[GB] Cairngorms und Lairigh Ghru Mai 2016 - Studenten auf Reise

[sfhrvk]

Mein erster Reisebericht hier…Let´s do it!

Da die Wahl unseres Study-trips in meinem Master Studiengang für Mai 2016 auf Schottland (Edinburgh/Glasgow) viel und ich genau 1 Jahr zuvor auf dem WHW unterwegs war und seither dem Outdoorfieber verfallen bin, hoffte ich die Insel nicht ohne einen kurzen Abstecher in die „Wildnis“ zu verlassen. Glücklicherweise wurde unser Stundenplan wohlwollend konzipiert und Pfingsten spielte dem Ganzen auch noch gut zu, sodass sich ein Aufenthalt von 2 Wochen auf der Insel ergab. Mit dem Glück, aktive Kommilitonen zu haben weckte ich schnell die große Neugier wie es wohl in der schottischen Wildnis sei - auf dem Rücken nur das, was man tatsächlich braucht. Schnell waren 5 weitere Mitwanderer gefunden (Alex, Anna, Johannes, Mica und Sarah) für 4 sollte es der erste Trip dieser Art werden.

Was und wo?
Ich wollte auf jeden Fall eine persönliche Steigerung zum WHW in Sachen „Wildnis und Abenteuer“, aber den Neulingen auch nicht gleich zu viel abverlangen. Ich verbrachte Stunden über diversen Reiseberichten. Sarah, die 2. Erfahrene aus der Gruppe brachte den Skye-Trail ins Spiel. Letztendlich konzipierte ich eine eigene Route, da ein Gruppenmitglied fürs Erste nur 3 Tage ausprobieren wollte und die An- und Abreise aus Skye dann nicht in unser knapp bemessenes Zeitfenster von 5 Tagen gepasst hätte. Nach sehr konstruktiven Diskussionen mit Borderli und dem Inselaffen wurde mein Blick auf die Cairngorms gelenkt und eine perfekte 5-Tagestour war schnell gefunden.

Blair Atholl– Lairigh Ghru – Glenmore Campsite Tag 1-3
Glenmore – Loch Avon – Aviemore Tag 4-5

Die spannenden Monate vor der Reise wurden gefüllt mit lustigen Treffen/Vorbesprechungen, Produktempfehlungen, Testzelten im Garten, Sammelbestellungen und stetig wachsender gemeinsamer Vorfreude.

Anreise
Am Tag der Abreise war dann alles gekauft, gepackt, organisiert und es konnte losgehen. Da auch Easyjet Edinburgh von München nur sehr spät anfliegt hatte ich erneut da Vergnügen wie schon ein Jahr zuvor beim Inselaffen Unterschlupf für eine Nacht zu finden. Perfekt aufgenommen versorgte er uns noch mit fehlenden Gamaschen, Gas und was sonst noch notwendig war! VIELEN VIELEN DANK NOCHMAL!!
Nach dem obligatorischen Willkommenswhisky und Willkommensbier verkrochen sich jeder in eine andere Ecke und schlief, der nächste Morgen sollte auch wieder früh beginnen.

Notiz am Rande: Die Tage vor Abreise waren sehr spannend herrschten in den Cairngorms noch Schneestürme und niedrige Temperaturen tagsüber, nachts sogar -8°C mit heftigem Wind und Schnee. Dafür waren wir definitiv nicht ausgestattet und hätte fast dazu geführt, dass wir eine andere Route eingeschlagen hätten. Letztendlich wurden die Forecasts besser, das Wetter milder, sodass wir die Tour angehen wollten, natürlich mit einem Plan B.

[Hunter9000]

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Abonniert. Klingt spannend

[sfhrvk]

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Tag 1 begann früh und das am Abend georderte Taxi brachte uns zur Waverley Station, wo wir nach Bahnhofsfrühstück in den Zug gen Norden einstiegen. Das Ziel: BLAIR ATHOLL. Die Vorfreude innerhalb der Gruppe stieg. ENDLICH ging es los, alles hat funktioniert- möge kommen was wolle!

Blair Atholl begrüßte uns mit typischem Schottlandwetter. Wolken zogen schnell vorbei, nicht in Bewegung war es frisch, sodass wir uns alle erst einmal einpackten. Der Weg war dann doch recht schnell gefunden und entlang des River Tilt ging es Richtung Highlands.



