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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: Mitte bis Ende August 2010
Region/Kontinent: Nordeuropa
Vorbemerkung: Geplant und richtig gut vorbereitet hatten wir eine Tour durch die Hardangervidda. Kurz vor dem Abflug allerdings waren die Wetterprognosen für dieses Gebiet wenig einladend: ein befreundeter Geologe prognostizierte zumindest für die nächsten sieben Tage Regen und empfahl Nordnorwegen, dann das würde voraussichtlich von diesem Tief nicht berührt...
Unsere Entscheidung war schnell und eindeutig: Okay, Inlandsflug nach Tromso (ein Direktflug von Deutschland nach Tromso wäre wesentlich billiger gewesen) und irgendwo da oben einige Tage Trekking - wir könnten ja vor Ort eine Wanderkarte erstehen und die gebuchte Bahnfahrt nach Finse musste eben verfallen.
17. bis 19. August:
Flug nach Oslo, Übernachtung am Flughafen, Inlandsflug hoch nach Tromso
und mit dem Stadtbus (die Norweger sind glücklicherweise total hilfsbereit und fremdenfreundlich) zum Campingplatz (Foto) in Tromsdalen.
Der Zeltaufbau ist schnell erledigt und wir laufen an der Eismeerkathedrale vorbei zurück nach Troms, um sowohl Wanderkarte wie auch Gaskartusche zu erstehen. Den nächsten Tag verbringen wir mit „Sightseeing“ und dem Besuch des DNT-Büros in Tromso.
Dort empfiehlt man uns weniger die Lyngenalpen (mit 20kg Rucksäcken sehr anstrengend), als die (Hütten)Tour von Tromsdalen nach Oldervik mit Blick auf die Lyngenalpen (landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich). Wir müssten die Hütten auch nicht nutzen, sondern könnten mit entsprechendem Abstand in der Nähe oder sonst irgendwo unser Zelt aufschlagen. Falls wir sie aber doch benützen wollten, wäre das auch als Nichtmitglied kein Problem, da sie zwar unbewirtschaftet, aber allesamt offen stehen. Bezahlt werden können sie hinterher mit Bargeld, Visa oder Überweisung.
Diese Strecke (ca. 46 km) hatten wir nach dem Kauf der Wanderkarte ohnehin schon anvisiert, da die Tageshöchsttemperatuten so zwischen 9 und 11 Grad schwankten und die Hütten zumindest eine Ausweichmöglichkeit bei klirrender Kälte wären. Unser Entschluss steht also und wir verbringen den Rest des Abends im gemütlichen Aufenthaltsraum des Campingplatzes.
20. August: Erster Wandertag von Tromsdalen nach Skarvassbu (12 km)
Direkt vom Campingplatz weg führt der Weg an einem Bach entlang zunächst auf einer geteerten Straße bis zu einem Wanderparkplatz, dann zum Aussichtsplatz „Dalheim“ mit Picknickbänken:
Und dann weiter hoch bis zu einer Abzweigung, die links in den Wald Richtung Tromsdalstinden (kann auch - aber besser ohne schwere Rucksäcke - bestiegen werden) und Skarvassbu führt:
Der Weg wird (endlich) ein schöner Pfad und führt über eine Holzbrücke weiter und steiler bergan.
Ab und an begegnen wir anderen Wanderern, allerdings hat außer uns niemand eine Trekkingausrüstung mit. Die meisten werden wohl den Tromsdalstinden besteigen wollen. Für uns eröffnen sich bald schöne Perspektiven und der Blick auf Tromso:
Etliche Höhenmeter weiter und vorbei an einer unbenutzten Hütte verlassen wir die Baumgrenze...
Und empfinden - nachdem wir unseren Wasservorrat an einer klaren Quelle ergänzt haben -plötzlich unaufschiebbaren Kaffeedurst... Okay, es ist nachmittags um 15.00 Uhr und ohnehin Zeit zum Picknick, Hemden trocknen (die letzte Phase war anstrengend) und Relaxen in der Sonne. Hier oben (nach ca. 540 Höhenmetern) begegnet uns niemand mehr, wir sind mit uns allein.
Freiheit, Einsamkeit und Weite, diese fast archaischen Gefühle sind es, die wir hier genießen und die unsere Pause länger werden lassen, als geplant.
Irgendwann ziehen wir weiter. Fels und Wasser prägt die Landschaft. Anfangs noch mit grünen Flächen und Wollgras,
später dann mit morastigen Abschnitten und Altschneefeldern:
Etwa 100 Höhenmeter aufwärts und wieder abwärts erreichen wir 5 km nach unserem Rastplatz die Hütte von Skarvassbu. Die Lage ist einfach phänomenal und wir suchen einen Zeltplatz, der möglichst auch noch weich sein soll.
