Ich bin gebeten worden, etwas über meine Erfahrungen mit dem Lundhags V12 75L zu berichten und möchte diesem Wunsch an dieser Stelle gern nachkommen. Fotos bestimmter Aspekte kann ich nachreichen, habe ich jetzt jedoch nicht zur Hand.
Ich besitze den Lundhags V12 75L in grün seit etwa 1,5 Monaten und habe ihn bereits auf einer Tour in der Oberlausitz getestet. Auf dieser Tour bin ich in vier Tagen den Oberlausitzer Bergweg (etwa 110km) mit etwa 21kg Gepäck gelaufen. Vom Wetter her war von heißem Sonnenschein bis Starkregen alles dabei. Ich bin 1,76m groß und 75kg schwer. So viel also zum Testszenario.
Im Vorfeld meiner Rucksack-Anschaffung habe ich mich mit einer schier unendlichen Vielfalt verschiedenster Rucksäcke beschäftigt und eine Vielzahl der Rucksäcke in lokalen Shops auch probegetragen. Der Lundhags V12 konnte sich schließlich unter anderem gegen den Tasmanian Tiger Pathfinder (bin ich zu klein), den Osprey Xenith 65, den Bach Specialist FA2, den Deuter Aircontact Pro 70, den Fjällräven Kajka 75, Helsport Fjellheimen 85L, Gregory und Berghaus durchsetzen.
Auf der Tour hatte ich folgendes Gepäck dabei:
* Vaude Mark 2P Zeltgestänge in eine der elastischen Seitentaschen gesteckt, Zelthaut in Kompressionssack unter das Deckelfach
* Thermarest Trail-Lite Isomatte im Hauptfach
* Schlafsack (bis +2/-4/-21°C) im Schlafsackfach
* 1,8L Topf mit Kocher im Hauptfach
* Fotostativ und Kamera im Hauptfach
* Nahrungsmittel
* Kleidung (Bergans Raipas Regenjacke, Wechselhemden, Shorts, Fleecejacke, Schlafanzughose, kleines Handtuch etc.)
* Kleinzeug, wie Navi etc. im Deckelfach
* Stirnlampe und Akkus in einer der Seitentaschen
* 1,5L Trinkflasche in der anderen elastischen Seitentasche
* dickes Buch unter dem Deckel
Der Rucksack war mit dieser Ausrüstung voll, an einigen Stellen hätte aber noch mehr rein gepasst. Vor allem in den Balgtaschen an der Seite wäre noch Platz gewesen, da diese sich bei Beladung wunderbar ausstülpen und sehr groß sind.
Robustheit
Der Rucksack ist für eine Tour durch das Zittauer Gebirge, manchmal schleift man dort am Fels entlang, hinreichend robust. Für den Rest der Tour hat die Robustheit kaum eine Rolle gespielt. Einziger Unsicherheitsfaktor sind die elastischen Seitentaschen. Diese sind die einzige Schwachstelle beim Kontakt mit blankem Fels, jedoch haben die Taschen alles ohne sichtbare Beschädigung überstanden. Meinem Eindruck nach gehört er zu den robusteren Trekkingrucksäcken. Mit meinem Tasmanian Tiger Operation Bag oder dem Kajka kann er jedoch nicht mithalten, was die Materialstärke betrifft. Ich glaube aber, dass das auf einer Tour für mich keine Rolle spielt. Er hat sich bewiesen.
Aufteilung und Ausstattung
* Deckel zweifach unterteilt
* Hauptfach mit Abteil für Trinkblase (nicht so besonders groß, vielleicht für 2L Blase? Mir fehlt da die Erfahrung.)
* kleine "Security Pocket" im Hauptfach mit Reißverschluss
* sehr großzügige Balgtaschen beidseitig
* elastische Seitentaschen mit Zugriff von oben oder von hinten (Beim Laufen eine Flasche rausziehen geht, reinstecken eher nicht ohne Hilfe.)
* Frontzugriff mit Reißverschluss und oben Klett, sehr großzügig
* großes Schlafsackfach, abtrennbar
* breiter Hüftgurt mit je einer Netztasche
* zwei Daisy Chains an der Front und diverse Schlaufen an Deckel und Schlafsackfach
* Bodenfach mit integrierter Regenhülle, die seitlich am Rucksack mittels Haken-Schlaufen-Interaktion befestigt und mit einem Kordelzug gestrafft wird
* verstellbares Rückensystem
* Rucksack ist komplett in alle Einzelteile zerlegbar, sodass diese ausgetauscht werden können
Tragekomfort
Das Rückensystem ist einstellbar. Das System funktioniert wie beim Fjällräven Kajka, wo die Schultergurtansatz-Platte an einem Riemen nach oben oder unten verschoben wird. Bei meiner Größe von 1,76m ist es fast bis zum Anschlag nach unten eingestellt, passt aber.
