Trailrunner vs Wanderstiefel

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  • Orangeday
    Erfahren
    • 17.03.2016
    • 137
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    • Meine Reisen

    Trailrunner vs Wanderstiefel

    Ich habe hier letztens einen Thread erstellt, in dem ich nach Stiefeln für mehrwöchige Trips durch Berge und Täler gesucht hab. An einem gewissen Punkt wurde das Thema Trailrunner angeschnitten. Ich war dann mal bei Globetrotter und habe mich beraten lassen. Der Verkäufer meinte direkt, dass sowas völliger Unsinn sei. Selbst "leichtere" stiefel, die ich mir dort angesehen habe, fand er völlig ungeeignet und riet mir zu sehr festen Wanderstiefeln. Das Thema Trailrunner/Sportschuhe war daher erstmal vorbei, bis heute.
    Ich habe im Internet ein bisschen nach ultralight equipment gesucht und bin auf folgendes Gestoßen:

    http://www.backpacker.com/skills/beg...r-should-know/

    Ich zitiere an der Stelle mal Punkt 1:

    1. One pound on your feet equals five pounds on your back.
    This old backpacking thumb rule holds true, according to a 1984 study from the U.S. Army Research Institute. They tested how much more energy was expended with different footwear (boots and shoes) and concluded that it take 4.7 to 6.4 times as much energy to move at a given pace when weight is carried on the shoe versus on the torso.
    In practical terms, this means you could carry half a gallon more of water (a little over 4 pounds) if you buy boots that are a pound lighter, which isn’t hard to do; and that’s a lot of water. Now imagine the energy savings of backpacking in light trail running shoes rather than heavy, leather backpacking boots over the course of 7-day backpacking trip.
    - See more at: http://www.backpacker.com/skills/beg....BSncFs37.dpuf
    ... und so kam ich wieder auf das Thema Trailrunner.

    Es gibt ja hier im Forum sicherlich auch Leute, die anspruchsvollere Gelände schon mit schwerem Rucksack und Trailrunnern gegangen sind und andere, die nichts davon halten.

    Mich würde es sehr freuen, wenn von jeder Seite mal jemand seine Meinung sagen könnte. Das Hauptargument gegen Trailrunner ist wohl die erhöhte Umknick Gefahr, sehe ich das richtig?
    Auch der Umgang mit Regen und Pfützen dürfte für Stiefel sprechen.
    Allerdings scheinen Trailrunner ja einen großen Voteil auf die Performance zu haben. Der Unterschied zwischen den Asics Gel-Mission (ca. 300g) und den meindl borneo 2 (ca. 1400g) beträgt ganze 1.1kg. das heißt, man könnte 5 kilo mehr im rucksack haben ohne dass die performance daran leidet. außerdem sind sie um einiges bequemer und dürften weniger zu blasen führen, was für mich immer ein riesen problem war.

  • findkfn
    Dauerbesucher
    • 15.12.2012
    • 642
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

    Naja, im Prinzip findest du im Internet zu jeder Meinung eine passende Bestätigung.
    Am besten probiert man es selber aus.

    Ich benutze z.b leichte mittelhohe Wanderschuhe.
    Find ich beim steilen bergabgehen deutlich besser als Halbschuhe.
    Noch höhere oder steifere finde ich dagegen gerade beim bergauf und -abgehen zu unflexibel und einschränkend.

    Und zu den 5kg - dran denken das der Text lediglich sagt das der Energieverbrauch gleich ist, nicht das du das noch komfortabel tragen kannst

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      #3
      AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

      Zitat von findkfn Beitrag anzeigen
      Am besten probiert man es selber aus.
      Genau, laufe mal mit Trailrunnern im stark abschüssigen Gelände. Das ist nicht wirklich angenehm.