Das gestaltet sich nicht einfach, bis Walter dann hinter dem Fluß und vor dem Schneefeld eine Insel mit herrlich weichem Grasboden entdeckt. Luxus pur!
Die Hütte selbst ist offen und einladend. Wir beschließen uns als „Tagesgäste“ (60 NOK pro Person) einzutragen und den Komfort des aufrechten Sitzens am Abend zu genießen. Wir sind die einzigen Gäste und es ist einfach nur phantastisch hier!
21. August: Zweiter Wandertag von Skarvassbu nach Blakollkoia (7 km)
Der Abschied am Morgen fällt uns nicht leicht. Walter sieht beim Wasser holen dann noch Rentiere und später eine weißen Rentier-Hirsch. Zumindest behauptet er, einen solchen gesehen zu haben. Das Beweisfoto („hatte das Handy für ein Foto nicht mit“) bleibt er schuldig...
Endlich kommen wir dann doch in die Gänge
und laufen an den Hütten und dem See vorbei eine Bergkuppe hoch. Von da können wir schon gut in das Tal blicken, das wir entlang wander wollen. Allerdings ist der Abstieg über viel Geröll und steiler als gedacht. Zwei junge Norwegerinnen kommen uns schwitzend mit Tagesrucksack (Wochenende!) entgegen und erzählen uns, dass die Hütte Blakollkoia wunderschön liegt, ein anderes deutsches Pärchen wäre auch da (allerdings treffen wir sie weder dort noch auf dem Weg).
Langsam kommen wir - an einem kleinen Wasserfall vorbei - unten an. Es ist ca. 14.00 Uhr und Zeit für Kaffee und Mittagspicknick!
Die Landschaft unten im Flusstal ändert sich schlagartig und wird für die nächsten Kilometer so richtig lieblich, fast zauberhaft schlängelt sich ein und manchmal auch mehrere Bäche durch sattgrüne Wiesen.
Wir erahnen, was der Mann im DNT-Büro mit vielfältiger Landschaft gemeint hat. Jeder Streckenabschnitt hat seinen eigenen Charakter. War es gestern noch eine schroffe und alpine Felslandschaft, so erleben wir heute das sanfte und breite Tal:
Reisezeit: Mitte bis Ende August 2010
Region/Kontinent: Nordeuropa
Vorbemerkung: Geplant und richtig gut vorbereitet hatten wir eine Tour durch die Hardangervidda. Kurz vor dem Abflug allerdings waren die Wetterprognosen für dieses Gebiet wenig einladend: ein befreundeter Geologe prognostizierte zumindest für die nächsten sieben Tage Regen und empfahl Nordnorwegen, dann das würde voraussichtlich von diesem Tief nicht berührt...
Unsere Entscheidung war schnell und eindeutig: Okay, Inlandsflug nach Tromso (ein Direktflug von Deutschland nach Tromso wäre wesentlich billiger gewesen) und irgendwo da oben einige Tage Trekking - wir könnten ja vor Ort eine Wanderkarte erstehen und die gebuchte Bahnfahrt nach Finse musste eben verfallen.

17. bis 19. August:
Flug nach Oslo, Übernachtung am Flughafen, Inlandsflug hoch nach Tromso
und mit dem Stadtbus (die Norweger sind glücklicherweise total hilfsbereit und fremdenfreundlich) zum Campingplatz (Foto) in Tromsdalen.
Der Zeltaufbau ist schnell erledigt und wir laufen an der Eismeerkathedrale vorbei zurück nach Troms, um sowohl Wanderkarte wie auch Gaskartusche zu erstehen. Den nächsten Tag verbringen wir mit „Sightseeing“ und dem Besuch des DNT-Büros in Tromso.
Dort empfiehlt man uns weniger die Lyngenalpen (mit 20kg Rucksäcken sehr anstrengend), als die (Hütten)Tour von Tromsdalen nach Oldervik mit Blick auf die Lyngenalpen (landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich). Wir müssten die Hütten auch nicht nutzen, sondern könnten mit entsprechendem Abstand in der Nähe oder sonst irgendwo unser Zelt aufschlagen. Falls wir sie aber doch benützen wollten, wäre das auch als Nichtmitglied kein Problem, da sie zwar unbewirtschaftet, aber allesamt offen stehen. Bezahlt werden können sie hinterher mit Bargeld, Visa oder Überweisung.
