[PT] Via Algarviana, Rota Vicentina und ein bisschen Roadtrip

[laber]

Hallo zusammen!

Der Alltag hat mich schon fest wieder in der Hand, ein paar Worte über den vergangenen Urlaub in Portugal mag ich allerdings doch noch mit euch teilen.

Die Planung des Unternehmens war etwas kurzfristig und günstige Flüge nach Faro dann schließlich nicht mehr zu bekommen. Nach einigem Ringen haben wir uns dann für Weeze <-> Porto und einen Leihcorsa entschieden. Deshalb gibt es nun zwei Tage weniger Wanderbericht, dafür aber auch eine Extraportion Roadtrip dazu. Ich weiß noch nicht, wie viel ich über diesen letzten Teil schreiben mag, aber ein paar Fotos werde ich auf jeden Fall davon hochladen.

Und jetzt wird's gemein: da ich am Donnerstag noch eine Klausur schreiben muss beende ich diesen ersten Post mit einem Teaser-Foto und dem Inhalt meiner heutigen Lernpausen, einer dringend für diesen Reisebericht benötigten Übersichtskarte von unserer Tour.









Ich verspreche es (jetzt ist's ja öffentlich und bindend!) hier geht's bald weiter!

[Werner Hohn]

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*prust* In diesem März habt ihr die Gelegenheit verpasst, ein ods-Portugal-Treffen zu veranstalten. Noch jemand aus dem Forum war um diese Zeit dort. Das aber auf der Binnenroute der Rota Vicentina. Leider wird von dieser Seite einem Reisebericht eine Absage erteilt.

Die Sache mit der Ankündigung ist in der Tat gemein. Die geniale Karte, ohne die es für Portugal-nicht-so-gut-Kenner echt konfus werden könnte, hat schon mal verdient.

[laber]

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08.03. -Tag 0
Nach unproblematischer Anreise mit Bahn und Bus verlassen wir mit dem letzten Flug des Tages Weeze (bzw. Düsseldorf/Niederrhein ). Im Flugzeug gibt es den ersten kleinen Schock: Bei den ersten Portugiesischen Ansagen fürchte ich doch im Flugzeug nach Moskau gelandet zu sein. Sieht aus wie Spanisch, klingt aber gaaaaanz anders dieses Portugiesisch.

Trotz verspäteten Boardings landen wir pünktlich mit "the on-time Airline" um 22:30 Ortszeit in Porto. Nach einer kurzen Pipipause und einem Schluck in Chlor gelöstem Leitungswasser drehen unsere verpuppten Rucksäcke auch schon ihre erste Runde auf dem Gepäckband.

Wenige Augenblicke später werden wir mit dem grünen Sprinter zu unserem Leih-Corsa gebracht und sausen noch vor Mitternacht ins dunkle Abenteuer: "Right - Left - Right and then straight to the South!" lautete die Wegbeschreibung des Verleihers.

Tapfer kämpfen wir uns stundenlang über die leeren Autobahnen, 500km bei maximal 130km/h dauern eben ein Weilchen. Für Erfrischung sorgt zwischendrin die Maut, bzw. die "ViaVerde"-Box: Wir haben eine kleine Zusatzgebühr vor Ort gezahlt, damit die Maut direkt digital gesammelt wird und wir nicht im Postbüro bezahlen müssen. Allerdings finden wir "the little grey box", die uns beschrieben wurde, einfach nicht und haben ein bisschen Bammel, dass wir gerade mehr oder weniger illegal unterwegs sind.

Bei Grândola fahren wir ab und parken auf einem Schotterplatz, denn es fällt uns beiden sehr schwer die Augen noch offen zu halten. Ich mache einen Scherz darüber, dass heute komische Schilder an der A45 stehen, dann schlummern wir 1-2 Stunden in unserem herrlich vanillig duftenden Knubbel.

09.03. -Tag 1

Ich wache auf, wenig später dann auch meine Beine und am Himmel erscheint langsam ein heller Streifen.



