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Land: Deutschland
Reisezeit: Juli 2011
Region: Mecklenburger Seenplatte
16.07. Fürstenberg - Ellbogensee
"Der Anreisesamstag"
Strecke: 9 km
Nach einem gefühlten Jahr Vorbereitung und Vorfreude soll es also losgehen. Die Fahrradtaschen sind mit allem gepackt und es passt auch tatsächlich alles hinein. Daran hatten wir nach der Packliste noch gezweifelt.
Um 1 Uhr nachts klingelt unser Wecker und die Reise aus Hessen nach Fürstenberg beginnt mit freien Straßen und Frühstück bei Sonnenaufgang an der ehemaligen Grenze zur DDR.

Die Kinder verschlafen die Fahrt wie gewohnt und nach 6 Stunden erreichen wir Fürstenberg an der Havel und stopfen uns mit den Resten der überdimensionierten Reiseverpflegung voll, denn dafür ist sonst kein Platz mehr im Gepäck.
Entgegen der Wetterprognose (Regen!) haben wir 25° und leichte Bewölkung. Das Auto lassen wir an einer ruhigen Straße in der Nähe vom Bahnhof stehen, damit ich es später alleine holen kann. Die Tour kann beginnen.

Das Fürstenberger Kopfsteinpflaster rüttelt uns erst einmal wach und lässt schlimmes befürchten. Doch die 9 km auf driektem Weg nach Großmenow sind schnell geschafft, auch trotz der Feststellung meiner Frau Maria: "Ich dachte, hier wäre es nicht so hügelig?!"
Der Zeltplatz "Am Ellbogensee" wird von netten Menschen betrieben, die wir liebevoll die "Bio-Holländer" taufen, denn dort wird ebenfalls ein kleiner Bioladen betrieben. Es gibt also Hoffnung auf weit besseres Essen, als wir in unseren Packtaschen haben und auch frische Brötchen am Sonntag werden uns versprochen.
Im Zeltaufbau haben wir noch Routine und viel Gepäck ist ja nicht zu verstauen. So verbringen wir den Nachmittag am benachbarten "Großen Boberowsee" (volx-wolf, Danke für den Tipp!) und sind dort die einzigen Gäste. Der See ist eher unberührt, das Wasser kristallklar und die Wasserqualität wohl eine der besten in ganz Mecklenburg (wir testen später noch notgedrungen die Trinkwasserqualität). Da es einer der ersten warmen Tage seit längerer Zeit ist, ist das Wasser recht
erfrischend und die Lippen meiner älteren Tochter Hannah werden schnell blau. Doch da ist sie eisern, eigentlich müssen WIR sie dann immer irgendwann raus bitten.

Um 16 Uhr kehren wir zurück auf den Zeltplatz und für mich gibt es eine Pause, die Nacht war ja kurz genug. Hannah geht derweil mit Mama im See direkt am Platz erneut schwimmen und die kleine Tochter Frida genießt die Pause mit mir. Die Abfahrt mitten in der Nacht, das am ersten Tag immer etwas irritierende Zelten, Mama schwimmend im See, die lange Fahrt sind für ihr eines Jahr doch eher herausfordernd. Leider haben es die Wespen auf uns abgesehen. Besonders mein rechter Ellbogen scheint interessant und anziehend zu sein. Das muss am Ellbogensee liegen. Im Zelt ist es warm, aber dafür ruhig.
Am Abend entdecken wir den Spielplatz am anderen Ende des Campingplatzes, der wie ein kleiner Seilgarten angelegt ist. Die Plätze für die längeren Aufenthalte sind sehr schön zwischen Bäumen (vor allem Nadelholz) gelegen und sehr idyllisch. Die Waschräume hier sind wirklich sehr gut und das Duschen kostenlos. Wir entscheiden uns, einen Tag länger hier zu bleiben. Hier ist es schön und wir kriechen zwar früh, aber sehr zufrieden in unsere Schlafsäcke.
Spruch des Tages von Hannah beim ersten Anblick von Fürstenberg: "Ich glaube, hier ist es wie frühers bei den Rittern!"
17.07. Kinder- und Pausentag
"Waldläufer-Sonntag"
Die Nacht war ruhig und wir wachen erst gegen 8 Uhr auf. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es ist recht warm. Unsere erste Anspannung, ob auch alles klappt, verflüchtigt sich mit der Entscheidung, einen Tag länger hier zu bleiben, wie im Fluge.
Wir haben schließlich die Freiheit und mit den Kindern ist es eh etwas anderes. Das musste ich erst einmal einsehen und meinen Anspruch auch an die Länge der Tourenabschnitte zügeln. Beim letzten Mal ohne Kinder waren es eher 80 km am Tag, das wäre nun aber Schwachsinn. Urlaub ist eben eine großartige Erfindung um aus dem umtriebigen Alltag herauszukommen.
Frida entdeckt beim Frühstück Schoko-Müsli mit warmem Wasser für sich und kann gar nicht genug bekommen. Anschließend planschen wir mit den Füßen im Wasser und planen den Tag. Wir entscheiden, mit dem Spielplatz zu beginnen und nachher um den Großen Boberowsee zu laufen. Gesagt, getan. Auf dem Spielplatz sind noch anderen Eltern, also wir geklettert, im Sand gespielt und geschnackt. Es ist alles sehr entspannt.

Gegen Mittag starten wir unsere Tour zu Boberowsee, um dort zu picknicken. Nachdem wir einen schönen Platz mit umgekippten Baum als Steg am anderen Ende des Sees auserkoren haben, bemerken wir das Fehlen der Brötchen.
Die liegen fein im Zelt und Maria macht sich auf den Weg, diese zu holen. Das dauert leider eine Weile, wir waren schon recht weit.
Da Frida sowieso eingeschlafen ist, erkunden Hannah und ich die Gegend, finden Brombeeren und beobachten eine Eidechse.
Nach unserem Picknick entscheiden wir, den Weg um den See zu gehen - sehr groß scheint er ja nicht zu sein. Inzwischen ist es aufgeklart und ein richtig warmer Sommertag. Ein großer Stapel Baumstämme mitten auf den Weg gestapelt, deuten wir leider nicht als den richtigen "Hinweis" und genießen den weiteren Weg im Anschluss. Die Grillen zirpen, die Sonne lugt durch die Bäume und wir entdecken Heidelbeeren zum Naschen. Leider führt der Weg um den See ins Leere. Eine abgerutschte Steilkante mit Baumstämmen lässt ein Weiterkommen mit dem Fahrradanhänger, in dem Frida ja sitzt, leider unmöglich erscheinen. "Dann nehmen wir den nächsten Weg, da gab es ja viele, hab ich auf der Karte gesehen." erinnere ich mich. Das GPS liegt zwar im Zelt, aber einen kleinen Kompass haben wir zufällig dabei. Immer wieder links abbiegen wird uns schon ans Ziel bringen. Leider enden alle weiteren Versuche immer im Unterholz an Steilkanten oder in anderen Sackgassen. Meistens sind diese Wege so gut getarnt, dass man erst am Ende feststellt, ob man hier nicht weiterkommt.

