Ausrüstung für kleine Mehrtages Rad+Laufrad - Touren | 1 Person + Kleinkind

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Hallo zusammen,
nach unfreiwillig wiedergewonnener Freiheit zieht es mich - im Gegensatz zu den letzten Outdoor-Erfahrungen nun mit einem 2,5 Jahre alten Sohn - wieder in Richtung Mikroabenteuer.

Nachdem wir es genießen mit Fahrrad, Kinderanhänger und zeitweise aufgeschnalltem / zeitweise genutztem Laufrad unterwegs zu sein kann man das ja mal einen Schritt weiter denken ...

Also 3-4 Tages-Touren mit diesem Setup ergänzt um etwas Zeltausrüstung, Klamotten und Verpflegung. Irgendeine flache Strecke in DE, denn passionierter Radfahrer bin ich nun nicht - ohne Anspruch auf eine bestimmte Tageskilometerzahl.

Existent ist:
- ein Crossrad ohne weitere Anbauten
- ein Chariot Cougar 2 Kinderanhänger
- Salewa Kashgar III Zelt
- 2* Therm-a-Rest Luxury Map regular
- Erwachsenenschlafsack
- Trangia Spirituskocherset - Clone
Ja ich weiß, manches ist oversized, war halt mal für 2 Erwachsene ohne allzu nennenswerte Platz- und Gewichtsgrenzen angeschafft worden (Faltboot)

Die ganz spezielle, erforderlichen Zusatzanschaffungen, die mich gerade umtreiben wären:

- Kinderschlafsack
Mein Sohn sollte so ca zwischen 95 und 100 cm Körperhöhe liegen. "Deuter Little Star" wäre mein Fund zu diesem Thema gewesen, viele andere Schlafsäcke sind erst für größere Kinder gedacht. Meinungen?

- "Nackenkissen"
Das Problem werden wohl viele kennen, dass ihr Kind in zumindest subjektiv ungesunder Haltung im Fahrradanhänger einschläft. Kennt jemand dieses oder Vergleichbares: https://www.amazon.de/SANDINI-SleepF.../dp/B07S8TTT81 ?

- Gepäckträger
Gibt es außer Stabilität und Kompatibilität zu den Befestigungsmöglichkeiten am Rad da Besonderes zu beachten?

- Fahrradtaschen
Welche Größe werde ich da wohl geschätzt benötigen? Ein bisschen was geht ja in den 2er Kinderanhänger, hintendrauf ist der aber schon mit dem Laufrad belegt. Neben dem üblichen Kram kommt ja auch noch mal ein Spielzeug dazu, Windeln etc. Reicht die Klasse 2x20-25L? Größer? Oder lieber zusätzlich einen Lowrider mit Taschen vorne? Habe auch noch einige wasserdichte Packsäcke, die man mit obendrauf schnallen könnte.

Ich bedanke mich für die kleinen Anregungen zu den genannten Themen oder zu Dingen, die ich noch gar nicht bedacht habe.

Chris

[Igor28]

Hallo Chris,
zu Kinderschlafsack und Kissen kann ich wenig sagen, aber zu den Themen Gepäckträger und Taschen:

1. Gepäckträger: Sollte ein Belastungsgrenze von wenigstens 15, besser 20-25kg haben. Stahl ist stabiler als Alu, aber beides geht. Bei beiden Materialien ist es sinnvoll die Kontaktstellen mittels Schutzröhrchen oder Klebeband zu schützen, da sonst mittelfristig ein Durchscheuern möglich ist. Eine der Besten Adressen ist Tubus, gibts auch gebraucht. Alle Befestigungsschrauben mit Loctite mittelfest Schraubensicherung versehen, sonst lockert sich gern was auf Tour.

