[FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

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  • Sylvie
    Erfahren
    • 20.08.2015
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    [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

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    Lat
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    Mitreisende
    Anfang August 2015 wanderte ich mit meinem Mann, meinem Sohn (13) und meiner Tochter (20) 10 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark in Lappland. Es war das erste Mal, dass wir eine so lange Tour gemacht haben. Und so weit nördlich waren wir auch noch nie. Hier kommt mein Reisebericht. Alles in allem war es eine wunderschöne Tour, auch wenn sie uns vor logistische Herausforderungen stellte. Am Ende des Reports habe ich noch einige allgemeine Informationen zu Wegen, Essen, Angeln, Mücken etc. zusammengetragen. Wichtig, für die, die zum ersten Mal hierherkommen, ist wahrscheinlich der Punkt: Was man NICHT mitnehmen muss.

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    Am 9. Tag unserer Reise sind wir doch sehr entspannt. Wetter top, Gepäck aufgegessen und keine Mücken mehr!

    Allgemeines zur Anreise
    Die Anreise zum Nationalpark ist, dank der Flugverbindung Helsinki-Ivalo, in einem Tag und ohne große Fahrzeiten zu bewältigen. Vom Flugplatz in Ivalo fährt dann ein Bus direkt zu den Startpunkten des Nationalparks; z.B. nach Sariselkä oder Kiilopää. Die Strecke nach Kilopää beträgt etwa 40 km; Kosten für uns vier: 52 €. Wir übernachteten jedoch zunächst im Ivalo River Camp und nahmen dann den Bus nach Sariselkä, wo wir in den Park einstiegen.

    Do, 06.08.2015, Anreise
    Wir stehen sehr früh auf und fahren von Halle nach Berlin Tegel. Unser Auto bleibt für die Zeit unseres Urlaubs und für 75 € in einer Garage in der Nähe des Flughafens; es gibt einen Transferservice. Alles klappt wunderbar, unsere Rucksäcke sind irre schwer, es ist warm, wir schwitzen.

    Auf dem Flughafen Helsinki sind angenehm wenige Leute unterwegs – zumindest im Vergleich zu Tegel, wo es zuging wie in einem Ameisenhaufen. (Auf dem Rückweg sollte uns auch Helsinki vorkommen wie ein wildgewordener Bienenstock, so relativ sind die Dinge, die uns umgeben.) Der Flughafen von Suomis Hauptstadt ist großflächig mit Parkett ausgelegt, der einzige weltweit, wie meine Kollegin Heike meint. Die Finnen haben’s eben. Enorm viel Holz vor der Hütte – das sollen auch gleich die Touristen mitkriegen. Tatsächlich riecht es hier, inmitten von schweren Maschinen, Terminals und sonstigen Abfertigungsschaltern angenehm nach Holz. Eine clevere Vermarktungsstrategie: Kommen Sie nach Finnland! Hier werden Sie den Geruch von frischem Holz nie wieder los.

    Wir haben vier Stunden Aufenthalt hier. Ich fahre gleich ganz nach unten, sitze nur noch da und betrachte die Leute, lausche dieser seltsamen Sprache, lass mich von ihrem Singsang berauschen, würde es gerne verstehen. Hanni liest, Paul spielt, Stef schläft.

    Unser Flug nach Ivalo startet um 17:00 und dauert eine Stunde. Draußen ist es trübe. Das Ende der Welt, denke ich, als wir im Nieselregen landen. Ein bisschen wie Mordor: grau, trüb, und wo die Bäume fehlen schmatzt uns dicke, braune Erde entgegen.

    Am Bus dann der erste Schock. Der Busfahrer spricht kein Englisch. Und von einem Ivalo River Camp hat er noch nie was gehört. Mit Hilfe von jungen Finnen, die des Englischen mächtig sind, gelingt es uns, zu erklären, wo wir hinwollen. Das Camp erweist sich als ein paar muchtige Holzhütten neben der Straße – Stef hatte es noch von zu Hause aus gebucht, damit wir erst mal irgendwo unterkommen. Viel Grün ringsrum, ein paar Ecken mit Gerümpel – skandinavischer Charme eben. Kein wirklich schöner Ort. Wir beziehen unsere Hütte - sie ist klein und muffig – werfen unsere Rücksäcke ab und gehen was essen. Burger, Fleisch, Pommes, wenig Gemüse – auch das ist der wohlbekannte skandinavische Charme. Es hat zu regnen begonnen. Stef ist sofort schlafen gegangen. Paul mosert rum, er will noch Karten spielen, aber auch ihm sind längst die Augen zugeklappt. Bleiben noch Hanni und ich, die Langleser. Es ist jetzt viertel elf. Draußen ist es noch taghell; trübe zwar aber mild. Und das Grün der Birken leuchtet melancholisch durch die milchige Einsamkeit. So soll es sein!


    Fr. 07.08.2015, von Sariselkä nach Rumakuru – 6 km
    Wir schlafen erstaunlich gut in der muchtigen Hütte. Irgendwann werde ich wach, total ausgeschlafen, da ist es erst dreiviertel fünf. Also noch mal rumdrehen und weiterpennen. Dann gutes Frühstück, waschen und mit Fremden quatschen: Wo kommst Du her? Wo willst Du hin? Wie lange bleibt Ihr? Wir packen erneut unsere Rucksäcke um. Ich glaube, das werden wir noch öfter machen. Hanni stöhnt über ihre Bürde, der Sack piekst ihr im Rücken. Paul hingegen über seinen, er wäre viel zu schwer. Ich schlage den beiden vor, zu tauschen – und plötzlich sind sie glücklich, na wunderbar!

    Unser Bus nach Sariselkä soll um 13:00 abfahren. Wir stehen dumm neben der Straße und hoffen, dass er kommt, hier am Ende der Welt. Tatsächlich hat er nur fünf Minuten Verspätung, der finnische Sozialismus hält sich in Grenzen hier oben.
    Der Tag ist so trüb wie der gestrige. Dicke Wolken überall, aber es ist warm, wir laufen im T-Shirt durch Sariselkä, ein Wintersportort, der im Sommer in trostlosem Selbstmitleid dämmert. Wir latschen hierhin und dorthin, Touristeninfo, Karte kaufen, Angellizenz erwerben, ein paar Gaskartuschen einsacken, Zwiebeln und Streichhölzer nicht vergessen.


    Der Weihnachtsmann war offenbar schon in der Wichtelwerkstatt zugange. Zumindest war er out of office, Sariselkä am 07.08.2015

    Irgendwann am Nachmittag haben wir alles beisammen und es kann endlich losgehen. Wir laufen nur sechs Kilometer heute, insgesamt mit dem Trip durch Sariselkä kommen wir aber auf 16. Die ersten Tage sind wir schwer am Schleppen (Stef 24 kg, die Kinder und ich etwa jeweils 18), wir zuppeln den ganzen Tag an unseren Rucksäcken rum, mal drückt es hier, mal da, mal schwitzen wir, mal stechen uns die Mücken. Der Weg führt weite Strecken durch ein ausgetrocknetes Flusstal, begleitet von Krüppelbirken, Kiefern und sehr viel Moos. Der Himmel hängt tief, aber es regnet nicht.


