Russland: Bärenrudel zerfleischt zwei Bergarbeiter

[hotdog]

AW: Russland: Bärenrudel zerfleischt zwei Bergarbeiter

Ich persönlich würde ja tippen, daß sogar nur ein einzelner Bär der "Täter" war. Die ein/zwei anderen haben sich bestenfalls an der Resten zu schaffen gemacht.

Das wird ihnen aber leider trotzdem zum Verhängnis werden. Sobald sie sich von den Menschen ernährt haben, werden sie zum potentiellen Risiko und abgeknallt.

[Andreas L]

AW: Russland: Bärenrudel zerfleischt zwei Bergarbeiter

Der Begriff Rudel ist in dem Zusammenhang nicht angebracht. Der zuständige Übersetzer hatte wohl einfach zu wenig Ahnung von Bio. ...
Ich persönlich würde ja tippen, daß sogar nur ein einzelner Bär der "Täter" war. Die ein/zwei anderen haben sich bestenfalls an der Resten zu schaffen gemacht.
Braunbären jagen nicht im Rudel. Und falls doch, dann wird die Gegend dort bald von Biologen aus aller Welt überrannt

Der Meinung bin ich auch. Man findet auch nichts anderes in der Literatur, soweit ich weiss.
Aber veränderte Umstände können auch abweichendes Verhalten bedingen, dafür gibt es auch Beispiele. Was Grizzlys angeht, kursiert ein Film im Netz, der zeigt, wie zwei offenbar ausgewachsene Tiere in Gemeinschaftsarbeit ein Camp zerlegen. Sie halten zwar immer einen gewissen Abstand zueinander ein, attakieren sich aber nicht gegenseitig. Ich suche den Film mal raus und setze einen Link.
Dann fällt mir noch diese aufsehenerregende Studie über die verwilderten Katzen im Forum Romanum in Rom ein. Da wurde echtes Rudelverhalten nachgewiesen, gemeinsames Jagen einerseits, aber auch Betreuung von Jungen anderer Würfe bis zum Ammen-Verhalten - das heisst die Jungen von anderen Katzen wurden gesäugt, wenn die eigentliche Mitter nicht da war. Auch das wurde vorher für unmöglich gehalten und kommt in der Natur wohl nicht vor - aber unter veränderten Bedingungen kann es dann doch möglich sein.

Andreas

Der Link zum Bären-Film:http://de.youtube.com/watch?v=EzdKfjkcxuU&feature=related

[volx-wolf]

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Zum Video:
Beide Bären sind auf Nahrungssuche am gleichen Platz, was bei ausreichend Futterangebot ja vorkommt, aber sie jagen nicht im Rudel!

Der zuständige Übersetzer hatte wohl einfach zu wenig Ahnung von Bio.

Die erste deutsche Kurzmeldung gab es... tara!... von BILD, heute um 5:56Uhr
Danach hat sie AP übernommen und fröhlich in aller Welt verbreitet.

Wie im verlinkten TIMES-Artikel steht, wurden 30 Bären in der Nähe der Minen gesehen ... und dann 2-3 in der Nähe der Leichen. Von "30 Bären jagen Minenarbeiter" ist da nichts zu lesen.

Nun ja, ich sag mal: Sommerloch!

Leider zu Lasten der Bären, die nun vor die Flinte kommen

Im Guardian gibt es übrigens noch die interessante Anmerkung, dass allein 100.000 Tonnen Lachs jährlich auf Kamtschatka illegal gefangen werden!
Und: 300 Bären sind jährlich offiziell auf der Abschussliste und zudem werden noch 600 gewildert!

PS: Ich habe das ganze auch mal an bildblog geschickt, mal schauen ob sie etwas draus machen und zur Aufklärung der Situation beitragen...

[sjusovaren]

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Das wird ihnen aber leider trotzdem zum Verhängnis werden. Sobald sie sich von den Menschen ernährt haben, werden sie zum potentiellen Risiko und abgeknallt.

