Gestängeanordnung bei Geodäten

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  • Dottore
    Anfänger im Forum
    • 31.07.2008
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    AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

    Zitat von Corton Beitrag anzeigen
    Ob man das nun machen muss oder nicht: Das Outdoor Service Team verlangt für ein Ausrüstung mit Klett pro Klettverschluss 8-10 EUR.
    Wenn Du das Zelt nachträglich mit Klettverschlüssen ausstattest, kannst Du die Teile vielleicht mal fotografieren und Bilder hier reinsetzen. Würde mich interessieren, wie die aussehen und wo genau sie angenäht sind.

    Gruß, Thomas

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    • Becks
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      • 11.10.2001
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      AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

      Zitat von jeha Beitrag anzeigen
      Zum Thema Querbelastung bei den Pseudogeodäten fiel mir etwas ein: Es gibt oft noch die Möglichkeit, das Zelt innen abzuspannen (läuft bei Mountain Hardwear, Marmot, Mountain Equipment und Sierra Designs als "Internal Guy System", hier im Forum gabs mal ein Post unter "Crosslinken").

      Quelle: Sierra Designs

      Dabei verbaut man sich zwar etwas die Tür, aber ich denke wenn man eh im Sturm festsitzt kommt ein bischen Gymnastik grade recht

      Habs beim Thor und Saivo ausprobiert, das Zelt scheint dann quer fast so stabil wie in Längsrichtung, bringt auf jeden Fall gefühlt mehr Stabilität als seitliche Abspannleinen.

      Vielleicht können die Statiker dazu noch Erhellendes beitragen?

      Jens


      Moin,
      ich hab hier noch ein paar praktische Erfahrungen zum "Internal Guy System" beizutragen. Eine Variante davon findet beim Bunker1, EV2 und EV3 Anwendung. Das sind die nicht dehnbaren Gewebebänder, welche in der Zeltwand dort verlaufen, wo auch die Gestängebögen entlanggeführt werden. Die Funktion ist simpel. Zelt aufbauen und mit den Gurtstraffern am Gestängeende das System festzurren. So wird Zug auf das Gewebeband aufgebaut und mit dem Gestänge zusammen unter Spannung gesetzt.

      Der Vorteil gegenüber dem Internal guy system ist der Platzbedarf (keiner) sowie die Verstrebung der beiden Bögen über mehr als zwei Fixpunkte (stabiler).

      Was soll ich sagen - es funktioniert prächtig. Bewegt sich das Zelt vorher doch minimal im Wind, dann geht nach Anzurren des Sytems gar nix mehr. ich muss lediglich darauf achten, dass das Zelt auf Schnee nicht ausgeschmolzen wird (mehrfach an warmen Tagen passiert) und dass die Abspannleinen sich nicht losreissen (auch da hat es mir schon Heringe gezupft).



      Alex
      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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      • Jens2001
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        • 02.04.2006
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        AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

        Dreiecke sind steifer als 4 Ecke. Dabei gilt, der Sonderfall der gleichseitigen Dreiecke sind steifer und somit fester als sämtliche andere Dreiecke. Dies ist darauf zurückzuführen, das alle Stäbe gleich lang, und alle Winkel gleich groß sind (eine Kette ist immer nur so stark wir schwächstes Glied, alle Glieder sind im Vergleich gleich stark).
        Bei 4 Ecken gilt, Quadrate sind steifer als Rechtecke (dabei Quadraten wiederum alle Seitenlängen gleich sind, siehe Kette).
        Beweis um dieses zu veranschaulichen: wir besorgen uns vier exakt gleich lange in Stäbe aus Holz (rund oder eckig spielt keine Rolle). Wir versehen die Stäbe an ihren enden jeweils mit einer Ösenschraube (wie sie beispielsweise zum Aufhängen von Gardinenstangen benutzt wird). Nun verbinden wir an den enden drei, beziehungsweise vier Stangen zu einem Dreieck beziehungsweise einem Viereck (Quadrat). Dabei werden wir unschwer feststellen, dass es sich bei dem Dreieck um ein äußerst steifes Gebilde handelt, das Quadrat hingegen ohne nennenswerte Krafteinwirkung in ein Parallelogramm mit beliebigen Winkeln verschoben werden kann. Dabei haben wir exakt bei beiden Figuren die gleichen Freiheitsgrade gebunden. Damit nun auch das Rechteck (Qudrat)zu einem steifem Gebilde wird, müssen wir zusätzliche Freiheitsgrade binden, nämlich die Drehmöglichkeiten in den Winkeln, dies geschieht üblicherweise wiederrum durch Dreiecke !