    Noch sind die Wege markiert, Komfort-Zone des Parks

    Wir erreichen Rumakuru gegen 6. Es gibt mehrere Feuerstellen, ein Küchenhaus, ein Holzhaus und ein Klohaus. Sehr gemütlich. Obwohl das „Küchenhaus“ nur für den Tagesaufenthalt gedacht ist, beschließen wir, darin zu schlafen. Auf dem Boden zwischen den Tischen und Bänken gibt es genügend Platz für vier Isomatten. Es gibt sogar einen Ofen hier drinne. Und einen Gasherd. Wir sind alle ziemlich kaputt, sitzen erst mal nur da und freuen uns. Ein Finne, der uns unterwegs einholte, rastet kurz mit uns, bricht dann aber auf und will weiter. So spät noch? „Ich muss noch weiter laufen“, erzählt er uns, „in meinem Rucksack ist ein Liter Whisky; der wird zu schnell alle, wenn ich zu früh mit dem Trinken anfange.“ OK!

    Kaum haben wir die Hütte bezogen, fängt es an zu regnen. Wir sitzen fröhlich unterm Vordach und kochen uns eins. Erst Kaffee, dann Essen. Stef und Hanni essen Linsen, Paul und ich Spaghetti Bolognese. Vorher gibt es Wurzelspeck und Studentenfutter; der Hunger konnte uns nicht warten lassen. Dann gehen wir rein zum Doppelkopfspielen und irgendwann gegen zehn ziehen wir noch mal los, die Gegend erkunden. Wir besteigen die umliegenden Hügel, der Regen hat aufgehört und die Täler dampfen. Es gibt Blaubeeren hier, aber sie sind noch nicht reif, na wie seltsam. Jetzt ist es halb zwölf und draußen ist es immer noch hell. Das ist wirklich irre.


    Warten auf besseres Wetter, Rumakuru

    Zuletzt geändert von Sylvie; 20.08.2017, 10:05.

  • Sylvie
    Erfahren
    • 20.08.2015
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    #2
    AW: Zehn Tage Wandern in Lappland

    Sa. 08.08.2015, von Rumakuru nach Rautalampi – 17 km
    Wir laufen 17 km heute. Viel zu viel für den ersten Tag und für unser Gewicht auf dem Rücken. Aber die Finnen scheinen irgendwie ein Problem mit Kilometerangaben zu haben. Oder sie geben nur Luftlinie an – so kommt es uns vor. Jedenfalls sind die Strecken auf den Wegweisern nur als grobe Richtlinien zu begreifen, meistens läuft man viel mehr, als draufsteht.

    Wir werden früh von einer Horde Finnen geweckt, also vier Mann, uns kommt das schon hordenhaft vor. Noch sind wir in der Komfort Zone des Nationalparks und die Finnen nutzen die offenbar oft, um kurze Wochenendtripps zu veranstalten. Züchtig-finnisch, wie es sich gehört, entzünden sie gleich erst mal ein Feuer in der Hütte. Nachdem wir unser Zack und Pack mühevoll verstaut haben, schultern wir die Rucksäcke und torkeln los. Torkeln ist der richtige Ausdruck; der Weg ist nach wie vor so steinig, dass man niemals auch nur einen Fuß gerade aufsetzen kann. Das macht das Laufen mühsam. Und wenn man noch ein bisschen von der Landschaft mitkriegen will, muss man sich langsam fortbewegen. Aber wir haben ja Zeit.

    Zunächst geht es noch immer (eintönig) durch ein Flusstal, dann aber wird es endlich waldig. Und auch sumpfig. Das Wetter ist trüb, aber warm. Es liegt Regen über uns wie eine Drohung, doch bis jetzt ist kein Wind aufgekommen, der den Niederschlag ankündigt.



    Unser erster Stop ist Luulampi, eine riesengroße Hütte, in der man finnischen Tango tanzen kann.



    Wir kochen Kaffee und verweilen hier ein Weilchen. Es ist kein Mensch hier. Überhaupt sehen wir den ganzen Tag nur drei Personen, die Horde Finnen heute morgen nicht mitgerechnet. Während ich Wasser hole, sehe ich Rentiere. Eine ganze Herde. Sie grasen friedlich durch den Wald und nehmen keine Notiz von mir.






    Zwischendurch etwas Hoffnung, aber die Wolken schieben sich bald wieder zusammen.

    Dann laufen wir weiter, über einen Fjäll nach Rautalampi – nach finnischem Wegeverständnis 8 km, gelaufen sind wir 12. Die Landschaft hier ist sehr wild. Krüppelbirken, Heidekraut, keine hohen Bäume, ringsrum Felsen und Geröll. Das Ende der Welt. Der trübe Himmel gibt uns Recht.



    Der Fjäll zieht und zieht sich. Immer wenn wir Pause machen, werden wir sofort von Mücken umzingelt. Hanni macht das so wahnsinnig, dass sie nicht mehr anhalten will. Also rennt sie vorneweg. Nach ein paar Kilometern treffen wir sie jammernd am Wegesrand. Sie kann nicht mehr laufen, und anhalten kann sie auch nicht, und überhaupt: Wir haben so lange getrödelt, sie wusste gar nicht mehr, ob der Weg noch der Richtige ist. Ach je, ach ja…

    Als wir in Rautalampi ankommen, sind wir alle sehr erschöpft. Die Hütte ist winzig und schon besetzt. Zwei Finnenmädel wollen offenbar in der Tageshütte übernachten, so wie wir letzte Nacht in Rumakuru. Also suchen wir uns einen Platz fürs Zelt. Es gibt keine wirklich guten. Alles ist steinig und abschüssig hier. Wir spannen das Tarpe über beide Zelte, denn Stefans und mein Zelt ist zu klein, um dort noch zwei Rucksäcke zu verstauen. Als wir gerade das Abendbrot hinter uns haben, fängt es an zu regnen. Kein skandinavischer Nieselregen, sondern ein skandinavischer Platzregen, wie Paul meint.


    Weltuntergang in Rautalampi

    Dummerweise haben wir das Tarpe an einer Stelle gespannt, die die Natur sich als Abflussrinne ausgesucht hat. Die nächste Stunde sind wir panisch damit beschäftigt, unsere Rucksäcke, Schuhe, lose Klamotten und alle anderen Utensilien unter dem Tarpe hin- und herzuschieben, um sie aus der Schusslinie der Sturzbäche zu nehmen. Den Greenhorntest haben wir also mit Bravour bestanden.

