Sir Joseph Shiprock

Kaufdatum: November 2010
Hersteller: Sir Joseph
Modellbezeichnung: Shiprock Jacket Man
Modelljahr: 2010
Unverbindliche Preisempfehlung: 279,00 €
Verarbeitungsqualität: sehr gut
Einsatzbereich laut Hersteller: Bergsteigen, Skitouren, sonstige Winteraktivitäten
Material
Gewicht: laut Hersteller: 590g (L), nachgewogen: 645g (L)
Alter Testperson: 21-30
Körpergröße Testperson (in cm): 175
Körperstatur Testperson: schlank
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

Bei der Sir Joseph Shiprock handelt es sich um eine wasserdichte (20.000 mm Wassersäule) Daunenjacke. Die Daunenjacke hat durchgesteppte Kammern, und wird von einer zweiten wasserdichten und dampfdurchlässigen Hülle aus Excel DryStream umgeben - ein Außenfutter sozusagen, mit nur wenigen Nähten. Der Hersteller bewirbt die Jacke für Winteraktivitäten bei -10°C, was angesichts der Füllmenge von 150 g realistisch erscheint.
Auch die Konstruktion als vollwertige wasserdichte Jacke erscheint in Kombination mit dieser eher moderaten Füllung sinnvoll - gerade bei Temperaturen um Null und bei knappen Minusgraden sind Daunenjacken besonders anfällig für Nässe. Eine fette Minus-30-Grad-Jacke muss dagegen nicht wasserdicht sein.
1. Erster Eindruck:
Verarbeitung
Die Jacke ist ordentlich verarbeitet. Es sind dem ersten Eindruck nach keine auffälligen Nähte oder offenen Fadenenden zu finden. Da ich die Jacke aber lediglich ausgepackt habe, reiche ich die endgültige Bewertung noch nach.
Die Herstellerangabe zum Gewicht ist etwas optimistisch (siehe oben).
Ausstattung
Die Jacke besitzt eine Netzinnentasche und zwei Außentaschen. Letztere sind mit "umgedrehten" Reißverschlüssen versehen (siehe Foto) und nicht isoliert.

Die Kapuze lässt sich mittels Gummizügen und einem Klettband an den Kopf anpassen, ein weiter Gummizug befindet sich am unteren Saum. Dieser ist nicht von außen zugänglich, sondern wird über zwei innenliegende Tankas verstellt.


An den Ärmelbündchen befinden sich an der Oberseite Klettverschlüsse, an der Unterseite ist ein Gummizug eingearbeitet.
Schnitt
Die Jacke fällt eher klein aus, man sollte auf jeden Fall einen Blick in die Maßtabelle (PDF) werfen.
Erste Einschätzung:
Eine Jacke, die sich schwer einordnen lässt: "Wasserdichte Daunenjacke", "Membranjacke mit Daunenfütterung"? Auf jeden Fall eine ungewöhnliche Hybridkonstruktion und ein (hoffentlich) robuster und nässeresistenter Wärmespender.
Praxistest
Die Shiprock-Jacke hat mir in Patagonien vor allem als Lagerjacke und Kopfkissen gedient. Dabei reichte der Einsatzbereich vom Kochen im dichten Schneetreiben bis zu "durchgefrorene Freundin in der Hütte wieder aufwärmen". Bei Temperaturen um Null und kräftigem Wind musste die Jacke auch zwei Mal kurzzeitig meine nasse Hardshell ersetzen. In der Gegend um Kap Hoorn war es dann vor allem der kalte Wind, vor dem mich die Jacke bewahrt hat.
Insgesamt hat sie sich dabei gut geschlagen, aber der Reihe nach:
Verarbeitung/Material :
Wie schon beim ersten Eindruck beschrieben ist die Jacke gut verarbeitet, es gibt keine losen Fadenenden, alle Nähte sind sauber und gerade genäht.
Fast alle Nähte sind getapt, lediglich die Nähte in denen der vordere Kapuzen-Schnürzug läuft sind nicht wasserdicht.
Ebenfalls nicht wasserdicht sind die Einlässe des Gummizuges in der Kapuze, sowie die Reißverschlüsse. In der Praxis haben sich diese Stellen aber nicht als Schwachpunkte erwiesen
Gewebe und Nähte sind dicht, so dass in der gesamten Testzeit gerade mal eine Feder ihren Weg in die Freiheit gefunden hat.
Beim Wasserholen und Kochen ließ sich Busch- oder Felskontakt nicht immer vermeiden. Hier glänzte die Jacke und übersteht die Strapazen ohne Probleme, selbst Wege durch Buchengebüsch und kurze Strecken mit Rucksack blieben folgenlos.
Dies sollte man aber sicherlich nicht zum Anlass nehmen die Jacke über alle Maßen zu strapazieren.
Schnitt / Ausstattung
Wie schon in der Vorstellung angesprochen, fällt die Jacke relativ klein aus. Normalerweise passt mir (175 cm/70 kg) Größe M, hier musste es L sein. Man sollte auf jeden Fall vor der Bestellung einen Blick in die Maßtabelle zu werfen. Der Schnitt selbst bietet ausreichend Bewegungsfreiheit und schränkt nirgends ein. Der Rücken ist recht kurz geschnitten. (70 cm Rückenlänge an der längsten Stellen bei Größe L ).

