Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

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  • earlyworm

    Erfahren
    • 07.03.2007
    • 387
    • Privat

    • Meine Reisen

    Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

    Hallo,
    unser Kanutour in Nordfinnland steht kurz bevor. Sind das erste mal mit einem Luftboot unterwegs, genauer mit einem Grabner Adventure. Bis her hab ich das Boot nur zum gemütlichen Paddeln auf Seen und ruhigen Flüssen benutzt, es also noch nicht wirklich an seine Belastungsgrenzen gebracht. Auf der Tour haben wir genug Zeit das Boot ausgiebig zu testen.

    Allerdings hätte ich da noch zwei Fragen an Leute welche eventuell schon öfters mit eine Adventure oder Outside im Wildwasser unterwegs waren.

    1. Wenn ich im Adventure kniend paddle, habe ich bisher das Sitzbrett trotz allem drin gelassen. Somit sitzt ich ja immer noch so „halb“ auf dem Brett und die Unterschenkel sind angewinkelt unter dem Sitzbrett. Allerdings, hab ich das Gefühl das ich bei einer Kenterung nicht wirklich zackig aus dem Boot komme, sprich das Sitzbrett behindert mich dabei. Wenn auf der Kanutour die wirklich wilden Stromschnellen kommen, werde ich also vermutlich das Brett entfernen und im Gepäck verstauen. Das klingt für mich derzeit als die beste und sicherste Lösung. Aber mich würde es trotzdem interessieren ob jemand Erfahrung damit hat. Knieende Position im Adventure und Outside und dann in einer Stromschnelle gekentert. Hat das auch mit Sitzbrett gut geklappt?


    2. Den Lenzschlauch beim Adventure habe ich auch noch nicht getestet. Wird aber auf dieser Tour mit Sicherheit zum Einsatz kommen, und dann werde ich das wohl selber rauskriegen wie gut oder schlecht der funktioniert. Aber wir kann ich mir das bei dem Ding vorstellen. Wie effektiv arbeitet der Lenzschlauch? Wenn wir nach einer ordentlichen Schnelle mal 20 cm Wasser im Kanu haben, wie lange dauert das ungefähr bis der Großteil mit Hilfe des Lenzschlauchs wieder im draußen ist?

    Wäre klasse wenn mir jemand noch etwas zu den zwei Dingen sagen könnte. Wenn sich niemand findet, so werde ich mit Sicherheit nach der Kanutour die Antwort kennen.

    Grüße
    Earlyworm
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    http://www.canoeguide.net
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  • opti61
    Gerne im Forum
    • 09.08.2011
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    #2
    AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

    Lass die Sitzbretter dran. Das ist völlig o.k. so und raus kommt man im Gefahrenfall auch - haben es auf einem Konkurrenzprodukt des Outside durch. Ohne Festklemmen am Sitzbrett kann es erst recht ungemütlich werden - wenn es einen wie auf einer Wippe aus dem Boot schleudert. Ich hab auf dem Inn schon einmal eine Frau im Boot vor uns wie vom Katapult mit einer Luftrolle nach hinten das Boot verlassen sehen... Wir fischten sie raus. Daher auch darauf achten, dass die Bretter richtig befestigt sind...

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    • Sarek
      Gerne im Forum
      • 18.09.2008
      • 85
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

      Sitzbretter unbedingt drinlassen! Die geben dem Boot eine willkommene Stabilität, um welche du im Wildwasser froh sein dürftest. Du kommst da allemal locker raus. Wenn du keine Kniegurten verwendest, fällst du raus, bevor du realisiert hast, dass du gekentert bist. Mach dir da keine Sorgen. Und noch besser: Probiers doch mal im Flachwasser aus!
      Die Leistungsfähigkeit des Lenzschlauchs hängt sehr stark mit der Trimmung zusammen, sprich mit der Gewichtsverteilung im Boot. Adventure und Outside verfügen nicht gerade über Hochleistungs-Lenzungen. Im XR Trekking 500 geht das bedeutend schneller. Aber in keinem der Modelle darfst du erwarten, dass du im Trockenen kniest. Im richtigen Wildwasser musst du damit rechnen, permanent im Wasser zu knien. Aber die Lenzung ermöglicht ein teilweises Abfliessen, sodass das Boot manövrierfähig bleibt.
      Auf welchen Fluss gehst du denn?