    Gegen Abend beruhigt sich das Wetter wieder. Stef und ich schleppen unsere Rucksäcke ins Holzhaus für die Nacht. Hier sind sie vor weiteren Sturzbächen sicher. Dann verziehen wir uns in die Hütte auf eine Partie Doppelkopf. Die Finninnen verlassen daraufhin das Haus. Vielleicht wollten sie grade schlafen gehen? Wir spielen aber nur eine Runde, ich bin so k.o., dass ich nur noch ins Bett will. Da kommen die Mädels wieder angeschlichen und okkupieren das Haus. Wir schlafen lange diese Nacht. Gegen halb drei werde ich kurz wach. Draußen ist es hell, wahrscheinlich schon wieder. So richtig dunkel wird es nicht.
    Zuletzt geändert von Sylvie; 04.10.2015, 17:46. Grund: Fehler gefunden!

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    • Sylvie
      Erfahren
      • 20.08.2015
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

      So. 09.08.2015, von Rautalampi nach Lankojärvi - 13 km
      Wir stehen gegen neun auf und frühstücken erst mal in der Hütte. Die Luft hat sich merklich abgekühlt. Es ist neblig und feinster Nieselregen macht alles in Minuten nass. In der Hütte jedoch ist es gemütlich. Der Ofen ballert und wärmt uns das Herz.

      Ein seltsamer Finne kommt vorbei, um seine erste Rast hier zu machen. Sprich finnisch, sagt er zu uns, als wir ihm auf Englisch erklären, dass wir dieser seltsamen Sprache nicht mächtig sind. Dann kriegt er mit, dass wir Deutsche sind und kramt sein Schuldeutsch hervor. Eilig verschlingt er sein Knäckebrot, dann rennt er davon und vergisst seine Handschuhe und sein Brot in der Hütte. Er hatte sogar Butter dabei; die steckte er sich lose in die Jackentasche, bevor er aufbrach.

      Wir frühstücken lange und ausgiebig. Unser Essen ist einfach: Morgens Knäckebrot mit Salami, wahlweise auch mit Käse und Honig. Dazu ein Pickup oder Ballisto (zum in den Kaffeeditschen, hm…). Tagsüber eine Tafel Schokolade für uns vier zusammen; individuell kann jeder sein Trockenfleisch (Beef Jerkey) verspeisen. Abends dann Outdoorfertigfraß – das war‘s.

      Nach dem Frühstück schleppen wir all unsere Sachen in die Hütte und trocknen sie dort. Das nervige Einpacken kann beginnen. Der halbe Urlaub besteht aus Einpacken-Auspacken-Umpacken, Anziehen-Ausziehen, Schuhe festbinden, am Rucksack rumzuppeln. Aber wir haben ja Zeit. Die Tage sind 20 Stunden lang und außer Laufen, Essen und Schlafen haben wir nichts zu tun. Bevor wir aufbrechen besucht ein Berliner Pärchen die Hütte. Sie erzählen uns, gerade gestern hätten sie Hallenser hier getroffen. Biologen. Die sich mit Hummeln beschäftigen. Na wie klein ist die Welt?

      Wir starten spät in den Wald, erst gegen zwei, und endlich wird die Landschaft finnisch-lieblich, wie ich sie mir ersehnt habe. Lichte Wälder, plätschernde Bäche, die Zahl der Pilze am Wegesrand nimmt dramatisch zu. Stef isst einen Steinpilz roh. Ich koste auch, er schmeckt wunderbar.



      Nach unserer Schokipause reißt der Himmel auf. Das hebt unsere Stimmung ins Uferlose. Es wird sofort warm. Alle Regenjacken verschwinden.


      Alle Regenjacken, bis auf Pauls. Der behält seine Jacke fast immer an. Gegen die Mücken, behauptet er.

      Der Weg durch den Wald, durch Moos und Blaubeeren, zwischen riesigen Findlingen hindurch, über einige Bäche hinweg, wird immer romantischer.



      Ich weiß auch nicht, was mich an dieser Landschaft so reizt. Das milchige Licht, das leuchtende Grün, die Stille… Ich stell mir immer vor, ich wohne hier. Nicht in einer Hütte, nein, mitten im Wald. Ich bin eine Riesin, die hier zu Hause ist. Hier in der Mulde ist mein Bett, dort auf dem Stein esse ich, hier in dem See bade ich, dort in der Höhle stell ich mich unter…


      Das Wollgras blüht allerorten.

      Irgendwann stellen wir fest, dass wir vom Hauptweg abgekommen sind. Also Karte raus und Schlängelpfade finden bis zur Hütte. Der Fluss dient als Orientierung. Er muss immer rechts von uns liegen.



      Reichlich erschöpft erreichen wir sie. Ein Traumhaus an einem See. Und sie ist leer. Wir haben sehr viel Glück heute.




      Von der Hütte fällt man direkt in den See.


      Dieses Fenster Richtung Nordwesten ist so niedrig eingebaut, dass abends die Sonne in die gute Stube scheint.

      Hanni und ich ziehen sofort noch mal los, ein paar Pilze zu finden. Obwohl ich kaum noch laufen kann, muss das jetzt sein. Paul und Stefan bauen die Zelte zum Trocknen auf.




      Dann kochen wir.


      Kochutensilien sind reichlich vorhanden

      Es gibt Pilze mit Salami und Zwiebeln gebraten. Dazu Kartoffelbrei und als Soße eine heiße Tasse mit Waldpilzgeschmack – ein Festmahl! Wir verspeisen es fröhlich draußen am Feuer. Dann verschwinden wir ins Haus – es gibt Bettenlager in dieser Hütte. Hier ist es so wunderschön. Vielleicht bleiben wir morgen noch einen Tag hier.




      Dunkler wird es hier nicht.
      Zuletzt geändert von Sylvie; 16.04.2016, 22:17.

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      • Katun
        Fuchs
        • 16.07.2013
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        #4
        AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

        Von der Hütte fällt man direkt in den See.
        Sylvie, ein ganz wunderbarer Bericht in Bild und Text! Unglaublich "finnisch"! Ich habe selten (nie?) so schöne Bilder gesehen, die einfangen, was Finnland oder eine Finnlandtour ausmacht. Scheint euch gefallen zu haben.

        Das find ich gerade besonders gut:
        https://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/83_luu.jpg

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        • Sylvie
          Erfahren
          • 20.08.2015
          • 361
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          #5
          AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

          Vielen Dank! Ja, es war wirklich zauberhaft! Heute Abend schreibe ich weiter. Es gibt einen Spezialbericht zu Mücken.