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      • lanzelot72
        Erfahren
        • 17.12.2013
        • 315
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

        Der Knackpunkt liegt schon mal hier:
        ... and concluded that it take 4.7 to 6.4 times as much energy to move at a given pace ...
        Ich weiß ja nicht, wie es andere handhaben, aber mir gibt ganz sicher niemand irgendein Tempo vor, wenn ich unterwegs bin.
        Über Nebenaspekte wie Gelenk- und Sohlenbelastung, Verletzungsgefahr, Trittsicherheit, Komfort, etc. schweigt sich die Studie ja ausgiebig aus. Bzw. deren Zitierer ...

        Griaßle !
        Meine Beiträge sind das Produkt aus rein zufälligen persönlichen Einzelerfahrungen und einem sehr pragmatischen Weltbild !
        http://hikker.eu

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        • hungerast
          Erfahren
          • 25.09.2013
          • 365
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

          Zitat von Orangeday Beitrag anzeigen

          Das Hauptargument gegen Trailrunner ist wohl die erhöhte Umknick Gefahr, sehe ich das richtig?
          Auch der Umgang mit Regen und Pfützen dürfte für Stiefel sprechen.
          Allerdings scheinen Trailrunner ja einen großen Voteil auf die Performance zu haben. Der Unterschied zwischen den Asics Gel-Mission (ca. 300g) und den meindl borneo 2 (ca. 1400g) beträgt ganze 1.1kg. das heißt, man könnte 5 kilo mehr im rucksack haben ohne dass die performance daran leidet.
          Wie bei so vielen anderen Themen auch ist der goldene Richtwert die eigene Erfahrung. Ich kann mir schon vorstellen, dass gut trainierte Wanderer mit relativ leichten Stiefeln und großem Rucksack unterwegs sein können. Da kommt dann aber insbesondere in den Bergen / in unwegsamem Gelände eine Menge zusammen: Fuß aufsetzen, Untergrund einschätzen, Nässe vermeiden, Zustand von Fuß- und Beinmuskulatur, Sehnen etc. Ein stabiler, gut sitzender Schuh verzeiht eben auch mal den einen oder anderen Fehltritt.

          Die Gewichtsersparnis würde ich auch eher als Faustregel ansehen - nicht beachtet wird m.E. dabei, wieviel Arbeit z.B. deine Bänder und Unterschenkelmuskeln mehr übernehmen müssen, wenn der 16kg(?)-Rucksack mit Trailrunnern fortbewegt wird.
          Take a load of your feet Pete
          You better watch out what you eat
          Better take care of your life
          'Cause nobody else will

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          • cast
            Freak
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            • 02.09.2008
            • 19413
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

            Es gibt ja hier im Forum sicherlich auch Leute, die anspruchsvollere Gelände schon mit schwerem Rucksack und Trailrunnern gegangen sind
            Ich habe hier noch nie gelesen, daß hier einer mit 25 Kilo im Kreuz in Blockfeldern mit Trailrunnern unterwegs war.
            "adventure is a sign of incompetence"

            Vilhjalmur Stefansson

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            • derray

              Vorstand
              Lebt im Forum
              • 16.09.2010
              • 5386
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

              Zitat von cast Beitrag anzeigen
              Ich habe hier noch nie gelesen, daß hier einer mit 25 Kilo im Kreuz in Blockfeldern mit Trailrunnern unterwegs war.
              Ich!

              mfg
              der Ray

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              • Dennisdraussen
                Erfahren
                • 16.09.2014
                • 105
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                Zitat von Orangeday Beitrag anzeigen
                Der Unterschied zwischen den Asics Gel-Mission (ca. 300g) und den meindl borneo 2 (ca. 1400g) beträgt ganze 1.1kg. das heißt, man könnte 5 kilo mehr im rucksack haben ohne dass die performance daran leidet. außerdem sind sie um einiges bequemer und dürften weniger zu blasen führen, was für mich immer ein riesen problem war.