Das Hellwerden fühlte sich ein bisschen an wie Geschenke auspacken: Langsam erkennt man die ersten Umrisse, dann wunderschöne Farben und einige Details und plötzlich realisiert man, dass man tatsächlich im Urlaub ist...
Unser erstes Richtiges Ziel lautet Galé. Dort kommen wir bei noch tief stehender Sonne an und begrüßen den Atlantik und die Steilküste. War wohl doch nicht die A45.
Einige Zeit stapfen wir über den Strand, krabbeln in Höhlen und Senken, strecken die Füße ins Wasser (Kaaaaaalt!) und machen ganz viele Fotos. Dann bekommen wir Kaffeedurst und suchen die erste geöffnete Snackbar auf. Portugal-Anfängerfehler: einen Cappucciono bestellen. Wir bekommen ein Tässchen süßen Kaffe mit gesüßter Sahne und Zimt. Das war eine echte Herausforderung. *schüttel*









Nächstes Ziel: Gas erwerben im Decathlon in Portimão, dann Wasser und Orangen im Supermarkt besorgen und dann endlich raus aus dem bisschen Auto! Wir parken vor der Snackbar am Bahnhof neben Silves. Eine ältere Dame schaut uns beim Aufsatteln lächelnd zu und wir sind uns sicher, dass sie gut auf den Corsa aufpassen wird.












Nach einem kurzen Intermezzo an der Landstraße laufen wir durch das nette Örtchen, machen einige Fotos vor dem Castelo dos Mouros, halten uns aber nicht allzulange dort auf. Hinter der Stadt treffen wir auf den ersten offiziellen Wegweiser, wo wir natürlich ein Foto mit den dicken Packsätteln machen.

Der Weg verläuft jetzt über viele halbwegs zermürbende Hügel auf und ab, ohne dass man nennenswert an Höhe gewinnt. Die grünen Hügel sind wunderschön anzusehen, aber die fetten Schneisen, die kreuz und quer über die Berge gehen, hinterlassen zusammen mit den Stromleitungen und kilometerlangen Wasserschläuchen einen seltsamen Nachgeschmack: der Eukalyptus gehört hier eigntlich nicht hin. Wie sah die Landschaft wohl vorher aus? Vielleicht so wie das nette grüne Tal mit den Ruinen?










Der Himmel wird immer dunkler und so suchen wir uns schon recht früh ein Lagerplätzchen, wo wir zunächst kochen und eine ausreichend große Fläche von allzu dicken Knützen und Ästen befreien und dann keine Sekunde zu früh unser Zelt aufbauen: Abendessen gibt es bei Regengetrommel im Zelt.









Aufgrund der kurzen Nacht zuvor schlafen wir nach kurzer Katzenwäsche mit einsetzender Dämmerung bei Regen und Wind ein.



Habe jetzt einen wichtigen Termin in der Eisdiele, vielleicht gibt's danach noch einen Tag Bericht.

[HaegarHH]

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Sehr schön …nur weiter so.

Ich dachte noch bei dem Teaserbild, dass wird direkt an der Furt sein, wenn man hinter Silves die Straße verlässt und wie ich sehe, haben mich meine Augen nicht getäuscht …und ich meine mich sogar an Eurem Zeltplatz selbst gefragt zu haben, ob ich da mein Zelt aufschlagen will und es doch nicht getan zu haben, weil mir Wasser fehlte


Freue mich schon auf die Fortsetzung, vor allen Dingen, dann das Stück hinter Marmalete. An der Kreuzung habe ich bestimmt 15 Min. mich nicht entscheiden können, weiter Richtung Bensafrim, oder rüber zum Meer.

[laber]

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10.03. -Tag 2

Wir werden früh wach und packen unsere 77 Sachen flott zusammen. S. hat wegen Flatter- und Plätschergeräuschen fast nicht geschlafen, während ich bis auf das obligatorische Entfesseln nach drei Mal "Mit-dem-Schlafsack-Drehen" quasi durchgeschlafen habe.

Die Sonne kommt langsam über die Hügel, dennoch ist es ziemlich frisch. Nach einigen Kehren kommen wir an eine Ampel, die anzeigen soll, ob das Weitergehen sicher ist. Bei Rotlicht sollte man besser bleiben, wo man ist, da dann der Stöpsel am Stausee gezogen wird. Keine Ahnung, ob hier noch etwas funktionstüchtig ist?







