sind langzeitreisende normal?

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  • hannesv
    Dauerbesucher
    • 19.09.2008
    • 742
    • Privat

    • Meine Reisen

    sind langzeitreisende normal?

    bore-out nach. längeren touren - was macht ihr dagegen?

    ich brauch extrem lange um nach längeren touren ( mehrere wochen) wieder ins gesellschaftliche normalleben zurückzufinden.

    das fängt beim tagesrythmus an und hört beim verhalten gegenüber anderen auf.
    speziell in der stadt, wenn du freundlich lachend auf andere zugehst. die glauben fast alle, dass du was von ihnen willst.

    irgendwie hab ich schiss vor meiner nächsten tour, die zwischen 2 und 9 monaten dauern kann. was ist danach?

    sind langzeit-reisende überhaupt beziehungsfähig oder nur egomanen?
    ******************
    ich finde es besser, dass das ziel am ende des weges ist, als dass der weg zum ziel führt.
    ******************

  • Fritsche
    Alter Hase
    • 14.03.2005
    • 2817
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: sind langzeitreisende normal?

    Meine letzte längere Tour war vor einer handvoll Jahren 4 Monate unbezahlter Urlaub. Um am Ball zu bleiben, habe ich mir vorgenommen, ungefähr einmal die Woche (so es denn ging) mit dem Büro zu telefonieren. Ich hatte keine Adaptionsschwierigkeiten bei meiner Rückkehr.

    Was die Beziehungsfähigkeit angeht - es gibt Partner, mit denen sowas geht. Es gibt Partner, die gehen mit. Lange Touren machen viele nach einer Trennung - alles ist möglich.

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    • walnut
      Fuchs
      • 01.04.2014
      • 1118
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: sind langzeitreisende normal?

      "speziell in der stadt, wenn du freundlich lachend auf andere zugehst. die glauben fast alle, dass du was von ihnen willst."

      Was an deinem "Problem" ist denn beziehungshinderlich?
      Da ich täglich durch die Großstadt darf, wo fast keiner nen anderen mal anlächelt, jeder krampfhaft aus dem Sbahnfenster starrt, ne halbe Stunde bis das Fahrziel endlich erreicht ist den Boden mustert, oder mittlerweile geschätzte 50% sich hinter ihrem Telefon in sozialen Netzwerken verstecken, ist dein Verhalten zwar definitiv von der Norm abweichend, aber wie ich finde deutlich normaler.

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      • Vegareve
        Freak

        Liebt das Forum
        • 19.08.2009
        • 14383
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: sind langzeitreisende normal?

        Ich denke es ist völlig normal und logisch, nach einer langen Reise längere Zeit zu brauchen, bis man das "alte Leben" wieder lebt. Manchmal will man sie ja auch gar nicht mehr . Entsprechend sollte man Pufferzeit einplanen, bevor es mit Beruf und anderen Dingen weiter geht. Ich brauche auch, nach einem normalen Urlaub von 5-6 Wochen, Zeit bis ich meinen gewohnten Arbeitsrhytmus wieder finde. Meistens einige Wochen.
        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 30555
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: sind langzeitreisende normal?

          Ich brauche schon nach drei Wochen Urlaub eine längere Eingewöhnungszeit von mindestens einer Woche. Daher schreibe ich die Reiseberichte. Vorher ist die Reise nicht abgeschlossen und ich kann mich nicht auf den Alltag konzentrieren.

