[DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

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  • Torres
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    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 30709
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

    Nochmal: Dies ist ein subjektiv empfundenes Dilemma...
    Ich habe den Eindruck, dass wir das gleiche meinen, es nur unterschiedlich ausdrücken.

    Ok. Vielleicht liegt der Unterschied darin, inwieweit man ein "homo politicus" ist.
    Bin ich. Details tun hier aber nicht zur Sache.

    Und kurz noch zum aktuellen Fall MeckPomm: Aus den hier verschiedentlich angesprochenen Gründen (erinnert sich übrigens noch einer an die Campingplatzüberfälle vor einigen Jahren?) weiß ich, ich würde mich dort extrem, untolerierbar unwohl fühlen, da hilft auch kein Seeadler am Ufer oder das Vergnügen, im deutschen Kanada zu paddeln.
    Und wieder die Subjektivität: Ich kenne diese Seite, aber auch völlig andere Seiten MeckPomms. Und ich kenne auch Seiten Bayerns, die mir nicht unbedingt gefallen müssen. . Trotzdem war es bei Besuchen auch wieder nett da.

    In Westdeutschland..
    Da täusch Dich mal nicht.
    Mal abgesehen davon, dass wir im Moment nur über die rechtsextreme Parallelgesellschaft reden und nicht über weitere Parallelgesellschaften. Details kann man jetzt mal weglassen.

    Nochmal: Dies ist ein subjektiv empfundenes Dilemma und keine Wertung.

    So sieht es aus.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • Igelstroem
      Fuchs
      • 30.01.2013
      • 1888
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

      Zitat von streifler
      Das ist keine Parallelgesellschaft, denn die Nazis sind mitten drin und angesehen. In jedem Kaff, auf jedem Marktplatz in Ostdeutschland treten sie ganz offen auf. Es gibt inzwischen mehr Nazis und Sympathisanten als Christen dort: das lässt mich schuddern schon bei dem Gedanken! In der erfahrenen Realität aber ist es noch viel schlimmer: einfach deprimierend und beängstigend, so oft beschimpft und bedroht zu werden, nur weil man nicht deutsch aussieht. In Westdeutschland und in allen von mir bereisten Ländern incl. Italien ist mir das so nie passiert.
      Was meinst Du mit der Formulierung »treten sie ganz offen auf«? Seitdem sie nicht mehr geradezu plakativ als Skinheads auftreten (und das ist schon seit vielen Jahren so), bleibt doch das politische Phänomen für jemanden, der selbst deutsch aussieht, zunächst einmal unkenntlich. Das war in den Neunzigern teilweise anders; ich habe es zum Beispiel früher gemieden, am Freitagabend in Eberswalde umzusteigen, hätte da aber heute keine Bedenken mehr. Das Phänomen einer einschüchternden Präsenz im öffentlichen Raum, würde ich sagen, ist weitestgehend verschwunden, und es war auch früher schon ein Phänomen der Klein- und Mittelstädte, nicht der Dörfer, die man beim Wandern durchquerte.

      Das beweist natürlich nichts hinsichtlich der gesellschaftlichen Präsenz der Gesinnung. Die würde sich bemerkbar machen, wenn man entweder dort wohnt oder wenn man ausländisch aussieht. Letzteres ist der Test für die Frage, ob man eine Reisewarnung aussprechen muss. Es wäre zugleich ein signifikanter Test, denn wenn es zuträfe, dass man als Wanderer häufig angepöbelt wird, könnte man auf weitere Differenzierungen (der Art, man müsse dort auch wohnen, um es einordnen zu können) sicher verzichten. Wenn mich ein Afrodeutscher fragen würde, ob es wohl für ihn möglich sei, dieselben Touren in Brandenburg und Mecklenburg zu machen, würde ich sagen: »Ähm, weiß ich nicht, würde ich mich allein wohl nicht trauen.« Also schon eine Reisewarnung. Ich würde mich aber auch nicht wundern, wenn es sich dann als ›machbar‹ herausstellt, weil die Realität der Erwartung ja nicht entsprechen muss. Als ich vor vielen Jahren mit einem kurdischen Kommilitonen nach Frankreich fuhr, habe ich (nachdem ich den Film ›La Haine‹ gesehen hatte) erwartet, dass die rassistische französische Polizei häufig seinen Ausweis kontrollieren würde. Es geschah aber nie. Deshalb sind Erfahrungsberichte das eine; ich würde aber gewissermaßen gerne selbst mit eigenen Augen und Ohren beobachten, was wirklich passiert.

