Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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  • puhee
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    • 28.05.2009
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    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

    Moin moin,

    also ich transportiere das Reservepaddel immer so auf dem Hinterdeck, dass ich beide Teile hinter mein Rücken sofort rausholen und zusammenstecken kann. Wenn man das übt, geht das irgendwann blitzschnell. Dazu trainiere ich jedes Jahr im Hallenbad zu kentern, Unterwasser eine Hälfte zu greifen und damit zu rollen. Also meiner Erfahrung nach, hat das Thema "Paddel auf Deck" definitiv seine Daseinsberechtigung. Wenn es unter 3 straffe Decksgummies steckt, verliert man es auch nicht in der Brandung. Evtl verschiebt es sich etwas, aber das macht nichts. Beim Wiedereinstieg hat es auch nicht gestört, oder ich hab mich daran gewohnt.

    Zum Thema "wo aufs Deck":
    Hinten, etwas weiter hinter dem Cockpit, es soll ca 25-30cm frei bleiben für den Wiedereinstieg. Eine Hälfte links, der andere rechts, damit man mit beide Hände rankommt. Vorne ist meiner Meinung nach schlechter, das bringt viel Spritzwasser, harmoniert nicht mit eine Karte (Entweder Paddel zu weit weg oder Karte nicht lesbar). Dazu ist es beim Brandungsstart stärker gefährdet, da es nicht vom Körper geschützt wird. Beim anlanden fährt man ja mit den Wellen, da ist der Wucht weniger und seitlich halten die Gummies das aus bzw müssen das aushalten können. Reservepaddel hab ich in Wellen noch nie verloren, Karte, Bootswagen oder anderes Decksmaterial dagegen schon.
    Ehrlich gesagt, die Idee ein Reservepaddel im Cockpit mitzuführen ist für mich völlig neu und finde ich eine interessante Sichtweise. Das Paddel dafür zu kürzen, naja...wenn es nicht zu kurz wird, warum nicht.

    Zum Thema Reservepaddel generell bzw meine Erfahrungen damit:
    Ich habe bisher 2x ein Paddel gebrochen, beide Male war meiner Meinung nach selbstverschuldet und beide male war es beim Einsteigen. Das erste Mal war ganz am Anfang meiner Paddelkarriere. Ich hatte die Paddelbrücke erklärt bekommen und am Steg schon erfolgreich eingesetzt. Danach aber mal an einem Deich, wo das Paddel nicht direkt neben dem Boot auflag. Mittig zwischen Boot und Deich drauf gesetzt und "Knack" gleich mit dem Hintern im Wasser.....das 2. Mal schon erfahrerener gewesen, aber eben neu mit dem Thema "Faltboot" Paddelbrücke gemacht auf dem Firstdeck, Hände zu weit auseinander und "Knack" gleich mit dem Hintern im Wasser.......am Anfang hatte ich ein billigteil als Reservepaddel. Nach der 1. Erfahrung hab ich dann ziemlich schnell ein neues Reservepaddel gekauft, genau das gleiche Modell wie das normale Paddel, nur dann geteilt. Das normale Paddel hab ich immer ungeteilt weil das doch etwas stabiler ist.

    Beide Male war ich verdammt froh, ein Ersatzpaddel dabei zu haben. Und für die neue Paddel musste ich eben Lehrgeld bezahlen.....

    @Beyond:
    Bin immer noch erstaunt mit wieviel Ausdauer Du Deine Erfahrungen hier mit uns teilst....ich habs schonmal gesagt und sage es nochmal: Vielen Dank dafür, und auch dafür, dass Du die Diskussionen in Gang hältst.

    Grüße

    Jan

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    • Platokrates
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      • 19.09.2013
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      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

      Hallo Beyond,

      Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
      ... Photos aus Griechenland Revue passieren lassen und mit geschlossenen Augen zu träumen beginnen kann, was ich im nächsten Jahr so alles unternehmen könnte ...
      Danke für die Blumen

      Tja, die Griechen haben es mir angetan, die Alten wie die Neuen

      Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
      ... Na ja, vielleicht kommen von Dir aus Dalmatien noch ein paar ebenso schöne Bilder hinzu. Dann könnte ich mein Traumspektrum auch auf diese Region ausweiten.
      Aber da warst du doch schon
      Schließlich werden wir ja in dem Gebiet von LEEs und deiner ersten gemeinsamen Tour paddeln.

      Zitat von puhee Beitrag anzeigen
      @Beyond:
      Bin immer noch erstaunt mit wieviel Ausdauer Du Deine Erfahrungen hier mit uns teilst....ich habs schonmal gesagt und sage es nochmal: Vielen Dank dafür, und auch dafür, dass Du die Diskussionen in Gang hältst.
      Da kann ich mich Jan nur anschließen!

      Und vielleicht schaffe ich hiermit ja den Bogen zum letzten Thema ...
      Solche Paddelpausen gehören für mich hin und wieder auch dazu:



      Gruß Volker

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      • Beyond
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        • 09.11.2010
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        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

        Hallo Jan (puhee),

        danke für Deine konkrete Meinung zu diesem Thema ... und auch für Dein Lob.

        Als „fourty-niner“ mich gefragt hat, wie ich mein Reservepaddel in der Sitzluke verstaue, habe ich nicht erwartet, dass dies zu einer größeren Diskussion ausarten könnte. Ehrlich gesagt, es soll doch jedem selbst überlassen sein, wie und wo er seine Ausrüstung unterbringt. Bei Stauplänen kann man eben nur Empfehlungen geben und sagen wie man es selber macht. Daraus kann aber niemals ein Dogma abgeleitet werden.

        Volker hat geschrieben, dass er sein Reservepaddel noch nie hat benutzen müssen. Und trotzdem nimmt er eins mit. Zumindest sind wir uns da einig, dass ein Reservepaddel auf längeren Seekajak-Touren mitgeführt werden soll/muss.

        Wie und wo es untergebracht wird, ist von vielen Faktoren abhängig, über die jeder sich selbst Gedanken machen muss, wo er seine Prioritäten setzt. Dem einen ist der schnelle Zugriff bei Notsituationen wichtig, weil er regelmäßig gefährliche Gebiete befährt, der andere sieht ein Problem in der Unterbringung, weil sein Eskimokajak ihm auf den Leib geschneidert worden ist, wieder ein anderer findet es vielleicht nur „geil“, das Reservepaddel auf Deck zu befestigen, weil das nach einer Extremsportart oder einer Expeditionsreise aussieht (hier setze ich sicherheitshalber einmal einen Smiley: „Lächeln“). Und ich transportiere halt das Reservepaddel in der Sitzluke, weil ich eben ein „Container-Schiff“ benutze, um auf Langfahrten unabhängiger zu sein. Für mich ist es wichtig, ein Reservepaddel überhaupt dabei zu haben, nicht, um es sofort einsetzen zu können.

        In der Regel verwende ich auf meinen Seekajak-Touren ein Paddel mit einer Länge von 2,40 m, entgegen allen Empfehlungen von „Fachleuten“ und „Schulungsexperten“, die sich angeblich im Seekajaking auskennen (erneut ein Smiley: „Lächeln“). Aber ich habe immer noch die Kraft, dieses Paddel voll durchzuziehen. Mein Reservepaddel, es ist mein allererstes Holzpaddel, ebenfalls mit 2,40 m Länge gekauft, noch mit einer Steckhülse versehen und knapp 50 Jahre alt, habe ich auf 2,00 m gekürzt. Jetzt passt es genau in die Sitzluke. Mein Wildwasserpaddel ist ebenfalls 2,00 m lang, die ideale Länge, um die heimatlichen Flüsse zu befahren.

        Viele Grüße
        Beyond

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        • Beyond
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          • 09.11.2010
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          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

          Hallo Volker (Platokrates),

          auch Dir vielen Dank für Dein Lob.

          Wenn Ihr auch in Lees und meinem imaginären Kielwasser paddelt, die ästhetischen Photos werden bestimmt von Dir kommen und nicht von mir! Ich bin für schöne Aufnahmen weniger geeignet. Dazu habe ich nicht die Geduld.

          Ja, Griechenland ist ist schon etwas Besonderes: Das Land, die Natur, die Menschen und ihre Kultur!

          Viele Grüße
          Beyond

          Kleine Ergänzung am 07.10.2013, high noon:

          Bin gerade beim Hobo-Kochen: Feuertopf-Allerlei auf Fischbasis für Outdoor. Natürlich gehört zu Griechenland auch die „Ess-Kultur“, die Du im obigen Post #902 so „appetitlich“ dargestellt hast. Für solche Paddelpausen würde ich meine Solo-Kajak-Reise auch gerne gerne einmal unter- und aus meinem selbst gewählten autarken Seenomaden-Leben einfach mal ausbrechen.
          Zuletzt geändert von Beyond; 07.10.2013, 11:00. Grund: Kleine Ergänzung

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          • Beyond
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            • 09.11.2010
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            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

            Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

            als eine weitere Variante meiner Outdoorküche stelle ich Beyonds Eintopf-Allerlei vor. Für dieses Gericht verwende ich überwiegend meinen Hobo-Feuertopf, aka Gugelhupfform, das ideale Gerät, outdoor auf dem Hobo-Ofen zu kochen. Klicke “hier“ und “da“, um dazu meine entsprechenden Beiträge einzusehen.



            Bild 01: Beyonds Hobo-Feuertopf in voller Aktion. Hier der mittlere „Feuertopf“ mit 1,5 l Inhalt auf meinem großen Hobo-Ofen. Die Flammen sind natürlich überdimensional und nur dem Photo gezollt. In der Realität reicht ein wesentlich kleinerer Hobo-Ofen im Bereich der Edelsstahl-Besteckkörbe als Brennstelle völlig aus, wie auf den nachfolgenden Bildern zu erkennen ist.

            In Beyonds Eintopf-Allerlei kommen neben verschiedene Sorten Fleisch (vom Schwein, Rind, Geflügel, Lamm, Wild usw.) alle Arten von Gemüse, die man saisonal erhält, ebenso Kartoffeln, eventuell Pilze, wenn ich sie finde und auch kenne.

            Fleisch, Gemüse, Kartoffel, Pilze sollten ungefähr im gleichen Verhältnis gemischt werden. Dies ist aber in keiner Weise bindend! Je nachdem was ich bekomme - alles landet im Topf, allerdings sollte keine Zutat zu stark dominieren.