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      • earlyworm

        Erfahren
        • 07.03.2007
        • 387
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

        Zitat von opti61 Beitrag anzeigen
        Lass die Sitzbretter dran. Das ist völlig o.k. so und raus kommt man im Gefahrenfall auch - haben es auf einem Konkurrenzprodukt des Outside durch. Ohne Festklemmen am Sitzbrett kann es erst recht ungemütlich werden - wenn es einen wie auf einer Wippe aus dem Boot schleudert.
        Zitat von Sarek Beitrag anzeigen
        Sitzbretter unbedingt drinlassen! Die geben dem Boot eine willkommene Stabilität, um welche du im Wildwasser froh sein dürftest. Du kommst da allemal locker raus. Wenn du keine Kniegurten verwendest, fällst du raus, bevor du realisiert hast, dass du gekentert bist. Mach dir da keine Sorgen. Und noch besser: Probiers doch mal im Flachwasser aus!
        Also dann werde ich den Plan mit dem Sitzbrett Entfernen vor dem Wildwasser erst einmal wieder verwerfen. Ich finde allerdings immer noch das sie die Bretter beim Adventure recht tief sitzen und daher ich die Gefahr sehe das man mit der Ferse hängen bleiben könnte. Beim Outside sind die Bretter ja oben an der Ösenleiste befestigt und man hat daher etwas mehr Platz unterhalb vom Sitzbrett.
        Mein Bedenke sind im übrigen beim Kentertraining entstanden (ohne Gepäck). Beruhigend das hier das alleinige Boot flippen und Wiedereinstieg mit ein bisschen Üben recht einfach war. Anyway, das Sitzbrett bleibt jetzt erst mal da wo es hingehört.

        Zitat von Sarek Beitrag anzeigen
        Die Leistungsfähigkeit des Lenzschlauchs hängt sehr stark mit der Trimmung zusammen, sprich mit der Gewichtsverteilung im Boot. Adventure und Outside verfügen nicht gerade über Hochleistungs-Lenzungen. Im XR Trekking 500 geht das bedeutend schneller. Aber in keinem der Modelle darfst du erwarten, dass du im Trockenen kniest. Im richtigen Wildwasser musst du damit rechnen, permanent im Wasser zu knien. Aber die Lenzung ermöglicht ein teilweises Abfliessen, sodass das Boot manövrierfähig bleibt.
        Ja, das immer etwas Wasser im Boot bleibt habe ich schon vermutet. Jetzt bin ich einfach mal gespannt wie das so ist mit einer Lenz Möglichkeit ... hatte ich bisher noch in keinem Kanu, ist also eine Premiere.

        Zitat von Sarek Beitrag anzeigen
        Auf welchen Fluss gehst du denn?
        Wir paddeln erst den Poroeno und starten beim Porojärvi ( 69.150751°, 21.570699°), dieser wird dann später zum Lätäseno (69.068974°, 21.981949°) und wenn dieser in den Munioälven mündet ( 68.483733°, 22.297364°) ist die Tour vorbei.
        Nachtrag: Link zu den verschiedenen Abschnitten der Tour.
        Teil 1: http://www.canoeguide.net/finland/fin-01-lappland/403-fin-01-005-valtijoki
        Teil 2: http://www.canoeguide.net/finland/fin-01-lappland/404-fin-01-006-poroeno
        Teil 3: http://www.canoeguide.net/finland/fin-01-lappland/405-fin-01-007-laetaeseno

        Falls noch jemand Tipps hat zu den erwähnten Dingen .... danke für Hinweise.
        Zuletzt geändert von earlyworm; 09.11.2012, 00:02. Grund: Link zu Tourenbeschreibung eingefügt
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        • raftinthomas
          Erfahren
          • 31.01.2007
          • 291
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          #5
          AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

          Erstaunlich, was für "Fachleute" hier Antwort geben.
          Es hat schon mehrfach tödliche Unfälle mit den Sitzbrettern in Schlauchcandiern gegeben. Einen dieser Unfälle hat ein Freund von mir mit erlebt. Insofern ist Vorsicht durchaus angebracht.
          Paddeln ohne die Bretter hat durchaus auch Vorteile, zB der niedirgere Schwerpunkt. Halt und Reichweite sind natürlich reduziert.
          Die Entscheidung ob mit oder ohne liegt vor allem am Gewässertyp: Bei Wucht können sie getrost drin bleiben, im technischen würde ich sie eher raus nehmen.
          Eine weitere Variante wäre eine lösbare Verbindung der Bretter mit dem Boot, zB ein auf Slip gelegter Knoten auf dem Sitzbrett. So hat man im Klemmfall zuminest theoretisch noch die Möglichkeit, das Brett zu lösen.
          Für den, der es sich nicht vorstellen kann: Der Zweier kommt quer vor einen Stein und reflexmässig lehnen sich die Paddler (einer reicht) vom Stein weg zur Strömung. Die Strömung kann den Seitenschlauch angreifen und unter Wasser drücken. Ruck zuck ist das Boot U-förmig um den Stein gelegt. Kravatte nennt man das. Und wenn man dann seine Unterschenkel unter dem Sitz hat, kommt man nie mehr raus.

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          • chrisli1980
            Anfänger im Forum
            • 10.06.2012
            • 16
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

            Hi Earlyworm

            Ich bin schon ein paar mal mit Freunden auf dem Lech und der Salza gepaddelt. Beides mal hatten von Grabner die Outside.
            Wir paddeln alle immer mit Sitzbrett knieend. Ich gebe zu manchmal kommt da dieses Gefühl auf "Komm ich da raus?"
            Bisher hat es immer geklappt Wobei ich allen meinen Vorschreibern zustimmen muss!

