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1. Tag, 20. Juni 2014.
Für das diesjährige Mittsommerwochenende war wie vergangenes Jahr eine kleine Wandertour im Jämtlandsfjäll angedacht. Zusammen mit einem Freund, der mitlaufen wollte, überlegte ich während des Frühjahrs, welche Route wir gehen könnten.
In Anbetracht des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens – da wir beide keinen Urlaub nehmen konnten, wollten wir Donnerstag abend mit dem Nachtzug von Stockholm wegfahren und Montag morgen wieder zuück sein – entschieden wir uns von Vålådalens Fjällstation aus in Richtung Westen zu gehen, zunächst zur Stensdalsstuga, dann weiter hoch nach Gåsen, in der Hoffnung von dort wieder eine tolle Aussicht nach Westen auf Sylarna und Helags zu haben, und von dort nach Storulvån, um mit Sauna und Abendessen abzuschliessen.
So sollte es dann aber nicht kommen. Zwei Tage vor dem Tourstart deutete es sich an, dass das Wetter am Mittsommerwochenende in den höheren Lages des Jämtlandsfjäll recht bescheiden werden solle. Ein letzter Check am Vormittag des Abfahrtstag versprach für das Wochenende für höhere Lagen mehr als 10 cm Neuschnee und starken Westwind mit Windböen mit bis zu 20 m/s. Diesem Wind und Schnee würden wir vor allem ab dem zweiten Tag im kalfjäll ständig frontal ausgesetzt sein, da wir ihm genau entgegen gehen würden, und das wäre nicht so richtig das gewesen, was wir uns unter einer entspannten Wochenendtour vorgestellt hätten.
So wurde dann kurzfristig beschlossen, die Route zu ändern. Anstatt nach Gåsen hochzugehen, entschieden wir uns, von Vålådalen zu den Vålåstugorna zu gehen, von dort nach Lunndörren, und wieder zurück nach Vålådalens Fjällstation. So würden wir meist den Wind von der Seite oder von hinten haben und entlang oder unterhalb der Baumgrenze gehen, was mehr Schutz vor dem Wetter versprach. Eigentlich war ich recht neugierig darauf, die neue Stensdalsstuga, die gerade fertig geworden war, zu sehen, aber der Entschluss zur Routenänderung würde sich dann später noch als sehr gut herausstellen.
Der Bus von Storulvån nach Duved am Sonntag abend wurde also wieder abgebucht, und abends stiegen wir in den Nachtzug, um am nächsten Morgen in Undersåker auszusteigen. Hier wartete das vorgebuchte Taxi, das uns zur Vålådalens Fjällstation fuhr. Die Taxifahrerin sagte uns, dass wir wohl nicht das besste Wetter haben werden, und schon unterwegs fuhren wir durch den ersten Schneeschauer. Bei der Ankunft an der Station baten wir sie, uns Sonntag abend wieder abzuholen, und gingen anschliessend in die Fjällstation, um zu frühstücken.
Die Fjällstation hatte eigentlich noch geschlossen, aber ich hatte vorher mal angefragt, ob es möglich wäre, ein kleines Frühstück zu bekommen. Als Antwort kam, dass das kein Problem sei, da sie über Mittsommer sowieso zwei Gruppen da hätten, wir sollten einfach kommen und im Restaurant bezahlen. Absolut prima. Die Gruppen stellten sich dann als Konfirmanden aus einer Gemeinde eines Stockholmer Vorortes raus.
Nach dem Hinweis hier im Forum fragte ich dann noch, ob sie wüssten, dass sie Brücke südwestlich der Vålåstugorna Opfer der Schneeschmelze geworden sei. Das wussten sie nicht, und sie wollten Länsstyrelsen Bescheid geben.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf in Richtung Vålåstugorna, eine Strecke von 20 km. Wir hatten dennoch einigermassen Glück mit dem Wetter, es war kühl, aber doch recht sonnig, ab und an zog mal ein kleiner Schnee- oder Graupelschauer durchs Vålådalen. Von der Station in Richtung Südosten sahen wir Anarisfjällen, der Stor-Anahögen war um den Gipfel rum mit Neuschnee gepudert. Richtung Westen sahen wir Lill- und Storstensdalsfjällen, die aber neben Altschneefeldern an den Hängen nur ganz wenig Neuschnee auf den Gipfeln hatten.
An der Fjällstation laufen einige Wege aus allen Teilen des Vålådalen zusammen, entsprechend gross ist der Wegweiser am Kreuzungspunkt.