Das wär ja auch völlig ok.
Es steht aber leider zu befürchten, das jetzt alle Bären im Umkreis erlegt werden. Dutzende von Tieren.
Aber man soll nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Selbst das wird die dortige Bärenpopulation nicht gefährden. Insofern sind das, verglichen mit Europa, immer nach paradiesische Zustände für Meister Petz.
Zumindest noch. Rußland lebt von seinen Bodenschätzen (und indirekt natürlich wir auch). Je mehr diese erschlossen werden, desto mehr wird die Natur leiden. Auch in Kamtschatka.

Wirklich ärgerlich ist aber die Berichterstattung in den hiesigen Medien!
Sowas schürt doch nur wieder unnötig die Ängste der Leute.
Manchmal weiß man bei den Damen und Herren Journalisten wirklich nicht, ob das jetzt einfach bodenlose Unwissenheit ist oder Kalkül.
Ich trau denen leider beides zu.

[casper]

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Wirklich ärgerlich ist aber die Berichterstattung in den hiesigen Medien.
Sowas schürt doch nur wieder unnötig die Ängste der Leute.
Manchmal weiß man bei den Damen und Herren Journalisten wirklich nicht, ob das jetzt einfach bodenlose Unwissenheit ist, oder Kalkül.
Ich trau denen leider beides zu.

Tja, das ist leider häufiger der Fall mit dem Journalismus hierzulande.
Die Damen und Herren der Presse / Medien schreiben / berichten häufiger mal auf geradewohl.
Sehr oft bleibt dann die Wahrheit auf der Strecke, ob bewußt oder unbewußt lass ich jetzt mal so stehen.
Hab es selber an kleineren Beispielen erlebt und es ist manchmal zum

Kann mir auch in diesem aktuellen Fall gut vorstellen, dass hier mehr die Sensationslust durch den/die Schreiber angekurbelt werden soll.

Scheint manchmal bei denen wie "Stille Post" zu laufen.
Am Anfang war es ein Bär, am Ende ne ganze Bande von 30

[Andreas L]

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Oha - das geht jetzt wieder mal in die ganz falsche Richtung. Was die Qualität der Medien angeht, können wir uns alle an die eigenen Nasen fassen. Solange sowas wie Bild mehr als 3,5 Millionen Blätter an den Kiosken jeden Tag verkauft ... WIR bestimmen den Stil des Journalismus, mit unserem Konsumverhalten. Sobald sich solche SCH....e nicht mehr verkaufen lässt, ist sie vom Markt. Solange sie nachgefragt wird, gibt es sie. Wenn hier etwas zum ist, dann unser aller Konsumverhalten in dieser Hinsicht.

Bei den Medien gilt: Die Nachfrage regelt das Angebot - ausschliesslich. Wer hochklassigen Journalismus will, kann ihn bekommen. Er verkauft sich nur so schlecht - im TV, auf Papier und im Netz.

Andreas

[casper]

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Hat die Bild darüber schon berichtet?
Ich les sie nämlich tatsächlich nicht

Genannte Quelle hier war doch wohl "Spiegel online" , oder?
Kenne nun die Auflage von denen nicht, aber halten sich doch immer für seriös, oder??

[ice]

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Faszinierend und gleichzeitig erschreckend finde ich wie eine dumme blöde seis russische oder deutsche typische "Bildzeitungsnachricht" hier aufgegriffen und diskutiert wird. Es ist ja altbekannt und wissenschaftlich bewiesen, daß Bären schon immer im Rudel gejagt haben. Und wenn dem nicht so ist, dann kommt der nächste daher und bringt einen Vergleich mit irgentwelchen Katzen die auch im Rudel waren und das ja außergewöhnlich war.
Und oh ja die bösen Rudelbären werden abgeschossen.Interessiert sich irgendtjemand für die Bären in Russland die zwar nicht böse Rudeltiermenschzerfleischende Bestien sind aber dennoch Jahr für Jahr einfach gejagt werden, wegen dem Pelz oder weil Reiche Jäger halt mal einen Bären schießen wollen?

