[SE] [NO] Über 1000 Kilometer durch Lappland

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  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
    • 2408
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

    33.Tag: (Nordkalottleden)
    Am Morgen waren es 7 Grad und das Wetter mal wieder dermaßen Scheiße so daß wir erst gegen 12:30 starteten, bei dunkelgrauer Bewölkung, sehr kalten starken Wind und mit fast permanenten leichten Regen.
    Wir folgten weiter den Nordkalottleden. Am Anfang lag eine kleine Bootsquerung über eine enge Seestelle vor uns, Ruderboote lagen an beiden Ufern. Vincent paddelte, ich hatte bei dem Wetter keinen Nerv darauf.

    Ursprünglich wollten wir weglos Richtung Südwesten, direkt am Ostrand des Gihccejiekna-Gletschers vorbei. Das konnten wir bei dem Wetter aber absolut vergessen und so folgten wir den ganzen Tag den Nordkalottleden.









    Kurz vor dem Kåbtåjaure quert der Nordkalottleden wieder rüber nach Schweden, wo er auch erstmal bleibt. Es geht dann weiter durch eine grüne weitläufige Tundralandschaft an noch paar weiteren Seen vorbei. Der Pfad war zwar nur vage erkennbar, das Gelände aber einfach und das Vorwärtskommen sehr gut. In einigen Regenpausen bildeten sich nach kurze Sonnendurchbüche herrliche Regenbögen.











    Ab dem Skuogejávrre wurde es wieder grau und düster mit einsetzendem Dauerniesel. Der See ist über 4 Kilometer lang, man sah bei dieser nassen diesigen Sicht aber kaum das andere Ufer.

    Nach zwei Kilometern Uferwandern fanden wir eine gute grasige Campstelle, direkt am Seestrand. Eigentlich hätten wir ja noch weiterwandern können, bei der Nässe hatte ich aber keinen Nerv mehr und ich war froh daß wir trotz des schlechten Wetters noch 18 Kilometer geschafft hatten.



    34.Tag:
    Es war mal wieder fast den ganzen Tag nur Dauerregen und Niesel, aber wie sollte es auch anders sein.
    Das Wetter geht mir langsam immer mehr aufn Senkel und mein Gefluche wird jeden Tag schlimmer.
    Seit dem Kebnekaise war ja fast nur noch schlechtes Wetter. Ob es diesen Sommer auch nochmal besser wird???

    In einer Regenpause um 17:20 wandern wir los. Wenigstens kommen wir heute überhaupt noch von hier weg.
    Durch grüne Tundra geht’s weiter am Seeufer entlang und am Ausfluß auf einer Hängebrücke rüber zur anderen Flussseite.









    Es fing erneut an zu nieseln. Hinter der Hängebrücke verließen wir den Nordkalottleden endgültig und wanderten weglos durch offenes grünes Hügelland Richtung Südwesten. Einige Kilometer weiter querten wir die markierte Route des Gränsleden, wo wir nach nur 7 Kilometern im kalten Regen unser Camp aufschlugen. Viel haben wir heute nicht geschafft und die weite Fernsicht von unserer Campstelle über den Sårgåjávrre konnten wir auch nicht so richtig genießen weil wir uns sofort ins Zelt zurückzogen. Heute haben wir nur einen Menschen gesehen, in der Nähe unseres letzten Camps und gestern auch nur zwei Wanderer.



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    • efbomber
      Erfahren
      • 23.08.2010
      • 228
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      • Meine Reisen

      AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
      Dann wünsch ich dir viel Spaß da!
      Wohin geht´s denn?
      Momentan soll das Wetter da ja absolut hammermäßig sein. Ich hoffe für dich das hält sich noch solange
      OT:
      Nur ganz grob, damit ich nicht zuviel vorweg nehme. Startpunkt Kvikkjokk - Vallevággi - Pårek - Staloluokta - Pieskehaure - Endpunkt Sulitjelma mit vielen vielen Alternativen und Optionen, die vor Ort entschieden werden.