            Gewürze verwende ich eigentlich sehr selten, weder Salz noch Pfeffer usw. Dafür nehme ich aber die doppelte Menge an Brühwürfel, je vorgeschriebener Wassereinheit. So spare ich mir auf Tour die vielen verschiedenen Behälter oder Tüten für Gewürze.

            Petersilie, Schnittlauch und sonstige Kräuter, alles in getrockneter Form, mische ich bereits zu Hause und fülle sie in einen Zip-Beutel oder in eine leichte Kunststoffbüchse. Besser schmecken natürlich frische Kräuter, wenn man sie bekommt oder findet.

            Beispiel für ein Basis-Allerlei in Richtung Pichelsteiner

            Zutaten für 1 Portion bei sehr hohem, für 2 Portionen bei normalen Energiebedarf:

            250 g Fleisch (Schwein, Rind) → 284 kcal
            250 g Kartoffeln → 215 kcal
            250 g Gemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing, Zwiebel) → 95 kcal
            20 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 172 kcal
            1/2 l Fleischbrühe (2 Brühwürfel à 10 g auf 0,5 l Wasser) → 40 kcal
            Gewürze: Kümmel - ferner Petersilie, Schnittlauch usw.

            Energiemenge: ca. 806 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 1290 g

            Zubereitung:

            Fleisch, geputztes Gemüse und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und mit etwas Kümmel vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Auf dem Hobo-Ofen in einem Metallhaferl 1/2 l Wasser mit zwei Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die kräftigere Brühe ersetzt mir die Gewürze. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss fein geschnittene Kräuter hinzufügen, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken.

            Variationen:

            Im Prinzip ist mein Eintopf-Allerlei eine dicke Fleisch-Gemüse-Suppe, Das heißt, man kann dieses Gericht nach eigenem Gutdünken gestalten. Welches Gemüse, auch Pilze und welches Fleisch, eventuell auch mit Fisch anstelle des Fleisches (in die Richtung Bouillabaisse, aber als Eintopf), bleibt jedem selbst überlassen. Je vielfältiger die Zutaten, desto abwechslungsreicher wird das Allerlei.

            Im Outdoor- und noch intensiver im Survivalfall, kommt es darauf an, welche Nahrungsmittel man vorfindet. Überlebensspezialisten führen auch aus, dass Kochen wesentlich effektiver und gesünder sein soll, als Braten oder Grillen, weil in der Suppe die meisten lebenswichtigen Nährstoffe erhalten bleiben, ein schonendes Garen vorausgesetzt.

            Anwendungsbeispiel: Beyonds Eintopf-Allerlei mit seinem kleinen Feuertopf (Gugelhupfform mit 900 ml Inhalt) auf dem Hobo-Ofen mit Sicherheits-Spirituskocher

            Zutaten für 1 Portion bei hohem Energiebedarf:

            50 g Schweinefleisch → 54 kcal
            100 g Knackwurst → 312 kcal
            150 g Kartoffeln → 129 kcal
            200 g Gemüse (Zwiebel, Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing) → 76 kcal
            10 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 86 kcal
            1/4 l Fleischbrühe (1 Brühwürfel à 10 g auf 0,25 l Wasser) → 20 kcal
            Gewürze: Kümmel - ferner Petersilie, Schnittlauch, Kräutermischung „provencial“

            Energiemenge: ca. 677 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 770 g

            Zubereitung:

            Fleisch, geputztes Gemüse und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und alles mit etwas Kümmel und der getrockneten Kräutermischung (Petersilie, Schnittlauch, Kräuter der Provence) vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Auf dem Hobo-Ofen in einem Metallhaferl 1/4 l Wasser mit einem Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken – fertig.

            Hinweis: Verwendet man im Hobo-Ofen meinen Sicherheits-Spirituskocher, reicht eine Spiritusfüllung mit 70 ml in der Regel zum Garen aus (ca. 40 min). Damit sich die Hitze am/im Feuertopf staut und ein gesicherter Kochvorgang stattfinden kann, ist der Kamin mit einer mit Wasser gefüllten Metalltasse abzudecken. Zugleich wird dabei das Abwaschwasser heiß.



            Bild 02: Alles was man für das Eintopf-Allerlei benötigt: links der Feuertopf/Gugelhupfform (900 ml Inhalt), in der Porzellanschüssel das bereits zugerichtete Kochgut (Schweinefleisch, Knackwurst, Zwiebel, Karotten, Sellerie, Wirsing, Kartoffel, Kräutermischung, Kümmel), darüber in der Edelstahltasse 1/4 l Wasser mit einem Brühwürfel, darüber das Griebenschmalz, rechts das Kochgerät mit einem Sicherheits-Spirituskocher als Feuerung, dahinter der Deckel mit dem Ausschnitt für den Kamin (bei Holzfeuerung zum Nachfüllen),



            Bild 03: Die Gugelhupfform wird mit dem Griebenschmalz satt ausgestrichen. Alternativ kann man auch Speisefett, Butter oder Öl verwenden, das, was man eben dabei hat.



            Bild 04: In der Edelstahltasse wird die Instant-Fleischbrühe aufgekocht ...



            Bild 05: ... während der Feuertopf mit der Fleisch-Gemüse-Mischung aufgefüllt wird. Darüber wird dann die kochende Brühe gegossen und der Feuertopf auf den Hobo-Ofen gestellt.



            Bild 06: Der kleine Feuertopf mit Deckel versehen in Aktion: Wenn der Kamin offen ist, geht sehr viel Hitze verloren. Deshalb stelle ich auf den Kamin die Edelstahltasse mit Wasser, um ihn abzudecken, damit der Kochvorgang weiterläuft. Gleichzeitig wird dabei das Abwaschwasser heiß. Diese Maßnahme ist nur bei der Verwendung des Sicherheits-Spirituskocher erforderlich.



            Bild 07: Kochkontrolle. Der Eintopf köchelt vor sich hin, so wie es sein soll. Ein Umrühren ist nicht notwendig.



            Bild 08: Nach rund 20 Minuten ist mein Eintopf-Allerlei fertig zum Verzehr. Ich persönlich mag die einzelnen Zutaten herausschmecken. Daher würze ich mein Allerlei nur mit meiner Kräuter-Mischung (Schnittlauch, Petersilie usw.).



            Bild 09: Das fertige Gericht ist serviert. Draußen in der Natur geht es natürlich ein wenig einfacher zu. Alleine esse ich aus dem Topf. Man muss ja nicht noch einen Teller zusätzlich mitschleppen.

            Anwendungsbeispiel: Beyonds Holzhacker-Allerlei im mittleren Feuertopf (Gugelhupfform mit 1,5 l Inhalt) auf dem Hobo-Ofen mit Holzfeuerung

            Zutaten für 1 Portion bei hohem Energiebedarf:

            150 g Fleisch (Schwein, Rind) → 170 kcal
            150 g Kartoffeln → 129 kcal
            200 g Gemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing, Zwiebel) → 76 kcal
            150 g Pilze (Goldröhrling, Champignon) → 30 kcal
            20 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 172 kcal
            1/2 l Fleischbrühe (2 Brühwürfel à 10 g auf 0,5 l Wasser) → 40 kcal
            Gewürze: Kümmel - ferner Selleriekraut, Petersilie, Schnittlauch, Kräutermischung „provencial“

            Energiemenge: ca. 617 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 1190 g

            Zubereitung:

            Fleisch, geputztes Gemüse, ohne Wasser gereinigte Pilze und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden, Selleriekraut (wenn vorhanden) fein hacken und alles mit etwas Kümmel und der getrockneten Kräutermischung (Petersilie, Schnittlauch, Kräuter der Provence) vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Den Hobo-Ofen anheizen. Wenn das Holz gut brennt, in einem Metallhaferl 1/2 l Wasser mit zwei Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken – fertig.

            Hinweis: Bei einem Holzfeuer wird das Brennholz über den Kamin nachgeschürt. Die Länge des Holzes soll kleiner als die Höhe des Hobo-Ofens sein, damit er nicht verstopft. Der Deckel dient zugleich als Schutz, dass beim Nachlegen kein Brennmaterial in das Kochgut fällt.



            Bild 10: Die Zutaten für Beyonds Holzhacker-Allerlei: In der Edelstahlschüssel bereits die zugerichtete Fleisch-Gemüse-Mischung, auf dem Schneidbrett gerade im Garten gefundene Pilze, die noch zusätzlich klein geschnitten und zugemischt werden.



            Bild 11: Die Instant-Fleischbrühe wird wieder in einem Metallhaferl gekocht und über die in der mittleren Gugelhupfform gleichmäßig verteilte Fleisch-Gemüse-Pilze-Mischung gegossen.



            Bild 12: Der Feuertopf während des Garens. Im Gegensatz zum Sicherheits-Spirituskocher kann ich hier die Temperatur leichter regeln, indem ich je nach Hitzebedarf entsprechend nachschüre. Da ist sogar bei schwacher Hitze köcheln möglich.




            Bild 13: Der „Holzhacker-Topf“ ist fertig. Je nach Geschmack kann jetzt noch nachgewürzt werden. Wie man sieht, passt in diesen Feuertopf noch eine größere Menge an Kochgut. Da kann auch für zwei Personen Essen zubereitet werden. Im Prinzip sollten bei den Gugelhupfformen ungefähr 1 cm bis zum Rand frei bleiben, damit beim Erhitzen und Quellen nichts überläuft.




            Bild 14: Mahlzeit und guten Appetit ...

            Noch eine Bemerkung zu Schluss: Ich schneide das Kochgut sehr klein (Würfelmaß maximal 0,5 cm). Das ist anhand der Bilder deutlich zu erkennen. Dadurch wird es beim Kochen und Dünsten schneller gar und ich spare mir Brennmaterial. Das sehe ich als eminent wichtig an, insbesondere dann, wenn ich den Spiritus mitschleppen muss. Im Vergleich zu Pichelsteiner oder Suppen mit normal geschnittenem Fleisch und Gemüse (Würfelmaß rund 2 cm), dessen Kochzeiten von 45 Minuten bis zu 1 1/2 Stunden angegeben werden, benötige ich mit meinen Mikrostücken nur etwas 20 bis 30 Minuten. Da komme ich mit der Hälfte bis zu einem Drittel an Spiritus aus und die Wartezeit auf das Essen wird verkürzt! Außerdem fördert diese einfache, aber, aus mehreren Blickwinkeln gesehen, sehr wirkungsvolle Maßnahme die Verdauung.