Wegweiser an Vålådalens Fjällstation
Der Weg führte in den Wald hinein und zunächst nördlich des Vålån nach Westen. Mit Mücken hatten wir wegen der kühlen Temperaturen kein Problem.
An einem kleinen Abhang bekamen wir einen schönen Blick nach Westen, jetzt liessen sich auch ein paar Gipfel der Bunnerfjällen weiter im Westen sehen, die deutlich mehr Neuschnee hatten.

Blick Richtung Westen. Links Lillstensdalsfjället, rechts Storstensdalsfjället. In der Ferne Bunnerfjällen.

Der Winterweg zweigt vom Sommerweg ab.

Wegstück auf einer grösseren Lichtung. Im Hintergrund Lillstensdalsfjället und ein namenloser Ausläufer der Smällhögarna.
Auf dem weiteren Weg kam uns ein Schwede entgegen, der von den Stensdalsstugorna kam. Er wollte eigentlich auch nach Gåsen hoch, allerdings hat er sich wegen der schlechten Wetterprognose zum Umkehren entschlossen. Nach ein paar Kilometern bekamen wir den ersten Schneeschauer ab, was aber eigentlich kaum störte. Im Gegenteil, wir fanden ein bisschen Schnee wesentlich angenehmer, als wenn stattdessen Regen gefallen wäre. So konnte die Regenhose im Rucksack bleiben. Der Weg führte dann an den Vålån heran, den wir nach ca 6 km mit einer Brücke überquerten.

Vålån
Nach der Brücke führte der Weg zunächst abwechselnd über grössere Wiesen bzw. Moorflächen und im Wald. Am Rand einer Wiese nah an einem Bach fanden wir dann auch einen guten Platz für unsere Mittagspause. So wie der Platz aussah, waren wir nicht die Ersten, die hier Rast gemacht haben, es war ein idealer Zeltplatz.

Grössere Lichtung im Wald. Im Hintergrund Lillstensdalsfjället.
Ca 2,5 km nach der Brücke begann der Anstieg östlich des Lillstensdalsfjället, der uns bis über die Baumgrenze auf 900 m führen sollte. Unterwegs fielen uns diverse z.T. sehr hohe Ameisenhügel auf. Einen habe ich mal zum Grössenvergleich mit einem meiner Wanderstöcke fotografiert. Aus Ameisensicht muss sowas ein Wolkenkratzer sein...

Ameisenhaufen.
Es war ein sehr angenehmer Anstieg, und je höher wir kamen desto mehr merkte man, dass die Vegetation sich typisch änderte. Unten im Tal ein Mix aus Kiefern und Birken, hier oben zum Schluss wie üblich nur noch Birken, die schliesslich nur noch vereinzelt standen. Oben angekommen bot sich uns eine tolle Aussicht sowohl nach Westen in Richtung Stensdalen, nach Nordost bis Südost über ganz Vålådalen, sowie nach Süden in unsere Wegrichtung. Dort sahen wir von Weitem schon den Vålåvalen und die dahinterliegenden Gråsjöfjäll und Vålåsjöfjäll. Die Aussicht begeisterte, mit sowas hatten wir bei Sonnenschein fast nicht gerechnet.

Panorama Richtung Westen (Stensdalen).