      Kenne dort bis auf Kvikkjokk eigentlich fast nichts von, da ich bislang nur östlich von den Gebieten unterwegs war. Ich freue mich schon tierisch!
      Das Wetter wird genommen, wie es kommt. Bin dann auch das erste Mal in Norwegen, juchuuuuu!

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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2408
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

        35.Tag:
        6 Grad, Unwetter, Dauerregen, Sturm und Kälte!!
        Während des Wartens klarte es sich am Vormittag ein wenig auf, die Sonne kam durch eine größere Wolkenlücke und im Zelt wurde es angenehm warm. Wenn man dann aber nach draußen ging peitschte einem immer noch der eisige Nordwestwind mit leichten Regen ins Gesicht, obwohl direkt über uns eine blaue Wolkenlücke war und die Regenwolken noch kilometer weit entfernt. Das üble Suppenwetter kam aus Norwegen, das war unsere geplante Wanderrichtung, während es weiter nach Schweden rein nicht ganz so schlimm aussah!

        Nach dem Mittag drängte Vincent zum Aufbruch und gegen 14 Uhr wanderten wir bei Wind und leichtem Dauerregen los, weglos Richtung Südwesten runter zum Sårgåjávrre. Dieser über 7 km lange See ist voll mit Inseln, bei schönem Wetter muss es hier herrlich sein.



        Die Wolkenlücken schlossen sich und es wurde wieder grau, kalt und düster, mit permanent leichten Dauerregen. Wenn´s nach mir ginge hätte ich schon längst mein Zelt wieder aufgeschlagen. Es war hier aber kein gutes Zeltplätzchen zu finden, der Boden war entweder zu uneben oder zu naß und wasserdurchtränkt.

        Vom nordwestlichen Seeende wanderten wir durch grünes Hügelland den Fluss aufwärts.



        500 m weiter kreuzten wir den Nordkalottleden, der hier den Fluss quert. Wir müssen auch rüber zur anderen Flussseite, um dann nach Norwegen reinzuwandern, während der Nordkalottleden auf der schwedischen Seite bleibt.

        Diese Querung war nicht ohne, bei trockenem Wetter wäre sie vermutlich aber nicht schwierig. Ich war zu dem Zeitpunkt schon kurz vor der Hypothermie, komplett durchnässt und durchkühlt. In meinen klammen Handschuhen hatte ich Schwierigkeiten meinen Stock gegen die starke Strömung zu halten, daher kehrte ich wieder um, während Vincent schon am anderen Ufer war.

        Ich schrie zu ihm rüber: „ich fühl mich heute nicht mehr in der Lage den Fluss zu queren,“ und lief schlotternd hin und her um wieder warmzuwerden. Eigentlich hätte ich sofort mein Zelt aufschlagen müssen, aber zum campen war mir der Boden hier zu wasserdurchtränkt.
        Ich konnte schon nicht mehr richtig klar denken und schrie nochmal zu Vincent rüber: „Auf der Karte ist 10 Kilometer weiter flußaufwärts eine Brücke eingezeichnet. Ich geh jetzt dahin“. Auf meiner Flussseite wanderte ich zügig flussaufwärts, während Vincent mir auf der anderen Flussseite folgte, zum Glück hatte der Regen inzwischen aufgehört. Nach zwei Kilometern ging es mir wieder besser und ich querte rüber zur anderen Seite. Inzwischen waren wir schon in Norwegen und wanderten noch einen Kilometer vom Fluss weg sanft bergauf durch eine grüne Tundralandschaft, bis wir nach insgesamt 9 km das Camp aufschlugen.



