[ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

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  • Wafer

    Lebt im Forum
    • 06.03.2011
    • 8828
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    [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

    Reiseart: Wanderung
    Region: Kanarische Inseln – Spanien
    Reisezeit: Oktober 2015

    Nachdem ich dieses Jahr im April schon Gelegenheit hatte auf Fuerteventura ein paar Wanderungen zu machen sind die Kanaren bei mir als Wanderziele näher in den Fokus gerückt. Als ich dann geschäftlich die Möglichkeit hatte nach Gran Canaria zu reisen beschloss ich sowohl ein Wochenende als auch noch ein paar Tage Urlaub dran zu hängen.

    1. Tag: Las Palmas de Gran Canaria
    Donnerstag, 22. Oktober 2015
    Strecke: 6 Km - Gesamtstrecke: 6 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 50 m
    Gehzeit: 1,5 h

    Ich komme am Mittwoch auf der Insel an. Das Wetter ist etwas durchwachsen. Die Berge hängen in Wolken und der Wetterbericht ist schlecht. In der Nacht auf Donnerstag regnet was viel und auch am Vormittag lässt der Regen kaum nach. Erst gegen Mittag hört es auf zu Regnen. Für die Kanaren war das wirklich viel Regen! An manchen Orten wurde der Notstand ausgerufen weil es zu Erdrutschen und Überschwemmungen kam.
    Das Hotel liegt direkt an der 6-spurigen Autobahn, die uns vom Industriehafen trennt.


    Hotelzimmer mit Tankerblick

    Aber noch sind war ja zum Arbeiten hier! Am Abend brechen wir dann auf um Las Palmas zu erkunden und was zu essen. So ziehen wir zu Fuß los und erforschen die Stadt.


    Das Marineamt

    Wir kommen an einigen Parks vorbei.


    Brunnen im Park Doramas

    Die Spanier scheinen Wohnungen in Hochhäusern zu bevorzugen. Als wir durch ein Viertel kommen, in dem wirklich schicke Häuser stehen herrscht hier recht hoher Leerstand.


    Schicke Häuser in Las Palmas de Gran Canaria

    Nach ca. 4 Km kommen wir an die nördlich der Stadt gelegene Strandpromenade. Die ist wirklich toll! Eine Stadt mit 380.000 Einwohnern und Strand hat schon was!


    An der Strandpromenade von Las Palmas

    Wir lassen uns an einem Cafe nieder und genießen den warmen Nachmittag. Viele Insulaner sind langärmlig oder schon mit Jacke unterwegs. Für die ist das wohl schon herbstliches Wetter.


    Die Strandpromenade am Abend

    Als es dunkel wird ziehen wir weiter. Wir wollen ja noch was Essen. Bis zu dem Restaurant wo wir einen Tisch reserviert haben sind es aber noch fast 2 Km.


    Kunst voll in den Sand gesetzt

    Am Treffpunkt an der Plaza Puntilla hat man eine tolle Sicht auf die Stadt mit seiner Promenade.


    Las Palmas bei Nacht

    Nach Westen ist die nördliche Küste von Gran Canaria zu sehen.


    An der Plaza Puntilla

    Hier gibt es ein sehr gutes Restaurant. Nach dem Essen schauen wir noch in eine Bar rein so dass es schon recht spät ist, als wir wieder am Hotel sind. Ich werfe noch einen Blick in den Park San Telmo, der hinter dem Hotel liegt. Um die Uhrzeit ist hier aber nix mehr los.


    Nächtliche Eindrücke von Las Palmas


    Im Park San Telmo

    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Es ist gut spät geworden. Also: Ab ins Bett! Morgen geht die Wanderung über die Insel los!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

  • Juno234
    Erfahren
    • 03.08.2007
    • 397

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

    Da bin ich ja wirklich gespannt, welche Strecke ihr gewählt habt. Ich fand die Durchquerung wegen der mangelnden Unterkunftsschwierigkeiten recht schwierig....

    Kommentar


    • khyal
      Lebt im Forum
      • 02.05.2007
      • 8195
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

      Zitat von Juno234 Beitrag anzeigen
      ...Ich fand die Durchquerung wegen der mangelnden Unterkunftsschwierigkeiten recht schwierig....
      Wie jetzt, weil Du zuviel Auswahl hattest ?

      GC wird haeufig als Wanderziel unterschaetzt, es stimmt dass die Kueste zubetoniert ist und teilweise, auch vom Umweltverhalten her, in den Betonburgen ein recht seltsamer Menschenschlag haust , aber im Gebirge gibt es schoene Gegenden, man kommt bei laengeren Wanderungen rel leicht an Lebensmittel / Wasser und es gibt auch auf dieser Kanare die Moeglichkeit legal mit "Umsonst-Permit" auf bestimmten Plaetzen zu zelten.

      Ich fand es auf GC mit dem Zelten immer recht easy...
      www.terranonna.de

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      • Juno234
        Erfahren
        • 03.08.2007
        • 397

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

        Da habe ich mich wahrlich schief ausgedrückt

        Ich meinte die schlechte Unterkunftslage im Insel-Inneren. Von Playa del Ingles bis zum Cruz de Tejeda ging es mit Vorreservierung recht gut. Aber vom Paß weiter nach Norden nach Puerto de las Nieves gibt es eindeutig eine Unterkunftslücke. Jedenfalls konnten wir kein Hotel etc entdecken. Wir waren ohne Zelt unterwegs... Trotzdem war es eine tolle Tour

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        • Wafer

          Lebt im Forum
          • 06.03.2011
          • 8828
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

          2. Tag: San Andres - Teror
          Freitag, 23. Oktober 2015
          Strecke: 20 Km - Gesamtstrecke: 26 Km
          Höhenunterschiede: ↑ 1.000 m, ↓ 400 m - Gesamt: ↑ 1.050 m, ↓ 450 m
          Gehzeit: 6 h

          Etwas mühsam komme ich aus den Federn. War halt doch reichlich spät gestern! Die Kollegen reisen heute ab. Lange überlege ich, ob ich wirklich bleiben soll. Der Wetterbericht ist denkbar schlecht. Nach den gemeldeten Erdrutschen wäre zumindest meine Frau dankbar, wenn ich nicht in dieser „Krisenregion“ unterwegs wäre. Aber wir sind doch auf den Kanaren und so lange kann das Wetter hier nicht schlecht bleiben. Also entscheide ich mich zu bleiben und die Inselüberquerung an zu gehen.
          Etwas später als gedacht komme ich dann los. Eigentlich wollte ich ja von hier aus direkt starten. Aber nach der Stadttour gestern muss ich mir die Stadt nicht nochmal geben. So bunkere ich noch Vorräte und Wasser und fahre mit dem Taxi nach San Andres an der Nordküste der Insel.


          Stacheliger Anfang

          Meine Frau hat mir heute ganz entsetzt von den Überschwemmungen berichtet, die zuhause durch die Medien laufen. Hier im Norden ist davon wenig zu sehen. Ich wandere in ein Tal hinter, das zu Beginn einen noch recht trockenen Eindruck macht.
          Je weiter ich allerdings in das Tal hinter komme desto mehr Wasser scheint hier verfügbar zu sein. Aber nicht erst seit gestern! Übermannshohe Pflanzen überwuchern den Weg, der sich von einem anfänglichen Feldweg zu einem sehr schönen Pfad entwickelt.


