Hallo Forengemeinde!
Nach längerer Recherchearbeit in den Einträgen dieses Forums und natürlich auch auf den Seiten der Hersteller halte ich es für sinnvoll, mich mit meiner Frage an euch zu wenden in der Hoffnung, daß ihr mit eurem Erfahrungsfundus weiterhelfen könnt.
Ich habe geplant, mir ein zusammenlegbares Kajak zuzulegen. Es soll auf jeden Fall ein Einsitzer sein. Der Fokus liegt hier tendenziell eher auf Schlauchjajak als auf Faltboot, was aber Hybriden klar mit einschließen und reine Faltboote auch nicht explizit ausschließen soll (wobei ich mich mit diesen bislang nur untergeordnet befaßt habe).
Der Anwendungsbereich wird Seen (bspw. Dahmeseen, Alpenvorlandseen), größere/große Flüsse mit ruhiger Strömungscharakteristik (bspw. Main ab Bamberg) und kleine Flüsse mit WW im niedrigen Bereich (bspw. Altmühl und Wiesent) umfassen. Vorgesehen sind hier sowohl Ein- sowie Mehrtagestrips, künftig auch Wasserwanderreisen (bspw. Dahme – Spree – Havel). Eintagestrips dürften allerdings überwiegen.
D.h. in Summe, das Boot muß mit frontaler und seitlicher Krafteinwirkung des Wassers umgehen können und sollte bzgl. der Handhabbarkeit und Geschwindigkeit den Kompromiß finden zwischen ruhenden und fließenden Gewässern. Dementsprechende Allround-Fähigkeiten und Stauraum sollte das Boot also mitbringen.
Hinsichtlich des Preises bin ich flexibel und gern bereit, für Qualität, Langlebigkeit und Treue (Produkte können die zurückgeben, oh ja!
) durchaus eine größere Summe hinzulegen. Zu Lasten des Nutzers kurzsichtig konzipierte Produkte mag ich gar nicht.
Das Gewicht hat keine überragende Bedeutung. Entsprechend eines Hinweises hier im Forum rechne ich dem Nettogewicht des Bootes noch 5 kg dazu.
Unter diesen Aspekten habe ich bislang die folgende Vorauswahl herausdestilliert:
Gumotex Swing l
Gumotex Framura
Advanced Elements Air Frame
Nortik Scubi 1
Grabner Explorer 1
Über die beiden genannten Gumotexis und auch das Scubi 1 ist hier im Forum viel Informatives geschrieben worden und live in Augenschein habe ich sie auch bereits genommen (ohne Testfahrt, die folgt noch). – Was bereits ein Nachteil für das AE Air Frame ist, da man dieses nicht testfahren kann (oder doch?).
Und über Nortik und seine Boote kann ich von Seiten des Herstellers keine Informationen finden, was keinen guten Eindruck macht.
Wichtige Punkte, die mich interessieren und zu denen ich noch offene Fragen habe:
- Eine allgemeine Frage zu Beginn (sowohl in Richtung Schlauch-, als auch Faltboot: welche Bootslänge haltet ihr für den genannten Anwendungsbereich für empfehlenswert und wie wichtig schätzt ihr das Vorhandensein einer Steueranlage hierbei ein?
- Die Dichtheit des Decks, insbesondere am Vorderschiff. Dieses Thema ist für mich insofern von gehobenem Interesse, da bei Querung der Bugwellen von Motorschiffsverkehr es immer möglich ist, daß über das Vorderschiff kurzzeitig mehr oder weniger viel Wasser spritzt/fließt.
Gumotex verwendet an dieser Stelle ja stets dieses verstärkte Nylontextil, von dem ich hier im Forum gelesen habe, daß es im Test ziemlich schnell für nasse Beine gesorgt hat. Mit welchem Material bzw. welcher Verbindung zwischen Außenwand und Deck löst Nortik denn dieses Problem?
