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Es muss ja nicht immer alles normal sein. Und verrückte Sachen gehen manchmal nur alleine
hehe, ja genau, wie zum Beispiel eine Tour die laut Internet besser für 2 Tage zu gehen ist auf 11h zu legen und dann die letzten Km mit Schmerz verzogenen Gesicht sich weiter zu schleppen weil die Knie nicht mehr können. Da kommt man sich erst blöd vor wenn einen dann Wanderer entgegen kommen die noch voller Kraft sind...
Ich wandere fast nur alleine. Früher hab ich mir immer gewünscht, ein Mann zu sein - weil die haben ja keine Angst alleine nachts im Wald.
Heute weiß ich es besser Mein Ex hatte Angst vor Füchsen . Und mein Mann hat grundsätzlich Angst im dunkeln alleine im Wald. Mit mir zusammen geht es jetzt einigermassen, er hat immer Angst vor Wildschweinen. Wir sind oft im dunkeln unterwegs, vor allem im Winter wegen Gassi gehen. Ich reite im Winter auch sehr oft alleine im dunkeln aus. Angst hab ich da eher vor einem tief hängenden Ast oder das der Jäger mich mit einem Wildschwein verwechselt ( obwohl Wildschweine mit Warnwesten relativ selten sind...).
Mehrere Tage alleine zu sein, finde ich nicht schlimm. Wobei ich immer ein Tier dabei hab ( Pferd und/oder Hund). Da kann man dem Tierchen allerlei erzählen - wenn man denn will. Wobei ich mich manchmal frage, ob es meine Tiere stört, dass wir stundenlang schweigend unterwegs sind... Ich rede da nämlich nicht viel.
Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.Abraham Lincoln
Wobei ich mich manchmal frage, ob es meine Tiere stört, dass wir stundenlang schweigend unterwegs sind... Ich rede da nämlich nicht viel.
OT: Ein Standard-Hund ist heilfroh, wenn er nicht zugetextet wird.
Ausserdem passen die Nasen dann viel besser auf, wenn Mensch zur Abwechslung was wichtiges mitzuteilen hat. Bei Dauerbeschallung schalten sie sonst auf Durchzug und das wichtige "Hier" oder "bleib" geht dann zu leicht unter.
"I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins
Ich bin auch oft solo unterwegs (mit dem MTB oder zu Fuß), einfach aus der Not heraus, weil niemand in meinem Alter so "verrückte" Unternehmungen mitmachen will. Beim ersten Mal war ich sehr skeptisch. Allgemein finde ich, zu zweit ist es immer schöner, wenn man sich gut versteht. Denn da kann man Freud und Leid teilen und das ist schön und wichtig. Alleine zu reisen ist aber immer noch viel besser, als zuhause zu bleiben.
Mindestens einmal im Jahr mache ich eine 1-2-wöchige Reise mit dem MTB oder zu Fuß, meistens im Alpengebiet. Normalerweise übernachte ich im Freien. Daher kenne ich das Gefühl, alleine nachts im Wald zu sein, sehr gut. Dass man im Dunkeln Angst bekommt, ist normal und natürlich. Das ist ein menschlicher Urinstinkt, der uns seit Jahrtausenden vor Gefahren schützt und unsere Sinne schärft. Erfahrung, Wissen und der Verstand können aber das Angstgefühl sehr mindern. Es bleibt dann lediglich ein mulmiges Gefühl. Denn Angst hat man ja meistens vor den Gefahren, die man nicht einschätzen kann, nicht kennt oder sich einbildet. Da kann man schon gegensteuern, indem man sich Informiert oder Erfahrungen sammelt.
Alleine zu reisen ist aber immer noch viel besser, als zuhause zu bleiben.
Ich finde das ist ein super Satz! Ich stell mir auch oft die Frage. Was soll man denn zuhause?
Dass man im Dunkeln Angst bekommt, ist normal und natürlich. Das ist ein menschlicher Urinstinkt, der uns seit Jahrtausenden vor Gefahren schützt und unsere Sinne schärft. Erfahrung, Wissen und der Verstand können aber das Angstgefühl sehr mindern.
Genau! Denn was kann einen das draußen gefährlich werden? Wilde Tiere??? Die rennen eher weg. Andere Menschen die einen was böses wollen, ist das einzige (außer Unwetter), was mir wirklich Angst machen würde.
Die Situation kenne ich auch zu gut, in meinem letzten Schwedenurlaub ging es mir auch so, wo ich zwar mit Kollegen unterwegs war, aber dann das erste Mal dazu genötigt war, alleine in einem Zelt zu schlafen...
In der ersten Nacht hab ich mein Solo-Zelt in ca. 20-30m Distanz zum Zelt meinen Kollegen aufgebaut, was dann tatsächlich zu einer wahnsinnig unruhigen Nacht führte... Was mir geholfen hat, war tatsächlich die Gewissheit von Nacht zu Nacht, dass nichts passiert ist/war...
Und so konnte ich die letzten Nächte meines zwei-wöchigen Campingurlaubes sogar mit meinem freistehenden Zelt auf ganz andere Inselecken schlafen ohne in Ruf- und Sichtweite meiner "Zelt-Nachbarn"... Das war sogar ab einem gewissen Zeitpunkt ziemlich befreiend...