                Wenn du mit Trailrunnern wanderst, hast du nicht 5kg mehr im Rucksack sondern du hast maximal 5 kg im Rucksack. Das nennt sich dann UL http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/
                Offizieller Erstbesteiger der Seven Summits des Leineberglands

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                • cast
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                  Liebt das Forum
                  • 02.09.2008
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                  Eben, alles andere ist Leichtsinn.

                  Schuhe sollen den Fuß und den Knöchel schützen, ein Trailrunner kann das nicht.
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • derray

                    Vorstand
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                    • 16.09.2010
                    • 5386
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                    Muskeln sollen den Fuß und den Knöchel stützen, ein Stiefel kann das nur bedingt und mit großen Einschränkungen.

                    mfg
                    der Ray

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                    • qwertzui
                      Alter Hase
                      • 17.07.2013
                      • 2903
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                      Als ich Kind war, gab es nichts zwischen schweren, steifen, steigeisenfesten Bergschuhe und Turnschuhen. Da musste man dann wirklich eine Entscheidung treffen, aber jetzt gibt es ja auch sehr leichte Stiefel mit sehr gutem Knöchelhalt. Die Adidas Terrex Mid z.B.

                      Ansonsten gilt, wie schon viele sagten: ausprobieren

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                      • opa
                        Lebt im Forum
                        • 21.07.2004
                        • 6732
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                        Zitat von findkfn Beitrag anzeigen
                        Naja, im Prinzip findest du im Internet zu jeder Meinung eine passende Bestätigung.
                        Am besten probiert man es selber aus.

                        Ich benutze z.b leichte mittelhohe Wanderschuhe.
                        Find ich beim steilen bergabgehen deutlich besser als Halbschuhe.
                        Noch höhere oder steifere finde ich dagegen gerade beim bergauf und -abgehen zu unflexibel und einschränkend.

                        Und zu den 5kg - dran denken das der Text lediglich sagt das der Energieverbrauch gleich ist, nicht das du das noch komfortabel tragen kannst
                        puuh, ich sag mal, das kann dir keiner sagen. ist meiner meinung nach schon schon ein thema der persönlichen vorlieben und gegebenheiten. die grenze ist da erreicht, wo es in schnee und eis geht, da braucht es auf alle fälle was stabileres.

                        ich komme eher vom klettern her, das ist eine spezies, die sich bei schuhen gerne gewichtstechnisch am unteren ende des spektrums bewegt. liegt halt auch daran, dass die treter ab Einstieg dann oft in den rucksack oder anden gurt wandern. bin von daher seit vielen jahren gewöhnt, mit halbschuhen in den bergen unterwegs zu sein, früher mit ausgelatschten joggingschuhen, später dann mit trailrunneren oder appproachdingern. ich hatte - toitoitoi - da bis jetzt noch nie probleme mit oder irgenwelche verletzungen, abgesehen von ein paar blauen flecken am knöchel, wenn man doch mal geröllfleld abgefahren ist, aber das ist tolerierbar, weiß man schon vorher und nimmt es auch wissentlich in kauf. ist aber, wie gesagt, ein stück weit gewöhnung und ein bisschen übung.

                        wenn dir trailrunner taugen, würde ich mich auf alle fälle nicht von den vertrteren der bergschuhfraktion kirre machen lassen, zumindest bis zu einem gewissen grad. spätestens ab gletscher sind trailrunner dann ganz schön grenzwertig

                        ps: rucksack habe ich noch nie gewogen, aber mitr dem üblichen geraffel - seile hardware... - kommen wahrscheinlich schon ein paar kilo zusammen.

