Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Achtung: In diesem Bericht einer abgebrochenen Tour kommt richtig viel selbstmitleidiges Gejammere. Dürft ihr euch antun, müsst ihr aber nicht.
Das Vorspiel:
Im Jahr davor (2012) war ich mal wieder zum Wandern auf Island und musste den Urlaub abbrechen, weil ich wegen Rücken- und Brustkorbschmerzen sehr schnell nicht mehr sitzen, stehen, liegen, atmen konnte. Ich bin in D sozusagen direkt vom Flughafen zur Notaufnahme. Es wurde ein wenig herum diagnostiziert, wie seit Jahren nichts gefunden und bald beruhigte sich alles wieder.
Im Herbst bekam ich meinen ersten Tretroller und habe mit ihm das WAI spazierengefahren. Ich war überrascht, wie gut das funktionierte, wie vergleichsweise flott und lange ich auch ohne Training unterwegs sein konnte. Die 2 Jahre davor hatte ich kaum mehr Sport machen können (irgendwas war gesundheitlich immer) und habe u.a. darum auch gewichtsmäßig böse zugelegt. Das was ich ein paar Jahre zuvor abgenommen hatte, war jetzt fast wieder drauf, zum Glück aber kein Jojo-Effekt, sprich: Ich kam nicht über mein Ausgangsgewicht, sondern blieb trotz der Zunahme darunter.
Bei der WAI-Tour fasste ich dann schnell den Entschluss im Jahr drauf damit eine Islandtour zu machen. Eine gelenkschonende Bewegung die irre Spaß macht, kein Gepäck auf dem Buckel, ein guter Aktionsradius, keine Sitzprobleme wie in den letzten Jahren zunehmend beim Fahrrad - das klang sinnvoll und verlockend. Die Vorbereitung begang.
Ich bekam zu WAInachten einen größeren Roller, der die Gepäckmitnahme einfacher machen würde, plante und freute mich wie Bolle. Ich hielt bei regelmäßigem Training Tagesetappen von 50 + X km auf Island mit Gepäck recht locker machbar. (Im Herbst war ich mehrfach auf flacher Strecke 30 km in 2 Stunden gefahren ohne mich tot zu hetzen.)
Dummerweise ging es gesundheitlich wieder bergab und zwar auf eine Art und Weise, die mir langsam Angst machte. Mit Rückenschmerzen lebe ich seit gut 25 Jahren, damit komme ich im Regelfall zurecht und ignoriere es weg. Aber nun kamen neurologische Ausfälle dazu. Nachdem ich zeitweise mit Tumorverdacht und mit einer MS-Verdachtsdiagnose rum lief, wurde gut 2 Monate vor der Tour schließlich festgestellt, dass ich eine rheumatische Erkrankung habe. Große Erleichterung meinerseits. Jetzt eine chronische Erkrankung zu haben, war zwar nicht unbedingt mein Traum, aber in der Summe war es eine Erleichterung. Endlich eine Diagnose und eine Behandlung! Und ich sehe ja bei Leuten hier im Forum, was alles mit Rheuma geht.
Endlich eine Diagnose! Vorher war es immer alles mit einem "Schuld"-Etikett beklebt: "Du machst zu viel Sport!", "Du machst zu wenig Sport!", "Du machst den falschen Sport!", "Du bist zu dick!", "Du hast zu schnell abgenommen!", "Siehste, Du hast ja auch wieder zugenommen!", "Du hältst Dich zu krumm!", "Du gehst falsch." "Nimm möglichst gedämpfte Schuhe!", "Nein, geh barfuß!", "Geh doch mal zum Heilpraktiker.", "Nein, zum Chiropraktiker!", "Ab zum Osteopathen.", "Heilpraktiker, was ein Quatsch. Geh zu XY.", "Kein Wunder, dass Du Schmerzen hast, ich hatte dir doch den Rat gegeben Methode XY auszuprobieren. Haste nicht gemacht, selbst schuld.", "Stellen Sie sich mal nicht so an.", "Das ist psychosomatisch."…
Jetzt war etwas greifbares da, ich war nicht mehr schuld, auch kein Hypochonder oder Psychosomatiker mehr, sondern jetzt konnte ich anfangen nach vorne zu sehen, daran zu arbeiten und das Beste daraus zu machen.
Ich fing wieder an, mich auf den Urlaub zu freuen. Besonders viel fahren konnte ich zwar noch nicht, weil die Medis erst einmal anschlagen mussten, aber ich dachte: "Egal, der Urlaub ist dann eben das Training." Tja, denken kommt von "Denkste!"