          Der Beginn des Camino Real

          Welch gewaltiger Unterschied zu Fuerteventura! Flora und Fauna unterscheiden sich hier doch sehr deutlich! Durch die Höhe der Insel bleiben die Wolken hier an den Bergen hängen und lassen die Feuchtigkeit auf der Insel während die Wolken über Fuerteventura einfach drüber weg ziehen.
          Die eingemauerten und eingezäunten Plantagen nehmen immer mehr ab und es tritt die ursprüngliche Vegetation zutage.


          Flora und Fauna auf Gran Canaria

          Dann führt der Weg etwas vom Talgrund des Barranco Azuaje weg und führt auf halber Höhe entlang und ermöglicht so einen Blick auf die Bauwerke verschiedener Zeitalter mit denen die Einwohner dem Tal ihre Lebensgrundlage abtrotzen.


          Entlang des Barranco Azuaje

          Manche Höhle wurde als Wasserreservoir genutzt. In anderen sehe ich kleine Madonnenfiguren oder Kreuze. Abwechslungsreich führt mich der Camino Real durch das Tal.


          Auf dem Camino Real durch das Azuaje-Tal

          Irgendwann wird der Weg wieder etwas breiter. Ich komme wohl in die Gegend wo die Straße das Tal kreuzt. Wasser scheint in diesem Bereich des Tals kein Problem zu sein.


          Wo Wasser ist da blüht es auch

          Weiter unten hinterließ das Tal einen eher wirtschaftlich genutzten Eindruck. Je weiter hinauf ich komme desto mehr kann man erkennen dass es sich hier um ein Naturreservat handelt.


          Im Reserva Natural Especial de Azuaje

          Der Weg ist teilweise ganz gut ausgebaut und ausgeschildert. Ich komme auch an einer uralten Bauruine vorbei. Mitte des letzten Jahrhunderts hat hier sogar mal jemand ein Hotel gebaut. Aber da war der Erbauer wohl doch etwas zu optimistisch. Ein florierendes Unternehmen sieht anders aus!


          Es grünt auch auf dem Weg

          Ein paar Meter geht der Weg noch gepflastert weiter. Die runden Steine sind durch die Feuchtigkeit recht rutschig. Aber durch das Wasser der letzten Tage grünt es zwischen den Steinen – sieht richtig gut aus!
          Das Wetter wird nochmal richtig gut: Es reißt auf! Am Grunde des Tals geht es immer weiter am Azuaje entlang.


          Am Talgrund des Azuaje

          Der Weg wird immer enger und entwickelt sich zum traumhaften Wanderweg. Neben dem Weg plätschert der Bach vor sich hin. Rechts und links streben mächtige Felswände gen Himmel.


          Die Azuajeschlucht wird immer enger

          Der schlängelt sich am Grund entlang und weicht auch mal in die Felsen aus wenn es am Talgrund gerade keinen Platz gibt.


          Die Schlucht zieht weiter die Insel hinauf

          Dann weitet sich der Talgrund wieder. Nur leider ist da jetzt ein kleiner See. Am Rand liegen aber ein paar Trittsteine. Mit Hilfe von Seilen wird so manche Steilstufe überwunden. Dann wird es wieder enger. Wilde Felstürme bauen sich über mir auf.


          Wilde Felsformationen im Azuajetal

          Als die Vegetation dann über mir zusammenwächst wird es schon etwas düster. Aber hinter der nächsten Kurve zieht der Weg dann an der Wand entlang nach oben.


          Gut gepflegte Wanderwege

          Am nächsten Abzweig bin ich mir nicht sicher, ob ich noch in der Schlucht bleiben soll oder wie geplant nach Firgas hinaufsteigen soll. Der Talkessel hat sich geweitet und es liegen ein paar verfallene Häuser darin. So versuche ich mein Glück und bleibe weiter in der Schlucht. An einem der Häuser komme ich vorbei. Es scheint noch bewohnt zu werden, nur ist gerade niemand da.


          Kleines Häuschen in Azuajetal

          Ich muss aber mehrfach umkehren weil die Wege einfach zu stark zugewachsen sind. Wäre es noch früh am Morgen würde ich weiter gehen. Aber es ist schon Nachmittag und ich habe noch wenig Erfahrung mit Übernachtungsmöglichkeiten hier auf der Insel.


          Dieser „Weg“ soll nach Moya führen

          So folge ich dann doch dem Wegweiser hinauf nach Firgas und verlasse dieses traumhafte Tal. Das Hotel, das in meiner Karte eingezeichnet ist gibt es nicht. Ich erkundige mich nach den nächsten Übernachtungsmöglichkeiten und erfahre, dass das nächste Hotel in Teror liegt. Um etwas Zeit zu sparen nehme ich erstmal den Weg an der Straße entlang. Bis mich ein Wegweiser auf einen Wanderweg dorthin hinweist. So verlasse ich die Straße wieder. Leider hat es wieder zugezogen und die Sicht ist eher mau. Es fängt auch leicht an zu tröpfeln. Aber nur so viel, dass es sich nicht lohnt das Regenzeug aus zu packen.


          Frisches Grün auf dem Weg nach Teror

          Wäre ich an der Straße geblieben wäre es sicher nicht nochmal so stark rauf gegangen. Von einer Hügelkuppe schaue ich auf Teror hinab. Als ich nach Terror hineinkomme werde ich gleich auf ein Hotel aufmerksam gemacht. Ich experimentiere nicht lange und folge dem Schild.


          Was wächst da in Teror?

          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
          Das Hotel El Pino baut gerade um ist aber absolut OK: Klein, Sauber, ohne viel Schnick-Schnack. Die Zimmer sind benutzbar – die Küche noch nicht. So muss ich dann nochmal eine Kneipe weiter um zum Abendessen noch eine Portion Gambas al Ajillo zu kriegen. Ich liebe die!
          Müde falle ich nach einem langen Tag mit vielen Höhenmetern ins Bett. Ich muss schauen, dass es morgen etwas kürzer wird!
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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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          • Wafer

            Lebt im Forum
            • 06.03.2011
            • 8828
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

            3. Tag: Teror – Cruz de Tejeda
            Samstag, 24. Oktober 2015
            Strecke: 14 Km - Gesamtstrecke: 40 Km
            Höhenunterschiede: ↑ 1.100 m, ↓ 250 m - Gesamt: ↑ 2.150 m, ↓ 700m
            Gehzeit: 5 h 30

            Der morgendliche Blick aus dem Fenster überrascht mit grandiosem Wetter.


            Morgendlicher Blick in die Berge Gran Canarias

            Zum Glück habe ich Proviant dabei. Denn auch das Frühstück fällt aus. Aber so kann ich das gute Wetter nutzen und komme früh weg. Wie ich dem Internet später entnehme hätte sich ein Abstieg in die Dorfmitte durchaus gelohnt. Schade!


            Kanarische Vegetation: angenehm anders!

            Aber so ziehe ich auf der Höhe bleibend um das Dorf herum und stoße an der Straße auf den markierten Weg, den ich heute nehmen will.


            Teror

            Nach einem kurzen Stück an der Straße biegt der Weg gut markiert in ein Seitental ab bevor sich die Straße in Serpentinen den Hang hinaufschlängelt. Eine echte Ortsgrenze scheint es in Spanien nicht zu geben. Ich habe den Eindruck jeder darf sein Haus dahinbauen wo es ihm gefällt und dann wird eine Zufahrt dorthin gebaut. So zieht sich der Ort auch das Tal hinter und den Hang hinauf.