Wir haben uns also prächtig verlaufen, kein weiteres Wasser mehr und sind einsam in einem Wald im schönsten Hochsommer. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als denselben Weg zurückzulaufen. Am Boberowsee füllen wir dann mutig unsere Wasserflasche auf und geben auch den Kindern davon zu trinken. Wenn man das super-saubere deutsche Leitungswasser gewohnt ist, ist das mit der Verträglichkeit ja immer so eine Sache, aber alles ist gut.
Müde, verschwitzt und verstaubt kommen wir nach etwa 5-6 Stunden zu unserem Zelt zurück. Das erstaunlichste an diesem Ausflug war, dass wir tatsächlich niemand anderen getroffen haben. Der Blick auf die Karte im GPS-Gerät erklärt auch schnell warum. Bei genauer Betrachtung sind die Waldwege wie eine Raute angeordnet, enden aber alle im Nichts. Es gibt nur zwei Eingänge, die diagonal gegenüber liegen. Mit einem Rundweg hat das alles nichts mehr zu tun.
Den Rest des Tages ruhen wir uns aus, planschen im See und packen für den nächsten Tag. Zum Abendbrot gibt es die besten Nudeln mit Dosenfleisch und Öl, die ich je hatte. Alle Nachkochversuche schmeckten seither immer scheiße. Vielleicht lag es am Hunger?
Während wir abends duschen, beginnt es dann endlich zu regnen. Ein Grund mehr, wieder früh schlafen zu gehen.
Spruch des Tages von Hannah mitten im einsamen Wald: "Wenn wir hier bleiben und sterben, findet das der Förster bestimmt nicht gut."
18.07. Ellbogensee-Wesenberg
"Misanthropen-Montag"
Strecke: 22 km
Es hat wohl tatsächlich die ganze Nacht durchgeregnet, jedenfalls ist der Platz sehr nass. Zum Glück scheint aber nun genügend Sonne, um das Zelt nicht platschnass einpacken zu müssen. Im Zelt ist jedenfalls alles trocken, obwohl wir den Dachlüfter vom Lavvu etwas offen hatten. Obwohl Hannah an diesem Morgen recht frech ist, verläuft das Frühstücken und Packen recht routiniert. Die Gruppe samt Feuerwehr-Mannschaftszelt neben uns beobachtet erstaunt, wie nach und nach alles in den Taschen verschwindet und wir uns auf den Weg machen.
Den ersten Zwischenstopp legen wir bei den Rentierzüchtern in Strasen ein, wo wir einen eingeplanten Geocache leider nicht finden. Weiter geht es auf die "profilierten" Mecklenburger Radwege und entdecken die Landschaft, wo Microsoft seine Wallpaper herbekommen könnte. Der Hänger ist doch recht schwer, so dass Strecken mit Hinweisen wie "Gefälle! Radfahrer bitte absteigen!" nur langsam rollend bezwungen werden können. Schieben kann man das Gespann leider nicht.
Der zweite Zwischenstopp ergibt sich spontan an einem Naturladen in einem Waldorf-Dorf mitten im Nirgendwo. Dort gibt es sehr nette Menschen mit Behinderung, die fleißig erzählen und Fragen stellen, einen tollen Bioladen zum Vorratseinkauf und eine bekackte Verkäuferin, die uns trotz getätigten 20,- Euro Umsatz entgegnet, dass wir unsere "Wasserflaschen natürlich nicht am Wasserhahn auffüllen dürfen, denn da könne ja jeder kommen." Das ist zwar ihr gutes Recht, ich bin trotzdem über das fehlende Augenmaß (Juli, zwei Kinder, Fahrrad und bereits getätigter Umsatz) überrascht und festige mein Klischee über die scheinheilige Philanthropie dieser esoterischen Gemeinschaft.

Etwas verärgert, aber doch noch mit genügend Wasservorräten fahren wir weiter und überholen voll bepackt im Wald zwei Rentner in bunten Trikots auf ihren Mountainbikes, die sichtlich bemüht sind, sich nicht abschütteln zu lassen. Die hügeligen Waldwege durch den Wald sind sehr gut befahrbar und laden wirklich zum zügigen Radeln ein. Die Landschaft ist dafür weniger abwechslungsreich. In Wesenberg angekommen, halten wir zuerst am Findlingsgarten, um endlich einen Geocache zu finden und ein wenig Mittag zu essen.
Das gibt Platz in der Tasche für neue Nahrungsvorräte. Ein plötzlich auftauchender bösartig aussehender Hund kommt zum Glück nur ein Stück auf uns zu gerannt. Dann wird klar, dass er an einer sehr langen Kette festgemacht ist. Ich hatte die Kinder schon halb auf dem Arm.

Später in der Stadt ist schnell ein Supermarkt gefunden und der Einkauf für die nächsten drei Tage erfüllt auch Sonderwünsche: Barbie-Zeitung für Hannah und neuer Kaffeevorrat für Maria.
Anschließend zieht es erst einmal zum Zeltplatz Kanu-Mühle, um aus den verschwitzten Klamotten zu kommen. Der Platz gefällt uns gut und wir waren anscheinend auch schon einmal hier, obwohl wir uns beide nicht so richtig erinnern können. Der Boden stellt allerdings eine kleine Herausforderung an die Abspannung des Zeltes dar, denn es ist sehr sandig. Nach dem Aufbau düsen wir zurück nach Wesenberg, dass sich als recht unspektakulär erweist. Dafür gibt es einen netten Spielplatz im Delta aus dem Spielzeugmuseum "Villa Pusteblume", der "Burg Wesenberg" mit Aussichtsturm und einem Imbiss mit kaltem Radler und Eierlikör aus Schokowaffelbechern (yummie!).
So vertreiben wir uns den Nachmittag und kochen abends ein bisschen ausführlicher Reis mit Gemüse und echter süßsauer Soße. Leider ist Frida auf dem Rückweg zum Zeltplatz eingeschlafen und ist abends kaum ins Bett zu bekommen. Alles verschiebt sich weiter zur Feierstunde und wir können bei Kerzenschein mit ein paar anderen am Wasser sitzen, Reisetagebuch schreiben und unseren mitgebrachten Ingwerlikör trinken.
Spruch des Tages geht diesmal eindeutig an die bekackte Verkäuferin. Siehe oben.
19.07. Wesenberg-Kakeldütt
"Hexenwäldchen-Dienstag"
Strecke: 20 km
Wir schlummerten selig bis in den späten Morgen in unserem Zelt, denn das angrenzende Wehr schluckt mit seinem Rauschen tatsächlich sämtliche Straßengeräusche.