      Und noch eine Provokation: Es passiert unter anderem deshalb nichts, weil die Konstellation ja überhaupt nicht auftritt. Das Wandern ist fast überall auf der Welt ein Hobby der weißen Mittelschicht, so dass man z.B. auf deutschen Wanderwegen so gut wie nie Menschen mit Migrationshintergrund trifft. Ich bitte um Widerspruch, wenn ich da falsch liege. [Edit: Der letzte Satz dieses Absatzes »Auch anekdotische Gegenbeweise wären nützlich« wird vorsichtshalber gestrichen.]



      Das Thema insgesamt gehört ins Forum (wohin sonst sollte es denn gehören) und ist in seiner regionalen Dimension auch in diesem Thread richtig aufgehoben. Es wird den Rahmen des Threads allenfalls dann sprengen, wenn es zum Anlass für irgendeinen diffusen politischen Schlagabtausch genommen wird.
      Zuletzt geändert von Igelstroem; 12.07.2015, 14:35.
      Lebe Deine Albträume und irre umher

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      • November
        Freak

        Liebt das Forum
        • 17.11.2006
        • 11083
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März


        Editiert vom Moderator
        Ich habe alle Beiträge von streifler und noch einige andere, die sich darauf beziehen, gelöscht.
        Er arbeitet nämlich mit genau den Mitteln, die er im Osten Deutschlands ständig anzutreffen meint. Diese sind unter anderem: Polemisierung, Diskriminierung und Hetze.

        Diesen thread werde ich jetzt wieder öffnen, aber genau beobachten. Bitte beschränkt euch in eurer Diskussion wenn möglichst auf Mecklenburg-Vorpommern und weitet sie nicht zu einer Metadiskussion über Diskriminierung in aller Welt aus!
        Danke.

        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der
        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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        • Profugus
          Anfänger im Forum
          • 26.01.2015
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

          Hallo Igelstroem,

          ich bin sehr gern mitgereist. Danke für diesen Bericht!



          Was mich brennend interessieren würde, ich glaube es wurde nicht erwähnt, mit welchem Zelt bist Du hier unterwegs?

          Beste Grüße,
          Thomas

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          • Igelstroem
            Fuchs
            • 30.01.2013
            • 1888
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

            Das Zelt heißt mit vollem Namen Six Moon Designs Skyscape Trekker, wobei es sich um eine Vorjahresversion mit einem Eingang handelt; die aktuelle Version hat zwei Eingänge. Die Zelthaut wiegt 700 g, mit Aufstellstangen und 5 Heringen komme ich auf 988 g. Man kann auch Trekkingstöcke verwenden, aber ich laufe ja ohne Trekkingstöcke, deshalb nehme ich zwei leichte Aufstellstangen (115 cm) mit.

            Dieses Zelt ist mein erstes eigenes Zelt überhaupt und gehört zu den wenigen Ausrüstungsgegenständen, die im ersten Anlauf ›richtig‹ waren, d.h. die Zeltproblematik ist für mich damit erst mal erledigt.

            Dass ich im Bericht den Namen nicht erwähne, das Zelt aber mehrmals abbilde, liegt daran, dass ich herausfinden will, ob und wann (und warum) danach gefragt wird. Dieses Zelt kommt ja in den Kaufberatungsthreads kaum vor, während es sich andererseits in meinen eigenen Recherchen nach und nach als das Produkt herausgestellt hat, das alle dezidiert gesuchten Eigenschaften auf sich vereint. Insofern ist für mich unter dem Aspekt verschiedener Ausrüstungsstile und -bedürfnisse interessant, ob es irgendjemand anderen als mich ebenfalls ›triggert‹.
            Lebe Deine Albträume und irre umher

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            • Profugus
              Anfänger im Forum
              • 26.01.2015
              • 14
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              • Meine Reisen

              #46
              AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

              Ah, vielen Dank.

