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Moin moin, kurz vorweg: Dies ist mein erster Eintrag im Forum. Ich lese seit Jahren eure Reiseberichte mit großer Faszination und konnte mich jetzt endlich durchringen auch etwas beizutragen. Ich hoffe unsere Tour gefällt euch. Falls ihr die Tour auch laufen wollt fragt bitte alles! Liebe Grüße. Jo.
Wintertour 2015 – Kilpisjärvi nach Abisko:
Nachdem wir 2012 den Kungsleden von Abisko nach Vakkotavare als unsere erste Wintertour und im folgenden Jahr den Padjelantaleden von Ritsem nach Kvikkjokk gelaufen waren, stand als nächste Etappe schnell fest, den Nordkalottleden als nördliche Anschluss Etappe zu erkunden. Aufgrund von rasantem Familienwachstum meines Reisepartners Marc kam 2014 allerdings nicht in Frage und auch dieses Jahr stand lange auf Messers schneide. Erst kurz vor dem geplanten Reisestart Mitte Februar kamen das familiäre OK und die Gewissheit, dass wir wieder in den Norden aufbrechen können.
Ausrüstung: Die Ausrüstung der letzten Jahre hatte sich bis auf Kleinigkeiten gut bewährt. Für mich gab es noch neue Skistiefel (in der Hoffnung nicht wieder mit einer offenen Hacke laufen zu müssen) und für Marc einen glücklichen Kauf, unser neues Heim, ein Keron 4 GT. Einige weitere kleinere Optimierungen gehören natürlich zum guten Ton.
Packlisten für Wintertouren werden im Eiskalten Forum ja häufiger diskutiert, wer trotzdem Interesse hat kann mir gerne schreiben. Als Besonderheit waren dieses Mal eine deutlich ausgebaute Fotoausrüstung (ich bereue nichts) und einige neue Gerichte von Outdoorfood mit dabei (Bohnen Top, Soja Flop).
Anreise und Route: Wie jedes Jahr reisen wir mit dem Zug an. Von Lüneburg geht es über Hamburg mit dem Schweden Spezial nach Kopenhagen und dann weiter nach Stockholm. Dort steigen wir in den Nachtzug bis Kiruna und müssen dann in den ersten Bus nach Karesuando wechseln. Zu Fuß geht’s über die Grenze nach Finnland und weiter mit dem zweiten Bus nach Kilpisjärvi, wo die Tour dann startet. Der Nordkalottleden schlängelt sich durch Finnland, Schweden, Norwegen und wieder nach Schweden bis zu unserem Ausstiegspunkt Abisko. Hier können wir dann komfortabel in den Zug nach Boden – Stockholm – Kopenhagen und dann wieder nach Hamburg einsteigen. Die Anreise ist natürlich etwas nervig. 3 Tage!! Eine Nacht im Nachtzug und eine in Karesuando weil die Busse nicht so gut zusammen passen. Eine finnische Freundin hat glücklicherweise eine Übernachtung organisiert, doch dazu später mehr.
Tag 1 Lüneburg - Nachtzug: Endlich geht’s los! Heute erwartet uns vor allem eine lange Zugfahrt. Immerhin schaffen wir alle Anschlüsse. Die Fähre von Puttgarden nach Rødby ist immer wieder der eigentliche Urlaubsanfang. Das erste Highlight erwartet uns dann aber im Zug von Kopenhagen nach Stockholm. Nach einigem Geschaukel und Unwohlsein bin ich etwas weggenickt. Als ich die Augen wieder öffne sehe ich ein junges Mädchen mit Hand vorm Mund die Schlange Richtung Klo verlassen und auf Marc zulaufen. Kurz bevor sie ihn erreicht spritz plötzlich die letzte Mahlzeit zwischen ihren Fingern hervor. Buäh. Ein Glück hat sie ihn verfehlt und es gibt eine Art Katzenstreu welches der Schaffner großzügig verteilt. Im Nachtzug schließlich haben wir ein 3-er Abteil. Marc wirft schon mal probeweise sein Sägewerk an um mich einzugewöhnen. Ohrstöpsel Olé. Zu den besten Anekdoten der letzten Urlaube gehören allerdings eher nächtliche Aktivitäten. Auf jeder Tour erwacht in der ersten Schlafsacknacht der klaustrophobe Teil von mir und ich gerate entweder in Panik und schreie (gerne sehr laut) nach Hilfe, schlage um michoder gerate „nur“ in Hektik. Seit langer Zeit warte ich darauf, dass solch ein Anfall mich in öffentlicher Umgebung ereilt. Diesmal geht wieder alles gut.