            Viele Grüße
            Beyond
            Zuletzt geändert von Beyond; 09.10.2013, 09:08. Grund: Tippfehler verbessert

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            • Platokrates
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              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

              Hallo Beyond,

              wie sieht es dann im
              Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
              imaginären Kielwasser
              mit dem Kochen aus?
              Wie habt ihr euch mit was versorgt
              und welches Gerät zur Aufbereitung benutzt?

              Ich bin mir unsicher ob wir, ohne nach Zadar zu müssen, noch an Gaskartuschen kommen würden ...
              und will auf Grund dessen mal was neues ausprobieren.



              Habe hier mal etwas gesucht und mich für einen Solo Stove Holzkocher entschieden.
              Siehe auch den post von smeagolvomloh: Solo Stove mit/im Pott

              Schwemmholz sollte es fast überall geben, oder müssen wir nun hungern?

              Gruß Volker
              Zuletzt geändert von Platokrates; 11.10.2013, 00:24.

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              • Beyond
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                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                Hallo Volker (Platokrates),

                jetzt steht Deine Seekajak-Tour durch Dalmatien unmittelbar bevor. Gerne möchte ich Dir noch die letzten Antworten auf Deine Fragen übermitteln.

                An Nahrungsmitteln hatte Lee, bereits fertig gemischt und portioniert, diverse Eintopfgerichte, auch Bauchspeck für das erforderliche Fett zum Rösten und Andünsten mitgenommen, ferner Kaffee und Tee. Mineralwasser, manchmal ein Bier, Gemüse und Obst, kauften wir vor Ort. Dazu suchten wir zum leichteren Ausbooten meist einen flachen Strand oder einen Slip. Zur besseren Verdauung hatten wir auch eine Feldflasche Schnaps (Hopfengold, einen 56-prozentigen) mitgenommen. Man könnte natürlich auch auf die traditionellen, regionalen geistigen Getränke zurückgreifen.

                Suomalee kochte auf einem Trangia-Nachbau aus Edelstahl mit einem Gaskochereinsatz für Schraubkartuschen. Weil wir mit den Auto angereist waren, hatten wir die Gaskartuschen im Baumakt in Deutschland erstanden.

                Über die Gaskartuschenversorgung in Kroatien weiß ich leider nicht Bescheid.

                Den „Solo Stove Holzkocher“, für den Du Dich als Alternative entschieden hast, halte ich für eine gute Wahl, funktioniert er doch auf dem Holzvergasungsprinzip, das effektiver arbeitet, als jeglicher Hobo-Ofen. Allerdings hat dieses Gerät auch seinen Preis.

                Wie im Post #609 beschrieben, habe ich einmal so einen Kocher zusammengebastelt und ausprobiert. Das hat sehr gut funktioniert. Allerdings ist mir dieser Kocher für den Transport zu schwer, insbesondere wenn ich ihn im Rucksack tragen müsste. Es besteht nämlich aus einem Rauchrohrfutter (Kaminbüchse) aus dem Baumarkt, das ich für meinen Holzgasofen verwendet habe. Zum Wandern baue ich speziell Ultraleicht-Hobo-Kocher mit nur 80 g.



                Bild 1: Mein Bushbuddy im Versuch – Man kann das brennende Holzgas recht gut erkennen, das an den inneren Wandöffnungen ausströmt, genau so, wie bei Deinem „Solo Stove Holzkocher“. Deshalb bin ich überzeugt, dass das „Ding“ sehr vorteilhaft und gut zu gebrauchen ist. Ich bin gespannt, wie er sich in den Praxis bewährt hat.

                Na, Brennmaterial gibt es als Schwemmholz und als Todholz an den Sträuchern der Macchia zur Genüge, teilweise bereits so klein, dass Du weder Axt, Beil, Säge noch Machete, Überlebensmesser, Ehrendolch ... mitnehmen musst. (Smiley: „Zwinkern“) Meist reicht das Brechen der Zweige mit der Hand.

                Hungern braucht Ihr bestimmt nicht. Alternativ werden auch noch zahlreiche Restaurants in den Buchten, an den Stränden und in den Ortschaften/Häfen im Oktober geöffnet haben.

                Nach den Wetteraussichten für Zadar, könnt Ihr recht zuversichtlich zu Eurem Unternehmen starten: teilweise bewölkt zwar, etwas kühler, wenig Regen (hoffentlich nur 1 Tag) und der Wind hält sich mit maximal 3 Beaufort in Grenzen, anfangs aus nordwestlichen, später aus südlichen Richtungen (eventuell „Jugo“, weil's auch wärmer wird).

                Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Seekajak-Tour, viel Glück und große Freude!

                Viele Grüße
                Beyond

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                  Moin Beyond und alle anderen Outdoorler ...

                  ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll,
                  die Muße für eine eigene Geschichte hatte ich bisher noch nicht,
                  wollte mich aber einfach mal zurückmelden.

                  ... und dabei geht mir doch einiges durch den Kopf.

                  Werde mal hier etwas versuchen: Auf den Spuren des Schotters ...

                  Nur kurz zum letzten Post:
                  Regen hatten wir etwas,
                  Versorgung ging gerade so,
                  Kneipen, Restaurants, Cafes,... alles geschlossen
                  der "Solo Stove" hat alle Erwartungen übertroffen!
                  Das zu sehende Holz langte um an 2 Tagen das Abendmenue von je 1L Wasser inkl. fertigen Nudelgerichten ... zuzubereiten.

                  Genial!



                  Und um ohne spezielle 'Outdooraktionen' zurecht zu kommen, lässt er sich ganz einfach mit einem BLUBB Brennpaste entzünden.

                  Gruß Volker
                  Zuletzt geändert von Platokrates; 31.10.2013, 02:23.

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                  • Beyond
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                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                    Hallo Volker (Platokrates),

                    schön, dass Du Dich kurz gemeldet hast und dass Ihr wohlbehalten zurückgekehrt seid. Ich habe schon langsam Befürchtungen gehabt, es sei etwas Unerwartetes vorgefallen. Deinen Reisebericht „Auf den Spuren des Schotters“ (klicke: “hier“) habe ich als erstes entdeckt und bin gespannt, wie Eure Geschichte weitergeht.

                    Dass die Einheimischen ab Oktober die Gehsteige hochgeklappt haben, war mir schon klar. Das ist Suomalee und mir auf unserer ersten Tour ebenso ergangen. Dafür ist man von den Touristen verschont geblieben.

                    Dein Bush Buddy, aka „Solo Stove“ hat scheinbar wunderbar funktioniert. Deine Erfahrungen mit diesem Kocher interessieren mich natürlich enorm. Habe nämlich nach Deiner Information, dass Du Dir den „Solo Stove“ zugelegt hast, einen Holzgaskocher selbst gebaut und teste ihn gerade, um ihn zu optimieren.

                    Auf Deine Berichte freue ich mich sehr und bin begierig zu erfahren, wie es Euch auf der Seekajaktour durch die dalmatinische Inselwelt ergangen ist.

                    Viele Grüße
                    Beyond
                    Zuletzt geändert von Beyond; 03.11.2013, 11:03. Grund: Um Link erweitert

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                    • Beyond
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                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                      Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                      in meinem Post #884 (siehe “hier“) habe ich Suppe und Brei auf der Basis Grieß und Haferflocken vorgestellt. Mit einem ähnlichen Grundrezept kann man auch „braten“ und somit Schmarrn, Pflanzerl/Buletten, neuhochdeutsch auch „Burger“ genannt und Fladen zu einer Mahlzeit kreieren.

                      Das Grundrezept

                      Zutaten für 2 Portionen

                      100 g Haferflocken
                      100 g Hartweizengrieß (Schmarren) oder Weizenmehl (Pflanzerl/Fladen)
                      1/4 l Fleischbrühe (1 Brühwürfel à 10 g auf 250 ml Wasser)
                      Kümmel
                      Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Kräuter der Provence, ...)
                      nach belieben: Pfeffer, Knoblauch, Curry, Paprika ...
                      Speiseöl zum Braten

                      Zubereitung

                      Die Haferflocken und den Hartweizengrieß oder das Weizenmehl mit den Kräutern und Gewürzen gut mischen. Wasser und Brühwürfel aufkochen und die Zutaten damit übergießen. Alles verrühren und quellen lassen. In die Edelstahlschüssel, alternativ in der Pfanne, das Speiseöl erhitzen und je nach Wunsch mit dem Teig Pflanzerl oder Fladen formen oder den Teig für einen Schmarren löffelweise in die Pfanne geben und langsam braten. Die Masse saugt das Öl auf. Aufpassen, damit nichts anbrennt! Pflanzerl und Fladen wenden, den Schmarren umrühren – fertig.



                      Bild 1: Das Ergebnis des reinen Grundrezepts nach dem Braten, hier in Form von Fladen – oben das Ergebnis des Grundrezepts mit Mehl und darunter mit Grieß. Vielleicht kann man es erkennen: Der untere „Hafer-Grieß-Fladen“ hält nicht so gut zusammen als der obere „Hafer-Mehl-Fladen“. Mehl weist eine größere Bindekraft als Grieß auf (Brot, Pizzateig usw.). Ich persönlich verwende das Hafer-Grieß-Gemisch mehr für einen Schmarren und den Hafer-Mehl-Teig für Pflanzerl und Fladen.

                      Variationen

                      Je nach Versorgungsgrad, Gutdünken und den eigenen Vorlieben kann man die Zutaten auch abändern, erweitern und mengenmäßig anpassen.

                      Dazu sind geeignet: eigentlich jegliche Art von Rohkost-Gemüse, auch Bauchspeck und die diversen Wurstsorten, Eier, Kräuterquark und geriebener Käse – je nachdem, wie gehaltvoll man seine Mahlzeit gestalten will. Wichtig dabei ist nur, dass alles sehr klein geschnitten wird.