        Was, die weiter oben aufgeführten Betrachtungen zu Statik und Dynamik angeht nur soviel...
        Man unterscheidet in der Statik drei Lastfälle, diese sind
        - ruhend (hierbei wird eine definierte Last angenommen zum Beispiel Eigen Last oder Schneelast)
        - schwellend (hier wird eine Last angenommen, deren Betrag von seinem Nullwert aus bis zu einem definierten Spitzenwert ansteigt, dort verweilt oder wieder abfällt. In der Technik tritt dieser Lastfall meist als Überlagerung zum Lastfall eins "ruhend" auf zum Beispiel Wind aus einer Richtung.)
        - wechselnd (hierbei handelt es sich um einen Lastfall, bei dem ähnlich wie im Lastfall zwei die Last von einem Punkt aus bis zu einem Maximalwert anschwellen kann, dieser jedoch nicht wie im Lastfall zwei bei null endet, sondern ebenfalls negative Werte annehmen kann und im negativen Bereich ebenfalls bis zum Maximalwert anschwellen kann zum Beispiel Wind mit drehen der der Windrichtung)

        All dies jedoch ist Statik, die Berechnungen der unterschiedlichen Lastfälle unterscheiden sich lediglich durch unterschiedliche Faktoren, mit denen als beiwert gewählt für den Sicherheitsfaktor die Problematik berücksichtigt wird. Im Sicherheitsfaktor versteckt sich hierbei die Problematik der Lebensdauerbetrachtung (Materialermüdung, Anzahl der Lastwechsel).

        Die dynamische Betrachtung hingegen beschäftigt sich mit Eigenfrequenzen, Eigenformen und der Dämpfung.
        Dabei gilt zu sagen, dass es in der Regel mehrere Eigenfrequenzen gibt, diese jedoch unterschiedlich "stark" ausgeprägt sein können, welche davon die kritische ist ist zu ermitteln. Beispiel für die Eigenfrequenz: nicht oder schlecht ausgewuchteteRäder am PKW, sicherlich hat jeder schon einmal erlebt dass das Fahrzeug beim durchbrechen eines gewissen Drehzahlbereiches anfängt zu vibrieren und zu rattern, wird abgebremst verhält es sich wieder ruhig das gleiche gilt wenn zügig durchbeschleunigt wird.

        Eigenformen sind immer eine Eigenfrequenz zugeordnet, dabei können verschiedene Eigenfrequenzen verschiedene Eigenformen besitzen. Die Eigenformen sind die Zwangsformen, in die sich das Bauteil (technisches Gebilde) verformt.

        Werden die Verformungen durch eine Belastung mit einer bestimmten Frequenz, welche nahe der Eigenfrequenz liegt angefacht, so führt es dazu, dass die Amplitude ansteigt und sich die Konstruktion, Bauteil aufschaukelt. Dies kann bis zur Zerstörung führen.

        Dämpfung, jeder Werkstoff und jede Konstruktion verfügt über eine natürliche Dämpfung, die Dämpfung ist sozusagen der Faktor welches ein grenzenloses aufschaukeln bis zur Zerstörung verhindert. Dies kann durch günstige Auswahl von Werkstoffen zum Beispiel Gummi, aber auch durch konstruktive Lösungen zum Beispiel Stoßdämpfer an Fahrzeugen oder durch gegenwirkende Pendel in Hochhäusern oder auch Brücken erreicht werden.

        Darüber hinaus, gibt es auch noch Betrachtungen zur Lebensdauer, dabei wird die statistisch zu erwartende Anzahl von Lastwechseln betrachtet.