[Andreas L]

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Zitat von "ICE": Lernen durch erfahren

DU "lernst" jetzt bitte mal, dich in einem akzeptablen Ton einzubringen, sonst "erfährst" du meine Reaktion darauf. Betroffenheit ist kein Grund, sich im Ton zu vergreifen - finde ich.
Unser Verhältnis zu Wildtieren im allgemeinen und in diesen besonderen Fällen hängt ganz wesentlich von Verstehen des Verhaltens dieser Tiere ab. Tiere können ihr Verhalten ändern, wenn sie dazu gezwungen sind - darum geht es. Und sie tun es - zu ihrem Nutzen (und unserem Erstaunen) wie am Beispiel der römischen Katzen und am Beispiel dieser Bären zu ihrem Nachteil. Wenn wir darüber NICHT diskutieren, dann bleiben uns nur solche "Betroffenheitsäusserungen" und die führen gar nirgend wo hin. Oder hast du ein Rezept, wie man diese russischen, nach Platin schürfenden Kalaschnikowskis davon abhalten könnte, jetzt das zu tun, was sie angekündigt haben? Dann solltest du uns das hier nicht vorenthalten. Wenn du dich über reiche westliche Trophäenjäger aufregst, die in Russland Bären schiessen wollen, dann bin ich voll auf deiner Seite. Aber diese Leute kannst du auch hier im Forum finden und direkt ansprechen. Wenn du möchtest, geb ich dir gerne den Link dahin.

@Casper: Denkst du, der kommerzielle TV-Betrieb spielt sich auf einem im wesentlichen anderen Niveau ab? Oder der öffentlich rechtliche? Oder ist es etwa schwierig, im Internet Nachrichten-Seiten zu finden, die Bild problemlos unterlaufen? Tut mir leid, Freispruch abgelehnt!
Im Ernst: Spiegel hat unglaublich nachgelassen, seit sie "online" sind. Ich weiss auch weshalb. Ich weiss auch, wo und wie der Nachwuchs ausgebildet wird. Solange wir durch unser breites Konsumverhalten nichts dagegen unternehmen, wird das so bleiben - oder noch weiter nach unten ziehen.

Andreas

[urso branco]

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Braunbären jagen nicht im Rudel. Und falls doch, dann wird die Gegend dort bald von Biologen aus aller Welt überrannt

Bei solchen Nachrichten, v.a. aus Russland, bin ich sehr vorsichtig. Ich habe schon einige solcher Nachrichten lesen können und oft stellt sich die Situation im Nachhinein ganz anders da. Nun kann ich mir kein Urteil über diesen Fall erlauben, bleibe aber skeptisch.

Ich wollte nur kurz was zum Gruppenverhalten von Bären loswerden. Wir wissen bisher nur sehr wenig vom (Sozial-) Verhalten wilder Tiere, da solches Verhalten in der freien Natur nur sehr schwer zu erforschen ist. Das geht natürlich in Gefangenschaft, doch oft verhalten sich die Tiere dort völlig anders.

Es gibt einige Hinweise, dass sich einige, verwandte Bären hin und wieder zu sogenannten Familiengruppen zusammenschliessen. Doch nur für eine gewisse Zeit oder einige wenige Stunden, z.B. zum gemeinsamen Mittagsschlaf. Leider handelt es sich um einzelne Beobachtungen und das ist einfach zu wenig um etwas Definitives daraus schliessen zu können. Erst letzte Woche konnte ich beobachten wie ein einjähriges Bärenjunges mit einem noch jüngeren Artgenossen (einer anderen Mutter) aus diesem Jahr zusammen spielten. Beide Mütter waren in der Nähe. Es wäre interessant zu erfahren wie die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen diesen Bären ist.

[Andreas L]

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Das ist interessant. Diese Beobachtungen würden dann zu dem Video passen, in dem die zwei Braunbären das Camp zerlegen - man kennt sich, ist ja vielleicht sogar verwandt und zieht ab und zu mal zusammen um die Häusser (Pardon: Bäume) um etwas Randale zu machen ... Das Ganze wirkt ja auch so: wie zwei zu gross geratene Kinder beim Spielen, die ihre Kraft ausprobieren. Die Bewohner des Camps dürften das natürlich anders gesehen haben ...

Andreas