                      Anwendungsbeispiel für einen Schmarren

                      Zutaten

                      100 g Haferflocken
                      50 g Hartweizengrieß
                      70 g Karotten
                      70 g Zwiebel
                      90 g Bauchspeck
                      1/4 l Fleischbrühe (1 Brühwürfel à 10 g auf 250 ml Wasser)
                      Kümmel
                      Kräuter (Petersilie, Schnittlauch)
                      Pfeffer, Knoblauch, Paprika
                      Speiseöl zum Braten

                      Zubereitung

                      Karotten, Zwiebel und Bauchspeck in sehr kleine Würfel schneiden und die Haferflocken und den Hartweizengrieß mit den Kräutern und Gewürzen zumischen. Wasser und Brühwürfel aufkochen und die Zutaten damit übergießen. Alles verrühren und quellen lassen. In die Edelstahlschüssel das Speiseöl erhitzen und den Teig löffelweise einlegen und braten. Die Masse saugt das Öl langsam auf. Unter vorsichtigem Umrühren/Wenden braten, damit nichts anbrennt. Eventuell die großen Teile zerreißen – fertig.



                      Bild 2: Meine Kochutensilien: Speiseöl zum Braten, fertig angesetzte Grundmischung, 250 ml Wasser mit einem Brühwürfel in meiner Edelstahl-Kochschüssel, Unterlage mit meinem Sicherheitsspiritusbrenner, Topfständer, Topfzange und Transportklotz. Bei Verwendung von beschichteten Töpfen/Pfannen kommt man mit weniger Öl/Fett aus und das Reinigen hinterher ist auch einfacher. Allerdings verhält sich die Beschichtung bei den hohen Temperaturschwankungen, insbesondere bei Holzfeuern, nicht sehr stabil und man muss damit rechnen, dass sie sehr schnell verschleißt. Deshalb ziehe ich Edelstahl-Geschirr vor! Beim Outdoorleben halte ich auch den höheren Einsatz von Fetten und Ölen für nicht so gravierend, weil auch der Energieverbrauch in der freien Natur entsprechend steigt, im Gegensatz zum ständigen „Stubenhocker“, neuerdings auch als „Couchpotato“ bekannt.



                      Bild 3: Die Grundmischung, wie in der Zutatenliste oben beschrieben – Haferflocken, Hartweizengrieß, Bauchspeck, Zwiebeln, Karotten, Kümmel, Petersilie, Schnittlauch, Pfeffer, Knoblauchpulver, Paprika. Vorsicht mit den Gewürzen – sehr schnell hat man überwürzt! Salz ist nur notwendig, wenn man Wasser anstelle der Fleischbrühe verwendet.



                      Bild 4: Der Teig ist mit 1/4 l Fleischbrühe angerührt und kann quellen.



                      Bild 5: Der Schmarren ist nach dem Braten zum Servieren bereit.

                      Alternative Zubereitung

                      Als Variante zum Schmarrens kann man auch Pflanzerl/Buletten, oder Fladen braten. Hierzu muss aber anstatt des Hartweizengrießes, Weizenmehl verwendet werden, damit die Pflanzerl/Fladen nicht zum Schmarren zerfallen. Zum besseren Zusammenhalten können auch zusätzlich noch Eier, Quark oder geriebener Käse zugegeben werden. Hier sind der Phantasie wiederum keine Grenzen gesetzt.



                      Bild 6: Zwei Fladen nach dem oben aufgeführten Anwendungsbeispiel (mit Mehl anstelle von Grieß) und angereichert mit Eiern und Kräuterquark.



                      Bild 7: Ein Fladen, wie oben beschrieben, aber nicht mit Eiern und Kräuterquark, sondern mit geriebenen Käse zubereitet.



                      Bild 8: Der Fladen in Großaufnahmen – Unten dunkelbraun gebraten, oben goldgelb, je nachdem, wie man ihn bevorzugt.



                      Bild 9: Die kleine Version als Pflanzerl/Buletten/Burger.

                      Fazit

                      Mit meinen letzten größeren Beiträgen über das Kochen habe ich versucht, einige einfache Beispiele als Alternativen zu der vorherrschenden „modernen“ Outdoorküche mit der üblichen Fertignahrung (Konserven oder Trockenfutter), Nudeln mit den diversen bekannten Outdoor-Sauce, Müsliriegel usw. aufzuzeigen.

                      Persönlich bevorzuge ich wegen der einfachen Zubereitung und des leichteren Reinigens der Kochutensilien (kaum ein Anbrennen der unbeschichteten Töpfe/Pfannen/Schüsseln): Suppen, Breie und Eintöpfe, wie in den vorangegangenen Beiträgen beschrieben. In den heißen Regionen des sommerlichen Mittelmeers verzichte ich sogar meist auf eine warme Küche, von einem Kaffee, Tee oder einer schnellen Instant-Suppe einmal abgesehen. In diesen Fällen muss ich nur Wasser zum Kochen bringen. Dementsprechend klein und leicht können auch die Gerätschaften gehalten werden.

                      Über die zu verwendenden Kocher habe ich bereits ausführlich geschrieben (siehe Inhaltsverzeichnis I, unter „7 – Lager“). In den nächsten Beiträgen werde ich noch einmal speziell auf Holzkocher eingehen, die mir für Solotouren im Seekajak und mit dem Rucksack am zweckmäßigsten erscheinen.

                      Viele Grüße
                      Beyond
                      Zuletzt geändert von Beyond; 24.03.2014, 15:30. Grund: Tippfehler verbessert

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                      • kanuwanderer
                        Gerne im Forum
                        • 14.03.2011
                        • 58
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                        mjam mjam... sieht lecker aus

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                        • atlinblau
                          Alter Hase
                          • 10.06.2007
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                          Für mich als Wasserwanderer ist Essen auf Tour auch mehr als nur berechnete Kalorienaufnahme aus Tüten..
                          Von daher vielen Dank für deine Rezepte, um auch weiterhin nicht auf Fertigessen angewieen zu sein.
                          Bisher hatt ich "Anbrenne", "Schmarrn" etc. noch nicht auf meiner Rezeptliste.

                          Thomas

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                          • Beyond
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                            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                            Hej Kanuwanderer,
                            hallo Thomas (atlinblau),

                            danke für Eure Antworten. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Gerade bin ich mit meinem Essen fertig geworden und habe alles wieder abgewaschen und in Ordnung gebracht.

                            Heute hat es bei mir einen Haferflocken-Grieß-Brei gegeben, natürlich auf meinem auslaufsicheren Sicherheits-Spirituskocher zubereitet, allerdings nicht draußen, sondern in der Küche.



                            Bild 1: Mein Brei ist bereits fertig und zum Servieren hergerichtet. Er enthält jeweils 50 g Haferflocken und 50 g Hartweizengrieß, 100 g fein geschnittene Zwiebeln, 100 g klein gewürfelte Geflügelfleischwurst. Alles in meiner Edelstahlschüssel mit Speiseöl angeschmort/-röstet. Nachdem die richtige Farbe sich eingestellt hat, mit 1/2 Liter Fleischbrühe (0,5 l Wasser und einem Brühwürfel) aufgegossen und zum Kochen gebracht. Als Kräuter habe ich getrockneten Schnittlauch verwendet und als Gewürze: Kümmel, Knoblauchpulver, weißen Pfeffer, Paprika rosenscharf und Curry, aber nur zum Abschmecken. Salz war nicht erforderlich. Zum Anrichten habe ich noch eine kleine frische Zwiebel (40 g) sehr fein geschnitten und etwas Schnittlauch darübergestreut. Natürlich darf bei einem Bayern die Halbe Bier nicht fehlen.

                            Weil ich heute den ganzen Tag beim Holzhacken war, habe ich mit dem Speiseöl nicht gespart, wie Ihr es auf dem Bild sicherlich bemerkt habt.



                            Bild 2: Trotz des Öls ist es beim Anrösten in den Kanten der Edelstahl-Schüssel ein wenig angebrannt. Das erledige ich spielend mit meinem speziellen Topfkratzer, einem etwa briefmarkengroßen Stück wasserfesten Polierleinen (Größe: 600) aus dem Baumarkt.



                            Bild 3: Hier zur Demonstration in der Anwendung.

                            Den Trick hat mir Suomalle auf unserer letzten Seekajaktour verraten und mir ein Stücken des „Topfkratzers, ultralight“ mitgegeben.

                            Ich hoffe, mein kleiner Ausflug in Beyonds Outdoor-Speiseplan hat Euch ein wenig Appetit gemacht. Über die Zutaten, Kräuter und Gewürze, kann man praktisch jeden Tag eine neue Variation anbieten. Allerdings ziehe ich auch einmal eine andere Speise vor, oder ich besuche ein regionales Restaurant! (Smiley: „Zwinkern“)

                            Viele Grüße
                            Beyond

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                              Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                              zu guter Letzt möchte ich noch eine überaus einfache Variante von Beyonds Getreide-Rezepten vorstellen: den Schottischen Porridge oder auf deutsch schlicht: „Haferbrei“ - herzhaft oder süß.

                              Ursprünglich war der Porridge ein Arbeiteressen der Highlands und wurde nicht nur zum Frühstück, sondern zu jeder Tageszeit eingenommen, auch mittags und abends – ähnlich dem steirischen Sterz, der aber mit Weizengrieß zubereitet wird (siehe Link weiter unten). Wer jetzt die Nase rümpft und gemeinhin meint: „Haferschleimsuppe!?“ Der hat ihn nur noch nicht probiert.

                              Ernährungsphysiologisch soll der Porridge sehr gesund sein! Hafer zählt nämlich zu den wertvollsten Getreidesorten - wegen seines hohen Eiweiß- und Ballaststoffgehalts sowie an seinen Mineralstoffen und Vitaminen. Haferbrei wirkt sich positiv auf den Darm aus. Das weiß jeder Patient, der sich einmal einer Darmoperation unterziehen und nahezu jedes Kind, das zu Hause wegen Magenweh einmal krank im Bett liegen hat müssen, jedenfalls in meiner Jugend. Weil in diesen Krankheitsfällen die Haferschleimsuppe überhaupt nicht gewürzt und angereichert wird, hat sich dieses Negativimage herausgebildet. Die in dem Getreide enthaltenen Ballaststoffe regulieren aber die Verdauung und bilden im Magen angeblich eine Schutzschicht, die den sauren Magensaft von der Schleimhaut fernhält. Die Ballaststoffen dämpfen auch den Hunger und halten den Blutzucker- und Cholesterinspiegel in der Waage.