          Und es geht um märchenhafte Gestalten, wie den Axtmann und den Klogeist. Denn das genau tut/tat Finnland mit uns: Es ließ die Phantasie anspringen. Zehn Tage wussten wir nichts von der Welt. Kein Handy, kein Internet, keine Zeitungen. Plötzlich wurden in unseren Köpfen wieder eigene Bilder genereriert. Die handelten von Weihnachtsmännern, Wikingern, finnischen Hexen und Einhörnern.
          LG Sylvie

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          • Babsbara
            Erfahren
            • 26.06.2013
            • 169
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            #6
            AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

            Oh, wie ich diese Nachurlaubszeit liebe, wo lauter schöne Berichte ins Forum gestellt werden. Und weil ich schon so viel über Finnland gehört habe, selbst aber noch nie dort war, trägt deine wunderbare Schilderung dazu bei, dass ich gleich Fernweh bekomme und am liebsten sofort losführe...

            Bitte weitermachen!
            LG,
            Babs

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            • oesine63
              Erfahren
              • 27.11.2013
              • 438
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              #7
              AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

              Sehr schöner und sympathischer Bericht! Ich kenne diese Gegend vom Langlaufen im Winter, Namen wie Rumakuru, Rautalampi und Luulampi klingen in meinen Ohren
              Herrlich, auch mal zu sehen wie es im Sommer dort ausieht. Freue mich sehr auf Fortsetzung samt Hexen, Einhörner & Co!
              Gruß, oesine63

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              • Sylvie
                Erfahren
                • 20.08.2015
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                #8
                AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen
                Oh, wie ich diese Nachurlaubszeit liebe, wo lauter schöne Berichte ins Forum gestellt werden. Und weil ich schon so viel über Finnland gehört habe, selbst aber noch nie dort war, trägt deine wunderbare Schilderung dazu bei, dass ich gleich Fernweh bekomme und am liebsten sofort losführe...

                Bitte weitermachen!
                LG,
                Babs
                Vielen Dank Babs. Es freut mich sehr, dass mein Bericht etwas von dem transportieren kann, was wir dort erlebten und wie stark die Natur auf uns wirkte. Die Sprache ist eigentlich ohnmächtig und viel zu digital, um diese überwältigend-lieblichen Eindrücke zu schildern. Es kann immer nur ein Umreißen sein, ein vorsichtiges Herantasten... Aber Gottseidank gibt es ja noch die Fotos. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

                Gleich kommt mein Mückenbericht.
                LG Sylvie

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                • Sylvie
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                  #9
                  AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                  Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                  Sehr schöner und sympathischer Bericht! Ich kenne diese Gegend vom Langlaufen im Winter, Namen wie Rumakuru, Rautalampi und Luulampi klingen in meinen Ohren
                  Herrlich, auch mal zu sehen wie es im Sommer dort ausieht. Freue mich sehr auf Fortsetzung samt Hexen, Einhörner & Co!
                  Gruß, oesine63
                  Liebe Oesine,
                  na cool. Ich bin nämlich wirklich schon am Überlegen, ob ich nicht mal im Winter dahin fahre. Allein die Kälte lässt mich Scheuen... ich müsste mich komplett neu einkleiden. Bestimmt hast Du hier irgendwo einen herrlichen Winterbericht? Würde mich sehr interessieren!

                  LG Sylvie

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32305
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                    Im Winter ist die Gegend großartig . Ich finde es auch sehr schön, Finnland mal im Sommer zu sehen und lese interessiert mit. Standen die Hütten in Eurer Karte drin oder wie habt ihr die Route geplant?


                    P.S.

                    Blick auf Saariselkä, der Ort liegt unter der Dunstglocke.


                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Sylvie
                      Erfahren
                      • 20.08.2015
                      • 361
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                      Na wie schön ist das denn!!!! Wann wart Ihr dort gewesen? Zu welcher Zeit im Jahr? War es dolle kalt? Seid Ihr auch in die Wilderness Zone eingedrungen?

                      Wir hatten eine Karte, 1:50.000, da waren die Hütten mit drauf und ansatzweise und winzig auch Wanderwege. So richtig geplant haben wir erst vor Ort, wir mussten eben eine Rundtour machen und davon hing ab, wie weit wir hineingehen in den Park. Allerdings haben wir uns auch bisschen verplant bzw. sind an einer Stelle etwas zu leichtfertig losgegangen. So nach dem Motto: Unsere nächste Hütte wird die und die und dann sehen wir weiter...

                      Aber ich greife vor. Das kommt alles noch!

                      Bis denne
                      Sylvie

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 32305
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                        Nein, ich bin n dem Nationalpark nur eine Tagestour mit Schneeschuhen gegangen. Ich kann nicht Skifahren. Ursprünglich wollte ich eine Schlittenwanderung bei Turku machen, das scheiterte aber am fehlenden Schnee. Plan B war dann Urlaub in Lappland. Deshalb habe ich in Lappland auch nicht gezeltet, sondern eine Unterkunft gebucht.
                        Sehr kalt war es leider nicht, das tiefste waren glaube ich - 28 Grad. Klick .

                        Jetzt aber mal weiter mit Eurem Bericht. Bin gespannt, wie es weitergeht.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Sylvie
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                          #13
                          AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                          Mo. 10.08.2015, Lankojärvi


                          "Helle Wasser - dunkle Wälder" heißt es übersetzt im finnischen Lied (Kalliolle kukku lalle). Ich habe das nie begriffen, denn für mich waren gerade die Wälder sehr licht und hell und die Wasser dazu dunkel. Aber wenn sich der Himmel im Wasser spiegelt, dann stimmt der Text wieder!

                          Die Mücken sind ein gieriges Völkchen. In der Bewegung direkt bleiben sie fern, aber sobald Du zur Ruhe kommst, um zu verschnaufen, bist Du plötzlich Mode. Noch nie standen wir so im Mittelpunkt des Interesses wie hier. Nach einer schlaflosen Nacht in der Mückenhütte beschließen wir, noch einen Tag zu bleiben. Stef will erst weitergehen. Er meint, vielleicht kommen ja dann noch viel schönere Hütten. Ich halte das für Quatsch; wo es schön ist, da soll man bleiben, es ist nicht erwiesen, dass es anderswo besser wird. (Ich sollte Recht behalten. Zumindest mir hat kein Ort besser gefallen als die Hütte am Lankojärvi. )

                          Hier ist es so lieblich direkt am See. Gleich nach dem Aufstehen spring ich hinein in die Kälte. Das Baden am Morgen hat mehrere Vorteile: Man wird sauber, man wird wach, man friert nicht mehr und die Mücken lassen einen in Ruhe, zumindest für ungefähr zehn Minuten. Dann finden sie Dich wieder, die rastlosen Biester! Heute ist sogar Haarewaschen dran, da wird das Gehirn gleich schockgefrostet. Vielleicht schalten sich ja dadurch kurzfristig jene Gehirnareale aus, die den Juckreiz registrieren?