Es gibt Honigbrötchen zum Frühstück und um 10:40 Uhr fahren wir weiter Richtung Hexenwäldchen. Wir nehmen allerdings nicht den direkten Weg sondern nehmen einen als "idealen" Radweg gekennzeichneten kleinen Umweg in Kauf. Dieser ist dann zwar sehr viel weniger hügelig, aber dafür die meiste Zeit geteert. Es ging dabei am großen Labussee vorbei und durch das Dörfchen Zwenzow. Idylle pur!
Schließlich kamen wir im Hexenwäldchen an, Hannah konnte es schon wegen des verlockenden Namens kaum noch aushalten, endlich hier zu sein. Hier gibt es Tiere wie Esel, Pony, Schweine, Hasen und Hühner, ein paar Spielmöglichkeiten für die Kinder und einen kleinen Kiosk, der das nötigste vor Ort hat. Zum nächsten Einkauf wäre es recht weit (12 km). Es ist zwar viel rumpliger als auf den anderen Plätzen, aber sehr angenehm - es erinnert uns an ein Jugendhaus in der Nähe von Hannover, dass wir mal in seiner Entstehung begleiten durften.
Zur Begrüßung gibt es dann ein Getränk aufs Haus und anschließend werden wir bis zu unserem Platz begleitet. Zwischendurch bekommen wir mit, dass andere Nachfragende mit Familienzelt tatsächlich abgewiesen werden müssen, da der Platz komplett voll ist. Zum Glück ist das hier der einzige Platz, den wir fest gebucht hatten, da auch wir hier fast eine Woche bleiben wollen und in der Zeit nur Tagesausflüge machen.
Unser Zelt bauen wir ganz am Ende des Platzes zwischen Kiefern ohne Durchgangsverkehr auf und sind sehr zufrieden mit dieser Wahl. Die bereits in der Zelt-Aufbauphase befindlichen Nachbarn wirken alle nett und haben ebenfalls alle Kinder. Für Staunen sorgt unser Lavvu, das natürlich viel schneller steht, als jedes große Familienzelt mit etlichen Stangen. (Nachbarskind ruft: "Mama, guck mal, voll schnell!")
Unseren Nachmittag verbringen wir damit, den Platz zu erkunden, Wäsche zu waschen, Eis zu essen und kurz vor dem Abendbrot noch einmal in den See zu hüpfen. Sehr erfrischend! Hannah versucht sich währenddessen mit einem Nachbarskind anzufreunden, bleibt aber leider erfolglos. Beim Zähneputzen treffen wir dann aber auf drei freundliche Mädchen, die ebenfalls 4 Jahre alt sind und später interessiert mit zu unserem Platz kommen. Die Mädels lassen ein paar schöne Tage für Hannah mit Spiel und Spaß erwarten.
Die Nacht ist ruhig und es regnet immer mal wieder.
Spruch des Tages von Hannah bei der Ankunft im Hexenwäldchen: "Können wir hier 3, 4, ich meine, 5 oder 6 Nächte bleiben?"
20.07. Tagesausflug Neustrelitz
"Regen-oder-kein-Regen-Mittwoch"
Strecke:35 km
Erstaunlicherweise wachen wir wieder erst um 8:30 Uhr auf; wir haben wirklich alle Urlaub. Daran ist leider etwas ärgerlich, dass der Wetterbericht für heute starke Schauer am späten Vormittag vorausgesagt hat und die Regenwolke auf dem Regenradar schon bedrohlich nahe ist. In der nächsten Stunde wird es auf jeden Fall Regen geben. Wir schmeißen uns daher nach kurzer Katzenwäsche in unsere Klamotten, packen Regensachen ein, drücken den Kindern noch jedem ein Brötchen in die Hand und düsen los.
Die Alleenstraße fahren wir (weil ohne Radweg) zwar nicht so gern, aber es ist der schnellste Weg nach Neustrelitz. Und wir haben einen genialen Plan: Wir sind einfach vor der Regenwolke dort und verbringen die "Regenzeit" dann beim gemütlichen Frühstück in einem Cafe. Das klappt auch tatsächlich und wir waren wirklich schnell...und es hat nicht einen Tropfen geregnet.
Wir frühstücken gemütlich beim Style-Bäcker am Markt: Die Mitarbeiter(!) und Mitarbeiterinnen dort sind alle so gestylt und cool, dass wir wohl die letzten Penner für sie waren in unseren muffeligen Radklamotten. Aber der Kaffee dort ist wirklich gut.
Da der Regen ausbleibt, radeln wir durch Strelitz, von neu nach alt, denn dort ist der Obi und wir wollen uns eine neue Gaskartusche besorgen. Leider existiert auch hier das Campingaz-Monopol und wir werden nicht fündig. Zurück in der Stadt entdecken wir dann aber noch einen kleinen aber feinen Outdoorladen (fast neben dem Style-Bäcker
) mit einer sehr netten Verkäuferin, die uns eine Primuskartusche verkauft. Dazu ergattern wir noch eine Riesenflasche Imprägnierzeugs, weil der Hänger nicht mehr so ganz dicht zu sein scheint. Hoffentlich bringt das was!
Nach einem Zwischenstopp im Lidl für die nötige Verpflegung bis Sonntag fahren wir über den Hafen in das Slawendorf: Dort verbringen wir die nächsten schönen Stunden mit dem kindgerechten Kennenlernen dieser alten Völkergruppe. Es gibt Slawenbrot mit Würstchen, Specksteinschnitzen, dem Schmied zugucken und Kerzen ziehen. Für Groß und Klein ist alles dabei und der Tag vergeht viel zu schnell.

Auf dem Rückweg haben wir kräftig Gegenwind. Zur Erfrischung genießen wir Lübzer-Lemon-eisgekühlt und zum Abendbrot gibt es Reis mit Pilzsoße. Am Abend konnte Hannah mit ihrer Bekanntschaft vom Vorabend noch ein wenig den Platz erkunden, Tiere füttern und ihre Erlebnisse aus dem Slawendorf teilen.
Gerne wären Hannah und ich am Abend noch länger am Lagerfeuer im nahegelegenen Steinbruch sitzen geblieben, aber um 22 Uhr sind wir einfach alle zu müde. Nach einem letzten Pils mit Maria schlüpfen auch wir beide in die Schlafsäcke und schlafen bald ein.
Es ist sehr still auf dem Platz. Leider sind unwetterartige Regengüsse vorausgesagt und alle richten sich irgendwie darauf ein. Die Zeltschnüre werden nachgespannt, die Boote fein säuberlich umgedreht und der Platz ist plötzlich sehr aufgeräumt.
Spruch des Tages von mir beim Bäcker: "Die halten uns für die ekligsten Menschen der Welt!"
21.07. Pausentag
"Regen-Donnerstag"
Es regnet. Die ganze Nacht und den ganzen Morgen, nicht sehr stark aber sehr gleichmäßig und ohne Pause. Wir kochen uns Tee im Zelt und eigentlich ist es ganz gemütlich. Wir kuscheln uns noch einmal in die Schlafsäcke und lauschen dem Regen und den Stimmen von draußen. Nach einem komplizierten Frühstück im Zelt (die Kinder wollen die ganze Zeit toben), beschließen wir trotz anhaltendem Regen einen Geocache in der Nähe zu suchen. Denn irgendwann müssen auch wir einmal aus dem Zelt und so kriechen wir einer nach dem anderen in die frische Morgenluft.

