[US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

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  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
    • 2408
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

    Zitat von Pylyr Beitrag anzeigen
    Bin diesen Sommer den Hochrhöner (Premiumwanderweg) gegangen.
    Einheimische Outdoorler erklärten solche Ab- und Umwege damit, daß für das Premiumzertifikat bestimmte Wegsorten nötig sind.
    Bei der Wahl der Wegführung wird dann der seltenere Rasenbelag genommen, obwohl ein schönerer, aber mit Hartbelag (Bäh-Kat.) versehener Weg möglich wäre.
    Scheiß doch auf das Premiumzertifikat! Bei der Neuanlegung eines Trails sollte es doch eigentlich primär um Naturerlebnis gehen und eine geile Route zu schaffen auf der es Spaß macht zu wandern.
    Manchmal bekommt man den Eindruck, die deutschen Trails würden nur von Bürokraten entworfen, die von Trekking keine Ahnung haben
    www.trekking.magix.net

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    • berniehh
      Fuchs
      • 31.01.2011
      • 2408
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
      Was für unglaubliche Waldlandschaften, die sind genau nach meinem Geschmack, dort könnte ich echt Wochen verbringen.
      Wie sah es denn dort mit Wildtieren aus? Hast du irgendetwas größeres zu Gesicht bekommen?
      Bären habe ich keine gesehen. Nur gelegentlich paar Rehe und Kleingetier. In den dichten Wäldern ist die Sichtweite auch nicht besonders hoch.
      www.trekking.magix.net

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      • MaxD

        Lebt im Forum
        • 28.11.2014
        • 8919
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

        Das vorhandene Straßen- und Forstwegnetz wird in die Routenplanung der Trails nicht mit einbezogen, sondern gemieden. Das bedeutet daß man auf den meisten US-Trails fast nur auf Pfaden wandert.
        Böse Zungen behaupten, es würde sich genau anders herum verhalten. Die Amis würden auf den Trails nur deshalb wandern, weil man dort nicht fahren kann.


        Dem Vergleich amerikanischer und deutscher Trails stimme ich aber ganz zu. Hierzulande wirkt die Wegführung bemüht und verkrampft, damit man an jedem "Premiumpunkt" auch bewundernd inne halten kann.
        Ich habe nur wenig amerikanische Trails "angetestet" und beileibe keine so wilden wie auf Deiner Streckenführung.
        Aber soweit ich es sehen und beurteilen konnte, waren die einfach "straight" und minimalistisch. Kein Klimbim. Kein dreimal um dem Block laufen, damit den Hügel auch von allen Seiten bewundern kann. Allerdings findet man stattdessen am Arsch der Welt vending machines...

        Bin bis jetzt wirklich beeindruckt von Deiner Tour. Üppige Bilder, tolle Ansichten. Und eine amtlich konsequente Bugdetierung...kann etwas Neid nicht verhehlen.
        ministry of silly hikes

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        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2408
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

          Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
          Böse Zungen behaupten, es würde sich genau anders herum verhalten. Die Amis würden auf den Trails nur deshalb wandern, weil man dort nicht fahren kann.
          ich glaube da kennst du die Amis schlecht.
          Klar gibt es haufenweise Leute, die nur im Auto fahren, und niemals auf die Idee kommen würden sich auch nur paar Meter zu Fuss von der Straße zu entfernen.
          Es gibt aber auch eine sehr große Szene von Outdoor- und Trekkingbegeisterten Leuten, die genau wissen was für geile Trails und Landschaften sie haben und denen es auch ankotzen würde wenn sie anstatt durchgängig auf Trails auch mal für 10 Meilen auf Forstwegen wandern müssten. In fast jeden kleinen Klecker-Ort in den USA findet man einen Sport- oder Outdoorladen.

          Ich würde mal behaupten daß die USA das Land mit dem längsten Trailnetz der Welt ist
          Und ich meine richtige Trails,.......keine Forstwege, die als Trails bezeichnet werden
          Zuletzt geändert von berniehh; 06.09.2015, 21:54.
          www.trekking.magix.net

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          • Mika Hautamaeki
            Alter Hase
            • 30.05.2007
            • 3979
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

            genial, so viel Wald....
            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
            A. v. Humboldt.