                          Das Wochenende ist vorbei, die wandernden Finnen sind alle nach Hause zurückgekehrt, wir sind ganz alleine hier. Oder fast, nach dem Frühstück entdecken wir ein einsames Zelt, das etwas abseits mitten im Wald steht. Komisch. War das gestern schon hier? Vermutlich ist da Jemand ganz spät in der Nacht noch gekommen. Das Zelt steht da friedlich herum, nichts rührt sich darin und darum. Dabei steht die Sonne schon hoch. Vielleicht ist der Wanderer (wir stellen uns vor, dass es ein Mann ist) schon wieder losgezogen? Macht einen Ausflug und angelt? Dass er noch schlafen könnte passt nicht so richtig in unser Bild von den finnischen Frühaufstehern. Wir verschieben das Thema auf später und starten erst mal in den Tag. Stef und die Kinder erkunden die Gegend. Ich aber leg mich zunächst in die Sonne und versuche zu schlafen.

                          Allein es gelingt mir nicht.
                          Die Mückengeschwader, die mich rastlos umschwärmen, gestatten mir nicht, die Augen zu schließen. Am Ende bin ich mit Hut und Schlafsack komplett bedeckt und das Sirren nimmt trotzdem kein Ende. So viel Mückenverschwendung! Die wollen alle an unser Blut. Gibt es denn keine Vögel hier, die sie fressen? Manchmal beim Wandern, wenn ein jeder von uns schweigend für sich läuft, träum' ich mich hinfort an romantische Südseestrände. Aber auch dort gibt es Mücken! Das vergessen wir immer, wenn wir uns die Romantik ausmalen: Sie wird meist durch lästiges Viehzeug zerstört.„Gott schuf die Mücken, damit der Mensch demütig wird“, sag ich zu Hanni. „Der wird aber davon nicht demütig“, gibt sie zurück, „der wird maximal wütend auf Gott.“

                          Es ist schön, mal einen Tag nichts zu tun. Wir angeln, baden, lesen, schlafen, kochen. Am schönsten ist es, die Gegend zu erkunden. Ohne Gepäck springt es sich leicht von Stein zu Stein. Nachmittags durchstreifen Hanni und ich die Gegend. Hinter der Hütte schmiegt sich ein Moor an rundgelutschte Steine. Erst dahinter beginnt der Wald. Wir manövrieren uns tief hinein in das Moor und haben dann Mühe herauszukommen. Anhand der Pflanzen, die dort wachsen, kann man aber ausmachen, wo sich die Inseln im Sumpf befinden. Diese gilt es zu erreichen, damit die Schuhe nicht nass werden. Endlich im Wald suchen wir Pilze. Wir haben sie schnell beisammen. Die Birken- und Butterpilze winken von Weitem schon aus dem lindgrünen Gras. Zurück zur Hütte nehmen wir lieber den richtigen Weg und umgehen das böse Moor weitläufig.





                          Als wir zurück kommen, steht das einsame Zelt immer noch heiter und still an seinem Platze. Langsam wirkt es bedrohlich auf uns. Wo ist der Wanderer hin? Vielleicht liegt er noch drinne? Vielleicht geht es ihm nicht gut und er braucht Hilfe? Ist er vielleicht gar schon tot? Oder hat er dort eine Leiche entsorgt? Eine arme kleine Kinderleiche, der Typ, der Verbrecher, packt sie einfach ins Zelt und verschwindet. Die Schuld aber fällt dann auf uns. Die Kinder und ich halten Kriegsrat. Was sollen wir tun? Wir wispern und püschpern konspirativ. Ergehen uns in Mutmaßungen und Gräuelvorstellungen. Das macht dieser Wald mit uns, die Menschenleere und die Sterneneinsamkeit. Die Phantasie findet Nahrung hier. Nicht umsonst sind die besten Krimis im hohen Norden entstanden. Nach einiger Zeit beschließen wir nachzusehen. Wir müssen den Tatsachen mutig ins Auge blicken. Lautlos schleichen wir uns heran an das Zelt. Dann rufen wir erst mal „Hallo“ und „Ist da wer?“. Plötzlich ertönt ein furchtbares Grummeln aus den Tiefen des Zeltes. Die Zeltwände wölben sich bedrohlich nach außen. Irgendjemand ist aufgewacht da drinnen und hat sich abrupt hingesetzt. Wir sind alle drei so dermaßen erschrocken, dass wir hastig davon rennen. Schreiend und gackernd. Gottseidank, nur ein einsamer Wanderer. Vermutlich war er sehr erschöpft oder hatte zu viel getrunken. Und wir haben ihn jetzt geweckt. Na toll. Wenn er rauskommt, wollen wir ihm Kaffee kochen zur Versöhnung. Allein, er verschwindet wie er gekommen war. Lautlos und unsichtbar. Irgendwann steht das Zelt nicht mehr da. Keiner hat diesen Menschen kommen oder gehen sehen. Wir kennen nur sein schreckliches Grummeln. Mit dem hat er sich allerdings unauslöschbar in unser Gedächtnis gebrannt.

                          Dann zeigt mir Paul, wie man Holz hackt. Es gibt eine riesige Axt im Holzhaus, mit der man die mächtigen Scheite zerspalten kann. Nach einer Weile klappt es richtig gut. Holzhacken ist gar nicht so schwer, wie es aussieht. In der Holzhütte wohnt der Axtmann, erklärt mir mein Sohn. Vor dem muss man sich in Acht nehmen. Nach zehn duldet er keine Besucher mehr, dann haut er Dich blutig in Stücke. Wie ich schon sagte: Mich wundert es nicht, dass die Phantasie hier so anspringt. Die schönsten Märchen sind bestimmt in der Taiga gereift. Und ohne Handy und Internet hat der Kopf wieder Platz für sie. Aus unbewussten Ecken schleichen sie plötzlich nach oben, die Märchen. Und grinsen Dich schelmisch aus Zwielicht und Einsamkeit an. Auch das Klohaus ist nach Meinung der Kinder gruselig. Hier wohnt der Klo-Geist. Der kneift Dir aus seinem dunklen Loch heraus in den Hintern, wenn Du zu lange auf dem Donnerbalken sitzen bleibst.

                          Abends spielen wir Doppelkopf draußen am Feuer. Es gibt Tee mit Zucker und Rum dazu. Die Kinder phantasieren noch immer über den Axtmann. Hanni ist froh, dass die Hütte zwei Türen hat. Wir müssen die Türen beide verschließen, meint sie. Dann rackert der Axtmann sich an der ersten Tür ab und verzagt an der zweiten. Wir aber sind gewarnt und können fliehen. Paul hingegen befürchtet, dass wenn einer die Außentür einschlägt, er nicht vor der Innentür haltmachen wird. Ich aber denke an den einsamen Wanderer. Der einfach so kommt und geht. Unbemerkt. Und an die Axt in der Nähe. Nicht vor der Natur muss man sich fürchten, die tut einem nichts, wenn man sich in Acht nimmt. Es sind die Menschen, von denen die größte Gefahr ausgeht. Nicht unbedingt hier, aber in unserem Kopf. In mir reift die Idee, irgendwann einen Krimi zum Axtmann zu schreiben.