So geht es zu Fuß mit Frida im Hänger über den Wildschweinpfad zum "Naturcache". Auf diesem Weg entdecken wir die "Hexenstube", eine Dorfgaststätte von den Betreibern des Zeltplatzes - die haben hier auch eine Art Monopolstellung. Auf dem Weg durch Blankenförde-Kakeldütt bewundern wir die schönen Häuser, träumen ein wenig davon, wie es wäre, hier zu wohnen und eine Art "Kanu-Notdienst-Werkstatt mit Versandhandel" zu betreiben und finden im immer noch strömenden Landregen den Cache.
Auf dem Rückweg kehren wir in der "Hexenstube" ein, um ein wenig zu trocknen. (Das Imprägnierzeugs hält besser als erwartet!) Es gibt Eierkuchen mit Schokosoße, Riesenkartoffelpuffer und Hexengulasch mit Klößen. Wir sitzen zwar trocken, aber leider etwas zugig, doch dafür am Tisch mit Stuhl. Das ist für mich immer das nervigste am Zelt. Essen auf dem Boden.
Zurück auf dem Zeltplatz kaufen wir im Kiosk die letzte Spielesammlung, die uns über den Rest des Tages retten soll. Noch heute begleitet uns diese Sammlung auf jede Tour. Leider sind wir alle schon ein bisschen genervt vom Dauerregen, Frida strullert sich kurz vor dem Zelt noch einmal fleißig ein und Hannah versucht immer wieder im Zelt herumzutoben, was leider nicht funktioniert. Abends haben wir dann nach einem Nachmittag im Zelt zwar keinen Frieden mehr, aber immerhin Waffenruhe und ein bisschen Lagerkoller.
Das Zelt hält zwar dicht, aber alles wird langsam feucht und wir schleppen mit jedem Mal mehr Schmutz und Nässe ins Zelt.
Am Abend verrät das Regenradar, dass sich eine Riesenwolke über Ostdeutschland/Polen im Kreis dreht und wohl noch mindestens bis Morgen weiter für reichlich Flüssigkeit von oben sorgen wird. Vor dem Einschlafen erfahren wir von den Betreibern noch, dass inzwischen 35 Liter/qm Niederschlag gefallen sind. Die Kinder sind viel zu wenig ausgelastet und das Zubettbringen macht heute wirklich keinen Spaß.
Spruch des Tages von mir bei jedem Anblick des Regens auf unseren Zelteingang: "Maria, wir brauchen ein Tarp!"
22.07. Pausentag II
"Regen-Freitag"
Natürlich hört der Regen nicht auf. Den ganzen Tag nicht, nicht eine Minute. Der sandige Platz gleicht einem Matschloch und die ersten Nachbarn machen sich Gedanken, wie sie am Samstag ihre Autos da raus bekommen sollen. Die Toiletten sind ebenfalls voll von Matsch. Da kommt keiner mit dem Wischen hinterher.
Andere Nachbarn sind auf der Suche nach einer Ferienwohnung in der Nähe, da die Kinder Durchfall haben. Wir kennen zwar auch keine, können aber immerhin mit unserem Vorrat Oralpädon ein bisschen aushelfen.

Mehr als das Zelt und den Platz sehen wir heute nicht. Ich versuche alleine eine Seeumrundung, breche aber auch ab und laufe zurück.
Die Stimmung ist eher müde und trüb, aber wir vertragen uns.
23.07. Geburtstagsgäste
"Überraschungs-Mirow-Samstag"
Heute ist mein Geburtstag und es regnet immer noch leicht, wenn auch mit kurzen Unterbrechungen. Glücklicherweise kommen meine Mutter und ihr Freund auf die Idee uns zu überraschen und machen auf ihrem Weg von Flensburg nach Berlin eine Nacht Zwischenhalt in der Nähe.
So kommen wir mit dem Auto nach Mirow, gehen beim Italiener essen und schauen uns das Museum im "Drei-Königinnen-Palais" an.

Im Auto können wir mal das Handy laden und ein paar Sachen trocknen, die wir im Zelt nicht ganz trocken bekommen haben. Außerdem bekommt Hannah ein paar neue Gummistiefel, da der Platz für sie sonst nicht mehr betretbar gewesen wäre. Wir großen haben unsere wasserdichten Socken in den Sandalen an. Zwischenzeitlich hatten wir um 10 Uhr morgens nur 13° Grad. So einen kalten Geburtstag hatte ich schon lange nicht mehr.
Abends gehen wir alle zusammen in eine mexikanische Bar in der Nähe und essen dort ein leckeres Geburtstagsessen.
24.07. Das Auto folgt uns
"Umplanungs-Sonntag"
Es regnet in der Nacht immer wieder und auch der Morgen ist davon geprägt. Wir machen also eine kleine Familienkonferenz und beratschlagen, wie die Tour weitergehen soll. Die meisten Klamotten sind feucht und/oder schmutzig. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt und die Wettervorhersage lässt auf keine Besserung hoffen. Eigentlich regnet es nun fast seit vier Tagen.

Der Zeltplatz ist so gut wie leer, viele haben abgebrochen und sind gefahren. Für andere war der Urlaub zu Ende und die neuen Gäste kamen gar nicht erst, weil das Wetter so mies ist. Selbst die Platzbetreiber haben sich eine schönere Hauptsaison ausgemalt.
Wir hatten zwar eigentlich auch nur bis Morgen gebucht, könnten nun aber ohne Probleme länger bleiben.
Schweren Herzens beschließen wir, die Tour hier enden zu lassen und das Auto zum Hexenwäldchen zu holen. Das Angebot mit meiner Mutter auf dem Weg nach Berlin bis nach Fürstenberg zu kommen ist ebenfalls verlockend. So nutzen wir die Gelegenheit und verabschieden unsere Überraschungsgäste. Ich habe dann ein wenig zu tun, das Auto zu holen. So sind wir die nächsten Tage vielleicht etwas mobiler.
Auf dem Zeltplatz gibt es nur einzelne Schauer und so können die Kinder (Hannah und ihre neue Freundin der letzten Tage) wenigstens draußen spielen. Frida bleibt mittlerweile lieber bei Mama auf dem Arm.
Im Autoradio höre ich von einem Zeltplatz an der Müritz, der wegen Erdrutsch evakuiert werden musste und nun geschlossen ist. Über die Betreiber vom Hexenwäldchen ergooglen wir später dann, dass es der Platz in Boek war - unser ursprüngliches Tagesziel für Morgen, Montag.
Zufall und Glück sind manchmal schwer auseinander zu halten.
Die Kinder sind am Nachmittag wieder eher unausgeglichen, denn es regnet mal wieder. Abends gibt es von den Platzbetreibern für die restlichen Gäste Live-Musik am Lagerfeuer im Steinbruch mit Marshmallows und Würstchen vom Stock.