        Noch einmal eingehen möchte ich auf die weiter oben erwähnte Verformung und anderes, und wie diese zu betrachten ist. Dass es sich dabei um eine dynamische Betrachtungsweise handelt, ist leider grundsätzlich falsch! Vielmehr kommt hierbei das so genannte Theorem 2. Ordnung zur Anwendung, bei dieser Betrachtungsweise, wird die eigenen Verformungen durch die Last berücksichtigt. Aber auch dies ist eine statische Betrachtungsweise wobei jedoch eine deutlich komplexere Mathematik im Gegensatz zum Theorem 1. Ordnung von Nöten ist, da beim Theorem zweiter Ordnung durchgängig mit Integral- Differenzialgleichungen gerechnet werden muss.
        Ich hoffe, dass dies ein wenig Klarheit in die theoretischen Hintergründe gebracht hat.
        Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch sowie ein schönes und erfolgreiches Jahr 2010!

        Liebe Grüße Jens
        Zuletzt geändert von Jens2001; 02.01.2010, 18:21.

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        • Becks
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          Liebt das Forum
          • 11.10.2001
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          AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

          Hier noch ne Geodätenstruktur:



          Das Innenzelt des Sat 6 bildet eine sechseckige Grundfläche. Die drei jeweils gegenüberliegende Ecken werden mit 3 Stangen gespannt und dort das Innenzelt eingehängt, dann werden drei weitere Stangen schräg um die Kuppel herum gebogen und ebenfalls eingehängt.

          Die Größenverhältnisse hier sind: 3.6 m Abstand der gegenüberliegenden Ecken, 13 mm Alustangen mit grob 6m Länge.

          Alex
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • Schmusebaerchen
            Alter Hase
            • 05.07.2011
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            AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

            Ich hole mal diesen alten Thread aus der Versenkung.

            Noch keiner hat hier so richtig über die Gestängeanordnung geschrieben. Auch zur Belastungsrichtung/Verformung der Stangen hat noch niemand etwas geschrieben.

            Im folgenden geht es (bis auf beim letzten Bild) rein um Anordnung der Gestänge aufgrund der Verformungseigenschaften. Das mit den Kraftdreiecken, Fläche/Gestänge, Winkel und und und ist alles richtig, wird im folgenden von mir aber bewusst ignoriert. Denn mit genügend Abspannleinen bekommt man jedes Zelt stabil, stört aber bei der Betrachtung der robustesten Gestängeanordnung.
            Desweiteren, was noch nicht genannt wurde ignoriere ich sogar die Formgebung durch den Zeltstoff. Alle Gestänge werden gleichmäßig aus der Windrichtung belastet.

            Zuerst, wie verhält sich ein einziger Gestängebogen:


            Eher ungünstige Windrichtungen:


            Günstige Windrichtungen:


            Alle Windrichtungen:


            Das ist nicht aus Fachzeitschriften, sondern aus eigenen versuchen und darauf folgenden Überlegungen. Wer mir das nicht abkauft, dem steht es frei es selbst auszuprobieren. Gestänge ohne Innen/Außenzelt in die Ösen stecken und versuchen, in welche Richtungen es sich leicht verbiegt. Wem das nicht genug ist, der vergleiche das letzte Bild mit den Sturmleinen-Befestigungspunkten von real existierenden Zelten.

            Fazit:
            Kuppel und Tunnelzelte...wir sind ja im Geodät Thread: Geodäte a la VE25 vertragen eine hohe Schneelast durch die senkrechten Stangen.
            Salewa Micra, Pathfindern und co sind sehr sturmstabil, aber weniger Schneelaststabil.
            Ein Kompromiss wäre das Wechsel Forum.


            Es gibt noch einen weiteren Punkt. Und zwar die Stromlinienförmigkeit. Dem Wind sollte es möglich sein relativ kurze Wege um das Zelt herum zu nehmen. Hier kommt wieder die Kugel zum tragen. Egal von welcher Seite, der Wind hat den kürzesten Weg drum herum.

            Formgebung durch Zeltstoff: Liegen Gestänge parallel(Tunnelzelt) können diese sich zueinander verdrehen. Merkt man schon daran, dass ein Tunnelzelt nicht ohne Gestängekanal aufgebaut werden kann. Ein Kuppelzelt/Geodät hingegen steht auch ohne diese. Außenzelt drüber schmeißen und am Boden befestigen. Umso kleiner der Winkel einer Ecke, in der ein Gestänge verläuft, desto formstabiler das ganze. Leider impliziert das auch, dass die Flächen zwischen den Stangen größer werden. Hier wäre nicht die Kugel, sondern ein Tetraeder das Maß der Dinge.