Advanced Elements setzt auch auf ein Nylontextil. Gibt es hierfür Erfahrungen, wie es da mit der Wasserbeständigkeit aussieht? Was bei AE ein generelles Problem zu sein scheint, ist die Tatsache des langsam trocknenden Textilmaterials. Aber solange der Innenraum trocken bleibt, dürfte sich dafür eine Lösung finden.
Bei Grabner dürfte sich das Problem über das Deck eindringenden Wassers ja nicht stellen, oder?
- Ganz grundsätzlich: die Haltbar- und Strapazierfähigkeit des Schlauchmaterials. Bislang konnten mich die Erfahrungsaustausche zu Nitrilon nicht überzeugen. Nicht zuletzt Itchy ST berichtet in diesem Forum von Materialqualität bei Gumotex, die einer großen Varianz ausgesetzt zu sein scheint. – Und das bringt mich eben zu dem Gedanken: Mag sein, daß das Boot einige Jahre zuverlässig seinen Dienst tut, es aber bereits nach 5 - 10 Jahren entsorgen zu müssen, das will ich nicht; zumal nach nicht wirklich intensiver Beanspruchung (wobei: wie definiert sich die? ;) ).
Es irritiert mich, daß man nur schwer (gute) Informationen zur UV-Beständigkeit des Nitrilons im Bootsbau findet, obwohl doch dieser Faktor von großer Wichtigkeit hinsichtlich der Haltbarkeit des Materials sein dürfte.
In ganz ähnlicher Weise gilt dies für die Schläuche des Scubi, bei denen Nortik auf PVC (lt. Produktinfotafel beim Globi PVC+PU) setzt. - Und PVC hat eben keine besonders guten Eigenschaften bei der UV-Beständigkeit, von seinen Umwelteigenschaften mal ganz zu schweigen. Es ist schon schade: würde Nortik da auf ein Material setzen, das über derartige Zweifel erhaben wäre, dieses Boot käme sehr schnell in meine ganz enge Auswahl.
Bedeckt hält sich leider AE mit dem Material für seine Boote. – Wißt ihr da mehr? Habt ihr da Erfahrungswerte bzgl. der oben angesprochenen Faktoren?
Natürlich sollte das Material auch bzgl. Abrieb was aushalten. – Im Forum wird hier auf oft schroffe, scharfkantige Bruchsteine im Bereich von Bauwerken (im gen. Fall war das auf der Altmühl) hingewiesen. Ich denke, auch hier markiert Grabner die Referenz; als Alternative zu Nitrilon: neue Boote aus Hypalon werden ja nicht mehr angeboten, oder?
- In Verbindung mit der Haltbarkeit des Materials sehe ich eine Verstärkung zumindest der Bug- und Heckpartie des 'Kiels' als sinnvoll an. Grabner und AE haben die, das Scubi in vorbildlicher Weise auf ganzer Kiellänge. Nur Gumotex nicht und mir erscheint dies eine Einsparung an der falschen Stelle zu sein. Wie seht ihr diesen Aspekt im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit, Robustheit und damit Langlebigkeit des Bootes?
- Ein Bauteil, das mir wichtig ist, ist die Fußstütze. Diese gibts beim Scubi und Grabner aus Metall, bei Gumotex als Aufblaselement aus Gummi (beim Swing konnte ich mir selbst ein Bild davon machen, beim Framura noch nicht). Gäbe es eine Möglichkeit, bei den Gumotexis hier selbst eine Lösung aus Metall hineinzubasteln ohne Gefahr zu laufen, den Schlauch zu beschädigen?
Für mich ergibt sich nach Zusammentragung dieser Fakten und Aspekte das Bild, daß das Grabner das Boot wäre, das für meinen Anwendungsbereich wohl am meisten bietet, gefolgt vom Scubi und dem Framura, die in Sachen Allround-Fähigkeiten keinen schlechten Eindruck machen, aber für mich ein paar Unwägbarkeiten haben. Über das AE habe ich zu wenig Erfahrungen sammeln können.
Insofern wäre es schön, wenn - im Speziellen - ihr mir weiterhelfen könntet und - im Allgemeinen - diese Seiten auch im Hinblick auf Details zu Materialeigenschaften und -fragen eine zusätzliche Bereicherung erfahren würden.