Das war ein sehr schöner Ausklang aus dem Urlaub, auch wenn das Ende noch nicht beschlossen war.
25.07. Rückfahrt
"Abbruch am Montag"
Da auch heute der Wetterbericht wieder Regen ankündigt, wir alle ein bisschen die Lust verloren haben und es gerade einmal kurz aufgeklart ist, entscheiden wir uns spontan dafür, abzubrechen und zu Freunden nach Hannover zu fahren, um die letzten Urlaubstage dort zu verbringen. Ein Anruf klärt schnell, dass wir willkommen sind, Platz haben die sowieso immer.
Und so ist in unglaublicher Geschwindigkeit alles ins Auto gestopft, die letzte Rechnung bezahlt und wir auf dem Weg nach Westen.
Ein wenig Wehmut begleitet uns, ist diese Entscheidung doch ein bisschen wie eine Kapitulation. Letztendlich wissen wir aber, das richtige getan zu haben, denn es wird bis ans Ende der Woche weiterhin viel Regen geben.
Geplant war für diesen Tag eigentlich die Weiterfahrt nach Boek.
Weiterhin war geplant:
26.07. Tagestour Waren und zurück nach Boek
27.07. Von Boek nach Kratzeburg
28.07. Kanuverleih in Kratzeburg
29.07. Auto holen aus Fürstenberg
30.07. Abreise
Wirklich nützlich waren:
-Evazote Doublemat als Strandmatte, Zeltteppich, Picknickdecke
-Der neue Trangia-Gaseinsatz für das schnelle Kochen von Nudeln und Soße nacheinander
-die 5 Sandheringe, die ich zur Sicherheit mit eingepackt habe
-wasserdichte Socken für die Sandalen, so spart man sich extra Schuhe
Wirklich nützlich gewesen wäre:
-Campingaz Adapter
-ein Tarp für den Zelteingang
-mehr Fleece für 13°-Grad-Julitage
Überflüssig waren:
-Ersatzbatterien für das Garmin etrex HCX, das Ding hat in 7 Tagen einen Strich verbraucht, war aber auch selten notwendig
-Brühepulver, braucht kein Mensch, hatten wir aber dabei
Reisezeit: Juli 2011
Region: Mecklenburger Seenplatte
16.07. Fürstenberg - Ellbogensee
"Der Anreisesamstag"
Strecke: 9 km
Nach einem gefühlten Jahr Vorbereitung und Vorfreude soll es also losgehen. Die Fahrradtaschen sind mit allem gepackt und es passt auch tatsächlich alles hinein. Daran hatten wir nach der Packliste noch gezweifelt.
Um 1 Uhr nachts klingelt unser Wecker und die Reise aus Hessen nach Fürstenberg beginnt mit freien Straßen und Frühstück bei Sonnenaufgang an der ehemaligen Grenze zur DDR.
Die Kinder verschlafen die Fahrt wie gewohnt und nach 6 Stunden erreichen wir Fürstenberg an der Havel und stopfen uns mit den Resten der überdimensionierten Reiseverpflegung voll, denn dafür ist sonst kein Platz mehr im Gepäck.
Entgegen der Wetterprognose (Regen!) haben wir 25° und leichte Bewölkung. Das Auto lassen wir an einer ruhigen Straße in der Nähe vom Bahnhof stehen, damit ich es später alleine holen kann. Die Tour kann beginnen.
Das Fürstenberger Kopfsteinpflaster rüttelt uns erst einmal wach und lässt schlimmes befürchten. Doch die 9 km auf driektem Weg nach Großmenow sind schnell geschafft, auch trotz der Feststellung meiner Frau Maria: "Ich dachte, hier wäre es nicht so hügelig?!"
Der Zeltplatz "Am Ellbogensee" wird von netten Menschen betrieben, die wir liebevoll die "Bio-Holländer" taufen, denn dort wird ebenfalls ein kleiner Bioladen betrieben. Es gibt also Hoffnung auf weit besseres Essen, als wir in unseren Packtaschen haben und auch frische Brötchen am Sonntag werden uns versprochen.
Im Zeltaufbau haben wir noch Routine und viel Gepäck ist ja nicht zu verstauen. So verbringen wir den Nachmittag am benachbarten "Großen Boberowsee" (volx-wolf, Danke für den Tipp!) und sind dort die einzigen Gäste. Der See ist eher unberührt, das Wasser kristallklar und die Wasserqualität wohl eine der besten in ganz Mecklenburg (wir testen später noch notgedrungen die Trinkwasserqualität). Da es einer der ersten warmen Tage seit längerer Zeit ist, ist das Wasser recht
erfrischend und die Lippen meiner älteren Tochter Hannah werden schnell blau. Doch da ist sie eisern, eigentlich müssen WIR sie dann immer irgendwann raus bitten.
Um 16 Uhr kehren wir zurück auf den Zeltplatz und für mich gibt es eine Pause, die Nacht war ja kurz genug. Hannah geht derweil mit Mama im See direkt am Platz erneut schwimmen und die kleine Tochter Frida genießt die Pause mit mir. Die Abfahrt mitten in der Nacht, das am ersten Tag immer etwas irritierende Zelten, Mama schwimmend im See, die lange Fahrt sind für ihr eines Jahr doch eher herausfordernd. Leider haben es die Wespen auf uns abgesehen. Besonders mein rechter Ellbogen scheint interessant und anziehend zu sein. Das muss am Ellbogensee liegen. Im Zelt ist es warm, aber dafür ruhig.
Am Abend entdecken wir den Spielplatz am anderen Ende des Campingplatzes, der wie ein kleiner Seilgarten angelegt ist. Die Plätze für die längeren Aufenthalte sind sehr schön zwischen Bäumen (vor allem Nadelholz) gelegen und sehr idyllisch. Die Waschräume hier sind wirklich sehr gut und das Duschen kostenlos. Wir entscheiden uns, einen Tag länger hier zu bleiben. Hier ist es schön und wir kriechen zwar früh, aber sehr zufrieden in unsere Schlafsäcke.
Spruch des Tages von Hannah beim ersten Anblick von Fürstenberg: "Ich glaube, hier ist es wie frühers bei den Rittern!"
17.07. Kinder- und Pausentag
"Waldläufer-Sonntag"
Die Nacht war ruhig und wir wachen erst gegen 8 Uhr auf. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es ist recht warm. Unsere erste Anspannung, ob auch alles klappt, verflüchtigt sich mit der Entscheidung, einen Tag länger hier zu bleiben, wie im Fluge.
Wir haben schließlich die Freiheit und mit den Kindern ist es eh etwas anderes. Das musste ich erst einmal einsehen und meinen Anspruch auch an die Länge der Tourenabschnitte zügeln. Beim letzten Mal ohne Kinder waren es eher 80 km am Tag, das wäre nun aber Schwachsinn. Urlaub ist eben eine großartige Erfindung um aus dem umtriebigen Alltag herauszukommen.
Frida entdeckt beim Frühstück Schoko-Müsli mit warmem Wasser für sich und kann gar nicht genug bekommen. Anschließend planschen wir mit den Füßen im Wasser und planen den Tag. Wir entscheiden, mit dem Spielplatz zu beginnen und nachher um den Großen Boberowsee zu laufen. Gesagt, getan. Auf dem Spielplatz sind noch anderen Eltern, also wir geklettert, im Sand gespielt und geschnackt. Es ist alles sehr entspannt.
Gegen Mittag starten wir unsere Tour zu Boberowsee, um dort zu picknicken. Nachdem wir einen schönen Platz mit umgekippten Baum als Steg am anderen Ende des Sees auserkoren haben, bemerken wir das Fehlen der Brötchen.
Die liegen fein im Zelt und Maria macht sich auf den Weg, diese zu holen. Das dauert leider eine Weile, wir waren schon recht weit.
Da Frida sowieso eingeschlafen ist, erkunden Hannah und ich die Gegend, finden Brombeeren und beobachten eine Eidechse.
Nach unserem Picknick entscheiden wir, den Weg um den See zu gehen - sehr groß scheint er ja nicht zu sein. Inzwischen ist es aufgeklart und ein richtig warmer Sommertag. Ein großer Stapel Baumstämme mitten auf den Weg gestapelt, deuten wir leider nicht als den richtigen "Hinweis" und genießen den weiteren Weg im Anschluss. Die Grillen zirpen, die Sonne lugt durch die Bäume und wir entdecken Heidelbeeren zum Naschen. Leider führt der Weg um den See ins Leere. Eine abgerutschte Steilkante mit Baumstämmen lässt ein Weiterkommen mit dem Fahrradanhänger, in dem Frida ja sitzt, leider unmöglich erscheinen. "Dann nehmen wir den nächsten Weg, da gab es ja viele, hab ich auf der Karte gesehen." erinnere ich mich. Das GPS liegt zwar im Zelt, aber einen kleinen Kompass haben wir zufällig dabei. Immer wieder links abbiegen wird uns schon ans Ziel bringen. Leider enden alle weiteren Versuche immer im Unterholz an Steilkanten oder in anderen Sackgassen. Meistens sind diese Wege so gut getarnt, dass man erst am Ende feststellt, ob man hier nicht weiterkommt.
Wir haben uns also prächtig verlaufen, kein weiteres Wasser mehr und sind einsam in einem Wald im schönsten Hochsommer. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als denselben Weg zurückzulaufen. Am Boberowsee füllen wir dann mutig unsere Wasserflasche auf und geben auch den Kindern davon zu trinken. Wenn man das super-saubere deutsche Leitungswasser gewohnt ist, ist das mit der Verträglichkeit ja immer so eine Sache, aber alles ist gut.
Müde, verschwitzt und verstaubt kommen wir nach etwa 5-6 Stunden zu unserem Zelt zurück. Das erstaunlichste an diesem Ausflug war, dass wir tatsächlich niemand anderen getroffen haben. Der Blick auf die Karte im GPS-Gerät erklärt auch schnell warum. Bei genauer Betrachtung sind die Waldwege wie eine Raute angeordnet, enden aber alle im Nichts. Es gibt nur zwei Eingänge, die diagonal gegenüber liegen. Mit einem Rundweg hat das alles nichts mehr zu tun.