Erstaunlich viele Kurven nach der Ampel kommt dann der/die/das Ribeira de Odelouca. Die Via ist durch den Fluss ausgeschildert, man kann aber auch die Brücke nehmen. Obacht! Wer Pfennig-Absätze trägt, sollte aufpassen, dass er auf der Brücke nicht in die Ablauföffnungen im Beton tritt.

Nach der Brücke geht es kurz über die Landstraße, dann durch ein sattgrünes Tal, wo wir uns erst mal zum Frühstücken in die Böschung legen.

Im Anschluss daran kommen drei Furten in verhältnismäßig kurzen Abständen. Da wir beide membranlos an den Füßen sind kostet das einige Zeit. Schuhe aus, Socken aus, jammernd durch das eisige Wasser tänzeln, trocknen, ...



An der Schönheit des Tals ändert das allerdings nichts und hätten wir gewusst, was uns noch erwartet, hätten wir die Abkühlung sicher etwas ausführlicher genossen.
Denn im Anschluss geht es ziemlich kräftig in schönster Mittagssonne über einige schmale Pfade bergauf. Und weiter bergauf. Dass wir kurz vor der Quelle Fonte Santa den Wegweiser nach links übersehen liegt also mit Sicherheit an Überanstrengung.

Nach diesem ersten und einzigen Umweg sind wir Dank OSMand schnell wieder "on track":





Wobei gerade hier auffällt, dass Waymarkedtrails noch nicht die aktuelle Version der Via Algarviana kennt. Der Track von der Website der VA stimmt aber.
Der Weg steigt weiter an und da die Landschaft ja tatsächlich von Meereshöhe an aufsteigt, fühlen sich die 700m am Schluss tatsächlich richtig hoch an. Die Aussicht ist wunderschön, obwohl es nach der regnerischen Nacht noch ziemlich diesig ist.









Auf dem Picota treffen wir tatsächlich mal wieder ein paar Tagestouristen. Bis auf ein niederländisches Pärchen am Vortag sind uns bis dahin noch keine weiteren Wanderer begegnet...
Wir genießen die Aussicht auf dem Türmchen, welches sanft im Takt der Böen schwankt. Die Chancen zwischen hier und dem Gipfel des Foía, den man schon erkennen kann, einen guten Schlafplatz zu finden schätzen wir als sehr gering ein, sodass wir beschließen, heute in 4 festen Wänden zu schlafen. Auch damit S. überhaupt mal wieder ein bisschen schläft.

Der Weg nach Monchique hinein ist schnell zurückgelegt. Am Ortseingang muss ich unbedingt noch beim Obsthändler mit der Eselskutsche Orangen kaufen. Weil ich Esel so mag. Und weil ich Orangen so mag.
Wir gehen die äußerst enge, steile Straße hinauf zur Touristeninformation und beziehen unser Nachtlager unter der schweizer Flagge direkt gegenüber der Touri-Info.

Nach der Zimmerübernahme waschen wir schnell uns und unsere Klamotten. Erstaunlich, wie schnell aus einem normalem Zimmer ein großer Haufen Wanderchaos wird. Den Rest des Abends sehen wir uns noch ein wenig in der Stadt um.
Im Café am Schaufelrad-Brunnen bestellen wir erneut Cappuccino und erhalten erneut süße Sahne auf Espresso. Während wir das Gebräu leeren belauschen wir unsere Nachbarn beim Bestellen. Dabei finden wir heraus, wie man zu zwei Gläsern Espresso mit viel warmer Milch kommt: "Dois Galãos, se faz favor!". Noch mal: "Dosch Galaosch, se fasch fawohr!". Und nochmal. Gar nicht so einfach. Es ist mir wirklich etwas peinlich, aber mehr als diesen einen port. Satz sowie die Worte "A Conta!", "Bom día/tarde", "Obrigada!", "Laranja", "Azeitonas" und "Sanitarios" konnten wir leider sprachlich nicht aus diesem Urlaub mitnehmen.







Nachdem wir wieder in unserem Zimmer angekommen sind, krabbeln wir ziemlich bald unter die Bettdecken.

[gargantula]

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Wann geht's denn hier mal weiter?
Bin auf jeden Fall an Fortsetzung interessiert, also wenn es Sonnenschein und bestes Wetter zulassen - hau doch mal wieder in die Tasten!