          Edit: Wenn die Leute sich erschrecken, weil Du sie anlachst und freundlich auf sie zugehst, und Dich das irritiert, zieh einfach einen großen Rucksack auf oder pack Dein Fahrrad mit Fahrradtaschen voll. Dann finden die das ganz normal.
          Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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          • Gast180628
            GELÖSCHT
            Dauerbesucher
            • 08.10.2012
            • 510
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: sind langzeitreisende normal?

            abgesehen vom normalitätsbegriff völlig d'accord mit den vorrednerInnen.

            die auch nicht einzigartige besonderheit is aber: ich muss vor ner tour vor-arbeiten soweit das geht, mein äh...geschäft bleibt auf. heisst: die letzten ca. 10 tage vor ner tour arbeite ich so ca. 18 stunden am tag, packen passiert kurz bevors losgeht und bis es losgegangen ist, hab ich ein so enormes schlafdefizit, dass ich erst mal nen reinen schlaftag dort brauche, wenn wir irgendwo angekommen sind.

            zeit für ne eingewöhnungszeit nach der rückkehr is meistens nicht, sondern da wartet der sprichwörtliche berg eiliger, verantwortungsvoller arbeit. auch dieser berg geht nich von alleine weg und erfordert enorme balanceakte, für die es eigensinn bedarf. eigensinn ist glaub ich die verallgemeinerung von glücklich grinsend in der stadt rumlaufen, man transformiert das ja in den alltag und die präsente erinnerung führt dazu, dass man hier und da anders handelt. darum gehts ja auch, ne reise ist ja nicht in dem sinn irgendwann abgeschlossen.

            anschliessend schnell nen bericht zu schreiben ist tatsächlich hilfreich, aber nicht, um wieder wie vorher zu funktionieren. man konserviert sich damit ne momentane einstellung, die weiter im fluss is und wirkt. weshalb man weiter im netz abhängt, bisses mal wieder losgeht. netz hier is also sowas wie prokrastinieren und antizipieren persönlicher zukunft.

            nach längeren reisen kommt man ja nicht sofort in sone sehr fordernden arbeitssituationen zurück. ich hatte nach meiner sehr langen reise (mit anfang 30, knappe jahrzehnte her, also immer noch präsent) keine adaptionsschwierigkeiten. kann auch daran liegen, dass ich unterwegs, wo ich überall, wo ich aufkreuzte, herzlichst willkommen war, zuletzt und grundlos (demo angeguckt) im knast gelandet war, illegal ausreisen musste und den wert der wie auch immer schlechten freiheit draussen sehr schätzen gelernt und mir die bereitschaft zu kritik und solidarität erhalten hab, eigensinn.

            und wie es nach der rückehr so weitergehen sollte hier, war auch vorher klar, das ist glaub ich auch wichtig. bei mir wars halt mit ein paar wochen verspätung (die "illegale ausreise" war nich so einfach), aber das liess sich regeln und ich stand da sehr schön im mittelpunkt meines sozialen zusammenhangs, der mich dabei unterstützte.
            Zuletzt geändert von Gast180628; 20.05.2014, 09:11.

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            • heron
              Fuchs
              • 07.08.2006
              • 1745

              • Meine Reisen

              #7
              AW: sind langzeitreisende normal?

              Für unerwünschte Wirkungen oder Nebenwirkungen fragen Sie ....?
              Es wird nie wieder wie vorher!

              Edit rät: neue Tour planen und Berichte von anderen lesen .... macht es aber auch nicht besser
              Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
              Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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              • boulderite
                Fuchs
                • 12.05.2012
                • 1260
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: sind langzeitreisende normal?

                Zitat von hannesv Beitrag anzeigen
                bore-out nach. längeren touren - was macht ihr dagegen?
                Die nächste Tour planen. Und mich über die Sachen freuen, die nur zu Hause gehen.
                sind langzeit-reisende überhaupt beziehungsfähig oder nur egomanen?
                Wir machen unsere Langzeittouren gemeinsam. Zuletzt 6 Monate Weltreise, die uns wahnsinnig gut getan haben. In zwei Wochen geht es wieder 2 Monate auf Tour. Wir planen, das in den nächsten Jahren so beizubehalten (2-3 Monate am Stück unterwegs), weil es uns sehr gut tut, längere Zeit am Stück zusammen zu sein und neue tolle Erlebnisse zu machen. Wie das als Familienvater/-mutter ist, weiß ich (noch) nicht; als Single hatte ich auf längeren Touren (6 Wochen bis 2 Monate) nie das Gefühl, irgendwie als Egomanin wahrgenommen zu werden.

