2+ Wochen Paddeln in D

[oerge]

Hallo,

nachdem sich unser geplanter Urlaub in Canada vermutlich in Luft auflöst, suchen wir als Alternative eine Paddeltour für 2-3 Wochen in D, vielleicht auch aufgeteilt in 2 Touren a 1 Woche.
Was könnt Ihr empfehlen?

Danke, oerge

[Torres]

Elbe

[Waldhexe]

Elbe

[Waldhexe]

Oder auch Märkische Umfahrt

[Bolek]

Elbe

[wilbert]

Torres
Waldhexe
Bolek

Moin!
Welche Abschnitte der Elbe findet Ihr am schönsten?

VG. -Wilbert-

[Torres]

Alle Abschnitte haben ihren Reiz, aber ich dachte an Start in Tschechien und dann immer weiter, wie weit man will.
Gute Infrastruktur ( Kanuvereine, Campings), Natur und Kultur, Strömung, d.h. man kann an einigen Abschnitten auch längere Etappen fahren, kein Umtragen (Vorsicht am Wehr Geesthacht!), bis Geesthacht tideunabhängig, abwechslungsreich und lange Zeit auch relativ ungefährlich (Vorsicht mit Gierseilfähren!).

Edit: Es gibt bei den Kanuten die Internationale Elbefahrt (Schmilka bis Hamburg), die jetzt coronabedingt wieder ausgefallen ist. Für sie werden drei Wochen angesetzt. Man kann also, wie vom TO angesprochen, problemlos 2-3 Wochen durchpaddeln.

[LihofDirk]

+1 für Elbe,
ansonsten Mecklenburger Seenplatte,

z.B. in Plau am See starten, über Müritz (bei der wie bei allen Seen Obacht bei Wind!) zur Havel, eventuell zur Havel"quelle", danach die Havel abwärts, bis die Zeit vorbei ist.


Infos zum verwendeten Boot und der Erfahrung der Paddler wären hilfreich, Anfängern in Packrafts macht es sicher weniger Spass ...

[Enja]

Donau. Bei Richtung Mündung abnehmender Infrastruktur. Im deutschen Abschnitt ist die in Ordnung.

[ronaldo]

Die Donau würde ich einem Anfänger für eine längere Tour eher nicht empfehlen. Klar, da gibts wunderschöne Abschnitte, aaber: Im Dickicht der kleinräumigen Befahrensregeln und -verboten bleibt der Spaß schnell auf der Strecke.

[Piefke]

Neiße ab Zittau und ab Ratzdorf auf der Oder weiter

[Enja]

Anfänger? Die zum Paddeln nach Canada fliegen wollten? Das hätte ich jetzt nicht vermutet. Die Unterelbe ist auch nicht ohne.
Weser vielleicht? In Kombi mit Fulda oder Werra? Der Wasserstand müsste doch brauchbar sein. Der Rhein wäre mir zu abenteuerlich. Wird aber auch bepaddelt. Letztendlich muss jeder selbst beurteilen, womit er zurecht kommt.

[Bolek]

"Welche Abschnitte der Elbe findet Ihr am schönsten?"

Von der tschechischen Stadt Usti (dort ist die letzte Schleuse) bis Geesthacht. Kaum befahren, viele Kanuvereine zum Übernachten, viele Städte zum Besuchen, ausreichend für drei Wochen.

[Waldhexe]

Ich bin jetzt auch nicht von Anfängern ausgegangen. Ansonsten hat fast jedes Gewässer seine Tücken. Die Elbe vor allem in Form von Gierfähren und der Schifffahrt, den Umgang damit und die Regeln sollte man kennen, sehr umsichtig sein. Auf der Elbe fahren die Schiffe in Kurven zum Teil soweit außen, dass kein Kanu zwischen Ufer und Schiff sein will. Also viel umschauen, Geschwindigkeit der Schiffe gut abschätzen können und wenn es langt vor Kurven in die Innenkurve kreuzten. Nicht zu weit außen fahren, sonst sitzt man auf dem Trockenen, wenn der Kahn das Wasser abzieht.
Paddeln mit Strömung sollte man beherrschen, sonst werden schon die Bojen zum Problem. Auch da sind schon Kanuten ertrunken.
Ich kenne nur den Abschnitt von Schmilka an der Tschechischen Grenze bis Magdeburg, aber das fand ich sehr schön und oft sehr ruhig und einsam.

Die Donau ist nur im Oberlauf reglementiert, von Beuron bis Hundersingen mit Kontingenten, bis Munderkingen erst ab 1.7. ohne Genehmigung, danach frei. Im Oberlauf stellenweise WWII, weiter unten stellenweise auch nicht ohne. So im Donaudurchbruch wenn ein Schiff entgegenkommt meterhohe, ewig stehende Wellen, unter der Steinernen Brücke in Regensburg Strudel und „seltsame“ Querströmungen, außerdem aufregende Bootsrutschen… In Österreich auch sehr reizvoll, aber wenn man nicht das Glück hat, geschleust zu werden, sind die Wehre ätzend zu umtragen mit von Enten total verschissenen Aus/Einstiegsstellen.

Für Anfänger wäre am ehesten die Märkische Umfahrt geeignet. Flusstouren haben immer den großen Nachteil, dass man Wehre umtragen muß - außer bei der Elbe, da gibts keine.

Gruß,

Claudia

[wilbert]

Herzlichen Dank für Eure Einschätzung in Sachen Elbe.

