ungeschickt das Boot verlassen. Die Füsse waren aber schon draussen.

                                  Ich habe auch "mein" Boot gefunden. Die Badewanne war ein Valley Etain 17-7, jetzt hatte ich die kleinere Version, das 17-5. Sitz, passt, wackelt, hat Luft beim Probesitzen an Land. Im Wasser sass es immer noch super, nur sehr wackelig. Es brauchte ein Weilchen bis wir beide miteinander vertraut waren, dann gings aber super. Danach fehlte mir nur das richtige Feeling fürs Paddel beim Seitwärtsmanövrieren.

                                  Selbst meinen unfreiwilligen Ausflug in die Eddyline hab ich ohne Kentern oder Hilfe von anderen erfolgreich hinter mich gebracht, auch wenn ich da auf jegliche Technik gepfiffen habe und nur noch rohe Kräfte walten liess.

                                  Jemand anders aus den Wasser fischen kann ich jetzt auch, ebenso mich allein wieder ins Boot zurückbringen, nachdem ich es vorher freischwimmend ausgekippt habe. Na gut, wenn das Wasser ruhig ist. Aber es ist ein Anfang.

                                  Warum Wetsuit Wetsuit heisst weiss ich auch, wenn das Wasser wärmer ist als die Luft ist das aber nicht so schlimm. Der Träger der Drysuit, die dann doch nicht waterproof war, hatte es da schon ärger getroffen

                                  Das Fazit des Tages zog Nick für mich (sinngemäss): Gestern noch bei ner winzigen Strömung baden gegangen und heute in einer der stärksten Gezeitenströmungen Schottlands gesurft und dabei im Boot geblieben.

                                  (und das es sehr beruhigend sein kann, wenn man sieht, das der Instructor nicht alles im Schlaf kann, sondern sich durchaus auch konzentrieren muss was er macht und immer wieder übt. Ist nicht so ganz depremierend für den Schüler, wenn irgendwas partout nicht klappen will)

                                  Das schreit nicht nur nach Wiederholung, sondern das gab auch Feuer für die Idee, irgendwann mein eigenes Boot zu haben bis es soweit ist, erstmal eigene Drysuit bzw. Wetsuit (für die warmen Tage) und Co. Nen Kayakclub an meinem anvisierten Wohnort ab nächsten Sommer hat man mir schon empfohlen

                                  Bis dahin kann ich mich ordentlich mit Theorie (Material, Begrifflichkeiten, Physik) befassen. Vielleicht findet sich auch nen Kanuclub in meiner Nähe, wo man etwas Technik üben kann.

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                                  • Coenig
                                    Fuchs
                                    • 09.07.2005
                                    • 1400
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                                    Klingt nach nem guten Kurs. Schon nicht schlecht, was ihr als Anfänger gemacht habt. So gehørt sich das: Direkt spielen, spielen, spielen... ;-
                                    www.instagram.com/christian.engelke

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                                    • anja13

                                      Alter Hase
                                      • 28.07.2010
                                      • 4883
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                                      Klingt nach einem guten Kurs - und die Gegend ist einfach schön :-)

                                      Dieser hier?

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                                      • Wellem
                                        Neu im Forum
                                        • 25.08.2012
                                        • 1
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: (Sea)Kayak: wo gehören die Knie hin?

                                        Moin!

                                        Ja hört sich nach einem tollen Kurs an, mit den schlafenden Beinen hatte ich ansich noch keine Probleme.
                                        Habe die Fußballen auf den Pedalen, die Hacken am Boden und die Schenkel unter den Stützen,bei
                                        guten Verhältnissen lege ich die Beine aber auch zum entspannen auf den Boden und drücke
                                        sie durch. Paddel aus Platzgründen barfuß oder mit Neosocken, da kann man dann gut mal die zehen
                                        bewegen um die Durchblutung anzuregen.
                                        Versuche immer möglichst gerade im Boot zu sitzen, so habe ich den besten Kontakt zum Boot.

                                        Gruß Wellem

                                        Kommentar

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