                          Gegen neun rennt Stef noch mal los zum Angeln. Tatsächlich kommt er kurz darauf mit einer kapitalen Forelle zurück. Wir versuchen, sie am Feuer zu grillen, aber irgendwie müssen wir die Methode noch verfeinern. Das Tier ist außen schwarz und innen noch roh. Ich bin sowieso viel zu müde, um noch irgendwas zu essen. Die anderen verspeisen das Ding irgendwie. Mit Salz und mit spitzen Fingern.





                          Spät in der Nacht kommen tatsächlich noch zwei mittelalte finnische Jungfern zur Hütte gestolpert. Sie haben Mückennetze vor den Gesichtern, um die wir sie sofort beneiden. Sie sehen ziemlich fertig aus, die Armen. Gottseidank wollen sie nicht in unsere Hütte, sondern ins Nebengelass – einen verschließbaren Teil des Blockhauses, den man mieten kann.


                          So tief steht die Sonne hier oben

                          Hanni und ich haben eine wunderbare Methode entwickelt, das Holzhaus mückenfrei zu kriegen.
                          Wir heizen einfach die Bude hoch auf 40 Grad. Nach unserer Theorie, passieren dann drei Dinge:

                          1.) Die Mücken werden apathisch und verkriechen sich.

                          2.) Die Mücken wollen raus und sammeln sich vermehrt an der hellen, kalten Fensterscheibe. Hier kann man sie wunderbar abklatschen. Ich hätte nie gedacht, dass mir das Töten von Lebewesen eine solche Befriedigung verschafft. Und

                          3.) Die Mücken finden Dich nicht mehr. Sie erkennen nämlich ihre Opfer nicht nur am Geruch, sondern auch an der Wärmestrahlung. Wenn der Temperaturunterschied zwischen Mensch und Umgebung nicht mehr gegeben ist, sind sie faktisch blind. Da sie Dich nicht sehen, suchen sie auch nicht nach Dir, sondern warten still in einer Ecke auf bessere Zeiten.

                          Diese Nacht schlafen wir supergut. Fast mückenlos. Und es ist so kuschelig, dass wir unsere Schlafsäcke nicht brauchen. Stefan und Paul allerdings bevorzugen das Zelt als Domizil.


                          Ich glaube, den Finnen liegt das Wohlbefinden ihrer Touristen sehr am Herzen. Sie sollen nicht nur ihre Körper stählen, sondern auch ihren Geist. Wir jedenfalls haben den Gehirnjoggingparcours mit Bravour bestanden. Wir haben so oft auf die Karte gesehen, dass wir alle Stationen aus dem FF können. Morgen geht es nach Porttikoski. Mittlerweile wissen wir ja schon, dass die Kilometerangaben hier trügerisch sind.
                          Zuletzt geändert von Sylvie; 20.07.2019, 20:25. Grund: die Zeltstory hatte ich vergessen

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                          • Sylvie
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                            #14
                            AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                            Di. 11.08.2015, von Lankojärvi nach Porttikoski, - 12 km

                            Wir schlafen lange, bis um zehn. Dann frühstücken wir draußen in der Sonne. Ehe wir alles zusammengepackt, den Müll weggebracht und die Hütte gefegt haben, ist es halb zwei. Bevor wir starten, treffen wir schon wieder den ersten finnischen Frühaufsteher. Eine einsame Wanderin, sie spricht sehr gut deutsch. Die ist bestimmt Lehrerin, denk ich sofort, unterrichtet Finnisch für Ausländer. Und genauso ist es gewesen. Dann nehmen wir Abschied vom Lankojärvi und auch vom Axtmann und ziehen fröhlich weiter.

                            Der Tag ist wunderbar zum Wandern. Die Sonne scheint und ein frischer Wind weht uns entgegen. Der hält die Mücken erst mal fern, sodass wir im T-Shirt laufen können. Seit Lankojärvi sind wir in der Wilderness Zone des Parks. Es gibt keine markierten Wege mehr. Wir laufen nach Karte, an fraglichen Punkten mit GPS. Die Landschaft wechselt von finnisch-lieblich zu felsig-schroff. Der Weg ist mal verträumt zu bewältigen, dann wieder mit erhöhter Aufmerksamkeit, wenn es über glaziale Felsbrocken oder durch kleinere Bachläufe geht. Der Fluß Suomojoki ist immer an unserer Seite. Er wird breit und wild und reißend hier.



                            Es ist so warm, dass wir bei der ersten Rast ins Wasser springen...


                            ... und zwar an dieser Stelle...


                            ... und dann wunderbar erfrischt weiterlaufen. Wir treffen auf dem ganzen Weg nur einmal Leute: ein Pärchen mit Hund. Sie kommen vorbei, als wir gerade wieder angezogen sind.



                            Irgendwann müssen wir über den Fluss. Die Hütte liegt am anderen Ufer und es gibt keine Brücke. Also laufen wir immer wieder hinunter ans Ufer, um eine seichte Stelle zu finden. Die Kinder fühlen sich durch diese Aufgabe enorm herausgefordert und übernehmen sie am Ende ganz. Hanni findet dann auch eine Furt, die uns geeignet erscheint. Hier verliert der Fluss seine Kraft in einem toten Nebenarm. Wir waten also erst durch den befriedeten Fluss und dann von der Insel aus durch den Nebenarm.


                            Der Testlauf (ohne Rucksack) funktioniert.


                            Wir hängen uns also die Wandertreter um den Hals, ziehen die Tefas an und los geht’s.



                            So seicht ist es am Ende doch nicht. Unsere Hosen sind bis zum Oberschenkel nass. Zur Belohnung gibt's drüben erst mal ne Schokipause. Der Stoff der G1000 trocknet schnell, und so lange ist uns die Kühle eine feine Erfrischung.

                            Jetzt müssen wir erst mal den Weg suchen. Wir haben Glück und finden ihn gleich. Ein Stück noch geht es munter durch finnisch-lieblich. Und dann beginnen die Sümpfe... Der Wind lässt plötzlich nach und der Himmel zieht zu. Eine dumpfe Sonne pulsiert hinter dichten Wolken und verwandelt die Luft ringsrum in einen Dampfkessel. Und plötzlich wird alles totenstill. Es ist, als hätte jemand alle Laute dieser Welt zu einer klebrigen Masse zusammengepresst. Die setzt sich auf unsere Haut wie türkischer Honig und klammert sich an unsere Rucksäcke, die immer schwerer werden und uns langsam nach hinten ziehen… Missmutig stochern wir uns von Scholle zu Scholle, umwaten die gierigen schwarzen Löcher, in die wir niemals hineinfallen wollen. Die klebrige Stille wirkt bedrohlich. In einem Horrorfilm würde jetzt ein brüllender Bär aus dem Wald stürzen....