            Das Tal des Barranco del Charquillo Madrelagua

            Man kann gut die Terrassen erkennen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. Am Horizont grüßt Las Palmas de Gran Canaria. Ich folge dem Weg der sehr gut gepflegt ist und angenehm zu gehen ist. Kaum zu glauben, dass ich aufgrund des Wetterberichts am Freitag fast nicht gestartet wäre!


            Abwechslungsreich zieht der Weg das Tal hinauf

            Schweißgebadet komme ich am Sattel neben dem Montana Moreno auf der Höhe an und der Blick geht über das nächste Tal mit seinen Gartenterrassen und Santa Brigida.


            Das Tal von Santa Brigida

            Die Blüten der Agaven ragen übermannshoch auf. Leider trübt sich der Himmel schon wieder etwas ein. Aber in diesen Breiten ist es eh besser wenn die Sonne nicht ganz so erbarmungslos auf mich herunterbrennt! Der weitere Weg führt mich immer auf dem Kamm entlang mit grandioser Aussicht auf die Berge und die umliegenden Täler.


            Die Berge im Blick geht es am Kamm entlang aufwärts

            An dieser Stelle sei mal ein Lob an die Organisation ausgesprochen, die die Wege pflegt! Sie sind gut markiert – will heißen: An Abzweigungen stehen Wegweiser und ab und zu markieren Farbzeichen den Weg. Nicht ganz so dicht wie ich es aus den Alpen gewohnt bin aber absolut ausreichend.


            Gut gemachte Wegweisungen

            Der Weg ist so ganz anders als in den Alpen! Kakteen stehen am Weg, ein Blick in die Täler offenbart den sparsamen Umgang mit Wasser, ... In natürlichen Höhlen wird auch hier das Wasser gesammelt und zur Bewässerung genutzt. Am Rand der angelegten Terrassen führt der Weg immer weiter hinauf.


            Wegimpressionen beim Aufstieg zum Cruz de Tejeda

            Die Berge vor mir liegen in den Wolken. Also mache ich eine ausgiebige Pause mit Blick zurück auf die Inselhauptstadt.


            Las Palmas vom Lomo la Solana aus gesehen

            Wie gewünscht hebt sich die Wolkenuntergrenze wieder und ich steige weiter hinauf – immer begleitet von der Sonne im Rücken!


            Vor kurzem muss es hier noch geregnet haben!

            Bei Galais (1.442 m) kreuze ich eine kleine Straße und der Weg führt mich durch lichten Kiefernwald weiter hinauf. Damit hatte ich nach den Erfahrungen auf Fuerteventura nun wirklich nicht gerechnet!


            Bei 1.400 Höhenmetern geht es in einen Kiefernwald

            Erst durch etwas lichteren Wald, dem man ansieht, dass er vor ein paar Jahren abgebrannt sein muss, geht es dann durch dichte Wälder aufwärts. Ich überquere noch eine Straße und verlasse den Wald. Einfach grandios was mich hier erwartet!


            Faszinierende Flora und Fauna auf Gran Canaria

            Die Wolkenuntergrenze hat sich kurz über mir eingependelt. Zum Glück muss ich nun nicht noch weiter hinauf! So ziehe ich entlang des Wanderweges hinüber zum Cruz de Tejeda. Hier steht mir das 4-Sterne-Hotel von Parador oder ein kleineres und privat geführtes Hotel, das El Refugion, zur Auswahl. Die Auswahl ist schnell getroffen denn das Parador ist voll! Ich beziehe mein Zimmer also im El Refugio und schalte zuerst die Heizung an. Ganz schön kühl hier oben. Die Spanier laufen alle mit langen Westen rum. Den Außenpool kann ich bei diesem Wetter leider nicht nutzen.


            Das El Refugio

            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
            Das Abendessen ist einfach aber sehr gut! 3 Gänge und eine Flasche Wein für vertretbare Preise. So habe ich dann auch schnell die nötige Bettschwere erreicht und schlafe schnell ein.
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            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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            • Juno234
              Erfahren
              • 03.08.2007
              • 397

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              #7
              AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

              Wir hatten auch hier übernachtet und waren auch sehr zufrieden

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              • Wafer

                Lebt im Forum
                • 06.03.2011
                • 8828
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                #8
                AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                4. Tag: Cruz de Tejeda – Roque Nublo – Cruz de Tejeda
                Sonntag, 25. Oktober 2015
                Strecke: 21 Km - Gesamtstrecke: 61 Km
                Höhenunterschiede: ↑ 1.000 m, ↓ 1.000 m - Gesamt: ↑ 3.150 m, ↓ 1.700m
                Gehzeit: 7 h

                OT: Mir gefallen die Bilder heute dermaßen gut, dass ich sie diesmal in Groß rauflade.

                Ich bin heute recht früh unterwegs. Ich habe die geschenkte Stunde von der Zeitumstellung nicht wirklich gebraucht und noch nicht verinnerlicht. So bin ich der Erste beim Frühstück und mache mich dann auf den Weg. Da es morgen besser werden soll als heute will ich „nur“ zum Roque Nublo wandern und dann wieder zurückkommen. Sollte es nicht wie vorhergesagt zuziehen würde ich trotzdem noch versuchen auch den höchsten Gipfel der Insel mit zu nehmen.


                Der Roque Nublo ist schon früh zu sehen

                Ich starte hinter dem Haus und habe eigentlich ab Stunde null mein Ziel vor Augen: Gran Canarias Wahrzeichen, Den Roque Nublo. Ein gewaltiger Basaltblock ist der Rest eines ehemaligen Vulkans. Er und sein Nachbar, der Roque Bentaiga, stehen markant und erhaben da und ich wandere quasi erstmal außen drum herum.


                Der Roque Bentaiga thront über den Tälern

                Der Weg führt mich immer entlang des Kamms und erlaubt Blick nach Norden und nach Süden. Aus dem Norden bin ich gestern gekommen und im Süden ist der Kessel der ehemaligen Vulkane, der heute der Naturpark „Parque Rural de Nublo“ ist.


                Der Wanderweg entlang des Kamms ist ein Traum

                Auch hier oben gibt es Kiefernwälder, durch die der Weg führt. Die hat es nicht immer gegeben. Ich habe Bilder gesehen, da waren die komplett abgeholzt. Aber die wurden zum Glück wieder aufgeforstet.


                Traumhafte Kammwege

                Immer wieder komme ich auch hier oben am Kamm an diversen Häusern vorbei. Im Winter liegt hier auch öfter mal Schnee – wie ich einigen Bildern im Refugio entnehmen konnte. Immer weiter hinauf zieht der Weg und der Blick auf die Roques Nublo und Bentaig begleiten mich ständig.


                Der Roque Bentaiga und sein ehemaliger Krater

                Aber auch der Blick nach Norden birgt eine Faszination! Mit welcher Mühe die Einwohner diesen Terrassenbau betreiben um ihren Lebensunterhalt dem steilen Gelände ab zu trotzen ist beeindruckend.


                Der Nord-Westen von Gran Canaria

                Beim Blick in Richtung Süden variiert das endlose Motiv in einer unglaublichen Vielzahl an Varianten. Bilder wie aus dem Werbekatalog für diese Insel!