Die Reißverschlüsse der Taschen sind "verkehrt herum" angebracht, schließen also nach unten und öffnen nach oben. Ich konnte bisher weder einen besonderen Vorteil, noch einen Nachteil aus dieser Konstruktion ziehen.
Die Innentasche bietet ausreichend Platz für elektronische Geräte oder Karten. Leider ist der Reißverschluss mittig angebracht und reicht nicht über die volle Länge, so dass Karten nur mit Mühe ihren Weg in die Tasche finden.


Die Kapuze verfügt über eine Klettband und einen Gummizug zur Volumenverstellung, sowie einen Gummizug im vorderen Saum. Die Kapuze ist nicht gefüttert, allerdings ist der Kragen etwa bis zur Unterkante der Ohren mit Daune gefüllt

Der Hauptreißverschluss ist mit einer ungefütterten Abdeckleiste hinterlegt und endet oben in einer Reißverschlussgarage.

Die Jacke wird ohne Packsack geliefert, lässt sich aber in der linken Seitentasche verstauen

Bedienung
Der Hersteller verbaut einen normalen Sprialreißverschluss von YKK, der sich in beide Richtungen öffnen lässt. Leider hakt der untere Zipper ein wenig, so dass das An- und Ausziehen gelegentlich mit ein Fummelei verbunden ist.
Dadurch, dass die Verstellung des unteren Bündchens innenliegt, muss man jedes Mal unter den Saum greifen. Die Führung des Gummis (Bild 3 und 4) erleichtert das Procedere nicht gerade. Prinzipiell lässt sich der Saum einhändig verstellen, läuft aber schwer.
Die Kapuze ist einhändig im Volumen verstellbar. Die Verstellung des vorderen Gummizuges funktioniert nur dann einhändig, wenn man die Jacke öffnet, um die innenliegenden Enden des Gummis zu erreichen. Auch hier läuft das Gummi schwer.
Fazit (vorläufig):
Mit der SJ Shiprock bekommt man eine robuste, wasser- und winddichte Daunenjacke für Temperaturen um den Nullpunkt und ein bisschen unterhalb. Gerade bei diesen Temperaturen spielt die wasserdichte Membran ihre Vorteile aus: man kann sie problemlos im Schneeregen einsetzen ohne befürchten zu müssen dass die Daune nass wird.
Gepaart mit Verarbeitung hat das auch seinen Preis: 280 Euro sind eine stolze Summe für Daunenjacken in dieser Temperaturklasse, für eine Jacke mit dieser Ausstattung aber durchaus angemessen.
Das Gewicht von knapp 700 g (L) relativiert sich durch die Robustheit und den wasserdichten Außenstoff.
Kritik:
Die Einhandbedienung ist mühselig, weil man immer die innenliegenden Verschlüsse erreichen muss. Vorteil des innenliegenden Konzepts ist allerdings dass nichts draußen rumbaumelt.
Außerdem hakt der Reißverschluß gelegentlich, was gerade mit Handschuhen nicht ganz einfach zu lösen ist.
Verbesserungsvorschläge:
* Kapuzentankas ebenfalls befestigen, dann wäre die Kapuze auch von außen mit einer Hand bedienbar.
* gröberer Reißverschluss der das einfädeln mit Handschuhen erleichtert
noch ein paar Bilder:

(Torres del Paine)

(Isla Navarino)