        36.Tag:
        Es war zunächst noch grau bewölkt und nieselig, 5 Grad. Um 11:45 wanderten wir los, während das Wetter sich immer weiter besserte. Die letzten paar Wochen habe ich trotz des schlechten Wetters zwar auch genossen, aber nun beginnt endlich mal eine sehr gute Zeit. Für die nächsten 7 Tage, bis zum Rago Nationalpark, herrschte ein stabiles Hochdruckgebiet mit Traumwetter!!

        Für die nächsten 5 Tage führte unsere Route weglos auf der norwegischen Seite durch eine grandiose Grantilandschaft mit haufenweise Seen und zahlreiche Fjordblicke. Diese unerschlossene Gegend ist hochgradig Nationalparkwürdig, aber anscheinend leider noch nicht geschützt. Es gibt hier drei Fjorde, an denen noch keine Straßen entlangführen, der Mannfjorden, Grunnfjorden und Hellemofjorden, die ich alle mit in meine Route eingebaut habe.
        Diese fünf Tage waren landschaftlich überaus faszinierend und lohnend. Man kann also nur hoffen daß die Gegend irgendwann mal unter Schutz gestellt wird, bevor irgendwelche Stromkonzerne auf die Idee kommen die Landschaft für immer zu verschandeln.

        Wir wanderten sanft bergauf Richtung Westen über einen flachen niedrigen Sattel (770 m). Die Landschaft änderte sich von der grünen Fjälllandschaft Schwedens zu einer grauen kargen Granitlandschaft mit rundgeschliffene Felsberge. Auf der anderen Seite des Sattels liegt der 6 km lange Coadnejávri, mit zerklüftetem Ufer und voll mit Inseln und Halbinseln, eine sehr faszinierende abgelegene Landschaft.





        Wir folgten das Ufer Richtung Nordwesten und nach 4 Kilometern stiegen wir rechts für 70 m hoch zu einen Sattel (800 m), von dem sich ein senationelles Panorama bot: Auf der anderen Seite fällt es 800 m vertikal ab in ein grünes Birkenwaldtal mit dem zwei Kilometer langen Storvatnet, alles von graue Granitwände eingeschlossen. Einen Kilometer hinter dem Seeausfluss beginnt der Mannfjorden, den wir weit abwärts blicken konnten, bis zu den Lofoten am Horizont. Dies ist der erste von den drei straßenlosen Fjorden.







        In einer einzigartigen Panoramawanderung folgten wir nun den Bergkamm Richtung Westen über paar rundgeschliffene Granitberge. Auf der einen Seite blickte man ständig über das Seenbedeckte norwegische Hochfjell und auf der anderen Seite in die tiefen Fjordtäler der Westküste. Immer wieder stoppten wir zum fotografieren.
        Vom Berg 942 sahen wir schon den zweiten Fjord, den Grunnfjorden.

























        Es geht dann weiter über den nächsten Granithügel, den Bjertnačohkka (1052 m), wieder mit grandiose Fernblicke in allen Richtungen.
        Von dort dann runter auf 900 m und wieder hoch zum nächsten Hügel (1016 m).







        Von Pt.1016 stiegen wir für 300 m steil runter zum Rundajávri-See, ein herrliches Panorama mit der Abendsonne. Am Seeausfluss schlugen wir nach 16,5 Kilometern unser Camp auf. 100 m weiter fällt es in einer 270 m hohen Granitstufe vertikal ab in ein flaches Basin mit weiteren Seen. Ein Abstieg dort runter ist von hier aus nicht möglich.
        Heute war ein absoluter Hammertag!!!


        Abstieg zum Rundajávri







        Zuletzt geändert von berniehh; 26.07.2014, 19:25.
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        • steirer
          Erfahren
          • 14.02.2009
          • 206
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          • Meine Reisen

          AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

          Fantastisch und dafür sage ich auch mal ganz herzlichen Dank!

          Berni, du hattest oft sehr lang anhaltendes Schlechtwetter. Wie hast du die Wäsche getrocknet? In der Früh wieder in den nassklammen Klamotten weitergewandert, oder ist das Zeug im Zelt trocken geworden? Wenn ja, was hattest du da für eine Unterwäsche, Merino trocknet ja kaum über Nacht.