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            • TilmannG
              Fuchs
              • 29.10.2013
              • 1334
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

              Hi Bernie,
              geile Fotos!
              Ein für deine Verhältnisse eher unspektakuläres verlängertes Wochenende. Ich bin ein bischen enttäuscht, daß du abgerüstet hast, das Rucksackmonster ist kleiner und auch dein rotes Jannu vermisse ich...
              Wir waren gerade in den kanadischen Coast Mountains. Den Mt. Waddington haben wir nicht erreicht, aber beim bushwhacking an dich gedacht. Jetzt ist zu Hause sehr viel Arbeit, aber ich hoffe, daß ich nächstes Jahr etwas posten kann.

              Zu den nordamerikanischen Trails:
              Schon nach unserem Trip auf das Lyell-Icefield haben wir die gewarteten Trails absolut zu schätzen gelernt und nie wieder über Gebühren oder Permits gejammert. Und da hatten wir nur einen halben Tag bushwhacking.
              Diejenigen Nordamerikaner die outdoor unterwegs sind, sind sehr offen und kommunikativ - und extrem sauber. An keinem Trail findet man auch nur einen Fetzten Klopapier und garantiert keinerlei Müll. Von Hochlagern (Mt. Rainier, Mt. Baker...) trägt man seine Scheisse in blauen Beuteln wieder runter. Das mag erstmal befremdlich wirken, aber man kann dort jeden Schnee nutzen und jeden Stein umdrehen. Imsgesamt gibt es über das amerikanische Verständnis von Outdoor-Leben eigentlich nichts zu Lästern, eher könnte man über eigene Vorurteile schmuntzeln...

              Viele Grüße von Tilmann
              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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              • MaxD

                Lebt im Forum
                • 28.11.2014
                • 8919
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                • Meine Reisen

                #47
                AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                ich glaube da kennst du die Amis schlecht.
                Klar gibt es haufenweise Leute, die nur im Auto fahren, und niemals auf die Idee kommen würden sich auch nur paar Meter zu Fuss von der Straße zu entfernen.
                Es gibt aber auch eine sehr große Szene von Outdoor- und Trekkingbegeisterten Leuten, die genau wissen was für geile Trails und Landschaften sie haben und denen es auch ankotzen würde wenn sie anstatt durchgängig auf Trails auch mal für 10 Meilen auf Forstwegen wandern müssten. In fast jeden kleinen Klecker-Ort in den USA findet man einen Sport- oder Outdoorladen.

                Ich würde mal behaupten daß die USA das Land mit dem längsten Trailnetz der Welt ist
                Bernie, da hast Du sicher den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe vorwiegend Texaner kennen gelernt, die bestenfalls zur Jagd oder zum Fischen nach draußen gehen. Respektive fahren. Ich bin als Hippie tituliert worden, weil ich in freier Natur statt auf dem Laufband jogge. Mit Rucksack auf dem Rücken bin ich von einem Deputy behandelt worden, als wäre ich Jack the Ripper auf dem Weg in den nächsten Kindergarten.

                Ich hoffe eines Tages auch Gelegenheit zu finden, die von Dir angesprochenen Outdoorbegeisterten kennen zu lernen. In ihrer natürlichen Umgebung.
                ministry of silly hikes

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                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2408
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                  Moin Tilmann
                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                  Hi Bernie,
                  geile Fotos!
                  Ein für deine Verhältnisse eher unspektakuläres verlängertes Wochenende. Ich bin ein bischen enttäuscht, daß du abgerüstet hast, das Rucksackmonster ist kleiner und auch dein rotes Jannu vermisse ich...
                  danke
                  Auf der kommenden Patagonienreise kommt das rote Hilleberg wieder mit,....diesmal aber ein Soulo. Das wird die nächsten Tage bestellt

                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                  Wir waren gerade in den kanadischen Coast Mountains. Den Mt. Waddington haben wir nicht erreicht, aber beim bushwhacking an dich gedacht. Jetzt ist zu Hause sehr viel Arbeit, aber ich hoffe, daß ich nächstes Jahr etwas posten kann.
                  die Gegend muss der Hammer sein. Ein Bericht wäre sicher mega-interessant Was war denn der Grund daß ihr den Waddington nicht erreicht habt?