                Die markanten Basaltfelsen von Gran Canaria

                Als ich einer Kollegin, die letzte Woche mit auf der Insel was, dieses Bild als MMS schicke antwortet sie nur: "Das Bild ist doch gefakt!"
                Beim Talschluss ziehen erste Wolken wieder von Osten herein. Der höchste Gipfel der Insel will heute par Tout nicht besucht werden – er hüllt sich in Wolken. So ziehe ich am Rande des ehemaligen Kraters entlang an dem Campingplatz vorbei und bin immer wieder von der grandiosen Kulisse fasziniert!


                La Culata im Tal vor grandioser Kulisse

                An einem verlassenen Resort mit Pool wandere ich vorbei und steige hinab zum Stausee Embalse de los Hornos und wandere über die Staumauer. Komisch: Trotz des heftigen Regens der letzten Tage ist der See fast leer. Kurz trifft der Weg auf die Straße um dann nochmal von ihr fort zu führen. Der Roque Nublo kommt immer näher und hüllt sich mal in Wolken und zeigt sich mal mit seiner imposanten Figur. Dann geht es direkt auf ihn zu.


                Der Roque Nublo mit seinen Söhnen

                Hier ist dann durch die Nähe der Straße und durch seine Prominenz als Wahrzeichen der Insel plötzlich deutlich mehr los als bisher. Es geht recht steil aufwärts bis man direkt auf dem Plateau steht, aus dem der Block herausragt. Dort geht dann fast eben zu ihm hinüber.


                Gestatten: Roque Nublo

                Die Eindrücke am Fuße des Felsens sind beeindruckend! Im Norden bekommt man einen Eindruck wie das Dorf La Culata seine Existenz der Umgebung abtrotzt.


                La Culata am Fuß des Roque Nublo

                Im Süden offenbart die exponierte Lage einen gewaltigen Ausblick auf den ehemaligen Krater des Hauptvulkans der Insel.


                Der gewaltige Krater um den Roque Nublo

                Hinter mir hüllt sich der höchste Berg der Insel in Wolken und hier habe ich das grandioseste Panorama mit imposanter Wolkenkulisse wie man es sich schöner nicht vorstellen kann!


                Der höchste Berg der Insel hüllt sich in Wolken

                Nach dem Blick nach Westen ist die Idee mit dem höchsten Berg der Insel für heute gestorben. Da die Wolken näher kommen zieht es mich eher in das nächste Dorfe: La Culata zu meinen Füßen.


                La Culata - da will ich hin!

                Ich nehme den Wanderweg, der mich noch um den Roque Nublo herumführt und steige dann hinab ins Tal zu dem kleinen Weiler, der sich in das Tal einschmiegt. Langsam zieht es auch über mir zu. Aber die Sonne kommt immer wieder durch und zeichnet faszinierende Lichtspiele in die frisch ergrünten Kiefernwälder.

                Spiel des Sonnenlichts auf den Bergflanken

                Die Wege hier sind wieder vorbildlich: Gut markiert und top in Schuss! Durch den Kieferwald geht es abwärts. Durch das viele Wasser der letzten Tage steht hier alles in saftigem Grün und selbst der kleinste Bach beeindruckt hier mit tollen Wasserspielen.


                Seltene Anblicke: Frisches Grün und Wasserfälle auf den Kanaren

                So komme ich langsam auf die Höhe des Dorfes herab. Die Kakteen um mich herum tragen reiche Früchte: Der Boden liegt voll mit überreifen Kaktusfeigen und es riecht schon teilweise leicht vergoren. Der Weg führt mich durch das Dorf und zu zwei Kneipen wo ich mich auf einer der Terrassen niederlasse. Die Karte sieht gut aus! Als ich allerdings bestellt habe beginnt es wieder leicht zu tröpfeln. So ziehe ich um nach innen und genieße das Essen im Kreis der Einwohner – ich bin der einzige Fremde hier!
                Dann breche ich wieder auf und wandere erst entlang der Straße und dann auf tollen Wanderwegen nach Tejeda. Da es leider immer noch zugezogen ist und ab und zu leicht regnet können die Bilder mit den bisherigen kaum mithalten. Was aber völlig faszinierend ist, ist das Städtchen Tejeda! Das liegt da so am Hang und hat sich in die Landschaft eingefügt als läge es schon Jahrhunderte dort!


                Faszinierendes Tejeda

                Ich verlasse diesen tollen Flecken Erde weil ich mir nicht sicher bin, ob das Wetter noch lange hält. So beginne ich den Aufstieg wieder hinauf in Richtung Cruz de Tejeda. Als ich schon fast damit rechne nass zu werden kommt die Sonne nochmal raus verzaubert die Landschaft in einer Weise wie ich sie hier noch nicht erlebt habe!


                Die Sonne bricht durch die Wolken beim Aufstieg zum Cruz de Tejeda

                Als ich am Sattel ankomme präsentiert sich der Abend von seiner besten Seite! Er will sich wohl entschuldigen, dass mich der Nachmittag mit Regen von der Terrasse vertrieben hat!


                Sonnenuntergang am Cruz de Tejeda

                Ich beziehe wieder Quartier im El Refugio und bin nach dem Abendessen recht schnell im Bett.

                Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                Das war heute ein absoluter Hammer-Tag!!! So bekommt man die Umgebung wohl wirklich selten präsentiert! Obwohl ich auch heute mal ganz kurz nass geworden bin waren die Eindrücke gerade durch die Wolkenkulissen evtl. gewaltiger als mit einem strahlend blauen Himmel! Ich wusste, dass diese Insel einiges bereithält. Ich hatte viel über sie im Netz gelesen. Aber so einen Tag habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet – zumal nach dem extrem schlechten Wetterbericht, der mich fast zur Heimreise animiert hat!
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                  #9
                  AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                  5. Tag: Cruz de Tejeda – Pico de las Nieves – San Bartolome de Tirajana
                  Montag, 26. Oktober 2015
                  Strecke: 19 Km - Gesamtstrecke: 80 Km
                  Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 1.200 m - Gesamt: ↑ 3.750 m, ↓ 2.900 m
                  Gehzeit: 6 h

                  Wenn hier mal jemand länger Standquartier beziehen sollte dann sollte er sich um die Speisefolge kümmern. Die Abwechslung auf der Karte ist nicht gerade groß. Aber die Küche ist gut!
                  Ich breche wieder recht früh auf weil ich befürchte, dass es heute wieder zu ziehen könnte. Die ersten Kilometer sind wieder die gleiche Strecke wie gestern. Bei der Aussicht nicht wirklich ein unüberwindliches Hindernis!
                  Trotzdem findet sich auch hier wieder einiges, was mir gestern entgangen ist.


                  Neues auf dem Weg von gestern

                  Wie kommt ein Jakobsweg hier her? OK – er führt nach Santiago. Aber gab/gibt es wirklich so viele Pilger auf dieser Insel, dass sich das lohnt? Ich denke das ist eher ein Marketing-Trick. Aber wenn’s hilf diese faszinierende Insel bekannter zu machen ... Wobei: Es wäre schade wenn mir tausende von Wanderern entgegen kämen!


                  Es zieht heute sehr früh zu auf dem Weg zum Gipfel

                  Ich verlasse den Weg von gestern am Cruz de Llanos de la Pez. Der Blick auf die Roques war leider schon schwer wolkenverhangen. Und das obwohl ich früher und schneller unterwegs war! Mal sehen wo das hinführt!
                  Zunächst führt es mich entlang der Straße. Den Wanderweg habe ich irgendwie nicht gefunden. Aber schon nach wenigen hundert Metern reißt es um den Gipfel herum auf. Recht unspektakulär wie ich finde!