Den Rest des Tages ruhen wir uns aus, planschen im See und packen für den nächsten Tag. Zum Abendbrot gibt es die besten Nudeln mit Dosenfleisch und Öl, die ich je hatte. Alle Nachkochversuche schmeckten seither immer scheiße. Vielleicht lag es am Hunger?
Während wir abends duschen, beginnt es dann endlich zu regnen. Ein Grund mehr, wieder früh schlafen zu gehen.
Spruch des Tages von Hannah mitten im einsamen Wald: "Wenn wir hier bleiben und sterben, findet das der Förster bestimmt nicht gut."
18.07. Ellbogensee-Wesenberg
"Misanthropen-Montag"
Strecke: 22 km
Es hat wohl tatsächlich die ganze Nacht durchgeregnet, jedenfalls ist der Platz sehr nass. Zum Glück scheint aber nun genügend Sonne, um das Zelt nicht platschnass einpacken zu müssen. Im Zelt ist jedenfalls alles trocken, obwohl wir den Dachlüfter vom Lavvu etwas offen hatten. Obwohl Hannah an diesem Morgen recht frech ist, verläuft das Frühstücken und Packen recht routiniert. Die Gruppe samt Feuerwehr-Mannschaftszelt neben uns beobachtet erstaunt, wie nach und nach alles in den Taschen verschwindet und wir uns auf den Weg machen.
Den ersten Zwischenstopp legen wir bei den Rentierzüchtern in Strasen ein, wo wir einen eingeplanten Geocache leider nicht finden. Weiter geht es auf die "profilierten" Mecklenburger Radwege und entdecken die Landschaft, wo Microsoft seine Wallpaper herbekommen könnte. Der Hänger ist doch recht schwer, so dass Strecken mit Hinweisen wie "Gefälle! Radfahrer bitte absteigen!" nur langsam rollend bezwungen werden können. Schieben kann man das Gespann leider nicht.
Der zweite Zwischenstopp ergibt sich spontan an einem Naturladen in einem Waldorf-Dorf mitten im Nirgendwo. Dort gibt es sehr nette Menschen mit Behinderung, die fleißig erzählen und Fragen stellen, einen tollen Bioladen zum Vorratseinkauf und eine bekackte Verkäuferin, die uns trotz getätigten 20,- Euro Umsatz entgegnet, dass wir unsere "Wasserflaschen natürlich nicht am Wasserhahn auffüllen dürfen, denn da könne ja jeder kommen." Das ist zwar ihr gutes Recht, ich bin trotzdem über das fehlende Augenmaß (Juli, zwei Kinder, Fahrrad und bereits getätigter Umsatz) überrascht und festige mein Klischee über die scheinheilige Philanthropie dieser esoterischen Gemeinschaft.
Etwas verärgert, aber doch noch mit genügend Wasservorräten fahren wir weiter und überholen voll bepackt im Wald zwei Rentner in bunten Trikots auf ihren Mountainbikes, die sichtlich bemüht sind, sich nicht abschütteln zu lassen. Die hügeligen Waldwege durch den Wald sind sehr gut befahrbar und laden wirklich zum zügigen Radeln ein. Die Landschaft ist dafür weniger abwechslungsreich. In Wesenberg angekommen, halten wir zuerst am Findlingsgarten, um endlich einen Geocache zu finden und ein wenig Mittag zu essen.
Das gibt Platz in der Tasche für neue Nahrungsvorräte. Ein plötzlich auftauchender bösartig aussehender Hund kommt zum Glück nur ein Stück auf uns zu gerannt. Dann wird klar, dass er an einer sehr langen Kette festgemacht ist. Ich hatte die Kinder schon halb auf dem Arm.
Später in der Stadt ist schnell ein Supermarkt gefunden und der Einkauf für die nächsten drei Tage erfüllt auch Sonderwünsche: Barbie-Zeitung für Hannah und neuer Kaffeevorrat für Maria.
Anschließend zieht es erst einmal zum Zeltplatz Kanu-Mühle, um aus den verschwitzten Klamotten zu kommen. Der Platz gefällt uns gut und wir waren anscheinend auch schon einmal hier, obwohl wir uns beide nicht so richtig erinnern können. Der Boden stellt allerdings eine kleine Herausforderung an die Abspannung des Zeltes dar, denn es ist sehr sandig. Nach dem Aufbau düsen wir zurück nach Wesenberg, dass sich als recht unspektakulär erweist. Dafür gibt es einen netten Spielplatz im Delta aus dem Spielzeugmuseum "Villa Pusteblume", der "Burg Wesenberg" mit Aussichtsturm und einem Imbiss mit kaltem Radler und Eierlikör aus Schokowaffelbechern (yummie!).
So vertreiben wir uns den Nachmittag und kochen abends ein bisschen ausführlicher Reis mit Gemüse und echter süßsauer Soße. Leider ist Frida auf dem Rückweg zum Zeltplatz eingeschlafen und ist abends kaum ins Bett zu bekommen. Alles verschiebt sich weiter zur Feierstunde und wir können bei Kerzenschein mit ein paar anderen am Wasser sitzen, Reisetagebuch schreiben und unseren mitgebrachten Ingwerlikör trinken.
Spruch des Tages geht diesmal eindeutig an die bekackte Verkäuferin. Siehe oben.
19.07. Wesenberg-Kakeldütt
"Hexenwäldchen-Dienstag"
Strecke: 20 km
Wir schlummerten selig bis in den späten Morgen in unserem Zelt, denn das angrenzende Wehr schluckt mit seinem Rauschen tatsächlich sämtliche Straßengeräusche.
Es gibt Honigbrötchen zum Frühstück und um 10:40 Uhr fahren wir weiter Richtung Hexenwäldchen. Wir nehmen allerdings nicht den direkten Weg sondern nehmen einen als "idealen" Radweg gekennzeichneten kleinen Umweg in Kauf. Dieser ist dann zwar sehr viel weniger hügelig, aber dafür die meiste Zeit geteert. Es ging dabei am großen Labussee vorbei und durch das Dörfchen Zwenzow. Idylle pur!
Schließlich kamen wir im Hexenwäldchen an, Hannah konnte es schon wegen des verlockenden Namens kaum noch aushalten, endlich hier zu sein. Hier gibt es Tiere wie Esel, Pony, Schweine, Hasen und Hühner, ein paar Spielmöglichkeiten für die Kinder und einen kleinen Kiosk, der das nötigste vor Ort hat. Zum nächsten Einkauf wäre es recht weit (12 km). Es ist zwar viel rumpliger als auf den anderen Plätzen, aber sehr angenehm - es erinnert uns an ein Jugendhaus in der Nähe von Hannover, dass wir mal in seiner Entstehung begleiten durften.
Zur Begrüßung gibt es dann ein Getränk aufs Haus und anschließend werden wir bis zu unserem Platz begleitet. Zwischendurch bekommen wir mit, dass andere Nachfragende mit Familienzelt tatsächlich abgewiesen werden müssen, da der Platz komplett voll ist. Zum Glück ist das hier der einzige Platz, den wir fest gebucht hatten, da auch wir hier fast eine Woche bleiben wollen und in der Zeit nur Tagesausflüge machen.
Unser Zelt bauen wir ganz am Ende des Platzes zwischen Kiefern ohne Durchgangsverkehr auf und sind sehr zufrieden mit dieser Wahl. Die bereits in der Zelt-Aufbauphase befindlichen Nachbarn wirken alle nett und haben ebenfalls alle Kinder. Für Staunen sorgt unser Lavvu, das natürlich viel schneller steht, als jedes große Familienzelt mit etlichen Stangen. (Nachbarskind ruft: "Mama, guck mal, voll schnell!")
Unseren Nachmittag verbringen wir damit, den Platz zu erkunden, Wäsche zu waschen, Eis zu essen und kurz vor dem Abendbrot noch einmal in den See zu hüpfen. Sehr erfrischend! Hannah versucht sich währenddessen mit einem Nachbarskind anzufreunden, bleibt aber leider erfolglos. Beim Zähneputzen treffen wir dann aber auf drei freundliche Mädchen, die ebenfalls 4 Jahre alt sind und später interessiert mit zu unserem Platz kommen. Die Mädels lassen ein paar schöne Tage für Hannah mit Spiel und Spaß erwarten.
Die Nacht ist ruhig und es regnet immer mal wieder.
Spruch des Tages von Hannah bei der Ankunft im Hexenwäldchen: "Können wir hier 3, 4, ich meine, 5 oder 6 Nächte bleiben?"
20.07. Tagesausflug Neustrelitz
"Regen-oder-kein-Regen-Mittwoch"
Strecke:35 km
Erstaunlicherweise wachen wir wieder erst um 8:30 Uhr auf; wir haben wirklich alle Urlaub. Daran ist leider etwas ärgerlich, dass der Wetterbericht für heute starke Schauer am späten Vormittag vorausgesagt hat und die Regenwolke auf dem Regenradar schon bedrohlich nahe ist. In der nächsten Stunde wird es auf jeden Fall Regen geben. Wir schmeißen uns daher nach kurzer Katzenwäsche in unsere Klamotten, packen Regensachen ein, drücken den Kindern noch jedem ein Brötchen in die Hand und düsen los.
Die Alleenstraße fahren wir (weil ohne Radweg) zwar nicht so gern, aber es ist der schnellste Weg nach Neustrelitz. Und wir haben einen genialen Plan: Wir sind einfach vor der Regenwolke dort und verbringen die "Regenzeit" dann beim gemütlichen Frühstück in einem Cafe. Das klappt auch tatsächlich und wir waren wirklich schnell...und es hat nicht einen Tropfen geregnet.
Wir frühstücken gemütlich beim Style-Bäcker am Markt: Die Mitarbeiter(!) und Mitarbeiterinnen dort sind alle so gestylt und cool, dass wir wohl die letzten Penner für sie waren in unseren muffeligen Radklamotten. Aber der Kaffee dort ist wirklich gut.
Da der Regen ausbleibt, radeln wir durch Strelitz, von neu nach alt, denn dort ist der Obi und wir wollen uns eine neue Gaskartusche besorgen. Leider existiert auch hier das Campingaz-Monopol und wir werden nicht fündig. Zurück in der Stadt entdecken wir dann aber noch einen kleinen aber feinen Outdoorladen (fast neben dem Style-Bäcker