                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                  Diejenigen Nordamerikaner die outdoor unterwegs sind, sind sehr offen und kommunikativ - und extrem sauber. An keinem Trail findet man auch nur einen Fetzten Klopapier und garantiert keinerlei Müll. Von Hochlagern (Mt. Rainier, Mt. Baker...) trägt man seine Scheisse in blauen Beuteln wieder runter. Das mag erstmal befremdlich wirken, aber man kann dort jeden Schnee nutzen und jeden Stein umdrehen. Imsgesamt gibt es über das amerikanische Verständnis von Outdoor-Leben eigentlich nichts zu Lästern, eher könnte man über eigene Vorurteile schmuntzeln...
                  Dem kann ich 100 Prozent zustimmen Selbst auf den unregulierten vielbegangenen Trails außerhalb der Nationalparks findet man keinen Fetzen Müll oder Klopapier, weder bei den Campsites noch entlang der Trails.
                  Eine so saubere Wildnis habe ich in kaum einem anderem Land gesehen.
                  "Leave no trace" ist dort bei jedem hiker ins Gehirn eingebrannt
                  www.trekking.magix.net

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                  • TilmannG
                    Fuchs
                    • 29.10.2013
                    • 1334
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                    ...
                    die Gegend muss der Hammer sein. Ein Bericht wäre sicher mega-interessant Was war denn der Grund daß ihr den Waddington nicht erreicht habt?...
                    Ist sie. In 16 Tagen haben wir einen Steinmann, drei Holzlatten und einen Fetzen einer Isomatte gefunden. Sonst nichts menschliches. Das hat leider seinen Grund, es gibt keine Wege. Und am buswhacking sind wir dann auch gescheitert. Am Twist-Creek schafften wir gerade mal 300m pro Stunde und waren nach einem Vormittag völlig fertig. Dort gab es in 80/90ern eine Borkenkäferplage. Im gelichteten Wald gedeihen die Büsche, exzellente Heidel- und Brombeeren wachsen in Mundhöhe. Die toten Bäume werden nun vom Wind gefällt, reißen andere mit und bilden so einen wüsten Verhau. Wir sind umgedreht und haben uns in der Pantheon-Range herumgetrieben, einge wohl namenlose Gpifel erreicht.
                    Aufgrund der hohen Temperaturen viel Steinschlag und problematisch auf den Gletschern.

                    In den North-Cascades waren wir auch zugange, dort noch extremer. Viel Rauch von den Bränden und offene Gletscher. An den Trailheads stehen Schilder auf denen Hundbesitzer gewarnt werden, daß sich viele Tiere auf den heißen Steinen die Pfoten verbrannt hätten. Aber wir hatten insgesamt Glück und zum Schluss nochmal den Mt. Baker bei guter Sicht und überraschend soliden Verhältnissen auf der Coleman-Demings bestiegen.
                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                    • berniehh
                      Fuchs
                      • 31.01.2011
                      • 2408
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                      Und am buswhacking sind wir dann auch gescheitert. Am Twist-Creek schafften wir gerade mal 300m pro Stunde und waren nach einem Vormittag völlig fertig. Dort gab es in 80/90ern eine Borkenkäferplage. Im gelichteten Wald gedeihen die Büsche, exzellente Heidel- und Brombeeren wachsen in Mundhöhe. Die toten Bäume werden nun vom Wind gefällt, reißen andere mit und bilden so einen wüsten Verhau.
                      Über so eine Gegend werde ich auch noch berichten
                      Auf meiner Route war es aber keine Borkenkäferplage sondern ein Waldbrand.
                      www.trekking.magix.net

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                      • Rattus
                        Lebt im Forum
                        • 15.09.2011
                        • 5177
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                        Faszinierender Bericht. Wald, Wald ... Ich habe mir dauernd vorgestellt, wem dieses Land mal "gehört" hat und wie das Leben damals dort war.
                        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                        • Wanderkobold
                          Anfänger im Forum
                          • 24.10.2014
                          • 21
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                          Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                          Faszinierender Bericht. Wald, Wald ... Ich habe mir dauernd vorgestellt, wem dieses Land mal "gehört" hat und wie das Leben damals dort war.
                          Wie immer ein sehr interessanter Bericht, irgendwie knapp und doch detailliert hinsichtlich der Route und der Wegbeschaffenheit. Faszinierende Landschaften, in jedem Fall.

                          Rattus, wem hat den mal unser Land gehört? Die meisten Ortschaften in Nordhessen sind zwischen 800 und 1200 Jahre alt. Was und wer war den hier noch viel früher, noch vor den Sachsen und den Hessen? Käme keiner auf die Idee, an die alten Slawen zu denken oder? Warum dann diese Gedanken bezüglich USA? Ich will dir ja nichts unterstellen, nur allgemein hört man doch häufig gerade wg. USA die Native Nations Problematik. In Deutschland gibt es z.B. die Sorben im Osten, die werden nicht gerade gefeiert... Aber das Thema gehört eigentlich auch nicht hierhin.