                              Mein Vater hat das Rezept für den süßen Porridge aus der Gefangenschaft bei den Engländern mitgebracht und ich habe die herzhafte Art auf meinen Motorradreisen durch Finnland kennen und lieben gelernt.

                              Die Zubereitung funktioniert so simpel wie schnell, dass sie eigentlich ein jeder anwenden kann. Ideal für das Leben draußen! Porridge kann sowohl süß als auch herzhaft gekocht werden. Bei der Verwendung von Kochern mit mitgeführtem Heizmaterial (Gas, Spiritus, Benzin, Petroleum) spart diese schnelle Zubereitung obendrein Brennstoff.

                              Das Grundrezept

                              Im Prinzip mischt man für den Porridge Haferflocken 1:4 mit Wasser. Das ist eigentlich alles, was man über das Gericht wissen muss. In der Regel wird daraus ein Brei. Bei mehr Wasser, entsprechend weniger Getreide, erhalte ich eine Suppe und bei weniger Wasser, entsprechend mehr Getreide, gelange ich dann zu einem Schmarrn/Sterz.

                              Zutaten für 2 Portionen oder für 1 Portion, wenn man Hunger verspürt

                              100 g feine Haferflocken
                              400 ml Wasser
                              Priese Salz

                              Zubereitung

                              Die Haferflocken zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben, eine Priese Salz hinzufügen. Das Ganze kurz aufkochen und dann weiterköcheln lassen, bis der Brei diese typische, leicht zähe Konsistenz bekommen hat. Ständig gut umrühren, damit er sich nicht anlegt. Kochzeit: ca. 10 Minuten, Verbrauch mit meinem Dosen-Spirituskocher mit erhöhter Auslaufsicherheit ca. 20 ml Spiritus (in der Küche, unter Laborbedingungen).



                              Bild 1: Der Porridge für das Grundrezept ist in der Kochschüssel angesetzt: Haferflocken, Wasser, Salz, mehr ist nicht erforderlich.



                              Bild 2: Mein auslaufsicherer Spiritusbrenner mit einem selbst gebauten, speziell angepassten Topfständer in voller Aktion.



                              Bild 3: Nach knappen 10 Minuten ist der Porridge fertig. In diesem Urzustand schmeckt das Gericht, na ja - nach Krankenhaus! Eine Weiterverarbeitung sollte man ihm daher unbedingt angedeihen lassen ...



                              Bild 4: ... zur süßen Variante, mit selbst eingelegten Weichselkirschen, überstreut mit Zucker und Zimt.



                              Bild 5: ... oder zur deftigen Speise mit einer sehr klein geschnittenen Zwiebel, Karotte und abgeschmeckt mit Kümmel, Knoblauch, Paprika, Pfeffer, Salz und Schnittlauch.

                              Variationen

                              Zu dem oben vorgestellten Grundrezept kann man alle selbst bevorzugten Zutaten hinzufügen:

                              - Zur süßen Art schneide ich vergleichsweise Obst, Nüsse und dergleichen klein und verrühre alles mit Zucker (Ahornsirup, Honig, Marmelade usw.) und Zimt mit dem heißen Porridge. Wenn man auf Tour eine Reibe mitgenommen hat, kann man alles noch feiner raspeln, was dem Geschmack zugute kommt. Milch, wenn man sie auf der Wanderschaft dabei hat, anstelle des Wassers, verfeinert natürlich die süße Variante.

                              - Die herzhafte Version, mit zum Beispiel Gemüse, habe ich bereits in meinem vorangegangenen Beitrag beschrieben - siehe dazu meinen Post #884, klicke “hier“. Sie schließt den Kreis zu meinen anderen Kreationen mit Getreiderezepten. Nur das Anrösten entfällt in diesem speziellen Fall, was dann allerdings zu einem etwas höheren Einsatz von Gewürzen führt. Man muss es einfach ausprobieren! Porridge macht noch weniger Arbeit und erleichtert auch das unbeliebte Topfreinigen. Bei dieser Art kann das Gemüse gleich zu Beginn zugegeben werden. Dann wird es etwas weicher. Ich bevorzuge mehr Rohkostgemüse, das auch ungekocht verwendet werden kann. Raspeln vereinfacht dabei das Kleinschneiden. Auch in diesem Fall ist die Palette der Zutaten weitgespannt. Zum Gemüse kann man auch noch klein gewürfelten Räucherspeck, oder pikante Wurst hinzufügen, damit das Ganze noch an Geschmack gewinnt.

                              Anwendungsbeispiel für einen süßen Obst-Marmelade-Porridge

                              Zutaten

                              100 g Haferflocken
                              400 ml Wasser
                              Priese Salz
                              Himbeermarmelade
                              1 Apfel klein geschnitten/geraspelt (Es waren die letzten Äpfel, die noch am Baum im Garten hingen.)
                              Zimt

                              Zubereitung

                              Den Porridge, wie oben beschrieben, zubereiten. Einen Apfel klein schneiden und mit der Marmelade in den Porridge einrühren, Zimt darüber streuen – fertig. Den klein geschnittenen Apfel, kann man auch gleich zu Beginn des Kochvorgangs in den Topf geben. Wer es noch gehaltvoller haben möchte, garniert das Ganze zum Schluss noch mit Butterflöckchen (sofern Butter auf Tour überhaupt mitgenommen wird).

                              Als Outdoor-Getränk eignet sich zum süßen Porridge am besten Cowboykaffee.



                              Bild 6: Der süße Porridge ist angerichtet. Auch hier kann man je nach Geschmack, die vorhandenen Nahrungsmitteln beliebig variieren (zum Beispiel mit Nüssen, Rosinen usw.).



                              Bild 7: Der süße Porridge in Großaufnahme – In diesem Fall habe ich die Apfelstückchen gleich mitgekocht. Es ist Geschmackssache, ob man Obst warm oder kalt genießen möchte. Als Marmelade-Ersatz ist natürlich auch Zucker und seine „Ableger“ möglich.

                              Anwendungsbeispiel für einen herzhaften Gemüse-Porridge

                              Zutaten

                              100 g Haferflocken
                              1/2 l Wasser
                              Priese Salz, alternativ einen Brühwürfel
                              70 g Zwiebeln
                              70 g Karotten
                              70 g Räucherspeck
                              Kräuter (Petersilie, Schnittlauch)
                              Gewürze (Kümmel, Knoblauch, Pfeffer, Paprika, Curry)

                              Zubereitung

                              Das Rohkostgemüse und den Räucherspeck sehr klein würfeln. Alles in einen Topf geben und aufkochen lassen. Weiterköcheln bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist – fertig. Weil ich ein wenig mehr Wasser nehme und mehr Masse kochen muss, dauert das Köcheln ca. 10 bis 15 Minuten. Vorsicht beim Würzen! Tipp: Anfangs spärlich mit den scharfen Zutaten umgehen. Lieber hinterher nachwürzen.

                              Als Getränk eignet sich zum deftigen Porridge frisch gebrühter Kräuter- oder Früchte-Tee oder auch gut gekühlter Hopfentee, das bayerische Nationalgetränk und Grundnahrungsmittel.



                              Bild 8: Der herzhafte Porrige ist zum Servieren bereit. Ich verwende beim „schnellen“ Kochen (Porridge, angeröstete Hafer-/Grieß-Suppe) mit dem Spiritusbrenner ausschließlich Rohkostgemüse, weil es nicht lange garen muss. Das spart Brennmaterial (siehe auch oben).



                              Bild 9: Der herzhafte Gemüse-Porridge in Großaufnahme. Hier hat alles zusammen nach dem Aufkochen noch 15 Minuten weitergeköchelt. Weil ich Rohkostgemüse, Wurst und gegebenenfalls Räucherspeck verwende, könnte ich mir auch das zusätzliche Köcheln getrost ersparen. Aufkochen würde ohne weiteres ausreichen. Das Gemüse ist dann noch, nach chinesischer Art, bissfest.

                              Fazit

                              Jede Region hat ihre Getreidearten als Grundnahrungsmittel: Asien den Reis, Amerika den Mais, Afrika die Hirse, Europa den Weizen und den Hafer, Bayern die Gerste und ... den Hopfen. Mit diesen uralten Grundnahrungsmitteln werden von den Einheimischen traditionell vorzügliche und einfach zubereitete Gerichte gezaubert.

                              Man braucht eigentlich keine Fertigprodukte aus der modernen „chemischen“ Lebensmittelproduktion. Gedörrte Nahrungsmittel sind zwar sehr praktisch, benötigen aber rund die selbe Zubreitungszeit wie zum Beispiel der oben erwähnte Porridge. Allerdings nimmt das Dörren zuvor mehrere Stunden in Anspruch und der Energieverbrauch ist bei den elektrischen Dörrapparaten auch dementsprechend hoch.

                              Persönlich sehe ich in den vorgestellten Rezepten eine sinnvolle Alternative zu der modernen Instant-Outdoorkost, die zur Zeit auf den Markt geschmissen wird. Verwendet man für Suppen, Breie, Eintöpfe frische regionale Lebensmittel, gewinnt man zugleich an Geschmack der Speisen hinzu. Mitzunehmen sind dann eigentlich nur die Grundnahrungsmittel: Weizengrieß, Weizenmehl, Haferflocken, eventuell noch Brühwürfel und die entsprechenden Gewürze. Das habe ich bereits in meiner frühen Jugend auf Wanderschaft so praktiziert. Vom Transport (Gewicht und Volumen) her kann Porridge und Co. ohne weiteres auch heute noch mit den angebotenen Retorten-Produkten der Supermärkte konkurrieren und geschmacklich übertreffen frisch zubereitete Speisen bei weitem Designer-Food und essbare Labor-Kreationen. Mit ein wenig Überlegung/Erfahrung dauert die Zubereitung auch nicht länger als die von der Industrie so hochgelobte, aber extrem teure „Expeditionsnahrung“, weil man das Wasser dazu ja auch kochen und das Ganze dann Quellen lassen muss.