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                        • Outdoorfetischist
                          Dauerbesucher
                          • 13.12.2010
                          • 917
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                          Das ist hier ein ewiges Streitthema, das zumeist mit Pseudoargumenten, die eher als "Folklore" zu bezeichnen sind, geführt wird.
                          Die Verfechter leichter Schuhe weisen auf die Weitwanderszene in den USA sowie diverse Sportler (Kilian Jornet z.B.) hin. Die Stiefelfans dagegen geben gern das Beispiel irgendwelcher Leute, die tatsächlich in den Alpen leben und die keine Trailrunner tragen und wer, wenn nicht die, wissen denn, was man tun muss, denn die sind da ja jeden Tag und bla bla bla.
                          Beides sind Beispiele, nicht Argumente, und auch noch solche, die ziemlich wenig Aussagekraft bzgl. der eigentlichen Frage haben. So ist Weitwandern in den USA z.B. mit weniger Gepäck möglich als autarke und/oder alpine Expeditionen, weiterhin sind wir alle keine Hochleistungssportler. Genausowenig hat man als Ottonormalwanderer dieselben Ansprüche an sein Schuhwerk wie irgendein Alpenhirt (z.B. in Bezug auf Haltbarkeit) und nur weil "irgendwas immer schon irgendwie" gemacht wurde, heißt das a priori nicht, dass es anders falsch wäre.

                          Unterm Strich sollte man versuchen, die Fakten von den Meinungen zu trennen und - zunächst vorsichtig - eigene Experimente machen.

                          Ich versuche mich mal an einer möglichst objektiven Gegenüberstellung einiger der Streitpunkte:
                          - Ja, Stiefel sind steifer und bieten mehr eingebaute Stabilität. Aber mit Trailrunnern fühlt man den Untergrund besser und durch die recht freie Bewegung des Fußgelenkes kann man besser ausgleichende Bewegungen ausführen und ein Umknicken abfangen. Womit man netto weniger umknickt ist unmöglich vorherzusagen.
                          - Ja, Stiefel sind wasserdichter, aber in wirklich nassen Gefilden sind die meisten Stiefel auch irgendwann durch. Trailrunner (ohne Membran) sind ruckzuck durch, aber dann wenigstens fix wieder trocken. Mit welchen Schuhen man länger trockene Füße hat, hängt von den Bedingungen ab. Viele Trailrunnerfans (hab da keine Erfahrungen) behaupten, nasse Füße wären erstmal kein Problem. Gegen kalte Füße helfen Neopren- oder Goretexsocken oder schlicht Gefrierbeutel. Weiterhin sollte man berücksichtigen, dass Trailrunner in trockenen Bedingungen ein angenehmeres Fußklima haben, als die meisten Stiefel (ich persönlich merke deutlich den Unterschied anhand von Abnutzungserscheinungen der Füße).
                          - Gute Stiefel halten ziemlich lange, Trailrunner hingegen sind wegen des zumeist luftigeren Obermaterials deutlich schneller hinüber.
                          - Trailrunner sind leichter.
                          - Um Trailrunner erfolgreich nutzen zu können, muss der Bewegungsapparat entsprechend gekräftigt sein.

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                          • Freierfall
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                            • 1003
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                            OutdoorFetischist:

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                            • Becks
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                              #15
                              AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                              Zitat von Outdoorfetischist Beitrag anzeigen
                              Das ist hier ein ewiges Streitthema, das zumeist mit Pseudoargumenten, die eher als "Folklore" zu bezeichnen sind, geführt wird.
                              Dann kommen hier mal ein paar Fakten, die nicht auf Folklore sondern von zig Touren in k.A. wieviel unterschiedlichen Schuhen beruhen.

                              Mit Trailrunner hört sofort der Spaß auf, sobald eine steife und stabile Sohle gefordert ist. Das "Bodengefühl" in allen Ehren, aber wenn man im Firn oder auch nur schlammigem Untergrund sich Tritte in den Hang treten muß, dann sind weiche Sohlen Quark. Hier ist eine stabile Plattform viel angenehmer und trittsicherer. Dazu muß man nicht ins Hochgebirge, Restschneefelder und Lawinenkegel reichen im Frühsommer bereits aus, um einem Wanderer sehr viel Freude zu bereiten.