                            Wir aber hören nur die Mücken. Die sind jetzt wieder da und umschwirren uns eifrig, diese unsinnigsten Geschöpfe der Welt. Langsam begreife ich, dass Mücken eine wirklich biblische Plage sind. Die letzten Kilometer sind immer die anstrengendsten, weil wir uns, das Ziel schon vor Augen, keine Pausen mehr gönnen.



                            Porttikoski erscheint mir im ersten Moment traumhaft, im zweiten eher gruselig. Die Hütte ist klein und düster, steht direkt am rauschenden Fluss mitten im Wald – als wir sie sehen, wissen wir: Jetzt sind wir wirklich am Ende der Welt.



                            Und sie ist leer – juchu! Aber so richtig überrascht mich das nicht mehr. Eine erste Inspektion bringt Folgendes ans Licht: Überall liegen Tierknochen rum. Auf der Rückseite des Hauses ist eine verschlossene Luke. Sie führt offenbar zum Dachboden. Wer wohnt da drinne? Der Waldgeist Kosmodej etwa? Oder sind das vielleicht Menschenknochen, die hier rumliegen? Unsere Phantasie rast schon wieder los wie zehn arabische Feuerpferde... Wir verschieben das Thema auf die Nachtstunden und kommen erst mal an.

                            Denn Ankommen ist immer das Schönste: Wir lassen uns fallen, ziehen die drückenden Schuhe aus und springen erst mal ins Wasser. Dann kochen wir Essen. Heute gibt es Balkanreispfanne für Stefan und Paul. Das Essen am Abend gehört zu den Highlights des Tages. Wir knobeln immer schon lange vor Ankunft aus, wer mit wem was zusammen essen wird. Hanni und ich essen Couscous – das Zeug schmeckt widerlich. Zum Trost macht uns Stef noch einen Milchreis zum Nachtisch.

                            Da Stefan und Paul nicht im Zelt schlafen wollen, dürfen Hanni und ich die Hütte nicht wieder auf tropische Temperaturen hochheizen. Stef protestiert heftig dagegen. Er kann nicht schlafen bei dieser Hitze. Ob er bei dem, was dann folgt, besser schlafen kann, ist fraglich. Denn wir werden mal wieder zum Festmahl der Mücken. Total zerstochen und kaputt stehen wir am nächsten Morgen auf. Ich hab extrem schlechte Laune und bin hundemüde. Das legt sich den ganzen Tag über nicht.
                            Zuletzt geändert von Sylvie; 03.11.2015, 18:37.

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                            • Sylvie
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                              #15
                              AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                              Mi. 12.08.2015, von Porttikoski nach Sarvioja – 21 km

                              Gleich vor dem Frühstück springe ich erst mal in den Fluss. Dadurch werden wenigstens die ganzen Stiche betäubt. Ich weiß auch nicht... meine Hände sind jeweils ein einziger Stich, die sind alle zusammengeflossen, hab ich den Eindruck. Ich habe dicke geschwollene Pranken gekriegt, sodass ich echt überlege, eine Cetericin einzuwerfen. Allerdings soll das Zeug müde machen. Und müde bin ich ja schon... Was soll das werden heute? Nach der Schock-Kur im Eiswasser geht es aber wieder etwas besser und die Hände schwellen langsam ab. Also kein Allergiemittel, stattdessen Zähne zusammen und diesen Tag überleben.

                              Wir halten Strategiesitzung zunächst: Mit Porttikoski haben wir uns irgendwie in eine Sackgasse manövriert. Von hier ist es sehr weit bis zu den nächsten Hütten am Fluss. Zudem würden wir, wenn wir sie ansteuerten, zu weit nach Osten in den Nationalpark hineinkommen, sodass es schwierig werden würde, in der verbleibenden Zeit, wieder herauszukommen. Wir beschließen also, den angedachten Weg am Fluss zu verlassen und eine Hütte im Inneren des Parks, in den Bergen, anzusteuern. Falls wir unterwegs schlappmachen, haben wir eine Feuerstelle im Visier, an der wir notfalls zelten können. Der richtige Weg zu der Feuerstelle wäre ein Umweg – also gehen wir querfeldein. Stefan zückt die Karte, nordet sie ein und manövriert uns dann mit der Marschrichtungszahl durchs Gelände.

                              Der Weg durch Blaubeeren und Heidekraut, quer durch den Wald ist sehr beschwerlich. Immer wieder müssen wir kleinere Sumpfgebiete umgehen. Zudem geht es ständig bergauf, da Stef uns, wegen der besseren Orientierung direkt über eine Bergkuppe lotsen will. Mit einiger Mühe überzeugen wir ihn, die Kuppe auf halber Höhe zu umrunden und dann die Karte neu einzunorden. Die Sonne knallt, die Mücken pisacken uns. Hanni und ich vertreiben sie mit Birkenruten. Ich wünsche mir einen langen Schwanz wie ein Pferd. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel über Mücken philosophiert, wie hier am Ende der Welt, in Mordor, wo die Schatten drohen...


                              Irgendwo in der Wildnis. Es gibt nicht mal gute Fotos von dem Tag...

                              Endlich kommen wir wieder ins Tal, wo ein Bach fließt. (In allen Tälern fließen hier Bäche.) Es wird sumpfig und morastig und Stef führt uns im Kreis. Hanni merkt es als Erste und protestiert. Also doch weiter mit GPS. Wir benutzen das Ding nur selten, denn wir haben keine Möglichkeit die Akkus aufzuladen. Eine solarbetriebene Ladestation haben wir zwar mit, aber hier oben kriegt die irgendwie nicht richtig Saft. Dem Sonnenlicht fehlt einfach die Kraft für diese Technik.


                              Der Himmel trübt sich ein irgendwann. Aber die Mücken bleiben, denn es ist windstill.

                              Wir finden die angepeilte Feuerstelle auf einer winzigen Insel zwischen zwei rauschenden Flussarmen. Es gibt keine Bäume auf der Insel und die Stellplätze fürs Zelt sind miserabel. Am Nordwesthimmel drohen dunkelschwarze Wolken – also beschließen wir weiter zu gehen. Nur Paul will bleiben, aber sein Teenagergejammer wird von Niemandem ernst genommen. Hätten wir mal auf ihn gehört…

                              Der restliche Weg war furchtbar. Weit, lang, steil… Zunächst durch den Wald am Fluss entlang, holt uns der Regen ein. Es gewittert sogar, aber alles verzieht sich schnell wieder. Dann müssen wir einen Bergkamm überwinden. Der Weg zieht sich gefühlte drei Kilometer steinig nach oben, zwischen Krüppelbirken entlang, alles ist nass und tropft uns ins Gesicht. Die Mücken, die Schlauen, setzen sich auf unsere Rucksäcke und lassen sich von uns bis nach oben tragen. Hier überfallen sie uns dann, sobald wir pausieren. Kurz vor der Kuppe fängt Paul an zu streiken.