                Langzeitreisen scheint ja auch jeder anders zu definieren. 3 Wochen sind für mich eine normale Urlaubsreise, 3 Monate eine Langzeitreise und mit 3 Jahren verbinde ich eher einen kompletten Ausstieg beziehungsweise Reisen als Lebensstil. Wäre nichts für mich, ich fühle mich mit 2-6 Monaten sehr wohl. Lang genug, um komplett einzutauchen, nicht zu lang, um wieder leicht in den Alltag hinein zu finden.

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                • Pabsto
                  Gerne im Forum
                  • 20.03.2014
                  • 58
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: sind langzeitreisende normal?

                  Kenne das nur zu gut... Wenn ich mal eine Zeit lang weg bin, da reichen bei mir schon 3 Wochen, dann geht's mir nachdem heim kommen immer ziemlich schlecht.
                  Einem fallen wieder Dinge auf die man vorher so gar nicht bemerkt.
                  Die Einstellung der Mensch im Gegensatz zu denen im Urlaubsland zum Beispiel..

                  Um mich wieder einzugewöhnen, brauche ich persönlich einfach Zeit und Starke Nerven.. So geh ich meist erst eine Woche später wieder in die Arbeit - Meine Kollegen hätten ansonsten wahrscheinlich alle eine recht ungemütliche Woche vor sich

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                  • heron
                    Fuchs
                    • 07.08.2006
                    • 1745

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: sind langzeitreisende normal?

                    Und wenn man lang genug unterwegs ist ändert sich auch so einiges in der Physiologie
                    Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                    Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                    • hannesv
                      Dauerbesucher
                      • 19.09.2008
                      • 742
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: sind langzeitreisende normal?

                      und hast die praxis in kr wieder aufgemacht?
                      ******************
                      ich finde es besser, dass das ziel am ende des weges ist, als dass der weg zum ziel führt.
                      ******************

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                      • heron
                        Fuchs
                        • 07.08.2006
                        • 1745

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: sind langzeitreisende normal?

                        Zitat von hannesv Beitrag anzeigen
                        und hast die praxis in kr wieder aufgemacht?
                        Nein - eine neue, viel schönere u.a. kleiner ;)

                        Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk 2
                        Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                        Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                        • marathoni
                          Anfänger im Forum
                          • 16.05.2013
                          • 25
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: sind langzeitreisende normal?

                          Das Gefühl kenne ich nur zu gut, ich war 2,5 Jahre auf Reisen, habe allerdings von unterwegs gearbeitet, was das ganze dann nicht ganz so unterschiedlich zum Office Alltag gemacht hat. Mir hat es geholfen langsam wieder einzusteigen und nur drei Tage im Office zu arbeiten und zwei Tage entweder in einem Cafe, einem Co-Working Place oder zuhause zu arbeiten. Natürlich geht das nicht in jedem Job und ich bin froh, dass ich es so machen kann. Ich denke es ist wichtig, sich auch dann immer wieder eine kurze Auszeit vom Berufsleben zu nehmen und hin und wieder wegzufahren, gerade in der Anfangszeit, da der Körper und der Geist nicht auf den schnellen Arbeitseinstieg und den hohen Stress vorbereitet sind. Ein befreundeter Psychologe hat mir gesagt, dass es bei Menschen die häufig eine lange Auszeit vom Beruf hatten, schneller zum Burnout kommen kann.

                          Kommentar


                          • heron
                            Fuchs
                            • 07.08.2006
                            • 1745

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: sind langzeitreisende normal?