                              Trailrunner sind in der Regel schlechter isoliert als dicke Bergstiefel und machen im Schnee keinen Spaß. Da können die Leute gerne mit "Durchwalken" kommen, aber sobald man mal ein paar Minuten eben nicht die Füße walken kann wird es scheiß kalt. Ohne Gamaschen landet dann zudem sehr gerne auch mal Schnee drin, dann wirds ganz ungemütlich. Ich kenne da Bilder eineer ULL Tour in Finnland, da sieht man jeden Abend Leute, die sich an einem Feuer die Füße wärmen müssen.

                              Steigeisen und Trailrunner ist keine Kombi, die funktioniert.

                              Trailrunner sind Mist wenn man über längere Zeit Geröllfelder oder Blockwerk durchqueren muß, oder Geröllfelder abfährt. Irgendwann rutscht man immer mal ab und dann freut man sich, wenn es Leder und nicht Haut ist, die da am Fels herunter schabt. Kleine Steinchen sammeln sich mit einem hohen Schaft auch weniger im Schuh an als bei einem niedrigen.

                              Beim Abfahren im Geröll sind stabile Sohlen ebenfalls viel besser als weiche, denn zwischendrin knallt man auch mal in betonharte Bereiche oder erwischt gröberes Material.

                              Zum Thema Stabilität hier noch ein Bildchen aus dem alp. Sicherheitsthread:


                              Hier sehen wir Leute mit weichem Schuhwerk im Altschnee bei der Arbeit, und zwar auf der Route Schwägalp Richtung Säntis, knapp unterhalb des Bergrestaurants Tierwies.

                              5 Tage später dann die Meldung in der Zeitung. Durchlesen und dabei das Bild mit den Touris noch einmal genau betrachten.
                              Berggängerin abgestürzt
                              Am Donnerstag (20. Juni 2013) begab sich eine Gruppe von drei Personen auf den Aufstieg von der Schwägalp in Richtung Säntis. Auf dem Weg zwischen dem Bereich ‚Ellbogen’ und dem Bergrestaurant Tierwies kam eine Berggängerin nach der Überquerung eines Schneefeldes zu Fall, rutschte über den Schnee und stürzte über einen Felsen ab. Die Begleiter verständigten unverzüglich die Rettungskräfte. Beim Eintreffen der Rettungsflugwacht (Rega) konnte der Notarzt bei der Verunfallten nur noch den Tod feststellen.
                              ( http://www.polizeinews.ch/ostschweiz...493/detail.htm )

                              Noch weitere "Folkoregeschichten":

                              Bergwanderung mit der Arbeitsgruppe der Uni oberhalb von Flums. Topfebener Wanderpfad mit einer Wasserlache und etwas unwegsamem Rasen links und rechts vom Weg. Die Sekretärin ist mit niedrigen, leichten Schuhen unterwegs (troz Hinweis vom Chef einen Tag davor bezüglich Wanderschuhe). Da die Schuhe kein Wasser aushalten kann sie nicht wie der Rest durch den Matsch sondern versucht, über flache Steine darüber hinwegzubalancieren. Auf einem Stein rutscht sie aus und landet dann mit dem Fuß im Wasser. Resultat: Fußknöchel gebrochen.

                              Beim Abstieg Geißspitze zur Lindauer Hütte (grasiger Hang, recht abschüssig) versucht ein Wanderer vor mir, eine kleine abschüssige Rampe im schlammigen Pfad auf dem "Seitenstreifen", also im Gras zum umgehen. Beim zweiten Schritt hält der Schuh nicht im nassen Gras und der Herr fliegt links 5 Meter den Hang runter, bis er endlich liegen bleibt. Ich darf in Bocksprüngen hinterher hechten und ihn bergen. Zum Glück nichts passiert. Grund: unpassendes Schuhwerk und die Alternativroute hielt auch nicht.