Blick Richtung Osten über Vålådalen

Blick Richtung Süden. Mitte links Vålåvalen, dahinter Gråsjöfjället und Vålåsjöfjället.
Dann bot sich uns aber ein interessantes Schauspiel. Von Westen her zog ein grösserer Schnee/Graupelschauer heran, und wir hofften, dass er im Norden an uns vorbeiziehen würde. Das sah auch zuerst so aus. Die gute Fernsicht, die wir bis dahin hatten, wich allerdings innerhalb von ca zehn Minuten einer grauen Wand. Dann kam der Schnee allerdings über über den westlich von uns liegenden Bergausläufer herüber, und es schneite. Die Tatsache, dass Mittsommer war und wir eben noch in der Sonne standen, es allerdings jetzt auf einmal weiss um uns rund wurde, liess das alles etwas surreal erscheinen. Zusammen mit dem Schnee/Graupel kam etwas stärkerer Wind auf, den wir allerdings von hinten hatten, insofern störte uns der Schauer wenig. Als wir uns mal testweise umdrehten und uns frontal in den Wind stellten, waren wir uns einig, dass die Routenänderung ein guter Beschluss war, denn die feinen Hagelkörner in Verbindung mit dem Wind schmerzten ziemlich im Gesicht. Das hätten wir dann doch nicht auf dem anderen Weg haben wollen.
Sobald der Schauer vorüber war, standen wir in einer weiss gepuderten Landschaft, die allerdings fast genauso schnell wieder grün würde, wie sie weiss geworden war.

Es schneit.

Direkt nach dem Schneeschauer.

So schnell der Schnee kam, genauso schnell war er wieder weg. Blick Richtung Süden.
Nachdem wir auf die Höhe von 900 m gekommen waren, verblieb der Weg bis zur Hütte auf dieser Höhe und liess sich sehr angenehm laufen. Schneeschauer und Sonne wechselten sich jetzt ständig ab, bis wir gegen 17h an den Vålåstugorna ankamen.
An der Haupthütte setzten wir draussen erst mal unsere Rucksäcke ab und verschnauften kurz, dann kam Stugvärdin Linda heraus und begrüsste uns mit „Willkommen und Frohe Oster... ääh nee Quatsch, frohes Mittsommer natürlich! Bei dem Wetter denkt man nur irgendwie nicht an Mittsommer...“
Drinnen in der Hütte bekamen wir erst mal den STF-typischen jordgubbssaft, und wir schnackten eine Weile mit Linda und einem Pärchen, das von Süden hochgekommen war und in der Hütte gerade beim Abendessen war. Dabei kam das Gespräch auf die weggespülte Brücke. Das Pärchen war an der Stelle, an der die Brücke stand, gefurtet, was wohl recht anstrengend war, da der Härjångsån recht viel Wasser führte. Linda hatte sich die Stelle auch schon vor Ort angesehen und Helags mitgeteilt, dass die Brücke weg war.
Das Pärchen verschwand dann nach einiger Zeit wieder nach draussen, um sich einen Zeltplatz zu suchen, und wir widmeten uns dem Abendessen – es war Mittsommer, und natürlich hatten wir Kartoffeln und Sill mitgenommen. Linda gesellte sich mit ihrem Abendessen zu uns, und während wir schnackten, sahen wir plötzlich aus dem Fenster raus zum Gruvsmällen rüber, wie ein seltsam wirbelnder „Nebel“ den Berghang „herunterwaberte“. Kurz darauf war der „Nebel“ bei uns an der Hütte, es schneite in dicken Flocken und wollte nicht mehr aufhören. Nach ca einer Dreiviertelstunde wurde es etwas weniger, und draussen war es recht weiss geworden. Dank 0 Grad Aussentemperatur blieb der Schnee liegen. Wir gingen alle drei mit Kameras raus, da Neuschnee an Mittsommer für jeden eine Premiere war.

Vålåstugorna im Schnee.
Nach einer weiteren guten Viertelstunde war der Spuk vorbei, und die Sonne kam langsam wieder hervor und zeigte eine schöne winterliche Mittsommerlandschaft.

Kurz nach dem Schnee. Die Sonne kommt wieder durch und der Gruvsmällen ist wieder zu erkennen.

Gruvsmällen (rechts) und Härjångsfjällen (links).