Der Forstweg verlief am Fluss entlang und für den ersten Tag recht unspektakulär. In regelmäßigen Abständen passierten wir kleine Lodges und später die große Forest Lodge und sahen eine Menge Schafe, Lämmer, Links und Rechts ließen die Berge erahnen, was da noch so kommen mag.





Der Wind wurde stärker und blies uns ordentlich entgegen. Hinter einem Holzschuppen einer Lodge fanden wir immerhin eine einigermaßen windgeschützte Ecke um ein kleines warmes Mittagessen zuzubereiten. Es wurde kühl und für alle Beteiligte direkt ein Eindruck was es bedeutet bei Wind und Wetter draußen zu sein. Wir hielten uns nicht länger als unbedingt notwendig auf, weiter laufen und aufwärmen war angesagt. Im weiteren Verlauf der Wanderung passierte nicht sonderlich viel, lediglich Sarah sorgte für den Ohrwurm der Tour aus Disney´s „Frozen“ und der umgedichteten Textzeile „But cold never bothered us anyway“. Der Forstweg verlief angenehm weiter und die Gruppe versuchte eine gemeinsame Pace zu finden, was sich als nicht wirklich leicht entpuppte.

Nach gut zu laufenden 20km erreichten wir die Bedford Bridge, die Endstation der ersten Etappe. Der Wind war nach wie vor sehr stark und beim Zeltaufbau begann es zu regnen! Aufgeteilt in das Luxuszelt (Mica, Alex, Johannes) und Abenteuerzelt (Sarah, Anna und Ich) sorgte jedes Zelt selbst für Verpflegung und wetterbedingt verkrochen wir uns recht schnell in die Schlafsäcke. Die Nacht war für die beiden Zelte sehr sehr unterschiedlich.



Das Luxuszelt schlief wunderbar, da Stabilität des Zeltes, Anzahl von Abspannpunkten deutlich höher war, als es das Abenteuerzelt zu bieten hatte. Der Standort direkt im Wind und eine wohl in der Eile ungenügend befestigte Zeltplane am Gestänge sorgte dafür, dass das Zelt die Nacht über wohl 1/3 seiner Fläche einbüßte, Wasser reingedrückt wurde und wir wohl Alle um die Stabilität der Zeltstangen bangten (zum Glück vollkommen unbegründet). Letztendlich dienten unsere Regenjacken als „Fußkondome“ um die Schlafsäcke vom eindringenden Wasser zu schützen (Gelang nur so Semi-gut). Doch auch in so einer Nacht schläft man irgendwann ein.

[Glenfiddich]

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Ach da kommen Erinnerungen auf. Bei der Bedford Bridge habe ich Anfang Mai einen schönen sonnigen Nachmittag und eine sehr windige Nacht verbracht. Ich war ganz für mich allein. Es ist ein schöner Ort. Habe mir sogar einen Sonnenbrand eigefangen

Bin dann mal bei euch bei eurer Wanderung. Ist ja fast wie nochmal da lang gehen.

[sfhrvk]

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Ach da kommen Erinnerungen auf. Bei der Bedford Bridge habe ich Anfang Mai einen schönen sonnigen Nachmittag und eine sehr windige Nacht verbracht. Ich war ganz für mich allein.

Bei uns war es auch Anfang Mai und ja, sehr windig ;) die nächsten Abschnitte kommen in den nächsten Tagen ;)

[sfhrvk]

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Tag 2

Der Regen im Verlauf der Nacht ließ für den nächsten Tag nichts Gutes erwarten, doch die über dem Berg aufsteigende Sonne und sich durch den immer noch starken Wind schnell bewegenden Wolken sorgte für ein wundervolles Erwachen am zweiten Tag unserer Tour in den Highlands und hüllte die Landschaft um die Bridge in ein beeindruckendes Licht. Wer hätte gedacht, dass dies die einzigen Regentropfen dieses Trips sein würden…..





Wir ließen den Morgen gemütlich angehen und der Wind und die Sonne trockneten die Zelte im Nu. Erstaunlich gut eingespielt verpackten wir die Zelte und liefen gemütlich los. Der Weg wurde nun interessanter und verwandelte sich in einen Single-Trail zwischen halber Berghöhe und sumpfiger Ebene weiter am River Tilt entlanglief -toll!



Das Tal wurde weiter und vor uns erstreckten sich schnell eine tolle Highland Kulisse. Die Wolken zogen schnell vorbei und wir genossen bestes Wanderwetter – der Wind blieb jedoch unser Begleiter.

