AW: Der Tod trägt Schwarz
08.11.2019 10:28
So ich nochmal...
Nur um das nochmal klar zu stellen. Denn anscheinend gab und gibt es diesbezüglich deutliche Missverständnisse.
Ich fordere mitnichten dass irgendjemand Warnwesten tragen sollte. Sehe es allerdings als selbstverständlich an, dass man in Straßenverkehr gegenseitige Rücksichtnahme übt. Dazu gehört neben einer defensiven Fahrweise aller Teilnehmer auch, dass ich den Anderen die Chance gebe mich zu erkennen. Wie sollten sie sonst Rücksicht auf mich nehmen? Beim Auto ist das kein Problem, die sind groß genug, und haben zumeist eine ausreichende Beleuchtung. Bei Radfahrern ist das schon schwieriger. Von Vorne und Hinten ist die Fläche eines Radfahrers nicht besonders groß. Die dominierenden Flächen sind Kopf und Brust, bzw. Kopf und Rücken. Von den Seiten sind auch die Reifen noch (potentiell) gut erkennbare Flächen.
Je nach Sichtverhältnissen, muss ich als Radfahrer verschiedene Maßnahmen ergreifen, gesehen zu werden. Ebenso müssen Autofahrer situationsangepasst verschiedene Maßnahmen ergreifen. Z.B. das Licht einschalten, oder auch Nebelscheinwerfer/Nebelrückleuchten einsetzen, und natürlich die Fahrweise anpassen.
Tagsüber bei ausreichend Licht sollten keine zusätzlichen Maßnahmen für Radfahrer nötig sein. "Interessant" wird es bei schlechten Sichtverhältnissen, und bei einsetzender Dunkelheit. Und da setze ich einfach auf den gesunden Menschenverstand. Ich trage (immer) einen sehr auffälligen Helm, diese orangene Kugel ist eigentlich recht gut zu erkennen, und es ist keinerlei zusätzlicher Aufwand.
Zum Unfall kommt es IMHO nur dann wenn beide Unfallparteien diesen gesunden Menschenverstand vermissen lassen.
Sprich:
Ein rücksichtsloser Autofahrer kann bei schlechten Sichtverhältnissen einen auffällig gekleideten Radfahrer rechtzeitig erkennen. --> Unfall vermieden.
Ein rücksichtsvoller Autofahrer kann bei schlechten Sichtverhältnissen einen unauffällig gekleideten Radfahrer rechtzeitig erkennen. --> Unfall vermieden.
Ein rücksichtsloser Autofahrer kann bei schlechten Sichtverhältnissen einen unauffällig gekleideten Radfahrer nicht rechtzeitig erkennen. --> Unfall!
Ein rücksichtsvoller Autofahrer kann bei schlechten Sichtverhältnissen einen auffällig gekleideten Radfahrer rechtzeitig erkennen. --> Unfall vermieden.
Dass diese Aufstellung natürlich auch nicht 100% stimmt, ist mir schon auch klar, denn es gibt immer welche, (auf beiden Seiten) die eben diesen gesunden Menschenverstand vermissen lassen, da würde dann auch das sinnbildliche "Blinklicht auf dem Kopf", oder "Schrittgeschwindigkeit des Autos" nichts mehr helfen.
Als "Wettrüsten" sehe ich das übrigens nicht. 
So, jetzt habe ich nochmal viel mehr geschrieben als ich eigentlich zu diesem Thema noch sagen wollte. Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
Grüße
Thomas