Tag 2 Nachtzug - Karesuando: Heute erreichen wir Kiruna und wechseln in den Bus. Die Fahrt verläuft ereignislos, aber durch wunderschöne WInterlandschaft. In Karesuando angekommen stehen wir vor der vorher organisierten Unterkunft. Nur ist niemand da. Unser Vermieter rast dann auf vereister Straße mit schätzungsweise 120km/h innerorts auf uns zu, steigt kurz aus und erklärt uns, das er doch kein Zimmer mehr hat, fährt uns mit selbiger Geschwindigkeit dann aber zu einem Hotel wo wir noch ein Zimmer bekommen (für 144€/1 Personen-zimmer). Naja! Dafür gibt es doch noch eine letzte Dusche und erste Polarlichter.
Tag 3 Karesuando - Kilpisjärvi: Der letzte Bus, dann ist die Anreise geschafft! Bis 14 Uhr müssen wir uns noch etwas gedulden und vertreiben die Zeit mit Essen und Shoppen im Rajabaari (der eigentlichen Übernachtungsstätte). Die Bus fahrt macht dann richtig Lust auf die Tour. Berge, zugefrorene See, Schnee. Wir sehen unterwegs eine riesige geführte Rentierherde, dann geht es endlich los. Gegen 16:XX erreichen wir Kilpisjärvi (Achtung nicht im Ort aussteigen sondern am Wanderheim!) und beschließen noch über den See zu laufen um dann auf der anderen Uferseite das Zelt aufzuschlagen.
Marc ist ziemlich erschlagen und liegt schon um 18:00 im Schlafsack. Drei Kinder und 1 Jahr Elternzeit hinterlassen tiefe Spuren. Da es recht kalt ist und der Mond noch nicht wieder auftaucht, es auch noch sehr klar ist, beschließe ich abzuwarten, ob es nicht wieder am Himmel was zu sehen und vor allem zu fotografieren gibt. Ab ca. 22:00 geht’s ab! Marc lässt sich auch nach wiederholtem rufen nicht dazu bewegen nochmal rauszukommen. Irgendwann kann ich mich dann aber auch abwenden und leg mich hin. Das war‘s wert.
Wintertour 2015 – Kilpisjärvi nach Abisko:
Nachdem wir 2012 den Kungsleden von Abisko nach Vakkotavare als unsere erste Wintertour und im folgenden Jahr den Padjelantaleden von Ritsem nach Kvikkjokk gelaufen waren, stand als nächste Etappe schnell fest, den Nordkalottleden als nördliche Anschluss Etappe zu erkunden. Aufgrund von rasantem Familienwachstum meines Reisepartners Marc kam 2014 allerdings nicht in Frage und auch dieses Jahr stand lange auf Messers schneide. Erst kurz vor dem geplanten Reisestart Mitte Februar kamen das familiäre OK und die Gewissheit, dass wir wieder in den Norden aufbrechen können.
Ausrüstung: Die Ausrüstung der letzten Jahre hatte sich bis auf Kleinigkeiten gut bewährt. Für mich gab es noch neue Skistiefel (in der Hoffnung nicht wieder mit einer offenen Hacke laufen zu müssen) und für Marc einen glücklichen Kauf, unser neues Heim, ein Keron 4 GT. Einige weitere kleinere Optimierungen gehören natürlich zum guten Ton.
Packlisten für Wintertouren werden im Eiskalten Forum ja häufiger diskutiert, wer trotzdem Interesse hat kann mir gerne schreiben. Als Besonderheit waren dieses Mal eine deutlich ausgebaute Fotoausrüstung (ich bereue nichts) und einige neue Gerichte von Outdoorfood mit dabei (Bohnen Top, Soja Flop).