2. Packtaschen: Die Klassiker Ortlieb und Vaude in der Standardgröße mit zweimal 20-22 Liter sind ausreichend. Zusätzliche Lowrider-Taschen würde ich vermeiden. Ich fahre selbst größere mehrwöchige Touren nur mit 2 Taschen + Packsack. Die größeren Taschen (>22 Liter) sind unübersichtlicher und führen dazu das man zu viel mitnimmt. Und mit Fahrradanhänger und Laufrad + Kind ist das schon reichlich. Notfalls kannst Du noch einen Packsack oben drauf packen, aber bedenke, das sich damit auch der Schwerpunkt nach oben verlagert. Bei den Taschen stehen Dir Deckeltaschen oder Rolltaschen zur Auswahl. Die Rolltaschen sind mehrfach aufgerollt noch etwas dichter, ich haber aber auch bei Deckeltaschen noch nie Probleme mit Feuchtigkeit gehabt. Als Ordnungssystem haben sich bei mir cirka 6 Liter große Mesh-/Netzbeutel mit unterschiedlicher Farbmarkierung (oberer Rand) bewährt. Damit hat man einen schnellen Überblick und nur wenig Mehrgewicht.

3. Dinge an die Du noch nicht gedacht hast (Achtung Unterstellung)
Ersatzteile: Du solltest neben Flickzeug auch je einen Schlauch in passender Größe und mit dem richtigen Ventil dabei haben (hier wenn möglich keine Dunlop-Ventile sondern umrüsten auf Autoventil oder französisches Ventil! Letzteres hält die Luft besser/länger und ist für höhere Drücke ausgelegt). Schläuche wechseln sich schneller als man diese flicken kann. Das kann man dann zuhause oder am Abend tun! Bei Kettenschaltung außerdem ein passendes Schaltauge sowie ein Kettenschloss. Nützlich sind außerdem eine Handvoll verschiedener Kabelbinder

Werkzeug: Ich bin kein Freund von Multitools. Viel zu viele Dinge die man nicht braucht oder sich schlecht bedienen lassen. Meine Überall-Lösung, selbst zuhause wo ich besseres Werkzeug habe ist das Topeak Ratchet Rocket-Set, wenn möglich die alte Ausführung mit Kettennieter und sehr brauchbaren Reifenhebern. Leider aktuell nur noch in Großbritanien zu bekommen, z.B. über ebay
Solltest Du an Deinem Rad noch Muttern haben und nicht nur Inbus, dann hierfür noch passende Schlüssel. Bei neueren Rädern sind aber i.d.R. nur noch Inbus in Verwendung
Außerdem eine gute Luftpumpe, wenn möglich eine Mini-Standpumpe, z.B. Lezyne Micro Floor Drive HV. Durch den langen Schlauch und den Standfuss bequemer in der Anwendung und Ventil-schonend.
Außerdem machen sich stabile Einweg-Handschuhe für Reparaturen sehr gut!

Gruß Igor

[Mapa]

Hallo Igor,

wollte nun endlich auch mal Bescheid geben, dass dein Beitrag nicht ungelesen verhallt ist. Bin zur Zeit noch damit beschäftigt dem Kleinen des Rechtsfahren einzutrichtern, auch wenn es "nur" ein Radweg ist. Außerdem Üben der Übernachtung im Zelt, was schonmal ganz gut geklappt hat.
Habe auch den Deuter Schlafsack genommen und er macht sich ganz gut.

Gepäckträger schau ich noch mal, denke es wird so ein Mittelding, Racktimme Addit oder so. Taschen die Backroller Classic.

Grüße
Chris

[Igor28]

Danke für die Rückmeldung! Bin etwas überrascht, das es nicht mehr Antworten gab 😲🤔.
Viel Spass auf Euren gemeinsamen Touren!
Gruß Igor

[lina]

2. Packtaschen: Die Klassiker Ortlieb und Vaude in der Standardgröße mit zweimal 20-22 Liter sind ausreichend. Zusätzliche Lowrider-Taschen würde ich vermeiden.

Ich nicht, mit Lowridern fährt es sich IMO ausgeglichener, und vor allem hügelaufwärts kann man vorne etwas mehr beschweren, was sich vorteilhaft auswirkt. Außerdem positiv: man muss nicht jedes Mal alles aufdröseln, damit man an den Tascheninhalt rankommt, vorne ist bei mir immer das drin, wo man schnell mal ran muss, also bei entsprechender Regenneigung der Regenschutz, außerdem die Kaffeekochutensilien.