Vålåstugorna im Schnee. Blick nach Südosten.
Für das diesjährige Mittsommerwochenende war wie vergangenes Jahr eine kleine Wandertour im Jämtlandsfjäll angedacht. Zusammen mit einem Freund, der mitlaufen wollte, überlegte ich während des Frühjahrs, welche Route wir gehen könnten.
In Anbetracht des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens – da wir beide keinen Urlaub nehmen konnten, wollten wir Donnerstag abend mit dem Nachtzug von Stockholm wegfahren und Montag morgen wieder zuück sein – entschieden wir uns von Vålådalens Fjällstation aus in Richtung Westen zu gehen, zunächst zur Stensdalsstuga, dann weiter hoch nach Gåsen, in der Hoffnung von dort wieder eine tolle Aussicht nach Westen auf Sylarna und Helags zu haben, und von dort nach Storulvån, um mit Sauna und Abendessen abzuschliessen.
So sollte es dann aber nicht kommen. Zwei Tage vor dem Tourstart deutete es sich an, dass das Wetter am Mittsommerwochenende in den höheren Lages des Jämtlandsfjäll recht bescheiden werden solle. Ein letzter Check am Vormittag des Abfahrtstag versprach für das Wochenende für höhere Lagen mehr als 10 cm Neuschnee und starken Westwind mit Windböen mit bis zu 20 m/s. Diesem Wind und Schnee würden wir vor allem ab dem zweiten Tag im kalfjäll ständig frontal ausgesetzt sein, da wir ihm genau entgegen gehen würden, und das wäre nicht so richtig das gewesen, was wir uns unter einer entspannten Wochenendtour vorgestellt hätten.
So wurde dann kurzfristig beschlossen, die Route zu ändern. Anstatt nach Gåsen hochzugehen, entschieden wir uns, von Vålådalen zu den Vålåstugorna zu gehen, von dort nach Lunndörren, und wieder zurück nach Vålådalens Fjällstation. So würden wir meist den Wind von der Seite oder von hinten haben und entlang oder unterhalb der Baumgrenze gehen, was mehr Schutz vor dem Wetter versprach. Eigentlich war ich recht neugierig darauf, die neue Stensdalsstuga, die gerade fertig geworden war, zu sehen, aber der Entschluss zur Routenänderung würde sich dann später noch als sehr gut herausstellen.
Der Bus von Storulvån nach Duved am Sonntag abend wurde also wieder abgebucht, und abends stiegen wir in den Nachtzug, um am nächsten Morgen in Undersåker auszusteigen. Hier wartete das vorgebuchte Taxi, das uns zur Vålådalens Fjällstation fuhr. Die Taxifahrerin sagte uns, dass wir wohl nicht das besste Wetter haben werden, und schon unterwegs fuhren wir durch den ersten Schneeschauer. Bei der Ankunft an der Station baten wir sie, uns Sonntag abend wieder abzuholen, und gingen anschliessend in die Fjällstation, um zu frühstücken.
Die Fjällstation hatte eigentlich noch geschlossen, aber ich hatte vorher mal angefragt, ob es möglich wäre, ein kleines Frühstück zu bekommen. Als Antwort kam, dass das kein Problem sei, da sie über Mittsommer sowieso zwei Gruppen da hätten, wir sollten einfach kommen und im Restaurant bezahlen. Absolut prima. Die Gruppen stellten sich dann als Konfirmanden aus einer Gemeinde eines Stockholmer Vorortes raus.
Nach dem Hinweis hier im Forum fragte ich dann noch, ob sie wüssten, dass sie Brücke südwestlich der Vålåstugorna Opfer der Schneeschmelze geworden sei. Das wussten sie nicht, und sie wollten Länsstyrelsen Bescheid geben.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf in Richtung Vålåstugorna, eine Strecke von 20 km. Wir hatten dennoch einigermassen Glück mit dem Wetter, es war kühl, aber doch recht sonnig, ab und an zog mal ein kleiner Schnee- oder Graupelschauer durchs Vålådalen. Von der Station in Richtung Südosten sahen wir Anarisfjällen, der Stor-Anahögen war um den Gipfel rum mit Neuschnee gepudert. Richtung Westen sahen wir Lill- und Storstensdalsfjällen, die aber neben Altschneefeldern an den Hängen nur ganz wenig Neuschnee auf den Gipfeln hatten.
An der Fjällstation laufen einige Wege aus allen Teilen des Vålådalen zusammen, entsprechend gross ist der Wegweiser am Kreuzungspunkt.