(Laguna del Desierto / Refugio Diablo)
Hinweis der ODS-Testgruppe

Kaufdatum: November 2010
Hersteller: Sir Joseph
Modellbezeichnung: Shiprock Jacket Man
Modelljahr: 2010
Unverbindliche Preisempfehlung: 279,00 €
Verarbeitungsqualität: sehr gut
Einsatzbereich laut Hersteller: Bergsteigen, Skitouren, sonstige Winteraktivitäten
Material
- Füllung Gänsedaune 650 cuin
- Füllgewicht 150 g (Größe L)
- Außenmaterial Excel Dry Stream (dampfdurchlässig)
- Innenmaterial Softex 40D DWR
- Reißverschlüsse YKK
Gewicht: laut Hersteller: 590g (L), nachgewogen: 645g (L)
Alter Testperson: 21-30
Körpergröße Testperson (in cm): 175
Körperstatur Testperson: schlank
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

Bei der Sir Joseph Shiprock handelt es sich um eine wasserdichte (20.000 mm Wassersäule) Daunenjacke. Die Daunenjacke hat durchgesteppte Kammern, und wird von einer zweiten wasserdichten und dampfdurchlässigen Hülle aus Excel DryStream umgeben - ein Außenfutter sozusagen, mit nur wenigen Nähten. Der Hersteller bewirbt die Jacke für Winteraktivitäten bei -10°C, was angesichts der Füllmenge von 150 g realistisch erscheint.
Auch die Konstruktion als vollwertige wasserdichte Jacke erscheint in Kombination mit dieser eher moderaten Füllung sinnvoll - gerade bei Temperaturen um Null und bei knappen Minusgraden sind Daunenjacken besonders anfällig für Nässe. Eine fette Minus-30-Grad-Jacke muss dagegen nicht wasserdicht sein.
1. Erster Eindruck:
Verarbeitung
Die Jacke ist ordentlich verarbeitet. Es sind dem ersten Eindruck nach keine auffälligen Nähte oder offenen Fadenenden zu finden. Da ich die Jacke aber lediglich ausgepackt habe, reiche ich die endgültige Bewertung noch nach.
Die Herstellerangabe zum Gewicht ist etwas optimistisch (siehe oben).
Ausstattung
Die Jacke besitzt eine Netzinnentasche und zwei Außentaschen. Letztere sind mit "umgedrehten" Reißverschlüssen versehen (siehe Foto) und nicht isoliert.

Die Kapuze lässt sich mittels Gummizügen und einem Klettband an den Kopf anpassen, ein weiter Gummizug befindet sich am unteren Saum. Dieser ist nicht von außen zugänglich, sondern wird über zwei innenliegende Tankas verstellt.


An den Ärmelbündchen befinden sich an der Oberseite Klettverschlüsse, an der Unterseite ist ein Gummizug eingearbeitet.
Schnitt
Die Jacke fällt eher klein aus, man sollte auf jeden Fall einen Blick in die Maßtabelle (PDF) werfen.
Erste Einschätzung:
Eine Jacke, die sich schwer einordnen lässt: "Wasserdichte Daunenjacke", "Membranjacke mit Daunenfütterung"? Auf jeden Fall eine ungewöhnliche Hybridkonstruktion und ein (hoffentlich) robuster und nässeresistenter Wärmespender.
Praxistest
Die Shiprock-Jacke hat mir in Patagonien vor allem als Lagerjacke und Kopfkissen gedient. Dabei reichte der Einsatzbereich vom Kochen im dichten Schneetreiben bis zu "durchgefrorene Freundin in der Hütte wieder aufwärmen". Bei Temperaturen um Null und kräftigem Wind musste die Jacke auch zwei Mal kurzzeitig meine nasse Hardshell ersetzen. In der Gegend um Kap Hoorn war es dann vor allem der kalte Wind, vor dem mich die Jacke bewahrt hat.
Insgesamt hat sie sich dabei gut geschlagen, aber der Reihe nach:
Verarbeitung/Material :
Wie schon beim ersten Eindruck beschrieben ist die Jacke gut verarbeitet, es gibt keine losen Fadenenden, alle Nähte sind sauber und gerade genäht.
Fast alle Nähte sind getapt, lediglich die Nähte in denen der vordere Kapuzen-Schnürzug läuft sind nicht wasserdicht.
Ebenfalls nicht wasserdicht sind die Einlässe des Gummizuges in der Kapuze, sowie die Reißverschlüsse. In der Praxis haben sich diese Stellen aber nicht als Schwachpunkte erwiesen
Gewebe und Nähte sind dicht, so dass in der gesamten Testzeit gerade mal eine Feder ihren Weg in die Freiheit gefunden hat.
Beim Wasserholen und Kochen ließ sich Busch- oder Felskontakt nicht immer vermeiden. Hier glänzte die Jacke und übersteht die Strapazen ohne Probleme, selbst Wege durch Buchengebüsch und kurze Strecken mit Rucksack blieben folgenlos.
Dies sollte man aber sicherlich nicht zum Anlass nehmen die Jacke über alle Maßen zu strapazieren.
Schnitt / Ausstattung
Wie schon in der Vorstellung angesprochen, fällt die Jacke relativ klein aus. Normalerweise passt mir (175 cm/70 kg) Größe M, hier musste es L sein. Man sollte auf jeden Fall vor der Bestellung einen Blick in die Maßtabelle zu werfen. Der Schnitt selbst bietet ausreichend Bewegungsfreiheit und schränkt nirgends ein. Der Rücken ist recht kurz geschnitten. (70 cm Rückenlänge an der längsten Stellen bei Größe L ).