An den Ruinen der Bynack lodge gab es eine kurze Windgeschütze Riegelpause. Toller Spot den ich mir sehr gut auch als Übernachtungsplatz vorstellen kann. Die heutige Etappe hatte einige Flussfurten im Programm die aber bis auf die Temperatur des Wassers kein Problem darstellten.



Das Gruppentempo besserte sich und so brachten wir die ersten 11km der Tagesetappe bis zur White Bridge gut hinter uns. Die Brücke bot einen guten Windschutz und wir bereiteten uns abwechselnd mit 2 Kochern sich jeder sein Mittagessen bestehend aus Fertigreis, Kartoffelpüree mit Geschmack, Riegeln oder Porridge, zu.



Auch für diesen Tag waren 20km auf dem Plan mit der Endstation an der berühmten Corrour Bothy. Wandern mit zum Teil schweren Rucksäcken ist ja bekanntlich anstrengend, was im 2. Abschnitt des Tages am teilweise endlos wirkenden Pfad am River Dee sich bemerkbar machte. Der Weg verlief ständig auf und ab und oftmals konnte man den Weg schon in mehreren Km vor uns sehen und lange erahnen, wo denn die Bothy unterhalb des Devils Point stehen müsste.



Die Gruppe zog sich in der Folge auseinander was auch einem kleinen Duracell Häschen Anfall zweier Gruppenmitglieder geschuldet war ,deren Schrittfrequenz dank kurzer Beine und kleiner Füße man mit halbwegs normal langen Beinen nicht mehr folgen konnte . Der 2. Tag beinhaltete darauf folgend diverse interessante Gruppendynamiken, und das Überwinden physischer und psychischer Hürden um das gemeinsame Ziel -mit einer fantastischen Kulisse- zu erreichen.



Müde und vor allem hungrig trafen wir an der Bothy ein, ein deutsches Pärchen hatte sich schon eingerichtet, erlaubte es aber, uns dazuzugesellen und die Bothy somit komplett zu füllen.

Erkenntnis der Nacht: Das Fenster in einer kleinen Bothy mit vielen Bewohnern immer offen lassen. Nachts aufwachen mit dem Gefühl keine Luft mehr zu bekommen ist nicht wirklich angenehm .

[sfhrvk]

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Tag 3

Der nächste Morgen begrüßte uns erneut mit Sonne. Der Wind war jetzt auch fast komplett verschwunden und herrliche Temperaturen sorgten für gute Laune. Frühstück dauerte heute gut lange, da die Sonne eigentlich zum Verweilen einlud. Man beachte Sarahs Retro Gamaschen. Würde man heute für die Farbe sicher viel Geld zahlen :P



Nach 2 Tagen und 40km lag nun der letzte Part des ersten Teils der Tour vor uns. 20km mit dem Lairigh Ghru Pass und dem Abstieg nach Glenmore in die Zivilisation lag uns bevor. Schon länger hatten wir keine Schafe mehr gesehen und wir vermutete schon so weit zu sein, dass hier keine Tiere mehr leben würden. Doch die Moorhühner sollten uns eines Besseren belehren. Im Gebüsch neben dem Trail abwartend bis zum letzten Moment, um dann loszufliegen, und dem ersten der Gruppe ein tierischen Schrecken einzujagen. Das einhergehende „PO-GOOOG“ sollte uns noch länger begleiten



Der Weg stieg angenehm seicht an und beim Blick zurück konnte man noch lange die Bothy unterm Devils Point sehen. Ein Traum für jeden Landschaftsfotografen! Der Weg zum Pass verlief angenehm weiter, sodass wir recht zügig bis zu den ersten Schneefeldern kamen. Wie das Pärchen aus der Bothy im Nachhinein die Schneefelder als Krass und fast nicht passierbar weil zu gefährlich beschrieb, kamen wir doch relativ gut rüber.




Kurz vor dem Pass erreichten wir die Pools of Dee. Die Schneefelder ging bis hinunter zum Ufer, sodass wir uns vorsichtig über die Felder bewegten, denn unter dem Schnee waren Geröllfelder, und hin und wieder brach man durch die Schneedecke durch. Sich ein Bein zu brechen lag hier absolut im Bereich des Möglichen. Zumindest für den, der die Gruppe anführte.