Viele Grüße,
Julian
Nach längerer Recherchearbeit in den Einträgen dieses Forums und natürlich auch auf den Seiten der Hersteller halte ich es für sinnvoll, mich mit meiner Frage an euch zu wenden in der Hoffnung, daß ihr mit eurem Erfahrungsfundus weiterhelfen könnt.
Ich habe geplant, mir ein zusammenlegbares Kajak zuzulegen. Es soll auf jeden Fall ein Einsitzer sein. Der Fokus liegt hier tendenziell eher auf Schlauchjajak als auf Faltboot, was aber Hybriden klar mit einschließen und reine Faltboote auch nicht explizit ausschließen soll (wobei ich mich mit diesen bislang nur untergeordnet befaßt habe).
Der Anwendungsbereich wird Seen (bspw. Dahmeseen, Alpenvorlandseen), größere/große Flüsse mit ruhiger Strömungscharakteristik (bspw. Main ab Bamberg) und kleine Flüsse mit WW im niedrigen Bereich (bspw. Altmühl und Wiesent) umfassen. Vorgesehen sind hier sowohl Ein- sowie Mehrtagestrips, künftig auch Wasserwanderreisen (bspw. Dahme – Spree – Havel). Eintagestrips dürften allerdings überwiegen.
D.h. in Summe, das Boot muß mit frontaler und seitlicher Krafteinwirkung des Wassers umgehen können und sollte bzgl. der Handhabbarkeit und Geschwindigkeit den Kompromiß finden zwischen ruhenden und fließenden Gewässern. Dementsprechende Allround-Fähigkeiten und Stauraum sollte das Boot also mitbringen.
Hinsichtlich des Preises bin ich flexibel und gern bereit, für Qualität, Langlebigkeit und Treue (Produkte können die zurückgeben, oh ja!

Das Gewicht hat keine überragende Bedeutung. Entsprechend eines Hinweises hier im Forum rechne ich dem Nettogewicht des Bootes noch 5 kg dazu.
Unter diesen Aspekten habe ich bislang die folgende Vorauswahl herausdestilliert:
Gumotex Swing l
Gumotex Framura
Advanced Elements Air Frame
Nortik Scubi 1
Grabner Explorer 1
Über die beiden genannten Gumotexis und auch das Scubi 1 ist hier im Forum viel Informatives geschrieben worden und live in Augenschein habe ich sie auch bereits genommen (ohne Testfahrt, die folgt noch). – Was bereits ein Nachteil für das AE Air Frame ist, da man dieses nicht testfahren kann (oder doch?).
Und über Nortik und seine Boote kann ich von Seiten des Herstellers keine Informationen finden, was keinen guten Eindruck macht.
Wichtige Punkte, die mich interessieren und zu denen ich noch offene Fragen habe:
- Eine allgemeine Frage zu Beginn (sowohl in Richtung Schlauch-, als auch Faltboot: welche Bootslänge haltet ihr für den genannten Anwendungsbereich für empfehlenswert und wie wichtig schätzt ihr das Vorhandensein einer Steueranlage hierbei ein?
- Die Dichtheit des Decks, insbesondere am Vorderschiff. Dieses Thema ist für mich insofern von gehobenem Interesse, da bei Querung der Bugwellen von Motorschiffsverkehr es immer möglich ist, daß über das Vorderschiff kurzzeitig mehr oder weniger viel Wasser spritzt/fließt.
Gumotex verwendet an dieser Stelle ja stets dieses verstärkte Nylontextil, von dem ich hier im Forum gelesen habe, daß es im Test ziemlich schnell für nasse Beine gesorgt hat. Mit welchem Material bzw. welcher Verbindung zwischen Außenwand und Deck löst Nortik denn dieses Problem?
Advanced Elements setzt auch auf ein Nylontextil. Gibt es hierfür Erfahrungen, wie es da mit der Wasserbeständigkeit aussieht? Was bei AE ein generelles Problem zu sein scheint, ist die Tatsache des langsam trocknenden Textilmaterials. Aber solange der Innenraum trocken bleibt, dürfte sich dafür eine Lösung finden.