Nach einem Zwischenstopp im Lidl für die nötige Verpflegung bis Sonntag fahren wir über den Hafen in das Slawendorf: Dort verbringen wir die nächsten schönen Stunden mit dem kindgerechten Kennenlernen dieser alten Völkergruppe. Es gibt Slawenbrot mit Würstchen, Specksteinschnitzen, dem Schmied zugucken und Kerzen ziehen. Für Groß und Klein ist alles dabei und der Tag vergeht viel zu schnell.
Auf dem Rückweg haben wir kräftig Gegenwind. Zur Erfrischung genießen wir Lübzer-Lemon-eisgekühlt und zum Abendbrot gibt es Reis mit Pilzsoße. Am Abend konnte Hannah mit ihrer Bekanntschaft vom Vorabend noch ein wenig den Platz erkunden, Tiere füttern und ihre Erlebnisse aus dem Slawendorf teilen.
Gerne wären Hannah und ich am Abend noch länger am Lagerfeuer im nahegelegenen Steinbruch sitzen geblieben, aber um 22 Uhr sind wir einfach alle zu müde. Nach einem letzten Pils mit Maria schlüpfen auch wir beide in die Schlafsäcke und schlafen bald ein.
Es ist sehr still auf dem Platz. Leider sind unwetterartige Regengüsse vorausgesagt und alle richten sich irgendwie darauf ein. Die Zeltschnüre werden nachgespannt, die Boote fein säuberlich umgedreht und der Platz ist plötzlich sehr aufgeräumt.
Spruch des Tages von mir beim Bäcker: "Die halten uns für die ekligsten Menschen der Welt!"
21.07. Pausentag
"Regen-Donnerstag"
Es regnet. Die ganze Nacht und den ganzen Morgen, nicht sehr stark aber sehr gleichmäßig und ohne Pause. Wir kochen uns Tee im Zelt und eigentlich ist es ganz gemütlich. Wir kuscheln uns noch einmal in die Schlafsäcke und lauschen dem Regen und den Stimmen von draußen. Nach einem komplizierten Frühstück im Zelt (die Kinder wollen die ganze Zeit toben), beschließen wir trotz anhaltendem Regen einen Geocache in der Nähe zu suchen. Denn irgendwann müssen auch wir einmal aus dem Zelt und so kriechen wir einer nach dem anderen in die frische Morgenluft.
So geht es zu Fuß mit Frida im Hänger über den Wildschweinpfad zum "Naturcache". Auf diesem Weg entdecken wir die "Hexenstube", eine Dorfgaststätte von den Betreibern des Zeltplatzes - die haben hier auch eine Art Monopolstellung. Auf dem Weg durch Blankenförde-Kakeldütt bewundern wir die schönen Häuser, träumen ein wenig davon, wie es wäre, hier zu wohnen und eine Art "Kanu-Notdienst-Werkstatt mit Versandhandel" zu betreiben und finden im immer noch strömenden Landregen den Cache.
Auf dem Rückweg kehren wir in der "Hexenstube" ein, um ein wenig zu trocknen. (Das Imprägnierzeugs hält besser als erwartet!) Es gibt Eierkuchen mit Schokosoße, Riesenkartoffelpuffer und Hexengulasch mit Klößen. Wir sitzen zwar trocken, aber leider etwas zugig, doch dafür am Tisch mit Stuhl. Das ist für mich immer das nervigste am Zelt. Essen auf dem Boden.
Zurück auf dem Zeltplatz kaufen wir im Kiosk die letzte Spielesammlung, die uns über den Rest des Tages retten soll. Noch heute begleitet uns diese Sammlung auf jede Tour. Leider sind wir alle schon ein bisschen genervt vom Dauerregen, Frida strullert sich kurz vor dem Zelt noch einmal fleißig ein und Hannah versucht immer wieder im Zelt herumzutoben, was leider nicht funktioniert. Abends haben wir dann nach einem Nachmittag im Zelt zwar keinen Frieden mehr, aber immerhin Waffenruhe und ein bisschen Lagerkoller.
Das Zelt hält zwar dicht, aber alles wird langsam feucht und wir schleppen mit jedem Mal mehr Schmutz und Nässe ins Zelt.
Am Abend verrät das Regenradar, dass sich eine Riesenwolke über Ostdeutschland/Polen im Kreis dreht und wohl noch mindestens bis Morgen weiter für reichlich Flüssigkeit von oben sorgen wird. Vor dem Einschlafen erfahren wir von den Betreibern noch, dass inzwischen 35 Liter/qm Niederschlag gefallen sind. Die Kinder sind viel zu wenig ausgelastet und das Zubettbringen macht heute wirklich keinen Spaß.
Spruch des Tages von mir bei jedem Anblick des Regens auf unseren Zelteingang: "Maria, wir brauchen ein Tarp!"
22.07. Pausentag II
"Regen-Freitag"
Natürlich hört der Regen nicht auf. Den ganzen Tag nicht, nicht eine Minute. Der sandige Platz gleicht einem Matschloch und die ersten Nachbarn machen sich Gedanken, wie sie am Samstag ihre Autos da raus bekommen sollen. Die Toiletten sind ebenfalls voll von Matsch. Da kommt keiner mit dem Wischen hinterher.
Andere Nachbarn sind auf der Suche nach einer Ferienwohnung in der Nähe, da die Kinder Durchfall haben. Wir kennen zwar auch keine, können aber immerhin mit unserem Vorrat Oralpädon ein bisschen aushelfen.
Mehr als das Zelt und den Platz sehen wir heute nicht. Ich versuche alleine eine Seeumrundung, breche aber auch ab und laufe zurück.
Die Stimmung ist eher müde und trüb, aber wir vertragen uns.
23.07. Geburtstagsgäste
"Überraschungs-Mirow-Samstag"
Heute ist mein Geburtstag und es regnet immer noch leicht, wenn auch mit kurzen Unterbrechungen. Glücklicherweise kommen meine Mutter und ihr Freund auf die Idee uns zu überraschen und machen auf ihrem Weg von Flensburg nach Berlin eine Nacht Zwischenhalt in der Nähe.
So kommen wir mit dem Auto nach Mirow, gehen beim Italiener essen und schauen uns das Museum im "Drei-Königinnen-Palais" an.
Im Auto können wir mal das Handy laden und ein paar Sachen trocknen, die wir im Zelt nicht ganz trocken bekommen haben. Außerdem bekommt Hannah ein paar neue Gummistiefel, da der Platz für sie sonst nicht mehr betretbar gewesen wäre. Wir großen haben unsere wasserdichten Socken in den Sandalen an. Zwischenzeitlich hatten wir um 10 Uhr morgens nur 13° Grad. So einen kalten Geburtstag hatte ich schon lange nicht mehr.
Abends gehen wir alle zusammen in eine mexikanische Bar in der Nähe und essen dort ein leckeres Geburtstagsessen.
24.07. Das Auto folgt uns
"Umplanungs-Sonntag"
Es regnet in der Nacht immer wieder und auch der Morgen ist davon geprägt. Wir machen also eine kleine Familienkonferenz und beratschlagen, wie die Tour weitergehen soll. Die meisten Klamotten sind feucht und/oder schmutzig. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt und die Wettervorhersage lässt auf keine Besserung hoffen. Eigentlich regnet es nun fast seit vier Tagen.
Der Zeltplatz ist so gut wie leer, viele haben abgebrochen und sind gefahren. Für andere war der Urlaub zu Ende und die neuen Gäste kamen gar nicht erst, weil das Wetter so mies ist. Selbst die Platzbetreiber haben sich eine schönere Hauptsaison ausgemalt.
Wir hatten zwar eigentlich auch nur bis Morgen gebucht, könnten nun aber ohne Probleme länger bleiben.
Schweren Herzens beschließen wir, die Tour hier enden zu lassen und das Auto zum Hexenwäldchen zu holen. Das Angebot mit meiner Mutter auf dem Weg nach Berlin bis nach Fürstenberg zu kommen ist ebenfalls verlockend. So nutzen wir die Gelegenheit und verabschieden unsere Überraschungsgäste. Ich habe dann ein wenig zu tun, das Auto zu holen. So sind wir die nächsten Tage vielleicht etwas mobiler.
Auf dem Zeltplatz gibt es nur einzelne Schauer und so können die Kinder (Hannah und ihre neue Freundin der letzten Tage) wenigstens draußen spielen. Frida bleibt mittlerweile lieber bei Mama auf dem Arm.
Im Autoradio höre ich von einem Zeltplatz an der Müritz, der wegen Erdrutsch evakuiert werden musste und nun geschlossen ist. Über die Betreiber vom Hexenwäldchen ergooglen wir später dann, dass es der Platz in Boek war - unser ursprüngliches Tagesziel für Morgen, Montag.