[basstardo]

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Na Bombe, jetzt kommt ein Bericht nach dem anderen aus der Ecke . Wir waren vom 24.4.-6.5.16 auf der Rota Vicentina unterwegs. Sobald alle Bilder gesichtet sind, versuch ich mich evtl auch mal an einem Reisebericht.

Gruss
Westi

[laber]

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Bitte nicht drängeln...

Ich bin gerade echt froh, wenn ich es zwischen Protokollen, Übungszetteln und Nebenjob mal schaffe NICHT am Computer zu sitzen...

Vielleicht geht's am Wochenende ein bisschen weiter.

[solarperplexus]

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Ich bin gerade echt froh, wenn ich es zwischen Protokollen, Übungszetteln und Nebenjob mal schaffe NICHT am Computer zu sitzen...

Das kann ich, gerade bei diesem Wetter, gut verstehen

Vielleicht geht's am Wochenende ein bisschen weiter.

Freue mich schon drauf, aber keinen Stress!

Grüße aus Nordhessen

[laber]

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Ich habe mich echt gestreckt, aber jetzt doch nicht mehr geschafft den Bericht hier fertig zu mchen. Morgen Nachmittag brechen wir wieder Richtung Algarve auf.

Dieses mal aber zum Surfen und Motorradeln und in der Hängematte liegen. Damit der Reisebericht-Rückstand nicht noch größer wird.

[HaegarHH]

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Dieses mal aber zum Surfen und otorradeln und in der Hängematte liegen. Damit der Reisebericht-Rückstand nicht noch größer wird.

Viel Spass …nachdem ich seit Weihnachten mit denen auf Instagram und FB befreundet bin, wenn Ihr es bis Sagres schafft, gönnt Euch mal ein Häppchen im Mums

[laber]

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Sooo, bevor der Uralub hier verjährt schreibe ich mal flott weiter.

Tag 3

Wir erwachen in unserem doch erstaunlich kühlen Zimmerchen, werfen das ganze Gerümpel (warum ist das jedes mal so viel?!) in die Packsattel und ziehen los um unseren Schlüssel los zu werden und zu zahlen. Zunächst treffen wir nur den Hund des Besitzers an, doch nach wenigen Minuten Warten kann es dann los gehen.

Noch mal durch die Stadt und noch mehr Dinge (Käse, Brot, Orangen, ...) in die vollen Rucksäcke stopfen. Portugiesisches Dorf im fahlen Morgenlicht sieht schon seeeehr schön aus...













Wir ächzen ziemlich unter unseren Rucksäcken und nur die sonnigen Fantasien, wie wir gemütlich am Convento frühstücken treiben uns die steilen Straßen hoch. Allerdings stellt sich das Convento als nicht ganz so einladend, sondern eher privat-verrottet heraus.

Um die Stimmung zu retten fantasiere ich also fortan von einem feinen Galão auf dem Gipfel des Foia, dem mit Antennen vollgepflasterten Dach der Algarve. Dieser Plan geht glücklicherweise auf: Als erste Gäste des Tages bekommen wir unsere Heißgetränke und frühstücken im Anschluss die Mühsam herauf geschleppten Nahrungsmittel auf der Aussichtplattform.

Pünktlich als der erste Bus deutscher Touristen seinen zum fremdschämen einladenden Inhalt auf den Berg entlässt sind wir zum Glück fertig. Längerer Kontakt mit dieser schönsten Sorte deutscher Touristen wäre für unser Karma sicher nicht vorteilhaft gewesen....





Wir machen uns also gut gestärkt an den weiteren Weg nach Marmelete. Nach weniger als 200m haben wir den Trubel hinter uns gelassen.
Es geht in vielen weiten Bögen über die Terassen unterhalb des Gipfels, vorbei an einigen verlassenen Höfen, aber auch einem noch bewirtschaftetem Gebäude mit Gemüsegärtchen, Schafen und Hühnern. In der Ferne sieht man vier Windräder, die wirken wie als wenn sie bloß als Gesprächsstoff für die Bustouristen hier in die Landschaft getackert worden wären.









Von den Windrädern aus schlängelt sich der Weg jetzt wieder durch duftenden Eukalyptus. Wir müssen uns tausend mal die Nasen schnäuzen, wobei wir natürlich sorgfältig alle Sonnencreme von der wunderbar exponierten Nase entfernen. Profis am Werk.