          Noch eine Frage: Du warst sehr oft weglos unterwegs und anhand der Bilder kann man immer wieder steile Felsen sehen. Gab es da nie Verhauer, oder hattest du die Route so gut geplant, dass du wusstest wo du gehen, oder notfalls auch mal abklettern konntest? Wobei ich mir klettern mit dem schweren Rucksack schon nur schwer vorstellen kann.

          LG
          Steirer
          http://www.youtube.com/user/sigi51

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          • berniehh
            Fuchs
            • 31.01.2011
            • 2408
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

            Zitat von steirer Beitrag anzeigen
            Berni, du hattest oft sehr lang anhaltendes Schlechtwetter. Wie hast du die Wäsche getrocknet? In der Früh wieder in den nassklammen Klamotten weitergewandert, oder ist das Zeug im Zelt trocken geworden? Wenn ja, was hattest du da für eine Unterwäsche, Merino trocknet ja kaum über Nacht.
            Wenn die Klamotten abends naß waren habe ich sie am nächsten Tag naß wieder angezogen und sie sind während des Wanderns am Körper getrocknet. Die Klamotten über Nacht im Zelt trocknen kannst du vergessen
            Ich hatte aber einen zweiten Satz Klamotten mit, die ich nur abends im Camp trug und die immer trocken waren.
            Als Unterwäsche hatte ich Baumwolle.

            Zitat von steirer Beitrag anzeigen
            Noch eine Frage: Du warst sehr oft weglos unterwegs und anhand der Bilder kann man immer wieder steile Felsen sehen. Gab es da nie Verhauer, oder hattest du die Route so gut geplant, dass du wusstest wo du gehen, oder notfalls auch mal abklettern konntest? Wobei ich mir klettern mit dem schweren Rucksack schon nur schwer vorstellen kann.
            Auf meiner Lapplandtour kann ich mich an keine Verhauer erinnern. Das weglose Gelände ist dort ziemlich einfach verglichen mit dem weglosen Gelände anderswo, z.B. in Neuseeland, Patagonien usw...
            Natürlich gabs auf der Lapplandtour auch einige schwierigere kniffligere Stellen, die hab ich dann entweder vorher genauer geplant oder vor Ort genau überlegt wie ich da am besten durchkomme.

            Meine letzten großen Verhauer auf Trekkingtouren hatte ich 2010 in Südamerika
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            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2408
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              AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

              37.Tag:
              Viertel vor acht sind wir losgewandert. Der direkte Abstieg vom Seeausfluss war viel zu steil, wir stiegen also Richtung Süden über den glattgeschliffenen Granitrücken und auf der anderen Seite runter in einen Taleinschnitt, dahinter wieder hoch auf dem nächsten Rücken. Super Blick nach Nordwesten in den Grunnfjorden.

              Vom zweiten Bergrücken konnten wir steil runter zum Gåddetjåjávre steigen, ein kleiner See auf 515 m Höhe.













              Wir wanderten links am See vorbei, dann für 100 m hoch auf einen flachen Tundrarücken. Hier schlugen wir nach nur 4 Kilometern bei einen kleinen See unser Camp auf. Wir wollten aber nicht schon für heute Feierabend machen, sondern ohne Gepäck eine kleine Runde drehen über die große Landzunge zwischen dem Grunnfjorden und Hellemofjorden.

              Unser Gepäck verstauten wir im Zelt und kurz nach 10 Uhr starteten wir für unsere 27 Kilometer lange weglose Panoramarunde, auf der wir grandiose Aussichten in zwei Fjorde genießen konnten.