                            Zitat von marathoni Beitrag anzeigen
                            Ein befreundeter Psychologe hat mir gesagt, dass es bei Menschen die häufig eine lange Auszeit vom Beruf hatten, schneller zum Burnout kommen kann.
                            Die kennen nämlich den Unterschied!
                            Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                            Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

                            Kommentar


                            • Mus
                              Freak

                              Vorstand
                              Liebt das Forum
                              • 13.08.2011
                              • 13116
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: sind langzeitreisende normal?

                              Zitat von marathoni Beitrag anzeigen
                              Ein befreundeter Psychologe hat mir gesagt, dass es bei Menschen die häufig eine lange Auszeit vom Beruf hatten, schneller zum Burnout kommen kann.
                              Ist da wirklich das ersten die Ursache für's zweite. Oder haben nicht vielmehr beide die gleiche Ursachen, nämlich das für den Betroffenen das normale Arbeitsleben offensichtlich nicht so ganz sein Ding ist.

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                              • atlinblau
                                Alter Hase
                                • 10.06.2007
                                • 4053
                                • Privat

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                                #16
                                AW: sind langzeitreisende normal?

                                Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                                Ist da wirklich das ersten die Ursache für's zweite. Oder haben nicht vielmehr beide die gleiche Ursachen, nämlich das für den Betroffenen das normale Arbeitsleben offensichtlich nicht so ganz sein Ding ist.
                                ...viele erleben ein unnormales Arbeitsleben auch ohne vorher Langzeitreisende gewesen zu sein...(klick...Innere Kündigung)

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                                • AlfBerlin
                                  Lebt im Forum
                                  • 16.09.2013
                                  • 5073
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: sind langzeitreisende normal?

                                  Erstaunlich finde ich, wenn Menschen Langzeitreisen alleine machen, weil Menschen ja soziale Tiere sind und immer in einigermaßen beständigen Familienverbänden gelebt haben. Vermutlich können kurze Kontakte mit immer wieder neuen Menschen unter den heutigen ziemlich sicheren, vereinheitlichten und geregelten Verhältnissen einen Teil der früheren sozialen Bedürfnisse des Anschlusses an eine Gruppe ersetzen.

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                                  • dihaehnchen
                                    Gesperrt
                                    Anfänger im Forum
                                    • 28.06.2014
                                    • 42
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: sind langzeitreisende normal?

                                    Ich denke, es ist durchaus normal, wenn man so lang allein unterwegs war, dass man erst eine gewisse Zeit braucht.
                                    Wenn ich 4 Wochen auf dem Land Urlaub mache, dann ist es einige Tage danach in der Großstadt auch ziemlich neu für mich und ich muss mich erstmal wieder einleben.

                                    Kommentar


                                    • rumpelstil
                                      Alter Hase
                                      • 12.05.2013
                                      • 2700
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: sind langzeitreisende normal?

                                      Zitat von hannesv Beitrag anzeigen
                                      ich brauch extrem lange um nach längeren touren ( mehrere wochen) wieder ins gesellschaftliche normalleben zurückzufinden.bore-out nach. längeren touren - was macht ihr dagegen?
                                      Das eigene "gesellschaftliche Normalleben" ändern?

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                                        • 14.03.2005
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                                        #20
                                        AW: sind langzeitreisende normal?

                                        Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                        Erstaunlich finde ich, wenn Menschen Langzeitreisen alleine machen, weil Menschen ja soziale Tiere sind und immer in einigermaßen beständigen Familienverbänden gelebt haben. Vermutlich können kurze Kontakte mit immer wieder neuen Menschen unter den heutigen ziemlich sicheren, vereinheitlichten und geregelten Verhältnissen einen Teil der früheren sozialen Bedürfnisse des Anschlusses an eine Gruppe ersetzen.
                                        Wenn wir schon biologisieren, dann sehe ich das eher woanders verortet: Männer (wie bei Tieren auch), sind seltener Teil der Gruppe. Nur wenige Männchen einer Gruppe, wenn gar nur eines, darf sich paaren, die anderen sind entweder "ferner liefen" oder gehen. Die meisten Einzelgänger sind Männchen. So auch bei Menschen.

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