Bald schon sind wir in Marmelete. Der Dorfplatz ist im Vergleich zum Rest des Ortes ziemlich modern, besonders die modernen öffentlichen Toiletten incl. Duschen überraschen uns etwas. Verstehe einer portugiesische Investitionstaktiken...


Da wir noch ein bisschen in Sagres herumgammeln wollen und dann ja auch noch der Roadtrip nach Norden ansteht verwenden wir etwa zwei Galão-Längen in der Snackbar Luz darauf, einen Weg zu finden, wie wir es im Idealfall am nächsten Tag zu unserem geräumigen Reisemobil zurück schaffen. Derweilen stellen wir amüsiert fest, dass das halbe Café deutsch spricht: Nebenan unterhält sich ein gerade aus Südamerika zurückgekehrter Herr mit auffälligem Schal über die defekte Gastherme in seiner Wohnung, sein offensichtlich schweizer Zuhörer ist wenig beeindruckt und wechselt bald den Tisch zum nächsten deutschsprachigen Menschen...
Ich hatte mir vor dem Urlaub ein paar Busverbindungen rausgeschrieben und die relevanten Verbindungswege von Touristenorten zur Via Algarviana hin rausgesucht. So kommt es also, dass ich nun vorschlage, dass wir weiter nach Aljezur laufen, da mehr Busse von dort als von Bensafrim abfahren. Weise Frau.

Wir tanken noch ein mal Wasser und Orangen und ziehen nun also auf einem der ausgeschilderten Verbindungswege weiter.
Zunächst gibt es einige schöne Ausblicke auf das Örtchen, dann geht es kurz an der Straße entlang und dann auf die Forstautobahn gen Aljezur. Bald finden wir einen sehr schönen Zeltplatz an einer Lichtung mit einer kleinen Furt zu verlassenen Häuschen. Wir sehen uns gründlich um (Keine Leute, keine Hunde, keine Schafglocken, sehr gut!), kochen und bauen dann in der Dämmerung unser Tipi in Plätscherweite zum Bach auf.

[laber]

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Tag 4

Wir werden recht früh wach und endlich hat auch S. gut geschlafen.
Frohen Mutes und ohne Frühstück (kaaaalt und klamm ist es am Bach!) geht es also weiter Richtung Aljezur.

Schon nach wenigen Metern gibt es wieder eine Furt, juhuuu! S. tapst barfuß durch, ich trage in zwei Portionen die Dickerchen rüber. Füßchen abtupfen und weiter geht's.

Zunächst unspektakulär immer weiter auf unserer Forstautobahn, dann kommen die ersten tatsächlich bewohnten Häuschen und dann sehen wir irgendwann nach einem längeren Anstieg wieder Meer. Genau hier frühstücken wir!









Von hier an geht es immer fleißig hoch und runter über die mittlerweile gut bekannten roten Schotterwege. Immer wieder sehen wir Atlantik und Aljezur, doch es zieht sich. Am "Gipfel-Poller", dessen Name ich mir leider nicht notiert habe, haue ich mir noch mal so richtig zünftig das Schienbein an. Diese Beule wird mich fast bis zum nächsten Portugaltrip im September begleiten....














Irgendwann erreichen wir dann doch tatsächlich die Ruine am Ortseingang von Aljezur, vorbei an kläffenden Hunden geht es dann durch ein schlafendes Industriegebiet, später durch eine Palmen -Allee zur Bushaltestelle am Großmarkt.

Der Fahrplanaushang ist nicht so richtig lesbar, darum erkundigen wir uns in der etwas müffelnden Snackbar nach der nächsten Reisemöglichkeit nach Lagos. Das sei jetzt etwas ungünstig, denn der einzige Bus des Tages sei vor 20 Minuten gefahren.

Ich habe nur nach Bussen an Wochentagen geschaut...

Wir sitzen also um kurz vor eins mal wieder mit zwei Tassen Galão in einem Café. Gerade als wir in unserem besten Portugiesisch erfragen wollen, ob man hier Englisch spricht, flattert der schillernde Typ mit dem auffäligen Schal um die Ecke und bestellt auf deutsch Kaffee und Sandwiches.