Wegweiser an Vålådalens Fjällstation
Der Weg führte in den Wald hinein und zunächst nördlich des Vålån nach Westen. Mit Mücken hatten wir wegen der kühlen Temperaturen kein Problem.
An einem kleinen Abhang bekamen wir einen schönen Blick nach Westen, jetzt liessen sich auch ein paar Gipfel der Bunnerfjällen weiter im Westen sehen, die deutlich mehr Neuschnee hatten.

Blick Richtung Westen. Links Lillstensdalsfjället, rechts Storstensdalsfjället. In der Ferne Bunnerfjällen.

Der Winterweg zweigt vom Sommerweg ab.

Wegstück auf einer grösseren Lichtung. Im Hintergrund Lillstensdalsfjället und ein namenloser Ausläufer der Smällhögarna.
Auf dem weiteren Weg kam uns ein Schwede entgegen, der von den Stensdalsstugorna kam. Er wollte eigentlich auch nach Gåsen hoch, allerdings hat er sich wegen der schlechten Wetterprognose zum Umkehren entschlossen. Nach ein paar Kilometern bekamen wir den ersten Schneeschauer ab, was aber eigentlich kaum störte. Im Gegenteil, wir fanden ein bisschen Schnee wesentlich angenehmer, als wenn stattdessen Regen gefallen wäre. So konnte die Regenhose im Rucksack bleiben. Der Weg führte dann an den Vålån heran, den wir nach ca 6 km mit einer Brücke überquerten.

Vålån
Nach der Brücke führte der Weg zunächst abwechselnd über grössere Wiesen bzw. Moorflächen und im Wald. Am Rand einer Wiese nah an einem Bach fanden wir dann auch einen guten Platz für unsere Mittagspause. So wie der Platz aussah, waren wir nicht die Ersten, die hier Rast gemacht haben, es war ein idealer Zeltplatz.

Grössere Lichtung im Wald. Im Hintergrund Lillstensdalsfjället.
Ca 2,5 km nach der Brücke begann der Anstieg östlich des Lillstensdalsfjället, der uns bis über die Baumgrenze auf 900 m führen sollte. Unterwegs fielen uns diverse z.T. sehr hohe Ameisenhügel auf. Einen habe ich mal zum Grössenvergleich mit einem meiner Wanderstöcke fotografiert. Aus Ameisensicht muss sowas ein Wolkenkratzer sein...

Ameisenhaufen.
Es war ein sehr angenehmer Anstieg, und je höher wir kamen desto mehr merkte man, dass die Vegetation sich typisch änderte. Unten im Tal ein Mix aus Kiefern und Birken, hier oben zum Schluss wie üblich nur noch Birken, die schliesslich nur noch vereinzelt standen. Oben angekommen bot sich uns eine tolle Aussicht sowohl nach Westen in Richtung Stensdalen, nach Nordost bis Südost über ganz Vålådalen, sowie nach Süden in unsere Wegrichtung. Dort sahen wir von Weitem schon den Vålåvalen und die dahinterliegenden Gråsjöfjäll und Vålåsjöfjäll. Die Aussicht begeisterte, mit sowas hatten wir bei Sonnenschein fast nicht gerechnet.

Panorama Richtung Westen (Stensdalen).