                  Es reißt um dem Gipfel Pico de las Nieves herum auf

                  Der Weg führt mich immer weiter hinauf. Deutlich höher als gestern. Und von Osten zieht es immer weiter zu.
                  Dann aber die Wende: Es gibt Scherwinde und die Wolken werden zurückgedrängt. So kommt auch der Roque Nublo wieder aus den Wolken und die Kulisse dahinter präsentiert sich weitläufig!


                  Der Reoque Nublo mit dem Teide von Teneriffa

                  Damit hatte ich heute nun nicht wirklich gerechnet! Aber was nimmt man nicht alles in Kauf um den höchsten Gipfel einer Insel zu erklimmen?
                  Kurz vor dem Gipfel präsentiert sich Spanien dann etwas militant: Es gibt ein Sperrgebiet mit Kaserne, Zaun und anderen Bauten die die Menschheit nicht wirklich braucht. Eine Straße führt mich dann um dieses Armutszeugnis herum zum Aussichtspunkt.


                  Die Hochebene um den Pico de las Nieves

                  OK – Zugegeben: Ich war nicht auf dem Picos de las Nieves! Ich war nur kurz davor! Aber ich war ja gestern auch nicht auf dem Roque Nublo – sondern nur direkt davor. So gut sind meine Alpinfertigkeiten eben doch nicht!


                  Der Pico de las Nieves

                  Aber es ist auch gut, dass ich so früh unterwegs bin. So langsam gewinnt die Wolkenfront aus dem Osten die Übermacht. So mache ich mich vom Acker (oder besser: vom Gipfel) bevor die ersten Touristen kommen. Mein Weg soll mich entlang dieses Grats führen um dann nach San Bartolome hinab zu führen.


                  Grandiose Bergwelt auf einer Urlaubsinsel

                  So mache ich mich auf und folge dem Kamm der mich in eine tolle Bergwaldwelt entführt.


                  Da oben wächst so einiges ...

                  Am Kamm entlang geht es meist abwärts. Talblicke sind durch die Wolken meist nicht möglich. Aber ein Blick zurück offenbart was ich nicht bestiegen habe!


                  Der Gipfel der Insel Gran Canaria

                  Mit der Zeit reißt es immer weiter auf. Der Blick zurück wird etwas zwiespältig: Will ich wirklich alles sehen?


                  Die Natur baut einfach schöner ...

                  Der Roque Nublo bietet wieder endlose Motive. Meine Festplatte ist voll von ihm! Aber ich glaube ihr habt langsam genug von ihm. Der Blick geht auch in Richtung Tal wo mein Ziel für heute liegt. Und wie es sich gehört: Es reißt zunehmend auf!


                  Im Tal ist ab und zu das Ziel von heute erkennbar

                  Es geht weiter hinab zum Degolada del los Hornaos. Mit einem letzten Blick verabschiede ich mich von Roque Nublo – Hoffentlich werde ich ihn mal wieder so sehen wie in den letzten Tagen!
                  Durch Kiefernwälder führt mich dann der Weg weiter abwärts in Richtung Tal. Den Höhenpunkt der Insel habe ich damit deutlich hinter mir!


                  Sowohl die Nähe als auch die Ferne fesseln den Blick

                  Langsam aber stetig führt der Weg abwärts. Erst durch recht dichten Kiefernwald, der sich zunehmend lichtet. Der Weg ist wieder super beschildert und ausgebaut. Und je weiter ich nach unten komme umso besser wird die Sicht!


                  Top Wanderwege führen nach San Bartolome

                  Wer nun glaubt der heutige Höhepunkt liegt hinter mir der irrt! Der Abstieg nach San Bartolome ist ein grandioser Höhepunkt dieser Tour! Die Felsformationen sind abwechslungsreicher den je!


                  Skurrile Felsformationen auf dem Abstieg nach San Bartolome

                  Mit viel Mühe wurden hier Wege in den Fels gebaut die einen gewaltigen Aufwand erahnen lassen. Neben abstützenden Mauern sind die Wege teilweise liebevoll mit Steinen gepflastert damit die Erosion keine so große Angriffsfläche hat.


                  Aufwendiger Wegebau auf dem Weg zum Cruz Grande

                  In Serpentinen geht es Meter um Meter abwärts. Der Blick schweift dabei über kleine und große Stauseen, die die Insel mit Wasser versorgen.


                  Blick zum Embalse de Chira

                  Der Kiefernwald liegt hinter mir. Dieser Teil des Weges offenbart einen alpinen Charakter besonderer Güteklasse. Wie es sich gehört hat sich das Wetter auch noch zusammengerissen und präsentiert die Insel mit bestem Hintergrund.


                  Grandioser Abstieg nach Cruz Grande

                  Es gilt nun noch die letzte Steilstufe auf dem Weg zum Cruz Grande zu überwinden. Die Felsformationen sind vielfältig und einzigartig. Und der Weg führt direkt daran vorbei!


                  Genusswandern pur auf Gran Canaria

                  Ich treffe die erste Wandergruppe auf dieser Insel. Und damit hat sich die Anzahl der getroffenen Wanderer glatt verdoppelt! Eigentlich erstaunlich bei diesen Bedingungen! Vermutlich hat sich das noch nicht so weit herumgesprochen! Anders kann ich mir das nicht vorstellen!
                  Kurz darauf habe ich Cruz Grande erreicht und genieße den Blick zurück.


                  Grandiose Aussicht am Cruz Grande

                  Ab hier wird es dann schon fast voll. Der Wanderweg hinab nach San Bartolome de Tirajana ist sehr schön und gut gepflegt. Aber auch sehr breit. Ich treffe auch etliche Wanderer, die alle mit dem Auto unterwegs sind und ein paar Meter gehen wollen. Aber grandios ist das hier nicht mehr. Das war heute schon deutlich besser!


                  Impressionen vom Abstieg nach San Bartolome

                  Ich komme von Westen nach San Bartolome hinein. Am eigentlichen Ortskern bin ich schon vorbei. Auf der nächsten Anhöhe liegt das Hotel Las Tirajanas, das sich mit seiner Ausstattung speziell auf die grundlegenden Bedürfnisse eines Wanderers fokussiert hat: Schlafen (Zimmer), Essen (Speisesaal), Trinken (Bar), Waschen (Pool), Entspannung (Jakuzzi), Erholung (Sauna), ...


                  Asketische Unterkunft im Hotel Las Tirajanas

                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                  Ich checke ein und versenke mich im SPA. Ich schmökere noch eine Weile in einem Buch aus der Bibliothek und gehe dann essen. Das Abendessen ist hervorragend! Und nach dem Tag habe ich auch die nötige Bettschwere um tief und fest zu schlafen! Das war wieder ein Tag erster Güteklasse!!!
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                  • Wafer

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                    #10
                    AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                    6. Tag: San Bartolome de Tirajana - Maspalomas
                    Dienstag, 27. Oktober 2015
                    Strecke: 31 Km - Gesamtstrecke: 111 Km
                    Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 1.300 m - Gesamt: ↑ 4.200 m, ↓ 4.200 m
                    Gehzeit: 7 h 30

                    Das Hotel hier ist wirklich gut! Und fast alle Gäste sind outdoorgetrieben hier: Wandergruppen, Einzelwanderer, Radfahrer, ...
                    Als ich aufstehe kommt gerade die Sonne gegenüber von meinem Zimmer über den Bergrücken.