                              Bei einer unschwierigen Wanderung vom Kasten aus entlang des Höhenrückens zur Stauberen Kanzel müssen wir im Frühsommer immer wieder Schneefelder queren. In einem rutscht meine damalige Freundin aus, fliegt ungebremst den Firnhang runter und wird glücklicherweise oberhalb eines Abbruchs von Latschenkiefern aufgefangen. Ohne die Dinger wäre es danach einige Meter steil runter gegangen. Grund: zu weiches Schuhwerk, im Altschnee ausgerutscht.

                              Die nächste Dame versucht es mit einer Abkürzung beim Abstieg vom Hohen Kasten nach Sennwald. Leider entpuppt sich der Pfad als Wildwechsel bzw. Gemsspur und endet irgendwo im steilen Bergwald. Dank Restnässe vom vortägigen Regen wird der Abstieg sehr ruppig mit einigen Abflügen unterwegs, die zum Gllück nur mit Prellungen und Abschürfungen enden.

                              usw. usw. usw. usw.
                              Zuletzt geändert von Becks; 24.03.2016, 19:52.
                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                              • Orangeday
                                Erfahren
                                • 17.03.2016
                                • 137
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                                #16
                                AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                                nun ja, es war von mir auch nicht gedacht, mit trailrunnern im schnee zu laufen, das hätte ich vielleicht dazu sagen sollen.

                                allerdings muss ich auch sagen, dass ich auf meinen letzten 2 touren auch schon einige male ausgerutscht bin, und das mit stabilen festen stiefeln. sowohl auf steinigem, als auch auf schlammigen untergrund. ich hatte jedoch auch oft das gefühl, dass der schuh mit flexibler sohle sich vielleicht besser den rutschigen steinen angepasst hätte.

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                                • Becks
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                                  • 11.10.2001
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                                  #17
                                  AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                                  @Orangeday:
                                  Wie woanders schon geschrieben - Alpen sind nicht Alpen. Was für den einen eine ausgiebige Tour an der Waldgrenze und das Maxium dessen ist, was er so macht, ist für den anderen lediglich der Zustieg für die Bereiche darüber, und da weht eben auch mal ein anderer Wind. Ich nutze auch möglichst passend zum Gelände die Schuhe aus, und das sind nicht immer die La Sportiva Nepal Evo extreme.

                                  Fazit für michist:
                                  Leute, die nicht wissen welches Schuhwerk sie brauchen, haben in der Regel recht wenig Erfahrung und in einem solchen Fall empfehle ich lieber etwas stabileres Schuhwerk und gelte als rückständiger Traditionalist als daß ich mit der neuesten Mode gehe und der Beratene am Ende wo runter fällt weil er ausrutscht. Leute die sich auskennen fragen maximal nach Varianten eines Schuhtyps und wissen schon, was womit machbar ist.

                                  Ich bin auch schon in Crocs als Zustiegschuhe auf Skitour gegangen und damit vom Parkplatz bei Wasserauen bis zum zur Aufstiegsrinne bbeim Mesmer gelaufen (und dann direkt auf Ski umgestiegen) - aber empfehlen würde ich solche Treter trotzdem niemandem. Ich würde es mir auch zutrauen, damit einen einfachen 4000er wie das Weissmies zu besteigen, aber das könnte ich niemals hier als Tipp anbringen.
                                  Zuletzt geändert von Becks; 24.03.2016, 20:17.
                                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                  • lorenz7433
                                    Fuchs
                                    • 08.11.2012
                                    • 2269
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                                    #18
                                    AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen

                                    Fazit für michist:
                                    Leute, die nicht wissen welches Schuhwerk sie brauchen, haben in der Regel recht wenig Erfahrung und in einem solchen Fall empfehle ich lieber etwas stabileres Schuhwerk und gelte als rückständiger Traditionalist .......
                                    +1

                                    wer da schon nachfragt sollte davon eher die finger lassen, find ich auch.

                                    ebenfalls zwei extreme als Beispiel zu nennen ist nicht grad der knaller.

                                    300 gramm vs 1,5KG dazwischen gibt's auch noch massig, was ist damit?