Die Kinder sind am Nachmittag wieder eher unausgeglichen, denn es regnet mal wieder. Abends gibt es von den Platzbetreibern für die restlichen Gäste Live-Musik am Lagerfeuer im Steinbruch mit Marshmallows und Würstchen vom Stock.
Das war ein sehr schöner Ausklang aus dem Urlaub, auch wenn das Ende noch nicht beschlossen war.
25.07. Rückfahrt
"Abbruch am Montag"
Da auch heute der Wetterbericht wieder Regen ankündigt, wir alle ein bisschen die Lust verloren haben und es gerade einmal kurz aufgeklart ist, entscheiden wir uns spontan dafür, abzubrechen und zu Freunden nach Hannover zu fahren, um die letzten Urlaubstage dort zu verbringen. Ein Anruf klärt schnell, dass wir willkommen sind, Platz haben die sowieso immer.
Und so ist in unglaublicher Geschwindigkeit alles ins Auto gestopft, die letzte Rechnung bezahlt und wir auf dem Weg nach Westen.
Ein wenig Wehmut begleitet uns, ist diese Entscheidung doch ein bisschen wie eine Kapitulation. Letztendlich wissen wir aber, das richtige getan zu haben, denn es wird bis ans Ende der Woche weiterhin viel Regen geben.
Geplant war für diesen Tag eigentlich die Weiterfahrt nach Boek.
Weiterhin war geplant:
26.07. Tagestour Waren und zurück nach Boek
27.07. Von Boek nach Kratzeburg
28.07. Kanuverleih in Kratzeburg
29.07. Auto holen aus Fürstenberg
30.07. Abreise
Wirklich nützlich waren:
-Evazote Doublemat als Strandmatte, Zeltteppich, Picknickdecke
-Der neue Trangia-Gaseinsatz für das schnelle Kochen von Nudeln und Soße nacheinander
-die 5 Sandheringe, die ich zur Sicherheit mit eingepackt habe
-wasserdichte Socken für die Sandalen, so spart man sich extra Schuhe
Wirklich nützlich gewesen wäre:
-Campingaz Adapter
-ein Tarp für den Zelteingang
-mehr Fleece für 13°-Grad-Julitage
Überflüssig waren:
-Ersatzbatterien für das Garmin etrex HCX, das Ding hat in 7 Tagen einen Strich verbraucht, war aber auch selten notwendig
-Brühepulver, braucht kein Mensch, hatten wir aber dabei
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