Die vielen Schneefelder und Pool umgehungen kosteten uns eine Menge Zeit, sodass sich der Vormittag sehr zog. Es hatte sich bereits ein ganz guter Rhythmus eingespielt sodass wir alle 2 Stunden quasi automatisch eine Riegelpause einlegten, die von einer großen Mittagspause in der Sonne unterstützt wurde, um dem Kalorienverbrauch wenigstens ein bisschen entgegenzuwirken.
Glücklicherweise waren wir alle guten Mutes und bester Stimmung als wir den Pass hinter uns ließen und ins Tal abstiegen in Richtung Tagesziel. Der schöne Singletrail wurde breiter und endete leider auf einer harten Schotterpiste. Wir Alle merkten sofort, dass die Beine doch etwas müde von den letzten 2 Tagen waren und der harte Untergrund dem nicht unbedingt besser tat. Zwar erhöhte sich wieder unsere Geschwindigkeit für eine Weile, doch der Weg zum See und um den See herum zum Campingplatz zog sich dann doch irgendwie. Im Nachhinein muss wohl das Bild, wie sich die komplette Gruppe ziemlich müde und ziemlich langsam auf den Campingplatz schleppt, lustig ausgesehen haben, da wir bei den anwesenden Campern sichtlich Mitleid erregten.



Wir checkten ein und bauten schnell die Zelte auf, hatten wir alle unglaublichen Hunger. Das Youth Hostel nebenan sollte für eine schnelle Nahrungsbeschaffung herhalten. Nach 3 Tagen wandern ohne Dusche sieht man halt aus wie man aussieht –und riecht auch so. Das dachte sich wohl auch der Besitzer an der Rezeption, der uns beim Eintreten musterte und fragte was von den dreckigen Schuhen oder den vermutlich stinkenden Füßen hier für alle das kleinere Übel sei. Wir entschieden uns die Schuhe im Vorraum zu lassen in der Hoffnung, dass den Gästen der Geruch unserer Füße so egal war wie uns. Das Essen des Hostels war überraschenderweise ausschließlich Indisch und sehr sehr lecker.

Nach 3 Tagen Tütenessen wirkt frischer Koriander in einem Curry wie Wunder und rührte sogar zu tränen. Vor allem der frische Apfelkuchen als Dessert bleibt uns Allen wohl in Erinnerung. Glücklich und satt gönnten wir uns eine lange und warme Dusche und saßen anschließend noch zusammen und genossen den Abend und das Gefühl des erfolgreich gemeisterten Abschnittes. Alle sichtlich zufrieden mit der eigene- und der Leistung der gesamten Gruppe.

Somit endete der erste Teil des Trips mit reichlich Wetterglück und ohne Ausfälle. Für 1 Gruppenmitglied bedeutete dies der geplante Ausstieg und 2 Tage Wellness in Aviemore, um dann die Gruppe in 2 Tagen am Youth Hostel wieder zu treffen. Du hast viel Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und Disziplin gezeigt. TOLL GEMACHT!!!!!


…AUF ZU TEIL II der Tour ;)

[Hunter9000]

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Sehr fein. Cairngorms kommen auf die Liste schottischer Reiseziele! Freu mich auf Teil II!

[sfhrvk]

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Sehr fein. Cairngorms kommen auf die Liste schottischer Reiseziele! Freu mich auf Teil II!

Ja solltest du umbedingt, Teil II kommt leider erst nächste Woche ;)

[SlichtwegButen90]

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Bisher ein super geschriebener Bericht, der als Vorlage für die nächste Schottland-Tour dienen kann Freue mich auf Part II

[sfhrvk]

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Bisher ein super geschriebener Bericht, der als Vorlage für die nächste Schottland-Tour dienen kann Freue mich auf Part II

danke =)

ich denke heute Abend gibts die Fortsetzung ;)

[sfhrvk]

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Tag 4 startete erneut bei tollem Wetter und wir konnten alle schon eine beachtliche Bräune nachweisen – und das Anfang Mai in Schottland, SUPER! Zu 5. starteten wir in den 2. Teil der Tour der uns von der Campsite durch einen schönen Nadelwald, vorbei am An Lochane Uaine, der mit seiner tollen Farbe direkt zum Baden einlud.



Aber wir gingen weiter, hatten ja noch einiges vor an diesem Tag. Nach kurzes Zeit kamen wir an einer Abzweigung an einer 1-Personen Holzbank/Sitz vorbei. Schaffen wir es uns zu 5. drauf zu quetschen??? -Natürlich .