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                          • Rattus
                            Lebt im Forum
                            • 15.09.2011
                            • 5177
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                            OT: Nur weil ich das eine erwähne, leugne ich doch das andere nicht, und Bernieh war nun mal in Amerika. Und in seinen Dimensionen ist das, was die Europäer dort angerichtet haben, gewaltig.
                            Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
                              • 2408
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                              Trek 2

                              Wind River Hochroute

                              Länge: 289 Kilometer
                              Dauer: 21 Tage


                              Die Wind River Hochroute fand ich absolute Weltklasse und da ich nicht will daß diese Tour zwischen den anderen Treks untergeht, stelle ich ihn in einem separaten Reisebericht: Wind River Hochroute

                              Die nachfolgenden Treks kommen weiterhin hier in diesen Reisebericht mit rein......
                              www.trekking.magix.net

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                              • Weissgoesout
                                Gesperrt
                                Anfänger im Forum
                                • 12.05.2015
                                • 18
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                Echt sehr schöner Bericht, und auch gut beschrieben
                                Gruß

                                Kommentar


                                • Waron
                                  Anfänger im Forum
                                  • 23.11.2011
                                  • 43
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                  Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                  Am nächsten morgen kaufte ich meinen Trekkingproviant für 17 Tage ein, 89 Dollar hat das gekostet. Zusammen mit den zwei Kilo Milchpulver und 2,5 kg Müsli, die ich mir für 51 Euro schon zuhause in Hamburg besorgt hatte, kam ich so auf einen Schnitt von umgerechnet 7,70 Euro pro Tag für den ersten Trek und habe für die nächsten 17 Tage nun keine weiteren Ausgaben mehr.

                                  Habe pro Tag 800 g Essen mit und 3500 bis 4000 Kalorien.
                                  Sehr beeindruckender Bericht von deiner Tour!

                                  Mich würde noch interessieren, welche Nahrungsmittel du für diesen Trek vor Ort eingekauft hast?
                                  Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben. (Konfuzius)

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                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2408
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                                    #57
                                    AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                    Zitat von Waron Beitrag anzeigen
                                    Sehr beeindruckender Bericht von deiner Tour!

                                    Mich würde noch interessieren, welche Nahrungsmittel du für diesen Trek vor Ort eingekauft hast?
                                    Freut mich daß dir mein Bericht gefällt

                                    Meine pro-Tag-Essensration sah so aus:

                                    150 g Müsli
                                    100 g Milchpulver
                                    50 g Rosinen
                                    100 g Salami
                                    150 g Schokolade
                                    50 g Erdnüsse
                                    100 g Kartoffelpureeflocken
                                    100 g Butter

                                    das ganze mit der Anzahl der Trekkingtage multiplizieren.
                                    www.trekking.magix.net

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                                    • Waron
                                      Anfänger im Forum
                                      • 23.11.2011
                                      • 43
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                      Danke berniehh für die detaillierte Antwort! Da ich selbst noch keine so lange Tour ohne die Möglichkeit Essen nachzukaufen gemacht habe, finde ich es interessant welche Nahrungsmittel sich dazu am besten eignen.
                                      Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben. (Konfuzius)

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                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2408
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                                        #59
                                        AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                        Lander - Lake Creek, Wyoming 27. und 28. Juli 2015

                                        Lander ist eine coole Stadt um nach meiner Wind River Hochroute für ein Wochenende zum relaxen. Es ist eigentlich auch eine gute Stadt für Provianteinkäufe mit zwei großen Supermärkten, ein Safeway und noch ein anderer. Wenn ich mir da aber die Preise anschaue, verglichen mit den Preisen von Walmart, kaufe ich meinen Trekkingproviant dann doch lieber in Riverton bei Walmart, zumal ich auf dem Weg zu meinem nächsten Trekkingstartpunkt eh durch Riverton komme.

                                        Es sind 365 Kilometer von Lander zum Lake Creek, wo meine Tour durch die Absaroka Beartooth Wilderness starten soll.
                                        Am Montag soll es endlich losgehen, aber ich lasse mir am Vormittag viel Zeit und stelle mich erst nach dem Mittagessen an die Straße zum trampen. Zum Glück bekomme ich nach nur paar Minuten schon eine Mitfahrgelegenheit die 20 Meilen nach Riverton.