                    Sonnenaufgang in San Bartolome

                    Als ich den Frühstücksraum betrete wird an einigen Tischen schon über Wanderkarten und –führern gebrütet. Ich Checke aus und drehe noch eine Runde um das Hotel bevor ich den Tatort verlasse.


                    Das Hotel und seine direkte Umgebung

                    Heute steht eine knackige Etappe an: ca. 30 Km und wieder über 1.000 Höhenmeter Abstieg. Nach 100 Metern an der Straße entlang führt mich der Wegweiser auf einen Feldweg der den Hang hinaufführt.


                    Auf diesen Sattel geht es heute noch hoch

                    Mir fällt auf, dass es hier südlich des Hauptkamms deutlich trockener ist als bei meinem Aufstieg auf der Nordseite. Und je weiter ich das Tal in Richtung Süden runter schaue desto trockener wird die Vegetation.


                    Richtung Süden wird es deutlich trockener

                    Immer weiter schraubt sich der Weg den Hang hinauf. Eine Zeit lang habe ich noch Aussicht auf die Felswände über San Bartolome. Noch hält das Wetter heute.


                    Die Hauptgipfel sehen von dieser Seite ganz anders aus

                    Der Weg führt in ein kleines Seitental und windet sich in Serpentinen den Berg hinauf zum Sattel. Damit habe ich aber auch für heute den höchsten Punkt mit 1.212 m erreicht. Vom Degollada de la Manzanilla kann ich dann schon sehen wie die Feuchtigkeit in der Luft wieder zunimmt. Es wird wohl auch heute wieder zuziehen. Aber ich werde dann vermutlich schon zu weit unten sein um davon noch tangiert zu werden.


                    Am Degollada de la Manzanilla

                    Beim Blick nach Westen sehe ich unberührte Landschaft. Nirgends ist eine Straße zu sehen. Kein Haus. Nichts. Das dürfte der Tatsache zu verdanken sein, dass ich jetzt wieder in einem Naturpark, dem Parque Natural de Pilancones, bin.


                    Der Parque Natural de Pilancones

                    Am Hang entlang führt mich der Weg weiter nach Süden. Tendenziell eher abwärts. Der Weg ist recht breit – für Radfahrer auch bestens geeignet. Warum muss der in einem Naturpark so breit sein? Na, so alles muss man ja nicht verstehen! Vor allem auch nicht, wie in diesem Naturpark mit Quellen umgegangen wird!


                    Eine Quelle im Naturpark – absolut natürlich!

                    Ein paar Meter weiter kann ich dann heute das erste Mal mein heutiges Ziel erkennen: Den Leuchtturm von Maspalomas.


                    Blick zum Leuchtturm Maspalomas im Süden der Insel

                    Hier herrscht eine ganz andere Vegetation vor als auf der Nordseite der Insel. Während im Norden die Täler total grün waren und Laubbäume und andere Großpflanzen beheimatete erinnert mich der Blick in das nächste Tal eher an den recht trockenen Grand Canyon in den USA.


                    Die Täler im Süden erinnern an den Grand Canyon

                    Ich komme immer weiter nach Süden und ich verliere auch zunehmend an Höhe. Plötzlich hört der breite Weg auf und ich folge mehr einem Pfad als einem Weg. Und ich muss auch nochmal ein paar Meter hinauf um über einen Sattel zu steigen. Dort erhalte ich einen tollen Blick hinab ins Tal auf den kleinen Ort Fataga. Aber alles was da unten Grün ist scheint schon bewässert zu sein.


                    Im Paraje Protegido de Fataga

                    Ich lasse mich nieder und genieße die Mittagspause. Dabei kann ich beobachten wie es oben in den Bergen wieder zu zieht. Auf den wenigen hier blühenden Pflanzen bemühen sich die Bienen redlich um den Nektar.


                    Mühsame Arbeit für die Bienen

                    Von hier geht es dann recht steil hinab ins Tal. Ruckzuck verliere ich 400 Höhenmeter. Die Geröllwüste erinnert mich hier schon deutlich eher an meine letzten Wanderungen auf den Kanaren!


                    Durch eine Geröllwüste geht es hinab nach Arteara

                    Aber wirklich einladend sieht es dort nicht aus! Ein paar Busse stehen auf einem staubigen Parkplatz und Heerscharen von Touristen werden unter den Palmen entlang geführt. Da muss ich jetzt nicht hin! Ich will meine Ruhe noch eine Weile genießen! So steige ich gar nicht ganz nach Arteara hinab sondern biege auf die Schotterstraße ein, die ich kurz darauf auch schon wieder verlasse. Der Umgebung hier einen Lebensgrundlage ab zu trotzen scheint bedeutend schwerer als auf der Nordseite der Insel! Die einzelnen Gehöfte, die weit verstreut in der Landschaft liegen sind entweder verlassen oder in keinem guten Zustand!


                    Ein florierendes Unternehmen sieht anders aus

                    Trotz der vielen Regenfälle der letzten Tage ist am Grunde des Tales nur ein kleines Rinnsal zu sehen.


                    Am Talgrund auf dem Weg nach Maspalomas

                    Die Höhenmeter habe ich hinter mir. Jetzt geht es das recht trockene Tal vor. In der Felswand neben dem Aussichtspunkt an der Straße hängen 3 Autos. Wie kommen die da hin? Es kommt auch ein Hubschrauber, der das alles genau analysiert aber auch er verschwindet wieder. Na, bei den Spaniern dauert so eine Bergung schon eine Weile!
                    Vielleicht ist es hier auch nur so trocken weil das ganze Wasser gesammelt und abgeleitet wird? Am Hang ziehen sich Bewässerungssysteme aus verschiedenen Jahrhunderten entlang.


                    Wasserkanäle für die Touristenhochburgen vergangener Zeiten

                    Teilweise sehen die Kanäle aber nicht mehr so aus als würden sie noch sehr viel Wasser kanalisieren können!
                    Irgendwann komme ich um eine Ecke und mit der Ruhe und Beschaulichkeit ist es vorbei: Ein Schotter- oder Betonwerk verbreitet Lärm. Der Bach und der Weg werden an den Rand gedrängt und ich sehe zu, dass ich an der Industrieanlage vorbei komme. Dahinter wird es aber nicht besser. Maspalomas und Playa del Ingeles sind zum Meer hin ausgerichtet. Wenn man von hinten heran kommt ist der Eindruck recht ernüchternd: Schön geht anders! Also decke ich mal den Mantel des Schweigens über diese Bausünden und wandere unter der Autobahn durch und an Supermärkten vorbei immer in Richtung Süden auf den Faro zu. Als dich den dann erreiche wird es wieder ansehnlicher. Aber auch nicht wirklich schön.


                    Der Faro de Maspalomas

                    Mit dem Leuchtturm ist dann der südlichste Zipfel der Insel erreicht. Ich mache mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Das gestaltet sich überraschend schwierig. Sehe ich so abgerissen aus? Nirgends bekomme ich ein Bett! Mir reicht meine Strecke für heute langsam und so greife ich zu einer List: Ich rufe die Zentral einer Hotelkette an und die besorgen mir ein Bett in dem Hotel, das mich gerade abgelehnt hat. Es wird etwas von kurzfristiger Stornierung gebrummelt aber ich werde eingecheckt.