Kurz darauf verschwand der Wald und es ging über den Ryvoan Pass und im weiteren Verlauf des Tages über die Rückseite des Bynack More hin zum Loch Avon. Dank des Hostel Besitzers wussten wir jetzt auch, dass es [Loch OAAAAN] ausgesprochen wird . Dieser Teil der Tour war von mir nicht bis ins letzte Detail geplant, so war zum Beispiel Länge der beiden Etappen nur über den Daumen gepeilt abgeschätzt worden (ups ;) ).

Die Stimmung war toll, ebenso wie die Beine und auf dem noch breiten Forstweg kamen wir flott voran. Wir freuten uns über das Wetter mit wieder schön viel Wind und der tollen abweschlungsreichen Landschaft der ersten Km die sich uns eröffnete. Erstaunlich wie schnell man von einem Campingplatz in gefühlt sehr „remote“ Terrain kommt, wohl nicht umsonst sehr beliebtes Erholungsgebiet für die City-Schotten. Wir passierten die Brücke am River Nethy und dem wunderschönen Campingspot auf der es sich scheinbar eine Jugend Therapiegruppe samt Betreuer gemütlich gemacht hat. Wir wollten die Sitzkreise nicht stören.
Kurz darauf ging es zügig an der Bergflanke des Bynack More hinauf ordentlich wind, Jacke, Mütze und Handschuhe Pflicht.




Die 2h Marke war geknackt und wir legten die erste Riegelpause ein. Mittlerweile Profis im Windschatten finden nutzten wir einen großen Busch und eine Rucksackmauer und genossen unsere Riegel –Insofern man bei Protein Riegel von Genuss sprechen kann-. Auf dem Bergrücken angekommen überblickten wir die fantastische Weitsicht der Cairngorms ohne auch nur ein Haus, Straße, Auto oder andere Menschen zu sehen – herrlich.

Lediglich die dummen Moorhühner leisteten uns weiterhin Gesellschaft und erschreckten uns hier und da immer mal wieder. Wir entschieden uns gegen den Gipfelbesuch, da er mit Sicherheit ein sehr spätes Eintreffen am Loch OAAAAN bedeuted hätte. Ca. 100hm unterhalb des Gipfels ging es talabwärts und es wurde schnell moorig, hier und da mit kleineren Furten die kein Problem darstellten. Der Weg schlängelte sich schön leicht bergauf, bergab inmitten der tollen Natur.



Es kamen uns vereinzelt Tageswanderer entgegen, aber nicht weiter schlimm. Nach einer Mittagspause zwischen Steinen um dem starken Wind zu entgehen ging es zügig weiter und wir passierten die Schutzhütte am River Avon die schon gut besucht war und bogen ab Richtung Loch Avon (Tagesziel) in der Hoffnung dort alleine zu sein.



Ab hier war der Weg schwieriger zu begehen und sehr boggy und statt geradeaus zu laufen glich unsere Route eher einem Zickzack lauf. Doch die Laune war hervorragend und wir beschäftigten uns mit Kinderspielen wie: „Der Boden ist Lava und nur Steine sind sicher“ und entdeckten, dass man dem trockenen Gras, das aussieht wie das Haupthaar von Trump trauen konnte und sich für Steps zwischen den Bugholes alias: „Monster“ anboten. So verging die Zeit recht zügig und wir erreichten das Ufer des Loch OAAAAN.



Tolle Kulisse dieser See von Bergen umzingelt und Schneefelder die fast bis ans Ufer reichten. Unser Ziel war der Talschluss am anderen Ende des Sees, dort sollten sich geeignete Spots für die Zelte finden lassen. Ich ging voran und beflügelt von der Kulisse und der Tatsache, dass wir uns wieder auf einem trockenen Weg befanden zog ich wohl das Tempo ein wenig zu hart an, zum Leidwesen einiger Gruppenmitglieder. Der Weg ist sehr interessant und als Trailrunner würe man sagen er sei technisch ansprüchsvoll. Auch die Furten waren nicht so ganz ohne, im Teamwork aber kein Problem.





Zwischen ein wenig müde und fix und fertig kamen wir am im Talschluss an und sahen schnell, dass ein geeigneter Spot wohl nicht problemlos zu finden war. Mal abgesehen vom Strand den wir aufgrund der zu dem Zeitpunkt schon niedrigen Temperaturen und Wind meiden wollten, gibt es dort einen Hügel auf dem maximal ein paar 1 Personen Slots zu finden sind. Und auch die Caves an den Berghängen bieten maximal Platz für 1-2 Personen.