Blick Richtung Osten über Vålådalen

Blick Richtung Süden. Mitte links Vålåvalen, dahinter Gråsjöfjället und Vålåsjöfjället.
Dann bot sich uns aber ein interessantes Schauspiel. Von Westen her zog ein grösserer Schnee/Graupelschauer heran, und wir hofften, dass er im Norden an uns vorbeiziehen würde. Das sah auch zuerst so aus. Die gute Fernsicht, die wir bis dahin hatten, wich allerdings innerhalb von ca zehn Minuten einer grauen Wand. Dann kam der Schnee allerdings über über den westlich von uns liegenden Bergausläufer herüber, und es schneite. Die Tatsache, dass Mittsommer war und wir eben noch in der Sonne standen, es allerdings jetzt auf einmal weiss um uns rund wurde, liess das alles etwas surreal erscheinen. Zusammen mit dem Schnee/Graupel kam etwas stärkerer Wind auf, den wir allerdings von hinten hatten, insofern störte uns der Schauer wenig. Als wir uns mal testweise umdrehten und uns frontal in den Wind stellten, waren wir uns einig, dass die Routenänderung ein guter Beschluss war, denn die feinen Hagelkörner in Verbindung mit dem Wind schmerzten ziemlich im Gesicht. Das hätten wir dann doch nicht auf dem anderen Weg haben wollen.
Sobald der Schauer vorüber war, standen wir in einer weiss gepuderten Landschaft, die allerdings fast genauso schnell wieder grün würde, wie sie weiss geworden war.

Es schneit.

Direkt nach dem Schneeschauer.

So schnell der Schnee kam, genauso schnell war er wieder weg. Blick Richtung Süden.
Nachdem wir auf die Höhe von 900 m gekommen waren, verblieb der Weg bis zur Hütte auf dieser Höhe und liess sich sehr angenehm laufen. Schneeschauer und Sonne wechselten sich jetzt ständig ab, bis wir gegen 17h an den Vålåstugorna ankamen.
An der Haupthütte setzten wir draussen erst mal unsere Rucksäcke ab und verschnauften kurz, dann kam Stugvärdin Linda heraus und begrüsste uns mit „Willkommen und Frohe Oster... ääh nee Quatsch, frohes Mittsommer natürlich! Bei dem Wetter denkt man nur irgendwie nicht an Mittsommer...“
Drinnen in der Hütte bekamen wir erst mal den STF-typischen jordgubbssaft, und wir schnackten eine Weile mit Linda und einem Pärchen, das von Süden hochgekommen war und in der Hütte gerade beim Abendessen war. Dabei kam das Gespräch auf die weggespülte Brücke. Das Pärchen war an der Stelle, an der die Brücke stand, gefurtet, was wohl recht anstrengend war, da der Härjångsån recht viel Wasser führte. Linda hatte sich die Stelle auch schon vor Ort angesehen und Helags mitgeteilt, dass die Brücke weg war.
Das Pärchen verschwand dann nach einiger Zeit wieder nach draussen, um sich einen Zeltplatz zu suchen, und wir widmeten uns dem Abendessen – es war Mittsommer, und natürlich hatten wir Kartoffeln und Sill mitgenommen. Linda gesellte sich mit ihrem Abendessen zu uns, und während wir schnackten, sahen wir plötzlich aus dem Fenster raus zum Gruvsmällen rüber, wie ein seltsam wirbelnder „Nebel“ den Berghang „herunterwaberte“. Kurz darauf war der „Nebel“ bei uns an der Hütte, es schneite in dicken Flocken und wollte nicht mehr aufhören. Nach ca einer Dreiviertelstunde wurde es etwas weniger, und draussen war es recht weiss geworden. Dank 0 Grad Aussentemperatur blieb der Schnee liegen. Wir gingen alle drei mit Kameras raus, da Neuschnee an Mittsommer für jeden eine Premiere war.

Vålåstugorna im Schnee.
Nach einer weiteren guten Viertelstunde war der Spuk vorbei, und die Sonne kam langsam wieder hervor und zeigte eine schöne winterliche Mittsommerlandschaft.

Kurz nach dem Schnee. Die Sonne kommt wieder durch und der Gruvsmällen ist wieder zu erkennen.

Gruvsmällen (rechts) und Härjångsfjällen (links).

Vålåstugorna im Schnee. Blick nach Südosten.
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