                              Am Ende der Welt und am Ende aller Zeiten... Paul will nicht mehr.

                              Hanni und ich überlassen ihn Stefs Überredungskunst und kraxeln erst mal weiter. Irgendwann holen sie uns wieder ein. Dank Stefans Pickup hat Paul wieder Kraft. Es geht eben nichts über ein Linsengericht. Damit erkauft man sich nicht nur sein Erstgeborenenrecht, man überzeugt sogar streikende Teenager weiterzulaufen.

                              Danach geht es genauso bekloppt und steinig wieder nach unten. Und dann zieht sich der Weg noch meilenweit durch ein Flusstal, für dessen Lieblichkeit wir nichts mehr übrig haben. Hanni und ich fangen an zu meckern (Stef kann es nicht hören, er ist uns weit voraus). Wir philosophieren über den Sinn einer Zehntagewildnisreise, 5-6 Tage reichen vollkommen aus, danach wird es nur noch nervig, und jeden Tag weiterziehen ist blöd, zu viel Druck, kaputte Füße, Muskelkater, und der Wald ist auch nur noch Wald, und diese Mücken… Ach je, ach ja… ein Regenbogen über dem Fluss lässt uns die Litanei beenden.

                              Endlich sehen wir ein Haus, aber es ist eine private Hütte. Wir linsen durchs Fenster, bis irgendwann ein Opa rauskommt und uns erklärt, dass es nur noch ein Kilometer sei bis zur öffentlichen Hütte. Ich glaube, wir haben ihn geweckt. Es ist bereits nach zehn. Er wünscht uns eine gute Nacht – das kommt mir seltsam vor, denn es ist immer noch taghell. Irgendwann gegen elf erreichen wir die Hütte. Stef kommt uns entgegen und nimmt mir die letzten paar Meter den Rucksack ab, der Gute. Ich kann keinen Fuß mehr vor den anderen setzen, will auch nichts mehr essen, nur noch schlafen.

                              Nebenan, in der privaten Hütte wohnt eine finnische Familie. Der Vater, ein Patriarch mit rotem Haar und rotem Bart, heißt uns willkommen. Für die Kinder ist er der Wikinger, aber ich nenne ihn den Weihnachtsmannopi, weil er so fürsorglich ist und ein so liebes Gesicht hat. Und dennoch ist er eine sehr starke, autoritäre, charismatische Persönlichkeit. Beeindruckend! Er erzählt uns, dass er Guide ist im Park und die Gegend kennt wie keiner hier sonst. Dann gibt er uns Tipps für die weitere Route und wie wir uns jetzt erholen sollen, dass wir genügend Pausen machen müssen. „Nach diesem Tag wird Euch kein Weg mehr zu lang sein“, prophezeit er uns. Er muntert uns auf und erheitert uns. Für diesen Weihnachtsmannopi hat sich der Weg doch gelohnt. Wir mussten halt sehr weit laufen, um ihn zu treffen.

                              Wandern ist Hoffen. Man hofft immer irgendwas. Dass das Wetter sich hält, die Mücken bald abhauen oder dass hinter der nächsten Biegung das Ziel endlich auftaucht.
                              Och – hier noch nicht? Dann aber ganz bestimmt hinter der nächsten.
                              Oder vielleicht dahinter?
                              Und so schleppt man sich hoffend von Biegung zu Biegung bis man dann tatsächlich irgendwann ankommt.
                              Kein Wunder der Welt gleicht diesem Ereignis.

                              Und dann, nach endloser Quälerei, triffst Du den Weihnachtsmannopi. Dann weißt Du, Du bist wirklich angekommen.

                              Die Hütte ist klein und dunkel, aber es gibt einen Kamin. Der wird sofort befeuert. Wir essen schnell irgendwas, dann fallen wir um. Stef und Paul schlafen im Zelt, Hanni und ich in der Hütte, im Feuerschein. Zehn Stunden tief und fest. Keine Mücken heute.
                              Zuletzt geändert von Sylvie; 17.04.2016, 15:20.

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                              • Rattus
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                                • 15.09.2011
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                                #16
                                AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                                Ein toller Bericht, der hoffentlich noch nicht so schnell zu Ende geht Ich weiß jetzt wieder, wer mich im Sommer von solchen Gegenden fernhält
                                Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                                • Sylvie
                                  Erfahren
                                  • 20.08.2015
                                  • 361
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                                  #17
                                  AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                                  Die Mücken, das räudige Pack!

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                                  • Babsbara
                                    Erfahren
                                    • 26.06.2013
                                    • 169
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                                    #18
                                    AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                                    Wow, das hat schon Dramatik! Dabei fing es mit "Kalliolle" so gut an :-)

                                    Nee, im Ernst, so wie du dieses einsame Hüttchen beschreibst, würd ich das vor Sch... jetzt keinen Fuß mehr reinsetzen!

                                    Mücken sind echt die Pest!!

                                    LG,
                                    Babs

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                                    • Sylvie
                                      Erfahren
                                      • 20.08.2015
                                      • 361
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland



                                      Das war der Tiefpunkt unserer Reise. Wie immer nach solchen Krisen, geht es dann wieder aufwärts. Und zwar dramatisch. Das Gute ist: Man lernt ja unheimlich aus seinen Fehlern bei solchen Unternehmungen. Das nächste Mal werden wir garantiert nicht ein einziges Mal ins Blaue hineinlaufen, wie wir es bei Porttikoski mehr oder weniger getan haben. Denn ein einziges Mal reicht schon aus, um sich in Schwierigkeiten zu bringen.

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                                      • derMac
                                        Freak
                                        Liebt das Forum
                                        • 08.12.2004
                                        • 11888
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [FI] Zehn Tage Wandern in Lappland

                                        Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                                        Porttikoski erscheint mir im ersten Moment traumhaft, im zweiten eher gruselig. Die Hütte ist klein und düster, steht direkt am rauschenden Fluss mitten im Wald – als wir sie sehen, wissen wir: Jetzt sind wir wirklich am Ende der Welt.
                                        Och, da solltest du die Hütte mal im Winter erleben. Das ist jetzt auch der 1. Bild, wo ich den Ort von meiner Wintertour wiedererkannt habe. Ich bin übrigens echt erstaunt, dass es bei euch zur Sommerhochsaison so leer ist in einem der beliebtesten Nationalparks Nordfinnlands.

                                        Mac

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