Anreise und Route: Wie jedes Jahr reisen wir mit dem Zug an. Von Lüneburg geht es über Hamburg mit dem Schweden Spezial nach Kopenhagen und dann weiter nach Stockholm. Dort steigen wir in den Nachtzug bis Kiruna und müssen dann in den ersten Bus nach Karesuando wechseln. Zu Fuß geht’s über die Grenze nach Finnland und weiter mit dem zweiten Bus nach Kilpisjärvi, wo die Tour dann startet. Der Nordkalottleden schlängelt sich durch Finnland, Schweden, Norwegen und wieder nach Schweden bis zu unserem Ausstiegspunkt Abisko. Hier können wir dann komfortabel in den Zug nach Boden – Stockholm – Kopenhagen und dann wieder nach Hamburg einsteigen. Die Anreise ist natürlich etwas nervig. 3 Tage!! Eine Nacht im Nachtzug und eine in Karesuando weil die Busse nicht so gut zusammen passen. Eine finnische Freundin hat glücklicherweise eine Übernachtung organisiert, doch dazu später mehr.
Tag 1 Lüneburg - Nachtzug: Endlich geht’s los! Heute erwartet uns vor allem eine lange Zugfahrt. Immerhin schaffen wir alle Anschlüsse. Die Fähre von Puttgarden nach Rødby ist immer wieder der eigentliche Urlaubsanfang. Das erste Highlight erwartet uns dann aber im Zug von Kopenhagen nach Stockholm. Nach einigem Geschaukel und Unwohlsein bin ich etwas weggenickt. Als ich die Augen wieder öffne sehe ich ein junges Mädchen mit Hand vorm Mund die Schlange Richtung Klo verlassen und auf Marc zulaufen. Kurz bevor sie ihn erreicht spritz plötzlich die letzte Mahlzeit zwischen ihren Fingern hervor. Buäh. Ein Glück hat sie ihn verfehlt und es gibt eine Art Katzenstreu welches der Schaffner großzügig verteilt. Im Nachtzug schließlich haben wir ein 3-er Abteil. Marc wirft schon mal probeweise sein Sägewerk an um mich einzugewöhnen. Ohrstöpsel Olé. Zu den besten Anekdoten der letzten Urlaube gehören allerdings eher nächtliche Aktivitäten. Auf jeder Tour erwacht in der ersten Schlafsacknacht der klaustrophobe Teil von mir und ich gerate entweder in Panik und schreie (gerne sehr laut) nach Hilfe, schlage um michoder gerate „nur“ in Hektik. Seit langer Zeit warte ich darauf, dass solch ein Anfall mich in öffentlicher Umgebung ereilt. Diesmal geht wieder alles gut.
Tag 2 Nachtzug - Karesuando: Heute erreichen wir Kiruna und wechseln in den Bus. Die Fahrt verläuft ereignislos, aber durch wunderschöne WInterlandschaft. In Karesuando angekommen stehen wir vor der vorher organisierten Unterkunft. Nur ist niemand da. Unser Vermieter rast dann auf vereister Straße mit schätzungsweise 120km/h innerorts auf uns zu, steigt kurz aus und erklärt uns, das er doch kein Zimmer mehr hat, fährt uns mit selbiger Geschwindigkeit dann aber zu einem Hotel wo wir noch ein Zimmer bekommen (für 144€/1 Personen-zimmer). Naja! Dafür gibt es doch noch eine letzte Dusche und erste Polarlichter.
Tag 3 Karesuando - Kilpisjärvi: Der letzte Bus, dann ist die Anreise geschafft! Bis 14 Uhr müssen wir uns noch etwas gedulden und vertreiben die Zeit mit Essen und Shoppen im Rajabaari (der eigentlichen Übernachtungsstätte). Die Bus fahrt macht dann richtig Lust auf die Tour. Berge, zugefrorene See, Schnee. Wir sehen unterwegs eine riesige geführte Rentierherde, dann geht es endlich los. Gegen 16:XX erreichen wir Kilpisjärvi (Achtung nicht im Ort aussteigen sondern am Wanderheim!) und beschließen noch über den See zu laufen um dann auf der anderen Uferseite das Zelt aufzuschlagen.
Marc ist ziemlich erschlagen und liegt schon um 18:00 im Schlafsack. Drei Kinder und 1 Jahr Elternzeit hinterlassen tiefe Spuren. Da es recht kalt ist und der Mond noch nicht wieder auftaucht, es auch noch sehr klar ist, beschließe ich abzuwarten, ob es nicht wieder am Himmel was zu sehen und vor allem zu fotografieren gibt. Ab ca. 22:00 geht’s ab! Marc lässt sich auch nach wiederholtem rufen nicht dazu bewegen nochmal rauszukommen. Irgendwann kann ich mich dann aber auch abwenden und leg mich hin. Das war‘s wert.
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