                              Warum greifen wir Outdoor-Freaks nicht auf die altbekannten, wohlschmeckenden leicht und schnell zuzubereitenden Gerichte der Landarbeiter, Holzfäller, Bauern, Jäger und Fischer aus früheren Zeiten zurück. Den legendären Hobo-Ofen benutzen wir doch heute ebenfalls, weil er sich als überaus praktisch erwiesen hat! Stattdessen verfangen wir uns in den Marketingnetzen der modernen Abzocker in der florierenden Lebensmittelproduktion mit deren Halbfertig- und Fertig-Produkten, von denen man nicht einmal weiß, was und wie da alles verarbeitet wird? Siehe dazu die aktuellen Lebensmittelskandale – Beispiel: überteuerte Tintenfischringe, hergestellt aus Enddärmen von Schweinen (siehe “hier“) – wohl bekomm's!

                              Welche Ausrüstung und Lebensmittel bei den einzelnen Outdooraktivitäten mitgenommen und eingesetzt werden sollen, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich vertrete hier nur meine persönliche Meinung und möchte mit meinen Vorschlägen und Ideen zu eigenen kreativen Inspirationen anregen.

                              Viele Grüße
                              Beyond
                              Zuletzt geändert von Beyond; 20.11.2013, 10:39. Grund: Tippfehler verbessert

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                              • Beyond
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                                • 09.11.2010
                                • 601
                                • Privat

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                                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                                sehr viel wird zur Zeit über das Kochen mit Holz diskutiert und geschrieben. Holzkocher scheinen zum neuesten Trend in der Outdoor-Szene zu mutieren. Fast unzählig sind die „innovativen“ Präsentationen von Holzkochern, industriell gefertigt oder in der Hobbywerkstatt selbst gebastelt. Wenn es so viele Arten und diverse Prinzipien von Kochern gibt, sind auch eben so viele unterschiedliche Meinungen vorhanden. Jeder preist dabei „seinen“ Kocher an, als den besten, den sparsamsten, den kleinsten, den leichtesten, den schnellsten oder ganz allgemein den effektivsten - also das „Nonplusultra“.

                                Jeder Benutzer hat aber seine eigenen subjektiven Vorstellungen zu seinem Holzkocher, was er können muss und worauf es ihm persönlich ankommt. Eine pauschale, allgemeingültige Idealvorstellung eines Holzkochers gibt es nicht! So muss jeder einzelne Outdoor-Aktivist den Kocher selber aussuchen, den er für seinen Zweck als optimal hält. Gibt es ihn nicht zu kaufen, muss er ihn eben in eigener Regie basteln. Die Anregungen in den entsprechenden Foren sind bei der Auswahl sicherlich sehr hilfreich, sollten aber nicht als einzig gültig angesehen werden. Dazu sind die Einsatzzwecke zu verschieden.

                                Einen Hauptgrund haben alle Holzkocher-Benutzer allerdings gemeinsam: Sie möchten auf alle Fälle unabhängig vom mitgeführten Brennmaterial sein ... zumindest in den Regionen, in denen man genügend Holz zum Verbrennen und zu jeder Jahreszeit vorfindet. Das dürfte in den meisten Situationen unseres normalen europäischen Outdoorlebens der Fall sein.

                                Bei der intensiven Suche nach einem idealen Kocher für meine Outdoor-Aktivitäten ist es mir wie vielen anderen Outdoor-Freaks ergangen: Vom Spiritus, über Benzin, Petroleum, Paraffin und Gas, bin ich vor rund 10 Jahren wieder beim Holz gelandet, so wie in den Anfängen meiner Wanderschaft, als ich damals mit einem winzigen Lagerfeuer begonnen habe, gerade so groß, dass mein Tee- oder Kaffeewasser zum Kochen gekommen ist. Während meiner Militärausbildung habe ich dann gelernt, überhaupt keine Spuren zu hinterlassen und entsprechende Grubenfeuer anzulegen.

                                Heute realisiere ich meinen unauffälligen, spurenlosen Aufenthalt in der Natur mit meinen Holz-Kochern oder -Öfen. Ein offenes Lagerfeuer, ausgenommen in einer Notsituation, brauche ich schon lange nicht mehr: Für die Romantik und für die Seele reicht mir eigentlich ein Kerzenstummel oder das Restfeuer vom Kochen und gegen die Kälte bevorzuge ich sowieso angepasste Kleidung und einen entsprechenden Schlafsack mit Liegematte und, wenn erforderlich, Biwaksack, Tarp oder Zelt.

                                Die Uneinsichtigen unter den meist neu hinzugekommenen Outdoorern, die unbedingt am knisternden, mannshohen Lagerfeuer sitzen wollen, werden sich in naher Zukunft sehr wundern, wenn die Behörden den Zugang zur Natur durch Verbote immer mehr einschränken. Hoffentlich sehen diese Leute dann auch ein, dass sie selbst zu den starrsinnigen Verursachern gehören, die den Ast des freien Outdoorlebens absägen, auf dem sie sitzen! Eklatantes Beispiel: die stufenweise Abschaffung des Jedermannsrechts in Skandinavien, infolge des Outdoor-Booms der Europäer, insbesondere der „Südschweden“ bis hinunter zu den Alpen, in den letzten fünfzehn Jahren. Hier setzte ich lieber den Sicherheitssmiley: „entwaffnendes Lächeln“, falls sich ein Mitglied der Outdoorseiten unangenehm angesprochen fühlen sollte, was ich aber nicht ganz glaube.



                                Bild 1: Eine Auswahl von meiner Kollektion an Holzkochern, in der Regel alles Eigen- und Umbauten. Es haben sich für mich persönlich insgesamt drei Versionen herausgebildet: Holzgas-Kocher, Hobo-Kocher und Feuerkörbe.

                                Zu Beginn meiner methodischen Suche nach geeigneten Holzkochern habe ich eine Prioritätenliste für die Kriterien zusammengestellt, die mir persönlich als wichtig erscheinen:

                                1 - absolute Verträglichkeit meiner Kochstelle mit der Natur (keine Spuren)
                                2 - Kocher so groß, dass er mindestens 3/4 l Wasser sicher zum Kochen bringt
                                3 - zuverlässige, einfache Handhabung
                                4 - sicherer Stand
                                5 - kleines Packmaß (je nach Verwendungszweck: Kajak, Bike, Rucksack usw.)
                                6 - relativ leicht
                                7 - kurze Kochzeit
                                8 - kostengünstig (evtl. Recycling-Material)
                                9 - Ersatz für die Lagerfeuerromantik

                                Apropos, wer interessiert ist, wie ich meine Prioritätenlisten mittels einer normierten Entscheidungshilfe unter der Verwendung des „Paarvergleichs“ aufstelle, kann dies in meinem Post #267 nachlesen - klicke: “hier“.

                                Kommentar zur Rangfolge meiner Kriterien

                                1 - absolute Verträglichkeit meiner Kochstelle mit der Natur (keine Spuren)
                                - Dieser Punkt hat meine höchste Priorität. Das heißt, ich entfache grundsätzlich kein offenes Lagerfeuer direkt auf dem Boden, mag es noch so romantisch sein! Zu einem ist der Verzicht reiner Umweltschutz und bannt zudem die Brandgefahr von Feld und Wald. Zum andern möchte ich nicht, dass man sofort erkennt, dass sich an dieser Stelle jemand aufgehalten hat.

                                2 - Kocher so groß, dass er mindestens 3/4 l Wasser sicher zum Kochen bringt
                                - Wenn ich allein unterwegs bin, reicht mir in der Regel 1/2 l Wasser auf Rucksacktouren (Trinktasse), 1 l Wasser auf Seekajakreisen (Koch-Topf, -Schüssel oder Feuertopf), den ich auf alle Fälle zum Kochen bringen muss. Der 3/4 l Wasser, besser wäre natürlich 1 Liter, kommt von den Konservendosen, die ich zum Testen und Vergleichen verwende. Der Kocher ist so zu dimensionieren, dass er auch leicht feuchtes Holz verbrennen kann, wenn einmal genügend Glut vorhanden ist.

                                3 - zuverlässige, einfache Handhabung
                                - Je weniger sich am Kocher etwas bewegt, desto einfacher lässt er sich handhaben. Ich habe deshalb alle Features verworfen, mit denen man etwas einstellen kann, wie variable Luftzufuhr, Höhenverstellung, Aschekasten, klappbare Ausführungen usw. Dadurch erhöht sich die Stabilität des Kochers, weniger wird defekt und die nervige Fummelei (z.B. im Winter mit Handschuhen) wird minimiert. Mir geht es bei meinen Touren grundsätzlich um einen zuverlässigen Kocher! Der muss nicht extrem optimiert sein, denn wenn auf der einen Seite eine besondere Eigenschaft herausgezüchtet wird, schränkt sie auf der anderen Seite unter Umständen die Effizienz wieder ein - Beispiel: Extrem geringes Gewicht und kleinstes Volumen eines Hobos vermindert stark die Leistungsfähigkeit bei einer größeren Kochmenge und man kann nur absolut trockenes Holz verwenden, was allerdings während der Regenzeit seltener zu finden ist. Wichtig ist mir, dass der Holzkocher mich nicht in Stich lässt ... und dem Kaffee- und Tee-Wasser ist es sicherlich einerlei, nach welchem Kocher-Prinzip es zum Kochen kommt. Zur Zeit werden ja sehr intensiv vier Varianten der Holzkocher diskutiert: Hobokocher, Feuerkorb, Holzgaskocher und Rocketstove. Jede Technik hat seine Vor- und Nachteile und die Anwender entscheiden rein subjektiv, welcher Methode sie den Vorzug geben.

                                4 - sicherer Stand
                                - Aufgrund von Punkt 1 ist ein umkippsicherer Kocher vorzuziehen. Ich mag auch nicht, wenn das Kochgut durch leichtsinnige Handhabe auf dem Boden landet, insbesondere dann nicht, wenn ich es habe tragen müssen.

                                5 - kleines Packmaß (je nach Verwendungszweck: Kajak, Bike, Rucksack usw.)
                                - Ebenso wie beim Gewicht (siehe dazu Nummer 6) ist es entscheidend, wie ich unterwegs bin und auch wie lange. Im Kajak und auf dem Bike ist das Volumen nicht so entscheidend als beim Rucksackwandern. Die Vorliebe vieler Outdoor-Aktivisten, alles ineinander verschachteln oder klappbar machen zu können, teile ich persönlich nicht. Topf und Kocher werden beim Seekajaking meist getrennt verpackt, jeweils in einem eigenen Beutel/Tüte/Folie, damit nichts verschmutzen kann. In den Hohlräumen werden weitere Ausrüstungsgegenstände transportiert: im Topf, in einem verschließbaren Folienbeutel, die empfindlichen Lebensmittel wie Kräuter, Gewürze, Zucker, Salz, eventuell Hartweizengrieß und Haferflocken - im Kocher, gegen Verschmutzung (meist in Kunststofftüten, die man noch überall beim Einkaufen bekommt) sicher eingeschlagen, die restlichen Kochutensilien wie Besteck, Topfzange, Zündhölzer, Spül-Mittel, -Lappen, -Schwamm, Topfkratzer, Geschirrtuch, evtl. Zunder usw.