Hinter dem Hügel und ca 300m vom Seeufer entfernt befindet sich eine Wiese, die aber sehr sehr boggy war – hat mich ein Monster fast bis zum oberen Ende meiner Gamaschen verschluckt! Das Tal wird geteilt durch einen Fluss, der direkt aus dem Berg den Loch OAAAAN speist. Auf der anderen Seite des Flusses sah es deutlich ebener aus und die Wiese sah zumindest von unserer Position trocken aus. Merklich nicht mehr gewillt den doch tiefen und schnellen Fluss zu queren parkte ich die Gruppe an einer windgeschützten Stelle die zur Not auch als Stellplatz für die Zelte funktioniert hätte. Ich ging noch ein wenig Flussaufwärts um zu schauen, ob Furten irgendwo gut möglich war. Schon mit der Vorstellung die Zelte an der nicht ebenen Stelle aufzustellen und wohl ungemütlich zu schlafen entdeckte ich kurz vor dem Umkehren eine mit trockenem Gras bewachsene Fläche, absolut eben und genau in der richtigen Größe für unsere 2 Zelte direkt am Fluss. Der perfekte Spot wie auf Bestellung. Ich holte die Gruppe an ihrem Ort ab und führte sie durch den Sumpf zu der erstaunlich trockenen Stelle und wir bauten fix die Zelte auf. Da Johannes die längsten Beine hat tänzelte er mit der Hilfe von Poles über die Steine auf die andere Seite des Flusses und wie sich herausstellte war die vorher erblickte Wiese auf der anderen Seite ebenfalls boggy. Alles richtig gemacht mit unserem Spot. Kurz darauf zog Nebel auf der von den Berggipfeln runter kam und es wurde sau kalt!



Nach dem Essen verkrochen wir uns zu 5. Im neu besetzten Frauen-Luxuszelt (Anna, Alex, Sarah) und versuchten dies ein wenig warm zu bekommen. So saßen wir noch zusammen und quatschten ein wenig, bis Johannes und Ich ins kalte Abenteuerzelt umziehen durften. Beim Zeltwechsel blickten wir nochmal nach draußen, der Nebel war fast bis auf Bodenniveau heruntergezogen, es versprach also eine sehr kalte Nacht zu werden.

[Kris]

AW: [GB] Cairngorms und Lairigh Ghru Mai 2016 - Studenten auf Reise

Dankeschön für den schönen Bericht soweit!

Als Anregung: Finde es schade, wenn Reiseberichte nach ein paar Jahren nur noch aus Text bestehen, weil die Frist bei imageshack und Co. abgelaufen ist... Gibt leider jede Menge solcher Beispiele im Forum...

[sfhrvk]

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Dankeschön für den schönen Bericht soweit!

Als Anregung: Finde es schade, wenn Reiseberichte nach ein paar Jahren nur noch aus Text bestehen, weil die Frist bei imageshack und Co. abgelaufen ist... Gibt leider jede Menge solcher Beispiele im Forum...

Hey danke! Wie kann man denn Imagesheck und co. umgehen??

[codenascher]

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zB. Die hauseigene Galerie nutzen. Alternativ Flickr

[Kris]

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Hey danke! Wie kann man denn Imagesheck und co. umgehen??

Gerne... Reines Eigeninteresse.

zB. Die hauseigene Galerie nutzen. Alternativ Flickr

Wie ich in der ODS-Galerie gerade gesehen haben, bist du ja bereits fleissig am uploaden.

[codenascher]

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...
Wie ich in der ODS-Galerie gerade gesehen haben, bist du ja bereits fleissig am uploaden.

Hab ja auch schon fleißig Reiseberichte geschrieben <-Meine Reisen
Allerdings bin ich Anfang 2015 auf Flickr umgestiegen, da ich dort wesentlich mehr Möglichkeiten habe. (Sicherlich wird es noch andere und bessere Alternativen geben, mir reicht es aber)

Der Beitrag kann gelöscht werden.... Mein Netz hat nicht recht mitgemacht. Keine Ahnung was hier passiert ist!?

[codenascher]

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...
Wie ich in der ODS-Galerie gerade gesehen haben, bist du ja bereits fleissig am uploaden.

Hab ja auch schon fleißig Reiseberichte geschrieben <-Meine Reisen
Allerdings bin ich Anfang 2015 auf Flickr umgestiegen, da ich dort wesentlich mehr Möglichkeiten habe. (Sicherlich wird es noch andere und bessere Alternativen geben, mir reicht es aber)

Ach und wenn wir hier schon off - topic fabrizieren, schöner Reisebericht! Bin 2011 vor dem Lairigh Ghru rauf um die "Cairngorms 4000s round" zu laufen. Hab da auch nen Reisebericht von drinne.