              Es hat mich insbesondere deshalb getriggert, nach dem Zelt zu fragen, weil ich quasi ständig nach bezahlbaren Singleunterkünften suche, die bei meiner Körperlänge von 204cm auch für die Region "im weitesten Sinne Norddeutschland" passen könnten. Am Ehesten kam für mich bisher die 1 Personen Variante von der Paarbehausung, die ich und meine Freundin momentan nutzen, dem Spitfire Duo xt in Frage.

              Gewichts- und Längentechnisch passt das six moons designs also gut für meine Bedürfnisse. Preislich ist es etwas außerhalb des angepeilten Rahmens.
              Dennoch werde ich alle positiven und negativen Erfahrungswerte, die Du mit dieser Unterkunft sammelst mit Spannung verfolgen:

              Viele Grüße...

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              • Igelstroem
                Fuchs
                • 30.01.2013
                • 1888
                • Privat

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                #47
                AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

                Die Liegelänge ist für mich komfortabel, man muss aber bedenken, dass die nominelle Länge des Innenraums auch bei diesem Zelt an beiden Enden nicht voll nutzbar ist. Am spitzen Ende läuft eben das Mesh-Innenzelt sehr spitz zu, und am anderen Ende, das normalerweise das Fußende ist, hat man das Silnylon-Außenzelt ohne Mesh über sich. Je nach Feuchtigkeit und Aufbauqualität kann es dort etwas durchhängen, so dass man jedenfalls diese dann eventuell kondensnasse Fläche leicht mit dem Schlafsack berührt, wenn man sich etwas bewegt oder gar abwärts rutscht. Für mich ist das praktisch kein großes Problem, weil die PQE-Hülle des Schlafsacks bisher alles abgehalten hat (deshalb habe ich am Ende des Berichts die Feuchtigkeitsaufnahme des Zeltes und des Schlafsacks angegeben – auch wenn das Zelt nass ist, bleibt der Schlafsack erfahrungsgemäß ziemlich trocken).

                Breite und Höhe finde ich ziemlich angenehm. Anfangs habe ich meinen Rucksack ans Fuß- oder Kopfende gelegt; inzwischen zippe ich eher die Seitentaschen ab und lege dann alle drei Teile des Rucksacks so neben mich, dass ich nachts im Liegen Zugriff darauf habe.

                Die sogenannten Apsiden sind ziemlich schmal. Kochen würde ich darin nicht unbedingt (habe ich noch nicht versucht); der Zwischenraum zwischen Mesh und Außenzelt ist im Eingangsbereich gerade noch breit genug, um die Schuhe regengeschützt abzustellen.

                Zwischen Außenzelt und Boden bleibt quasi immer ein Spalt, wie bei Tarptents üblich, d.h. das Zelt ist ziemlich luftig – ich habe aber in dieser Hinsicht keine Vergleichserfahrung mit anderen Zelten.

                Wichtig für mich war die Möglichkeit, das Außenzelt bei gutem Wetter vollständig aufzurollen, so dass man dann in einer Art Bug-Bivy liegt, nur mit einem Streifen Außenzelt im Firstbereich. Denn ursprünglich hatte ich ja die Vorstellung, in der Regel draußen mit Biwaksack unter offenem Himmel zu schlafen, und angesichts von Mücken und nachts einsetzendem Regen ist dieses Zelt dann noch eine Art Kompromiss.

                Der Preis ist durch die Euroschwäche inzwischen weiter gestiegen, das stimmt. Wenn ich mich nicht irre, gibt es in den USA auch noch eine PU-Version (›Scout‹), die wesentlich preiswerter, aber auch ein Stück schwerer ist.
                Lebe Deine Albträume und irre umher

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                • Gast180628
                  GELÖSCHT
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                  • 08.10.2012
                  • 510
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [DE] »Mich schudderts schon bei dem Gedanken« – Mecklenburg im März

                  sehr schöner bericht (mal wieder), danke (gerade für die genauigkeit)!

                  die beiträge von streifler hätte ich gerne gelesen, meine ich. schade, da war ich unterwegs.
                  Zuletzt geändert von Gast180628; 20.08.2015, 08:38.

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