Der Hüftgurt ist sehr breit mit einer großzügigen Öffnung für den Beckenknochen. Der Riemen wird umgelenkt und ermöglicht so ein sehr leichtes Straffziehen.
Ich habe den Rucksack mit 21kg auf meiner Tour prinzipiell als sehr bequem empfunden (irgendwann nervt das Gewicht logischerweise, egal, was man für einen Rucksack hat). Der Hüftgurt ist äußerst bequem.
Die Schultergurte sind bestimmt nicht für jeden geeignet. Sie sind vergleichsweise hart. Jedoch finde ich das gut und habe sie dennoch als Bequem empfunden. Für meinen Körperbau sind sie sehr ergonomisch geformt.
Die Lastenkontrollriemen können an zwei Positionen am Rucksack eingefädelt werden, sodass der Winkel an den Körperbau angepasst werden kann.
Was die Belüftung angeht, ist es wie bei allen Rucksäcken, die ich bisher auf hatte. Man schwitzt halt am Rücken. Ich wüsste aber in dieser Größenklasse von keinem Rucksack, bei dem das anders ist.
Damit der Rucksack seine prinzipielle Form behällt, auch wenn er nicht beladen ist, ist in den Rücken (nicht ins Hauptfach) ein herausnehmbares Aluminium-U eingearbeitet.
Sonstige Bemerkungen
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass der Deckel an ziemlich langen Riemen befästigt ist, sodass selbst bei starker Beladung noch meine Vaude Mark 2P Zelthaut in einem Tasmanian Tiger Kompressionssack drunter gepasst hat. Die Befestigung mit der extra angebrachten Zeltschlaufe (Zeltriemen...wie auch immer) funktioniert bestens. Das Zelt ist so auf dem Rucksack festgeschnallt, der Deckel kann aber trotzdem bequem geöffnet werden.
Die Fingerschlaufen an den Reißverschlüssen gefallen mir. Die Reißverschlüsse laufen in der Regel leichtgängig.
Die generelle Verarbeitung ist super. Da habe ich bis auf ein, zwei Fäden an den Hüftgurttaschen nichts zu beanstanden.
Ich vermisse schlaufen an den Lastenkontrollriemen zum Daumen einhängen. Da hat aber jeder so seine Vorlieben. Ich vermisse die Pfeife am Brustgurt
Ich wüsste nicht, was ich noch schreiben soll. Bitte stellt Fragen!
Viele Grüße,
Robert
Ich besitze den Lundhags V12 75L in grün seit etwa 1,5 Monaten und habe ihn bereits auf einer Tour in der Oberlausitz getestet. Auf dieser Tour bin ich in vier Tagen den Oberlausitzer Bergweg (etwa 110km) mit etwa 21kg Gepäck gelaufen. Vom Wetter her war von heißem Sonnenschein bis Starkregen alles dabei. Ich bin 1,76m groß und 75kg schwer. So viel also zum Testszenario.
Im Vorfeld meiner Rucksack-Anschaffung habe ich mich mit einer schier unendlichen Vielfalt verschiedenster Rucksäcke beschäftigt und eine Vielzahl der Rucksäcke in lokalen Shops auch probegetragen. Der Lundhags V12 konnte sich schließlich unter anderem gegen den Tasmanian Tiger Pathfinder (bin ich zu klein), den Osprey Xenith 65, den Bach Specialist FA2, den Deuter Aircontact Pro 70, den Fjällräven Kajka 75, Helsport Fjellheimen 85L, Gregory und Berghaus durchsetzen.
Auf der Tour hatte ich folgendes Gepäck dabei:
* Vaude Mark 2P Zeltgestänge in eine der elastischen Seitentaschen gesteckt, Zelthaut in Kompressionssack unter das Deckelfach
* Thermarest Trail-Lite Isomatte im Hauptfach
* Schlafsack (bis +2/-4/-21°C) im Schlafsackfach
* 1,8L Topf mit Kocher im Hauptfach
* Fotostativ und Kamera im Hauptfach
* Nahrungsmittel
* Kleidung (Bergans Raipas Regenjacke, Wechselhemden, Shorts, Fleecejacke, Schlafanzughose, kleines Handtuch etc.)
* Kleinzeug, wie Navi etc. im Deckelfach
* Stirnlampe und Akkus in einer der Seitentaschen
* 1,5L Trinkflasche in der anderen elastischen Seitentasche
* dickes Buch unter dem Deckel
Der Rucksack war mit dieser Ausrüstung voll, an einigen Stellen hätte aber noch mehr rein gepasst. Vor allem in den Balgtaschen an der Seite wäre noch Platz gewesen, da diese sich bei Beladung wunderbar ausstülpen und sehr groß sind.