[sfhrvk]

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Ja ich ändere die Verlinkungen dann bei Gelegenheit!

der letzte Tag fehlt noch, kommt die Tage!

Danke für die Infos!

[sfhrvk]

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Tag 5

Nach einer wirklich sau kalten Nacht weckte uns die Sonne. Beim wirklich aller aller ersten Strahl wachte ich auf und sprang sofort nach draußen und erlebte meinen wohl schönsten Moment in Schottland. Die Sonne kam so gerade über den Berg und tauchte diese eh schon wundervolle Kulisse in ein absolut atemberaubendes Licht. Die anderen schliefen noch und so gehört der Moment mit diesem Ort ganz allein mir! Deswegen nimmt man all das auf sich und sucht die Abgeschiedenheit, genau für solche Momente. Ich ging ein wenig den Berg hoch, grinste der Sonne entgegen, machte hier und da ein Foto, aber vor allem speicherte ich die Bilder und die Atmosphäre in meinem Kopf und Herz ab.








Da ich mich gestern schon mit der Länge der Etappe verschätzt hatte war uns allen bewusst dass meine Einschätzung (Die Etappen bleiben bei ca. 20km) wieder falsch war. Darum startete ich doch mal das GPS um die letzte Etappe zu tracken. Frühstück, Zeltabbau und bei wiedereinmal tollem Wetter mit quasi blauem Himmel starteten wir die letzte Tagesetappe mit Ziel Youth Hostel in Aviemore.



Unser Rückweg sollte etwas vom Hinweg abweichen. Da die Bergwege über das anliegende Ski Resort noch von Schnee bedeckt war bogen wir auf Hälfte des Sees Richtung Norden hoch auf einen Bergrücken.



Dort machten wir eine kurze Pause inklusive Selfi mit See und genossen noch kurz die tolle Aussicht. Vielen Dank Loch OAAAANNNN für die tollen Erlebnisse und Augenblicke!!



Der Weg wurde wieder sehr boggy und felsig, sodass ein Zick-Zack lauf von 11km den Tag schon vor Mittag sehr lang erscheinen ließ.



Zusätzlich wurde es wärmer und wärmer und von Stunde zu Stunde wurden die Klamotten am Körper weniger. Mittagspause war an der Nethy Bridge, dieses mal ohne Jugendgruppe und wir genossen ein letztes mal Tütennudeln. Da wir alle sehr entspannt waren und kaum Zeitdruck verspürten, gönnten wir uns anschließend eine kurzes Sonnenbad, inkl. Powernap.



Lediglich 20 Minuten nach der Mittagspause machten wir schon wieder halt, da wir mittlerweile wieder im Wald kurz vor Glenmore waren und den An Lochan Uaine nun genauer untersuchten. Johannes und ich wagten uns hinein, die Badesession dauerte aber maximal 20 Sekunden, wirklich S****** kalt . Immerhin belustigten wir unsere Mädels und weitere anwesenden Touristen.

Mit dem Wissen dass wir schon 13 mitunter anstrengende Kilometer in den Beinen hatten, die Sonne heute sehr heftig schien, vermuteten wir Alle, dass uns ein Gewaltmarsch bevorstand, vor allem von der Campsite bis Aviemore sah stark nach einer Schotterpiste direkt an der Straße aus. Mit zügigen Schritten gingen wir weiter ,am Campingplatz vorbei mit dem festen Vorhaben jetzt die letzten km schnellstmöglich hinter uns zu bringen, alles komplett gewandert zu sein und die 5 Tage dann mit deutlich über 100km zu beenden. Doch ähnlich des dritten Tages verwandelten sich die letzten Kilometer bis Aviemore in sehr sehr sehr anstrengende und zähe Kilometer die durch Fußschmerz begleitet für alle unangenehm waren. Alex, die wohl friedfertigste und liebste Person der ganzen Gruppe entwickelte auf den letzten Kilometern erstaunliches Aggressionspotential und Johannes verlor kurz vor Aviemore seinen Verstand und rannte gackernd wie ein Moorhuhn vor der Gruppe herum.
Zusätzlich zu den schmerzenden Füßen verpassten wir ein Schild Richtung Youth Hostel, sodass wir noch einen Umweg von 2 Kilometern oben drauf packten, bis wir dann endlich am Hostel ankamen, wo Mica uns schon freudig mit Cider erwartete.