Die Reißverschlüsse der Taschen sind "verkehrt herum" angebracht, schließen also nach unten und öffnen nach oben. Ich konnte bisher weder einen besonderen Vorteil, noch einen Nachteil aus dieser Konstruktion ziehen.



Die Kapuze verfügt über eine Klettband und einen Gummizug zur Volumenverstellung, sowie einen Gummizug im vorderen Saum. Die Kapuze ist nicht gefüttert, allerdings ist der Kragen etwa bis zur Unterkante der Ohren mit Daune gefüllt

Der Hauptreißverschluss ist mit einer ungefütterten Abdeckleiste hinterlegt und endet oben in einer Reißverschlussgarage.

Die Jacke wird ohne Packsack geliefert, lässt sich aber in der linken Seitentasche verstauen

Bedienung
Der Hersteller verbaut einen normalen Sprialreißverschluss von YKK, der sich in beide Richtungen öffnen lässt. Leider hakt der untere Zipper ein wenig, so dass das An- und Ausziehen gelegentlich mit ein Fummelei verbunden ist.
Dadurch, dass die Verstellung des unteren Bündchens innenliegt, muss man jedes Mal unter den Saum greifen. Die Führung des Gummis (Bild 3 und 4) erleichtert das Procedere nicht gerade. Prinzipiell lässt sich der Saum einhändig verstellen, läuft aber schwer.
Die Kapuze ist einhändig im Volumen verstellbar. Die Verstellung des vorderen Gummizuges funktioniert nur dann einhändig, wenn man die Jacke öffnet, um die innenliegenden Enden des Gummis zu erreichen. Auch hier läuft das Gummi schwer.
Fazit (vorläufig):
Mit der SJ Shiprock bekommt man eine robuste, wasser- und winddichte Daunenjacke für Temperaturen um den Nullpunkt und ein bisschen unterhalb. Gerade bei diesen Temperaturen spielt die wasserdichte Membran ihre Vorteile aus: man kann sie problemlos im Schneeregen einsetzen ohne befürchten zu müssen dass die Daune nass wird.
Gepaart mit Verarbeitung hat das auch seinen Preis: 280 Euro sind eine stolze Summe für Daunenjacken in dieser Temperaturklasse, für eine Jacke mit dieser Ausstattung aber durchaus angemessen.
Das Gewicht von knapp 700 g (L) relativiert sich durch die Robustheit und den wasserdichten Außenstoff.
Kritik:
Die Einhandbedienung ist mühselig, weil man immer die innenliegenden Verschlüsse erreichen muss. Vorteil des innenliegenden Konzepts ist allerdings dass nichts draußen rumbaumelt.
Außerdem hakt der Reißverschluß gelegentlich, was gerade mit Handschuhen nicht ganz einfach zu lösen ist.
Verbesserungsvorschläge:
* Kapuzentankas ebenfalls befestigen, dann wäre die Kapuze auch von außen mit einer Hand bedienbar.
* gröberer Reißverschluss der das einfädeln mit Handschuhen erleichtert
noch ein paar Bilder:

(Torres del Paine)

(Isla Navarino)

(Laguna del Desierto / Refugio Diablo)
Hinweis der ODS-Testgruppe
Dieses Produkt wurde der ODS-Testgruppe vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. ...
Dein Team der

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