Bei Grabner dürfte sich das Problem über das Deck eindringenden Wassers ja nicht stellen, oder?
- Ganz grundsätzlich: die Haltbar- und Strapazierfähigkeit des Schlauchmaterials. Bislang konnten mich die Erfahrungsaustausche zu Nitrilon nicht überzeugen. Nicht zuletzt Itchy ST berichtet in diesem Forum von Materialqualität bei Gumotex, die einer großen Varianz ausgesetzt zu sein scheint. – Und das bringt mich eben zu dem Gedanken: Mag sein, daß das Boot einige Jahre zuverlässig seinen Dienst tut, es aber bereits nach 5 - 10 Jahren entsorgen zu müssen, das will ich nicht; zumal nach nicht wirklich intensiver Beanspruchung (wobei: wie definiert sich die? ;) ).
Es irritiert mich, daß man nur schwer (gute) Informationen zur UV-Beständigkeit des Nitrilons im Bootsbau findet, obwohl doch dieser Faktor von großer Wichtigkeit hinsichtlich der Haltbarkeit des Materials sein dürfte.
In ganz ähnlicher Weise gilt dies für die Schläuche des Scubi, bei denen Nortik auf PVC (lt. Produktinfotafel beim Globi PVC+PU) setzt. - Und PVC hat eben keine besonders guten Eigenschaften bei der UV-Beständigkeit, von seinen Umwelteigenschaften mal ganz zu schweigen. Es ist schon schade: würde Nortik da auf ein Material setzen, das über derartige Zweifel erhaben wäre, dieses Boot käme sehr schnell in meine ganz enge Auswahl.
Bedeckt hält sich leider AE mit dem Material für seine Boote. – Wißt ihr da mehr? Habt ihr da Erfahrungswerte bzgl. der oben angesprochenen Faktoren?
Natürlich sollte das Material auch bzgl. Abrieb was aushalten. – Im Forum wird hier auf oft schroffe, scharfkantige Bruchsteine im Bereich von Bauwerken (im gen. Fall war das auf der Altmühl) hingewiesen. Ich denke, auch hier markiert Grabner die Referenz; als Alternative zu Nitrilon: neue Boote aus Hypalon werden ja nicht mehr angeboten, oder?
- In Verbindung mit der Haltbarkeit des Materials sehe ich eine Verstärkung zumindest der Bug- und Heckpartie des 'Kiels' als sinnvoll an. Grabner und AE haben die, das Scubi in vorbildlicher Weise auf ganzer Kiellänge. Nur Gumotex nicht und mir erscheint dies eine Einsparung an der falschen Stelle zu sein. Wie seht ihr diesen Aspekt im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit, Robustheit und damit Langlebigkeit des Bootes?
- Ein Bauteil, das mir wichtig ist, ist die Fußstütze. Diese gibts beim Scubi und Grabner aus Metall, bei Gumotex als Aufblaselement aus Gummi (beim Swing konnte ich mir selbst ein Bild davon machen, beim Framura noch nicht). Gäbe es eine Möglichkeit, bei den Gumotexis hier selbst eine Lösung aus Metall hineinzubasteln ohne Gefahr zu laufen, den Schlauch zu beschädigen?
Für mich ergibt sich nach Zusammentragung dieser Fakten und Aspekte das Bild, daß das Grabner das Boot wäre, das für meinen Anwendungsbereich wohl am meisten bietet, gefolgt vom Scubi und dem Framura, die in Sachen Allround-Fähigkeiten keinen schlechten Eindruck machen, aber für mich ein paar Unwägbarkeiten haben. Über das AE habe ich zu wenig Erfahrungen sammeln können.
Insofern wäre es schön, wenn - im Speziellen - ihr mir weiterhelfen könntet und - im Allgemeinen - diese Seiten auch im Hinblick auf Details zu Materialeigenschaften und -fragen eine zusätzliche Bereicherung erfahren würden.
Viele Grüße,
Julian
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