              Als erstes ging es Richtung Westen sanft bergauf über Tundra und Granit auf einen Sattel, dann ein kurzes Stück nach rechts hoch auf einen flachen Granithügel, dem Stuortjåhkkå (810 m), nach zweieinhalb bis drei Kilometer vom Zelt. Von hier hatten wir den ersten herrlichen Panoramablick in den Grunnfjorden. Man sah den Fjord bestimmt über 15 Kilometer abwärts und ganz hinten am Horizont liegt die zerklüftete Inselwelt der Lofoten.











              Zurück zum Sattel ging es für 200 hm runter und dann weiter Richtung Westen über grüne Terassen und Hänge, bis es für 250 hm einen Bergrücken hochgeht auf ein Granitplateau, dem Sáltvuoptjåhkkå. Hier liegt der anderthalb Kilometer lange Belgajávvre-See.











              Etwa einen Kilometer vom Seeende erreichten wir das Nordende des Plateaus, an einer Abbruchkante, die 850 m tief in den Grunnfjorden abfällt. Hier machten wir nach 4h20 vom Zelt erstmal eine gemütliche Mittagspause und genossen diese unbeschreibliche Aussicht in den Fjord.









              Nach der Mittagspause wanderten wir Richtung Süden durch grüne Fjällhügel an paar Seen vorbei und nach etwa 8 Kilometern kamen wir zur Abbruchkante in den Hellemofjorden, direkt beim Ausfluss des Juoksajávrre.

              Wir wanderten nun Richtung Südosten im auf und ab über Hügelrücken entlang der Abbruchkante, permanent mit super Fjordblicke, bis wir zwei bis drei Kilometer weiter den nächsten Seeausfluss erreichten, den Gaskanjunjávri.








              Gaskanjunjávri (728 m)

              Hier verließen wir den Fjord und wanderten nach links über das hügelige Hochplateau zurück zum Camp, wo wir um 20:30 ankamen.
              Heute war ein sehr lohnender und schöner Tag, 31 Kilometer sind wir gewandert.









              Zuletzt geändert von berniehh; 28.07.2014, 20:51.
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              • Gast-Avatar

                AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                1.
                Auch von mir vielen Dank für den wieder ganz tollen Bericht.

                2.
                Die Fjordlandschaft gefällt mir ganz besonders gut. Wäre das Ganze bei Regen zu glitschig/gefährlich (d.h. müsste man für schlechtes Wetter eine Alternativroute planen)?

                3.
                Undichte Regenjacke, Baumwoll T-Shirts und Beinahehypothermie. Aber 2 HB Jannu's ... das nenne ich markentreu ;)

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                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2408
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                  Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                  2.
                  Die Fjordlandschaft gefällt mir ganz besonders gut. Wäre das Ganze bei Regen zu glitschig/gefährlich (d.h. müsste man für schlechtes Wetter eine Alternativroute planen)?
                  Glattgeschliffene Granithänge werden ab einem bestimmten Steilheitsgrad bei Nässe extrem rutschig und gefährlich.
                  Das heisst unsere Route vom Tag 36 würde ich bei schlechtem Wetter wohl nicht machen. Ebenso den Abstieg vom Camp 36 zum See 515. Da müssten dann Alternativrouten her. Aber mal abgesehen von einige steilere Granithangstellen, hätte man auf dieser Bergkammroute bei schlechtem Wetter wohl auch Null Aussicht. Allein das wäre schon ein Grund die Route nicht zu gehen

                  Unsere Panoramarunde am Tag 37 wäre Geländetechnisch bei Nässe kein Problem (außer vielleicht der Abstieg vom Sattel beim Stuortjåhkkå), aber ob sich die Runde bei schlechtem Wetter landschaftlich lohnt, ist ne andere Frage
                  www.trekking.magix.net