                    Am Pool

                    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                    Ich lege mich an den Pool, wasche meine Kleider und genieße meinen letzten Abend auf der Insel. Morgen geht der Flieger zurück. Aber erst am Abend. Da kann ich morgen noch durch die Dünen wandern.
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                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                    • ronaldo
                      Freak
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                      Liebt das Forum
                      • 24.01.2011
                      • 11957
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                      Danke für den schönen Bericht, der macht richtig Lust loszulaufen...
                      Eine Frage noch: Wärst du nicht in Hotels geblieben, hätte es genug Plätze fürs Zelt gegeben (natüüürlich nur legal )?

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                      • berlinbyebye
                        Fuchs
                        • 30.05.2009
                        • 1197
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                        Schöner Bericht.
                        Das sieht wirklich sehr einladend aus. Vor allem die spartanischen Wanderunterkünfte.

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                        • ronaldo
                          Freak
                          Moderator
                          Liebt das Forum
                          • 24.01.2011
                          • 11957
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                          #13
                          AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                          Zitat von berlinbyebye Beitrag anzeigen
                          ...Vor allem die spartanischen Wanderunterkünfte.

                          ... mein Gedanke...

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 8828
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                            Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                            Danke für den schönen Bericht, der macht richtig Lust loszulaufen...
                            Eine Frage noch: Wärst du nicht in Hotels geblieben, hätte es genug Plätze fürs Zelt gegeben (natüüürlich nur legal )?
                            Hallo Ronaldo.

                            Ich kam an Campingplätzen vorbei. Da ist Campen/Zelten sicher legal. Kuschige Plätze für ein Zelt habe ich auch genug gesehen. Allerdings waren die auf der Insel nicht immer eben. Aber ob das dann alles legal ist und was man tun muss um das fest zu stellen bzw. um das ab zu stellen kann ich dir leider nicht sagen. Zu dem Thema können andere sicher mehr sagen. Dazu gibt es sicher etliche Posts im Reisevorbereitungsbereich Europa hier im Forum.

                            Gruß Wafer

                            Zitat von berlinbyebye Beitrag anzeigen
                            Schöner Bericht.
                            Das sieht wirklich sehr einladend aus. Vor allem die spartanischen Wanderunterkünfte.
                            Hallo Berlin Byebye.

                            Am Cruz de Tejeda gab es nur diese beiden Möglichkeiten. In San Bartolome gab es auch andere Hotels. Da ich aber schon recht früh am Nachmittag dort war, war mir ein Haus mit SPA gerade recht. Und der Preis war völlig in Ordnung. Weit entfernt vom 3-stelligen Bereich für Halbpension. Ich fand das angemessen. Und auf der Tour war das dort das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
                            Ein Debakel war allerdings die Übernachtung in Maspalomas. Nachdem ich mir in 6 Hotels eine Absage eingehandelt hatte, habe ich die Strategie gewechselt. Und dann habe ich genommen was da war. Und das war dann zwar gut aber auch teuer - sonst wäre es zu Zeiten deutscher Herbstferien vermutlich auch nicht frei gewesen! Und es war schlechter als das Haus in San Bartolome. In touristischen Hotspots ist eine "normale" Unterkunft teilweise sehr schwer zu kriegen. Hätte ich es weiter hinten im Ort probiert wäre ich vielleicht erfolgreicher gewesen. Aber ich wollte die Tour eben am Südende von Maspalomas beenden. Und da ist man auf Rucksacktouristen nicht gut zu sprechen - was eigentlich bekannt ist. Aber an dem Tag hatte ich genug und keine Lust mehr noch weit zu laufen und zu suchen. Selber Schuld!

                            Gruß Wafer

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                            • Wafer

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                              • 06.03.2011
                              • 8828
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                              7. Tag: In den Dünen von Maspalomas
                              Mittwoch, 28. Oktober 2015
                              Strecke: 10 Km - Gesamtstrecke: 121 Km
                              Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m - Gesamt: ↑ 4.300 m, ↓ 4.300 m
                              Gehzeit: 3 h

                              Heute lasse ich es ruhig angehen. Ausschlafen! Frühstücken! Auf den Balkon sitzen!


                              Blick aus meinem Zimmer auf das Meer vor Maspalomas

                              ... und schon wird mir langweilig! Geht mir auf Tour aber öfter so. So packe ich meine Sachen und mache mich auf den Weg. Mein Wanderführer hat die Dünen als absolutes Kontrastprogramm beschrieben. Nicht dass die Insel nicht schon genug Kontraste geliefert hätte. Aber wenn jemand sowas behauptet will ich mir das zumindest mal ansehen. So mache ich mich auf den Weg. Ein Blick in die Berge offenbart, dass ich gut daran tue heute hier zu sein.


                              Wolkenverhangene Berge und Sonnenschein auf dem Meer

                              Kaum bin ich am Leuchtturm vorbei wird aus dem ungastlichen Steinstrand ein grandioser Sandstrand. Nur finden das einige andere Touristen auch wesentlich ansprechender – und entsprechend voll ist es auch.


                              Am Strand von Maspalomas

                              Aber sobald ich im Strand weg gehe wird es deutlich einsamer! Gut, ich bin nicht immer alleine. Aber die Massen sind hier nicht mehr vertreten. Einzig treiben sich hier ein paar Freunde nahtloser Bräune herum. Und vielleicht auch noch ein paar andere ...


                              Im Hinterland des Maspalomasstrandes

                              Auch hier ist deutlich zu erkennen, dass hier normalerweise nicht wirklich so viel Wasser vom Himmel fällt wie in den letzten Tagen: Kleine Keimlinge strecken neugierig den Kopf aus dem Sand. Ältere Pflanzen werden von innen heraus wieder grüner.


                              Die Wüste lebt

                              Immer weiter komme ich vom Strand weg und streife durch die Sandwelt. Manchmal ist es gar nicht so einfach einen Sandhügel hinauf zu steigen. Wenn der Sand rutscht wird es richtig anstrengend!


                              Mühsames Wandern durch die Sanddünen

                              Obwohl ich hier eigentlich mitten zwischen zwei absoluten Hotspots des Massentourismus bin, bin ich hier fast alleine unterwegs.


                              Im Hinterland ist man fast alleine ...

                              Als ich erkenne, dass ich auf die Südspitze von Playa del Ingles zukomme halte ich dann wieder etwas mehr auf das Meer zu. Die Farben sind faszinierend! Und die Spuren im Sand verraten mir, dass ich nicht ganz so alleine bin, wie ich es gerne hätte.


                              Die Spuren verraten die Anwesenheit von anderen Menschen

                              Als ich mich allerdings dem Meer wieder nähere zerplatzt die Illusion der Einsamkeit wie eine Luftblase! Am Wasser tummeln sich die Massen!


                              Es geht wieder in Richtung Meer

                              Irgendwann habe ich dann definitiv die ruhigeren Ecken verlassen. Aber auch hier sind etliche Freunde der des unverhüllten Badegenusses unterwegs. Fast schon in der Mehrzahl! Hier an der Südspitze der Insel sind die Wellen aber auch gewaltig hoch!


                              Gewaltige Wellen an der Südspitze von Gran Canaria

                              Einige Badende werden sehr unfreundlich von den Seenotrettern angepfiffen. Hier scheint es einiges an ungemütlichen Strömungen zu geben.
                              Am Meer entlang wandere ich zurück in Richtung Maspalomas. Und mit meinem Rucksack bin ich natürlich wieder der völlig Exot! Vor allem als ich an den Hauptstrand von Maspalomas komme.


                              Die Massen tummeln sich am Strand

                              Ich schlage mich durch die Menge und komme nochmal über die zwischenzeitlich völlig überfüllte Promenade.