            Noch etwas zur erwähnten internen Verspannung. Habe mich auch lange gefragt, was sie denn wirklich bringt. Und ob jede Art davon etwas bringt, nutzlos ist oder sogar schadet. Ich bin von den typischen Bruchstellen ausgegangen und habe Stück für Stück mehr Abspannungen eingezeichnet. Bilder sagen mehr als tausend Worte:



            Im Prinzip wird nichts weiter gemacht, als mit Hilfe der äußeren Abspannungen Dreiecke zu erzeugen, um den großen Gestängebogen in viele kleine einzeln agierende zu zerlegen. Bekanntlich ist ein kleines Zelt robuster, als ein großes
            Wichtig ist jedoch, dass bei einer feinen Unterteilung(Vaude Power Atreus) sich die Dreiecke überlappen oder an jedem Punkt auch eine äußere Abspannung existiert. Ansonsten brechen die Stangen genau an den Punkten, wo die Abspannungen befestigt sind, aber keine Abspannung über diesen Bereich wirkt. Man hat unbewusst ein Scharnier gebaut. Vielleicht mache ich dazu auch noch ne Skizze.
            Eine innere Abspannung ohne eine äußere ist eher schädlich.
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            • ronaldo
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              • 24.01.2011
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              AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

              Hi,

              das war sehr lehrreich, vielen Dank. Ergänzt um eine Aufstellung "Konstruktionstyp/Fläche/Raum/Gewicht" wär das für mich der perfekte Ratgeber für den Zeltkauf.

              Nur eins noch:
              "Denn mit genügend Abspannleinen bekommt man jedes Zelt stabil..."
              Das sagt eigentlich alles. Habe ich in kritischen Wettersituationen ein nicht-ganz-so-perfektes Zelt dabei, stellt sich mir die Frage: Hat das vorhandene ausreichend Abspannmöglichkeiten, sind sie vernünftig vernäht usw.? Dieser Punkt wird bei vielen Zeltdiskussionen m.E. sträflich vernachlässigt.

              Gruß, Ronald

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              • Schmusebaerchen
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                • 05.07.2011
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                AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                Ergänzt um eine Aufstellung "Konstruktionstyp/Fläche/Raum/Gewicht" wär das für mich der perfekte Ratgeber für den Zeltkauf.
                Im Wiki gibt es da eine tolle Tabelle.

                Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                Habe ich in kritischen Wettersituationen ein nicht-ganz-so-perfektes Zelt dabei, stellt sich mir die Frage: Hat das vorhandene ausreichend Abspannmöglichkeiten, sind sie vernünftig vernäht usw.? Dieser Punkt wird bei vielen Zeltdiskussionen m.E. sträflich vernachlässigt.
                Kann man bei der Zeltberatung deshalb ignorieren, weil ein Zelt so stark ist wie sein schwächstes Glied. Da Tunnelzelte ohne Abspannungen praktisch kein bisschen Windstabil gegenüber Seitenwind sind, bezieht man bei der Betrachtung der Gesamtstabilität die Leinen mit ein.

                Nur wenn man das Gestänge an sich betrachtet, dann sollte man es ohne Abspannungen betrachten.

                Ich weiß nicht wie das bei teuren Zelten ist, aber bei Discounter Kuppelzelten sind die "Sturmleinen" permanent zu kurz. Wäscheleine oder Dynameeschnur im einstelligen Eurobereich ausm Pfennigpfeifer. Mit diesen ca 7m langen "Sturmleinen"(welche diesen Namen auch verdienen) wird das 50€ Zelt genau so robust, wie das 100€ Marken Kuppelzelt.
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                • Schmusebaerchen
                  Alter Hase
                  • 05.07.2011
                  • 3388
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                  AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                  Neueste Überlegungen:

                  Ich bin inzwischen der Meinung, dass Dreiecke im Gestänge keine nennenswerte Stabilität bringen. Klingt jetzt vielleicht etwas radikal, aber meine 2 Gedankengänge dazu:
                  -Bei nur sehr wenigen Zelten ist das Gestänge untereinander direkt verbunden. In den meisten Fällen geschieht das über den Zeltstoff und dieser ist nicht direkt an der Stange. So kann sich die Stange etwas bewegen. Das Dreieck ist damit in einem gewissen Bereich variabel.
                  -Alle Zelte sind so gebaut, dass alle Stangen außen an der Zeltwand entlang laufen, also werden sie von der Zeltwand aufgespannt. Nehmen wir an, die Zeltwand ist richtig fest mit dem Gestänge verbunden. Dann wäre ein Quadrat oder Vieleck genauso stabil, wie ein Dreieck. Bei einer Veränderung der Winkel in einem Parallelogramm verändern sich die Längen der Diagonalen, können sie aber nicht, weil sie durch den Stoff gespannt werden.

                  Nachschub:





                  Mich fragt gerade, was robuster ist:
                  TNF Bastion oder MSR Stormking

                  Bzw, welches von diesen beiden:

                  A:
                  +Apsis leichter realisierbar
                  +nur 4Bodenpunkte: besser bei Unebenheiten
                  +mehr Volumen
                  +vermutlich besser gegen Seitenwind durch gleichmäßigeren Abstand der Kreuzungspunkte

                  B:
                  +schon mit 2 Stangen frei stehend
                  +4mal jeweils 2 Abspannpunkte effektiv zusammen gelegt.
                  +wesentlich bessere interne Verspannung möglich
                  +kleinere ebene Auflagefläche für Schnee
                  +verformt sich eine Stange kann die Kraft teilweise auf die Partnerstange übertragen werden.
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                  • Stephan Kiste

                    Lebt im Forum
                    • 17.01.2006
                    • 6772
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    Gestängeanordnung bei Geodäten

                    Ausnahme sind Bibler Zelte, da spannt das Gestänge den Stoff von innen.

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                    • Schmusebaerchen
                      Alter Hase
                      • 05.07.2011
                      • 3388
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                      Richtig, funktioniert aber nur, aufgrund der ausgeprägten Ecken. Bei einem Geodät würden sie aus der Ecke rutschen und sich schön flach hin legen. Oder aber mit flachen sehr eng bemessenen Gestängekanälen. Flache Gestängekanäle können jedoch nicht den Gestängebogen versteifen... alles sch***


                      Wenn ich so alles zusammenfasse komme ich zu diesem Ergebnis:
                      Gestängeanordnung:
                      1-2Personen, 2Stangen: wie Salewa Micra
                      3Personen, 4Stangen: Option B(siehe mein vorheriger Post, ähnlich dem TNF Bastion)
                      4-5Personen, 6Stangen: Mountain Hardware Sat6 mit verschobenen Stangen für mehr Kreuzungspunkte
                      Gestänge
                      Alustangen mit Außenliegender Stahlhülse
                      Stahlhülse mit Haken zum einhängen des AZ
                      Außenliegendes Gestänge (Keine Beschädigung bei Bruch)
                      Zusatzversteifung
                      Power Frame
                      Gestängeversteifung
                      Abspannung
                      Interne Verspannung
                      genügend Abspannleinen
                      benötigte Stangen und Abspannungen reduzieren
                      Apsiden ohne Gestänge, da meist tunnelartig
                      OT: Sonstiges
                      AZ zuerst aufbaubar
                      IZ zum Kochen aushängen
                      2(oder mehr?) Trapez Apsiden, werden optional angebracht (wie bei manchen Black Diamond Zelten)
                      jeweils 2 Reißverschlüsse in den Kanten der Apsiden, für 3 verschiedene Seiten zum öffnen, mit Lüfter an der höchsten Stelle(HB Nallo2/Tatonka Sherpa Dome)
                      Keine Kinderkrankheiten, wie undichtes AZ
                      bezahlbar




                      Haben will!
                      ....träum
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                      • jeha
                        Erfahren
                        • 04.08.2005
                        • 366

                        • Meine Reisen

                        AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                        Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                        Ich bin inzwischen der Meinung, dass Dreiecke im Gestänge keine nennenswerte Stabilität bringen. Klingt jetzt vielleicht etwas radikal, aber meine 2 Gedankengänge dazu:
                        -Bei nur sehr wenigen Zelten ist das Gestänge untereinander direkt verbunden. In den meisten Fällen geschieht das über den Zeltstoff und dieser ist nicht direkt an der Stange.
                        Apropos feste Gestängeverbindung: Vango bringt sowas jetzt auf den Markt: http://www.outdoorsmagic.com/gear-blog/new-force-ten-tent-lighter-and-tougher/10066.html
                        Haglöfs hatte sowas auch mal früher.