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                  • GandalftheGrey
                    Dauerbesucher
                    • 19.05.2011
                    • 614
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                    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                    Kurz vor dem Kåbtåjaure quert der Nordkalottleden wieder rüber nach Schweden, wo er auch erstmal bleibt. Es geht dann weiter durch eine grüne weitläufige Tundralandschaft an noch paar weiteren Seen vorbei. Der Pfad war zwar nur vage erkennbar, das Gelände aber einfach und das Vorwärtskommen sehr gut.
                    Sehr interessant, zu lesen, wie die Stelle letztes Jahr in Schuss war. Ich war vor einer Woche dort und die Markierung war dieses Jahr irgendwie noch schlechter zu erkennen. Ab der Grenzquerung von Norwegen nach Schweden war der Weg erst einmal verschwunden und dank zahlreicher Rentierwechsel für zwei Kilometer nicht mehr wiederzufinden.
                    Schade, dass ihr dort so mieses Wetter hattet, die Gegend ist nämlich an sich wirklich schön.
                    jgr-photo.com

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1200
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                      AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                      Super, jetzt habe ich nach meiner 2 wöchigen Abwesenheit es doch endlich geschafft den Bericht wieder aufzuholen. Echt beeindruckend wo ihr dann noch langgelaufen seit. Wirklich eine sehr schöne steinige Felslandschaft. Da freut mich schon das zusehen. Bin dann mal gespannt wie es weiter geht.

                      OT: Du hattest mich vor meiner Tour ja noch darum gebeten mal zu berichten was denn so aus den Wäldern im Absiko Nationalpark geworden ist. Da kann ich die erfreuliche Mitteilung machen, dass die Wälder größtenteils doch recht grün und gesund ausschauten. Zwar gab es einige größere Abschnitte die immer noch kahl waren, aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Wald sich da wieder halbwegs gut erhohlt hat.

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2408
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                        AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                        Zitat von GandalftheGrey Beitrag anzeigen
                        Sehr interessant, zu lesen, wie die Stelle letztes Jahr in Schuss war. Ich war vor einer Woche dort und die Markierung war dieses Jahr irgendwie noch schlechter zu erkennen. Ab der Grenzquerung von Norwegen nach Schweden war der Weg erst einmal verschwunden und dank zahlreicher Rentierwechsel für zwei Kilometer nicht mehr wiederzufinden.
                        Vermutlich hat sich da nichts geändert. Auch ich erinnere mich ab der Grenzquerung nach Schweden an einen Abschnitt wo keine Markierungen zu finden waren und auch kein Pfad mehr erkennbar war. Aber dieses Jahr hattest du wahrscheinlich viel besseres Wetter......

                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                        Super, jetzt habe ich nach meiner 2 wöchigen Abwesenheit es doch endlich geschafft den Bericht wieder aufzuholen.
                        Sind die zwei Wochen schon um??? Das ging aber schnell!! Ich hoffe du hattest eine super Tour

                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                        OT: Du hattest mich vor meiner Tour ja noch darum gebeten mal zu berichten was denn so aus den Wäldern im Absiko Nationalpark geworden ist. Da kann ich die erfreuliche Mitteilung machen, dass die Wälder größtenteils doch recht grün und gesund ausschauten. Zwar gab es einige größere Abschnitte die immer noch kahl waren, aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Wald sich da wieder halbwegs gut erhohlt hat.
                        Das freut mich
                        Gab es dieses Jahr denn wieder eine Raupenplage oder stammen die größeren kahlen Abschnitte noch vom letzten Jahr? Falls sie noch vom letzten Jahr stammen und jetzt immer noch kahl sind, ist wohl nicht mehr davon auszugehen daß sie sich nochmal erholen
                        Bin mal gespannt auf deine Fotos!
                        www.trekking.magix.net

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                        • Trumpfass
                          Gerne im Forum
                          • 21.04.2014
                          • 79
                          • Privat

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                          AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                          Danke berniehh!! Dein Bericht ist so unfassbar faszinierend, beeindruckend und motivierend für mich, das ist kaum in Worte zu fassen. Top, echt!