                                        Mein Fahrer setzt mich freundlicherweise direkt bei Walmart ab, wo ich dann meinen Proviant für 18 Tage einkaufe für 140 Dollar. Das macht 7,80 Dollar pro Tag oder umgerechnet 7,10 Euro.
                                        Nachdem alles verpackt ist, geht es weiter. Der Walmart liegt direkt am Ortsausgang von Riverton, so daß ich gar nicht weit marschieren muss sondern mich direkt neben dem Supermarktparkplatz wieder an den Highway zum trampen hinstellen kann. Es ist aber schon viertel vor vier, weit werde ich heute vermutlich nicht mehr kommen.

                                        Nach 15 Minuten stoppt das erste Auto, ein älterer Mann aus Tennessee, der sich als Ex-Hippie bezeichnet und auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark ist, wo er als Koch arbeitet. Er nimmt mich bis nach Cody mit, 220 Kilometer. Whow, hätte nicht gedacht daß ich heute noch so weit komme.

                                        Die Fahrt führt durch eine leere Prärielandschaft und durch einen attraktiven Canyon auf dem Weg nach Thermopolis.


                                        Higway 20 nach Thermopolis


                                        die Fahrt führt durch einen attraktiven Canyon


                                        Highway 20

                                        Von Thermopolis sind es noch 80 Meilen auf dem Highway 120 nach Cody, Ankunft Abends halb acht.
                                        Von dort fährt mein Fahrer Richtung Westen auf dem Highway 14 zum Yellowstone Park. Ich steige aus und marschiere weiter auf der 120 Richtung Norden. Cody ist ein sehr langgezogener Ort, ich brauche 30 Minuten bis an den Stadtrand, es ist schon spät und wenig Verkehr.

                                        Als ich den Ortsrand erreiche hält aber gleich das erste Auto an, eine Frau mit zwei kleinen Kindern hinten auf der Rückbank. Sie setzt mich 25 km weiter bei der Abzweigung auf die 296 ab. Hier komme ich heute aber nicht mehr weg. Es wird dunkel und ich schlage mein Zelt auf dem Grasstreifen direkt neben der Straße auf. Dies ist zwar nicht gerade eine idyllische Campstelle aber für eine Nacht OK.

                                        Am nächsten Morgen muss ich zum Glück nicht lange warten bis zwei Männer mit einem großen Holzanhänger stoppen. Sie sind Zimmerleute und müssen im Auftrag eines Kunden hier irgendwo im Wald eine Hütte bauen. Sie nehmen mich für 47 Meilen mit. Es geht auf der 296, oder auch Chief Joseph Scenic Highway, in die Rocky Mountains rein.

                                        Chief Joseph war der Häuptling der Netz Percé Indianer. Im 18.Jahrhundert musste er mit seinem Stamm vor der US-Armee Richtung Kanada fliehen, sie nahmen dabei diese Route. Heute führt hier der Highway 296 entlang und ist eine landschaftlich attraktive Strecke für Touristen auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark.


                                        Panorama vom Highway 296


                                        View Point auf dem Dead Indian Pass, Highway 296


                                        Blick vom Dead Indian Pass, Highway 296

                                        Bei der Abzweigung auf die 212 setzen sie mich ab. Nach links geht’s Richtung Yellowstone Park und rechts nach Red Lodge, Montana.
                                        Von hier lohnt es sich nicht mehr zu trampen, ich marschiere auf der Straße Richtung Red Lodge und nach anderthalb Kilometern führt der Highway auf einer Brücke über den Lake Creek. Hier startet mein Trek durch die Absaroka Beartooth Wilderness. Ich verlasse die Straße und mache erstmal gemütlich meine Frühstückspause, bevor ich loswander.


                                        Trekkingstartpunkt bei der Highwaybrücke über den Lake Creek
                                        Zuletzt geändert von berniehh; 25.10.2015, 14:17.
                                        www.trekking.magix.net

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                                          • 31.01.2011
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                                          #60
                                          AW: [US] Wälder, Berge und Seen - die USA 2015

                                          Trek 3

                                          Durchquerung der Absaroka Beartooth Wilderness

                                          Länge: 253,5 km

                                          Dauer: 16 Tage



                                          Allgemeines

                                          Nördlich der Wind River Range setzt sich die Absaroka Range fort, die sich für 250 Kilometer Richtung Norden bis nach Montana erstreckt.