Am Ende des Tages waren es 29km (UPS ). Wir legten uns vollkommen am Ende vor dem Hostel ins Gras und zogen die Schuhe aus und genossen auf nüchternen Magen und bratender Sonne den Cider, der sofort seine Wirkung entfaltete.



Wir rafften uns auf, checkten ins Hostel ein und erkundigten uns, ob man Wäsche waschen könnten. Schließlich würden wir am nächsten Morgen nach Edinburgh reisen und wieder in Kontakt mit unseren anderen Kommilitonen und der Zivilisation treten, da wollten wir wenigstens einigermaßen gut riechen. Kein Problem wie sich herausstellte, wir konnten eine große Maschine später am Abend anstellen und sogar den Trockner benutzen.
Die Beine und Füße hatten sich in der Zeit ein wenig erholt und so gingen wir auf Recherche von Mica in Roo´s leap wo es wohl die besten Burger in town geben sollte. Aufgrund der Temperaturen war es im Diner sehr stickig, wir bestellten aber trotzdem alle schnell Bier und Burger wobei Johannes und Ich uns an folgendem probierten, schließlich waren wir very, very, very hungry:

Monster Bob Burger
£13.65
Specifically designed to satisfy the needs of a very, very, very
hungry person. This is our double meat, double cheese with
all toppings - mushrooms, onions, bacon and chilli.


Die Burger kamen super schnell und es waren mit Abstand die meisten Kalorien auf einen Fleck, die ich jemals gesehen habe! Wir fingen alle freudig das Essen an. Johannes, der normalerweise mit einem sehr gesunden Appetit gesegnet ist, hörte plötzlich auf zu sprechen. Später sogar zu essen und starrte mit bleichem Gesicht und leerem Blick durch mindestens die Hälfte der Wände von halb Aviemore. Wir reagierten sofort und wollten ihn rausbringen doch dorthin schafften wir es nicht mehr. Seine Beine gaben nach und sein Körper entschloss sich in den Eingangsbereich des Diners zu legen! Mit dem Satz, dass das vor einer Stunde schon einmal passiert sei stellte die Bedienung eine große Cola neben Johannes und mit hochgelegten Beinen gönnte er sich eine kleine Pause! Nach kurzer Zeit ging es ihm besser und wir setzten ihn auf eine Bank draußen vor dem Diner und zogen samt Burger und Getränke zu ihm, aßen weiter, lachten und hatten eine Menge Spaß. Auch Johannes erholte sich schnell und aß sogar noch etwas weiter.
Wieder im Hostel widmenden wir uns unserer bereits wieder trockenen Wäsche. Leider hat das Waschmittel seinen Dienst versagt, sodass unsere Klamotten einen einheitlichen muffigen Geruch angenommen hatten, super!
Den restlichen Abend verbrachten wir im Hostel und schauten Mulan, jedoch nicht fertig da fast Alle schon kurz nach Beginn des Films einschliefen. Bett war angesagt, der nächste Morgen startete früh Richtung Edinburgh und den 5-tägigen City trip (Edinburgh/Glasgow).



Fazit: Tolle Tour, tolle Gruppe. Immer wieder interessant wie Gruppendynamik sich verändert und wie wichtig es ist, sich in einer Gruppe auch mal zurückzunehmen! Wir hatten fantastisches Glück mit dem Wetter, und auch in der darauffolgenden Zeit in Schottland das beste Wetter in gesamt Europa zu der Zeit; Kamen wir alle sonnengebräunt wieder nach Deutschland. Die doch recht detaillierte Planung hat sich ausgezahlt und alles hat wunderbar funktioniert. Die Cairngorms sind toll und definitiv irgendwann nochmal eine Reise wert.

Jetzt aber nach 2 Jahren hintereinander in Schottland stehen erstmal andere Trails auf dem Plan. Vielleicht mal in die Sonne, vielleicht auch wieder in den Norden; Outdoorfieber weiterhin besorgniserregend ;)

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Sidenote:
Für Sarah und mich ging das Abenteuer nach dem Citytrip noch weiter. Wir mieteten uns ein Auto für 4 tage und schafften es hoch bis auf Skye und über Loch Ness und Inverness pünktlich zum Flughafen Edb zum Rückflug nach Deutschland. Toll nach den intensiven langsamen Vorankommen der ersten 5 Tage, wirklich nochmal Strecke zu machen und vor allem die eine Nacht am Skye Trail, traumhaft!