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1200
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                            AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                            Gab es dieses Jahr denn wieder eine Raupenplage oder stammen die größeren kahlen Abschnitte noch vom letzten Jahr? Falls sie noch vom letzten Jahr stammen und jetzt immer noch kahl sind, ist wohl nicht mehr davon auszugehen daß sie sich nochmal erholen
                            Bin mal gespannt auf deine Fotos!
                            Das weiß ich leider nicht, hab da keinen Einheimischen oder Hüttenwart gefragt. Hoffe natürlich, dass sich diese Waldabschnitte auch noch erholen. Und ja, Reisebericht gibts natürlich auch (irgendwann) wieder von mir. Wird aber auch dauern, weil ich erstmal die riesige Menge meiner (Schönwetter)Fotos sortieren muss.

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                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
                              • 2408
                              • Privat

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                              AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                              38.Tag:
                              Unser heutiges Ziel war Hellemobotn zu umwandern, also um das Südostende des Hellemofjorden.
                              Nach dem langen Tag von gestern genossen wir morgens im Camp noch etwas die Sonne und wanderten gegen 10:30 los. Das Wetter war wieder traumhaft.

                              Wir wanderten weglos Richtung Osten an paar Tümpeln und kleine Seen vorbei.



                              Die Gegend wurde recht spektakulär, es ging dann in ein von Granitbergen eingeschlossenes Tal rein, das wir aufwärts folgten, am Taleingang lag noch ein See (580 m).

                              Halben Kilometer weiter taucht vor uns auf 600 m Höhe der nächste See auf. Es geht das rechte Ufer entlang, dann etwas ansteigend und nach rechts rum durch ein weites Granitdurchbruchstal zum nächsten See. Weil auf beiden Seeseiten niedrige vertikale Granithänge bis zum Ufer abfallen, mussten wir hier eine steile Talstufe hochklettern, dabei erstmal kurz ohne Gepäck auskundschaften. Dies war eine kleine Schlüsselstelle, aber als die gemeistert war, wurde es wieder flach und das Wandern leicht. Wir kamen in eine große Tundra- und Granitsenke mit dem Sålesvakkejávri. Es ist eine herrliche Gegend, am Ufer machten wir in der warmen Sonne erstmal Mittagspause, nach 3h20 vom Camp.


                              es geht in ein von Granithängen eingeschlossenes Tal rein




                              See Nr. 1




                              zum See Nr. 1







                              Nach der Mittagspause ging´s an noch paar weiteren Seen vorbei und dann stießen wir auf einen markierten Pfad, nach 14,5 Kilometern vom Camp. Dies ist ein Seitenzweig des Nordkalottledens, der von Schweden aus rüber nach Hellemobotn in Norwegen führt, wo er am Fjordufer endet. Hier trafen wir auch gleich drei Wanderer, die ersten und einzigsten Menschen heute. Es war eine Frau aus Hellemobotn, die zusammen mit zwei Freunden eine Tageswanderung machte. Wir unterhielten uns kurz und sie fragten wie weit wir heute noch kommen wollen. Ich antwortete, „keine Ahnung, mal schauen wie weit wir kommen“. Die Frau erzählte uns daß wir zwei Kilometer weiter eine Hütte erreichen werden, in der man umsonst übernachten kann.










                              nach 14,5 km stießen wir auf einen markierten Pfad

                              Wir folgten den Pfad Richtung Hellemobotn und nach zwei Kilometern erreichten wir die Abzweigung zur Hütte. Eigentlich wollten wir ja noch keinen Feierabend machen, es war noch zu früh. Ich meinte zu Vincent, „ich schau mir die Hütte nur mal kurz an“, sie lag versteckt paarhundert Meter abseits des Pfades. Nach 10 Minuten kam ich zurück und schwärmte ihm vor, „es ist ein absolutes Hammer-Teil, komm lass uns hierbleiben!!“.