            Es ist wichtig das du mal das "Aussteigen" mit Gepäck übst weil das deine Freiheiten doch einschränken kann. (aber nicht sollte)
            Beim Lenzschlauch solltest du gut auf die Trimmung achten. Bei mir als Moppel steht immer das Wasser drin.

            Gruß

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            • earlyworm

              Erfahren
              • 07.03.2007
              • 387
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Erfahrung bei WW und Grabner Luftboot. Knieende Sitzposition / Lenzschlauch

              So, danke nochmal für die verschiedenen Hinweise und Erfahrungsberichte zu meiner gestellten Frage. Unsere Kanutour in Finnland vergangenen Sommer ist schon eine eine ganze Weile her, aber ich wollte noch schreiben was ich/wir dort für eine Erfahrungen gesammelt haben:

              Knieende Sitzposition auf länger Kanutour im beladenen Boot:
              Hier decken sich meine Erkenntnisse vollkommen mit denen von user raftinthomas. Konkret bedeutet dies das ich in den zwei Wochen nie in die kniende Sitzposition gegangen bin und immer den Nachteil des höheren Schwerpunktes akzeptiert habe. Ich habe wie gesagt im ungeladenem Adventure Kentertraining auf dem See gemacht, in der kniender Position. Das war alles kein Problem, da ich leicht noch vorne rutschen konnte und keine Einschränkungen hatte. Da konnte ich geschmeidig wie ein Kätzchen meine Unterschenkel unter dem Sitzbrett raus ziehen und auftauchen.

              Auf der Tour sah das anders aus. Die Landung war zu dich vor mir (ich bin der Heck Paddler). Auch wenn die Landung einen nicht einschränken sollte in unserem Fall war dies trotzdem der Fall (Gepäck und Vorräte für zwei Wochen und dann wurden noch grobe Fehler bei der unsinnigen Mitführung von Das-probieren-wir-dieses-Jahr-mal-aus Utensilien gemacht). Ich hatte also nicht so viel Platz und ich bin daher immer in der Sitzposition geblieben. Ich bin überhaupt nie auf die Idee gekommen diese zu verändern, da ich nach einen kurzen Knieposition Probe Sitzen ein sehr unsicheres Gefühl hatte hinsichtlich: „schnell aus dem Boot raus“. Der Wasserdruck war in manchen WW III Stellen echt hoch und wir hatten den entsprechenden Respekt. Egal ob eine Situation wie von raftinthomas beschrieben entstanden wäre, oder ein andere Fahrfehler, ich würde bei einem beladen Adventure nicht die kniedene Position wählen. Also zumindest nicht in Stromschnellen. Die Situationen in den Stromschnellen waren zudem oft auch sehr steinig. Das heißt, hätten wir uns gedreht, hätten wir in dieser Situation sehr schnell einen Kopf-Stein Kontakt gehabt.

              Wenn ich vor dem Sitzbrett genug Platz habe um vor dem Sitzbrett hinzuknieen, dann mache ich das, bzw. so habe ich es auf Tagestouren gemacht, da hier genug Platz war. In dieser Position hat man einfach eine viel bessere Kontrolle über das Boot und der Schwerpunkt ist schön tief


              Lenzpumpe:

              Ich gebe es ungern zu, aber da hab ich mich aufgeführt wie ein besserwisserischer Vollidiot. Zusammengefasst heißt das: Die Lenzpumpe hat super funktioniert aber ich hab sie viel zu spät aktiviert. Ich weiß auch nicht was mich da geritten hat, die ersten Stromschnellen sind wir einfach ohne Lenzpumpe gefahren. Hat dazu geführt das wir dann schnell voll waren durch die hohen Schwälle, und glücklicherweise dann immer noch eine Kehrwasser am Rand gefunden haben in welchem wir Schöpfen konnten. Nach diesem „Reboot“ sind wir weitergepaddelt. Aber es war oft sehr knapp. Irgendwie dachte ich, die Lenzpumpe bringt nichts und führt nur dazu das mehr Wasser reinkommt. Bescheuert.
              Später hab ich dann doch den Schlauch rausgezogen und die Lenzpumpe hat echt gut funktioniert. War im Grunde genau so wie schon weiter oben beschrieben:
              Im ruhigen Abschnitt kommt durch die Lenzpumpe etwas Wasser ins Boot, aber nicht viel. In der Stromschnelle hat sie aber dafür gesorgt das ein guter Teil des Wassers wieder abfließen konnte. Ich kann also nur dazu raten die Lenzpumpe in den Stromschnellen zu verwenden wenn man sie hat.... nun vermutlich kommt auch kein normaler Mensch auf die Idee sie nicht zu verwenden im Wildwasser.

              Die Luftboote haben ja einen ordentlichen Auftrieb. Das merkt man an folgendem Umstand. Wenn wir Wasser im Boot hatten, musste man nur anhalten und aussteigen. Durch das geringere Gewicht im Boot konnte das gesamte Wasser durch die Lenzpumpe abfließen.

              So das war es von mir zum Thema knieende Sitzposition und Lenzpumpe.
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