                                6 - relativ leicht
                                - Dieser Punkt unterliegt grundsätzlich einem Kompromiss: Je größer und stabiler ein Kocher ausgelegt ist, desto mehr kommt sein Gewicht zum Tragen. Man kann dies noch mit einer leichteren Materialsorte und/oder -stärke minimieren. Aber auch hier sind Grenzen gesetzt, damit sie nicht mit anderen wichtigen Punkten kollidieren. Außerdem ist auch die Transportart zu berücksichtigen. Im Kajak oder auf einem Bike kann ich ohne Weiteres einen schwereren Kocher mitnehmen, als im Rucksack. Wenn man allerdings bei Gas-, Spiritus-, Petroleum- oder Benzin-Kochern noch das Gewicht des auf der Trekkingtour benötigten Brennmaterials und dessen sichere Verpackung berücksichtigen muss, kann man getrost einen etwas schwereren Holzkocher akzeptieren.

                                7 - kurze Kochzeit
                                - Wie lange der Kocher benötigt, bis er 1/2 oder 1 l Wasser zum Kochen bringt, sehe ich persönlich als eigentlich nicht so wichtig an. Während der Kocher seinen Dienst verrichtet, kann ich inzwischen etwas anderes erledigen, zum Beispiel: Tagebuch schreiben, Lager aufbauen, Reparaturen ausführen, usw. Mir kommt es nicht darauf an, Rekorde in kürzester Kochzeit oder mit dem minimalsten Brennstoffverbrauch aufzustellen. Erstens habe ich „outdoor“ genügend Zeit zum Kochen und zweitens dürfte Brennmaterial in ausreichender Menge vorhanden sein, zumindest in den Regionen, die ich besuche. Beim einer richtigen Zubereiten einer Mahlzeit mit frischen Nahrungsmitteln (z.B.: Eintopf) spielt die maximale Leistung des Kochers sowieso keine dominierende Rolle, weil die Kochdauer ausschließlich vom schonenden Garen (Köcheln) der Speise abhängig ist.

                                8 - kostengünstig (evtl. Recycling-Material)
                                - Dieser Punkt steht bei mir weit hinten, weil ich mir in der Regel meine Ausrüstung selber baue und nur in den Fällen auf Industrieprodukte zurückgreife, bei denen ich aus Mangel an Kenntnissen und Werkzeug passen muss, wie beim PE-Kajak selbst, beim Bike, bei den Klamotten, der elektrische Ausrüstung usw. Allerdings vermeide ich die horrenden Preise der Industrie zu bezahlen, wenn es simple Alternativen dazu gibt. Beispiel: Für fünf Blechplatten eines steckbaren Hobo-Ofens mit ein paar eingestanzten Löchern, Nuten und Schlitzen darin - bei der Herstellung sind das Cent-Artikel - nahezu einen hohen zweistelligen Euro-Betrag zu berappen, für den angepassten Topf dazu etwa noch einmal so viel, halte ich persönlich für übertrieben. Das beliebte Argument, dass solche Geräte zunächst einmal entwickelt werden müssen, ist in meinen Augen sehr fadenscheinig, denn wenn man die gängige Literatur durchforstet, findet man genügend Beispiele an Gerätschaften und Prinzipien aus alter Zeit, ja sogar zurück bis zur Antike (z.B.: Hoboofen, Brennschalen für Spiritus, Öl und Talg, Feuerkörbe, Know-how der römischen Thermen für den Rocketstove usw.), die dann nur übernommen und der Produktion angepasst werden müssen - vom kriminellen Ideenklau mancher Hersteller bei den engagierter Bastlern, die ihre Ideen in den zahlreichen Internetforen ausschließlich zum Nachbasteln für Gleichgesinnte und nicht zum kommerziellen Zweck des Geldraffens vorstellen, einmal ganz abgesehen. Ausnahmen sind natürlich diejenigen Outdoor-Freaks, die ihre Entwicklungen selbst vermarkten oder diese der Industrie bewusst offerieren. Das dürfte aber bestimmt nicht die Mehrheit von uns Bastlern sein.

                                9 - Ersatz für die Lagerfeuer-Romantik
                                - In gewisser Weise sollte der Holzkocher auch nett anzusehen sein. Insbesondere dann, wenn man seinen „Gute-Nacht-Tee“ gekocht hat und anschließend, mit der heißen Teetasse in der Hand, an dem angenehm kühlen Abend vor dem Kocher/Lagerfeuer sitzt und bei den erlöschenden Flammen und der schwindenden Glut den Sonnenuntergang und den langsam erstrahlenden Sternenhimmel genießt, den vergangenen Tag Revue passieren, seinen Träumen und Gedanken freien Lauf lässt und über sein nächstes Tun nachsinnt.

                                Wenn sich engagierte Bastler der Optimierung eines Kochers verschrieben haben, zolle ich ihnen meinen absoluten Respekt, selbst wenn ich vom Ergebnis nicht ganz so überzeugt bin! Oft kann man aber aus den vorgestellten Entwicklungen für sich selbst einige der Ideen nutzen und seinen eigenen Wünschen anpassen. Als Pragmatiker bevorzuge ich allerdings nur die Anregungen, die in meinem Interesse liegen und die ich für gut und als Vorteil befinde.

                                In den nächsten Beiträgen werde ich einige meiner Holz-Koch-Utensilien vorstellen, die ich neuerdings gebastelt habe und auch draußen verwende. Dabei möchte ich nicht meine Konstruktionen favorisieren und als Allheilmittel „verkaufen“, sondern ich möchte einfach aufzeigen, mit welchem Equipment ich zur Zeit experimentiere. Vielleicht kann aus meinen Informationen der eine oder andere für seinen Bedarf etwas herauspicken. Eine erneute Grundsatzdiskussion der sechs W-Fragen (wer, wie, was, wann, wo, warum) über Holzkocher möchte ich dabei aber vermeiden.

                                Viele Grüße
                                Beyond
                                Zuletzt geändert von Beyond; 28.02.2014, 23:54. Grund: Tippfehler verbessert

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                                • krupp
                                  Fuchs
                                  • 11.05.2010
                                  • 1466
                                  • Privat

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                                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                  wow beachtliche Anzahl an selbstgebastelten und augenscheinlich auch benutzten Hobos !
                                  da kann ich nicht mithalten, bin ja mehr der "schnell und schmutzig" bastler...
                                  ...zack paar löcher in die dose und los geht's.
                                  grüße kruppi
                                  Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                  • atlinblau
                                    Alter Hase
                                    • 10.06.2007
                                    • 4161
                                    • Privat

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                                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                    @ beyond

                                    "Vom Spiritus, über Benzin, Petroleum, Parafin und Gas, bin ich vor rund 10 Jahren wieder beim Holz gelandet..."

                                    Ich bin seit 20 Jahren beim Benzin stehen geblieben.
                                    Gründe:
                                    * für vier (oft quenglige) Leute auf Tour Tee und Essen, da hat er sich bewährt
                                    * bin als Paddler nicht so auf Gewichtseinsparung getrimmt
                                    * allein auch mal Kaltesser
                                    * mag das fauchen des Brenners
                                    * vielleicht auch nur Engstirnigkeit...

                                    lG

                                    Thomas

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                                    • Beyond
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                                      • 09.11.2010
                                      • 601
                                      • Privat

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                                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                      Hallo Kruppi (krupp),

                                      in dem Photo habe ich nur einen Teil meiner selbst gebastelten Holzkocher vorgestellt. Weitere Modelle, auch für Spiritus, findest Du in meinen früheren Beiträgen (siehe Inhaltsverzeichnis: 07 - Lager). Manche, die sich beim Probelauf nicht so bewährt haben, wurden dann für die Realisierung neuer Kocher verwendet. So sind zum Beispiel kleine Hobokocher zu Holzgaskochern umfunktioniert worden.

                                      Andere Kocher, die nicht so gut gebrannt haben, harren noch der Verbesserung, wie der kleine dreieckige Hobo, auf dem Photo rechts außen. Wenn man einen Kocher entwickelt und gebastelte hat, sollte man ihn auf alle Fälle auch einmal getestet haben, um zu sehen, ob er funktioniert - insbesondere dann, wenn man ihn der Öffentlichkeit vorstellen möchte.

                                      Zur Zeit baue ich mir einen steckbaren Hobokocher aus fünf Blechen mit meinem eigenen Stecksystem, das zum Selberbasteln besser geeignet ist und einen kleinen, leichten und klappbaren Feuerkorb, der praktisch nur das offene Lagerfeuer vom Boden fernhält („eingefangenes Lagerfeuer“) und somit die Natur nicht schädigt und doch etwas mehr der Romantik und der Seele entgegenkommt.

                                      Ich werde in den nächsten Beiträgen auf meine Entwicklungen näher eingehen.

                                      Deine Anspielung auf das „Schnell-und-schmutzig-basteln“ nach dem Stil eines, ähm ... „Grobmotorikers“ (?!?) kann ich nur befürworten. Oft verfahre ich auf ähnliche Weise, insbesondere, wenn ich mich auf einem Survival-Tripp befinde. Da wird schon mal nach guter alter Hobo-Manier aus einer gefundenen Konservendose schnell ein Hobo-Kocher/Ofen gebastelt, indem ich mit der Ahle/Dorn meines kleinen Schweizer Messers einige Löcher in die Dose steche und mit dem Schraubenzieher aufweite. Bei der Bundeswehr (BW) haben wir das Lochen der Konservendosen, einschließlich der Ölfässer für größere Hobos (Wärmetonnen) beim Winterlager, mit dem unverwüstlichen BW-Messer erledigt. Meistens wird das dann kein echter Hobo-Ofen, sondern mehr ein Feuerkorb, weil ich auch in die Seite Löcher bohre, damit ein besserer Zug zustande kommt. Wenn der Hobo noch nicht richtig läuft, steche ich einfach noch ein paar Löcher zusätzlich hinein.