                              Es wurde unsere erste Hüttenübernachtung, mal eine angenehme Abwechlung zum wochenlangen zelten und wir machten uns einen entspannten Restnachmittag. Mit 17 Kilometern haben wir heute zwar nicht übermäßig viel geschafft, aber dafür können wir morgen die spektakulären Canyon- und Fjordblicke in der besseren Vormittagssonne erleben und nicht im Spätnachmittagsgegenlicht, wie es jetzt wäre.
                              Wenn uns die Frau nicht auf die Hütte hingewiesen hätte, wären wir daran vorbeigelaufen.








                              abends in der Hütte
                              www.trekking.magix.net

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                              • Wildniswanderer
                                Erfahren
                                • 08.11.2008
                                • 402
                                • Privat

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                                AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                Die Hütte ist ja echt der Knaller! Schön, dass ihr jetzt endlich gutes Wetter in dieser traumhaften Landschaft habt!
                                http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                • OttoStover
                                  Fuchs
                                  • 18.10.2008
                                  • 1076
                                  • Privat

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                                  The hut is what we call a gamme. It is made of some wood with walls of earth or peat. Even in very cold weater this insulates well. It is a traditional building in sami areas.

                                  I have looked at the maps, both norwegian and swedish, but I cannot find it marked anywhere. Can you Bernie give me a hint to the location?

                                  And may I add that Im too impressed by the magnificent photos. Nothing but fantastic.
                                  Otto
                                  Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                  Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2408
                                    • Privat

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                                    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                                    The hut is what we call a gamme. It is made of some wood with walls of earth or peat. Even in very cold weater this insulates well. It is a traditional building in sami areas.

                                    I have looked at the maps, both norwegian and swedish, but I cannot find it marked anywhere. Can you Bernie give me a hint to the location?
                                    Die Hütte ist tatsächlich auf den Karten nicht mit eingezeichnet.

                                    Wenn man den markierten Pfad vom Nordkalottleden Richtung Hellemobotn folgt bis etwa einen Kilometer südwestlich vom Gussajávri, kurz bevor der Pfad den Rand des Hellemo Canyons erreicht, zweigt nach links ein kleiner Pfad ab (mit Schild), an dessen Ende paarhundert Meter weiter erreicht man die Hütte.
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                                    • blauloke

                                      Lebt im Forum
                                      • 22.08.2008
                                      • 8345
                                      • Privat

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                                      AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                      Lese jetzt schon länger fasziniert mit.
                                      Danke für die viele Arbeit die du in deine Reiseberichte steckst, um uns an deinen Wanderungen teilhaben zu lassen.
                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                      • Kuoika
                                        Erfahren
                                        • 23.08.2012
                                        • 471
                                        • Privat

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                                        AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                        Kann mich nur anschließen, was für ein toller Bericht zu einer faszinierenden Tour! Manches habe ich wieder erkannt, vieles macht Lust auf mehr! Verkürzt einem wahrlich die Zeit bis zur eigenen nächsten Tour.
                                        Die Mischung aus Fjord und Fjell/Fjäll im momentanen Abschnitt finde ich super interessant. Bin schon ziemlich gespannt, wie Ihr von Hellemobotn weiter geht. Könnte mir da was entlang/auf der Grenze zu Schweden vorstellen.

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                                        • berniehh
                                          Fuchs
                                          • 31.01.2011
                                          • 2408
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                                          Vielen Dank für die netten Kommentare

                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                          38.Tag:



                                          dann etwas ansteigend und nach rechts rum durch ein weites Granitdurchbruchstal zum nächsten See. Weil auf beiden Seeseiten niedrige vertikale Granithänge bis zum Ufer abfallen, mussten wir hier eine steile Talstufe hochklettern, dabei erstmal kurz ohne Gepäck auskundschaften. Dies war eine kleine Schlüsselstelle, aber als die gemeistert war, wurde es wieder flach und das Wandern leicht.

                                          das ist Vincent´s Foto,....hat er mir heute geschickt. Ich steige die Schlüsselstelle hochIch selber hab da keine Fotos gemacht.
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