Robustheit
Der Rucksack ist für eine Tour durch das Zittauer Gebirge, manchmal schleift man dort am Fels entlang, hinreichend robust. Für den Rest der Tour hat die Robustheit kaum eine Rolle gespielt. Einziger Unsicherheitsfaktor sind die elastischen Seitentaschen. Diese sind die einzige Schwachstelle beim Kontakt mit blankem Fels, jedoch haben die Taschen alles ohne sichtbare Beschädigung überstanden. Meinem Eindruck nach gehört er zu den robusteren Trekkingrucksäcken. Mit meinem Tasmanian Tiger Operation Bag oder dem Kajka kann er jedoch nicht mithalten, was die Materialstärke betrifft. Ich glaube aber, dass das auf einer Tour für mich keine Rolle spielt. Er hat sich bewiesen.
Aufteilung und Ausstattung
* Deckel zweifach unterteilt
* Hauptfach mit Abteil für Trinkblase (nicht so besonders groß, vielleicht für 2L Blase? Mir fehlt da die Erfahrung.)
* kleine "Security Pocket" im Hauptfach mit Reißverschluss
* sehr großzügige Balgtaschen beidseitig
* elastische Seitentaschen mit Zugriff von oben oder von hinten (Beim Laufen eine Flasche rausziehen geht, reinstecken eher nicht ohne Hilfe.)
* Frontzugriff mit Reißverschluss und oben Klett, sehr großzügig
* großes Schlafsackfach, abtrennbar
* breiter Hüftgurt mit je einer Netztasche
* zwei Daisy Chains an der Front und diverse Schlaufen an Deckel und Schlafsackfach
* Bodenfach mit integrierter Regenhülle, die seitlich am Rucksack mittels Haken-Schlaufen-Interaktion befestigt und mit einem Kordelzug gestrafft wird
* verstellbares Rückensystem
* Rucksack ist komplett in alle Einzelteile zerlegbar, sodass diese ausgetauscht werden können
Tragekomfort
Das Rückensystem ist einstellbar. Das System funktioniert wie beim Fjällräven Kajka, wo die Schultergurtansatz-Platte an einem Riemen nach oben oder unten verschoben wird. Bei meiner Größe von 1,76m ist es fast bis zum Anschlag nach unten eingestellt, passt aber.
Der Hüftgurt ist sehr breit mit einer großzügigen Öffnung für den Beckenknochen. Der Riemen wird umgelenkt und ermöglicht so ein sehr leichtes Straffziehen.
Ich habe den Rucksack mit 21kg auf meiner Tour prinzipiell als sehr bequem empfunden (irgendwann nervt das Gewicht logischerweise, egal, was man für einen Rucksack hat). Der Hüftgurt ist äußerst bequem.
Die Schultergurte sind bestimmt nicht für jeden geeignet. Sie sind vergleichsweise hart. Jedoch finde ich das gut und habe sie dennoch als Bequem empfunden. Für meinen Körperbau sind sie sehr ergonomisch geformt.
Die Lastenkontrollriemen können an zwei Positionen am Rucksack eingefädelt werden, sodass der Winkel an den Körperbau angepasst werden kann.
Was die Belüftung angeht, ist es wie bei allen Rucksäcken, die ich bisher auf hatte. Man schwitzt halt am Rücken. Ich wüsste aber in dieser Größenklasse von keinem Rucksack, bei dem das anders ist.
Damit der Rucksack seine prinzipielle Form behällt, auch wenn er nicht beladen ist, ist in den Rücken (nicht ins Hauptfach) ein herausnehmbares Aluminium-U eingearbeitet.
Sonstige Bemerkungen
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass der Deckel an ziemlich langen Riemen befästigt ist, sodass selbst bei starker Beladung noch meine Vaude Mark 2P Zelthaut in einem Tasmanian Tiger Kompressionssack drunter gepasst hat. Die Befestigung mit der extra angebrachten Zeltschlaufe (Zeltriemen...wie auch immer) funktioniert bestens. Das Zelt ist so auf dem Rucksack festgeschnallt, der Deckel kann aber trotzdem bequem geöffnet werden.
Die Fingerschlaufen an den Reißverschlüssen gefallen mir. Die Reißverschlüsse laufen in der Regel leichtgängig.
Die generelle Verarbeitung ist super. Da habe ich bis auf ein, zwei Fäden an den Hüftgurttaschen nichts zu beanstanden.
Ich vermisse schlaufen an den Lastenkontrollriemen zum Daumen einhängen. Da hat aber jeder so seine Vorlieben. Ich vermisse die Pfeife am Brustgurt
Ich wüsste nicht, was ich noch schreiben soll. Bitte stellt Fragen!
Viele Grüße,
Robert
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