                                          Ein Großteil dieses Gebirges ist Naturschutzgebiet und der nördliche Teil davon bildet mit einer Fläche von 3800 Quadratkilometern die Absaroka Beartooth Wilderness. Dieses Schutzgebiet liegt nordöstlich des Yellowstone Nationalparks, größtenteils in Süd Montana, außer ein kleiner Zipfel davon gehört noch mit zu Wyoming.

                                          Man findet hier eine wilde und abwechlungsreiche hochalpine Landschaft mit hunderte von Seen, schroffe Granitgipfel, ausgedehnte baumlose Hochplateaus und tief eingeschnittene Täler mit dichten Wäldern. Mittendrin liegt Montanas höchster Berg, der Granit Peak.

                                          Meine Tour soll eine komplette Durchquerung dieser Wilderness werden, von Südosten nach Nordwesten über insgesamt 9 Pässe.
                                          Obwohl ich hier deutlich weniger Pässe quere wie auf meiner Wind River Hochroute (=22 Pässe) ist die Gesamtanzahl der Höhenmeter (=ca. 11000) etwa gleich wie auf meiner Wind River Hochroute. Das liegt daran daß ich zwischen den Pässen in viel tiefere Waldtäler absteigen muss, die durchschnittlichen Höhenmeter pro Pass also mehr sind als in der Wind River Range, obwohl meine Wind River Hochroute vom Gesamthöhenprofil deutlich höher liegt wie meine Tour durch die Absaroka Beartooth Wilderness.
                                          Der Weglos-Anteil war mit über 37 Prozent niedriger wie in der Wind River Range. Durch die Absaroka Beartooth Wilderness bin ich mehr auf Trails gewandert.

                                          Am 13.Trekkingtag musste ich im Boulder Valley eine Piste queren. In den USA dürfen durch Wilderness Areas eigentlich keine von motorisierten Fahrzeugen befahrbare Wege führen, ganz im Unterschied zu den Nationalparks, wo auch Straßen und Zivilisation erlaubt ist. Daher wurde wohl der Talboden des Boulder Valley von der Wilderniss Area ausgeschlossen, während die Hänge noch mit zur Wilderness dazugehören.

                                          Diese unvermeidliche Pistenquerung sehe ich als einzigsten Minuspunkt der Absaroka Beartooth Wilderness. Ansonsten war diese Tour, ähnlich wie die Wind River Hochroute, absolut phantastisch durch eines der lohnensten Gegenden Montanas.






                                          1.Tag: Lake Creek

                                          Nach der Frühstückspause wander ich gegen 10:30 los. Folge zunächst einen schmalen Feldweg über einen flachen Pamparücken oberhalb des Lake Creek entlang.


                                          Trekkingstartpunkt auf 2244 m Höhe

                                          Nach einen Kilometer endet der Fahrweg, nun geht’s in den Wald rein und runter zum Fluss. Der Lake Creek kommt aus dem Granit Lake, zu dem ich hinwill.

                                          Laut meiner Karte beginnt hier schon die Absaroka Beartooth Wilderness. Weglos wander ich flussaufwärts, das Gelände ist schwierig, der Wald sehr plackerig, der Boden voll mit Baumstämmen und ich komme nur langsam vorwärts. Was habe ich mir da nur für eine Route ausgesucht??


                                          Lake Creek // weglos wander ich flussaufwärts


                                          Lake Creek


                                          Lake Creek


                                          das weglose wandern ist anstrengend, der Boden voll mit Baumstämmen

                                          Im Laufe des Nachmittags komme ich an paar kleinen Seen vorbei, die von bewaldeten Granithügeln umgeben sind. Beim dritten See entscheide ich mich den Lake Creek zu verlassen um direkt Richtung Norden zu wandern. Das ist kürzer als wenn ich bis zum Granit Lake die Flusskurven des Lake Creek folge und ich will möglichst schnell auf den Granit Lake Trail stoßen.


                                          der erste kleine See


                                          See Nummer 2


                                          See Nummer 3


                                          See Nummer 3 // hier verlasse ich den Lake Creek

                                          Hinter dem nächsten Hügel liegt versteckt der Lost Lake, an dem ich eigentlich Schluss für heute machen will. Da sich am Seeufer aber keine guten Campstellen finden, wander ich noch einen halben Kilometer weiter und schlage auf einen flachen Waldrücken mein Zelt auf.
                                          In 8h50 habe ich 9,5 km geschafft, aber der schwierige Teil liegt nun hinter mir.


                                          Lost Lake (25o6 m)


                                          Camp 1 (2572 m)
                                          Zuletzt geändert von berniehh; 25.10.2015, 19:01.
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