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                        • blue0711
                          Alter Hase
                          • 13.07.2009
                          • 3621
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                          Hat was http://www.vango.co.uk/force-ten/argon-200.html

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                          • jeha
                            Erfahren
                            • 04.08.2005
                            • 366

                            • Meine Reisen

                            AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                            Ich find's auch ganz interessant. Ist nur nicht eben groß für 2 - Breite 120cm (hinten nur ca 90cm) und 220 cm Länge...

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                            • Schmusebaerchen
                              Alter Hase
                              • 05.07.2011
                              • 3388
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                              Messwerte!!!

                              Ich konnte dem freien Zimmer einfach nicht widerstehen. Gestänge hatte ich zufällig genügend der annähernd gleichen Länge da und das stupide Gequatsche über Dreiecke und geodätische Eigenschaften geht mir schon lange auf den Keks. Hier gibt es Fakten.

                              Versuchszweck:
                              Biegung der Gestänge in einer genau definierten Höhe und damit Ermittlung der Festigkeit der Konstruktion. Zu Deutsch: wie wahrscheinlich ist ein Gestängebruch.
                              Es ist kein Test, ab wann sich das Zelt flach legt. Dafür hätte ich an einem anderen Punkt messen müssen. Ergebnisse sind aber subjektiv betrachtet ähnlich(Kuppeln und TNF Bastion hätten minimal bessere Werte, weil ich hier an den absoluten Schwachpunkten angegriffen habe, wodurch die lokale Biegung der Stange höher war, als das gesamte Zelt.).

                              Privat: Obs ein Wechsel Pathfinder artiges oder TNF Bastion artiges Zelt wird.

                              Versuchsanordnung:
                              An die Wand wird eine Skala gepinnt. In die Mitte kommt das Testobjekt, mit Mittelpunkt immer an die gleiche Position. parallel zur Wand verläuft eine Schnur, an welche Gewichte gehängt werden, zur Simulation der Windkraft. Gegenüber der Skala wird ein Visier angebracht. In meinem Fall Digicam auf Bürostuhl(macht das Nullen leichter, indem man den Bürostuhl parallel verfährt).

                              Es wurden immer die gleichen Gestänge verwendet. Zeltstoff, Gestängeaufnahme, Abspannungen etc wurden bewusst ignoriert, um die robusteste Form bei gleichem Gewicht und Material zu ermitteln.
                              So ist das Fazit nicht: "Werft eure teuren Staikas weg und kauft euch billige Micras." Sondern "Würde Hilleberg ein Micra bauen, wäre es dem Staika überlegen." Nur wird das wohl nicht passieren, dass Hilleberg von seinen klassischen Formen abweicht...

                              Versuchsdurchführung:
                              Die Gestängeanordnung wurde aufgebaut. Die Konstruktion maximal belastet, entlastet. Messanlage auf Null gestellt, belastet, gemessen, mehr belastet, wieder gemessen. Zum Schluss entlastet und geprüft, ob der Ausgangszustand erreicht wurde oder ob etwas verrutscht ist. Am Zelt kurz hin und her geschoben und ein 2. Mal. Aus beiden Werten wurde der Mittelwert genommen. Bei Abweichungen über 1 wurde ein dritter Wert ermittelt.


                              Versuch:





                              Kleine Zahlen sind besser.

                              Fazit:
                              Und damit möchte ich offiziell widerlegen, dass ein klassisches Geodät aus allen Richtungen gleich Windstabil ist.
                              Die Aussage, dass ein (klassisches) geodätisches Zelt die Eigenschaften einer geodätischen Kugel hat(aus jeder Richtung gleich stabil) und deshalb eine geodätische (Halb) Kugel ist, ist somit auch falsch.