Wir lassen uns also nochmal auf Deutsch bestätigen, dass tatsächlich heute kein Fortkommen mehr ist, da der Bus wohl vor Allem ein Schulbus ist. Am nächsten Tag dann um 14 Uhr wieder. Wir sind sehr unzufrieden mit der Situation. Wir wollen zum Auto, zum Leuchtturm, nach Lissabon und Porto und hängen jetzt hier in einem verdammt hübschen Kaff fest, weil ich zu doof war den Fahrplan genauer anzuschauen.

Bevor er das Cafe verlässt, empfiehlt uns der farbenfrohe Schal doch einfach richtung Ortsaugang, also bis hinter den ersten Stich zum Strand zu laufen und dort mal den Daumen raus zu halten.

Gesagt, getan und nach nichteinmal zehn Minuten sitzen wir bei einem netten jungen Herrn im Auto. Er will sowieso nach Lagos und bringt uns sogar direkt bis zum Bahnhof.
Wir kaufen direkt Tickets für die nächste Bahn und vertreiben uns die Zeit mit Postkartenschreiben im Bahnhofscafé.







Wir kommen flott nach Silves, wo uns schon unser treuer Leihwagen erwartet, sodass wir schnell in Sagres am Campingplatz unser Zelt in die Wiese werfen können und zum gemütlichen Auto-Camper-Leben übergehen.

Tag 5 ist dann eine Tagestour von Vila do Bispo (es fährt ein Bus, auch am Wochenende!) zum Leuchtturm mit Sonnenunterganggucken an der Fortaleza von Sagres:


(Agave in der Algarve, wir zweifelten beide kurz daran, dass die Dinge wirklich so heißen...)






(Daaaa hinten untenwar ich mittlerweile mal Surfen!)












Sonnenuntergang an der Fortaleza mit Blick auf das Ende der alten Welt. Geil!








Es fehlen noch Tag 6 und 7. Der Roadtrip up North, der zwar auch noch auf seine Art und Weise spannend war (wir wurden mit Geländewagen vertrieben und haben den Schal NOCHMAL getroffen...), aber halt Road- und Städtetrip und wenig outdoor ist. Ich denke, ich werde hier gleich einfach noch einen Dropbox-Ordner zu den Fotos verlinken.
[Edit: https://www.dropbox.com/sh/4yn1u9i4z...G98g2fpXa?dl=0 da ist er auch schon. ]

Das Fazit zu der Reise:
Wir haben uns voll in Portugal verknallt. <3 <3 <3

Habt ihr irgendwelche Fragen? Ich schaue gerne mal, was meine Erinnerungen außer dem hier niedergetippselten noch her gibt!

Liebe Grüße und danke für's Lesen.

[HaegarHH]

AW: [PT] Via Algarviana, Rota Vicentina und ein bisschen Roadtrip

Schöner Bericht und danke für die Fortsetzung, ich bin ja genau heute vor einem Jahr von dort abgereist …und auch diesmal wieder vieles wieder erkannt.

[Cewhren]

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Vielen Dank auch von mir für den Bericht.Weckt nicht nur Erinnerungen sondern auch noch Vorfreude, da ich Ende März wieder los darf

[Wafer]

AW: [PT] Via Algarviana, Rota Vicentina und ein bisschen Roadtrip

Hallo Laber.

Vielen Dank für deinen schönen Bericht! Das liest sich für mich so, als müsst da der Sohn meines Vaters mal hin! Schöne Bilder, lebendig geschrieben, ... scheint keine langweilige Tour gewesen zu sein!
Habt ihr zufällig so etwas wie GPS-Tracks rumliegen?

Gruß Wafer

[laber]

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Habt ihr zufällig so etwas wie GPS-Tracks rumliegen?

Gruß Wafer

Schön, dass der Bericht gefällt.
Wir haben von unserer Tour nichts mitgetrackt.

Es gibt eine englische Version der offiziellen Website: http://www.viaalgarviana.org/?lang=en

In der Leiste rechts sind Shortcuts zu den einzelnen Etappen (Setores), Zubringern(Ligações) und dem ganzen Track.
Ganz gut für die Überischt waren auch die Kartendownloads unter den jeweiligen Setores.

Hoffe, das hat dir schon mal geholfen.