VG. -Wilbert-

[oerge]

Wow,

das sind ja schon eine Menge Antworten, vielen Dank!
Erste Präferenz: Elbe in Tschechien oder ab D, alternativ die Märkische Umfahrt und noch eine zweite Runde.
Kanu ist ein offenes Swift Keewaydin. Wir waren ein paar Mal in Norwegen, Schweden, Finnland (mit dem Pietelven habe ich noch eine Rechnung offen- ist aber für 3 Wochen zu weit und N aktuell noch zu), sind eher die Wanderfahrer in unberührter Natur als Wildwasserkanuten.

[Rincewind]

Neiße ab Zittau und ab Ratzdorf auf der Oder weiter

Keine Chance, zwar eine sehr schöne Tour aber...- bei den vielen heftigen Umtragungen ruiniert ihr euch nur das schöne Boot. Außerdem solltet Ihr gute Fliesswasserskills drauf haben. Kehrwasserfahren und traversieren sollten sitzen.
Sinds vergangenes Jahr mit nem 17' RX-Prospektor von Rothenburg aus gepaddelt. War teils echt ätzend, fast immer mit komplettem Ausladen. Mussten das Boot einmal vorneweg durchs Brombeergestrüpp schieben, um überhaupt halbwegs ohne Kratzer wieder ans Wasser zu kommen.

Die Elbe ab Decin ist top - davor hat es viele Umtragungen. Man kommt auch wieder gut mit der Bahn ans Fahrzeug. Beim jetzigen Wasserstand, im Keewaydin super zu machen. In zwei Wochen + solltet ihr recht problemlos bis Lauenburg kommen. Wenn Ihr viel besichtigt und treibt, liegen Tangermünde oder Wittenberge in erreichbarer Nähe. Wir hatten vor zwei Jahren sehr wenig Wasser und sind in 10 Tagen von Decin nach Tangermünde und anschliessend , mit den vorher dort deponierten Fahrrädern, in fünf Tagen zurück zum Auto, welches wir am Anfang der Tour nach Dresden nachgeholt hatten und dort auf dem Gelände eines Kanuvereins mit ruhigem Gewissen die zwei Wochen stehen lassen konnten.
Sind auch immer mit dem Open Canoe unterwegs.

Gruß René

[puhee]

Oben steht "vorsicht am wehr geesthacht".

Ich sage: fahre da bitte NIEMALS!!! runter, jedes jahr sterben da leute an dem wehr. Es gibt eine schleuse, benutze die einfach.

Was die tide angeht ab geesthacht weiter richtung hamburg, siehe hier:
https://tableau.bsh.de/views/Gezeite...e&:toolbar=yes

Für den abschnitt durch den hamburger hafen fragt ihr am besten ortskundige paddler, zB bei www.wv-suederelbe.de

Gr, jan

[wilbert]

Oben steht "vorsicht am wehr geesthacht".
Ich sage: fahre da bitte NIEMALS!!! runter, jedes jahr sterben da leute an dem wehr. Es gibt eine schleuse, benutze die einfach.

Was die tide angeht ab geesthacht weiter richtung hamburg, siehe hier:
https://tableau.bsh.de/views/Gezeite...e&:toolbar=yes

Für den abschnitt durch den hamburger hafen fragt ihr am besten ortskundige paddler, zB bei www.wv-suederelbe.deGr, jan

Ja die BSH-Seite ist klasse! Dort bekommt man exakte Informationen wie die Tide gerade liegt.
https://www.bsh.de/DE/DATEN/Vorhersa...iten_node.html
In den Vorausberechnungen kann man den nächstliegenden Ort/ Location auswählen und erhält Tagesaktuelle Daten. z.B.: Geesthacht, Elbe, Wehr, Unterpegel

VG. -Wilbert-

[Torres]

Meine private Meinung: Ab Wehr Geesthacht ist ein wenig der Zauber dahin, der Strom wird nun sehr breit und verlangt gute Paddelkenntnisse. Auch die Schiffe werden groß, mit den entsprechenden Welle von der Seite, man hat oft blöden Wind von von vorne rechts, der die Strömung abbremst, der Schiffsverkehr verbietet es, in der Fahrrinne zu fahren. Man muss nun sehr gut steuern können, zusätzlich rechterhand auf die Buhnen aufpassen (Strömung, unsichtbares Hindernis) und die Tide lässt nur ein kurzes Zeitfenster (Zwischenstation in Drage kann daher empfehlenswert sein). Bis Hamburg kann es daher trotz Strömung knapp werden, man muss also je nach Wetterlage und Uhrzeit recht flott unterwegs sein. Ein Bekannter ist gerade Cottbus-Hamburg gepaddelt und hat in Geesthacht übernachtet. Bis Süderelbe hat er es mit dem Kajak nicht mehr ganz geschafft, konnte bei einem Freund aussteigen.

Das Wehr Geesthacht ist tückisch, weil es passieren kann, dass man nicht bemerkt, dass der Seitenkanal die Fahrrinne ist und die Fahrrinne immer stärker nach rechts zieht. Man erkennt das zwar an den Tonnen, wenn man aber auf der anderen, der linken Seite paddelt, kann es passieren, dass man nicht bemerkt, dass die grünen Tonnen immer weiter nach rechts geführt werden. Paddler brauchen ja die Fahrrinne nicht und geradeausfahren sieht sehr idyllisch und damit wie bisher gewohnt aus. Ganz wichtig also: Rechts halten (neben den roten Tonnen) und dann weiter rechts bleibend den grünen Tonnen (grüne Tonne verengt die Fahrrinne) folgen! Guckt Euch das Wehr genau auf der Karte an. Ein paar Meter vor dem Schleusenkanal und in der Verengung der Fahrrinne (grüne und rote Tonne fast nebeneinander) gibt rechterhand übrigens auch einen Verein.