                              Ansonsten entsprechen die Ergebnisse ziemlich genau meinen Vorabüberlegungen.
                              Einzig das Pathfinder hat mich überrrascht. Ich hätte gedacht, es wäre mit dem klassischen Geodät gleich auf und, dass die Rückseite anfälliger ist, als die Vorderseite.

                              Subjektive Beurteilung:
                              Ich wusste ja schon vorher, dass das TNF Bastion dem VE-25 weit überlegen ist. Mir ging es hier mehr um konkrete Werte. Aber s*** eh, ist das Dinge hacke robust. Ich musste 4 Gestängeenden an Stühlen festbinden, damit die nicht vom Boden abheben.
                              Das VE-25 schwingt in Querrichtung(wenig Eigenstabilität und Gefahr der Resonanz). Beim Bastion schwingt gar nichts. Das rutscht einfach nur auf dem Boden rum, wenn man es nicht fest bindet.

                              persönliches Fazit:
                              Da bis auf TNF kein Hersteller das Maximum auslotet, sondern einfach wild darauf los produziert, was die Kunden wünschen(VE-25), gibt es keine Alternative für das Bastion. Mit 6kg für 1-2Personen zu schwer und dann noch diese anfällige externe Apsis, schwieriger Aufbau und undichtes Außenzelt.
                              Das einzige was mich momentan davon abhält so ein Teil selbst zu nähen, ist die Zeit, die Gestängekosten von 50% vom Zeltpreis und dass es bei Extex kein expeditionstaugliches gelbes Silnylon gibt.

                              VE-25: 5,5kg, 700€
                              Bastion: 6kg, 800€
                              Mein Entwurf: 4kg, 370€ und doppelt so robust, wie VE-25

                              FAQ:
                              Einheit: Skaleneinheiten(eine Umrechnung in cm wäre sinnlos)
                              # = Anzahl der Gestänge, ohne Apsiden
                              Winkel: 0° entspricht dem Eingang ins Innenzelt
                              Salewa Micra ist Frontal gesehen ein Tunnelzelt, daher extrem schlechte Werte(<1,5kg) oder mit Zeltstoff betrachtet super gute Werte 0cm, da der Messaufbau genau an der Abspannung angreifen würde.
                              Ein Tunnelzelt quer zur Windrichtung entspricht in etwa "Kuppel 45°"


                              So, nun dürfte ihr euch den Kopf zerbrechen und gegenseitig kloppen, warum es so ist, wie es ist.
                              Oder aber konstruktives zum Test beitragen. Das er nicht perfekt ist weiß ich selbst.
                              Ich hoffe, ich konnte etwas Aufklärung betreiben.
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                                AW: Gestängeanordnung bei Geodäten

                                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                http://www.youtube.com/watch?v=XNb6KHWf3Sk - das find ich interessant. ein Sierra Design und ein MH Bunker nebeneinander. Ziemlich beeindruckender der Unterschied.

                                und das da:
                                http://www.youtube.com/watch?v=bbjqB...eature=related - erkannt hab ich zwei HB Staika, ein MH EV2 und ein MH Bunker 1. interessant, dass das zweite Staika trotz Abspannleinen härter geschubst wird als das erste. Die MH stehen ziemlich unbeeindruckt herum, ebenso das gelbe und n oranges im Hintergrund.

                                und ein wirklich netter vergleich - von der Outdoor:
                                http://www.youtube.com/watch?v=UI-jTcjoRO8


                                http://www.youtube.com/watch?v=50WRj...eature=related - böser Kommentar dazu

                                http://www.youtube.com/watch?v=YeqAs...eature=related ein EV2 (oder 3)

                                Alex
                                Im Faden festgestellt - waren die Hillebergs Soulos.

                                Hier noch ein Filmchen in dem sich zwei Soulos mit normalem Gestänge und ein Akto bei 140 Km/h ganz gut geschlagen haben.
                                http://www.youtube.com/watch?v=t8eiMYmTILY

                                Das Akto hat wohl kleinere Schäden davon getragen (z.B. ein paar Nähte waren nicht mehr wie vorher)
                                http://www.youtube.com/watch?v=_28VRpt02Jk

                                Interessant finde ich die Verformung des Zeltes durch den Sturm
                                und dass die Gefahr wohl eher ist, dass das Zelt abhebt

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