Diese Strecke (ca. 46 km) hatten wir nach dem Kauf der Wanderkarte ohnehin schon anvisiert, da die Tageshöchsttemperatuten so zwischen 9 und 11 Grad schwankten und die Hütten zumindest eine Ausweichmöglichkeit bei klirrender Kälte wären. Unser Entschluss steht also und wir verbringen den Rest des Abends im gemütlichen Aufenthaltsraum des Campingplatzes.
20. August: Erster Wandertag von Tromsdalen nach Skarvassbu (12 km)
Direkt vom Campingplatz weg führt der Weg an einem Bach entlang zunächst auf einer geteerten Straße bis zu einem Wanderparkplatz, dann zum Aussichtsplatz „Dalheim“ mit Picknickbänken:
Und dann weiter hoch bis zu einer Abzweigung, die links in den Wald Richtung Tromsdalstinden (kann auch - aber besser ohne schwere Rucksäcke - bestiegen werden) und Skarvassbu führt:
Der Weg wird (endlich) ein schöner Pfad und führt über eine Holzbrücke weiter und steiler bergan.
Ab und an begegnen wir anderen Wanderern, allerdings hat außer uns niemand eine Trekkingausrüstung mit. Die meisten werden wohl den Tromsdalstinden besteigen wollen. Für uns eröffnen sich bald schöne Perspektiven und der Blick auf Tromso:
Etliche Höhenmeter weiter und vorbei an einer unbenutzten Hütte verlassen wir die Baumgrenze...
Und empfinden - nachdem wir unseren Wasservorrat an einer klaren Quelle ergänzt haben -plötzlich unaufschiebbaren Kaffeedurst... Okay, es ist nachmittags um 15.00 Uhr und ohnehin Zeit zum Picknick, Hemden trocknen (die letzte Phase war anstrengend) und Relaxen in der Sonne. Hier oben (nach ca. 540 Höhenmetern) begegnet uns niemand mehr, wir sind mit uns allein.
Freiheit, Einsamkeit und Weite, diese fast archaischen Gefühle sind es, die wir hier genießen und die unsere Pause länger werden lassen, als geplant.
Irgendwann ziehen wir weiter. Fels und Wasser prägt die Landschaft. Anfangs noch mit grünen Flächen und Wollgras,
später dann mit morastigen Abschnitten und Altschneefeldern:
Etwa 100 Höhenmeter aufwärts und wieder abwärts erreichen wir 5 km nach unserem Rastplatz die Hütte von Skarvassbu. Die Lage ist einfach phänomenal und wir suchen einen Zeltplatz, der möglichst auch noch weich sein soll.

Das gestaltet sich nicht einfach, bis Walter dann hinter dem Fluß und vor dem Schneefeld eine Insel mit herrlich weichem Grasboden entdeckt. Luxus pur!
Die Hütte selbst ist offen und einladend. Wir beschließen uns als „Tagesgäste“ (60 NOK pro Person) einzutragen und den Komfort des aufrechten Sitzens am Abend zu genießen. Wir sind die einzigen Gäste und es ist einfach nur phantastisch hier!
21. August: Zweiter Wandertag von Skarvassbu nach Blakollkoia (7 km)
Der Abschied am Morgen fällt uns nicht leicht. Walter sieht beim Wasser holen dann noch Rentiere und später eine weißen Rentier-Hirsch. Zumindest behauptet er, einen solchen gesehen zu haben. Das Beweisfoto („hatte das Handy für ein Foto nicht mit“) bleibt er schuldig...

Endlich kommen wir dann doch in die Gänge
und laufen an den Hütten und dem See vorbei eine Bergkuppe hoch. Von da können wir schon gut in das Tal blicken, das wir entlang wander wollen. Allerdings ist der Abstieg über viel Geröll und steiler als gedacht. Zwei junge Norwegerinnen kommen uns schwitzend mit Tagesrucksack (Wochenende!) entgegen und erzählen uns, dass die Hütte Blakollkoia wunderschön liegt, ein anderes deutsches Pärchen wäre auch da (allerdings treffen wir sie weder dort noch auf dem Weg).
Langsam kommen wir - an einem kleinen Wasserfall vorbei - unten an. Es ist ca. 14.00 Uhr und Zeit für Kaffee und Mittagspicknick!
Die Landschaft unten im Flusstal ändert sich schlagartig und wird für die nächsten Kilometer so richtig lieblich, fast zauberhaft schlängelt sich ein und manchmal auch mehrere Bäche durch sattgrüne Wiesen.

Wir erahnen, was der Mann im DNT-Büro mit vielfältiger Landschaft gemeint hat. Jeder Streckenabschnitt hat seinen eigenen Charakter. War es gestern noch eine schroffe und alpine Felslandschaft, so erleben wir heute das sanfte und breite Tal:
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