Für mich ist es als Kletterer, aber ein ähnlicher Kampf wie mit der Vorstiegspsyche, die einem ab etwa einem Meter über dem letzten Hacken sagt: "Junge jetzt vorsichtig sein" - Gewöhnt man sich an diese Angst-Panik-Situation, und beginnt diese Situation zusätzlich mit positiven Erfahrungen zu verknüpfen, dann wird dieser "beklemmende" Umstand etwas schönes, und man lernt sich damit auseinander zu setzen...
Ich habe auch seit kurzem das Buch vom Alexander Huber "Die Angst, dein bester Freund" zur Hand, und diese beschreibt auf ausführliche Weise, wie Alexander Huber Solo-Begehungen plant und welche Ängste ihn dort begleiten... Leider bin ich noch nicht durch mit dem Buch, aber es kann vielleicht auch eine Art literarische Stütze sein... Bei mir hat es aufjedenfalls schon in ein paar Buchpassagen, "Klick", gemacht.
Andere Menschen die einen was böses wollen, ist das einzige (außer Unwetter), was mir wirklich Angst machen würde.
Wenn ich jemandem was böses will, dann versuche ich doch nicht, ihn mitten in der Nacht im dunklen Wald zu finden sondern schnappe mir ein Opfer in der Stadt, wo auch mal jemand vorbeikommt.
Anders sieht es aus, wenn die Mafia einen Profikiller auf Dich angesetzt hat. Der würde Dich bestimmt zur Zeugenvermeidung nachts im dunklen Wald aufsuchen. Also: Immer schön Schutzgeld bezahlen, dann klappt's auch mit dem Solotrekking.
"Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
Durs Grünbein über den Menschen
Das Problem aus meiner Sicht ist, überhaupt Pampa zu finden. Wenn es wirklich Pampa ist, habe ich Solo kein Befürchtungen. In Skandinavien, z.B. fühle ich mich sicher. Aber oft sind eben doch Gehöfte, Dörfer, landwirtschaftlich genutzte Flächen (Tiere), Wanderwege, Hundausführwege in der Nähe und dann ist man leicht nicht mehr ungestört.
Da habe ich zu zweit manchmal mehr Grusel. Zum Beispiel in Rumänien und der Ukraine im Auto am Straßenrand schlafen. Alleine hätte ich da weniger Probleme als ich hatte, als meine Frau dabei war.
Das Problem aus meiner Sicht ist, überhaupt Pampa zu finden. Wenn es wirklich Pampa ist, habe ich Solo kein Befürchtungen. In Skandinavien, z.B. fühle ich mich sicher. Aber oft sind eben doch Gehöfte, Dörfer, landwirtschaftlich genutzte Flächen (Tiere), Wanderwege, Hundausführwege in der Nähe und dann ist man leicht nicht mehr ungestört.
Das geht schon - zumindest im deutschen Mittelgebirge. Ein Blick auf´s GPS verrät wie nah die nächsten Wege sind, wenn die 100-200 m entfernt sind und man sich selbst ruhig verhält bekommt man nach meiner Erfahrung keinen Besuch. Was allerdings gerne mal am WE passiert : Am späteren Abend ist es plötzlich vorbei mit der herrlichen Ruhe des Waldes. Laute Techno-Bässe wummern... irgendwo steigt eine Partie. Da müßte man wirklich einige Kilometer weg sein. Empfinde ich zwar auf eine Art auch bedrohlich, aber gefährlich ist es nicht wirklich. Mit etwas Glück verschaffen einem die Ohrstöpsel noch halbwegs ruhigen Schlaf.
Nachtrag : Kein Witz, aber nach einigen Erlebnissen mit nächtlicher Ruhestörung habe ich mittlerweilen chronische Ängste auf Zeltplätzen - ich schlafe alleine in der Pampa i.d.R. dafür bestens.
Zuletzt geändert von Prachttaucher; 07.05.2014, 16:36.
Ich glaube, dass man dann noch mal differenzieren muss zwischen Wandern und Radeln. Beim Wandern versteckt man sich doch mal schneller und kann auch mal Querfeldein laufen, um von der Straße oder dem Weg wegzukommen. Mit dem Fahrrad ist das schon Akt und auch nicht naturschonend. Da dann ein abgeschiedenes Plätzchen zu finden, finde ich schon komplexer. Und allein die nervige Suche, ob jetzt hier oder besser da und ob überhaupt, nimmt viel vom Fahrspaß. Und im Naturschutzgebiet für mich eh Tabu.
Daher habe ich mich längst an Campingplätze gewöhnt und an das Klappern der Chemietoiletten? (Oder was machen Wohmobilfahrer nachts immer an ihrem Gefährt?). Und da man bei Fahrradfahren auch anders schwitzt und friert, bin ich dann auch über die Sanis ganz froh. Nerven tut mich nur das Flutlicht.
Ohrstöpsel brauche ich nur am Meer. Und am besten schlafe ich bei Regen und Wind. Das ist klasse.
(Wenn ich angestarrt werde, dann weil ich mal wieder aussehe,als ob ich frisch aus dem Sumpf gekrochen sei. )
Ab etwa einer halben Woche unterwegssein sollte das der Normalzustand sein. Zusätzlich rasiere ich mich grundsätzlich nicht im Urlaub. Damit heische ich durchaus oft skeptische Blicke. Dann heißt es extra freundlich zu sein.
Zuletzt geändert von Ultraheavy; 07.05.2014, 20:16.
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