                                    meine leichtesten sind ~500g meine schwersten sind ~2KG.
                                    verwende tu ich alles davon gern, alles ist auf seine art auch bequem und jedes teil davon hat eben schwächen wodurch ich es nur für passende Anwendungen verwende.

                                    universelle allround Wanderstiefel haben ~1KG und sind auch sau bequem.


                                    dann noch 2 Anmerkungen zum ausgangstext:
                                    Zitat von Orangeday Beitrag anzeigen
                                    Allerdings scheinen Trailrunner ja einen großen Voteil auf die Performance zu haben. Der Unterschied zwischen den Asics Gel-Mission (ca. 300g) und den meindl borneo 2 (ca. 1400g) beträgt ganze 1.1kg. das heißt, man könnte 5 kilo mehr im rucksack haben ohne dass die performance daran leidet.
                                    1. hängts davon ab wo und wie man diese 2 extreme verwendet
                                    2. wie stark die eigene Muskulatur ist.

                                    was nützt mir ein paar gramm leichterer schuh wenn die sohle so weiche wie Brot ist und ich kaum Standfestigkeit haben und im schuh schwimme und ständig kraftzerrend ausgleichen muss?
                                    da gewinn ich keine Performance sondern verliere massig Energie und Performance.

                                    ich musst selber schon "Ultra"leicht trail runner umtauschen weil mich die zu viel kraft gekostet haben.

                                    meine aktuell genutzten haben ne erheblich steifere sohle dafür sind sie halt schwerer aber ich verschwende kaum kraft.

                                    nur weil was auf dem papier leicht ist heist das noch lange nix.

                                    Zitat von Orangeday Beitrag anzeigen
                                    außerdem sind sie um einiges bequemer und dürften weniger zu blasen führen, was für mich immer ein riesen problem war.
                                    das ist auch falsch,
                                    jeder schuh den ich hab ist bequem, wenn ein schuh passt ist das so.

                                    am bequemsten find ich Vollleder zeugs, kann aber auch ein Fetisch sein.
                                    Zuletzt geändert von lorenz7433; 24.03.2016, 22:31.

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                                    • cast
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                                      • 02.09.2008
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                                      #19
                                      AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                                      Es hängt wie alles vom Verwendungszweck ab.

                                      Wenn man nämlich mal genau hinterfragt was der eine oder andere so tatsächlich damit anstellt, da reichen tatsächlich meist ein paar Schlappen genannt Trailrunner.
                                      "adventure is a sign of incompetence"

                                      Vilhjalmur Stefansson

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                                        • 23.06.2014
                                        • 1716
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Trailrunner vs Wanderstiefel

                                        Zitat von cast Beitrag anzeigen
                                        Es hängt wie alles vom Verwendungszweck ab.

                                        Wenn man nämlich mal genau hinterfragt was der eine oder andere so tatsächlich damit anstellt, da reichen tatsächlich meist ein paar Schlappen genannt Trailrunner.
                                        Allerdings, fuer geschotterte Wirtschaftswege und Tagestouristenpfade reichen idR Turnschuhe oder neumodisch auch Trailrunner. Wird der Pfad rauher, darfs auch etwas mehr Schuhwerk sein bis hin zu ordentlich festen Schuhen im Weglosen. Und wie Becks schon geschrieben hat: wirds steil mit Schnee und Eis, muss eh nen Kat C oder D mit entsprender Bezahnung her.

                                        Den absoluten Allrounder gibts leider nicht.

                                        Ich bin bisher bei leichtem Kram mit Turschuhen gut klar gekommen und wenns abseits geht, haben KAT B bis B/C gereicht. Das aeusserste der Gefuehle dabei waren aber leichte Kraxeleien, Firnquerungen und Bergwanderungen, die im Winter dann je nach Schwierigkeit mit flexiblen Eisen an B/C oder wenns leichter war mit Microspikes. Bei letzteren sollte man aber genau wissen, wozu sie taugen und im Falle des Falles dann kehrtmachen koennen.

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