[Lobo]

Post als Moderator

Ich hab das mal in die Rubrik "Unterwegs mit Kindern" verschoben, evtl. bekommst du hier mehr Rückmeldung.

Grüße und viel Spaß auf Tour.

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

[Mus]

+1 für die Lowridertaschen. Einmal des ausgeglichenen Gewichtes wegen und zum anderen weil man sich leichter organisieren kann, wenn man mehr Taschen hat und nicht immer alles ausräumen und suchen muss.
Wir haben übrigens Klamotten, Schlafsäcke und Windeln gerne in lange, schmale, (wasserdichte) Packsäcke gesteckt und im Hänger links und rechts vom Kind deponiert. Unseren hat das kuschelige Gefühl so eingepackt zu sein gefallen.

OT: Sehr sinnvoll kann es übrigens sein, ein kleines Buch oder Spielzeug im Hänger an einer kräftigen Schnur zu befestigen, damit es nicht während der Fahrt "verloren geht" und wenn's runterfällt, kommt das Kind alleine wieder ran. Natürlich muss das Teil so angebracht sein, dass die Schnur nicht zur Gefahr wird.

Schlafsack hatten wir über viele Jahre den Littel Viking (heute glaub ich Little Mammut). Der war Erweiterbar und wir haben ihn von Anfang an bis ca. 10 Jahre benutzt. Der hat eine ganz schöne Funktion, dass man noch mal seitliche Löcher für die Arme hat. Im Hochsommer war er aber schon fast zu warm.

[Christian J.]

3. Dinge an die Du noch nicht gedacht hast (Achtung Unterstellung)
Ersatzteile: Du solltest neben Flickzeug auch je einen Schlauch in passender Größe und mit dem richtigen Ventil dabei haben (hier wenn möglich keine Dunlop-Ventile sondern umrüsten auf Autoventil oder französisches Ventil! Letzteres hält die Luft besser/länger und ist für höhere Drücke ausgelegt). Schläuche wechseln sich schneller als man diese flicken kann. Das kann man dann zuhause oder am Abend tun! Bei Kettenschaltung außerdem ein passendes Schaltauge sowie ein Kettenschloss. Nützlich sind außerdem eine Handvoll verschiedener Kabelbinder

Igor hat absolut recht, nur eine Stelle sehe ich etwas anders: Ein Schaltauge muss man wirklich nicht dabei haben.
1. Schaltaugen sind nervig zu beschaffen
2. Schaltaugen reißen (fast) nur im Gelände aus. Da ist man ja mit Hänger kaum unterwegs.
3. Ein Schaltauge zu wechseln ist zwar im Prinzip gar nicht schwer, aber meistens ist noch mehr beschädigt (Schaltung). Und dafür braucht man wirklich etwas Schrauber-Erfahrung. Sprich: Wenn Chris keine Erfahrung im Fahrradschrauben hat würde ich vorschlagen: In dem unwahrscheinlichen Fall, dass das Schaltauge abreißt, ist die Tour eben an der Stelle zuende.

Viel wichtiger finde ich es noch, die von Igor erwähnten Gummihandschuhe dabei zu haben (und zwar nicht nur 1 Paar). Die wiegen kaum was und bewahren beim Reparieren vor dreckigen Händen. Das klingt jetzt nach einer Kleinigkeit aber wer schon mal eine verdreckte Kette reparieren kriegt seine Hände im Gras oder in einem Bach nicht wieder sauber.

Ein Kettenschloss bringt auch nichts, wenn man keinen Kettennieter dabei hat (um das zerstörte Kettenglied auszubauen)

[carolinenord]

Ich habe als Werkzeug bei Radtouren in Deutschland nur Inbusset, Kabelbinder und Flick-Zeug und etwas Öl mit. Einweghandschuhe haben sich gut bewährt. Wenn etwas größeres kaputt geht, wäre ich auf eine Werkstatt angewiesen. Bei den wenigen größeren Pannen, die es bisher gab, hat sich aber immer eine Werkstatt gefunden.

[Christian J.]

Aber sicher auch eine Luftpumpe!
Was Du beschreibst hängt bei mir auch am Alltagsrad.

[carolinenord]

Luftpumpe auch, vergaß ich aufzuzählen.