                              Touristenunterhaltung - Natur Pur?

                              Nur weg hier! Ich schlage mich zu meinem Hotel durch und esse noch was. Viel zu schnell ist die schöne Zeit auf der Insel vorbei und ich muss mich in Richtung Bushaltestelle orientieren. Bus und Flieger bringen mich zurück in die Heimat.

                              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                              Eines muss ich Gran Canaria ja lassen: Die Insel hat mich total überrascht: eine tolle Großstadt am Strand, völlig unterschiedliche Landschaften, sehr nette und aufmerksame Einwohner – zumindest in den Bergen, eine gewaltige Bergwelt von der ich schon viel gelesen habe aber der Eindruck vor Ort hat das bei weitem in den Schatten gestellt, gutes Essen, grandiose Wanderwege mit überraschend guten Markierungen, ...! Ein unglaubliches Wander- und Outdoor-Paradies! Durch die unterschiedlichen Vegetationszonen aufgrund der verschiedenen Höhen aber auch der unterschiedlichen Wasserversorgungslagen, das wechselhafte Wetter, das mit seinen Wolken teilweise sicher interessanter war als bei stahlblauem Himmel sowie der verschiedenen kulturellen Zonen (Hauptstadt, Touristenecken, Landbevölkerung, ...) war diese komplette Überquerung extrem abwechslungsreich!

                              Ich würde die Tour in die folgenden Bereiche einteilen:
                              • Der erste Teil: Hauptstadt der Insel Las Palmas – Eine so große Metropole, die nicht vom Tourismus alleine lebt mit so einer Strandlage hat einfach was! Das Hotel der ersten beiden Tage war vielleicht nicht die glücklichste Wahl aber dadurch habe ich sehr viele Ecken von der Stadt gesehen, die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte.
                              • Der zweite Teil: Der wasserreiche Nordaufstieg bis zum Cruz de Tejeda – Grandiose Vegetation durch das viele Wasser. Tolle Schluchten. Einblicke in sehr mühsame Landwirtschaft, die für die Bewohner sicher nicht immer einfach ist aber die Landschaft in eigener Weise formt. Eigenständige Orte, die nicht vom Tourismus leben.
                              • Der dritte Teil: Die Grandiose Bergwelt von dem Cruz de Tejeda bis San Bartolome – Für mich als alten Bergfan ein absolutes Sahnestück dieser Insel! Zudem eine wirklich gute Infrastruktur in Sachen Versorgung und Übernachtung. Einzigartig durch die geologische Geschichte und mit den Alpen überhaupt nicht zu vergleichen.
                              • Der vierte Teil: Der trockene Abstieg im Süden von San Bartolome nach Maspalomas – Landschaftlich und vegetativ ein völliger Kontrast zum Norden. Durch die Naturparks weitgehend unberührt. Aber auch hier die gut markierten Wege. Die trockenen Täler mit den Stauseen in Richtung Süd-West garantieren völlig andere Eindrücke als auf der Nordseite.
                              • Der fünfte Teil: Die Dünen von Maspalomas – mit Sicherheit der kleinste Teil und durch die Nähe des Massentourismus sicher nicht jedermanns Sache aber ein totaler Kontrast zum Rest der Insel. Wüstenerlebnis im Kleinen.


                              Auf jeden Fall ist die Insel Gran Canaria eine Reise wert! Und damit meine ich nicht den Massentourismus! Und das auf engstem Raum mit einer Insel wie Fuerteventura, die ich ja im April schon kennen lernen durfte. In der Vergangenheit habe ich auch schon La Palma und Lanzarote besucht. Ich war sogar schon mit der Familie auf Gran Canaria. Aber da habe ich die Insel so nicht kennen gelernt.

                              Bisher meine tollste Erfahrung auf den Kanaren!!! Kann ich jedem Outdoorfan nur wärmstens ans Herz legen!
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                              • Luckes85
                                Anfänger im Forum
                                • 09.02.2015
                                • 41
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                                Echt ein richtig schöner Bericht über Gran Canaria.
                                Nachdem wir 2 Jahre auf Teneriffa unterwegs waren , wird wohl Gran Canaria dann mal das Ziel für den nächsten Sommer.
                                Mein anderes Hobby :

                                http://markusecker.blogspot.de/

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                                • blauloke

                                  Lebt im Forum
                                  • 22.08.2008
                                  • 8354
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                                  Du bringst mein gesamtes Weltbild ins wanken.

                                  Ich hätte nicht gedacht, dass es auf der Massentourismusinsel Gran Canaria so gute Wanderwege und so abwechslungsreiche Landschaften gibt. Deine ausführlichen Berichte lese ich immer gerne.
                                  Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                  • Wafer

                                    Lebt im Forum
                                    • 06.03.2011
                                    • 8828
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                                    Zitat von Luckes85 Beitrag anzeigen
                                    Echt ein richtig schöner Bericht über Gran Canaria.
                                    Nachdem wir 2 Jahre auf Teneriffa unterwegs waren , wird wohl Gran Canaria dann mal das Ziel für den nächsten Sommer.
                                    Hallo Luckes.
                                    Freut mich, dass ich euch motivieren kann euch auch diese Insel mal an zu sehen! Man merkt mir wohl meine Begeisterung für diesen Teil der Kanaren an.
                                    Es soll ja auf den Kanaren demnächst den Weitwanderweg GR131 auf allen Inseln geben. Es heißt, das soll eine Verlängerung des E4 über diese Inselgruppe geben. Die Planung sieht den GR131 von Puerto de las Nieves hinauf zum Cruz de Tejeda und dann auf meinem Weg hinab nach Playa del Ingeles und weiter am Strand entlang wieder nach Norden. Die Teile, die ich gesehen habe kann ich nur aller wärmstens empfehlen. Wie das dann im Vergleich zu Teneriffa steht, davon kann ich mir im Augenblick noch kein Bild machen. Aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden ... :-)

                                    Gruß Wafer

                                    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                    Du bringst mein gesamtes Weltbild ins wanken.

                                    Ich hätte nicht gedacht, dass es auf der Massentourismusinsel Gran Canaria so gute Wanderwege und so abwechslungsreiche Landschaften gibt. Deine ausführlichen Berichte lese ich immer gerne.
                                    Hallo Blaulocke.

                                    Ja, bei der Insel war für mich der Überraschungeffekt auch sehr groß! Die erste Planung war ja auch der Firmenveranstaltung ein paar nette Stunden ab zu ringen. Dass es mir dort so gewaltig gut gefallen würde war für mich durch einige Berichte im Vorfeld als möglich erkennbar aber nach dem Wetterbericht eher nicht wahrscheinlich. Entsprechend groß war meine Begeisterung!
                                    Schau dir das ruhig mal an! Wie ich dich so einschätze wäre das auch etwas, das dir sehr gut gefallen könnte!

                                    Gruß Wafer

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                                    • Kornweider
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                                      • 12.05.2016
                                      • 4
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                                      Wirklich cool euer Bericht.

                                      Bin auch diesen Sommer dort. Lass mich überraschen wie wird

                                      Lg

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                                      • ViviKimi
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                                        • 22.03.2013
                                        • 69
                                        • Privat

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                                        AW: [ES]Wandern auf Gran Canaria: Eine kanarische Nord-Süd-Überquerung

                                        Toller Bericht, wunderschöne Fotos!

                                        Das ist echt etwas, was man im Hinterkopf halten kann!

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