                                      Nur so nebenbei: Auf einigen Zeichnungen und Photos von den amerikanischen Wanderarbeitern (Hobos) kann man erkennen, dass auch in den Seiten ihrer Hobo-Kocher mehrere Löcher vorhanden sind. Mir scheint, dass das Prinzip des amerikanischen originalen Hobo-Kochers nicht alleine auf den Kamineffekt beruht, sondern auch auf der Grundlage des Feuerkorbs. Ich glaube vielmehr, dass es den Landarbeitern einerlei gewesen ist, nach welchem Prinzip ihr Kocher arbeitet, wichtiger ist ihnen sicherlich nur gewesen, dass das Ganze funktioniert. Und so halte ich es ebenfalls: Ob Feuerkorb (offenes Feuer) oder Hobo-Ofen (Kamineffekt) oder eine Kombination aus beiden, ist in meinem Augen zweitrangig, solange mein „Holz-Kocher“ brav seinen Zweck erfüllt. Ich habe eigentlich recht gute Erfahrungen gemacht, wenn die Löcher in den Seitenteilen vom Brennraum aus, nach oben abnehmen und/oder kleiner werden.

                                      Die Diskussion, ab wieviel Löcher in der Seitenwand einer Konservendose, diese noch einen Hobo-Kocher darstellt oder schon zu einem Feuerkorb mutiert ist, überlasse ich lieber den Theoretikern unter unseren „Hobonauten“. (Smiley: „Lächeln“ und „Zwinkern“) Um nicht aus der Reihe zu tanzen, bezeichne ich meine Holzkocher mit seitlichen Löchern als Feuerkörbe und nicht als Hoboöfen – also, ich verwende einen IKEA-Feuerkorb und keinen IKEA-Hobo! (nochmals ein kleiner Smiley: „Lächeln“)

                                      Viele Grüße
                                      Beyond

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                                      • Beyond
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                                        • 09.11.2010
                                        • 601
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                                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                        Hallo Thomas (atlinblau),

                                        was die Leistungsfähigkeit betrifft, dürfte ein Benzinkocher wohl kaum zu überbieten sein. Das ist natürlich ein beeindruckender Vorteil und sicherlich ein Hauptgrund, sich für einen Benzinkocher zu entscheiden … wenn man für 4 Personen kochen muss! Da klingt sein Fauchen wie Musik in den Ohren und mit Engstirnigkeit kann man Deine Entscheidung keineswegs bezeichnen, mehr mit Weitblick.

                                        Mein Benzinkocher ist die Urversion von einem MSR-Whisperlight und bereits an die 25 Jahre alt. Kocher und Pumpe wiegen 305 g und die MSR-Brennstoffflasche mit 660 ml Inhalt noch einmal 150 g, mit Benzin gefüllt rund 600 g, insgesamt schleppe ich dann ein Gewicht mit guten 900 g mit mir herum. Als „ultralight“ kann man das ja nicht mehr bezeichnen, im Gegensatz zu meinem für mich angepassten Holzkocher mit schlichten 80 g. MSR empfiehlt ausschließlich „White Gas“ zu verwenden, also nur teures Reinigungsbenzin, das obendrein auch nicht überall erhältlich ist. Beim Einsatz von Autokraftstoffen, der eigentliche Grund, warum ich mir damals einen Benzinkocher zugelegt habe (um weitgehendst unabhängig zu sein - Benzin bekommt man fast überall), rußt der Kocher beim Anheizen und am Schluss, beim Leerbrennen der Leitung, sehr stark. Davon ist aber im Verkaufsprospekt nichts gestanden. Von der Leistung her, hat er aber alle übrigen Kocher weit in den Schatten gestellt.

                                        Wegen des Gewichts und der schwierigeren Brennstoffversorgung mit Waschbenzin und weil der Kocher für einen rucksackreisenden Single wohl zu überdimensioniert ist, bin ich wieder vom Benzinkocher abgekommen. Im Kajak und auf dem Bike stellt der Transport eines Benzinkochers allerdings kein großes Problem dar. In den heißen sommerlichen Regionen am Mittelmeer verzichte ich sehr oft auf ein warmes Essen, wenn ich alleine bin und benutze einen Kocher überwiegend nur zum Kaffee- und Teekochen. Da genügt aber ein kleineres Exemplar vollkommen.

                                        Meistens verwende ich dabei meinen robusten Feldflaschen-Kocher (all-inclusive), den ich mit Holz und Spiritus, wenn es sein muss, auch mit Paraffin oder Esbit, betreiben kann. Er ist universeller einzusetzen, allerdings auch nicht als ultraleicht zu bezeichnen. Auf Tagestouren ist er, in Verbindung mit einer Gürteltasche das einzige „Versorgungsequipment“, das ich mitführe. Ich habe ihn bereits im Post #450 (klicke: “hier“) in den Bildern 2 bis 7 vorgestellt und besprochen. Weitere Informationen über meinen Feldflaschenkocher findet man im Post #452 weiter unten.

                                        Natürlich tritt bei mir die Entwicklung nicht auf der Stelle. Immer wieder führe ich Verbesserungen bei meinen Selbstbau-Kochern durch (z.B.: Versteifung meines Dosenkochereinsatzes für Spiritus beim Feldflaschenkocher, damit der obere dünne Rand vom Dosenkocher sich beim Transport in der Gürteltasche nicht verbiegt, siehe dazu meinen Post #568, (klicke: “da“) oder passe mich den örtlichen Gegebenheiten an (z.B.: Umstellung auf Holzkocher oder, wenn ich mit dem Camper unterwegs bin, bei Tagesausflügen auf Spiritus, weil ich im Camper ausschließlich mit Spiritus koche und auf meinen Reisen genügend Brennstoff dabei habe, auch für meine Tagesausflüge mit dem Feldflaschenkocher von meinem „Motorhome“ aus).

                                        Ich verschließe mich nicht neuen Trends, betrachte sie aber kritisch, ob sie einen echten Fortschritt darstellen und versuche aus ihnen für mich das Positive herauszufiltern.
                                        - Positivbeispiele: Holzgaskocher, steck-, klappbare, ultraleichte Hobokocher (Wegen der Tendenz, dass infolge der Gewichtsreduzierung, von den Herstellern immer mehr seitlich eingestanzte Öffnungen angebracht werden, müssten diese Hobos, wie z.B. Firebox, Picogrill, Bushbox, Lindner-Kocher, eigentlich in Feuerkörbe umbenannt werden, weil mit jedem seitlichen Loch der Kamineffekt abnimmt ... sagen die Hobonauten.), des Weiteren: Zeltkonstruktionen, Seekajakformen, alternative aber traditionelle, „plastiklose“ Outdoorbekleidung, Liegemattenarten, Schlafsackdesign usw.
                                        - Negativbeispiele: Das „Tarptent“ ist weiter nichts als die Urform des früheren simplen Einwandzelts (auch Hauszelt oder Hundehütte genannt) aus Baumwolle mit festem, losem oder sogar ohne Boden, nur etwas leichter und viel teurer aber mit dem gravierenden Nachteil, dass man darunter nicht kochen sollte, auch nicht in der Apsis. Derjenige, der schon einmal so ein Kunststoffzelt abgefackelt hat und mit seiner modischen Funktionskleidung doch noch unversehrt durch den brennenden, tropfenden, klebrigen Plastik herausgekommen ist, wird sich vermutlich genau überlegen, noch einmal unter der Apsis einen Kocher anzuzünden. Ich kenne einen solchen gravierenden Fall mit schweren Gesichtsverbrennungen aus einem Unfallbericht während meiner beruflichen Tätigkeit und habe daraus meine Konsequenzen gezogen: kein offenes Feuer unterm Kunststoffzeltdach! Ein nach Werbeaussagen angeblich atmungsaktiver Trockenanzug wird nach einer längeren, herbstlichen Tagestour durch die Wind und Wellen gepeitschten Schären oder bei einer Inselumrundung im hohen Norden innen wohl kaum trocken geblieben sein, auch nicht mit allen Tricks der darunter getragenen Wäsche, höchstens wenn man nicht 50 km pro Tag zurücklegt, sondern maximal nur 10 km innerhalb von 10 Stunden ... (Die Smileys: „Lächeln“ und „Zwinkern“ gelten für den gesamten Absatz.)

                                        Aber ich lasse mich von den wahren, erfahrenen Qutoor-Spezialisten und Seekajakern gerne eines Bessren belehren, wenn die Argumente den Tatsachen entsprechen und nachprüfbar sind. Meine etwas polemischen Seitenhiebe zielen mehr auf diejenigen rein theoretischen „Survivalexperten“, die ihre Erfahrungen beim Durchstreifen der Ausrüstungskataloge, auf ihren Ausflügen in den Internet-Foren, bei ihren Wanderungen durch die Video-Kanäle und bei ihren Exkursionen in militärische Fachbücher, Survivalzeitschriften und Outdoormagazinen gesammelt haben und nicht wirklich draußen in der freien Natur oder in der Hobbywerkstatt. Ich bin aber überzeugt, dass diese Spezies von „Fachleuten“ sich bei den Outdoorseiten nur in Ausnahmefällen artikulieren.

                                        Viele Grüße
                                        Beyond
                                        Zuletzt geändert von Beyond; 28.02.2014, 23:57. Grund: Tippfehler verbessert

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                                        • AlfBerlin
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                                          • 16.09.2013
                                          • 5073
                                          • Privat

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                                          Hallo Beyond, Du verwendest ja öfter Draht für Holzbrenner-Füße und Topfständer. Wie sind denn Deine Erfahrungen mit verschiedenen Drähten und der langfristigen Haltbarkeit?

                                          Bei meinem Ikea Holz-Öfchen habe ich 3 Beine aus Kleiderbügeldraht und ein Bein aus Edelstahl-Draht gefertigt. Im Öfchen und beim Einsetzten und Herausziehen unterliegen die Draht-Beine einer Biegebelastung und sie sind von der mittleren Höhe bis ans obere Ende der vollen Feuerhitze ausgesetzt. Nach etwa 15 Feuerstunden sind die Beine aus Kleiderbügeldraht nun ziemlich weich geworden, während der Edelstahldraht noch unverändert fest scheint.

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