Fortsetzungsgeheule folgt
Das Vorspiel:
Im Jahr davor (2012) war ich mal wieder zum Wandern auf Island und musste den Urlaub abbrechen, weil ich wegen Rücken- und Brustkorbschmerzen sehr schnell nicht mehr sitzen, stehen, liegen, atmen konnte. Ich bin in D sozusagen direkt vom Flughafen zur Notaufnahme. Es wurde ein wenig herum diagnostiziert, wie seit Jahren nichts gefunden und bald beruhigte sich alles wieder.
Im Herbst bekam ich meinen ersten Tretroller und habe mit ihm das WAI spazierengefahren. Ich war überrascht, wie gut das funktionierte, wie vergleichsweise flott und lange ich auch ohne Training unterwegs sein konnte. Die 2 Jahre davor hatte ich kaum mehr Sport machen können (irgendwas war gesundheitlich immer) und habe u.a. darum auch gewichtsmäßig böse zugelegt. Das was ich ein paar Jahre zuvor abgenommen hatte, war jetzt fast wieder drauf, zum Glück aber kein Jojo-Effekt, sprich: Ich kam nicht über mein Ausgangsgewicht, sondern blieb trotz der Zunahme darunter.
Bei der WAI-Tour fasste ich dann schnell den Entschluss im Jahr drauf damit eine Islandtour zu machen. Eine gelenkschonende Bewegung die irre Spaß macht, kein Gepäck auf dem Buckel, ein guter Aktionsradius, keine Sitzprobleme wie in den letzten Jahren zunehmend beim Fahrrad - das klang sinnvoll und verlockend. Die Vorbereitung begang.
Ich bekam zu WAInachten einen größeren Roller, der die Gepäckmitnahme einfacher machen würde, plante und freute mich wie Bolle. Ich hielt bei regelmäßigem Training Tagesetappen von 50 + X km auf Island mit Gepäck recht locker machbar. (Im Herbst war ich mehrfach auf flacher Strecke 30 km in 2 Stunden gefahren ohne mich tot zu hetzen.)
Dummerweise ging es gesundheitlich wieder bergab und zwar auf eine Art und Weise, die mir langsam Angst machte. Mit Rückenschmerzen lebe ich seit gut 25 Jahren, damit komme ich im Regelfall zurecht und ignoriere es weg. Aber nun kamen neurologische Ausfälle dazu. Nachdem ich zeitweise mit Tumorverdacht und mit einer MS-Verdachtsdiagnose rum lief, wurde gut 2 Monate vor der Tour schließlich festgestellt, dass ich eine rheumatische Erkrankung habe. Große Erleichterung meinerseits. Jetzt eine chronische Erkrankung zu haben, war zwar nicht unbedingt mein Traum, aber in der Summe war es eine Erleichterung. Endlich eine Diagnose und eine Behandlung! Und ich sehe ja bei Leuten hier im Forum, was alles mit Rheuma geht.
Endlich eine Diagnose! Vorher war es immer alles mit einem "Schuld"-Etikett beklebt: "Du machst zu viel Sport!", "Du machst zu wenig Sport!", "Du machst den falschen Sport!", "Du bist zu dick!", "Du hast zu schnell abgenommen!", "Siehste, Du hast ja auch wieder zugenommen!", "Du hältst Dich zu krumm!", "Du gehst falsch." "Nimm möglichst gedämpfte Schuhe!", "Nein, geh barfuß!", "Geh doch mal zum Heilpraktiker.", "Nein, zum Chiropraktiker!", "Ab zum Osteopathen.", "Heilpraktiker, was ein Quatsch. Geh zu XY.", "Kein Wunder, dass Du Schmerzen hast, ich hatte dir doch den Rat gegeben Methode XY auszuprobieren. Haste nicht gemacht, selbst schuld.", "Stellen Sie sich mal nicht so an.", "Das ist psychosomatisch."…
Jetzt war etwas greifbares da, ich war nicht mehr schuld, auch kein Hypochonder oder Psychosomatiker mehr, sondern jetzt konnte ich anfangen nach vorne zu sehen, daran zu arbeiten und das Beste daraus zu machen.
Ich fing wieder an, mich auf den Urlaub zu freuen. Besonders viel fahren konnte ich zwar noch nicht, weil die Medis erst einmal anschlagen mussten, aber ich dachte: "Egal, der Urlaub ist dann eben das Training." Tja, denken kommt von "Denkste!"
Fortsetzungsgeheule folgt
Kommentar